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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060201016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906020101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906020101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-01
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Monat
1906-02
-
Jahr
1906
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V S . L - r» Z « § «Z r» «» s ^ ^v s « L k» I Gerüchte über den Rücktritt de» Herm v. Podbielski erwähnt die .Deutsche Tagesztg". Sie schreibt wörtlich: -Schon wieder einmal geht, wie wir hören, neuerdings da« Gerücht um. daß ein Wechsel im preußiichen La»dir>irtlchast»i»t»tstrrium bevor- siebe. Wir würden den Rücktritt de» gegenwärtigen Inhaber» diele» Portefeuille» überaus bedauern. Den» wir glauben nicht, das? e» leicht sein wird, einen Nachfolger zu sind«», der mit gleich großer Sachkenntnis und dementsprechendem Verständnis die Inter esse» der deutschen Landwirtschaft zu wahren bereit und geeignet sein würde. Ein stichhaltiger Grund für einen solchen Wechsel ist un» nicht bekannt. Wir geben diese» Gerücht al» gewissenhatte Chronisten daher wieder, obgleich wir von seiner Haltlosigkeit überzeugt sind." »soweit es von der Präsidialgeschästüstelle des Deutschen Ilottenvereins zu übersehen ist, sind letzt schon über ,M>00«> schriftliche Zustimmungen zu dem Beicht»« der Gesamt-Vorstands sitzung des Deutschen Flolleiwereins vom 2. Dezember 1905, de» Reichstag zu ersuchen, sür einen rascheren Ersatz unserer ininder- wertigen Kriegsschiffe einjutrelen. ertrügt. Außerdem ist jene Resolution bereits in zahlreichen öffentlichen Versammlungen an- gcnominen und dem Reichstage zur rieuntnisnahiiie zugesandt worden. In der Badischen Zweiten Kammer hat die liberale Bereinigung folgende das S u b m i s s i o » s w c s e n betreffende Inierpcllation eingebrachl: 1. Welche Hindernisse liehen der Erlassung einer Berordnuug betreffend daS Suv- ulislionSwoseu zurzeit noch entgegen'? 2. Ist beabsichtigt, vor Erlassung einer solchen Berordnuug eine Aussprache der Handels kammern und anderer gewerblichen Vertretungen über den Entwurf stattfinden zu lassen'? 9. Wird in der beabsichtigten Verordnung den Wünschen der Handwerkskammer dahin, daß die zur Jährling des Meistertitels berechtigten Handwerker bei der Vergebung öffentlicher Arbeiten unter sonst gleichen Ver hältnissen den Vorzug erhalten, Rechnung getragen werden? t Ist die großherzoglickc Regierung bereit, eine allgemeine Ver ordnung dahin zu erlassen, daß seitens der staatlichen Bekörden als Sachverständige in Fragen des Handwerks vorzugsweise solch« Personen berufen werden sollen, welche zur Führung des Meistertitels berechtigt sind') Die ReichSregienmg legt Weit darauf, festzustellen, daß kein Ausnahmegesetz gegen die S oz i a l d e m o k ro t i e in der letzten Zeit geplant gewesen sei. Die „Köln. Ztg." erklärt hierüber offiziös: ES ist schwer verständlich, zu welchem Zwecke das Ge rücht ausgebracht wurde, daß um die Weihnachtszeit die ReichS- regiernng ei» Vorgehen gegen die Sozialdemokratie in Form rines Ausnahmegesetzes geplant habe, daß aber diele Maßregel wegen des Widerspruchs des Zentrums fallen gelassen worden sei. Wie unrichtig diese Nachricht ist. gebt an sich aus den in letzter Zeit von« Reichskanzler und deni Jnstizininiffer im Landtage ab gegebenen Erklärungen hervor: auch brauchte sich die Regierung bei der bekannten Haltung des Zentrums, überhanvt der großen Reichstagsmehrbeil, nicht noch zu vergewissern, welche Aufnalime eine derartige Vorlage finden würde. Wie wir nach unseren Erkundigungen seslffellen können, ist mit dem Zentrumsabgeord neten Dr. Spahn überhaupt nicht verhandelt worden. Mit der Einfnhrung des direkten LandtagSwahl- rechts beschäftigte sich, wie bereits kurz gemeldet, der olden- burgische Landtag in seiner Sitzung am Dienstag. Die StaalSiegiernng gab die Erklärung ab. daß sie bisher Bedenke» getragen habe, die Aenderuug des Wahlrechts in Angriff zu nehme». Nachdem aber wiederholt der Landtag einen dahin gehenden Antrag angenommen habe, in der Ecwartung, durch das direkte Wahlrecht die Beteiligung an dev Wahlen zu stärken, sei sie bereit, in eine weitere Prüfung der Forderung über Ein führung des direkten Wahlrechts eiuzutreten und zu erwägen, ob und wie weil eine Aenderung des Wablrrchks möglich sei. Das Ergebnis der Prüfung müsse sie sich sedoch noch Vorbehalten Tie Regierung sei jedoch der Ansicht, daß die Einfühlung der direkten Wahl nur angängig sei, wenn die Ausübung des Wahl rechts abhängig gemacht wird von einer längeren Aufenthaltsdauer. Es soll damit die Gewähr geschussen werden, daß solche Ein gesessene. die erst ganz kurze Zeit anwesend seien, nicht eine zu große Einwirkung erhalten. Bezüglich der weiteren Forderung auf Wahlkreisabändernng behalte sie sich eine Stellungnahme vor. Die Verhandlungen zeitigten eine lebhafte Sozialiftendebatte. Der Antrag aus Einführung der direkten Wahl wurde sodann mit gegen 6 Stimmen bei einer Slimmeiithaltuug angenommen. Drer Abgeordnete fehlte» bei der Abstimmung. Verfügung: „In der Strafsache gcc.en P. und Genossen wegen Beleidigung nnrd der Bejchluß des Amtsgerichts Äalkoerge vom 14. Januar 1906, betreffend die Beschlag» ab m e der Exem plare der Druckschrift „An das Preußische Volk" auf die Be schwerde des verantwortlichen Redakteurs Preczang vom 22. Jan. lS06 aufgehoben, da nicht hinreichender Verdacht dafür vorliegt, daß dis cn der Druckschrift euchaltenen Angriffe sich gegen dis Mitglieder des Landtages persönlich richten, und im übrigen die Erteilung der Ermächtigung auS § 197 Str.-G.-B. sehr zweifelhaft erscheint. Auch eine Verurteilung aus 88 130. 131 Str.-G.-B. dürste nicht zu erwarten sein, da einerseits die Aeußerung zu Getvalttätie reiten, anderseits das Bewußtsein von der Entstellung oder Erdichtung der Tatsachen nicht nachzu- weiscn sein wird. Der „Genosse" Eduard Bernstein wird vom „Vorwärts" in einem chaltenlaiiaen Artikel hart cingesahren. weil er in den „Sozialistischen Monatsheften" über die RsvotutionSromontik des sozialdemokratischen Zcnlraloraans und der Dame Rosa Luxemburg insbesondere gespottet halte. Zum Schluß schreibt der „Vorw." Herrn Bernstein folgendes ins Stammbuch: „Noch ein Wort im Vertrauen, Genosse Bernstein: gerade der „Vor wärts" liebt oas „Prahlen" mit revolutionärem Geiste nicht, ihm fällt es zuletzt ein, mit der Jaust auf den Tisch zu Magen. Davor schützt ibn nicht nur ein auSgevrägtes Verantworuich- keitsgesW. sondern auch eine gewisse Empfindung, die leider dem Genossen Bernstein zu schien icheint: die Furcht vor der Lächerlichkeit. Ein Mann von den Fähigkeiten und Kennt nissen Bernsteins sollte sich doch nützlicher in der Partei be- tätigen können, als durch das Nachploppern gerade des Aller- dümmsten, das büraerliche Blätter vorzubringen wußten!" Italien. Der Minister des Auswärtigen di San Giuliano legte der Kammer diplomatische Aktenstücke üder Make donien und das italienische Somaliland vor. In der vorgestrigen Sitzung der Deputierten- kammer erörterte Ministerpräsident Fortis das Regie rungs-Programm. Er führt« u. a. aus: Unsere aus- wärtige Politik in ihren allgemeinen Linien steht über allen Parteisragen. Seinen Verbündeten getreu und seine Freundlchasten achtend, strebt Italien unter Beobachtung steter untadliger Lohalität gegenüber allen und in, Bewußtsein seiner Pflichten und Rechte mit Erfolg nach der Aiffrechtcrhaltung deS Friedens, der mit Recht als höchste und unschätzbare Wohltat angesehen wird. Gegenwärtig trägt es auch aus der bedeutungs vollen Konferenz in Algeciras zu dem Werke der Ver söhnung bei. welche auch von den mehr sirekt interessierten Mächten cnffrichtig gewiimcbl wirb. Was die Finanzlage uv gebt, so können wir wegen neuer, dringender, durch die Ent wicklung des Landes bervorgerusener Bedürfnisse nicht an eine beoeutende Steuerermäßigung denken, dis zu einer Schwächung führen würde. Wir müssen jede Verschwendung öffentlicher Gelder verhindern und keine neuen Ausgaben machen, wenn sie nich! notwendig und unausschiebbar sind. Wir muffen für eine fortschreitende Verbesserung des Budgets sorgen und den hohen Kredit des Staates ausrechterlmlte». Die Finanzlage und der Ertrag der Steuern sind — ein Zeichen für die wachiende wirt- schaffffche Kraft des Landes — gut, al>er man darf nicht ver gessen. daß es nötig ist, den Staatsbetrieb der Eisenbahnen neu zu ordnen: es ist dies durch mehrere Ursachen nötig ge worden, für die wir sicher nicht verantwortlich sind. Fortis kündigt alsda-nn eine Anzahl von hierauf bezüglichen Maßnahmen an nick fügt hinzu, daß er demnächst die endgültigen Abrech nungen Mit den Eisenbahngesellsclmften und ein Abkommen '»«treffend das Netz der Merid'onaffnihn. vorlegen werde. Be züglicb der 'Ausgaben für militärische Zwecke erinnert der Ministerpräsident daran, daß die Kammer im vergangenen Inm die Mittel bewilligt habe, um beständig eine satt gleichmäßige Streitmacht unter den Waffen zu halten. Doch seien noch einige Wünsche in technischer Hinsicht unerfüllt gemieden, die sich hauptsächlich ans die Verteidigung und die Einftlbrunq von Waffen bezogen, die durch den stetigen Fortschritt der Kriegs- kunst bedingt sei Um den Militärdienst weniger drückend zu gestalten. werde die Regierung die zweijährige Dienst - zeit gleichzeitig mit a«er .Ervshsn« de» IttbreskoalrvgentL vorschlaaei,. Dank der >m Juli bewilligten Erhöhung der Kredit« für die Marin« w«rd« man zu «in«r Enveiteruna. desFlotten - Programms schreiten kän-wen. Forti» stellt dann ei« An» zahl von wirtschaftlichen Vortagen in Aussicht, di, besonder» den Südprooiilzen zu gute komme« sollen, und schließt mit der Erwartung, daß die Regierung bei Ausführung ihre» ichwierigen Programms «ick das Verlnrnen der itzammer. werde rechne« können. (Bestall.) Die Rede de» Ministerpräsidenten nmrde wiederbolt von lärmenden Znnschenrusen unterbrochen. Da» Hau» bega»n dann di« Besprechung der Regiei»n«Serriärl«»g. Frankreich, Die Kamme rtvablen, welche für den 8. Mril in Aufsicht genommen wären, dürsten eine Verschiebung bi» zum 23 Älpril. vielleicht sogar bis 29. April, erfahren. ES wurde als unmöglich erkanuit, vor diesem Zeitpniwte an die Wahlen zu schreiten, zumal da nicht anzunetzmen ist. daß die definitive Erledigung de» Budget», aus Grm>td das dafür notwendigen Eimierständnisses zwischen beiden Kanariern, vor dem 15. März werde ertolgen können. Belgien. Deputiertenkammer. In Beomtwortuwk einer Anfrage de» Deputierten Lovcmd bezüglich von der Re gierung getroffener militärischer Vorsichtsmaßregeln erklärten der Kriegsmiiiister und der Minister des Aeiißeveii. der Mobi lisierungsplan der Armee umfasse eine Gesamtheit von Maßnahmen, die im voraus bestimmt leien und von Zeit zu Zeit geprüft und vervollkommnet werden müßteg. Die Vor nahme dieser Kontrolle und die damit verbundenen Hebungen bedeuteten keine Veränderung in der politischen Loge Belgiens, auch >e> die Gendarmerie keineswegs beauftragt wurde«, den Mannscliaften der 14. und 15. Iahresklasse irgend welche Be- nachrichtigungen zukommcn zu lassen. England. In der vorgestrigen Jahresversammlung der Ver waltung des Londoner Deutschen Hospitals wurde mid» geteilt, daß der Herzog von Coimaught sich bereit erklärt habe, a!s Nachfolger des veistorbenen Herzogs von Cambridge die Präsideullctiast des Hospitals zu übernehmen und bei dem Iahresfeste des Hospital» im Mai d. I. den Vorsitz zu führen. An die Berufung de s Dr. Ott aus Marienbad zum K istn i g Eduard sind weitqelzende Kombinationen über den Ge- sundlxitszustand des Kon igs geknüpft worden. Dr. Ott. in. dessen Behandlung König Educrrd stets während seiner Marranbader Kur steht, ist aber nur einer Einladung des Königs gefolgt, wie sie auch im Vorjahre an ihn ergangen war. und wurde Sonn tag der Hostafel in Wi-ndsor zugezogen. Einen beruflichen Grund hatte die Anwesenbril Dr. Otts in London nickt. König Eduard leidet, wie der „N. Fr. Pr." aus London gemeldet wird, allerdings noch immer an lokalen Zuständen infolge seines jüngsten Iagdunsalles, und die EiebrauchssähigKeit des verletzten Beines ist noch immer vermindert, so daß der König einen Stock gebrauchen muß. Bon einer anderweitigen Erkrankung des Königs ist jedoch in London nichts bekamcl. Rußland. Da es driuycnd nötig ist, zmn Zwecke d«S Neubaues der Flotte und der Beschaffung des Mannschaft^ bestandes sofort eine Rerlre von Maßnalnnen für die Neuood- nung der Moriiieverivaltung zu ergreifen, befahl der Kaiser, daß der Posten eines Gehilfen desMarineministers geschaffen und dem Chef des Generafftabes die Reckte änes Gehilfen verlichen werben. Diesen beiden Würdenträgern soll die Leitung derjenigen Zweige der Marineverwaltuug arwer- traut werden, bezüglich deren der Minister es für nötig er- achtet. Die „Pelersb. Tel.^Agatt." ist in der Lage, zu versichern, daß die auswärts verbreiteten Nachrichten. Du , nowo weirde an die Stelle des Grasen Witte treten, jeder Begründung entbehren. Rumänien. König Carol hatte jüngst eine hervorraszende Persönlichkeit in Audienz empfangen und kam bei dieser Ge legenst ans das Vorgehen Serbiens gegen Oesterreich- Ungarn zu sprechen. König Carol drückte in diese,» Gespräche seine höchste Verwunderung aus über das unamrichtige Vor gehen Serbiens gegenüber der österreichisch-ung-arischen Monarchie, der das Königreich zu sv vielem Danke verpflichtet ist. -Ich hätte," sagte der König wörtlich, „die Unterhandlungen niit Serbien sofort abbrechen lassen, wenn dies bei uns passiert wäre. Mehr als für die anderen ist es Pflicht der kleinen Staaten." bemerkte der König weiter, „korekt zu sein, um sich das Vertrauen der Großmächte bei Unters, ndlungen für den Abschluß von Verträgen zu sichern." König Carol von Rumänien ist einer der erfahrensten Staatsmänner unter den europäischen Herrschern. Es ist sehr bezeichnend, daß seine Auffassung sich vollständig mit jener des Kaisers Franz Joseph deckt. Der Kaiser hat aus dem Hosballe zum serbischen Gesandten am Wiener Hose, Herrn Bitte, gesagt, daß sich die serbisch« Regierung bei den Hcmdelsvertragsverhandiungen inkorrekt be nommen habe. Eine amtlich« Mitteilung besagt, daß ausländische Waren in Rumänien z» dem jetzt gclteuven Tarif nur zuqe- lassen werden, wenn sür die tatsächlich eingesckätzte Ware der Zoll bis spätestens am 28. Februar abgegeben ist. Serbien. In amtlichen Kreisen werden die Meldungen auswärtig er Blätter über eine serbisch - monteneari- nische Militärkonvention und über ein angebliches Schutz- und Trutzbiindnis Serbiens, Bulgariens und Mon tenegros in entschiedenster Weise für unrichtig erklärt. Kunst und Wissenschaft. Charolais", Trauerspiel in fünf Akten von Bcer-Hosmann. ff Am Nesidenztheater gelangt heute der Schwank „Der Kilometersresser" zur Ausführung; morgen, Freitag, geht ,ls Abonnements-Vorstellung der l. Overctten-Serie Dellingers Operette „Don Cesar" lieueinstudiert in Szene: Sonnabend nach mittag wird bei ermäßigten Preisen das Weihnachtsmärchen „Prinzessin Wunderschön^ and Sonntag nachmittag das Lust- iviel „Im weißen Rößl" gegeben. Sonnvöend abend wird „Der Kilometerlresser" und Sonntag abend „Don Cesar" wiederholt. ff Im Musenhaufe findet heute l7 Uhr^ der Klavier- abend von Herrn Professor Emil sauer statt ff Der „Dresdner Orpheus" gibt sein diesjähriges Konzert im Gewerbehause Mittwoch, den 14. Februar. Zur Mitwirkung sind die norwegische Altistin Frau Borgt,ild Gott I,el> und der Königl. Konzerlmcisler Herr Professor Petri sVioünel gewonnen worden. ff Königliches Conservatorium. Ordnung der Prüffmgs-Auffi'chruiigen am Ende des Schuljahres 1905 1906: з. Februar: Musi lobend mit Orchester lMozart-Feierj. Musen- lxius: 10. Februar: Musikabeud mit Orchester, Bereinshaus: 17. Februar: Musikabeno, Milsenhaus; 24. Februar: Musit- abend, Hammers Hotel; 3. März: Musikabeno mit Orchester, Vereinsbaus: 8. März: Mnsikabend. Muienhans: 17. März: Musikabrud der Grundschüler, Musenhanö: 27. März: Schluß- konzert, Gewerbelmus. — Im ersten Orchesier-Prüsunzs-Konzen Sonnabend, den 3. Februar 11^8 Mr, Mulenlxmsj, gelangen von Mozart zur Aufführung: Erste S-insoine, »ir Orchester' Klavierkonzert, O-moll; Konzert. 6-ciur, für Flöte und Harfe; Streich-Quintett, O-rnoll; Konzertantes Quartett für Oboe, Klarinette, Fagott und Horn; GesangSarien aus „Idomeneo" und Ij re postore". — Herr Pianist Emil Kronke ist als Hochschullehrer für Klavier in dos Lehrer kollegium eingetreten. ff Eines bedeutenden Erfolges hatte sich die dem Winter fest des Katholischen Sammelverbandes vorhcr- gelMde K ü n st l e r - S oi r e e zu erfreuen. Dem Komitee war es gelungen, vorzüglich« Kräfte zu gewinnen. Bor allem ist die Hossclxiuspieleriu Frl. Polih zu nennen. Tie Künstlerin entzückte das gewählte Auditorium durch die Innigkeit »nd ivarme Beieelung, mit der sie den „Heideknaben" und „Schau in die tiefste Ferne von Hebbel vortrug, wie durch die natürliche Schalkhaftigkeit, mit der sie „Blüten und Falter" von Oiistören и. a. zu schönster Geltung brachte. Die Hoihschi'llehrerin am Königl. Konservatorium Frl. Brauer eripielte sich mit der Romanze op. 28. den „Pavillons" von Schumann und dem Il m->ll-Scherzo von Chopin einen großen künstlerischen Erfolg. Eine» vollgültigen Ecsatz für Herrn von Vary, d,» leide, abge- sagt hatte, bot Herr Hosopernsänger Kietz. Von tiefer Emp- dem er später d»e Balladen ..Da» Erkennen" und »Pitt« Eu«««" von Löwe folgen lieb. Dem Frohsinn auserlesene Opfer zu RA? H^rr Fell- Schw « iahos « r.ier beruse«« Künstler. Mit seiner unwiderstehlichen Komik ritz er di» Z«. Hörer zu dröhnenden Beisallsjaloeu hin. -Da» gsldene Wiener Herz". „Alles, was palsiert". die tragische Over „Graf und Jüdin', „Neberall muß man sein waren Prachtleistunaen gol- digen Humors, die den Höhepunkt des Festes bildeten, u» di« Begleitungen machten sich verdient d«e Herr«» Hvsoroanti» Aren dl er und Korrepetitor Striegle,. acht Tagen von den Anjchlagläulen herab emgeladen hat. Aus gestellt sind Werke aus der jungen Dresdner Landschostsschch«. AIS Namen der Aussteller nennt die Einladungskarte: Otto Altenkirch, Siegfried Bernde, Arthur Gutknecht, Gerhard Giseviu». Alexis von Hanzcn, Georg Hänel, HcrnS Hartig, Karl Hkiitschel, Ernst Kolbe, Otto W. Merseburg, Rudolf Müller, Otto Schmidt-Cassella. Der hiesige Bildhauer Herrwaim Fritz hat eine Anzabl seiner Tierdronzen sür di« Ausstellung zur Verfügung gestellt. ff Die Prellerschen Wandgemälde zur Odyssee. Eine bedeutsame Schenkung erhielt jüngst die Universität Leipzig dadurch, daß die von dem Domherr« Dr. iur. Bauni- gärtner der Negierung übergebenen sieben Prellerschen Wand gemälde zur Odyssee auS dem zum Abbruch gelangten Röini- lchen Hause in Leipzig aus ein« an den König übersandt« Innnediateingabe des Senats der Universität mit Einwilligung des Schenkgebers zur Unterbringung in dem Treppenhause der Universitätsbibliothek überlassen wurden. Leider ist die An bringung an de» in Aussicht genoinmenen Häuden in letzter Stunde, besonder» infolge von Bedenken, die innerhalb des Ministeriums des Kultus entstanden sind, vorläufig wieder in Frage gestellt, so daß die Angelegenheit noch ihrer endgültigen Erledigung harrt. Die in mühevoller Arbeit vom Professor Dvnadutt aus dem Mauerwerk sorgfältig abgelösten sieben Wandgemälde wurden seinerzeit dem städtischen Kunstgewerbe- Mujeum in Leipzig zur Aufbeivahrunp übergeben; in den nächsten Tageil sollen sie zu weiterer vorläufiger Aufbewahrung nach der Universitätsbibliothek übergefübrt werden. Es «ft geglückt, den ganzen Zyklus der Prellerschen Odysseebilder, in denen die Antike mit der ganzen Innerlichkeit des germanischen Geistes erfaßt und ein hoher landschaftlicher Idealismu» zmn Ausdrucke gekommen ist, unbeschädigt zu erholten. ff Richard Strauß' „Salome" in Berlin? Di« „B- N. N." wollen aus guter Quelle erfahren haben, daß „Salome" voraussichtlich zu Beginn der nächsten Spielzeit auch >m Königl. Opernhaus zu Berlin aufgeführt werden soll. Der Wunsch, das Werk des Berliner HoskapellmeisterS auch an dcr Stätte seiner ständigen Wirksamkeit zu sehen, soll besonders in den musikalischen Kreisen der Hofgesellschaft laut gr äm Berliner rtlt«. soll den worden sein. Eine die jüngst das einflußreiche Persönlichkeit Werk in Dresden kennen lei Anstoß dazu gegeben haben, nachdem sie vor allem an maß- gebender -stelle der Neberzeuaung Ausdruck gegeben Hot, daß gegen die Darstellung der Salome, wie sie z. B. Frau Wittich oerkörpert, nicht der geringste Einwand zu erheben sei und in dieser Beziehung keinerlei Bedenken walten können. Ferner will das Blatt wissen, daß «ine Aeußerung des Kaisers gelegent lich der letzten Galavorstellung im Opernhaus«, wo Rcäxird Strauß den von ihm für diesen Abend komponierten Festmarsch dirigierte, wohl für die Berliner Zukunft der „Salome" im günstigen Sinne ansgelegt werden kann. — In Graz wird „Salome" in der Zeit vom 10. bis 20. Mai zunächst dreimal ge neben werden. Die Kosten dieser drei Aufführungen — 8000 Kronen — sind durch Subskription gedeckt worden. — Auch eine '-Parodie „Salomederl" ist bereits in Sicht. ff Zum A »denken an Andrea» Streicher, de» Jugend freund S ch > l 1 ers, wird die Dent'che Schiller-Stiftung aui An regung des Wiener Zweigvcicins »nd mit tätiger Nuteistutzuiig dcr Weimarer Mitglieder ii» Schiller-Hause zu Weimar eine Gedenktafel errichte». Die Gemciudebedölden Weimar» habe» dazu ilire Genchmiaung erteilt. Diese cinzutivlcii war nötig, ba beianntlich das Schiller-Haus städtische» Eigentum ist. ff Wien. Mozart. Feiern. Es wird wenig Werke Mozarts geben, die ,n den letzten Tagen hier nicht anfgeführt wurden; denn am 27. und 28. Januar feierte ganz Wien den selig-leichtfertigen Götterliebling. Von der Hosoper, die ihren neuen „Don Giovanni" "darbot, und der Voiksoper, die einem geladenen Elitekrcis ihren „Figaro" vorsetzt«» bis herab zur kleinsten Musikschule — überall wurde Mozart gespielt und ge sungen. Selbst alle Volksschulen wagten bescheidene Mozart- Feste mit Preisreden, Musik und Verteilung eines zierlichen Gedenkblcttkes, wozu die Kinder einen schulfreien Tag erhielten, und in den einzelnen Bezirken veranstaltete die International« Mnsikgesellschast im Rahmen des Volksbildungsvercins MMrt- Jeiern für Bürger und Arbeiter. Ten Höhepunkt der Feier bildete jedoch die von den -Philharmonikern" dargebrachte 41uf- führung des „Requiem . Schon einige Tage vorher halte der „Konzertvcrein" in einem dreitägigen Mozan-Fest, das u.a. die „Jupiter'-Sinfonie und das O-mclll-Konzert sweiter Kammermnslkwerke, Arien und Lieder) vorführte, cemeinsam mit der „Singakademie" und dem „Schubert-Bunde Liese eigene Totcnklaae des flngbereitcn Meisters in würdiger Weise ertönen lasse». Mein das machtvollere philharnionische Orchester hatte fick im „Männcrgeiangvcrein", der durch den „Cbor der Musik- freunde" noch verstärkt worden war, einen gewaltigeren Bundes genossen ziigestcllt und lieh so der erschütternden Majestät dieses mit P<i»ien:cti<rll »nd Orgelton erklinäenden TodsSgesaicges die volle Wucht möglicher Wirkung. Als Einleitung ging dem „aummum or»U!, sucnmi viri", wie Hiller bas ^Requiem" nannte, die leiten gespielte kleine <T-moII->DmfvNle tKSchel Nr. 183) voran. Dirigent Schalk und di« Solisten, besonders Kammer'änger Mayr, gaben ihr Bestes, und sogar da» Pro- grammbuch erschien im Festgewand, mit einem Mozart-Bild, einer Reihe von Zitaten aus Wagners Schriften — als erstes das bekannt«: „Im glaube an Gott. Mozart und Beethoven" — »nd einer Statistik s„Mo-art bei den Philharmonikern"). ge schmückt. ff Bernhard Baumei st er. der greise Wiener Burg- schaust'ieler, von dessen schwerer Erkrankung wir berichteten, Hot sich, so meldet man aus Wien, so weit wieder erholt, daß er an die Stätte seiner Wirksamkeit am Bnrgcheater zärück- kebren kann. Auf seiner Besitzung in Baden bei Wien hat sich der Künstler in den letzten Wochen überrvlchend schnell gekrö'tigl, so daß er bereits heute in Sndermanns „Schmetter- linasschlacht" zum ersten Male vor seinen Getreuen im Burg- thcater wieder erscheinen kann. ff Der Große Rat in Basel hat beschlossen, da» bisherige Bömly-Dheater staatlich zu unterstützen. In den nächsten Iabren wird ditt'cS Institut also die Stelle deS im vorigen Jahre abgebrannten Stadttheaters eianehmen. Während de» Drucke» «ingegangea« Neueste Dra-tmel-ungen. Wien. Das Abgeordnetenhaus beendigte die erste Lesung der Rekratenvorlage und verwies dieselbe an di« Wehrkommission. Alg eciras. (S p e z i a ld i e n st der „Dresdner Nachrichten ".) Es wird geradezu fieberhaft an der Fettig, stellung des Gegen ent Wurf» für die Reform VeS Steuerwesens gearbeitet, der das marokkanische Prchekt in annehmbarer Form bringen soll. Die Kommission beratet im Plenum un» in Unteriommiffionen, auch einzeln« Delega- lioiicn, wie die deutsche, konferieren last unausgesetzt. Nacht«» die Mitglieder der deutschen Delegation gestern nachmittag in Gibraltar einige Besuch« abgestattet, wurde abends bis >41 Nltt beraten, ebenso heute vormittag, nachmittag und abends. Di«f« angespannte Tätigkeit sollte endlich mit der Leginde aufräume», eS bandle sich bei der Konferenz nur um Formzwecke, und e» müßte jedem jetzt klar werden, daß für die Sache in MarokS» und die dort bestehenden berechtigte« wirtschaftlich«» Interessen gearbeitet wird.
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