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- Erscheinungsdatum
- 1906-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190601293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-29
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
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erves sceundschastlicheli Verbällnisses. Jahrhunderten besieht, zwilchen Deut »on Großdi Zwischen iiverliche B insosern eS nicht schon seit »iv.itvr,, Deutschland und dem vereinigten Reiche von Großbritannien und Irland, meinem enaere» Bater- lund«. Zwischen allen Kulturstaaten sollte» unzweifelhaft solche aut« brüderliche Beziehungen bestehen, ES war wirklich eine schöne Zeit, als unsere beide» Völker dieselbe Sprache zu eigen hatten: und welches war diese Sprache. »leine geehrten Herren " Es war nicht die deutsche und keineswegs die englische »Sprache, wildern nichts weniger als die sächsuche Sprache, die nieder- tachsliche einerseits und die angelsächsische andererseits. Hier in der schönsten der Hauptstädte, wo Tausende meiner Landsleute sich heute glücklich schaden, weilen zu dürfen, sind solche Kund aebungen am rechten Orte Hierher fühle» sich sogar meine Landsleute als von einer unsichtbaren Macht gezogen. h«er beeile» sich alt und jung, ihre Zelte dauernd aufzuschlagen, Hinweg also mit alle» griesgrämige» Mißverständnissen! Möge der Fimmel an diesem heiligen Dresdner Sonntag unsere Bestrebun aen nach Frieden, nach Nächstenliebe, nach Eintracht zwischen den Völkern segnen. Ich wiederhole meinen Dank den Herren Veranstaltern, dem Herrn Prosessor Dr Geß für seinen schönen lehrreichen Vorrtag. und ich bitte die hvclzansehnliche Bersanu» lung. mit mir einzustimmen in den Ruf: „Die schöne Stadt Dresden hoch! hoch! hoch!" Mit großer Begeisterung wurde diese Huldigung an Sachsens Residenz ausgenommen. Aber dieser Enthusiasmus war noch einer Steigerung fähig, denn als Oberbürgermeister Beutler nach der Versicherung, daß Dresden den hier lebenden Engländern den Aufenthalt so angenehm wie möglich machen werde, unter Hin weis aus de» Geburtstag des Kaisers am Tage vorher, des Kaisers, der der Friedensapostel trat oxoelieu sei, dem Oberhaupte des Deutschen Reiches ein Hoch ausbrachte. hörte man aus dem Rufen der Menge die Freude darüber heraus, daß die Versamm lung einen so glücklichen und schönen Verlauf genommen hatte, der gewiß dem gnten Einvernehmen zwischen dem deutschen und dem englischen Volk nicht von Schaden sein wird. OertlicheS und Sächsisches. — Je. Majestät der König tras gestern vormittag 10 Uhr Min, aus Berlin wieder aus dem Bahnhof in Dresden N ein und begab sich inS Residenzschloß, wo nachmittags 6 Uhr Familien- lafc! slatnaud, — Prinz Earl z u Benthei in und Gemahlin sind ans Schloß Hohen-Limbuig zu längerem Aufenthalt hier eingelrofseu und haben imHoutinental-Hokel Wohnung genommen — Ai» Sonnabend abend ll Uhr verschied nach kurzen, beiden im 71. Lebensjahre der frühere Redakteur der „Dresdner Nachrichten", Herr Julius Schmidt. Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag >/r3 Uhr aus dem Iohannis-Friedhofe zu Tolkewitz statt. — Einen imposanten Verlaus nahm die von. Rational- liberale» deutschen Reichsvcrein am Sonnabend abend im ..Tivoli" veranstaltete öffentliche Feier des Geburtstages des Kaisers. Eine erdrückende Fülle herrschte im Saale, und 'elbst die Tribünen und Vorräume waren bis auf de» letzte» Platz besetzt, Wahl a» 2000 Persvnen mochten anweseud iciu. Der F-esisaal trug wirkimgsvotten Schmuck an Flagge», Waypeu- ichildern und Tanneugrün, und vor dem Podium echob sich unter »er schwarz-weiß-roten mit dem Reichsadler geschmückte» Stan darte die Büste des Kaisers. Schlag 8 Uhr begann die bedeu tungsvolle Feier, und wer etwa einige Minuten versvatet kam konnte auf Zutritt nicht mehr rechnen. Mit der Jubel-Ouvertüre von „Weber" wurde das Fest stimmnngsvolt eingeleitet, woraus Herr LandgerichlSrai Dr. ,H e inze nach einer kurze» Begrüßungs ansprache das niit Jubel und Begeisterung anfgenommene Kaste, Hoch ausbrachte, Tie „Dresdner Liedertafel" (Dirigent Herr Königl. Hosorganist Karl Pembaurs leitete mit dem Huniuns: „Die Ehre Gottes ans der Natur" von Beethoven zur Festrede des Herrn Landtagsabgeordneten Tr. Bogel über. Zn packender Weise führte der bewährte Redner etwa folgendes ans : Heil dem idaiser! Schallt es heute durch die Lande, von den Alpen bis zum Meere, vom Rhein bis zur Weichsel, im Palast des Reichen, in der Hütte des Armen, bei all denen, welche im Kaiser den Träger der ReichSeinheit und deS Reiches Macht und Herrlichkeit sehen. Gerade dieses Jahr lasse nnS wieder an die letzten 100 Jahre seit Jena gedenken. Welche Stürme. Enttäuschungen und Rückschläge mußte» eintreten. ehe des Reiches Einheit ge sichert war. Kaiser Wilhelm II. habe die trübsten Zeiten des Vaterlandes nicht gesehen, sondern in jungen Jahren die glor reichen Tage von Königgrätz. Metz, Paris und Versailles erlebt. Trotz des gewaltigen Aufschwunges unseres Vaterlandes müssen wir aber heute die traurige Erscheinung konstatieren, daß das deutsche Volk keine nationale, typische, cinbeiiliche Kultur habe. Sie zu schaffen und zu pflegen sei von Ansang an Ausgabe, Zweck »iid Ziel der Regierung Kaiser Wilhelms II. gewesen. Der Redner beteuchtete ferner die Notwendigkeit der Weltvolitik Deutschlands Will aber Deutschland die Weltmission erfüllen, so bedarf eS neben dem Welthandel eines starken Landheeres und einer meergebietenden Flotte. Kaffer Wilhelm wolle mit allen Kräften die ihm gewordene Aufgabe lösen. Möge es allen Mit lebenden recht oft znm Bewußtsein kommen, dag das, was vor 30 Jahren gut war, heute nicht mehr ausreichend ist, und daß inan die neue Zeit nicht in alte Formen pressen kann. Nimmer ermüdend, immer fördernd und ermahnend, geht der Kaffer den Weltweg, mit Aufmerksamkeit und Bewunderung, aber auch mit Neid und bauger Sorge beobachtet vom Auslände. Und welches Verständnis und Interesse bringe der Kaiser der Jugenderziehung, der Kunst und Wiffeuschast, der Technik und Industrie, dem Aus- vau der Sozialpolitik entgegen! Aber leider finde er beim eigenen Volke wenig oder gar keine Anerkennung, nicht einmal Gerechtig keit. sondern vielfach Undank. Darum wache ans, deutsches Volk! Der Redner endete mit einem dreifachen Heilruie aus den Kaiser. Stehenden Fußes sangen die Ai»veienden die Nationalhymne. Jetzt ftrat die „Dresdner Liedertafel" 'wieder vor und biachte Pembaurs „Flagge heraus!" «König Friedrich August gewidemt) und „Rheinwein" von Kampier nnter steigendem Applaus zu «üehvr. In freundlichster Äeffe hatte auch Herr Königl. Ho'- 'chauspicler Wa l d e et icine Mitwirtnng zugeiagt. ^Unterster Linde" von stiehler und das Melodrama „Der Pvnillon" für Pianotorte iPcmbaur) und Trvmvete lWiggcrtj errangen durch- uhhigendcn Erfolg. Stoch manches Lied ertönte von Vaterlands liebe und Treue, von Wein und Lied und Maienlust, bis der allgemeineZSesang ..Deutschland, Deutschland über alles!" den o'sffiellci! Teil des Festes schloß. Wäbrcnd des daraus folgenden geselligen Beisammenseins wurden Hnldigungstelegrammc a» Kaffer Wilbcim und König Friedrich August abgesandt. — Die Vereinigten Bezirks- und Bürgerver - eine begingen am Sonnabend nnter dem Ehrenvorsitze des Herrn Oberbüigermcisters Beutler die Feier des Geburtstages de S Deutschen Kaiiers im Rahmen eines Festkonzerts ini städtischen AiisstcUniigsvalnsl. Unter den erschienenen Ehren gästen bemerkte man die Herien Dtaalsmiiiister v. Metzsrh, Kriegsmililster Freiherr v. Hansen, yreuyffcher Gesandter und bevollmächtigter Minister Gras v. Dönhoff, Stadtlommandant Generalleutnant v. Schweinitz, Posizcipräsiöciit Koettig, General direktor der sioatöeiscilhohiien Gel». Scat v. Kirchbach. Kafferl. Bankdirektor Schmidt »sw. Der Saal war dem Tage entsprechend geschmückt umrahmt von srffch-grüneu Bluttvstnnce» übcnchanlc auf hohen« Postament die Büste des Kaisers die festliche Versamm lung Kapellmeister BaadcS Philharmonisches Drchester leitete mit dem Krönnngsmarsch ans den „Folkuugern" die Feier ein, worauf ein von Herrn Redakteur Georg Jrrgang verfaßter, von Herrn Reritator Paul Mürbe wirkungsvoll gesprochener Prolog sen Wünschen und .Hoffnniigcii für eine sernere glückliche Zukunft des Kai'erpaares beredten Ausdruck verlieb. Die Festrede hielt Herr Pastor Lie. theol. Dr.phil.W a rm n t h. Redner hob am Eingänge »einer längeren Aussührnngen rühmend den religiösen Zug unserer Zeit hervor: cs gehe ein tieicS Sehnen nach Verinnerlichung des Seelenlebens durch die Welt der Gegenwart. Der alte, ideale Sinn, der im tiefsten Grunde der Volksseele schlummerte, sei erwacht. Hieran anschließend wurde die Stellungnahme Kaffer Wilhelms zur Religion betrachtet Ter Kaiser sei eine ttes reli giöse Natur. Sein nimmer rastender Pflichteifer, für seines Volkes Wohl zu wirken, entspringe aus dem Bewußtsein, die Krone aus «Gottes Hand empfangen zu haben. Sein Glaube ist die Quelle seiner lautere» Gesinnung und nie ennüdernder Arbeitssreudigfcit. Des Kaisers Aussprüche über die Religion bergen LebeuSregeln iür jedermann: er ist ein Vorbild eines echten deutschen Familien lebens. Ernst sei die Zeit, in der wir leben ; Kaiser und Kanzler 'orderten Vermehrung unserer Wehrkräfte, insbesondere der «see wehr, die voll so eminentem volkswirtschaftlichen Werte ist. Mit der Tüchtigkeit und Untöchtigkeit der Kriegsflotte steige oder sinke Fried einzul und wirtschaftlich« Bedc wir Kriegsbereitschaft nicht und der Bolk-woylsahrt nzutrete». sei das beste Gedurtsta mache» könnten. In das am l di« Festversammluna begeistert Herr Stadtrat Ahlhelm ein an den ngstelegramm Zu dem weiteren tung einer Nation Daher de- Krieges, sonder» des i fo5»«m. Hieifiir täglich schenk, da» wir dem Kaiser stoch stimmt» ran verlai »des Hul- agsgeschenk. das wir dem luss, vusaebritchlr Hoch st r. Im Anschluß hieran den Kaiser abzusendendeS ren schönen Verlause de» abend- trugen Gesänge de» etwa 90 Mann starten Chm vereintate« Gesangvereine .Ltedertafel".-Striesen und .Stradella unter Leitung des Herrn Cbormeifter Demmler im Wettstreite mit der Baadeschen Kapelle und Frl. Me Menzel mit ernsten und heiteren Rezitationen bei. Alle Mitwirknden ernteten reichen Beifall. — Der Fabrikantenvcretn von Hainichen ist dem Verband sächsischer Industrieller aw korporatives Mitglied bei getreten. — Eine Roheit sondergleichen beginge» ln Moritz bürg zwei Konfirmanden. Sie lauerten auf dem Waldwege einen Bäckerlehrling ab. um ihn zu berauben. Da dieser sich aber seine» Gegnern anscheinend de»» doch zu überlegen zeigte, liehen sie von ihm ad und siele» statt seiner einen lOjährigen Knaben aus Bär walde an. der zufällig des Weges kam. Sie würgten und schlugen de» Kletiieu, zöge» ihn gänzlich ans und banden den geäiigstigteii Knaben in diesem Zustande an einen Baum, nachdem sie vorher die Absicht geäußert hatten, den Mißhandelten in den Mitteltrich zu Wersen. Am Abend snnden ei» paar vorüberkonimeiidr Fleischer den armen Junge» hilflos an dem Baume liegen und schassten ihn »ach Bürwalde. wo er schwer krank darnieder liegt. — Am Freitag nachmittag wurde in dem Steindrucke zu Schieritz durch plötzlich hereinbrechende Grsteinsinasseii der erst vor kurzer Zeit in Arbeit getretene Maurer Berthvld ans Zscheilitz verschüttet und augenblicklich getötet. Außer der Witwe, die ihrer baldigen Niederkunst entgcgensieht. trauern sünf unerzogene Kinder um ihre» Euiährer. — I» Zittau vollendete gestern die verwitwete Frau Jo hanne Eleonore Geier geb. Bcckert. seit laugen Jahren eine Jn- saisi» des dortigen sog. Klosters, ihr hundertstes Lebens- a b r. Fra» Geier erfreut sich ihrem Alter entsprechend einer noch Gesundheit. Stark geschwächt ist nur das Gehör der Greisin. Weiteres« Qertliches Neste Seite 4. guten Vereinskalender für beute. Evang. Bund: Diskiissions-Abeud, „Drei Raben", 3 Uhr. Gei'icrdcpercin: Kein Vortrag. Klempner-Innung: Innungs-Versammlung. „'Drei Raben", Uhr. Kranken-Unterstützn»»».Verein für Gärtner: General-Vcr- laminliing, „Helbig", >H8 Uhr. Schiieider-Jiiiiiiiig: Verwminluiisi, Webergasse 28, 7 Uhr Ver. Gcweevtrcib. Dresdens: Vorkr.: „Gold. Apfel", Uhr zanuar 28, Januar Wasserftand der Elbe und Moldau. Bubweis Lr»a j!ardub>S Me'iiik Lettin»--', Aussig — 2 — 23 — 10 — K3 —30 — 8 Dresden — l«2 — 137 der Fürbitte der Christen je die Besserung der Verhältt TlMSaeschichte. lieber die Kaiscrsgcbilrtstagsscicrn ffi noch folgendes uachzutragen: Anläßlich des Gottes dienstes ,n der Kapelle des Königl. Schlosses zu Berlin predigte Schloßpsarrer Oberhosprediger I). Dryander vor dem Kaffer über das Wort des Römerbriefes: ,,Jch ermahne euch aber, lieben Brüder, durch unsern Herrn Jesum Christum und durch die Liebe deS Geistes, daß ihr mir helfet kämpscn mit Beten für mich zu Gott". In dem schweren Ernst der Zeit, führte der Geistliche ans, mögen wie ein lebendiger Wall unsere Leiber die steile Höh' umgeben, Ivo Fürsten stehen, aber sesier noch umgebe sie die Schuywchr deS betenden Glaubens, edes Alters und jedes Standes. Nicht Nüsse, die Hebung der wirtschaftlichen Lage wandte die Welt, sondern die Umwandlung der Persönlichkeit: darum gelobe ein jeder im Gebet, in Treue zum Kaiser zu stehen, daß wir ein einig' Volk von Brüdern seien, unter den alle» Wahisprüchen Dennoch!" und „Gott mit unS!", und wie der Kaiser seinerzeit getagt habe: „E > n Reich, ein Volk, ein Gott!" Am Sonnabend abend fand beim Kaiserpaare F a m > l i e » t a s eI stat. Der Kaiser führte die Kronprinzeffin, der König von Sachsen die Kaiierin, der König von Württemberg die Prinzessin Friedrich Leopold. Die Majestäten saßen einander gegenüber; rechts von der Kaiserin der König von Sachsen, links der König von Württemberg, rechts vom Kaiser die Kronprinzessin, links die Prinzessin Heinrich. Bei der K a i s e r s g e b u r t s ta g s s e i e r im Reichs tage brachte Graf Ballestrem den Trinkspruch aus den Kaiser aus. Er erinnerte an die vorjährige Erkrankung des Prinzen Eitel Friedrich und dessen Verlobung, sowie cm die Vermählung des Kronprinzen. Redner wies sodann daraus hin, daß der Kaiser seit seinem Regierungsantritt stets nur den Ehr geiz hatte, das Volk glücklich zu machen durch die Erhaltung des Friedens, natürlich eines solchen, der sich nichts von den Rechten des deuffchen Volkes vergab, aber auch das Glück der Nachbar völker erstrebte. 'Das sei ihm gelungen; ei habe mächtig, im Verein mit dem Präsidenten Roosevelt, mitgewirkt, daß der blutige Krieg, der in Ostasien wütete, beendet und daß die Miß verständnisse in der marokkanischen Frage, die zu einem schlechten Ende führen konnten, beigelegt wurden. Durch die berühmte Landung aus afrikanischem Boden, den seit Karl V. kein deut scher Kaiser betreten, habe er die Marokko-Frage in ein für unS günstiges Fahrwasser gelenkt. Leider habe der Kaiser aber auch den Kummer gehabt, daß der schwere Opfer fordernde Kamps in Südweslasrika noch nicht beendet ist, doch sei zu hoffen, daß bei der nächsten Geburtstagsfeier auch dort Friede herrsche, den unser Friedenskaiser wiffffche. Um aber den Frieden zu erhalten, muffe man gcrüstetzchein, es müßten die anderen Mächte wissen, daß sie, wenn nötig, aufs Haupt geschlagen toerden mil der ersten Armee der Welt und der im Aufschwünge be- siiidlichen Flotte. Im Reiche seien zweierlei Prinzipien ver einigt. das der Föderation, vertreten durch den Bundesrat und die Bundessiirsteii. und das der Einheit des Reiches, vertrete» durch den Kaiser und de» Reichstag. Der Reichstag gehöre zu»» Kaffer; beide seien am 18. Januar 1871 geborene Zwillings- geschwisler. Wir haben einen herrlichen Kaiser, schloß Gras Ballestrem, um den unS die anderen Nationen beneiden. Wir wollen seine Politik unterstützen und das tun, was nötig ist, um die Macht Deutschlands zn erl-alten. In das von dem Redner auSgcbrachte Hoch aus den Kaiser stimmte die Ver sammlung begeistert ein. Bet dem Festmahl der städtischen Behörden von Berlin hielt Oberbürgermeister Kirlcßner den Trink- ivruch. Er betonte, wcnn auch der monarchische Sinn im Volke tief eingewurzelt, sei doch in jetziger Zeit, wo es nicht an Bestrebungen sichle, die Irrlehre zu verbreiten, daß eine Verbesserung der- Verhältnisse des Volkes nur durch Umsturz erreichbar sei. ein össentlicl-es Bekenntnis zu dem Kaiser not wendig. Gegenüber solchen Bestrebungen sei es heilige Pflicht, für die monarchffche Ueberzcugung einzutrete» und dem irre geleiteten Teile des Volkes klar zu machen, daß die 'ioahrhcffte Förderung seiner Interessen nur in dem geschichtlich gewordenen friedlichen Staate möglich sec und oaß die Hohenzollern immer Schirmherren aller Mühseligen und Beladenen waren. Redner sprach die Erwartung aus, daß in Stunden der Gefahr Fürst und Volk wie ehedem treu zusammenstchen und schloß mit einen, begeistert ausgenonnnenen Hoch auf den Kaiser. .In München fand zur Feier des Geburtstages des Kaisers beim Prinz-Regenten von Bayern Hoftasel statt, an welcher sämtliche in München weilenden Prinzen und Prinzessinnen, der preußische Gesandte Graf Pourtaläs mit den Mitgliedern der Gesandtschaft. Ministerpräsident Freiherr von Podcwils und andere teilnahmen. Während der Tafel brachte der Prinz-Regent in 1-erzlichen Worten einen Trink- spruch auf Kaiser Wilhelm, seinen Freund und hohen Ver- bündeten. aus. . ^ Aus Anlaß der Geburtstagsfeier des Deutschen Kauers in Paris wurde Sonnabend mittag in der prolestantischen Christuskirche «in Festgottesdienst abgehalten, dem der deutsche Botschafter F ü r st Radoiin, der bayerische Gelchäftsträger Gmaf nun Mov und Gemahlin, sämtliche Herren und D>am«n der deutschen Botschaft, iochie v-erau« »a-lreiche Mitglieder der >«u tschen ° e bcmohnte». Rach»itt-«? s.»d deutschen Botschaft E»vsang statt, zu dem nuäer der auf andere« «richte»«» war hlreich« au, der D», nd Mitglieder der rig« de« Gewe," acht« ei: begeistert«» Weifte». «« . i» Hotel Co» d-itt-« zu den darunter ,»«eu. i« an Uh^m au», ' dec ü»r »ar,kk»^r,»ser«,z. lieber die Sonuabend-Sitzun, in «lgeeira» wurde böigen- d«.r amtlicher Bericht,auSgegedm: Die .Konferenz fuhr fort, sich mit der Prüfung geeigneter Maßnahmen zu befassen, m» «m« BerdesDerung derzst« veretng äuge in Marokko zu sichern. Sie hat sich besonders mit der Anwendung der Ermana genannten Steuer -beschäftigt, fermer mit der Erhebung der Wokhra und der Mouna, mit der Lürsteuer. der Marktsteucr und der schlachthaussteuer. lDie genannte Ermana-Steuer de- trifft die Erstattung der von einem Angehörigen eines Stammes angerichteten Schäden. Bisher galt hierfür der Grundsatz, daß che Schäden der ganze Stamm solidarisch Imst«. Die Wokhra-Steuer bezieht sich auf Vermittkunv und Beschaffung und die Mouna^Steuer auf die Lieferung vom Lebensmitteln ür marokkanische Beamt«. Man will beide Steuern durch Reisc- Entschädigungen für die Beamten ersetzen, welche dieselbe» direkt von, Magkzen erhalten sollen.s Die Kvnserenz bat den Wunsch ausgesprochen, daß das über die letztere Frage im Fahre 1901 vom diplomatischen Korps in Tanger ausgeavbeitete Reglement so bald als möglich zur Anwendung gelange. Daun wurde in die Beratung der Frage der Eingangszölle eingctrete». Es and ein Meinungsaustausch über die Frage einer Verbesserung >es Echebungssystems statt und über die Frage der eventuellen Einführung von Zuschlags-Centimen zu den bestehenden Zöllen, die wegen der zur Erleichterung des Handelsverkehrs, besonders in den Häfen, einzusührenden Verbessi-rungsn erhoben werden ollen. Hierbei legten die marokkanische» Delegierten einen allgemeinen Steuer-Reform plan vor. Dieser Plan chlägt insbesondere oor. zu den Eingangszöllem Zuschtagsabgaben zu erbeben, und zwar bis zu 20 Prozent auf alle Waren, vou 10 Prozent aus gewisse Artikel, wie Kaffee. Tee. Zucker »nd von 100 Prozent aus Opium und auf Getränke, mit Ausnahme von Mi»eraln>ässern. Ferner ist in dein Plaue di« Einführung des Tabakmonopols, sowie die Besteuerung der Wagen, der Elektrizität, des Fernsprechers, der Theater, der Kaffeehäuser vorgesehen. Die Konferenz hat, wie bereits gemeldet, beschlos- en, daß der Plan der marokkanischen Deiegierten gedruckt, und xm» in der nächsten Sitzung, die Montag nachmittag 3 Uhr tattsindcn soll, verteilt wird. Deutsches Reich Bundesrats über Re i chstagsmi tgl > eder ist Die formelle Bk die Gewährung von schon in nächster Zeit des taten au die zu erwarten wStagSMllgneoer r,i ,cyon in nacht ., , Ungar». Gras Julius Andrai, v hat m seiner gestngen Audienz beim Kaiser Franz Joseph seine grundsätzliche Bereu- Willigkeit erklärt, an die -spitze der Negcerungs- eschäste in Ungarn zu treten. , . Frankreich. Der nationalistische Deputierte Flrmm Faure kündigt an. daß er in der nächsten Kaminersitzung auf Grund des soeben verteilten Berichts über das Kwiegsbudget einen An trag einbringen loerde, über die Amtsführung -des früheren tr i e g s m i n i st e r s G e ii e ra ls A n d r ö eine Untersuchung inzuleiten. Die Budgetkommission wird diesen Antrag be- kämpsen. Der nationalistische Deputierte Lasies richtete im .Eclair" ein offenes Schreiben au den Ministerpräsidenten Rouvier, in welchem er den General AndrS aufs schärfste an- greift und unter Hinweis aus einen Brief des vielgenannten Majors Cuignet di« Beschuldigung evhebt, daß er zu einer Fälschung gegriffen habe, um neuerlich eine Revision des Dreyfus-Prozesses durchzuführcn. Lasies erklärt, datz diese Angelegenheit den Gerichten unterbreitet werde, da ent- weder Major Cuignet ein Verleumder oder General Andrü ein ^ Rußland. In Moskau ist der Plan eines Attentats entdeckt den. die K r e ml - Zi t a de l l e in die Luft zu pre ngen. Die Polizei fand einen, unterirdischen Gang unter dem Kreml, der in das Flüßcl>en Ncglinka ausmündcte, außerdem unier dem kaiserlichen Palais, in dem der General- gouverncnr wohnt, einen bedeutenden Vorrat von Tynannl, zwei starke elektrische Batterien. Lcitungsdrähte und dergleichen mehr. Knust und Wissenschaft. ß Königl. Hosoper. Infolge plötzlicher Erkrankung de« Herrn von Bar» kan» hente Montag de» 29. Januar „Rienzi" nicht gegeben werden. ES gehl dafür die Oper „Mignon" Schauspielhaus gibt heute abeud (Vi8 llbr) „Zar Peter". -j- Eentral - Theater. Heute findet das erste Gastspiel Ermete NvvelliS statt. Der Künstler bringt mit seine, Gesellschaft tt s c, ai-" von W. Shakeipeare zur Aufführung. Novelli spielt selbstverständlich die Titelrolle. t Heute abend pünktlich 7 Uhr findet die Festa u f fü h ru ng des Mozartvereins im Gewerbehause statt. Der Prolog schließt sich an die zur Eröffnung deS Konzerts gespielte Ouvertüre zu ..ll io Pastors" a». Die Türen werden erst nach dem Prolog wieder iür kurze Zeit geöffnet. f Der gestrigen Ausführung der Oper „Salome" wohnte der Komponfft R r ch a rd S t ro u tz bei; er wurde in einer Loge des ersten Ranges von, Publikum erkannt, das ihm am Schluß der Vorstellung eine außerordentlich herzliche Ovation dardrachte, io daß er mehreremale on die Rampe treten mutzte. Der Kom ponist selbst spendete den Darstellern lebhafte» Beifall. ß Der Dresdner Bachverein veranstaltet unter Leitung des Herrn Clemens Braun morgen Dienstag (8 Uhr) inDrube» (Sächsischer Wols) ein Wohltätigkeitskonzcrt zum Besten des dorligen Knabcnhoris. Hkivvrragende Solisten hoben ihre Mitwirkung zngcsagt. Eintrittskarten an der Kasse. f Anläßlich der Eheiiibelieier des Großherzogpaares wird eine badische K n n st g e w e r b e a us st ell u na r» Karlsruhe vom Juli bis ziim November unter dem Protektorat deS Erb- aroßbkrzvas veranstaltet werden. Dos Ehrenpräsidium übernimmt Minister Schenkel. c Nach einer Meldung des „Neuen Münchener Tageblatts" ist der Vertrag der Hvftheater-Jntendantur mit dem Direktor Her ma» Bahr gelöst worden. i Tie Mozart-Feier in Wien. Alle Zeitungen ver öffentlichten am Mozart-Gedenktag Festartikel. Am Monument Mozarts aus dem AlbrechtSplatz hinter der Oper wurde» zahl reiche Lvrbecrkränze nicderuelegt, deren Schleifen die Namen aller Musikvereine und Korporationen der Stadt Wien ausweisen. Mit dem .Home-Train- Central. Sport-Nachrichten. Radrennen im Ccntral-Thratcr zu Dresden. gestrigen Tage haben die Radrennen aus dem Apparat" um den „großen Preis des Theaters" ihr Ende erreicht. Ausgesetzt waren seitens der Direktion vier Preise und zwar 2000 Mk.. 1000 Mk.. 500 Mk. und 300 Mk., um die, von einer geringen Unterbrechung ab gesehen. seit Anfang dieses Monats die bekanntesten oeutscheii und ausländischen Rennfahrer kämpften. Das gestrige Schluß- rcnnen zerfiel wieder in drei Vorläuse und in den Enlschridungs- laus, welch' letzterer den WeltmcisterschaftSsahrer Robl - München, den Gewinner des Ehaurpionats Paris 1904/06 W. B ad e r-Berlin, sowie den Meistersahrer von Dänemark A. Hansen -Kopenlmgen am Start sah. Nach einem wannenden Endkampfe siegte schließlich in 2 Min. 29 Sek. unter kraulendem Jubel des Hauses Bader^Berlin em« Klerma- kert vor Robl, ohne aber dessen Priorität auf den ersten Preis, den dieser ln W Nennen mit der geringsten Punktzahl l27> er- runaen hatte, streitig maclien zu können. Bader erzielt« in 23 Rennen mit 44 Punkten die nächste Zahl nick eÄielt den zweiten Preis, während Hansen die dritte Prämie sll Reimen mit 30 Punkten) und Rcffenlöcher/Vresden aus seine in neuu Rennen erreichten 24 Punkte die vierte Prämie davcmtrug. — Wie wir noch hören, werden die Sieger aus diesem Radrennen den nächsten Tagen nach Prag übersiedeln., um in «ine» c S« der Mrl tu« den be.', mich und crsch zu!» so; Saö über soll der vcrh daS wclc mei> die, date alt des fahr ließ der der des Ans, sam tigu »ich der rech sich Ein> bin! Kon -ur men llnt wie lick» gele hier nis Ern alle lSO eva best seil ma zu rn ,, ag-— . ^ ^ ^ ^ dortigen Varistö als Hoiüe-Tram-Fahrer auszuträ^.
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