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In Nu»«ern nach Smu- und Aeterto,«« i lvLitiae wrundreU« » Pt«. o»t Priritleite « P,«.. rtvalttae Keile aut Lert'cln und al« kmaeland!« Pt». AuLwi-iNce Sul. trüoe uur »eaen LorausvcjMiluu», Beleabläiler kvt.'rn io Pteoniae. ssernsprecher: Nr. U und 2NSS. Laupt-eschLftsttell«, Marienftr. A. ' «zcirlSueire li»r! liielikli klsrlis. ^>»il 8rlmii«!t^ ^uoonoen-LxpviUtloi, H Lutderpliltr Xo. 1 ÜLL8ÜLki-!k. l»utlior>>Iatr bla. 1 K LaNTlUL» rov In»«-re»t«i> unck AUonnvmvni» tür ckis I .IVi'VNUnvr Zi»«Un!ot»Lvu". bis ttsa krtnzs SedQürs Walzen kukksr Msmsn aus tertlet ln >xl»n»r>iL>»V «alibaren yaal> -tie» k. küllMß Di-osdor» kelülnriill^. !Z. fei'ü.lleMM Optiset, - meoliuu. lastitat c-rste» Kundus. 8. I>»l- u. leelmilier-Kt-iMreiiei'. liüpir.rLt^ou van STlkvLrls LIL ssldov 'tsxa NtnIo'L. l<LtLt«^s57^rt8v.. Vvrnlekvta vn«I Weliüiftkvn v«n UeliNttseliuIivn »IIvi W^islvinv > Vr«»»«Knvi' o wo LtliUXLLL, 1 A. >>...., Vökerc Müdchenschnlbtldling. Zovlog. Äldiseum, Engl. Einwonderunasaesktz. Arbeiterin V»»« «vi^ch schuh, Gelichlsvrrhandliingen. Hamburger Wablrechtsfrage. Klavrerabeiw Emil Sai nen- Sauer M'.ttmajzl Witterung: Mild, ucränderlich. Lonnadcud, S. rxcvniar Die Jukuuft der höheren Mädchenschule. In dem heftigen Streite um die zeitgemäße Ausgestaltung der Frauenbildmig scheint jetzt endlich ein entscheidender Schritt voNvärtS getan zu sein, um aus dem Gebiete theoretischer Er wägungen heraus zur Tat zu komme». Der führende Bundesstaat tn Deutschland, Preußen, hat sich erfreulicherweise ansgcrafst und die Lösung einer Frage tn die Hand genommen, die vo» gewich tiger Bedeutung für die gedeihliche Entwicklung und Zukunft unsere- gelamten nationalen Leben- — in weitestem Umfange diese- Wortes gesprochen — ist. Um die Ansichten möglichst oller an diesem diingendsten Problem der modernen Frauenbewegung interessierte» Kreise zu hören und zu verwerten, hat das preußische -iiltusminlsttniun, wie bereits ausführlich an anderer Stelle be richtet. am 23. und 24. Januar eine Konferenz nach Berlin ein berufen, deren Charakter als einer Konferenz zur Reform der Fmuenbildung aus das glücklichste dadurch gewahrt worden ist. daß nicht ausschließlich Fachleute, sondern Angehörige der ver schiedenste« Stünde herangezogen wurden und vor allem Frauen, die etwa die Hälfte der Konferenzteilnehmer auS- machten und olle wesentlichen Richtungen repräsentierten, die bis her bei Erörterung der böheren Mädchenschnlfrage hervorgetreten und: hervorragende Vertreter de- Kultusministeriums, namhafte Geistliche beider Konfessionen. Professoren, LandtagSabgeordnete. Lehrer und Lehrerinnen von Mädchenschulen ». a. m. fanden hier unter dem Vorsitz des KultusmsnislerS Gelegenheit, sich gründlich auszusprechen, ihre Gedanken über Ziel und Art der Reformen an einander abznwägen und abzukläien. Das Ergebnis der Beratun gen ist. kurz zuiammengefaßt, folgendes: Ersatz der heutigen höheren Mädchenschule durch ein zehnjähriges Mädchen-Lvzeum und daran der fakultativ« Anschluß eines vierjährigen lateinlosen, lateinischen oder griechischen Ober-Luzcums als Weg zum Eintritt dam Pmrkte angelanyt ist. daß man ohne Schaden für unser deutsches Volk nicht länger die Werte zurückweisen kann, welche gerade die arbeitsfrohcsten und edelsten Frauen zu schassen und zu dem vaterländischen kulturellen Gemeingut zu legen gewillt sind. Wenn die führenden Kreise der Männerwelt bloß immer ablchneu und abweisen, wird die Gefahr nur größer, daß die ganz extremen Frauenrechtlerinnen, die aus der Frau der Regel nach nicht die gottgewollte „Gehilfin des Mannes", sondern prin zipiell seine Konkurrentin und Rivalin machen wollen, obsiegen. Das darf um der gesunden Fortentwicklung unseres gesamten deutschen Volkslebens willen nicht geschehen und wird nicht ge schehen. wenn man jetzt von berufener Seite ernst an die Lösung der durch die Berliner Mädchenichui-Konferenz von neuern aufgeworfenen Frage geht: weiches sind die elementaren, großen und durchgreifenden Gesichtspunkte, nach denen sich die Mädchenbildiing in Zukunft zu richten hat? . . . Denn die richtige Lösung dieses Problems ist die notwendige Vorbedingung zu einer vermmstgemäßen Entwicklung der ganzen Frauen bewegung überhaupt. Da gibt es nun zwei verschiedene Richtungen: die eine Bildungsmöglichkeit faßt den natürlichen Berus der Hausfrau und Mutter ins Auge, möchte diese mit einer vertieften Bildung ansrüsten, damit sie den komplizierteren Verhältnissen der uwdecneu Zeit voller gewachsen sei. Sie will die geistigen Kräfte des Mädchens intensiver üben, ihm größeren Ueberdlick und gründlicheren Einblick verschaffen, denn daß ein« solch« ver tieft« Bildung unseren Frauen zum weitaus größten Teile noch sehr not tut, lehn die Erfahrung jedes Tages. . . . Die andere Bildungsmöglichkeit ist um so notwendiger geworden, je dringen der es ist, die Mädchen aller Kreise für einen selbständigen Beruf auszurüsteu, falls sie nicht heiraten. Es ist selbstverständlich, daß sich da- Mädchen der „höheren" Gescllschaftsschichten nach einem „höheren" Beruf Umsicht, in dem sie gesellschaftlich mög tiesung der Lvzeakbikdung. Nachdem einmal diese Grundlinien unter Derzichtleistung mancher Sonderfordernngen aus der Konfe renz einstimmig festgelegt worden sind, wird die praktische Inaugrifsnahme einer Reform der höhere» Mädchenschule in et« normales UniveisitätSstudium und zugleich - wenn letzteres, l^'t Üleichwertig neben dem Beruf ihres Vaters und Bruders nicht beabsichtigt - als Gelegenheit zur Erweiterung und Ver- arbeiten und an deren Jnterestenkrecs tellnehmen kaum .Dazn fordert das soziale Interesse gebieterisch, daß, wenn selbständige Frauenberuf« existieren, sie sich auch auf allen Stufen der sozialen Leiter finden, um der Frauenarbeit nicht den Stempel dar Minderwertigkeit aufzüdrücken. Vor allem aber strebt die ündHauenbildiU nicht Hü Im^^uV sich'wältm S^ldate Trau vo» heutzutage bewußt ober unbewußt lassen, denn unser Saiserpaar steht bekanntlich als treibende Kraft' »ach den höchsten «erlügen Gütern, um vollwertig dahinter. w°S auch dafür bürgt, daß allzu extrem-Richtungen ei^unchm-m an der Kuftvravbmt rhrer Zest mrd d,e mcht die Oberhand gewinnen können. Wie schnell und energisch ^rk --nsest.g gewordens und in Gefahr geraten- übrigen, die Resultate der Berliner Konferenz für die Praxis des, Welt «nt ihren wnblrchen geistigen Werten Hobe» zu Untenichtes fruchtbar gemacht werden sollen, geht schon daraus her-festen. Sollen also d,- höheren Berufe sich öffnen und ,°ll vor. daß tn allernächster Zeit im preußischen Kultusministerium eine ^ Frau die höhere geistige West des ManneS zugairglich »wer- Urstcrkommijsion zusammentritt. die in Verfolg der uns der Konfe- ^ muffen fkch die Diidnngsanftalten ;ur c.,e po-eren Be- renz gegebenen Anregungen über den methodischen Ausbau Biloung der §rau offnen: die .lko- d - sL« brvlaneS für die höheren Mädchenschulen beraten wird, keimen und Universitäten. Und sollen sich oicse der Frau und zwar auch hie.bei wieder unter Zuziehung einer größere» ^en. somuß s.-wiederum als Vorbedingung La ur dreien,ge Anzahl schulersahrener Frauen. höhere Mgemelnb.kdmlg erwerben, dr« drei- Bildungsstätten Wie bekannt, lassen sich in der moden,en Frauenbewegung vier Grundfarderungen unterscheiden, die mehr oder mind-r scharf, Bildung vermitteln, chne zulrächs: nach'dem E-rdziele dieser Ausbildung zu fragen. Di- Schwierigkeit lt-g. nun darin. und de- Unterrichtes gleich« Bildungsmöglichkeiten wie der Mann; auf dem Gebiete der Arbeit freie Bahn und gleichen Lohn für gleiche Arbeit: auf dem Gebiet« des Recht» volle Rechts- und Handlungsfähigkeit der Ehefrau, Aufhebung jeder Ausnahme bestimmung gegen daS weibliche Geschlecht usw.: auf sozialem Gebiete Anerkennung de- hohen Wertes sozialer Frauenarbeit und der Unvollständigkeit. Härte und Einseitigkeit jeder ans» ichließllchen „Männerwelt" und „Mäimerherrschaft". Wie man sieht, erbeben diese Thesen der Frauenrechtlerinnen die Gleichberech tigung von Mann und Weib z»m Hanptthema der modernen Franknbewegiing. HerauSgewachsen Ist dies ganze Streben der moder nen Frau, da» wie ein breiter Strom durch die GeisteSbewrgung unserer Tage flutet, aus schr verschiedenen Gründen, unter denen aber di« Sehnsucht der Frau nach einem neuen höheren Inhalt der Ehe, als ihres ursprünglichen Berufes, die Hauptrolle spielt. Dazu kommt, daß die stets wachsende Ehelosigkeit der Männer und die bedeutend größere Ziffer weiblicher Geburten de« überschiebenden Teil der Frauenwelt dazu treibt, sich selbst ständig Erwerb und Brot zu verschaffen, wobei man es ihnen billig«rweise nicht verdenken kann, wenn sie sich hierfür durch bessere Vorbildung möglichst günstige Bedingungen schassen wollen. Tuch darf nicht übersehen werden, daß gerade der besten Töchter unserer höheren Stände je länger, je mehr sich der Drang bemächtigt Hot. anS dem öden Einerlei und nutzlosen Drohneirkeben der Gesellschastssexerei herauSznwachsen zu einer nützlichen Tätigkeit im Volksleben besonders in sozialer Hin sicht. wv die Ernte so groß ist. aber der Schnitter und Schnitte- r imen so wenig sind. Mit allen diesen berechtigten De- strsbimgen der Frauenwelt sollte «S jeder, der nur irgend ein Verständnis der modernen, so tief und schwer ringenden Frauen- siel« sein eigen nennt, recht ernst nehmen, um einmal di« mann ir ischen extremen Forderungen gewisser weiblicher Heißsporne vesto wirksamer bekämpfen zu können, dann aber auch, weil die Entwicklung der modernen Frauenbewegung setzt schon bis zu diese beiden eben skizzierten Ziele bei der Mädcherrschulresorm so zu vereinigen, daß kein, das andere verdrängt und keins daS andere schädigt. Die Berliner Konferenz hat an dem Grundgedanken fest- gchalten, daß in der Schule fürs Leben gelehrt und gelernt werden soll und daß deshalb die Reform der Mädchenschulen bei der Aufstellung der neuen Lehrpläne den künftigen Berus ihrer Zöglinge als Gattin und Mutter ebensosehrim Auge behalten muß, wie die Wege, die ihnen gegebenenfalls zu einer selbständigenErwerbsfähigkeit mst> besonders zum Hochschulstudium geöffnet werden sollen. Daraus ergibt sich von selbst, daß die Bildungsstätten für Mädchen ein« Eigenart erhalten müssen, die in der von Mtur auS gewollten Anlage des weib lichen Geschlechtes begründet ist: zuerst allgemeine Jrauenbildung »nd erst im Anschluß daran Vorbereitung für irgend ein Fach studium. Dementsprechend sicht di« neugeplonte Organisation deS Madchenschulwesens für Preußen einen gemeinsamen Unterbau im 10 Jahre Besuchszeit erfordernden Lvzcum für alle diejenigen vor, dir überhaupt eine höhere Fraucnbildnng suchen, und «inen Oberbau im 4 Jahre Besuchszeit erfordern den Oberlyzemn für diejenigen, die weiterstreben und besonders die Zulassung zum Hochschulstudium erlangen wollen. 'Das Oberlyzeum joll also eine Mittelanstalt zwischen Mädchenschule und Universität werden. Die überwiegende Mehrzahl dar Mäd chen würde demnach mit abgeschlossener allgemeiner Frcruen- bildung die Schulen mit durchschnittlich 16 hzs 17 Jahren ver- lassen, während für di« Oberlyzeumsbesucherinnen noch vier weitere Schuljahre hinznkämen. Man wird nicht leugnen können» daß hierin ein glücklicher Ausweg liegt, der natürlich noch mannigfacher Variationen fähig ist. Voraussetzung ist aber, daß eine Verbindung deS LvzeumS mit dem Oberlyzemn ausgeschlossen blerben muß, damit von vornherein das Streben noch Bcwechtiaungsbilduna und falscher Ehrgeiz ausgeschaltet bleiben und damit die Verlockung für viele, bis zum Äbiturium im Oücrlyzcum zu bleiben oder gar zu studieren, obwohl ihnen jegliche Befähigung dazu fehlt und sie besser einen praktischen Beruf ausgesnllr hätten. Uebrigens liegt durch den vorgesehenen, ür den Mädchen-Organismus recht reichlich lang bemessenen Schulbesuch leicht die Gefahr nahe, daß durch die lange Schulzeit die körperliche und geistige Frische und Ursprünglichkeit Schaden leide, deren das „schwache Geschlecht" doch wirklich in jeder Hinsicht bedarf. Endlich wäre auch das Wort Lyzeum und Obcriyzeum durch ein gutes deutsches Wort zu ersetzen, um einem berechtigten Streben unserer Zeit Rechnung zu tragen. Alles in allem ist aber die Frage des Mädchenschul- wchens und damit der Frauenbildung überhaupt ein gut Stück vorwärts gekommen. Bedauern muß man nur, daß nicht auch präzise Bcsichlüsse über die Vorbereitung der junge» Mädchen für ihren eigentlichen Berus als Hausfrau und Mutter gefaßt sind, obwohl Anregungen dazu aus der Ver sammlung gegeben wurden. Da ließen sich z. B. Fortbildungskurse, in denen ErziehllngAchrü, Gesundheitspflege, HauShaltungskund--. und dergleichen gelehrt würde, au die bisherige höher« Mädchen- schule anschließen. Hoffen wir. daß der zu erwartende Lehrplan auch nach dieser Seite hin geeignete Bestimmungen bringt, da- mit dem wichtigsten Gedanke» bei jeder Reform des Frauen, lebcns gebührend Rechnung getragen werde: „Von de. deutschen Mutter hängt die Znkuust Deutsch lands ob." Neueste Drahtmcl-ungen rom 2. Februar König Christian von Dänemark s. Kopenhagen. (Priv.-Tcl.) Die öffentliche Aufbal rung der Leiche König Christians tn der Schloßktrche wicd erst am 1>. d. M.. die Beffetzung am !4. oder 15. d. M. stattsinden. Bis zum 11. d. M. verbleiben die sterblichen Rest: des Königs im Schlosse Amalienborg. Die deutschen Verein- in der dänischen Hauptstadt ließen am Sarge König Christians einen silbernen Kranz nieverlegen. London. Die Königin ist heute vormittag nach Aopeu- Hagen abgereist. Die italienische MinisterkrisiS. Rom. Deputiertenkammer. Ministerpräside::: Fortis erklärte, das Ministerium habe nach der gestrigen Ab stimmung in der Kammer es für seine Pfticht gehalten. Lsi Demission in die Hände deS Königs zu legen, der sich vorbehieli, ein« Entscheidung zu treffen. DaS Ministerium iverde indessen zur Abwicklung der Geschäfte und zur Ausrechterhaltung der Ordnung aus seinem Posten bleiben. Hieraus vertagte sich das Haus auf unbestimmte Zeit. Rom. (Piw.-Tel.) Die gestrige siegreiche Kammeruichcheft ist zusammengesetzt aus 63 Abgeordneten der Rechten, 31 vom Zentrum, Ist Denwkiaten, Ist Unabhängigen. 39 bisherigen Ministeriellen, 30 Radikalen, I t Republlkanern und 18 Sozialisten. Die Bildung des Ministeriums erscheint daher äußerst schwierig, und die Krisis wird vermutlich lange dauern. Ein Ministerium Giolitti gilt vielfach als einziger Ausweg, obscho» Giolitti an der Niederlage des Kabinetts trügenommen bat. Trennung von Staat und Kirche in Frankreich. PoriS. (Priv-Tel> Die gestrigen Kämpfe in der Clotildrn-Kirche endeten erst um S", Uhr abends. Die Demonstranten gebrauchten ihre Messer und verletzten niedrere Schutzleute mehr oder weniger schwer. Mehreren Gardisten wur den die Gewehre entrissen. Ern Polizist wurde von der Menge halb tot getreten. Zahlreiche andere bluteten aus schweren Wun den und mußte» vom Platze getragen werden. Nach Erstürmung der Kirche währte der Kampf tm Innern fort und wälzte sich bis zum Altar hin. wo junge Geistliche, mit Stöcken bewaffnet, auf die Polizisten clnhieben. In wenige» Minuten waren über M Personen verwundet. Die Manifestanten, die vor der Kirche verhaftet wurden, gehören fast alle der hohen Aristokratie an. Unter den 17. die i» Haft blieben und die vor dein Zuchtpolizei- gericht erscheinen werden, befindet sich der 51jährige Graf de la Rochefoucauld mit seinem 22iährigen Sohne, ferne: Gras Henry de Bourbon und andere. Auch aus der Provinz werde» einige stürmische Auftritte gemeldet. Vor der Kirche St. Michel rn Dijon mußten die berittenen Gendarinen gegen die Menge Vot aehen. aber erst die Feuerwehrleute konnten die Menge in die Flucht schlagen. Pari«. fPrlv-Tel.) DaS ZnHtpolizcigericht verur teilte heute zivei junge Leute, die sich en den Kundgebungen bei der St. Clotüden-Kirche beteiligt hatten, zu 8 Tagen bezw. 2 Monaten Gefängnis. Paris. (Priv.-Tel.) Der Metzqergelsilfe. welcher aim freien Stücken die Sturmglocke der Clotriden-Kiichc läutete, soll eine im Wegetvon Privatsammlungen der Aristokratie zn stand- gekommene Ehrengabe erhalten. Znr Lage in Muhkand. Petersburg. Bebels ReichstagSred« über die Zustände in den Ostsceprovinzen und speziell in Reval ward- u. a. von der Petersburger „Nowosti" wörtlich wiedargegebeu In dieser Rede erblickte Las russische Gericht zadoch eine Bc lcidigvng der höchsten Gewalt und strengte gegen den Redak teur O. K. Notowüscp eine Klage an. der nun seinerseits be antragt bat, eine ganze Anzahl En t la stv nasz e>rge« zu laden, darunter den deutschen Reichskanzlei- Fürsten Bülvw. den ReichStagSabgeordneten Bebel, den ruststck-en Minister des Aenßcren Grafen La ms borst, die Admirale Abelan und Roshest- wenski, sowie mehrere Personen aus der nächsten Nmgebiina de» Zaren und des Deutschen Kaisers.