Volltext Seite (XML)
- <L - Allerlei für dl« Frauenwelt. Züge und Lebe» de» Meister» von L 8i au» Leede. , L Januar des Jahre» 1908 bringt u»».«« IbO. Wiederkehr jene» Tage», an welchem einst Wolsgang Amadeus Mozart, der uebeuStmirdigste und anmutillste aller deutschen Tondichter. zu Salzburg das Licht der^Delt erblickte. Nicht nur in den musikalischen Nachkreisen, nein, auch überall dort, wo menschlich« Herzen und Seelen sich von der „Eintracht sützer Töne" gerührt und ergriffen fühlen, wo man die unvergleich lich zierliche Filigranarbeit Mozartjcher Schöpfungen und die bestrickende Melodik derselben nach Gebühr zu schätzen und zu bewundern weih — und wo wäre das nicht der Fall!'? — wird man jenen bedeutsame» Gedenktag nicht vornbergehen lassen, ohne in öffentlicher Jubelfeier oder stiller Würdi gung de» Manen jenes ..Lieblings der Grazien und Musen" ein Huldignnasopscr darzubringcn. Allen Archiven und Biblio theken. den Schatzkammern der Vergangen heit. entsteigen nun wiederum zahllose Er innerungen aus dem Erdcnmallen des Meisters, wie sie gewissenhafte Chronisten seiner Zeit zu Nutz und Frommen soätcrer Geschlechter aus das Papier bannten und in vielen kleinen Zügen und Episode» ernster oder heiterer Art wird so das Bild des Un sterblichen. dem die Welt Werke von un schätzbarem Werte verdankt, den kommenden Generationen in lebendiger Frische erhalte». Auch die nachfolgenden Zeile» bezwecken nichts anderes als den zahllosen Verehrern Mozortscher Musik die Gestalt und Wesen- heit des populären Tondichters durch Mitteilung von Zügen und Episode» aus seinem Leben menschlich noch näher zu rücken. Ter Musiksinn, den der kleine um einige Mozart übrigens mit seiner Jahre älteren Schwester Maria Anna lich schon sehr frühzeitig Mit süns Jahre» kom- teilte, offenbarte bei dem Knaben, paniert« er bereits am Klavier kleine Stücke, mit 6 Jahren lernte er Violine spielen und als der Vater nunmehr mit seinen beiden Kindern Konzertreisen unter nahm. da setzte „WiB'erl". wie der Kleine vorzugsweise von den Angehörigen genannt wurde, die Welt durch seine wahrhaft phänomenalen Leistungen in Helles Er staunen. Eine Anzeige, die auf das öffent liche Auftreten des siebenjährigen Mozart hlnweist und deren Wortlaut der Nachwelt erhalten geblieben ist. lägt die Vielseitig- keit des „Wunderkindes" am besten er kennen. Es Hecht da: „Frankfurt a. Ä.. den 30. August 1763. Die allgemeine Be wunderung. welche die noch niemals in solchem Grade weder gesehene noch gehörte Geschicklichkeit der zwei Kinder des Hoch- fürstl. Salzburatschen Kapellmeisters Herrn Leopold Mozart in den Gemütern aller Zuhörer erweckt, hat die bereits dreimalige Wiederholung des nur für einmal ange- setzten Konzerts nach sich gezogen. — Ja. diese allgemeine Bewunderung und das Anverlangen verschiedener grober Kenner und Liebhaber ist die Ursache, dich heute Dienstag den 80. August in dem Scherff- schen Saale aüs dem Liebsrauenberg. abends um 6 Uhr, aber ganz gewch das letzte Konzert sein wird, wobei das Mägdelein, weiches im zwölsten, und der Knab', der im siebenten Jahr« ist. nicht nur Konzerten aus dem Ciavehin oder Flügel, und zwar elfteres die schwersten Stücke der grohten Meister spielen wird, sondern der Knab' wird auch ein Konzert aus der Aiotine spielen, bei Sinfonien mit dem Klavier accompagnieren, das Llununl oder die l'imtnt.ur des Klaviers mit einem Tuchs gänzlich verdecken, und aus dem Tuche io gut spiele», als ob er die Klaviatur vor Augen hätte: er wird ferner in der Ent- fernung alle Töne, die man einzeln oder in Akkorden ans dem Klavier, oder aus allen nur vcnklichen Instrumenten, Glocken. Gläsern und Uhren nsw. anzugcben iin- siande ist, genaust hciicniicn. Letztlich wird er nicht nur ans dem Flügel, sondern auch aus einer Orgel ffolange man znhören will, und aus allen, auch den schwersten Tönen, die man ihm benennen kanns vom Kopse pl>a»lasieren, um zu zeigen, das: er auch die Art. die Orgel zu spielen, versieht, die von der Art. de» Flügel zu spiele», ganz unterschieden ist. Die Person zahlt «inen kleinen Thalcr. Man kan» Billetts im cwldencn Löwen haben." Trotz all der Ehriingen, die ihm aus seinen Mander- salirten zu teil wurden, becvahrte sich der kleine Mozart doch eine entzückende kind liche Frische und Natürlichkeit. «Fortsetzung folgt.) Verzage nicht! Stehst du verlassen, einsam in der Welt, Muhl Lieb' und Treue schmerzlich d» ver missen. Kein Mensch um dich, der treulich zu dir hüll - Weil, die dich liebten, dir der Tod entrissen. Verzage nicht — heb' himmelwärts den Blick: Gott tührt oft wunderbar durch Leid zum Glück! Mag dunkel auch dein Lebenshimmek sein. Mag er nur wenig AuKsickt dir gewähren. Weil sternenlos und ohne Sonnenschein — Sei »»oerzagt! — Cr kann sich wieder » « . - . klären! Vielleicht ruht dennoch in der Zukunft Schob Für dich ein bess'res, sonnig-heit'rcs Los! Darum verlier' zum Leben nie den Mut. Auch nicht, wenn deine Lieben dich ver- „ lassen — Vertrau auf Gott! In seiner Liebe ruht Lich's wunderbar, — ob dich die Menschen Nur haffniingbvoll den Blick nach oben rieht', Dann führt dich miädia Gott — durch' Nacht zum Licht! Martha Grundmann. ?tIttnWk Lei!«» > K«» I» ssiksdiAiMfn,.^ ^ * V-grü,ü»-t L8bS 6 lßß. Dienstag, den 23. Januar. LttOIi Der Gönner. Erzählung von H. v. Hessi g. (lL. Fortsetzung und Schlich,) «Nachdruck verboten.) «Lasten Sie jetzt das alles! Ich Hörle aus dem Bahnhof einen Bericht, der sehr chllinm klang, nahm mir den erste» besten Einspänner und fuhr heraus. Ich halte onst erst um den Wagen telegraphier!. Also beiommern Sie mich nicht. Mamsell, onder» sagen Sie nur die volle Wahrheit — haarkieui!" Cr öffnete mit ocr Linien die Tur zum Ekzuiimer, schob sic ohne weiteres hinein, und es gab eine lange Unlerrcoung zwischen ihnen. Tann trat Vardp ans den Fm.- spitzen in das kleine trauliche Boudoir, welches ans Schlafzimmer seiner Mutter st»'... Ness sich da geräuschlos in dem »rltmosilchru, mit dunleirorrm Tuch bezogenen Sessel on ihrem Nähtische nieder und wariele, den Kops gegen die Lehne gestutzt, mit ge- schlvlsciieu Augen ganz still. Schräg sielen die -Sonnenstrahlen .n das bcuagliche Stübchen mit seinen bunt zusammeugewürseite» unmodernen Möbeln, welche oie alle Fran^iillch aus ihrer Mädchen,zeit besag und besonders lieble: die V'.umcn dnttcteii und die Schlittgpilanzcn rankten lieb in üppiger Fülle, nur das fröhlich jubelnde Stimm- chen des Kanorwnvogkls sehlle. den man auLguaniert halte, weit Gesang und Kranken pliege sieh iiiui einmal nicht vertragen. Hordys Gedanken vermochten nicht an dem sestzuhalten, was die Stunde ihm bringen jollie. Gleich einer Vision sah er immer nur das Krankcniager seiner Mutter vor sich und an diesem — ,sic. Und dabei mutzte er bleiben. Jeden Cntsch'.utz für de bevorstehende Begegnung, ja. selbst jede Spannung in ihm lähmte das dumpfe Tröhn-.: in seinem stopfe und der Schmerz in dem gebrochenen Arm. der immerwährende, tiickffm bohrende Schmerz den das Stagen und Nucken des federlosen Wagens jo recht naäz- gerütteit haue. Etz war eine stareckliche Fahrt gewesen. Tie Angst um die Murr er halte ihn gcpacli. den» da die Schauergeschichten des gesprächigen Siüttvnsvvrstebcrs damit abbracheu. dass der biedere Mann „nichts wusste, loie's geworden war", musste Hart») aus Schlimmes gefasst sein. Er dachte an die grenzenlose, unermüdliche Zäri!ul>- keil der alten Frau, hie jeden seiner Schritte von Kindheit a» behülct hatte, behüten wollte, nachdem er diese angstvolle Fürsorge längst als euvas Lästiges von sich obge- ichnlt sti -halte. Cr dachte an die blinde niio doch jo rührende Vergötterung seiner Per son. die er sich gnädig batte gc-allen lassen, wenn er gut gestimmt, und die er a.s „Schwäche" und „llrleiislvsigkci'" a»>wl stickend verworfen batte, wenn er ärgerlich war. Und in ihm keimte der Vorsatz, diese .u.stic,liehe Liebe, welche e-» nur einmal aus Erden gab, zu st-l c-i'.en lind ZN ehren, wenn sie ihm erhallen bleiben jollie: ihr nie Mehr Neberbr»',! und Geringichätzurig zu zeigen, weil sie ii,n nicht im mindesten jene andere, heisst', lebensvolle Liebe ersetzen konnte, uurer deren Mangel er litt — ganz im geheimen, mit zttsam.nei.gcbiffcllen Zähnen, aber um io bitterer und unwilliger. Ihm ivar. als sei er um Jahre aller geworden in der Stunde, während welcher das Pferdchen ihn wir gemütlichen Zottcltrab langsam vorwärts brachte, und nun — nun empfing er seine Mutier ans ihren Händen zurück behütet und umhegt von ihrer treuen Sorge. Cr machte sich keine Jllinicnen. Ihr Pslichgefühl hatte sie hcrgetrieben — sie wollte fort, weil sie nickst mehr nötig war. keine» Augenblick ziveifeltc er,daran, das; sic auch das Wirdewehei- mit ihm hatte vermeiden wolle». Das ivar ja so ganz einfach und «-rlläilich in einem Falle, wo zwei Menschen nicht dieselbe Luft miteinander atmen können, ohne das; ihnen peinliche Erinnerungen über dem Kopse zusammsnschiagen, Ter Tür näherte sich ein leiser, rcckcher Schritt — o, er kannte ja Liesen Schrttt noch so gut! Also ging sie ihm dock, nicht gerade aus dem Wege. Sie, die Klarheit und Beherrschung in Person, hatte sich genau überlegt, wie sic cs durchführen wollte, es würde für ihn. als Mann von Welt, mir noch die geringe Aufgabe bleiben, sich ihr anznpassen. — Kaum einen Moment slande» sie sich gegenüber. Es war eigentlieii nur ein flüchtiger Gruß, ein Vorbeigehen. Hardn sah ein geneigtes, von lichtem Rot übergossenes Gesicbl. grotze. scheue Augen, deren Blick über ihn himveghuschte, und er sammelte sicn zu ein paar notweiidigen Worten. „Vielen Tank, gnädiges Fräulein, das; Sie meiner Bitte entsprochen und selbst die Güte haben wollen, meine Mutter vorzubereiten —" Der kleine Kdps mit dem vollen, mattblonden Haar schien sich noch ein wenig tiefer zu neigen, dann öffnete Hanna geräuschlos die Tür zum Schlafzimmer, aus welcher s>« ein halblauter, freudiger Nus empfing. Und nun ging er aus dem geblümten Teppich mit unhörbaren Schritten 7 ^ »- MUH. 8 UM A H 8 Z ZI Kk> » 8 ^ T- OLOI LI Die sprielnvortlielie LilliAkeit meiner Inventurpr Rut' nnerreielit , - > > > 8i)v/.lr»I-L't'ClKliKtt) vom LV srtöäiimsjr. ^pIsSi IS — ^LLseakau5§Srs85S 40. ^issjäliriZssr m 1. k^SbruLr. eise vvirä aueb 6em (lios^riliriAen Inventur-Ver^rrut äen er Liüio-Keit erlinlteu. . Zstnuor r,1» nuf ^uilKlrli s -7»— ////////E //5//V//V// ? ///L. 2» Mi!!-kll88ts11iiW8iM8 ..8sMis" N-V., s, 8«u1vrri,!n, pnilvnv, I.. II., III. ,1. I V. I21nxp. w Lest« kür Arimv HH «Uiinn^-N vitniizx^». der aufacstcNte» Zinuner olliuv »Laafrvane gern aestaltet. »»M L-anxkiil« «w« «-»»»«tto. «»» Franko Lieferung, man» xi-alt». Acrusplechcr 8.'t8. vsegründet I87A».