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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060113011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906011301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906011301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
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Monat
1906-01
- Tag 1906-01-13
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Monat
1906-01
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Jahr
1906
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rr fSo».j wrrft dem preußisch«» Frnanzmmister v. Rheinbab« wegen dessen «estriger Angabe, daß ein Münchener Arbeit« noch dem in einem sozialdemokratischen Blatte veröffentlicht« Berichte bei 1560 Mark Erilkomrneil nicht iveniger als 86 Bia für vorleipolitische Strecke vemnsgabe, illoyale Verdrehung v« larsacherr vor. lBizepräiident Gras Stoib erg rügt die Weirvungj Bon den 86 Mark entfielen nur 8 Mark auf Be vielmehr eine il-abrikatstener die einzige sei, die brr Tabak Iwch erfragen könne. Mil dieser ihrer eigenen srii Heren Ansicht befinde sich vie Regierung bei ihrer jetzigen Vorlage in schroffem Widerspruch. Besonders wendet sich dann Redner gegen die norgefchiagene Zigarertenstener. Unsere großartig entwickelte Zigarellensabrikatton, die zur bolle» Hälfte Pfennla-Zigaretten !,erstelle — für den Arbeiter, der sich nur einen solchen kürzen billigen Genus; gönnen könne — werde schwer durch dies« Vor lage geschädigt. Die Fabrikation von Pfennig-Zigaretten würde unmöglich werden. — Abg. Lichten berge» inat.-lib.): Seine Freunde stimmten nur einem erhöhten Zoll auf Tabakfabrikate. sowie der Zigaretten-Besteuerung zu, nicht aber einer erhöhten Steuer aus Tabak »»d einer» erhöhten Zoll ans Rohtabak, da rede Mehrbelastung des RohtabalS wegen des sicher gerade bei de» billigste» Fabrikaten erfolgenden Rückganges des Kvilsums den Tabakbau und die Tadakindustrie schädigen müsse. — Abg. Riss lfreis. Tier.) erNärt namens sämllicher elläß-lothringilcher Abgeordneten, ne wollten das Opfer bringe», i» die ReichS-Erd »chaslsstencr einzuwilligen, würde» aber keinesfalls eiirer Besleue- iimg auch der ErdanfäUe an Deszendenten zustimmen und müijle» auch verlangen, das; Elsaß-Lothringen einen höheren Betrag als nur ei» Drittel des Ertrages der Erbschaftssteuer zugesichert er halte. weit eS sonst materiell viel schlechter gestellt sei» würde als die anderen Bundesstaaten. Weiter seien die elsaß lothringischen Abgeordneten damit einverstanden, daß Elsaß-Lothringen rn die norddeutsche Blansteueraemeinschaft eiutrele: aber Vorausietzung dabei sei die Annahme der in der Brcmsteurrvorlage vorgeschlage- neu Brausteiiersätze. Die Tnbakslenervvrlaae erscheine so unreif, daß der Reichstag sie eigentlich a Iiniin« ablehnen sollte. — Ellaß- lokhringischer Geheniirat H alle» erklärt, daß. wenn der Reichs tag niedrigere Brausteuersätze beschließe, als die verbündeten Regierungen sie vorgeschlagen hätte», Elsaß-Lothringen bitten müsse, von dem in der Braustenervorlage vorgesehenen Eintritt in die norddeutsche Brausteuelgemeinichast entbunden zu werden. — Abg. Held inat.-lib.) spricht sich perlöulich gegen Heranziehung der Eroanfälle an Deszendenten und Ehegatten in der Erbschafts steuer aus, bekämpft die Tabaksteuer-Erhöhung und empsiehlt ichließlich «ine Wehrstruer. — Schluß der Sitzung gegen Uhr. — Morgen 1 Uhr: Fortsetzung, dann erste Lesung des Gesetz entwurfs betreffend die Entschädigung für Naturalleistungen an die bewaffnete Macht und des Servisgesetzes. Berlin. iPrio.-Tel.) Der Leuiorenkonvent des Reichstags trat vor Beginn der Hellligen Sitzung zu einer Besprechung zusammen, bei der Präsident Grat Ballestrem Mitteilung uvm Eingänge eines Schreibens deS Reichskanzlers machte, worin dem Reichstage von der Bildung der von diesem geimlnschten Kommission zur Untersuchung der Landkonzessivnen Kenntnis gegeben wird. Dieser Kommission werden eine Reihe von Sachverständigen angehören, außerdem Vertreten der be treffenden Landgesellichasleu, denen indes eine Miiglieder- Eigenschait nicht zusteht.. Der Reichstag wird 14 Mitglieder in jene Koinmrfsion entsenden. In bezug aus die Reihenfolge der lm Plenum zu verhandelnden Gegenstände wurde in Aus sicht genommen, zrulächsi uiöglichst alle ersten Lesungen von Ge- wtzenrwüisen aus die Tasesordnung zu setzen, bevor man an Len Etat herantritt. AiS besonders dringlich. weil mit dem diesjährigen Etat zujainmerchängench wurden bezeichnet: die Ge- »ehe über Namralieistungen, der JerviStaris, das Gesetz über den WghMngSgeldzuichutz und den Fnixiiid^rvilds. 'Außerdem 'ollen erledigt werden: der Nachtrags-Etat für Ost und Siid- westafrika, 'erner die beiden Zollgejege ^Statistik des Waren verkehrs und Ernfubrschsine). 'chlietzlich noch die Eisenbahn von Dual« nach Leu Manengudabergen. Demnächst werden die Mu'itarne»-gonsgeietze. LaS Gesetz über daS Urheberrecht und das aber 'die Hff'skaffeii der Baugewerbe und den Becsicherungs- vertrag zur ersten Lesung gelangen. Einer Anregung des Zemo'reükonvents entsprechend, werden künftig die zur Geschäfts ordnung vorgesehenen Ichwvcnrülage regelmäßig stalsimveu. Man hofft hierdurch zu vermeiden, daß die Fnitiattvanträge, wie in den letzten Fahren, in die Form von Resoluiionen zum Etat umgegoisen werden, um damit eine Beschleunigung der Etat- berätungen gerbeizusühren. Eine Fertigsteilang des Etats vor dem I. April wurde allgemeiu für unmöglich gehalten. Ein Notgesetz sei nicht zu umgehen. Koloniales- Berlin. Rach den letzten Meldungen des Oberst L a h m e .vor die Bande Moreygas am Orausestusse bei Hartebeestslnß und Vioisdrrft sestgesteklt worden. Ter Bande gegenüber stand unter den« Kommando des Akajors v. Eswrff die Abteilung des EaUvtmanns o. Erckert. slldlich Warmbad die Abteilung des 'dauormanns y. Letto-Forbeck. südlich ilkamaS eine dritte Ab- esiuug unter Houpnuanu Heuck sperrte etwa in Linie Dawignab- Kchuur "die Oskgreiize. Haupunann v. Lelto-Forbeck griff am Januar früh bei Duurdrift, 70 Kilometer östlich Warmbad, mit 62 Gewehren eine etwa gleich starke Hottentotten- Bande au. TaS Gefecht endete mit dem Abzüge des Gegners nach Norden. Er ließ drei Dole auf dem Matze, darunter Morengas Bruder Matthias. 44 ausgerüstete Reittiere wurden den Hottentotten abgenommen. Auf deutscher Seite siel ein ttnleroifizier. Hauptmann v. Lelio, früher Elisabeth-Regiment, reulnau! Linak und ein Manu wurden schwer, sechs Mann leicht verwundet. Gegen Cornelius, der chch in die Aruab-Berge mrückgezogen hatte, ttt erneut eine Sttmfabteiluug in Marsch geletzt worden Die 'Abteilung des Majors v d. Heyde drängte dci GubuomS, unweit 'AminuiS, SimonS Kopperleute zurück and erbeutete einige Gewehre. Bis 1. Januar haben sich in «Kibeon 4400 Hottentotten gestellt, darunter 500 Männer, die Gewehre yoitentotten gett abgaben. Insolg ge des Ausrufs des Gouverneurs an di« Herero, vom 1. Dezember o. fe. stellten sich bis Ende Dezember in Tmaruru, Dmburu und rmuhaeiieita 737 Herero, darunter 490 Männer mit 23 Gewehren. Schtvächere Herero- rupps griffen m der Nähe von Windhuk Ende Dezember noch Farmen an. wurden >edoch zurückgeichlagen. Berlin. sPrio.-Tel.j In mehreren Blättern wird der Kolonialverwaltung der Vorwurf gemacht, daß sie die Be- ' chwerden der Akwah äuo iliuge mehrere Monate un- beachtet liegen gelassen hat und erst durch Preßäutzerungen rranlaßl ioorden ist, aus sie eiiizugehen. Demgegenüber wird offiziös sestgestellt, daß die Beschwerdeschrift am o. September v. I. bei der Kolonialabteilung eingeganaen und bereits am 12. September v. I. dem Gouverneur mit der Weisung zu- gegangen ist. sich mit möglichster Beschleunigung zu den einzelnen Befchiverdevunkten zu äußern. Das Urteil m dem gegen die Akivahäuptlinge vom Gonvernemeitt eingeleiteten Verfahren , das bis jetzt noch nicht bestätigt ist, ist am 5. Dezember v. I. gefällt worden und befindet sich nach einer Drahtmeldung des Gouverneurs unterwegs. Es ist alw frühestens mit der am >7 d Mls in Hamburg eintresfenden Post zu envarlen. Zur Marokko-Konferenz. Pari s. Der Berliner Korrespondent des „Newhork Herald" erklärt sich siir ermächtigt, die 'nachfolgende Aeußerung des Reichskanzlers Fürsten Buiolv zu veröffentlichen: Weder Sc Majestät der Kaiser noch irgend jemand in Deutschland denkt daran, aus die Vertreter Frankreichs in Alg eciras eine Pression ausübeu zu wollen, die geeignet wäre, 'die nationale Würde Frankreichs zu verletzen. Aus der Konferenz soll s weder Sieger noch Besiegte geben. Deutschland oerlangt 'ür alle Staaten gleichmäßige freie Zulassung zu den kaufmänni- chen Unternehmungen in Marokko, offene Tür für alle Mächte, Wenn man diese Grundsätze annimmt, dann hoffe ich, daß die Konferenz von Erfolg gekrönt sein werde, Deutschland sucht keinen Vorteil, der nicht auch einem anderen zu gute kommen würde. P^a r i s. V i sc o ri t i - V c n o st a ist heute mittag mit Klehänet der Botschaftsrat v. Flotow eingesunden Pari». lVrio.-rM Von veENcher Gott« wird «ib. geteilt, die Mission Btsconti-Venosta nach Pari» habe darin bestanden. Frankreich »u veranlassen, daß der Ge- sandte Rsvoil der Konferenz von Wgreiras ein« Resolution vo» lege, die allen Staaten die Handelsfreiheit und und«, schränkten Wettbewerb an den öffrittiichen Arbeiten in Marokko gewäbueiste. zwei Tage in Gibraltar bleiben, bevor eis nach Algeciras geht. Fast sämtlich« Delegierte werden morgen mit Sonderzug sich dort hin begeben. Madrid. lPriv.-Tel.j Der Gouverneur von Alaecsiras, Tipisionsgeneral Fernandez. ist gestern plötz lich verstorben, London, sPriv.Tel.s Da» amerikanische Ge. schwader, bestehend aus einem Panzerschiffe und vier Kreuzern, rst gestern in Gibraltar eingettoffen. Stach Ein nahme von Kohlen wird es nach Tanger tveitergehen. C hrt >t i <> n ia. Sicheren« Bernehi»«» nach wird sich Nor wegen bei der Marokko-Konferenz in Algeciras nicht vertrete» lassen. ES beschränkt sich auf den Vorbehalt, dem even tuellen Abkommen beitreten zu können. Zu Leu geplant«» Ltraf,endeu,onftratio««u. Berlin, sPriv.-Tel.j Zur Erklärung des sozialdemo kratischen Partervorsiandes belreffeiid riue siir den Ordenssesl- rag in Berlin geplante Straßende mon st ration bemerkt die »Deutsche TageSztg,": „Bcrdächtig ist schon die Bemerkung, daß die Ordner, deren übrigens 1500 Stuck ausgewählt sei» sollen, auch auf den Straße» die Ordnung aufrechterhculen Ivllen Was haben diese Leute auf den Straßen zu tun ? Für die Ordnung auf den Straßen hat die Polizei zu sorgen, oder fürchten die Parteidiktcitoren, daß die Polizeigewalt nicht im itande sein werde, die aufgeregten Gemüter von unbedachten, törichten und verbrecherischen Handlungen zurückzuhalten? Daun hat jedet die Folgen seines Handelns zu tragen. Die sozial demokratischeil Aguawreu mit ihren Hetz- und Brandreden find aber in erster Linie dafür verantwortlich, wenn der 21. Januar für zahlreiche Familien ein schwarzer Tag werden sollte. Wir verweisen auf Dresden, ES ist keine Zufälligkeit, daß gerade am Tage deS OrdeuSfesteS der große Äahirech!s-Radau in Szene gehen soll. Eine Unverschämtheit ist es aber, wenn sich der Parieivorstano zu der Drohung verficht: Wird unsere Richt schnur von beiden Seiten innegeyalten, so wird das Ordens- sesr wie üblich verlaufen. Für den Verlaus des Ordensfestes, soweit die äußere Sicherheit in Betracht kommt, sorgt die Polizeigewalt und nicht die Führung der Umstnrzpartei. Sollten in den 80 Radauversanuiilungen an diesem Sonntag die Kopfe übermäßig erhitzt werden, und Neigung zu unüber legten. verhängnisvollen Handlungen verraten, so wäre es das Zweckmäßigste, zunächst mit Hilfe der Feuerwehr die Hydranten in Bewegung zu setzen. Die „Täal. Rundsch." betont erneut, trotz der Erklärung des ParteivorstandeS. die Zuverlässigkeit ihrer 'Angaben, wobei ihr nur die behauptete Mitwirkung des Ministerpräsidenten als irrig bezeichnet werde. Die Dresdner Vorgänge mit ihren blutigen Ausgängen, schreibt das Blatt, haben gezeigt, wie dergleichen Tinge inszeniert werden und auch nur in'zcniert werden können, wenn anders sie den aufreizenden Eindruck machen sollen, den die Sozialdemokratie allein be- absichligt. Der Parieivorstano gibt selbst zu. daß seine Ordner Ausirag erhalten haben, auch auf der Straße nach dem Rechten zu sehen. Er sagt nicht, daß er, um angesichts Dresdens das Blut und die Freiheit der Arbeiter zu schonen, Straßen- demonstrationen verboten habe. Das wäre sein« Pflicht gewesen, wenn er wirklich, wie er behauptet, sich seiner Verantwortung bewußt ist, um so mehr, als die sozialdemokratische Presse die Dresdner Vorgänge mit samt der Parole: »Nach dem Schloß!" den Arbeitern in den glühendsten Farben geschildert und ihnen außerdem unausgesetzt Rußland vorgehalten habe. Das sind die eigentlichen, für die Arbeiter bestimmten Weisungen des ParteivorstandeS. Seine heutige Erklärung ist für die nkcbt- iozialdemokratische Oessentlicbkeit bestimmt, die er durch seine Be teuerungen zur Ordnungsliebe sorglos machen zu können glaubt, Sic beweist allenfalls, daß man min nach Aufdeckung der Karten eine andere als die zuerst verabredete Taktik «inschiagen werde, daß man das Ziel aber trotzdem fest in den Augen behält, lieber die behördlichen Maßnahme» weiß eine hiesige Korrespondenz fol gendes zu berichten i Tie AbiperrungSmaßreacln wegen des Orveiis- 'esteS in der Nähe des Schlosses und der Straße Unter den Linden werden strenger wie sonst durchgesiihrt. Die gesamte Polizei Berlins und der Vororte, soweit sie königlich ist, vesindet sich in Alarmbereitschaft. Das Militär der Garnisonen Berlin. Schöne- bera und Ebarlottenburg dars von Sonnabend abend 9 Uhr ab die Kasernen nicht verlassen. 'Alle Soldaten, die Bürgerguaitiere haben, haben diese für die fragliche Zeit mit Kasernenguartkeren zu vertauschen. Vom Sonntag stich 5 Uhr stellen die Truppen ln Alarmbereitschaft und haben von vormittags 10 Uhr ab aus den Kaserneilbösen seldmaisidmäßig und mit scharfen Patronen ans- gerüstet, zum Abmarsch bereit zu stehen. Die militärischen Wachen iverden veislärkt und erhalte» ebenfalls scharfe Munition. Zum Schutze des Schlosses ziehen am Sonnabend anderthalb Kom pagnien auf die Lchloßwache. Kür den Notfall habe» sich das Alexander-Regiment und das 2. Garde-Regiment für die e-änbe- ruitg der dem Schlöffe benachbarten Straßen bereit zu halten. Sollten die Demonstranten, die etwa gegen 2 Uhr nachmittags die Versammlungen verlassen sollen, den Anordnungen der Polizei keine Folge leisten und Temonstrationszuge veranstalten wollen, so ist sofort das Militär zur Hilfe herbeiznrufen. Die Polizei hat dafür Sorge zu tragen, daß die Versammlungslokale sich ohne Störung entleeren und daß sich keine Gruppen aus den Straßen bilden können. Wird bei Schluß der Versammlungen die Absicht klar, daß DcmonstrationZzuge veranstaltet werden sollen, so Hai die Polizei dafür Sorge zu tragen, daß die Demonstranten sofort, und wenn nicht andecS möglich, durch Gewalt zu zerstreuen sind und die Gegend um das Schloß nicht erreichen. Reicht die Kraft der Polizei vor den 80Vcrsciiumlu»gslokalen nicht aus, so ist auch hier schon Militär zu reguirieren. Zur Lage i» Ruffland. Petersburg, In Ergänzung ihrer gestrigen Meiduirg über die Ausführung des russischen Staatsbudgets für 4905 macht die „Petersb. Tel.-Agentur" folgende weitere Änaaben: Das Staatsbudget eröffnet im ganzen an Krediten 199o Millionen Rubel. Nach dem Kassenausweis des Finanz ministeriums überstiegen die in den ersten zehn Monaten 1905 einaegangenen Einnahmen die des Vorjahres um 84 Millionen. Da die im Budget 1905 vorgesehenen Einnahmen um 41 Millionen geringer sind als die tatsächlichen Eingänge für 1904, so er weist sich der Ueberjchuß des Budgets für 1905 im Vergleich zum Voranschläge als noch größer. Petersburg. (Priv.-Tel.s Während eines Kampfes bei Marieuburg im Kreise Hasenoos wurden 93 Rebellen erschossen. In diesem Kreise sind 28 Güter abgebrannt. Petersburg. sPriv.-Tel.s Der „Slowo" verzeichnet das Gerücht, wonach der Rat der Arbeiter-Devutierten für den 18. Januar einen neuen voIitischen Streik angekündigt haben soll. - Aus R i^i a wird gemeldet: Revolutionäre über- fielen das S ch l o ß s a l i s b u r g und brannten es »jeder. Der greise Besitzer, Baron Vietinghof, konnte nur mit Mühe das Leben retten. Petersburg, iPciv. Tel.s Die „Nolvoje Wremja" ver- vssentticht einen Attilll bcstesicnd die Ansichten des Ministervrgsi- denlen Grasen Witte über die Beziehungen, die zwischen dem M a ii i f e st vom 30. Oktober und der Selbstherrschaft des Kaisers bestehen. Dieser 'Artikel ist in der ausländische» Presse miedergegebcn worden. Tie Petersburger Telegraphen-Agentur ist ermächtigt, zu erklären, daß Graf Witte niemals etwas der artiges zu irgend ieniandem gesagt habe, Warschau. lPriv.-Tel> Gestern abend drangen in die Wohnung des Brauercibesitzers Chiele sechs mit Revolvern be waffnete Männer, die sich als Anarchisten oorstellten und die Zahlung von 2000 Rubeln für Zwecke der Anarchie unter Drohungen forderten. Ehiele Unterzeichnete den Zahlungsjchein, mit dem sich die Angreifer zur Kasse begaben, wo der Kassierer Las Geld auszahlte. Ein Angestellter erschoß darauf aus dem Hinterhalte einen der Anarchisten und verletzte einen zweiten ichiver, die andere» flüchtete» unter Zurücklassung des Geldes. Tislis. Nach mehr als vielwöchentlicher Unterbrechung insolge des Ausstandes der Post- und Telegraphenbeamtcn wieder "' — ^ ' wchentlicher ^ ; Telegraphenbeamten hat die Tätigkeit der Telegraphen »wischen den Städten wceprere Äendannerte-OM General Grauwttn waren vt» Atze amtlich gem»1d«1 wird. , neni chen seminarS zwei Boa «I Len v. «ne- BowLeo und. wie verlautet, auch der Streikenden verhaftet wachen den aus deni Gebäude d«S armentlchen Seminars zwei gegen eine Patrouille geschleudert, durch die vier Kosaken det und rin Knabe getötet wurden. DaS Hau» wurde st Truppen «ingrjchlossen und mit Geschützen beschossen, k auSvrach. das dann daS Gebäude zerstörte. Durch die i» di Hause nufgopelcherten Bomben- und Pvlvervonät, Explosionen veranlaßt, so daß es unmögllch war. de» s zu werde,,. Bet diese,» Brande büßten 83 Personen ein. 30 wurden verletzt. Nachdem festarstrllt wvrdeu war, sich im Hanse Jedlgacow im Vororte Diduga ein Vombenl. befinde, sollte dort eure Hau»Iuchu»a vorgeiwmmen wrrden. Äl» jedoch die Truppen heranrücktrn. wurde» sie au» diesem Hause und dem Nachbarhause ununterbrochen beschossen und mit Bombe« beworfen Nun wurden die ftiedlichen Bewohner de» Hauses ent- ^«mt und daS HauS von Artillerie mär «urvr« Feuer» Herr n da» Leben Lp ,. «l» wodurch ' hoffe Ausstän- wurden in tsche getötet wurden. Durch die Artiller! ame vier Ezplosionen suchung dieses GebäiiveS. in dem sich ntschen RrvolutivnStvmiterS befinden sollt«, Bomben gesunden. N oworossija. Am 11, Jarmar wurde di« Stat> t bei Tagesanbruch von aus Warschau eingetrosfener Infanterie um- °t und eine große Anzahl Revolutionäre unv Privatleute diesem Haine vier Explosionen hervorgerusen. Bet der Durch- rm sich da» Gefängnis de» arme- wurdrn Waffen und ldon. iPriv -TelZ Wie der „Dailv Expreß" Ebej der Polizesiin Ro Odessa meldet, wurde der Ebef der Polizei in R »wo llt iusk von Revolutionären ermordet. Die Stadt befindet sich in einem Zustande der Panik. Es fanden hestiae Straßen kämpfe statt. Viele Ausständische wurden aus der Straße mit dem Bajonett getütet. Die ileberlegenheit der kaiserlichen Truppen fleht über allem Zweifel. Berlin, lPriv.-Tel f Ter Bundesrat hat in feiner gestrigen Sitzung di« dtavelle zum Bürjengesetz genau tu der Gestalt verabschiedet, dt« die Kommission des Reichstages m der vorigen Tagung dem Gesetzenlwurz gegeben hat. Eine Vor lage betreffend Aenderung der Vorschriften über den Handel mit Giften wurde den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Berlin, iPriv.-Tel.) Prinz Johann Georg von Sachsen wird am 27. d. Mts. in Berlin «lntrcff«», um als Vertreter des Königs Friedrich August an der KaisengeburtS- tagsfeier teilzunehmen, Äe-rlin. lPrio.-Tei.) Zur Erkrankung deS Staats sekretärs Jreiherrn v. Richthosen sind dem Auswärtige» Amte vielfache Beweise der Teilnahine des Auslandes zugegan- gen. Der König von England und die Regierungen Groß- vritanniens und der Bereinigten Staaten von Amerika ließe« .. , efindi erkrankten Staatssekretärs Freiherr» v. Nichthofen macht dauernd Fortschritte. Die Aushelluna des Bewußtseins hat zn- genommeii, das Allgemeinbefinden ist den Umständen nach ve- lriedigend. — Die Gattin des Generalsiabsoffiziers Freiherrn o. Richtbofen, geb. Dirksen. sprang in einem Anfall von Geistes störung von der Alsenbrucke ins Wasser. D«n Bemühungen, sie zu reiten, setzte die Lebensmüde Widerstand entgegen. End lich gelangtes, die junge Frau aus dem Master zu ziehen, allein auf dem Wege in die Eharitö verstarb sie. — '^ls Frau Agnes Sorma gestern abend aus dem Deutschen Theater kam. stieß ihre Droschke mit einem Straßenbahnwagen zusammen. Die Künstlerin wurde aus dem Wagen und der Kutsclnr vom Bocke geschleudert. Frau Sorma hat sich bloß eine durch einen Glas- splitter verursachie geringfügige Verletzung der Lippen zuge- zogen. Berlin, sPriv.-Telf Der javanische Vertreter am hiesigen Hofe, Herr Jnouye. machte gestern d«m Reichskanzler einen Besuch, um ihm seine Ernennung zuim Bot schalt» rmii- z uze men. Berlin. sPriv.-Tel.s Anläßlich der Weltausstellung fii St. Loniü erhielten nachstehende sächsische Staatsangehörige preußische Orden: den Noten Adler-Orden 3. Klafft Hofrat Professor Kießling, Vorsitzender des tzcniptborstandes der Allge meinen deutschen Kiiiistgeilossenschaft In Dresden den Rote« Adler-Orden 4. Klasse der Direktor des städtischen Kunstgewerbe museums Dr, Graul in Leipzig: ferner der Vrrlagsbnchhäudler und erste Vorsteher des Deutsche» Blichaewerbevereiiis Dr.Voltmanu in Leipzig und Fabiikbesitzer Jahn (Franz) in Plauen i. B. den Krvnen-Orden 4, Klasse : der Schriftführer des Hauptvorstandes der Allgemeine» deutschen Klinstgenosteiischaft, Architekt v.Mayen- burg i» Dresden und der Verwaltungsdirektor des deutschen Buchaewerbevereinö Wvernlein in Leipzig, der deutsche Reichs komiiilssar für die Weltausstellung in St. Louis Dr. Lttvaldl erhielte» den Kronen-Orden 2, Klasse: der Präsident der Aus stellung David N. Francis in St. LonIS den Kronen-Orden 1.Klafft. Berlin. sPriv.-Tel f Sicherem Vernehmen der Weima- rochen Zeitung „Deuijchland" nach tritt der Großher-'ag von Sachsen Ende dieses Monats nach Ablauf der Trauer- erwartet man . . „ . /Emft Mm, ein neues Verlöbnis eingebe, Berlin, lPriv,-Tei.j Das Kasierl. Statistsiche Amt bat als Nachfolger des nach Disiseldorf als zweiten Bürgermeister berufenen Negievnngsrats Zahn Herrn Stadtrat Dr, Wied- s e ldt-Essen in Aussicht genommen, vornehmlich zur Bearbei tung der kommenden großen Berufs- und gewerblichen Zählung. Dr. Wiedseidt war früher Statistiker der Stadl Dresden. H ain bu r g. Der Schleppdampfer „Saturn" mit drei mit Wolle beladenen Kähnen, von Bremerhaven kommend, verlor infolge Reißens der Trossen zwei Kähne am RotesanL-Leucht- türm. Man befürchtet, daß die wertvolle Ladung und die Besatzung der beiden Kähne vvn je vier Mann verloren sind. Köln. lPriv.-Tel.j Die Kölner Pegelhöh« zeigte vor mittags einen Wasserstand von 5,60 Meter, Das Wetter ist regnerisch. Ein werteres Steigen des Mittel- rycins ist zu erwarten. Die Ruhr und Wupper steigen, letz- tere richtet große Verheerungen an. Aus den Niederungen flüchten zahlreiche Familien, — Wie sich jetzt hevausgestellt hat/ handelt es sich bei dem vorgestern im RheinHafen ertrunke - nen Ehepaare um einen in de,. Bonner Blindenanstalt be schäftigten, vollständig erblindeten Mann, sowie eine halbblind« Frau, die abends mittels Schiffs nach Bonn zurückkehren wollten und in der Dunkelheit in den Strom stürzten. München. Hier verbreitete Gerücht« von einem An schlag auf den deutschen Botschafter in Paris, Fürsten Radolin, wurden alsbald von Paris aus in entschiedener Weise für unbegründet erklärt. M ii n ch c n. Im hiesigen Gefängnis Angerfronveste versuch ten vergangene Nacht drei Untersiichungsgefanigene und ein wegen Roiibmvids zum Tode verurteilter Gefangener auSzubrechen. Beim Kampf mit dem Anfsichtspcrsonal. da- den Fluchtversuch vereitelte, wurden zwei Gefangene und der Aufseher sch wir verletzt. Breslau. lPriv.-Tel.) Rach amtlicher Mitteilung sind im Dezember in Obcrschlcsicn 61 Erkrankungen und 34 Todes fälle an Genickstarre zur Anmeldung gelangt. ^ Breslau. Der Direktor der StadtbMiotbek nnd des Stadtarchivs, Professor Hermann Markgrqf, ist heule ge storben, Wien. In der heutigen Audienz beim Kaiser erstattete Baron Fejcrvarh eingehend den Bericht über die ihm bekannt gewordenen Bestrebungen zur Herstellnng desFrieden » Der Kaiser sprach den Wunsch ans, daß unter allen Umständen die Ordnung wieder hergcstellt und allsrechterhallen werde. R o ui. Der Senator CarIoGuola ist zum italienischen Mitglieds der Kommission zur Untersuchung der Berwaltungs- und Finanzangelegcnheiten »ns Kreta ernannt worden. da , iS Senat. FalllSres übernimmt das Präsidium und hält eine Ansprache, in der er die Aufgabe de» Senats und tze» Wunsch desselben, das Schicksal dei Arbeiter zu verbessern, betont (Bestall.) Nächste Sitzung Donnerstag. , Pa r >,s. Der M: nisterrat beschloß, daß di« Wahl Prä,, den tcn der Republik am 17. d. M. statlfinden ob Das belrc"c»de Dekret erscheint morgen im Ämrsblal Min'.stervrnüvimi Renmer erklärte rn den Wandelhallen
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