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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060128020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906012802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906012802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-28
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
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Ln- küud„u»,e» ans der Prwaklettr Zeile W PI, : Li« rivaNiae Zeile amTcil- ieil« so Pi,., als Sui,eiandt Zeile «> Pi, Iu Puwmrrn nach S°nn- und Kelerta,«» I ivaltiue iörund:5iie 30 Pi, . auf PUvalxüe « Pi,. rivaliige Zeile auITeriieiie und v.s lk>n,eia»d! M PI,. A»Swürti,eAu. ira,e «ur ,e-e» Lorausreiaiilun,. Belesdialler sollen io Plcunige Fernsprecher: «r. U und LUV«. Hauptgelchäslgslelle: Marienltr. 3» oer desto vovols üütv äer ^LL-»W. LLLL2LL^§' Nr. 26. Zditiitl: Nenestc Drahtberichte. Kaisers GeburlSta Veränderungen, (sterichlSueihniidliiiigcn ig, Sächs. Staatsbahiren. 2liift»s an de» Mittelstand, Armee- l Mozart, Sinfoiiielonzert der Kgl. Kapelle. Rosa v. Milde ?. I Neueste Drahtmeldnngen vom 27. Januar. Zur Marokko-Konferenz. Al ge ci ras. (Priv.-Tel.) Der erste amerikanische Dele giert« White «erklärte «inem ,,Hcrvas"-Vcrtreter, bisher sei mit vollkommener Höflichkeit gearbeitet worden. , — —----- - jsi ^j,,^ anderen . , ... „ «llos sind die Delegierten in nähere häufige Beziehungen zueinander getreten, wöbe» man das Vertrauen zur Möglichkeit der- Lösung ge wonnen hat. Frankfurt a. M. sPriv.-Tel.j Der Vertreter der „Franks. Ztg." in Mpeciras erfährt, die vorgestrige Besprechung zwischen Revoil und Radonntz sei auf Anregung Visconti-Venostas erfolgt, um einen Meinungsaustausch bezüglich der Polizei- fragen hekbeiziifiihren, der, wie verlautet, zufriedenstellende Resultate ergab. Man wollte durch die vorbereitende Aussprache das Gelingen der Konferenzarbeit sichern und die Klippe eines eventuellen Abbruchs in neuer 'Sitzung ohne Konformität meiden. Ein guter Kenner der Verhältnisse versichert« dem Gewährsmanne diese« Blattes, daß trotz des großen Gewichts, das Frankreich auf die alleinige Ausübung der Polizeigcwalt lege, die Sache nicht überschätzt werden dürfe. Wesentlich sei namentlich, daß Marokko überhaupt eine Polizei erhalte. Zur Lage in Russland. Riga. In der Nacht wurde eine Waffe nnieder- lage der Kampforganifation entdeckt. Eine große Anzahl von Gewehren, Revolvern, 30 000 Patronen und blanke Waffen wurden konfisziert. Riga. Hriv.-Tel.f Gegenwärtig sind 80 Personen wegen der Geivalttätigkeiten und Aufreizungen in den überfüllten Ge fängnissen. Air mehreren Orten wurden die Aufständischen stand r« ch t l ich e r sch o s se n. 'Der neue Rigaer Garnison- ches erließ einen strengen Garnisonbefehl, daß die Truppen ohne jede Warnung Menschenansammlungen durch Waffen gewalt zerstreuen wurden. Ä u t a i S. In Kwirily wurden durch den Generalaouver- neur Alichanow der Gouverneur der Provinz Kutais, StorosseiSky, und der Vizcgouverncur Kipjchidze ver hafte t. ' Zum' Verweser der Provinz wurde Prima und zu seinem Gehilfen Zillinbach ernannt. Tiflis. Der abgesetzte Gouverneur der Provinz Kutais Atrarosfelskh ist hier eingetroffen, um dem Statthalter über die Vorgänge in Kutais Bericht zu erstatten. Wladiwostok. Matrosen drangen am 22. in ein Vaffendepot ein und bemächtigten sich der Gewehre und der Munition. Am 23. kamen sie zu einer Versammlung zu sammen, wobei sie Waffen trugen. Nach der Versammlung zog die Abteilung'vor das Haus des Kommandanten, um die Freilassung der Gefangenen zu fordern, allein unterwegs wur den sie durch Maschinengewehre auSeinandergctriebcn. Am 24. erfuhr der Kommandcmt, General Selivanow, daß eine Batterie von mit Gewehren bewaffneten Artilleristen ge nommen sei. Er begab sich zu der Batterie und sprach zu den Leuten. Es gelang ihm anscheinend, die Meuterer zu beruhigen, als er aber die Batterie verließ, feuerten die Meuterer auf ihn und verwundeten ihn an AilS und Brust. Sein Zustand ist gefährlich. Sechs Sotnien Kosaken sind von Nikolsk nach Wladiwostok nut Maschinengewehren beordert worden, nm di« Ruhe wiederherzusteklen. Zum Kommandanten von Wladi wostok ist Flügeladjutanl General J-schtachienko ernannt worden. zot von der Türkei einen Auftrag auf Artilleriematerial er halten habe, und zwar auf Grund einer Vereinbarung zwischen Creuzot und Krupp, weil letztere .Firma mit Aufträgen zu sehr bedacht sei, unzutreffend. Köln. sPriv.-Tol.) In Sieglar versuchte eine plötzlich irr- sinnig gewordene Frau, ihr vierjähriges Kino in den brennenden Ofen zu stecken. Als ihr dies nicht gelang, nahm sie den Ofenhaken und schlug unaufhaltsam derart auf das arme Wesen ein, daß dieses später unter den Augen der Aerzte verstarb. Die Frau wurde in eine Irrenanstalt gebracht. Hamburg. Wie die hiesigen Mocaenblatter melden, bat der Senat beschlossen, den Ober- und Unterbeamten der Polizeibehörde für die ihnen am 17. d. M. gezeigte Um sicht und Pflichttreue seinen Tank und seine Anerkennung aus- sprechen zu lassen. München. Der Finanzausschuß der Kammer der Reichsräte beendigte heute die 'Beratung des Militär- Etats und setzte dabei den von der Kammer abgelehnten Posten für Errichtung einer Feldzengmeistcrei wieder ein. Rom. Nach einer Meldung des „Giornale d'Jtalia" hat der Papst «inen zweiten Brief an die Polen er lassen, in welchem er einige Punkte des ersten Briefes vom 12. Dezember 1905 erklärt, welche Unzufriedenheit in Polen hervorgerufen haben, und versichert, er denke nicht daran, das Nationalleben in Polen beschränken zu wollen, er wolle im Gegenteil die Polen ermutigen, es noch intensiver zu gestalten. Paris. Das „Petit Journal" meldet, daß der Kriegs- Hafen Lorient Auftrag erhalten habe, in raschciler Zeit der atlantischen Kreuzerdivision einen großen Vorrat von Artillerie- Munition zu liefern. Man glaubt, daß diese Maßnahme mit dem sra n z ös is ch-v e n e z olan is ch en Konflikt zu- sammenhängt. Paris. Die Blättermeldung, daß der Seinepräfekt Selves in den Ruhestand treten wolle, wird als unrichtig bezeichnet. Ko n st a nt i n o p e l. Der erste Uebrtsctzer des Sultans, seinerzeit Delegierter der Pforte aus dem Berliner Kongreß von 1878, Karatheodori Pascha, ist gestorbcn. K o n fta n t i n o p c l. Sieben Erarchisten wurden beim Holzfällen nächst Strumnitza von Unbekannten, vermutlich Griechen, ermordet und zerstückelt. K on sta n t i n op e l. Eine bulgarische Bande wurde bei der Rückkehr nach Bulgarien nächst der Grenze bei Tschumai Bala im Sanbschak Serrez von einem Detachement überrascht, wobei mehrere Komitolschis getötet wurden. Vieren gelang es, zu flüchten. D a r - c s - Sa la a m. <Pi>iv.-Tel.) Major Johannes telegraphiert aus Songea, daß Leutnant SibbernS am 28- Dezember bei Mohamakiro, an der Grenze des Songea» und Mahenge-BezirkS, ein glückliches Gefecht gegen 200 Wampons hatte, von denen 24 fielen. Deutscherseits keine Verlirste. Kaisers Geburtstagsfeier. Vorfeier im Konservativen Verein. etzt war der geräumige Saal des Gewerbe! gestern abend zur Feier von Kaisers Geburtstag, die der Verein in bekannter, gediegener Weise veranstaltet hatte. Die Orchester wand und die Galeriebrüstungen waren mit Wappen und Fahnentuch aufs reichste uns mit vollendetem Geschmack dekoriert, und hinter dem Orchester erhob sich aus Lvrbeergrnn die Kolossalbüfte des Neichsoberhauptcs. Zahlreich waren auch die geladenen Ehrengäste des Konservativen Vereins erschienen; unter ihnen bemerkte man u. a. die Herren: preußischer Ge sandter Graf Dönhoff, Minister v. Metzsch, Grap Vitzthum v. Eckstädt, Oberstmarchall und Präsident der Ersten Kammer. Obcrvostrcn Hatte, Polizerprc, Generaldirektor der Staatsbahncn v. Kirchbach, Generalmajor Sachße, Vorsitzender des Konservativen Landcsvereins, Mini sterialdirektoren Geh. Räte Tr. Waentig und Merz, Amts- Die Veranstaltung leitete Herr Professor Dr. Gravelius. Sic wurde eröffnet mit dem „Hohenzollcrn--Marsch" von Unrath und Webers „Jubel-Ouvertüre" durch die Gewerbehauskapellc unter Leitung des Herrn Kapellmeisters W. Olsen. Tie Fest rede hielt Herr Rektor Professor Di. Giesing, Rektor des König Georgs-Gymnasiums. Er begann seine Rede mit dem Hinweis ans die Freude, die dos begonnene Jahr mit der Jubelfeier der kaiserlichen Ehe bringe: mu erhöhter Freude begrüße das deutsche Volk deswegen diesen Tao. ZuKeüt», «Her mahne uns dieser Tag zum Ernste, denn die Zeit fei dilter- emst mit ihren schweren inneren und äußeren Gefahren. Das Jahr 1906 sei zugleich das Erinnernngsjahr an den Zusammen bruch des alten, 1000jährigen Deurichen Reiches unter der " ''^ ' der und . . als einen Fürsten den ersten, kühnsten und stärksten .Helden äuge- ehcn, der ihm im Kampfe oorongrno, so freue es sich auw heute, in einem heldenhaften Fürsten sein Oberhaupt zu scheu, das seinem Volke kühn voranarhc zu den! erhabenen Ziele, Deutschland immer stärker und unangreifbarer nach außen, einiger und fester nach innen zu macken. Wohl möge in Kaiser Wilhelm II. das tapfere Zollernblut oftmals ge wallt haben, aber mit Ueberwinduna seiner selbst habe er immer den Frieden gewahrt. Ter Redner erinnerte dabei an die Friedcnsworte, die der Kaiser anläßlich seines letzten Besuchs bei König Friedrich August gesprochen, und an andere Kund gebungen des Kaisers, die ihn als einen Friedensfürsten kennzeich nen. Aber der Kaiser habe mehr um des Friedens willen getan; seine Bemühungen um das Einvernehmen mit fremden Völkern untz Fürsten und die unbeirrte Haftung der Regierung gegen unge rechtfertigte «Wünsche eines Teiles des Volkes seien ebenso Friedenstaten. Auch im Innern des Reiches sei Frieden uns Einigkeit das Ziel der kaiierlichcn Politik geweien: er habe es sich angelegen fein lassen, namentlich die Fürsten mit der Lage der Dinge auszusölinen, die der Gründung des großen Staaten- b und cs fchwerc Opfer gebracht hätten, ein Gegenstand seiner fortgesetzten Arbeit fei die soziale Füriorge gewesen. An Der- kennung und Undank habe es nicht gefehlt, aber man dürfe Höften, daß dem Ernste des kaiserlichen Strebens schließlich Segen ver liehen sein möge. Vorurteilsfrei sei der Kaiser allen 'Ständen und Arbeitsoerhältnissen, allen Wissenschaften und Künsten, allen Religionsuntcrichieden entgcgengrkoumien, ohne dabei die deutliche und mannhafte Betonung seines eigenen Standpunktes und seines persönlichen Empfinden« zu vergessen. Deshalb sei auch gerade gegen diesen deutschen Mann das philiströse, ge wohnheitsmäßige Kritisieren und Nörgeln der Bierbompolitik nicht am Platze, und glücklicherweise fingen auch di« Kanne gießer au, das zu empfinden. So sei Kaiser Wilhelm II. ein wahrer Friedcnssürst, tief in sittlichem Grund« wurzelnd, eine Persönlichkeit mit einem unüberwindlichen Idealismus der Pflicht. Vorbildlich seien seine ernste Frömmigkeit, sein Familienleben und sein barmherziges Fühlen. An dies« kraft volle Schilderung der Person Kaifer Wilhelms schloß sich ein dreifaches Hurra, begeistert ausgenommen von der Versamm lung. Ein Cborgesang des Dresdner Männergesang- Vereins unter Diirektion des Herrn Kantors Paul schöne folgte der Festrede mit einem „Kaiserhymnus" für Chor, Bariton solo und großes Orchester, komponiert von dem Dirigenten, der u. a. eine Verwnung des Kaiscrwortes „Ziel erkannt, Schwer: geschärft, Schwarzseher verbannt" enthält. Das Baritonfolo sang Herr Opernsänger Gustav Fricke. Den zweiten Teil des Pro gramms füllten wohlaelungene musikalische Darbietungen des Orchesters und des Äännerchores aus. in die Herr Dr. vied. Pollack die Rezitation eines von ihm verfaßten Gedichts: ^Be: Groß-Nabos" einichob, das in anschaulichen Bildern den Ver laus der entsetzlichen zweitägigen Durstschlacht der Truppe, des Majors Meister im Januar vorigen Jahres in Südwestafrika vor den Hörern anirollte. Di« Veranstaltung dürste bei den Teilnehmern, die sich aus den verschiedensten Ständen zusanr- mensetzten, einen dauernden Eindruck Hintersassen. Tic Vereinigten König!. Sächs. Militärdcrenic Dresdens veranstalteten gestern un Krvstall-Palast unter Teilnahme zahl reicher Ehrengäste ein« Vorfeier, die sich zu einer imposanten monarchischen Kundgebung gestaltete. Anwesend waren die Mozart. 1756 - 27. Ja Siehst du nicht den Efeu treiben Um da« Schloß in Rokoko? Hinter Hellen Spiegelscheiben Feiert Hochzeit Figaro, AuS den avlonen Fensterrahmen Glitzert Licht und klingt Musik, Und nn KreiS verliebter Damen Lächelt Amors Schelmenblick! Dieser Stätte heit re Seele. Do der Ernst sich hold oer- mununt, Deine süße Liederkehle, oyirt. ist zu früh verstummt, er des Frohsinns Herzensgute ' berte in jeden Sinn, kt« in der Frühlingsblüte iner Jugend lelbst dahin! Sie «in süßes Ouellenfließen Floß von deinem Mund Musik. So wie Wunderblumen sprießen Unter einem Götterblick. Das nur deine Hand berührte, Fand des Tones Zauberwort, und wohin dein Weg dich führte, Singt und klingt die Erve fort! nuar — 1906. Wie mit Rosen hat die Parze Deinen Grazienpfad geschmückt. Ach, zuletzt nur eine schwarze In den holden Kran- gedrückt. Und so strahlt aus deiner Töne Hellem Pcrlendiadcm Voller dunkler Demantschön« Schwermuitics dein Requiem! In der alten Schlohkapelle Oeffnet sich das Gittertor. Und aus grauer Kirchenhelle Betet ernst ein Priesterchor. Durch den goldnen Kerzen- schimmer Schleiert bleiche Weihrauchlust, Ach. wohin ist nun für immer Deines Frühlings Rosenduft? In dem Dunkel der Empore Sammeln deine Freunde sich. An des Grabes AbschiedStore Einmal noch zu grüßen dich. In der Hand die letzten Noten, Die du fckriebst im Sterbebett. Jungen sie dem großen Toten Ei.i unsterbliches Quartett! Lächelnd wie «in junger Ritter. Liebling einer heit ren Zeit, Rührtest einmal du die Zither Noch in alter Seligkeit, Und wie nie an TodeSgriisten Tröstlicher ein Ton erklang. Schwebt wie Liebe aus den Lüften, Himmlischer, dein Schwanrnsang! Rar v«w«. Kunst und Wissenschaft. 's* König!. Kapelle. Mozarts 150. Geburtstag zu Ehren führte die Könial. Kapelle in ihrem 5. Sinfonie-Konzert sä-Serie) zwei seiner größten und schönsten sinfonischen Schöpfun gen auf: die Sinfonien in U-moll und in 6-ctiir iJupiter-Siiifonic). Sie sind mit der dritten berühmtesten, der in Ls-ctar, in sechs Sommenvochen des JahreS 1788 entstanden, eine jede ein Höchstes in ihrer Art, das später wohl überholen, aber nicht übertroffen worden ist. Obschon in ein und derselben Zeit und in unglaublicher Küue geschaffen, sind sie sowohl in der Gruiidstiinmuiig wie in der Durchführung durchaus voneinander verschieden. In der ILü-clur nichts als Glück und Glanz, der üppigste Wohllaut als Ausdruck uinerer Gesundheit »nd Kraft: in der 6-moU nichts als schmerzliche Leidenschaft, die in wechselnden, aber stets wieder scheiternden Versuchen, sich zu beruhigen, durch alle vier Sätze fortstürmt; in der 0-clur endlich gleich in den ersten Takten der Aufschwmia in den reinen Aether, der auch den Schmerz in sein lauteres Element auslöst und selbst den gewal tigsten Kamps nur wie ein harmonisches Spiel betreibt. Auch hier ist eS wie mit den drei Opcm: „Figaros Hochzeit", „Ton Juan", „Zauberflöte". Keine ist die schönste nnd jede ist cs. weil eS jede wieder in anderem Sinne ist. Daß wesentlich verschiedenartige Werke von solcher Bedeutung, wie diese drei Sinfonien, in so kurzer Zeit geschrieben werden konnten, ist wiederum ein Beweis, daß die Seele des Künstlers unter den monnigfachstcn Eindrücken des Lebens unniishörlich arbeitet und schafft, und daß im Verborgenen geheimnisvoll die Fäden ziisammenschieße», aus welchen sie das Kunstwerk webt und wirkt. Sie offenbaren Mozarts vollendete, unbegrenzte Meisterschaft, daS Orchester durch freie Bewegung und scelenvollen Gesang zum ausdrucksvollen Organ der künstlerischen Stimmung zu machen, wie Richard Wagner sagt: „Ec hauchte seinen Instrumente» den seelenvollstrn Atem der menschlichen Stimme ein, der sein Genius mit weit vorioallender Liebe sich zimeigte. Den unversiegbaren Strom reicher Harmonie leitete er in oaS Herz der Melodie, gleichsam in rastloser Sorge ihr. die nur von Jnstrnmeiiten vorgetragcn. ersatzweise die Gefühlstiefe und In brunst zu geben, wie fre der natürlichen menschlichen Stimme als unerschöpflicher Quell des Ausdrucks iw Innersten des Herzens zu gründe liegt. So erhob er die Gesangsausdrucksfähigkeit des Instrumentale» zu der Höhe, daß sie die ganze Tiefe unendlicher Herzenssebnsticht in sich zu fasse» vermochte." Und AmbroS meint: „Bleibt man ans dem rein mnsikalischen Standpunkte stehen, so kann gefragt werden, ob die Welt etwas Volttommencrcs bcsitzt als diese drei Sinfonien." Mit den beiden Meisterwerken, der O-moll- und der 6-ilur- Siiifonic. gelangte (zum erstenmal m den Sinfonie-Konzerten der Königl. Kapelle) die Concertante Sinfonie in l«.8-äm für Violine. Viola und Orchester zur Ansiiidrimg. Es ist kein Kamps der Leidenschaft, keine Klage um etwas Verlorenes, waS uns diese „Concertantc" hören und fühlen läßt, sondern die restlos befrie digende Schönheit rmd Grazie in vollendeter Form, ein entzücken des Spiel von Tönen, hervorgerufen durch die schönsten, den Instrumenten ureigensten Klangwirkungen. Kein Ton wird laut, der nicht in der Natur, in der Seele, der obligaten und der mit ihnen sinsonischvcr webten, gleichsam nur begleitenden Instrumenten läge. Die meisterliche Ausführung der Solostimmen durch die Herren Professor Petri und Kammennusiker Spinner, sowie . , ch stir die dem Konzerte t Herrn Hofkapellmeister.Hagen gewidmete Sorgfalt, sein liebe volles und vcrständniSrricheS Erfassen der hohen Aufgabe rmd seine in allen, vortreffliche Führung, reicher und herzlicher Beifall die vollkommene Befriedigung der Hörer zum lebhaften Ausdruck brachte. — Das Konzert wnrdr durch die Anwe'cnheit Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde ausgezeichnet. 8. 8t. r" Wcima >. In den späten Nachmittagsslnnden des Don nerstag hat. wie bereits telcgrapbisch gemeldet, die großherroalichc Kammersängerin nnd Ehrenmitglied des Hoftheaters zu Weimar, Rosa v Milde in der Stabt ihrer Triumphe nach längerer Krankheit im Kiene ihrer Kinder das Zeitliche gesegnet. Rosa v. Milde wurde am 25. Juni 1827 in Weimar als Tochter des Knmiiiermnsiknß Agthe (oder Gatbe) geboren, erhielt ein« gute mnsikalische Bildung durch ihren Vater sowohl wie durch ihren um einige Jahre alleren Bruder. Ursprünglich wollt« sich die junge Elevin demKlnvicrsPiel ausschließlich widmen, kam aber durch den häufigen Bcnich der weimarifchen Over zu dem Entschluß, sich der Lehrer waren n. a. der Teno- Bühnenlaufbahn zuzuwcnden. Ihre Lehrer waren u. a
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