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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060121021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906012102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906012102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-21
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
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,«gestellt, während es die Post. Abonnent« am Morgea in einer Gesamtausgabe erhalte». Liese» Blatt wird de» Lesern von Dresden md Umgebung a» Lage vorher bereit« alt Abend-Ausgabe VerugrgeMr: MEWrN«»» b«, «i,N» «ei«aN,«r «uira»», d»r» »nie« <«»„»« u»d »«,,»«. a» und Mo»«»,«, nur einmal« tz VN «o»l, durch au»>udrei»e Lom- ' ' , Mi b«». , Mt. ,«»M. «uronL«. iaer 8nl«eNuna durch di» PolI»r!?>od»«HelleUaeId>. imAu». land nril «nlivrechendem Auichiaa« R achdru« aler «tttkii u. Onginal- Mitteilunaen uur „,« deutlicher Lu,llenau»ade i-Dredd 4iachr/') «Mi«. Rachtrvalich« Louorar- an'vrüch» dleihn, wiberüiklichtial: «»«»rlanat» Manuiknvte wecden nicht awdewai«. relearamm-Ndretl«: »«»»«» 18S« Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Znresgen.c«flf. »nnadme von Nnkü»dl,n»,»n did nachinittaai- » Ubr Bonn- und Sriertaa« uur Manenltrade « vou » bis V,l Ubr Die livaltiaeVruud. «eile <ca, « isilden» L> Pia . Lu- Nindiauuaen au> »er Prwatieil« Seil« LDt,,; dle rivaitiae üeiie aus rer! leite so Pia . alS Eingeiaiidt Heil« «o Pi, In Nummceu »ach S»,m- und n«>»et»»eu , ipaltiae Ärundttiii so Via . auf Prwaiieile ao Pia r ipaltiae 8eiie aul Teriieiie und als Emaeiuiid«« Pia. Audivartiae Aui - traae »ur ,e,en VorauSbe«aüluna. Bele,dlätl»r loite» w Liuwiae. Fernlprechu : «r. U und LOS« HauptaelchüstSstell«: Marienttr »8. HslSiSXVllLSI* kEt l leimkclm klMimt! «r. lv. Luilaii- Neueste Tialstbcrlchte. Hosnachrichten, Soiree im Mlntsterhotel, StaatSbalinen, Saalinhaber und Sozialdemokratie, I L nttNke»«» ^ Landgericht. Maroklokoiifereiit, Französ.-venezolan. Streit. Tonküiistler-Vcrein. .Hagenbund. I 1. Januar 1ND1». Neueste Drahtmeldunaen vom 20 Januar. Z« de« WasslrechtSdenronttratione«. Chemnitz. Die für Sonntag geplanten sozialdemo» kratlsche» Versammlungen sind gestattet worden: ledoch wird von polizeilicher Seite vor der Uebertretuna des Ver» ooteS jeglicher Ansainnmmgen auf Strafen und Plätzen mit dem Hinweis gewarnt, dah diele Uebertretung mit Gesängnis- und eventuell Zuchthausstrafe bedroht ist. Plauen. Die für Sonntag im „Schillergarten" geplante öffentliche sozialdemokratische Versammlung, in der Reichstags-Abgeordneter Gerssch über die WalffrechtsrämPse der Gegenwart sprechen wollte, ist verboten worden. Das selbe wrrd auch ans Zwickau gemeldet. Berlin. Die in den Morgenblättern angekündigte Be- kanntmochung des Polizeipräsidenten ist letzt an <oe« Anschlagssäulen erschienen. Der Polizeipräsident fordert darin zum Schlüsse die Einwohnerschaft aus, eventuellen Massen- «msammlungen fernzubleiben, weil sonst nicht verhindert werden könnte, dah unter Umständen Unschuldige an Leben und Gesund- heit Schaden leiden. Berlin. Ter „Vorwärts" enthält die Einberufung für morgen mittag 12 Uhr von 31 sozialdemokratischen Prote st Versammlungei. in Berlin, wo u. a. Referenten sind AronS, Bebel, Richard Mischer, Heine, .Herzfeld, Ledebour und Singer, sowie von 62 Versammlungen in den Orten des Wahlkreises Teltaw—Beeskow—Charlottenburg und des Wahl kreises Niederbarnim. In allen lautet die Tagesordnung: «Gagen die Volksentrechtung und Bolksknechtun«! Köln. sPriv.-Tel.s Zu den morgigen Wahlrechts- demonstrationen erfährt >man. dah der Abhaltung der im Stadtkreise Köln geplanten 11 sozialistischen Versammlungen, schm« der im Landkreise in Aussicht genommenen Versamm- langen Polizeilicherseils keine Hindernisse in den Weg gelegt wer den. Umzüge, resp. Strahenvemonstralionen werden indes im Stadtkreise sowohl als in den Vororten und Landgemeinden, alsbald polizeilich unterdrückt werden. Altona. Die hiesige Polizeibehörde hat aus Grund des VereinSgeictzeS sämtliche TemonstrationSveriammlun- gen für morgen verboten. Hamburg. Die Polizeibehörde erläßt folgende Bekannt- machung: ES wird in Erinnerung gebracht, dah Versamm- tun gen unter freiem Himmel, die ohne vorherige Erlaubnis der Polizeiverwaltung berufen oder abgehalten wer- den. »ach 8 3 des Hamburgischen Gesetzes betr. das Versamm. lrttrgS- und Bereinigungsrecht vom 17. Mai 1893 verboten sind. Diese Erlaubnis wird bis aus weiteres nicht erteilt werden. Ein- berufer und Teilnehmer an solchen unerlaubten Versammlungen machen sich strafbar. Hamburg. Laut amtlicher Mitteilung sind bis jetzt 18 Personen, darunter eine weibliche, wegen Beteiligung an den Krawallen verhaftet worden. Gegen die Verhafteten wird voraussichtlich Anklage wegen Landfrredensbruchs erhoben werden. Zur Marokkokonferenz. Algeeiras. (Spezialdienst der „Dresdner Nachrichten".) AuS hiesigen sranzösischcn Kreisen werden Aeuherungen bekannt, die der Delegierte einer Groh macht getan haben soll, dessen hervorragender Charak ter und dessen hohe Autorität allgemein anerkannt seien, und /die folgendermaßen lauten: Die m a r o k ka n i s ch e n F ra g e n. zu deren Lösung wE unS versammelten, beschäftigen uns erst in -weiter Linie. Vor allen Dingen müssen wir daran denken, Schwierigkeiten zu beseitigen, die uns hierher geführt > haben. Mühten wir Algeciras verlassen, ohne dah die Kon- seren- ein Ergebnis gezeitigt hätte, so würde die Lage ungewiß bleiben: wir müssen haupisächlich dahin arbeiten, da» das nicht de« Fall ist, und es ist nicht allein nötig, dah die Konferenz zu! einem Ergebnis führt, es muh vielmchr der Friede nicht nur i für jetzt gesichert, sondern er muh auch für die Zukunft aus dauerhafter Grundlage begründet werden. Auf die Frage, welchen Eindruck die ersten Verhandlungen der Konferenz aus ihn gemacht hätten, habe der Delegierte geantwortet, allgemein bestehe das Verlangen nach Versöhnung und der Wunsch, dah die Konferenz einen glücklichen Ausgang nehme: man müsse also, wenn auch nicht ohne einen gewissen Vorbehalt, Vertrauen hegen.— In den Kreisen, in denen diese Aeuherungen kolportiert werden, alaubt man, sie dem italienischen Delegierten Vis conti-Veno st a zuschreiben zu dürfen. In denselben Kreisen ist man der Ansicht, dah die zuletzt angeführten Worte des Delegierten den Eindruck wiedergeben, den fast alle Delegierten haben, wenn man auch bis jetzt noch nicht vorauslehen könne, welchen AuSgang die Konferenz nehmen werde: könne doch, so meint man in diesen Kreisen, die von der Konferenz angenom» men« Arbeitsmethode am leichtesten zu einer Verständigung unter den Delegierten führen. Die Arbeitsmethode bestehe aus drei Teilen: erstens persönlichen Unterhaltungen, die einen Gedanken austausch über die verschiedenen Fragen gestatten: zweitens Vollversammlungen, in denen die Vorbereiiungsarbeit zu Ende geführt und eine Verständigung erzielt werde: drittens Aus arbeitung der im Prinzip bereits angenommenen Vorlage durch den Rcdaktionsausschuh. Erst die so vorbereitete Vorlage würde dann der offiziellen Versammlung der Konferenz unterbreitet werden. Diese Methode, die noch Ergänzung dadurch erfahren könne, dah alle sich aus di« Frage der Einführung von Reformen beziehenden Erörterungen bis zu den letzten Tagen der Kouserenz vertagt werden, werde einen ruhigen Fortgang der Arbeiten gestatten. Trotz alledem glaubt man in den mehrfach genannten Krossen, dah, wenn auch di« Beschlussfassung über die sclstvierigen Punkte ausgesctzt werde, cs doch unmöglich sei. zu wissen, ob die Konferenz zu einem glücklichen Ausgange führen werde oder nicht, und ob nicht in einem Augenblicke, in dem man es am wenigsten ertvarle. plötzlich trotz allen guten Willens große Fragezeichen ouslauchen werden. Algeciras. Da der Nedaktionsausschuh die Ausarbeitung der bezüglich der Unterdrückung des Waffenschmuggeitz zu machenden Vorschläge noch nicht beendet hat, wird die Kon- ,eren» morgen nicht zu einer Sitzung zusauuuenireten, sondern erst am Montag. Paris. In einer gestern abend im Saale der Freimaurer loge „Grand Orient" unter dein Vorsitze des Akademikers Anatole France siatlgehabtrn. überaus zahlreich besuchten Ver- sammlung hielt Jourss ein« Rede über die Kon ferenz in Algeciras, in der er zunächst das Vorgehen Dclcassüs auss schärfste kritisierte. Delcass« habe die im Jahre 1880 auf der Madrider Konferenz anerkannten Rechte der europäischen Staaten verletzt und gegen Deutsch land eine herausfordernde und beleidigend« Haltung beobachtet. Man müsse eingestehen, dah der Protest Deutschlands gegen die Morokkopolitik Delcassaö gerecht fertigt war. Allerdings habe die deutsche Diplomatie durch ihr Vorgcben eine Beunruhigung hervorgeruse». Durch sein« Taktik habe Telcassö der Xirtent« aoräisla mit England eine feind selige Tendenz gegen Deutschland verliehen. Das demokratische Frankreich wolle Frieden und brauche Frieden zum Ausbau der Freiheit und zur Verwirklichung seiner sozialen Bestre bungen. Die Konferenz von Algeciras müsse eine endgültige und dauernde Lötung bringen. Die Marokko-Frage müsse ans der Welt geschasst werden, damit der Truck und die Unsicher heit. welche auf Europa lasten, endlich anshören. Die Rede wurde mit stürmischem Beifall ausgenommen. Madrid. Tie Negierung hat beschlossen, den Kreuzer „Carlos V." nach AlgeciraS zu senden. Dort soll zu Ehren der Konferenzdelegierten an Bord dcS Kreuzers eine Festlichkeit oeranslaltet werden. Ministerpräsident Moret hat erklärt, er sei von den ersten Nachrichten über den Verlau» > der Konferenz in Algeciras befriedigt. Zur Lage in Russland Petersburg. sPriv.-Tel.s Nach Privatmeldungen aus Votum soll die dortige Festung in die Hände der -Revolutionäre gefallen sein.' Infolgedessen sind mehrere Kriegsschiffe und starke Truppenabteilungen dorthin ab- gegangen. In Sotschi sind bereits Truppen gelandet. Die dortigen Revolutionäre hoben sich aber vor ihnen ohne Kamps in die Berge zurückgezogen. Kaust und Wissenschaft. s* Mitteilung auS dem Bureau der Königliche» Hof theater. Aus Anlaß der 150. Wiederkehr des Geburtstages von W. A. Mozart wird zunächst am Mittwoch, den 24. Januar. „Die Entführung aus dem Serail" mit neuer Ein- swdierun« ausgeführt. Am Vorabend des Gedenktages, Frei tag. den 3K. Januar, findet das 5. Einsonie^konzert, Serie -V, statt, dessen Programm ausschließlich Werke Mozarts enthält. Sonnabend, den 27. Januar, wird „Figaros Hochzeit" gegeben. Sonntag, den 28. Januar, folgt „Don Juan" und Mittwoch, den 31. Januar, die ^.Zaicherflötc". — Die Ausgabe der Gusschein für die der von Stammsitzen im Opern- bücher Hause erfolgt in der Zeit vom 21. bis mit 27. Januar wäh rend der üblichen Kassenstunden an der Opernhauskasse. Die biS dcchin nicht entnommenen Stammsitze werden am 28. d. Mts. weitervergebcn. — Die Abonnenten des Schauspiel- Hauses werden nochmals daraus aufmerksam gemacht, daß die BillettS für dos dritte Abonnement bis mit Sonntag, den 31. Januar, an der Tageskasse des SchauspiellninseS von vormittags 10 dir mittags 2 Uhr sSonntagS von bis 2 Uhrs ausgegeben werden. Königl. Hofoprr. Dir haben wirklich Pech mit unseren Tenören. Erst am Montag muhte für de» erkrankten rrn Oeser in LeoncavalloS „Bajazzo" Herr UrluS vom Städte ater zu Leipzig als Eanio einsi'Ungen. um die Vorstellung zu H«' che retten, und gestern setzte «ine Absage des Hern, Saville die Aufführung von Mozarts „Barbier von Sevilla" in Frage. Herr Dessa vom Deutschen Landestheater in Prag sprang mutig als Alnmviva eia, so daß das Revertoir nicht geändert ,n werden brauchte. Der Künstler, ver für seine .Hilfsbereitschaft i» j ' > jedem Falle vbwobl sei» groß genug > etwas gläsern klingt. Auch dir Intonation war nicht immer ganz tadellos, ein Umstand, der wohl auf die begreifliche Nervosität deS Gastes jurückzuführen ist. Im übrigen verlief die Vorstellung, t» allen Partien wir sonst besetzt, in der gewohnten, an dieser Stelle oft »»erkannten trefflichen Welke s* Tonkünstler-Bere». Der gestrig« zweite Auffüh- rungsabend unserer angesehensten Dresdner Musikcr-Vcr- crnigung verlief im Rahmen einer eindrucksvollen Vorfeier des 150. Geburtstages Wolsgang Amadeus Mozarts saeboren am 27. Januar 1756). Aus einem Bosquet von Palmen- und Lorbeerbäumen, das den Orchesterraum 'xs dicht- gefüllten Gewerbehaussaales schmückte, schaute die lcbensgvvtze Büste des zu feiernden Salzburger Geburt.'lagskiudcs auf die Interpreten wie aus die Hörer der Mozartjchen Tonschöpfungcn hernieder; denn — wie bei einer Mozarlseier nicht mehr als recht und billig — standen ausschliehlich Werke des Meisters im Programm. Mit einer in lebeisspricheudem Preslissimo gcbole nen Ausführung der Ouvertüre zu „FigaroS Hochzeit" (Zettdaucr genau 3>/s Minute!) eröffnet« die Königliche Kapelle unter v. Schuchs temperamentvoller Leitung die Reihe der Mozart- Huldigungen, als deren zweite sogleich ein von Paul Heyse 1691 sanlählich der Münchner Gedenkfeier an den IM. Todesiag Mozartss gedichteter Prolog folgte. Ms Spruchsprecherin dieser nach Gcdankenuibolt und Form gleichmähig ausgezeichneten Dichtung erwarb sich die Königliche Hofschauipielerin Frl. Alice Pölitz hervorragende Verdienste und allgemeinste Sympathien. Ein schon mehrfach gehörtes Streichguintett Mozarts sO-moll) für 2Violinen, 2Violen undCello versetzte sodann — namentlich mit leinen beiden Schlußsätzen, einem m melodischen Wohlant und Harmonienschönhcit förmlich getauchten Adagio und einem von herzlicher Fröhlichkeit übersprudelnden Allegro-Finale — di« andächtige Mozartgemeinde in Hellen Festtagsjuoel. Tie Herren Kammermusiker Lange-Frolcherg, Wvgenknecht. Nokobs. Eller und Stenz boten das Quintett in einer Ausführung, die des Anlasses in vollem Umfange würdig war. Um auch die vokale Seite im Schaffen des lickmeichen Tontitanen inS rechte Licht zu rücken, sang Frau Erika Wedekind eine im Juni 1783 zu Wien komponierte Sopran-Arie Mozarts: „Xa, no, aste neu »si enpnea" smit Orchesterbegleitung), und zwar mit solch stimm lichem Reize und technischer Bravour, oah das begeisterte Auditorium nicht eher ruhte, als bis sich Orchester und Sängerin zu einer Zugabe entschlossen. Als lolche bekam man eine hier wohl noch nicht erklungen« entzückende Arietta: „kln moto 6i -ioz» mi sontv", die Mozart im Jahre 1789 sür die Susanne seiner Oper „FigaroS Hochzeit" nachkomponiert hat. zu hören, Warschau. Der Mörder des Stationsvorstehers in Lublin ist dort erschossen worden. TifliS. Ein M il i t ä r z u g mit Infanterie, einer Sotni' Schützen und einem Zuge Pioniere, verstärkt durch eine Sotnie Kosaken, fuhr heute die E i se n ba h n st re ck e ab. Tis Stationen wurden ohne Widerstand beseht. Die Angestellten nahmen überall die Arbeit auf. Ms man sich dem Tunnel bei Suram näherte, gingen die Kosaken über den Berg, wäh rend die Infanterie durch den Tunnel ging. Bei der Station Zipo, am Südausgange des Tunnels, muhte man einer Kom pagnie Infanterie, die dort von Aufständischen hart bedrängt wurde, zu Hilfe kommen. Nach kurzem Feuergesccht mit den Aufständischen gelang es, diese zurnckzutrelben und die Kom pagnie zu entsetzen. Stettin. Ter Dampfer „Wolga" ist in Swinc- münde eiligctroffen. Berlin Ans einem Neubau in der Magnrliistrahe stürzte vormittags die Giebelwand des Dachgeschosses e i n. Sieben Arbeiter wurden verletzt, darunter einer schwer. Berlin. Heute vormittag versuchte hier der 20jährige Bäcker Prazinsk seine Geliebte, die Ghevcrlassene Ernestine Knaak, in deren Wohnung mit einem Revolver z» erschießen und sich selbst durch einen Schuh in den Mund zu töten. Beide wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Oldenburg. DaS Staatsininisterium legte dem Landtage den Stnatsvertrag mit Preußen betreffend die Regelung des Lotterieverhältnisses, sowie einen Gesetzentwurf für das Grohlierzogtlim Oldenburg betreffend die öfsentlichen Lotterien und Ausspielungen vor. Wien. Die „Nene Fr. Pr." meldet: Die serbische Regierung hat die Forderung der Regierung Oester- reich-Ungarns abgeleh nt, alle von ihr als notwendig bezeichneten Aendernnge» in dem serbisch-bulgarischen Vertrage vorznnehinen und sich Vorbehalte», nur solche Aendeningen ein- treten zu lassen, die durch de» Vertrag mit Oesterreich-Ungarn notwendig werde» würden und gemeinsam festznstellen wären. Daraufhin hat der österreichilch-ungariiche Gesandte Freihe>> v. Hrkann der serbische» Regierung »ritgeterlt, dah ihre Antwort nicht genüge und die Vertraasvelhandlnngeil daher nicht wieder aufgeiromiucn werde» könnten. Toulon. An den Toren der Arsenale und anderer miliiö rischer Gebäude, sowie an dem Arsenal von Hvsres wurden in der verflossenen Nacht abermals ontimilitaristisch- Ausrufe angeschlagen. Mehrere Arsenalarbeiter, die diew Ausrufe mit unterzeichnet haben, werden entlassen werden. Gent. Ter heute nachmittag 3 Uhr 60 Min. von Ostendc abgegangene, nach Herbcsthal bestimmte Zug entgleiste in der Nähe von Gent. Ter Postwagen geriet in Brand und wurde mit seinem ganzen Inhalt, der von Dover angekom menen Post, vollständig zerstört. Die Post bestand aus 25 Säcken mit gewöhnlichen und einge'chricbenen Briefen. Vie: Zugbeamte sollen verletzt sein. Brooklyn. Aus der Hochbahn entgleiste heute riu Zug, wobei der letzte Wagen aus einer Höhe von 35 Fun ans die Straße hinuntersiel und vollkommen zertrümmert wurde. 'Die Trümmer gerieten i» Brand. Bei dem Unfälle sind 12 Personen verletzt und eine getötet worden. Ocrtliches nuv Sächsisches. Dresden. 20 Januar —* Sc. Majestät der Könia empfing heute mittag d:e DepartementScbess der König!. Hofstaaten zum Vortrag. —* Ihre Majestät die K ö n i g i n - W i t w e wird heute abend dem Festkonzert zur Feier des 50jährigen Bestehens des König!. Konservatoriums im Vercinshausc beiwohnen. —* Herzog Borwin zn Mecklenburg- Schtverin traf in Dresden ein und nahm im Kviser-Wst- Helm-Hotel Wohnung. —^ Der König!, sächsische Gesandte in Dcili» Gras Hohenthal und Bergen wud a» der heute stattsindenden die in ihrer gewinnenden Liebenswürdigkeit einen Erfolg sür sich bedeutete. Einen hochgcnuhrcichcn Aoschluh fand die musika lische Mozartseier mit einem aus dem Jahre 1776 stammenden vicrsätzigen Divertimento in O-clur für Streichorchester (König!. Kapelle unter v. Schuch), Oboe (Herr Kammervirtuos Bichriugj und 2 Hörner s.Hcrrcn Kammervirtuos M-u und Kämmermusikus Lehmann II), einem Werke, das sich seiner ganzen Anlage und Art nach als ein echter Mozart voller Lust und Leben präsen tierte. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Mathilde zeichnete die Aufführung durch ihre Anwesenheit vom Anfang bis Ende aus. — ctt. sv Die Leitung deS Elite-Kabaretts, das aus An laß des 40jährigen Ä ü bn e n-I u b i l ä u m s des Herrn Direktors Alexander Rotier sür den 20. Februar im Eentral-Thealer geplant ist. hat Herr Felix Schweigboser ,n liebenswürdigster Weise übernommen. Das Programm wird nur erstklassige Darbietungen aus den verschiedensten Gebieten der Vortragskunst ausweisen. Ihre Mitwirkung haben, um nur die auswärtigen Bühnenkünstler zu nennen, bislang zngesagt die Herren Georg Engels. Joses Iosephi, -Hans Pagay, Sigmund Bollmann und Frau Annic Dirkcns. verr Kapellmeister Georg Pittrich wird für den Abend eine F-estouvertüre, Herr Hostheater-Musikdirektor Otto Drache einen Jestmarich sthreiben. während Herr F. A. Geißler, der Autor der überaus erfolgreichen „Mäusekönigin", mit einem Humoristischen Prolog überraschen wird. 's* Ein deutscher Fürst über Richard Wagner im Jahre 1849. Der „Voss. Ztg. wird aus Eisenach geschrieben: „Briefe gehören intter die wichtigsten Tenkmäler. die der einzelne Me »ich hinter- lasten kaim'f, sagt Goethe einmal. ^.Was uns freut oder schmerzt, drück! oder beschäftigt, löst sich von dem Herzen loS, und als dauernde Spuren eines Daseins, eines Zustandes sind solche Blätter sür dm Nachwest immer wichtiger, je mehr dem Schreibenden nur der Augenblick vorschwebte," Ein solcher Änes. der offensichtlich unter dem Eindruck des Augenblicke geschrieben, vielleicht nach langen Jahren des Umberirrens nun endlich aus dem Wege des Autographenhandels in der bedeuten- den Smnmstmg eines kunslsunngen Gelehrten gelandet ist, liegt vor niir. Eine Fiirstciihamd hat die feinen, gleichmäßigen Schrtft- züge aus das Papier geworfen. Karl Alexander. Groh-
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