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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060121021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906012102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906012102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-21
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
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«il ER k»OKl irrnur,^ övrnnaZ asu^-r-aS Dmnerfeier für den dahingelchtedenen Staat-Kkretär de» A„»wäe> ttaen AinteS Flkiheren d. Richtdosen alSBertiete, desLöni^ö keilnelmu:» und in dessen Namen einen Kranz am Same nieder« legen. —* Das „De. Journal" schreibt im nichtamtlichen Teile einer benigen Nummer: „Dem Vernehmen nach sind vom l. April v. I. ab der KreiShauptmonn Freiherr v. W e I ck in Eüemnig an Stell« de» an diesem Tage in den Ruhestand retenden Kweishoupimauns Wirkt. Geb. Rate» Dr. von ^nrensrein. Gazellen). zur KreiR-auptmannschast Leipzig ersetzt, der Geh. Regierungsrar v. Burg 4 dorts im Miai- 'eriuin deS Innern zum Kre>s!>a>ip!ma»>, in Chemnitz und der Oberregiernnasrat Stadler nn M'iiisteritnn de» Innern ziun artragendeu Rate daielbst mit dein Titel und Range al» Geh. Regierung;«» ernannt worden." —* Dem Obcrwrffmelfter Z sch immer in Dresden, dem vontmeisker Schmidt in Krenern und dem ObeifötsterK^mm-r- I'crrn v. Minckwitz In Moritzburg ivurde der damische St. Michaels-Ordeu 2. Kla'se verliehen. Die Nebeneichnng erfolgte durch den Printen Ludwig von Bayern nach der Jngd im Schlosse ;n Moritzburg. —* Soiree im Minister Hoiel. Das Geheimnis des beson deren Reizes, den die soireen u.id Bälle im Minister-Hotel oben, liegt in der glücklichen und erquicklichen Verschmelzung werer an ^ ° ^ " begegnender Hof und d>« >eamre und Pe^ireter der sind lachen Behörden, Offiziere und ltsilalieder des Landtages, die .spitzen der Kausmaiinlchaft und er Finanzwelt, nuoelenblitzende Frauen und Nr duftiger Jugend langende Frän.einS oersamimeln sich, dunr dnrchernander, zu .mangias nutriichcn Stunden — wohl immer das gleich« Bild ans doch stets neu. reizvoll uns eigenartig durch Vre Mcmnrq- altigkeir der Formen und Farben, durch »achtelnde Slimmu»- >,e:r und zahlreich ans dem Milieu sich ergebende Anregungen, ao aucn der ae ingv Ge'ellfchasisabend. Die Gallgebcr, EizKicuzerr Sraaisuliinßar und Frau von Metzsch-Reichenbach, emvlingen von '-9 Uhr ad ihre Gäste, etwa SM an der Zahl, euren icden freundlich und liebenswürdig begrünend, mit lener .r-rnehmen Ungezivungenheit und Natürlichkeit, die den Aufent halt i» den elegauien Regimen im vorhinein die Gewähr deS Behaglichen sichern. Bald batten sich denn auch die Säle und Salons von rlluslren Besuchern belebt, und animiert schwirrte und flirtere cS durcheinander. Nachdem der Adend so glanzend eingelegt fehlte ihm auch die höchste Auszeichnung nicht. Kurz nach 9 Uhr berrat Se. Majestät der König in der Uniform Kernes Artillerie-Regunents die festlichen Raume, begrüßt und .a.o'angeu von Len Königl. Hoheiten Prinz Johann Georg, Prinzessin Mathilde, die zuvor der Aus führung mr Tonkünstler-Vereln beige wohnt hatte, und Ihren Erzelicnzen Herrn und Frau von Metzsch. Die hohen Herr- fairen verweilten zunächst längere Zeit in dem der Seesiraße a gelegenen kleinen Saal in lebhaftem Gespräche mit zahl reichen Damen der Hofgesellschaft, hervorragenden Staats- Würdenträgern und Herren der Generalität. Dann begaben sich Sr. Majestät, der Prinz und die Prinzessin in den Ball mal. um hier Cercle zu kalten und viele der Damen und Herren mir An'vracken au szu; er ebnen. Die Fülle der Gäste, die hier zuiamiirendrängre. machte es nicht leicht, einen sicheren Ueberbiick über die Besucher zu Miwinnen, immerhin liegen sich s aus den die König!. Herrschaften uuiniehsnden Kreisen zahlreiche j <ckbuicks der munirerlichen Abandgeiellschaften verzeichnen: s L'ie Herren Staatsiniulsler Tr, ffftigei, Freiherr v, Hansen, ! Tr. Otto. die Geraubten Preußens, Baljerns, Oesterreichs und , Rußlonds. Gra> Döiibosi, Gras Moutgecks, Freiherr v. Braun > ! und Baron v Wroagel, die Generale v. Broizem und v Kirch- baek. die Präsidenten der beiden Skäudekaminern, Obeislmar'chall Gras Vitzthum »ud Geh. He'rat Tr. Mebuert, niit zahlreichen j qaiiime'mügliedern die Herren Oberkummerherr Grat Wallwitz, i Obeistuumeifter v. >7angk, Kämmerer v. Eriegern. Hofmalschall ! v Mangoldt-Relboldt, Hereinonisniiieälei Graf Ailding, Stadt kommandant Generalleutnant o. Schu-einitz. Generalmajor Partcka, Generalniaior v. Friesen Miltitz mit den Kommundenre» der hiesigen Regimenter und, Bataillone, Ossiziere von hier und auswärts, Geueialarzt Dr. Sclle: der Präsident d.s OberlandeS- gerirbts Dr. Loßnitzer. E/;ellenz Geh. Rat Dr. Fiedler. Geh. Rar Generaldiiektor v Knchbach. die Geh. Räte v. Banman» v. Suiza und Lichieuan, Dm Roscher, Merz. Dr. Rumpelt, Tr. Scheicher. Rl.'tgenstern, Obeibingernieisle! Beutler, Polizeipräsi dent Köllig, Geh. Regie,imgsiak Dr. Genthe, die Geb. Hosräte Dr. Eibsiein, Dr. Gnrlitt. Dr. Drude, Geb. Finanzrat v Sende witz, Geb, üiegierungSrut Dr. v. Sepdlitz, die Geh. Hosräte Dr. , Nurnn imd Ploie'ior Die:, Hosobecbanrat Duirger, Hoibaurat I Frölich, die Sherlonsntoualräte Superintendenten I). Dibellus und ! l). Benz, Geh. Medizinalral Pros. Dr. Ellenberger, die Medizi- , "alräte Punk. Bann.! und Kunz-Kranie. Banrat :>>'ichker. Büiger- meiiler Leupvld. Banrat Adam, die Sberrcgier>ntgsräte Beegrr und Tr. Polle. Domherr Dr. Baumgclrtner-Leinzin. der Gouver neur der König!. Prinzen Baron ö Bbrn, die Gen. Komme,rien- räte HeiNchke! Meirz. Alnstädt und Lingner. der cimrulanische Ge'andte Mr. Gosine», Gcneralloiisnl Wunderlich. Generalkonsul Klelnpercr, die Konsul» Kommeuienrat Palmis. Flögncr. Tiede- mcum. Hhramonch. Scheller. Renbert. Komineizieurat Eibert- ölc.ueu. Komtlwruenrat Hrgemcisler. Vljcko»jul Palmiä, Kammer rat Fügen, die Direktoren des Königl. Ioniervatoilums und der Fhrliclnchen Mufikichnle. die Herren Krcuitz und Lehmann Lsleu. aon Mitgliedern des Kö„igl. Hosthcaters Frl. Pauline llläch. Mau Kamnier>ängerin Wedel:nd. Frl Paula TnUinger. Frl. '^co'ciioriu Trgcnr. die Herren Proseisoren Böclinann und Simoirson-Casrelli. die Porilün-e der Bogen- und der Scheiben- tchitttet'-Geiellschaft. die Herren StadtGte Weigandt und Borack. In dem außerordentlich bcleoten teiilicben G.woge erhält natür lich aucl, daä Auge seinen Anteil. Dre reichen Toiletten der Damen bilden ein malerisch wirkungsoolles Pendant zu den irden- und »ternbcjäiüir Fracks und Km'armen oer Herren, kln-chwer läßt sich für oen kundigen Beobachter erkennen, das, dnL EmvirckleiÄ die Mode der Gegenwart ist und die der -ächsren Zukunft lein wird. Zahlreiche reizende funge 'Damen hatten sich für tze bereit» entschieben und Toiletten dieser Mod« ln Chiffon, Tüll und Spitzen, übersSt «it Gold- und Gelber« stickereien, angelegt, apart garniert mit AltlaS-, Samt- oder Gazeschlerfen. Dem -msgesprocheiren Empirestil ganz zu huldigen, können sich »nsere Damen, wie es scheint, doch noch nicht ent» schüeMen. Sie entscheid»,, sich -urzert für ihn glerchjam nur andeutungsweise. Zweifellos lagen lie sich: „Wir wissen tvohl, was Mov« ist, aber wir sind »och nicht gewillt, die Linien der Eleganz und Schönheit mit dem „Empire" zu deck«." So trugen viele da» Unterkleid au» Tanet rn Prurzetzsorm und, wie «in Schleier darüber gelegt, au» moderne«, duftigen Ge- weben hergcltrllt, da» Emvireklei» — sozu»aa«n: «in Kompromiß zwischen Pniuen- und Empirezorm. Aeltere Damen bevor- zugten, wre üblich, den Brokat, die broschierte Seide und d»r vornehmen Gewebe des Paneau-Samt, deren fluchende Falten am Rockiäum reich mit SpiNeneiujätzen inkrustiert sind, während Duchessaspitzen der Büste als wirkungsvolle Folie dienen. Im Haar kostbare Perlen und Edelsteine, künstliche und natürliche Blumen und nicht leiten auch der stolze, kokette Reiher. — Nach- dem die allerhöchsten und höchsten Herrschaften etwa eine Stunde verwebt, vertieften sie unter herzlicher Verabschiedung von de» hohen Festaebern die Gesellschaft. Bald daraus fand die Soiree ihren Ab'chluh. —* Nack vorkergeganqeirer Trauerseier im Schlosse fand, wie bereits erwähnt, am Donnerstag mittag >/h1 Uhr inLeub- n i tz b-> Mehltheuer die Beisetzung der Leiche des »rommandrurS des Schützen-RegimentS Soersten v. Kospoth in her Familiengruft derer von Kospoth statt. An der Trauerseier »ahmen anher den genannte» Vertretern der Mitglieder des Königl. Hanfes fast lämtlichc Offiziere deS Tchützen-Rcaiments teil, ferner .Kammerherr v. Metzich, AmtShauptmann Dr. Iunck- Planen, sowie zahlrciche Rittergutsbesitzer des vogtläudiiche» Kweises und Bewohner von Leubnitz und Umgegend. Die Tranermusik spielte die Kapelle des Schützen-Reguuents. Die Trauerrede hielt Pastor Schuttes. —* Nach den endgültigen Festsetzungen gestalteten sich die Betriebscrgebnisse der Sächsischen Staats- eisen bahnen im Monat A u g u st löOä wie folgt: Befördert wurden 7 108 392 Personen lgeaen 6 890 Ml Personen im Monat August I9l>tl: die Einnahme betrug aus dem Personeuverkehr 1 733 48t Mk. s4 57b 919 Mk.f, d. i. eine Zunahme von 3.4 Proz. Die Eiirirähme aus ocm Güterverkehr ist ziegeu den gletche» Monat des Jahres 1904 um 0,3 Proz. gefiiegen. Durch die Beförderung von 2 453 522 t !2 550 269 tf Güter wurde eine Einuahnte von 7 655 030 Mk. s7 W4 450 Mk.l erzielt. Die Gc- lamteinnnhme betrug demnach 12 388 511 Mk. <12 210 369 Mk.f. d. i. eine Zunahme von 1,5 Proz. In der Zeit vom Januar bis mit August 1905 wurden insqetamt 50 700 640 Personen gegen 40 096 169 Pcri'onen im gleichen Zeiträume des Jahres 1904 befördern die» ergab eine E'.nnahme von 31 726 2Ä Mk. s30 889 57l Mi l. d. i. cme Zunachme von 2.7 Proz. An Güter» wurden während genannter Zeit 18 969 675 t 118 096 421 ti be fördert. waS eine Einnahme von 55 814 555 Mk. s54 206 973 Mk.f ergab, d. i. eine Zunahme non 9 Proz. Die Geiamteinnahme von Januar bis mit August 1905 bezifferte sich auf 87 540 784 Mark l85M6 54t Mk.f, d. i. eine Zunahme von 2,9 Prozent. —* Aus den, Hanshaltvlane der Stadt Dresden au? das Jahr 1906. Die im zweite» Abschnitte zusammengestellteii Erträge der Stenern, Abgaben und Gerechtsame sind auf 8311 719 Bck. <— R>3<x>2 Mk.f dezisfert worden. Die Bürger- und Einwohirer- steuer wird nach dem Recki'unaSkiaehnisse des Jahres 1904 mit 175 004'Mk. (— 17 OM Mk.f einaeftellt und ebenso schätzt man die Gu'ndsleuer nach den Erfahrungen de» Jahres >904 ans 710 OM Mk. 1— 5oM f>Rk.f. Die Geuieinde-Einkanimeusteuer, deren Erhebi'ng sich zur Deckung der Bedürfnisse der valitische» Gemeinde nur nach, Höhe von 44 Prozent der Staatseinkomme»- ilcner tgegen 50 Prozent im Jahre 1905t notwendig macht, wird bei Annahme von 1 Prozent mit 81 tIM Mk. anf 3 577200 Mk. >— 122 800 Mk>. veranschlagt Tie Emgangsnbgabe von Verzeh- rungsgeaeustänben wird nach 2lbzng der zu ihrer Erhebung erforderlichen Ausgaben ein Ertragnis von 2 > 43 663 Mk. t-s- 13!ä020 Mk.) liescrn Die ans der Albert-, Carola- rurd Marienbrücke zur Erhebung kommenden Brückenzölle t— die jenigen der Angnslnsbrücke fließen deni Augnslnsblückenbarifonds zu -f werde» ans zusammen 169510 Mk. 344)0 Mk.f verar,- fchlagt. Tie Hunde st euer ist nach dem Ergebnisse des Jahres ,Ss>4 a»s 112.5M Mk. <Z- ölVO Mk.f geschätzt. Die Verkehcs - adgabe vom Grundbesitz wird mit Rücksicht aus die immer noch andauernde» ungünstigen Verhältnisse im Gnmdstücks- verkehr mit 50 000 Mk. niedriger als im Jahre 1905, alia nur mit 750000 Mk. zur Einstellimg gebracht. Ten Ueben'chuß der Markthallen berechnet man ans 15-1340 Mk. f— 10886 Mk.f Die von den vormaligen Straßenbahn-Gesellschaften aus Grund der allgemeinen Bedingungen für die Anlage von Straßen bahn e» bisher gezahlte Abgabe, die in Prozenten der jähr lichen. aus den im Zntdtgebiete gelegenen Strecken erzielten Biukto-Eiunahmen an» der Beförderung von Personen berechnet ivurde, soll von den Straßenbahnen in derselben Höhe bis aus weiteres an die Stadtknsse gewährt werden, auch nachdem diese in den Besitz der Stadtgemernde übergegangen sind. Diese Ab gabe wird für 1906 aus 239 IM Mk. aetchätzt s-s- 6240 Mk ). Im dritten Abschnitte — Verschiedene Einnahmen — ist der B e t r i e b s - N e b e rsch u ß d e s Jahres 1904 an 775 i9I Mk. s-s 417 376 Mk.) zur Einstellung gelangt »nd die vermischten »nd außerordentlichen Einnahmen mit 23<»M Mk 2000 Mk.) in Aniatz gebracht worden. — Unter de» Z » s ch ü s s e n gelangen mi vierten Abfchnitte die Bedürfnisse der allgemeine» Verwaltung mit zusammen 17!»4 7i>9 Mk. >44 617 Mk f zur Ausrechnung. Ter'Aufwand beim Rate, der die Besoldungen der NatSmit- alieder. der jnustiichen Histsarbeiler »iw. sowie die Kanzlei- vedälsuiisc für den Gcjamtrcit und die Abteilungen, den Bdearf für Zeitungen und Bücher, Anschaffung und Unterhaltung der Äimsgeräte, allgemeine Dmcksachen, Hei^mg. Beleuchtung und Reinhaltung des Rglhauses und einiger Stadthäufcr, die RatS- Vcrsiiguugsmmmen usw. umsaßt, wurde aus 378657 Mk. >-s- 18!)6l Mk.i festgesetzt. Mehr machen sich u. a. erforderlich: 5421 'Mk. für Beividungen, 40<i Mk. für Zeitungen und Bücher, 7000 Mk. für Reinhaltung. Heizung und Beleuchtung, da i»s- Herzog von § a ck s e n ° W e i m a r- E i s e n a ch. der Fördc- er künstlerischer »nd wissenschaftlicher Bestrebungen, der Wieder- ec'teller der Warrburg. ist der Schreiber, und der Adressat Tl Ivh. Aloys T > ch a t s ch e k, der berühmte Tenor der Dresd- cr Ho'oper und der erste Sänger, der Richard Wvgneriche Hekdeiipartien lRienzi, Tamchäuser, Lohcngrinf aur der Bübne erkorvert hat. Das Datum des Brieses üt der 4. April 1849, und von niemand Geringerem ist darin die Rede als von Richard Wagner, dem Dichter Komponisten und jungen Kapell meister der Dresdner Hosoner, dessen „Tcinnhäuscr" den jungen Hirsten mst Begeisterung er'üllk hatte. Der hochinteressante striest der gier zum ersten Maie an sie Sefsentlichkeit gelangt, rutc: folgender maßen : „Mein lieber Herr Tichatschck! Empfangen Sie meinen besten Dan4 iür Ihren Brier, wie für sie Ueberst-ndung des DeHbuches: „Lohengrin" und der Broschüre, letztere gäbe ick noch nicht geleten, weshalb ich sie noch Rue '.Rrlani gehalten möchte: die Arbeit Wagners ober erhalten Mr bei'olgend zurück, und zwar mit dem Ausdruck meiner voll- neu 'Anerkennung. 5vS Werk ist voll Phantast«, voll Poesie, acll Kenntnis dcr Bühne und wird seinen Ellekt gewiß nicht .ne,,len. wenn cs durch eine solch' herrliche Mu'ik belebt wird > e die, welche ich im ,,Tannhäiner" bewundere.. Dieser aber -Reibt em-c der großartigsten Schöpfungen der Kunst innerer Zeit nd stellt den Nomen Wagners sehr hoch. Ich freue mich, zu ehe», daß sein Talent nickt ruht, er ist bas demjelbcn schuldig, t. Datz .urwans auf der Bahn zu dringen, die es ihm gezeigt ch mich freuen werde, Sie wieder zu sehen und,wieder zu hören, werden Sie ohne Versicherung glnuben. denn Sic wissen, welchen seirritz ich Ihnen verdanke. In der Hoffnung dieses recht bald Rer mündlich Ihnen wiederholen zu können, verbleibe ich Ihr ergebener Karl Alezanver. Weimar, den 4. April 1849." DnS "Nv goldene Worte, die der hochsinnige, kunstbegeisterte, damals Rtjährige Erbgroßherzoq seinem Sängersreuude »der Wagner schrieb. Däne von prophetischem Klang, deren glänzende Er- ülliing er selber zu erleben das Glück und die Beiriedigung Mitte. Worte der Airfmunternng sind eS, wie sie wohl an» solchem Munde nur selten einem gegen gewaltige Ucbermächte ankämvseu- den Künstler zu teil tverdeu Und baß selbst die Flucht des Revolutionärs" Wagner aus Dresden, die einen Monat später rsolgt«. an der hochherzigen Gesinnung des Fürsten nichts änderte, beweist, daß Wagner, che er weiter nach Pari» flüchtete, in Weimar bei Liszt em AM finden konnte. Und nicht »um mindesten auch, daß sein „Lohengrin" im Jahr« darauf sI850> von der Weimarer Hosbühnc aus seinen Siegeszug durch dre ganze Welt anlreten durste. 4* Der Hagenbnnd in Wlien veranstaltete anläßlich der in seinen Raumen eröisnelen sächsischen Ausstel lung gestern. Freitag, im Hotel Sacher ein Bankett zu Ehren des Herrn Geh. Hosrots Kuchl und der anderen sächsi schen Vertreter^ der Herren Maler Rodert Sterl. Ferdinand Dorich und Ho-kunsthänd'er Hermann Holst. Erschienen waren: Der Minister für Kultus und Unterricht, der 'Ltoitbalter, der Bürgermeister. Vertreter der sächsischen Gesandtschaft, des deü das - - feierte die iochsstchen Künstler und ihren Führer Kuehl. Kuchl dankte, iud den .Haciendund zur Dentschnationalen Ausstellung in Dresden 1908 ei» und leierte mit begeisterten Worten den kunst- sörderiiden Unterrichtsminister. Erzcllcnz Baron Bicnerth. Exzellenz Baron Bicnerth sprach auf die festen, ouien Be ziehungen zwischen den Künstlern deS Deutschen Reiches »nd Sesterrcichs unv freute sich über die Wechselbeziehungen der Küiistlerschasten^von Dresden und Wien. Professor,Lester toastete aus Ki meister , ... ^ ciich die Pflege der Heiniatsknnit und endete in warmen Mörlen auf den Hagenbund. Erzelleuz Graf KielmannSeog ehrte in einem launigen Spruch die anwesenden Damen und Künstler, stauen. Präsident Goltz beschloß den Recken der offiziellen Toaste mit einem Hoch auf die Presse, Die Ttimniung war begeistert und verheißungsvoll für deutsche Künft und deutsche Künstler. 1* Wie ansMailand berichtet wird, ist in der ambrosianischen Bibliothek eine intercssoute Zeichnung vonRasfaetaus- gefunden worden. Bei den Rcorganisationsarbeilen, die der bekannte K»nstaelel>rtc Lnca Beltrami ein vom Alter gc- lckwärzkes und zerknittertes Blatt, da» sich nach einer sorg- sättigen Reinigung durch Sachverständige alS eine Handzeich- nnng Naficiels erwreS, Sie zeigt auch einige Spuren von Farbe. Man nimmt an, daß es sich um eine Studie zu dem Porträt des Bramcmte handelt, doS der Künstler bei der Gestalt deS ArchimcdcS in den vatikanischen Fresken verwendet haben soll. ui den zum Wiener gewordenen Statthalter Exzellenz Gras lielmannsegg und feierte den Liebsing der Wiener, oen Bürger- ueister Tr. Lueger, Di. Lueger sprach ans die moderne Kunst, ringen sind ans zulanu»»» u >d U t k. t-s-^7 865 Mt - vrraiischlaal worden? Der 8Kiirs ischten Ausgaben beiechuct sich aus zujammen k„ d. i. 72 285 Mk. mehr, ^i insbesouderr a, eli" deiondere NtnNIa auch der dlsver an anderer Stelle verschrtrben« «iikwand für da« vrrmrssunasanrt vier zur Veraiisgabima aeka». gen soll, und 5000 Mk. durch Erhöhung der Bersüguiiasjuarmeu. Der Bedarf der Stadtverordneten wurde vorläufig wie für ,905 aus tU 000 Mk. beziffert. Dt» Pensionen. ' standSuiiterslutzuiiael ^ 567 030 Mk ,-f-47 an vermischten 24-7 001 Mk.. d. i. 72 285 Mk. mehr, da tnsbikor maliaeii außerordeullickri, AuSgabe» ,L<-00 Mt. Beilmg an dt« im Jahr« 1906 stattsiiideud« lti. 'Deutsche Ku>istg»werb«-Au»- stelluna, 5000 Mk. zum Ankäufe von Werken auf d:r während der lti. Deiittchr» Kiinstaeiveihe-AiiSstelliiiia ftattstiidendenAiisstelluna von Werken tn Sachsen lebender Küiifller und 50000 Mk. zur Eriichtima riner Sti'timg anläßlich der bevorstehenden Feier der silbernen Hochzeit de» Deutschen Kaisers vorzuiehen waren. Für die Jtnanzvrrwaltuiia — Abschnitt V — ist rin Zuschuß von 8 548 686 Mk. <-t- 6807 Mk.) berrltzuhalten. Di« Verzinsung und Tilgung der Stadtan leiden — einschließlich der im Jahre >905 zum Ankauf« der Straßenbahnen ausgenommen«»— erfordert einen Äesamtarifwand von 6 624 391 Mk. (->- 2 060 Ol7 Mk.) —* Auch die Amtshanpimannsthaft Leipzig bat die tm Bezirk der Amtshaupt,»tinuschast für Sonntag anaesetzten sozial- deniokraliicheii P r o teftv e rsa ni m lun acn gleichfalls verboten Ferncr habe» die Städte Osch atz und Wurzen die Demon- slrationS-Berj'gmurlungen verboten. —* Unter Hinweis auf die von sozialdemokratischer Grit« ergangen« Aufforderung, bis spätestens morgen, Sonntag, den 2t. Januar, ausführliche schriftliche Mitteilung über etwa statt- gefundene S cr a l v e r w e i g e ru n g e n für den Sonntag <m den Komiteepovsitzeirden gelangen zu lassen, versenden die Ge- samtvorstände des Saali» Haber Vereins Dresden- Stadt und der Amtshauptinauirschasten Dresden-Altstadt und -Neustadt ein N u » d s ch c«i b e n , rn dem e» heißt: „Das gegen di« 'Saalwirt« Dresdens und der Amtshauptmännschasten DreS- den-Alistadt und -Neustadt beabsichtigte Vorgehen macht cs uns zur unabweisbaren Pflicht, an alle Saalindaber die Aufforde rung zu richten, sich nicht einschüchtern lassen z» wollen, son dern sich ausschließlich nur an die seinerzeit mit dem Lokal- komitee vereinbarten Bedingungen über die Hcraobe von Sälen zu halten, wonach die Hergabe von Sälen zu Versammlungen an Lonn- und Festtagen ausgeschlossen bleibt. Es ist die Pflicht eines jeden Saallvirtes, sich mit seinen Erwerbskollegen solida risch einig zu befinden, unrecht»'äßsten Forderungen aus da- ' ^ ' ' ' " ^^ ' "en en —* Anfang d. M. ist ein 18jähriger Schreiber einer hie- sigen BerlaaSbuchhandlung nach Verübung von Unterschlagungen und Urkundensälichung unter Mitnahme der Geschästsichlüfsel flüchtig geworden. Am 12. d. M. in den Abendstunden hat er nun vernicht, mit diesen Schlüsseln in die Geschäftsräume cinzudringen, hat aber die Wahrnehmung macken mimen, daß die Schlösser abgeändert worden sind. Hieraus bat er sich in die Wohnung der Außvartesrau begebe» und sich in deren Ab wesenheit. die ihm bekannt war. von den anwesenden kleine» Kindern die neuen Schlüssel geben lasse», mit denen er dann in die Geck-ästsräume eingedrungen ist. Dort hat er aus zwei Schreibtischen mit de» richtigen Schlüsseln, deren Aufbewah rungsort cr kannte, zusammen etwa 522 Mark entwendet. Der Täter ist am 16. d. M. in einer hiesigen Schankwirtsel-ast in Begleitung einer stellenloicn Berkäuserin dingfest gemocht nwrden. Er bat das Geld bis aus 170 Mark in der leicht sinnigsten Weise, hauptsächlich mit Frauenspersonen vertan uird 'ich obendrein diesen gegenüber in Schankwirtschaften wiederholt als Kriminalbeamter ausgcgebcn. Die Berkäuserin, der er von dem gestohlenen Gelbe verschiedene Kleidungsstücke gekauft hat, ist wegen Hehlerei gleichfalls sestgenommen worden. —* P o l iz e i b e r rch t. 20. Januar. Gestern vormittag erhängte sich in der Leipziger Vorstadt in einem Anfälle oon Schwermut ein älterer Gewerbetreibender. — Am Donners tag ist rm Dresdner Staatssorstrcvier ein unbekannter Mann, etwa 40 Jahre alt, uiracsähr 1,66 Meter groß, oon schmächlraer Gestalt, mit dunkelblonden Haaren, blauen Augen und dunkel, blondem. ettvaS meliertem Vollbart, erhängt ausge'unden worden. Bekleidet war er mit braunem Aackettanzug. Zug- stiessletten, schwarzem steifen Filzhute, rotgestreistem Barchent hemd. weißem Vorhemd. Umlegekragen mit dunkler, rot- punktierter Krawatte. — In letzter Zeit ist hier und in anderen Orten, beispielsweise rn Berlin und in der Umgegend von Kottbus, eine unbekannte Betrügerin , angeblich Erna oder Elise Gut'reiind oder Schröder aus Leipzig, aufgetreten, die versucht lutt. sich durch Befragen von Dienstboten Auskünfte über Familienperhältnisse ihrer Herrichasien zu verschaffen und von diesen dann Geld zu erschwindeln. Die Unbekannte ist 47 bis 50 Jahre ait, übermitlelgroß, hat graumelierte Haare, rote und gesunde Gesich.--färbe, im oberen Vorderkieser fast gar keine Zähne »nd spricht Leipziger Mundart. Ta es nicht aus geschlossen erscheint, daß sie hier werter ihr Wesen treiben dürste, w wird bei ihrem etwaigen Wicdcraustreten vor ihr gewarnt und werden etwa durch sie Geschädigte um sachdienliche Mit teilung au die Krimincrlabteilung ersticht. — Am^5. d, M. ist hiesigen Rollkuricherii vom Wagen 1 Paket mit 40 Stück verschie- densarbigen Tamen-Ledergürteln, sowie ein „D. k. lck. 39 941" gezeichnetes Paket mit 5,400 Stück unbedruckten blarimelrerten Bricsumichlägen abhanden gekommen. Die Pakete sind ent- weder verloren oder gestohlen und verkauft bez. zum Kause au- geboten worden. Sachdienliche Mitteilungen werden an die Krimincrlabteilung erbeten. Aus dem Hofe der Zentraläus- svannung, Palmstraße 8, ist am 10 Januar ein „VV. 8. 1070" gezeichnetes Füßchen. 112 Pfund Sirup enthaltend, unbc- rechlrgt >o egge fahren worden. Es dürste von einem Boteilsubrmann irrtümlich crusgeladcrr worden sein. Mitteilung erbittet die Krrminalablerlunq. — Bei hiesigen Möbelhäirdlerrr am Stisssvlatze, aus der Großen Frohngasse und Webergassc. die ihre Möbel im Freren oder in Hausfluren ausgestellt haben, sind in letztes Zeit mehrfach rn dreister Weise Tische. Spiegel usw. gestohlen worden. Weiter sind in einer Faßkandliina aus der Hamburger Straße 2 offenbar non einem Diebstähle herrührende leere Firnißsässer ohne besondere Zei chen zum Kaufe angebotcn worden. Gestern wurde nun ein Mann ergrnfen, der sowohl der Möbel- als auch der Faß- drebstähle dringend verdächtig erscheint, scdeS Zugeständnis aber verweigert. Er ist in das Amtsgericht eingeliesert worden. —* Landgericht. Dir 2 Strafkammer verhandelt« unter Vorsitz des Herrn Landgerichisrats. Justizrats Neidhardt als Beruninasinstanz in der Beleidigungsklage des Herrn Stadtverordneten-Vizevorstehers Rechtsanwalts Dr. Hackel gegen Herrn Stadtrot Baumeister Hartwig. Letzterer ist am 4. Dezember vom Schösicn«ericht wegen öffentlicher Belei digung zu 300 Mk. Geldstrafe verurteilt, der Kläger und Wider- beklagte Dr. Hackel sreigcsprochen worden. Gegen das Urteil haben beide Berufung eingelegt: Dr. Häckel deshalb, weil noch seiner Meinung der 8 187 oes Strafgesetzbuches auzutvend^n sei. Von leiten des Gerichts sind keine Zeugen geladen, von Herrn D-r. Hackel dagegen die Herren Redakteur Wols. Redakteur Springer und Stadtrat Lietz. Der Angeklagte Hartwig ist nicht zugegen, sondern vurck Herrn Rechtsanwalt Di. Mendel ver- treten. Da ein vom Gerichtsvorsitzeuden gemachter Vergleichs- Vorschlag scheitert, wird Bericht a»S de» Akten des cLaiöneu- gerichts erstattet. Wir rekapitulieren daraus folgendes: Die Anklage ist erhoben aus Grund eines am 4. Oktober in der „Dresdner Bürger-Zeitunp", dem Organ des Herrn StadtratS Hartwig, erschienenen Artikels: „Herr Stadtverordncten-Vizc- vorjteher Dr. Häckel und leine Angriffe auf Herrn Stadtrat Hartwig." DieferArtikel. als dessen Verfasser sich Herr Hartwig bekennt, ist nach Ansicht des 'Lchöffenaerichls beleidigend iür Herrn Dr. Häckel. Es wird darin gesagt: Herr Dr. Häckel habe Manieren, die ein gebildeter Mann nicht zeige. Es folgen weitere Vorwürse wie Rücksichtslosigkeit, Selbstüberhebung, maß lose Heftigkeit in Rede und Benehmen. Des weiterer; wurde be st Dr. H. habe ist einem Är ha . . . . . „ schon als sehr juiraer Anwalt und sünafter Schriftführer des mptet. cut en w> scheu Wacht" :rorvn rats Dr. Ackermann c> tglUM bsälli uvilluig tr>>ii>cei, Weener y«oe varrer dem später gewählten Stadtrat Schlotter die erforderliche Qualifikation und Wurde abgesprochen und vctdanke übrigen» kritisiert, des Geh. Hof- erncr habe Dr. Hackel seine Stellung in der Partei und seine Armier im Stadtverord- neteii-Kollegium nur der schützenden Hand des Herrn StadtratS Dich. Der inkriminierte Artikel knüpfte an einen Brief an. den Herr Tr. Häckel am 22. November 1902 an Herrn Hartwig richtete, weil dieser am 21. November 1902 in einer Beriam«-
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