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- Erscheinungsdatum
- 1906-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190601158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-15
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
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An kündiaunor» ans der Dnnalteite Zcu« rs Pta : die Ltvattiae Zeile aut Den teile so Pi, , als ütnaetcudt ,-iene so P<a In Nummern n»z> So»»- »nd ,>e>eriage» , watnse Grund» so Pta- out Piivatteite «0 Pt., Ltvaliiae Zeile aut Deutelte und aln Elnaeioiidt «0 Pt,. Austvaniae Aut - träge nur aeacn Varanodceadlnnn. Beteadlatler tollen w Psennig Femlprecher: Nr. U und rvl»«. Hauptgeschästrstell«: Mariens». 88. H Lue. kvüdrräl S 8«e»tr»rr« 9. ktWIW-Mi Ml LI», Kotten ,,„«I NIns«* Wickln kjiMMj ' rsiul ö»d«j svkr I MA" so I»i>»n>,<>!i,m>,v 20 (»IN I-Irn»!»«'!»«» kucWolr ua ! Lizsne M »Lill U,v Lrt. ii ksbrik. «VL« twl l-LulurrkpLS til len V«r»eI»I«»Iinnnqs. Eill»« I AInrlL. — nnel» vvl»t init 8kl»»<«»nt»rls« M fiokapotdeke u lt LI bi u LI I» - Qle«»» ixent»,. Rr. IS. Llvi.aol- Neueste Dralstberichte. Hosiicichrichten, Zum Ministerwechsel, Zur Aeiiderung der Ersten Kammer, I Äcrichtsvcrhaiidliliigeii. Marokkokoiiserenz, Englische Wahlen. Briefkasten. I «VtvNINU» 15. Iimiiar IW6. Rentste Drahtmel-nnnen vom 14. Januar. Zur Marokko-Konferenz. , AlgeciraS. Heute nachmittag traten hier hie marokka nischen Delegiert»» an Bord des spanischen Kreuzers „Rw de ta Plata" auS Tanger ein. Während sie sich a» Bord begaben, feuerte der „Rio de la Pinta" Saint. An der Landungs- brucke wurden sie durch den Gouverneur der Provinz und den Mcolden empfangen. Madrid. „Imparcicrl" glaubt, daß der Minister des Aeußeren, Herzog von Almodovar, dazu bestimmt wer den wurde, den Vorsitz in der Marokko-Konferenz zu fuhren: er werde aber das Präsidium dem Marchese Visconii-Veuosia abtreten, um mit größerer Unabhängigkeit für die Interessen Spaniens «intreten zu können. Madrid. Der französische Delegierte zur Marokko-Kon ferenz Reooil hatte heute vormittag eine lange Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Morel. Zur Lage in Nuftland. Petersburg. Der Verweser des Ministeriums des Innern Durnowo ist unter Belassung im Neichsrate zmn Minister des Innern ernannt und zum Wirklichen Geheimen Rat befördert worden. Der Präsident des ReichSrats Oßrcrs Gs olSki, sowie die Vorsitzenden der Departements des Reichs- rvts wurden für die -seit bis zur Durchführung der Reorganisa tion des Neichsrats ui ihren Aemtern bestätigt. Petersburg. Nach einer Meldung aus M i t a u har das energische Vorgehen der Behörden den Zerfall der revolutionären Organisationen zur Folge ge bebt: die Leiter derselben verstanden sich rechtzeitig in Sicher- nett zu bringen. Anher den verschiedenen Ausstandsausschüisen bellte auch die Vertretung der Gemeinden und der Lehrer, welche längere Zeit das Volksleben beeinflußte, ihre Tätigkeit ein. — Zn Riga wurden gestern eine Gmeimdruckerei und zwei Boncken-Niederlagen entdeckt: ferner umrden Artillerie- aeschosse, Dolche, Revolver und 20000 Patronen gesunden, linier den i» Riga wegen politischer Morde Verhafteten befinden sich mehrere Angehörige der höheren Berufsklassen. — In Lcm- sal sLivland, ist der Telegraphenvcrkehr wieder ausgenommen: auch in Irkutsk nahmen die Telegraphenbeamten gesrern nach, sechswöchigem Ausstonde ihre Tätigkeit wieder auf. — Aus Tiflis wird gemeldet: Aus der Bahnstation Jewly explodierte «rnc in Moskau nach Schuscha oufgeaebene Postsendung: dadurch wurden 18 Personen verwundet. Kutais Ht von Votum abgeschnitten. Gerüchte vom Rücktritt des Statthalters Grafen Woronzow-Daschkow sind dadurch ent standen, daß der Gras erkrankt war: er ist jedoch Mieder genesen und verbleibt auf seinem Posten. Die Draht i-eituira zwischen T-uavse und Sotschi ist bereits seit vier Tagen an beiden Enden durchschnitten. Der Versuch, die beschädigte Leitung der Indo— Europäischen Telegraphenlettnng auszubessern, mißlang. Tsckernigow. Heute wudc der Provinzgouver- nenr Cb w o st o w, als er im Wagen mit seiner Gemahlin von der Kathedrale zurückkchrte, durch zwei in den Wagen ge schleuderte Bomben schwer verwundet, während seine Ge- «cchkin leicht verletzt wurde. Der Täter wurde verhaftet. Berlin. Das Leichenbegängnis für den Staats- minister von Thielen fand heule mittag in Gegenwart deS Kronprinzen als Vertreter ves Kaisers, der Minister von Budde, von Rbetnbabe», Di. Studt »»d von Bethuiann-Hollweg, des Staatssekretärs Krittle, des Präsidenten des Reichstag Grafen Pallettrem. der Generale von Hahnke, von Blesse» und von Biilviv, sowie zahlreicher Vertreter der Behörden. Abgeordneter rc statt. In dem schwarz aiiSgeichlagenen Konsereirzsaale des Anhalter Bahnhofes wurde die Trairerseier abgehoben, bei der Ober- hofpredrger Drvander die Gedeukreve hielt. Von dort bewegte sich der Trauerzng unter Vorautritt von etwa dreitausend Eiieubahir- beomten nach dem Dreisaltigkeitskirchhose. Berlin. In der hiesigen sächsischen Gesandtschaft erschoß sich derKammerdiener des Grafen Hohenihal. Robeit Faust. Faust war dem Trünke ergeben und sollte aus seiner Stellung entlasse» werden. Darüber war er seit einige» Tagen sehr niedergeschlagen. Heute morgen 7 Uhr erschoß er sich in seinem Zimmer mit einem Jagdgewehr. Köln. Zm Gürzenich fand heute unter der Teilnahme von Vertretern von 82 Handelskammern Rheinland-Westfalens nutz von Vertretern der Wissenschaft eine öffentliche Kund gebung zur Förderung guten Einvernehmens zwischen Deutschland und England unter dem Vorsitze des Präsidenten der Kölner Handelskammer, Geh. Kommerzienrats Michels, statt. Einstimmig wurde eine Resolution angenommen, in der die deutschfreundlichen Kundgebungen aus England als erfreuliches Zeichen des wachsenden Verständnisses lxgrüßt wer den und der UÜberzeugung Ausdruck gegeben wird, daß ein auf gegenseitige Achtung und gegenseitiges Vertrauen bearündetes Einvernehmen die Interessen beider Völker und die geistige und wirtschaftliche Entwicklung der Welt wirksam fördern werde. Die Resolution soll dem Reichskanzler, dem deutschen Botschafter stimmnng zn den Bestrebungen der heutigen Kundgebung ÄnS- druck gegeben wird. Gch. Kommerzienrat Michels schloß di« Versammlung mit einem Hoch auf den Kaiser. Paris. Kaiser Wilhelm hat den deutschen Bot- schafter Fürsten von Radolin beauftragt, der Witwe des jüngst verstorbenen Professors Amödäe Piaeon, der in Bonn der französisch« Sprachlehrer des Kaisers gewesen war, dos Bei- leid veS Kaisers ausziisvreclien und am Grabe des Dahingeschic- denen einen Kranz niederzulegen. Baris. .Kriegsminister Etienne hielt heute in Jord-ies bei der Iahresseier zu Ehren Gambettas die Gedächt nisrede. Er wies daraus hin, daß Gainbetta in trüben Stunden der Nation gelehrt habe, ein Land gerate in Verfall und gebe sich selbst auf, wenn es mit gesenktem Haupte resigniert sein Schicksal hinnehme. Etienn« sprach alsdann über den Anti militarismus, der in Frankreich niemals etwas anderes sein werde als das Treiben einer verschwindende», wenn auch ge räuschvollen Minorität, ohne im Volke Wurzel zu schlagen. Paris. Entsprechend de» Ausführnngsbestiimnunaen zum Tr e n n u n g s g e s e tz e ist den Jinanzbcamten vom Direktor der Ctaatsgüterverwälluiig der Auftrag erteilt worden, behufs I n vent ura u s nah nieder Kirchengefäße und Mon stranzen ersvrderlichensalls die KircheniabernakA zu öffnen. Die Erzbischöfe von Paris. Lpon und Chombärv. sowie zahlreiche Bffchöfe haben deswegen an ihre Pfarrer Rundschreiben er lassen, in,denen gegen diese Maßnahmen, die jedes kaiholifche Gefühl aufs tiefste verletzen mühten, entschieden protestiert wiiD. Die Pfarrer sollten sich daraus beschränken, den Beamten die Anzahl und den Wert der in den Tabernakeln verwahrten Kirchcngefäße anzugebeu und diese Angabe eventtiell mit ihrem Priesterworte zu bekräftigen, aber niemals gestatten, daß die Tabernakel geöffnet werden. Einige Bischöfe haben den Pfarrern den Rat gegeben, an dem Tage, an welchem die Znvcnturaufnahme stattfinden soll, die Äirchenaesäßr aus den Tabernakeln zu entfernen. — Der konservative Deputierte Gay- raud wird am 19. d. Mts. in der Kammer über diese Angelegen heit interpellieren: der sozialistische Deputierte Brion, der Be richterstatter für das Trenmingsgesetz war, erklärt in der „Lau- lerne", daß der den NminZdeamten erteilte Auftrag eine »n- gefchicktc und überflüssige Brutalität sei. Paris. Die vereinigten Sozialisten beabsichtigen, wie es heißt, bei der P rä > i d e u t e u wa hl im ersten We.blga»ge ihre Stimme» aui den Name» von Paul Cvnftans, svzialistiichem , Deputierte» des Departements Allier, abzugeven. Paris. Ter Kommanveur des 17. Aimeelorps Fabre hat über de» Oberst de la Roche eine vierzehutägIe Arreststrase f verhängt, weit dieser in einer Ansprache an die Offiziere seines f Regiments erklärt hatte, ec iei ein Ovser der Angeberei: er habe : lieber leine Peiisioiiiernug imchgesucht, als aus den ihm vnm KiiegS- ! minister vorgeschtageiie» Handel einzngehe». nachdem er «ein Regiment verlassen und zur Belohnung dafür zum General avan cieren sollte Madrid. Die Zeitungen sind der Ansicht, daß die M i »i ste r k r i f i S durch die Entschließungen, die der Minister- rat gestern getroffen habe, tatsächlich hinaüsgeschoben sei. Kopenhagen. Die Große Nordische Trlegiapheiigeiell- schast meldet, daß die T e l e g r a p h e» v e r b l » d u » g zwiiche» Wladiwostok und Nagasaki, die z» Aiffang des riissisch- lapannchen Krieges von den kriegführenden Mächten unterhrvche» war. heute wieder eröffnet ist. Ocrtlichcs und Sächsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste i» der kathnlilchen Hoskirche vei und erteilte von " «12 llhr a» im Residenzjchloß mehrere Audienzen. Um 6 Uhr sand Familienrasel statt. — Prcßstlmmro über de» Miniftertvechsel und die Berhaud- lungen der Ersten Kammer. Die von uns gebrachte Meldung von dem definitiven Rücktritt des Herrn Ministers v. Metzsch mit Schluß des gegenwärtigen Landtages und der Ernennung des Herrn Grafen Hohenthal zu seinem 9-achsolger bat trotz der schon lange andauernden Erörterungen über einen Minister- wech>« in der Presse als Sensation gewirkt. Die «Leipz. N. Nachr." machen zwar fortgesetzt noch krampfhaft den Versuch, an unserer Mitteilung herwnz»mäkeln, indem sie schreiben: in ! müßiges Gerede: tatsächlich ist Graf HoKnchal als Nachfolger des Herrn v. Metzsch bereits ernannt. Dies wird zum Ueber- ftuß auch von einem Interviewer des „Leipz. Tagebl." be stätigt, der über eine Unterredung mit dem Grafen Hcchenthal , in Berlin u. a. berichtet: „Der Graf hat die Aufforderung zur > Uebernahme deS neuen Amtes erst am letzten Donnerstag er« > halten, und zwar in Dresden vom König selbst, lieber den Äxarakter dieser Berufung äußerte Graf Hcchenthal wörtlich: ! „Se. Majestät hat mir das Präsidium in einer jo gnädigen j Form angetragen, daß ich als monarchischer Mann an Mh- lehnum, gar nicht denken konnte." In rein politischer Beziehung sagte der Gras: „Ich werde natürlich keine Parlciregierung cinrichten und an die Verhältnisse nicht mit irgend welcher Parteworliche lwrantreten. Daß die verfassungsmäßige Ver tretung der Bevölkerung bei der Gesetzgebung mehr den wirk lich ökonomischen Bedingungen des Landes anzupassen ist, halte ich für selbstverständlich. Ich möchte als mein politisches Ziel die Vcrjöhnuiia der heutigen Gegensätze bezeichnen, sooaß jedem Stande sein Recht wird entsprechend seiner Bedeutung. Daß natürlich nicht an die Einführung des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts für den Landtag zu denke» ist, brauche ich wohl nicht erst zu sagen." Im Anschluß an die Acutzerungen des Grafen Hohenthal ergeht sich der Beauftragte des liurs- kiberalen Blattes in hoffnungsvollen Ausblicken über die Stel lung des neuen Ministers zu den Politischen Parteien. — Zn sein Rücktritt des Herrn v. Metzsck> schreibt des „Ehemn. Tagcbl„Daß die freisinnige und sozialdemokratische, wie auch die dem Freisinn nahe verwandie Presse beim Aogange des Herrn v. Metzsch kein schmerzliches Bedauern äußern würde, war vorauszmehen. Di« „Nat.-Ztg." schreibt Heute: „Herr v. Metzich war der vornehmste Träger des reaktionären extrem- agrarischen Systems, dem die ganze heillose Zerfahrenheit >n den heutigen innerpolitischen Verhältnissen Sachsens zur Last fällt und das in dem aufstrebenden Jndustrielande schließlich zur Krisis führen mußte." Das ist nun freilich in allen Punkten unn-ohr. Erstens war .Herr v. Metzich nichts weniger a!S Träger eines reaktionären und extrem-agrarische» Systems, im Megeuteil ist gerade unter seinem Regime dank der staatlichen Fürsorge die Industrie enorm fortgeschritten und zu einer Blüte gediehen, die vorher kaum geahnt wurde. Zweitens existiert die beillose Zerfahrenheit in den heutigen innerpoli- tischen Verhältnissen Sachsens nur in der Einbildung gewisser, sehr isoliert stehender sächsischer Politiker, welche von dein Wahne besangen sinv. zu Reformatoren berufen zu sein. Zerfahren waren lediglich unsere Finanzvcrhältnisse, doch befinde» sich diese bereits seit längerer Zeit auf dem sicheren Wege zur Gesundung. Schließlich ist es überhaupt falsch, von einer Krisis zu sprechen, da mit dem Rücktritt deS in seinem 70. Lebensjahre stehenden Ministers schon im vorigen Frühjahr gerechnet werden mußte und irgendwelche wesentliche politische Veränderungen mit dem bevorstehenden Perioueuioechse! nickt verbunden sind." — Zn, Anschluß an die bereits tclegraphiich wiedergeaebenen Aeußerun- gen der „Dtich. Tagszlg." schreibt dieses Matt: „Der Vor sitz im Ä e I a m t m i n i st e r i u m goht nach alter Gepflogen heit aus den vienställcsten Minister über: das würde der Kultus minister Dr. v. Seydewitz oder, falls dieser nicht in sein Ami zurückkehren könnte, der Finan,Minister Dr. Rüger sein, der ledeusalls die,.,Seele" des Ministeriums werden, wird. Wer k»:o Grafen von Hoüeuthol Nachfolger in Berlin sein wird, scheint noch nicht endgültig sestzustehen. Am wahrscheinlichsten bleibt, daß der Geh. Legatiousrat Freiherr vonSalza und Lichtenau, der Briider des sächsischen Militärbeoollmächiigtcn in Berlin, an die ^spitze der Gesandvjchast berufen werden wird." Damit der ernsten Sache auch der Humor nicht fehle, sei folgendes Stückicin eines Dresdner Blattes verzeichnet, welches unter den vielen imkoittrollieroaren Kombinationen als inter essant mitteilr, „daß Generaldirektor Graf von Seebach zum diplomatischen Vertreter 'Sachsens in Paris ausersehen sei, während der derzeitige lächsüsche Gesandte in Paris als Nach folger des Grasen Hohent-ha! nach Berlin berufen werden soll. Was daran zutreffend ist, bleibt aubzuwartcn." Solchen Wöo° sinn wagt ein Blatt leinen Lesern zu bieten, welches nicht müde wird, in dreistester Weise alles abfällig zn kritisieren. Schon feit vielen Jahren gibt es bekanntlich ni Paris keine sächsische Gejandtsclmft mehr. — Auch nickt ohne Humor ist die Kritik, welche die Herren Gch. Koiumerziemrat Waentig und Ged. Finanzrar Dr. Je riete wegen rarer Stellungnahme bei den Verhandlungen der Ersteü Kammer in einem anderrn Dresdner Blatte erfahren. Es heißt daselbst: „Herr Geheimnis Waentig, Präsident der Zittauer Handels- und Gewerbekamnier, kon statierte zunächst, daß die Entrüstung über- die Vorlage der Regierung sich nicht auf die ganze Industrie erstrecke, wildern daß es auch Industrielle gebe, welche mit der Vorlage zufrieden seien. Er stellle sich selbst als Vertreter dieser Ansichten vor. Dem Kenner der Verhältnisse konnte das nicht überraschend kommen, denn die Handels- und Gcwerbekammcr Zittau hat immer ein« besondere Rolle unter den sächsischen Handelskammern gespielt, und zwar, wie manche Leute behaupten, nur deshalb, weil ihr Präsident der Ersten Kammer angchore. Herr Gcheimrvl Waentig ist der Meinung, daß di? Ernennung der Industriellen durch den König am besten- deren- Unabhängigkeit garantiere, wobei er -wahrscheinlich die Unabhängigkeit von den industrielle,' Berussgenojsen meint." „Eigenartig wie seine erste Rede in dieser Zession, war auch die gestrige Rede des Herrn Geheimen Finanzrats Dr. Iencke. Wir möchten zur Kenntnis über seine Persönlichkeit zunächst einmal festste»«», daß Herr Finaiiz- rat Dr. Iencke niemals sächsischer Industrieller gewesen ist, und deshalb auch von keinem derselben ein Mandat Hot, im , Namen der sächsischen Industrie oder aus Grund von Erfah rungen innerhalb der sächsischen Industrie zu sprechen. So lange ' Herr Dr. Iencke in Sachsen tätig war, war er Beamter, und seine industrielle oder wohl mehr finanzamtliche Tätigkeit Hat sich in Preußen abgespielt. ES mußte daher einen sonderbaren Ein druck machen, als Herr Dr. Iencke, der doch tatsächlich in einem Zeitraum von vielen Jahren kaum Gelegenheit gehabt hat, sich mit dem sächsischen Eisenbahnwesen praktisch befassen zu können, in seiner Iungftrnvede dieses in allen Tonarten lobte." — Nun, es kann wohl ruhig dem Urteil der sächsischen Industriellen sAbst über lassen bleiben, was sie von einer solchen Kritik von Persönlich keiten, wie sie Gch. Kommerzienrat Waentig und Dr. Iencke sind, zu Halten haben. — In einer am Sonnabend abgehaltenen öffentlichen Ge- samtsitzuna der Handelskammer Plauen unter dem Vorsitze des Herrn Kommerzienrats Neidbardt schlug der letztere zu der Frage der Vertretung der Industrie und des Handels folgende, an die Ständekammern zu richtend« Resolution, die in einer der Sitzung vorausgegangenen vertraulichen Besprechung beraten worden war, zur Anna hm c vor: Die Handelskammer Plauen erklärt, daß sie an der aus dem Sächsischen Handelskammeriage vom 20. Oktober 1908 gemein schaftlich von sämtlichen Schiffchen Handelskammern cuffgestsll vermag sie den der- StSndevcrsommluna unter dem 8. Dezember 1905 zuaeaangenen Entwurf eines Gesetzes, die Aenderungeii in der Zusammensetzung der Ersten Kammer betreffend, nick: anznschen. Sie l-eharrt vielmehr bei dem Verlangen einer der gegenwärtigen Bedeutung von Handel »nd Industrie angemesse nen, mindestens aber der Vertretung der Landwirtschaft und des Großgrundbesitzes gleichwerftgen und ebenfalls aus freier Wahl von .Handel und Industrie beruhenden Vertretung derselben in der Ersten Kammer. Mit dieser erweiterten Teilnahme von Angebörigen des Handels und der Industrie an den Beratungen der Ersten Kammer würde — entgegen der in der Begründung der Regierungsvorlage ausgesprochenen Befürchtung — nach Neberzeugung der Handelskammer Plauen an dem die Grund- läge der Ersten Kammer bildenden ständischen Prinzip nichts geändert, da die Angehörigen des Handels und der Industrie ebem'owcuig wie die von der L n-dwirtichaft und dem Groß grundbesitze Gewählten als Jnteveffenvertreter, vielmehr lediglich als sachkundige Berater anzusehen sein würden. Es würden deshalb auch die in der Begründung der Regierungsvorlage gegen eine Nebertragung des Wahlrechts an die Handelskammern geäußerien Bedenken der Entstehung politischer Parteiungen in dieser Kammer gegenstandslos sein. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. — Der Verband der Glaser-Innungen lm Königreich Sachsen hält seinen diesjährigen ordentlichen Verbandstag, den M. Säch fischen Glasertckg . voraussichtlich Ende Mai in Dresden ab Der Vcibandssitz befindet sich zur Zeit in Chemnitz Es sind diesmal besondere Veranstaltungen geplant
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