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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060118029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906011802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906011802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-18
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Monat
1906-01
-
Jahr
1906
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L 5^ .. rag .... an die Depritation verwiese» werden. Redner wendet sich dann »egen die Kritik, die die Abgq. Zimmermann und Ulrich an den Konsumvereinen aeiebt haben. Den Antragstellern werde es nicht gelinge», die Kouüiinvereine tot zn inachen. Der An» iraa ier urreaklionär und walle nur die Aermslen der Be völkerung treffen, er müsse darum abgelehnt werden. Das Wort: ..Nur das Baterlaikd. nicht die Partei! " mag» sich die Negierung gut merken und im Interesse des Vaterlands seinen Wählern das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht gehen. lGroße Heiterkeit.) Vizepräsident Opitz bezeichnet die Aeußerung de» Bor- redners, Ulrichs gestrige Rede >«i eine Hetzrede aewescn. als unparlanientarisch. — Abg K u n a t h - Dresden Ikons ): Die Industrie würde von der Besteuerung der Warenhäuser keinen schaden erleiden, Eine mastige Niii'atzsteuer wurde auch die großen Geschäfte selbst nicht ruinieren. Weil nun besonders die große» slädte unser den Warenhäusern, Abzahliingsvaiareii und Konsumvereinen am meisten ru leiden hätten, bitte er die Negierung, die Einführung einer Umiatzsteue, bald in die Wege zu leite». Dem Abg Goldstein gegenüber betone er, daß es ihm in der Seele weh tue, Nicht auch auf die Straße gehen und demonstrieren zu können, um für sich und seine (Ae- tinnungSgenosseii eine Vertretung >>» Reichstage zu erlangen. — Abg. D r. Spie ß-Pirna ftons.): Während der Ministe« gesteni noch einige Hoffnungen bestehen ließ, das; die Regienmg geneigt sei, gelegentlich den Antrag i» wohlwollende Erwägung ,;u ziehen, ;o seien durch die Ausführungen des Regieruiigs- kommissar» diese Hoffnungen auf das tiefste herabgedruckt wor den. Herr Minftterlaldirektor Noscher bade mit «einen Aus führungen die Geschäste der Soiialvemokratie geführt. Der Mitteliiand. um dessen Erhaltung und Förderung eS sich hier handle, wolle von den Kleinhändlern, die in der Statistik der Negierung mitgezciblt leien nichts wissen: darum halte er lReoncr) auch die Schlußfolgerungen -es Negierungsvertreters aus der Statistik nicht für richtig. Bedauerlich sei, daß die Negierung kein neues Mittel zur Erreichung des Zieles, dem Mittelstände zu Helsen, anzugebe» wisse. Der Aittrag sei sori- ichrittüch, aber nicht reaktionär, weil er einen bedrohten Stand, der zur Erhaltung des Staates nötig sei, zu schützen suche. Mit einer etwaigen Behandlung der Frage der Umsatzsteuer inil der eventuellen Aenderung »es Gemeindestenerweseiis sei er einver standen, und auch dann würden die Antragsteller die Ange legenheit nicht scheitern laue», wenn die Negierung zunächst nur auf eine Besteuerung der Warenhäuser und Konsiimoercuie zu kommen wolle. — Mg. L a n g h a in m e r - Chemnitz s»at..Iib.>: Es >ei nicht so schlimm, wenn einmal der Abg. Goldstet» den schlichen Ausführungen des Ncgiernnasvertrelers zustimme, als wenn ein Konservativer vooi RegierunHskoinuiissare als dem „bösen Geiste" spreche. iAbgeordneter schnlzc ruft: Und das ist die Negiernngs - Partei!! Er und seine poli- njchen Freunde vekämpften alle gesetzlichen Maßnahme», welche in ihren folgen Ungerechtigkeiten schwerster Art erzeugen wurden. Herr Ulrich habe ihm ungerechffertigler- weise Geiiimungolosigkett vorgeioorfen, dieser Herr Eriche seine Spezialaufgabe darin, die Mitglieder der linken Seite des Ham es persönlich anzugreifen und zu verdächtigen: selbst Mit gliedern der Regierung trete er in solcher Weite entgegen. — Abg. U i ri ch - Chemnitz Ikons.): Die Auslassungen deS Ministe rialdirektors stünden im Gegensätze zu dem Standpunkte des Ministers. Letzterer habe durchblicken lasse», daß sich die Regie- rung mit ihrer ablehnenden .Haltung in einer Sackgasse befinde, '' - " "chte. """ " r«gent Lu ipold von Bayern ist. Aufstellung mit der Jahn«, der Regimrntsinusik und d«P Dp>elina»«»»N»« de» Bataillon» ge» nommen: die Kompa-me. -«führt von Herrn Haupttmuro Schön«. >oar gestern abend von Zitlou hier einae» troffen und ist in der Schützenkasern« nntergebracht. Aus chrem rechten Flügel hatten sich die stirekte» Vorgesetzten »er Koinpaanie ansgeslellt. an ihrer Spitze der kommandierend« General v. Broizem. Auf dem linken Flügel standen di« aktiven und inaktiven Generale der Garnikon. Außerdem beurerkte man die Herreil Staatsminister v. vcetzsch, Ureiherrn v. Hausen, Dr. Rüger und Dr. Ottoe ferner die Herren Ob«rstall>neist«r v.Haugk, Kreishauptmann Schmiedel. <" Generaldirektor v. Ktr Platze» mcirichiert, die den, Wagen nur Sr. Majestät dem König das " ,l«) Uhr txqs Se. KÜiiigticke Hoheit aus der sie gern wieder heraus mö Es scheine ein gewisser Gegensatz zwischen einzelnen Mitgliedern der Regierung zu ^ siebe ... sink gellend maclren können als ein ihm zur Seite gestellter Beamter. Man werde sa sehen, wer in die'er Frage regiere. Herr Ministerialdirektor Roscher oder Herr Minister o. Metzsch. Herr- Lailghaiiimer erwidere er, Daß die größere Angriffslust auf Seite der Linken bestehe, er befinde sich meist in der Lage der Verteidigung. iHeii rkeit.) — Präsident Dr. Mehn ert: Es isi ein Antrag au Schluß der Debatte von beiden Seilen des Ha wes eingegangen. Abg. Schul z e: Er sei nicht gegen Sci^uß der Debatte, wünsche aber nicht, daß mit der nnsach- lichsicn Rede geschlossen werde. - Aba. Günther beantragt namentliche Abstimmung über Den Antrag aus Schluß der Debatte, findet aber nicht die genügende Unterstützung. — .Hierauf wird gegen 10 Stimmen Schluß der Debatte be- schlossen. — Aach persönlichen Bemerkungen der Abgeord neten Ulrich. Langhammer. Goldsteni, Eneke und Günther be schließt die Kammer gegen 12 Stimmen, den Antrag Spieß uni Genossen an die G e s e k g e b u n q s d c p n t g t i o n zu überweise». , (Jortietzung im Morgenblätte' Oertliches und Tiichsisches. Dresden. 17. Januar. —* Besuch des Prinzen Ludwig von Baßer». Auf dem Hauvkbahnhow vollzog sich heute vormittag 9 Uhr 48 Min. in der üblichen feierlichen Wette der militärische Empfang des hohe»! Besuches nittcres Königlichen Hanfes. Dem Prinzen waren der bayri'che Gesandte am nichsi'chen Hofe. Gras Mont g e I a s. nuo der Ehreiidienir. gebildet aus den .Herren Generalleutnant 2 'El > a. goniinanid.'ur der 24. Division. Obersl o. Kaufmann, .ttvmmandeur des 102. Insiinterie-Negimenis. IMÜ Haiiotiiianii v. 2. Io ehr .gouipggniechef in deiii'elbcn Regrinen». bi? Chemnitz entgrgrugeiabreu. von wo ans der Prinz mit ihnen und winem itzeioige, den Herren Genera.lleut- nain o. Z, .v r !> l. vc"oi!li.reu« Adjutant Ri meiner Kämmerer v. L c o ii e o s „ns D .-.erie:->»gnl kamincriunler v. Noten- > a n, in, Svnderzuge >.'ei einirai. Der Platz vor dein Bahn- ao'c war i» per gewohnte > W e bis ani die Fußsteige abge- 'uerri. Gegei'litze' dem Ausgange des Hauptbaynhois vom lir dem prinzlicheii Besuch und Geleit «eben sollten. Kurz vor .... traf Se. Königliche Hoheit Prinz Johann Georg mit seinein persönlichen Adjutanten, Hauptmann Freiherni von Berlevsch, und wenige Minuten darauf der König mit dem Alttgel«idiutan1en Herrn Oberst v. Lchönberg auf dem Bahilhose ein und begaben sich auf den Perron. Der König trug die Uniform seines bayrischen Regiments, des 15. bayrischen InsirnterieMegiinenls „König Friedrich August von Sachsen", und über dem Mant« das rote Band des bayrischen Huberius^Ottdens. Beim Eintreffen de» Zuges be- grüßten sich die allerhöchsien Herrschaften cmfS herzlichste und begaben sich dann nach »nie», uni die Ehrenkoinpagnie abzu- schreiten. Es erfolgte zunächst die Vorstellung der direkten . Komvaai , Gastes machte einen sehr frischen Eindruck »nd mit tick' des der von ihm bekannte Ziw der Gemüt' auch iw der militärischen Paradetracht »ich in dem » lu Damnont bespannten Wagen böcliiten Herrschaften vom Publikum mit Hi begrüßt. Der Zug nach dem Schlosse voll Spitze pvn berittenen Gendarmen un unter dil oerleugnete sich Bei der Abfahrt wurden die aner- h- und Hurrarufen sich so. daß eine .Ziyrung bes Herrn Polizeihauptmanns Liebe ihn eröffnet«, di« halbe Eskorte vom Gardereiter-Negiiiienl dem Wagen mit Sr. Majestät dem König und Sr. Königlichen .Hoheit dem Prinzen Ludwig voranritt, während die andere Hälfte ihm folgte. "Daran schloß sich «ine kleine Anzahl von Hoswage», in deren erstem se. Königliche Hoheit Prinz Johann Georg Platz genommen hatte. Stellen- weise von Hoch- und Hurrarufen des Publikums begrüßt, führte der König seinen (vast durch die Prager. See- und schlok- straße nach dem Nesidenzschlosse. Im großen Schloßhof« stand eine zweite Chren-Kompagnie des 13. Iögerbataillons, die dem Gasie nochmals militärische Ehren erwies. Beim Eintritt ins schloß waren die Herren des Königlichen großen Dienstes un Vestibül zum Empfange versammelt. Ihre Majestät die K ö n i g i n - W i t w e und Ihre Königliche Hoheit Pr in- z e i s i n Mathilde begrüßten den Prinzen Ludwig vor seinen Gemächern in der 2. Etage. Bor dem Eingänge zu den Ge mächern trat ein NnteroffizierSdoopelposten des 13. Jäger- bataillons ans. Im Laufe des Vormittags erteilte der Prinz mehrere Audienzen. Er empfing die Grasen Friedrich und Woltgang z» Castell-Castell, sowie eine größere Abordnung der hiesigen unk auswärtigen Bayern und eine neimgüedrige Deputation des Ortsoereins Dresden der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller. Später macht« der Prinz bei der Königin-Witwe, best» Prinzen Johann Georg und bei der Priiize'si» Maihiltw Beiuche. Um 12 Uhr fand beim Könige Famiüentrübitück statt, an dem außer dein Prinzen Ludwig die Königin-Wiiwe. Prinz Johann Georg, Prinzeisin Mathilde, die Pcinzen-söhne des Königs und .Herzog Karl Borwin zu Mecklcnburg-strelitz teilnahmen. Die Suite» ver einigten sich zum Marschcillssrnhstnck. Rachniitlags besuchte Prinz Ludivsg in Begleitung des Prinzen Johann Georg die Königlichen saininluilgen. —* se. Majestät der K önig lwt den Prinzen Lud- w > g von Bayern n In !<uitv des 3. Insantcrie-Regsmenls Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern" gestellt, dessen Inhaber der Prinz-Regent ist, und diese Ernennung dein Prinz- Regeine» durch ein Handschreiben mitgcteilt. Heute nachmittag 5 Uhr beabsichtigt Prinz Ludwig eine Lssijiersgbordnung des Regiments zu empfangen. —^ Der konimandiereiide tKeneral v. Brvi; cin erhielt das Großkrenz vom bayrischen Militürverdienstorden. — Das Geiolge des Prinzen Lndwig von Bayern erhielt Ordensaliszkichiiiinyen. und zwar Generallciitnaitt v. Zwehl das Großkreiiz. Rittmeister Freiherr v. Leonrod das Ritter kreuz erster >mv Kaiiimerjnntcr Oberleutnant Freiherr v. Roten- Han das Ritterkreuz zweiter Klasse vom AlbrrchtSorden. -* Bon der am 9. Oktober 1905 verstorbenen Ztiftsdaiiie Fräulein Louise Elisabeth v. Kracht in Dresden sind der Hilsskasse der Landescibteiluna Königreich Sachsen der Deutschen Adelsgenosi'ciischaft LoM Mark verniachl worden. -* Zur Grüudnng eine» Bolkssestspiclvereins in Dresden iralten sich gestern abend im „Muienhause" die Ausschuß- »litglieoer und Miiwirkcnden des „Luther-Festspiels" zu'ammcn- gcsniide». Zuerst wurden der Per ammlnng, die Herr Pastor Dr. K ü h ii leitete, unter Dank für die Treue, mit der alle Mil- wirkenden und Beteiligten dem Spiel zum Erfolg verhalsen, die inaiiziellen Resultate des Spiels bekannt gegeben. Bei einer Geiämleinnahme von etwa 70 000 Mark habe sich nach Ab- zua aller kosten ein reiner Ueberfchuß von 32 451 Mark ergeben. Dieser >e> un sinne derer, die das Unternehmen in die Wege geleitet, vor allem zur Armen- und Krankenpflege Evangelischer in katholischen Gegenden verteilt worden: oie beide» HgUptvösien erhielten das Evangclttche DiakonOseiibaus in Linz mit 13 0y0 Ätar! und dos Schwesternhaus in Bieütz in Schlesien mit ii'm> Mrk in Auß-sd«« w»rden u °ÄW-Ki°i;n»L « vei Prag mit je 1000 Ntark. Da» Ne spiel» soll in der Auskunstsstelle de» ' ausaelegt werden. Um die gewonnenen splittern s * " MM —' LukheÄesl man, im Herbste d «Pstegeverezn «««»de Cotta, da« «van ngetlsch« Diakonissen h ngswerk de» Luthes ngelischen Bundes. zu lassen und »m den erweiterten*arößen'älä^uk d" uthersestspiele« nicht zu schnell verblassen zu^asse^.^ Levki :av Darstel etwa piel" von fvangelischen VereinShause «rsolaen und etwa Mitte Test«»- ber beginnen. Besonder« zahlreichen Besuch erhofft man weg«« er großen Kunstausstellung, die bl» in den Oktober hinein viele fremde nach Dresden ziehen ivird. Bon besonderer Wichtigkeit jedoch die Begründung eines neuen „Deutsch-ev ^ enBolkSssst spiel " Mührungen nicht mehr von » liaj per U ii/G dem B»rs erstand «ine» stspiel-Derein»", so «scl einem Äu»s< «rein» dirigiert ro-rden. >evang«' in Zukunft des Berel»», d«r seine Statuten im wesentlichen nach denen Bolkssestspiel-Bereins bildete, wurde einstimmig tz istvr Dr. K u h n gewäblt. Dem Borstand gehören auch za reiche der Mitspieler de« Lutber-F ' -Festspiels an. Große reins ihnachts- g fand im Gasthaus „Gotdner Apfel", 8. der erste Äortvagsabend de» Bei lnder Dresdens nach der Weih auje statt. Der stellvertretende Vorsitzende, Herr Tapeziere» mttster Heinze, eröffnet« die Beriammlung mit den herzlichsten Mckwünschrn für den Verein »nd seine Milglieder anläßlich "eo erliner astor Dr. K ühn gewäblt ^ —* Am Montag fand im Meißner Straße 18, Gewerkt r e t pa me. ^ Glüchvtznschen f . .. _ des Iahresivechjels, worauf der Redner des Abends. Missionar a. D. Pastor Regler, über das Theaia sprach „ unserer Zeit" Dasselbe hätte eigentlich erweitert werde» u«d lauten können: „Aus unserer Zeit — für unsere Zeit". Den» der Herr Vortragende beleuchtete in mehr als l'/.-stnndigen AuS- sührunaen zunächst die Nöte unserer Zeit, und zwar in drei Hciupirlchtungen: auf dem wirtschaftlichen, den, politischen und endlich dem kirchlichen Gebiet, und gab dann seiner Auffassung über die Mittel und Wege zu deren Besserung bekannt. Inter- essant waren die Darlegungen über das kirchlich« Gebiet. Red ner vertrat dabei den Standpunkt, daß er eine Trennung von Kirche und Staat auch bei nus nicht als ein allzu großes Un glück ansehe» würde, früher oder später werde diese Trennung sich auch vollziehen. Eine Hebung de« immer mehr schwinden de» kirchlichen Sinnes im Bolle könne nur durch ein wahres Volkschristentum, das frei von allem Formalismus und Burcankratisuins bleiben müsse, erreicht werden. Der Bortrog, durch eine reichhaltig« Fragezetteldcbcttte erweitert, fand lebhafte» sten Beifall. — Am Montag nachmittag »vor es dem Verein nach lange» Bemühungen vergönnt, das hiesige Fernsprechamt besichtigen zu dürfen. Die Führungen gestalteten sich äußer,', interessant und lehrreich, iodaß alle Teilnehmer voll des Tankes waren, daß sie einen so eingehenden Blick in diesen Teil unseres Berkehrslebens erhallen halten. — Der Stenographen verein abelSberger" D rrSde ii - S t re h l« » veranstaltete am Sonntag in „Donaths Neuer Welt", Tolkewitz, einen Familienabend. der sich eines recht zahlreiche» Besuchs seitens der hiesigen Bruder- und Schwester vereine zu erfreuen hatte. Bvm Königl. Stenographischen Institut war Herr Professor Ahnert erschienen. Da» Programm setzte sich ans Konzert, Theater und Ball zusammen. Jn einer Ansprache bewillkommnet« der Bcieinsvorsitzende, Herr Polizei cissisteitt Knittel, die Erschienenen, die dann mit Interesse den theatralischen Darbietungen folgte». ES wurden aufgefnbrt ein Lustspiel ln eineni Aufzuge von G. v. Moser und E. v. Trotha „Nur lei» Leutnant" nnd eine Posse in einem Auszuge von Robert Schulz „Lorche»" oder „Der zerkleinerte Liebhaber". Beide Stucke wurden vo» BereiiiSinitgliederii recht flott gespielt, die Darsteller am Schluß mit lebhaftem Applaus ausgezeichnet. Eine reich ausgestattete Gabenlotterie verfehlte auch diesmal ihre An ziehuiiaökraft ans iling und alt nicht. Der bis in die späten Abendstunden a»da»er»de Ball beschloß die Festlichkeit. - Der vor IahreSstist gegründete Verein der Stellen vcr >» ittler nnd G e i i» d ev e rin i e t er von Dresden und Umgegend hat schon im erste» Jahre seines Bestehens gute Erfolge zu v rieichnen, was bei de», Verlauf seines am Freitag im Saale des „Eldorado" abgehaltenen ersten Stiftungsfestes deutlich in die Erscheinung trat, und zwar nicht nur rein äußerlich durch die rege Teilnahme der Mitglieder, sondern mehr noch durch den daS Fest beherrschenden hariiioiilschen Geist. Zweck des Vereins ist, die.Hand habung eines streng reellen Geschäftsbetriebes und Bekämpfung der »inlautrren Elemente in diesem Gewerbe zur Beseitigung der gegen diesen Stand herrschenden Bornrteile. Nachdem die Kagejche Kapelle das Fest einacleitet hatte, hieß der erste Vorsitzende, Herr Mnz Huhn, alle Erschienenen herzlich willkommen »nd gedachte der reichen Arbeit, die das erste Geschäflssalir erforderte. Ter Verein erfreue sich bereits in maßgebende» Kreisen der besten A» crkeiiiilNia. Redner gab dem Wunsche Ausdruck, daß der Geist der Eintracht stets de» Verein beherrschen, sowie ihm zu gedeih sicher Tätigkeit und weiterer Fortentwicklung verhelfen möge Die Rede klang aus in eineni Hoch aus den Verein. Ein vo» dem Vriidciverrln Ehenmitz eingelaiifenes Begrüßiiiiästelraramm trug zur Hebung der Elstiimmig weleulsich bei. Zur Ausbesserung der Vereinskasje war eine Gabenverlosung veranstaltet worden, die lebhasten Zuspruch fand. Rach dem Konzert, in das ein komisches Duett eingereiht war, ging das Lustspiel von Mose, „Papa bat's erlaubt" über die Bühne, daraestrllt von der drama tischen Gesellschaft „Allemaniiici" Ein flotter Ball beeitdete das Fest. —* Zwei Brände veranlaßt«« gestern abend in der 10. und II. Stunde das Alisriicken der Feuerwehr nach Eisrnstuck st raßc 20 und »ach dem Fiibingriliidstück Grübelst ratze 17 «Vorstadt Löbtau). I» den, erste» Falle handelte es sich um «inen Vorsaalbrand, der aus »och niibeianiiter Ursache entstanden war »nd durch de» ein Korb mit feinem Inhalt a» Wäsche und Klei dniigsflücken zerstört wurde. Die Feuerwehr brauchte, da der Brand schon von den Bewohnern gelvicht war, nicht mehr ein s an mb beg >l! 1-i 1 !i Anstatt benndcl. da» . Eomcrvatorium für Musik". El» gedrucktes Zirkular vom 20 Januar 1--50 durfte als erstes offizielles Akten stück von Iiiicreffe >ein. wesbalb dasselbe dem Wvrttaute nach vier mitgeteilt ici: ,. E o n i e r v a t o r i ii m l n r M usil Die Herren G Reffsiger. erster Hoskaveüineifter. Franz Schubert, Konzertmeister. E Julius Otto, Kantor und Mnsikdirekior. Johann Schneider. Hviorgauisi, baden die künstlerische Leitung der Anstalt neimdsichst übernommen und bilden rin Verein mit dem Unten zeichneten das Direftolliiin Die D n n e r deS K » rsns ist für die tlisoietische» Fächer auf drei Jahre bestimmt. Das H o n o rar beträgt für den einen vollständigen Kursus ilmstbließenden Unterricht in allen theoretischen Fachern, in Gesang. Klavierspiel »nd zweier Orcheste- Jiistrniiieitte lähriich >00 Thaler. Beim Unrenichi in einem einzelnen Fache, wenn derselbe in Sektionen erteilt wird, sind jährlich 2l Thaler. bei größeren Abteilungen hingegen nur jährlich >2 Thaler z» entrichten." Zur Eröff nung der Anstalt fand in de» Räumen dieselben an: 28. Januar eine inmikasisthe Abendilnterha!!»ng statt, welche Kronprinz Albert. .Kionvlinzessin Carola nnd Prinz Georg mit ihrer Gegen wart beehrten, ein glückliches Zeichen für das neue Uliternchmen. DaS Conservarornim yatte seit seiner Ecössnung eine sehr wohl wollende Ausnahme von seilen sr. Majestät des Königs Johann und lamllicher Mitglieder des hohen KönraShanjes gefunden: vivohl von diestn. al - von den zöchsttu Behörden, von dein Rate der Hauvo um Resioenzstadl Dresden, wie von Privaten wurde dasselbe au» das iebbaftesie durch bedenlcnde Unler- ttützungen gefördert Die O.ucllcii über d>e Geschichte des CoioervalornlmS fließen b:S zum Jahre >860 lehr spärlich, da Statuten gar locist, gedruckte Berichte erst vom Jahre 1872 an aorliegen. TröslttrS Leitnna war eine mehr cmpiriich-orakii'che und entbehrte einer strengen, schützenden Organisation. Des halb konnte er auch trotz aller Verdienste und Anstrengiingen aas Institut nicht halten. Am 15. Februar 1850 trat Friedrich Pudor in den Mitbesitz desseiben. Friedrich Pudor wurde am 1. Juni 1835 in Tebitz bei Leipzig als der einzige Sohn eines Mühlcii- besitzers geboren. seine reichen Anlagen, unter denen sich Sinn iür die Dichtkunst und innige Liebe zur Musik besonders bemerkbar machten, fanden ihre Ausbildung in der Thouias- ichule und auf der Universität zu Leipzig. Sein musikalischer Lehrer war der feinsinnige Komponist und Pianist Professor Emtl Leonbard. später Lehrer am Dresdner Conseroatorium. Friedrich Pudor übernahm am 1. April 1860 die alleinig« Lei tung deS Conservaloriums, um >asstlbe in opferwilligster, um- ttchngsier und tatkräftigster Weise zn einer der hervorragend. chr Tröiiier zagegen muß oäs Verdienst lliilerneymen gegründet z» haben. Nach dem Tode Hoslavellmeiittrs Reissiger am .. November 1859 halte iien iino vcuichieuen Musikschulen Denlschlands yeraiizubüdcn. zuerkaiuit weroen, das Nach dem Tode des über 1859 hatte der König!. Kavellmeisier Carl Krebs am 1. Januar 18l>0 dessen stelle im artistischen Diceftorium übernommen, trat jedoch, wie auch Otto, Schneider und Schuber', mit Trösiler am I. April desselben Jahres zurück. Die Herren Adolph Blaß- mann und Adolf Ncichel übernahmen nun interinlislisch die Funk- tioncn de-, actistifchen Direkiorrnms. bis am l. Oktober 1880 ücn, Hoskavellmeisies D r. I u > i n s Rietz die alleinige künst lerische Leitung übergeben wurde. Durch Eimührnng gesetzlicher Bcstiiiimungen war ftir d<is Coiiscrvatorium fester Grund und Boden gewonnen, uns welchem rüstig und erfolgreich weiter- gebaut werden konnte. Die slatnlcn geben über die allgemeine Organisation der Anstalt klaren Einblick DaS Schuljahr be gann am >. April. Ini August 1882 erschien zuerst in Berviuduug mit sei» Coistervatorulin der Organisativiisplan der Dresdner Theater- schu ! e. Diese schule bezweckte „eine höhere künstlerische all gemeine und praktische Vorbildung für diciemgen, welche über- Haupt die Bühne betreten und sich zu Schauspielern oder Schau'vielerinnen, Sängern oder Sängerinnen bilden wollen". Das Direktorium führten wie nn Conseroalorinui Tr. I. Rietz uns F. Puoor. Die damals tätigen Legrer waren: Hvnchaii- lpieler Jervinand Heine, Schanipieler Karl Kuauth. Hofopern» länger Car! Risse, Kapellmeister Dr. Julius Rietz IStudium von Overupartien, Leitung der Opcrllanstiihruitgen ans der An- staltSbühnel. Königl. Ballettmeister Ioievh Lepftre, Kammer- musikns Julius Rühlmann. Mnsikoirektor Robert Pirctzschner, Sprachlehrer 2ldols Muralto. Zur Erinnerung an das zehn jährige Bestehen des Instituts fand am 27. Januar 1866 im Saale des „Hotel de Sarc" ein Konzert statt Das Programm erwähnte, datz sas Inslftut seit seinem Bestehen 561 schülcr und Schülerinnen l482 Deutsche und 79 Ausländer) aulgenom- men habe. — Am 1. Oktober 1868 ivurde niit dem Conievoa- torinm eine Elementarschule verbunden. In demselben Jahre begannen die prartstchen Uebnngen im Klavier- s c m i n a r, das am 1. Oktober 1867 errichtet worden war nnd unter der Leitung des Herrn C. H. Dörina stand. Seit feiner Gründung bi» zum Avril 1872 war das Dresdner Conserva- torium oon 401 Schülern und 591 Schülerinnen, in Summa von 992 Eleven, be'ucht worden, von denen 849 Deutsche und 143 Ausländer waren. Die Gesamtsumme aller Schüler dcL EonservatoriumS betrug sonach vis 1. April 1872 1199. seit der Gründung hatten 159 öffentliche UebnngSübende statt, gefunden. Der Königs. Generalmusikdirektor Dr. IulinS Rietz, welcher als artistischer Direktor und Lehrer der Komposition lest 1. Oktober 1860 an der Anstatt wirkte, starb am 12. September 1877. Mit ihm verlor das Conscrvalorium eine Kraft ersten Klanges. Dr. Äülliicr übernahm leibst die Komposittonsklasse und die Leitung des Chores und des Orchesters, welche Herr' Pianist schmole bis dahin inne hatte. Der Chor wurde in drei Klassen eingeteilt. in die oberste Chorklasse und in die beiden Vorbereitungsklassen, für welch letztere Hans Köhler — jetzt Professor an der Königl. Mustkichule in Budapest — be rufen wurde. Als Lehrgang diente die ausgezeichnete Wüllnersche Chorschulc, die bis heute beibchatlcn wor den ist. Die Vorbereitung des Streichorchesters über trug Wüllner an Herrn Kammcrmnsikus Wolfermann. — Das Jahr 1881 war besonders bedeutungsvoll durch die Feier deS s ü n s u u dzwa n z i g j ä h r i g e n B c st e I) e n s des Con scrvatoriums. Die Itioeftcier bestano in zwei großen Konzerten im Saale des Gcwerbehauscs am 28. Januar 1881. dem Slij- tungslage, und am 28. Januar, seine Majestät der König Albert, unter Allerhöchstdessen Protektorat das Conserva- torium feit seiner Begründung stand, geruhten, demselben das Prädikat .Königliches C o n se r v a t v r i u m" beizulegen. Äu: Anregung des artistischen Direktors. Hoskapcilmeisters Tr Wüllner, traten eine Anzahl Dresdner Musikfreunde als P a I r o n a t v e re i n zur Begründung einer Jubiläums- Stiftung zusammen: an Sie spitze desselben trat Seine Königl. Hoheit der Prinz Georg. Der Verein Hai während seines fünsuiidzivanzigiähriaen Bestehens aus dos segensreichste gewirkt. Eine große Anzahl von Künstlern er hielt durch ihn die Mittel zu ihrer musikalische» Ausbilduna Am 15. Februar 1884 feierte Hosrat Friedrich Pudor dos 2 5jährige Jubiläum als Eigentümer und Direktor des Königlichen Conservaloriums. Am 31. August 1884 trat der ' r, Hofkapellmeister Professor Dr. Franz einer Uebersiedlung nach Köln aus dem Ver- - niglichen EonservatoriumS. An Stelle de» Aus- cschiedenen trat dem Direktor Friedrich Pudor ein „Akademi- cher Rat" zur Seite, bestehend cmS den Herren: Hofkapellmeister Adolf Hagen, Ielir Draeseke, Theodor Kirchner, Hofkonzerl meister Professor Eduard Rappoldi, KammermusikuS Rudoli Hiebendcchl und Hosschauspieler, Oberreglsseur Mrecht MarckS Da« 32. Schuljahr 1887/88 deS Könial. Eonservatoriumo für Musik und Theater wird in der GefchiHe dtt Anstalt ti«t> artistische Direktor, Wüllner. wegen lein bände des Königlich icho >md Dir entt des artt alla ivok der Kör Lest mei aus tzr Kir Är> ichb stall in ! der A; stzrn 50 s nen Hlb Ein, Vers tastl Con Sch «n. lerv, täte, Kön
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