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Mittwoch, lt». Januar ZW« vir. 8« k-NOSk-^KI'. L PomMiltschllk-k«MMit Aktiengesellschaft. LLapLt»! S ZLNILoirvi» Mark- Ä»von K«r«1t8 k«sk«I»vi» L4SOOVO ÄR. /nr LtzicimiiiiZ siitzeleZt 85SVVV L.. 8edl»88 <ler /eicIinliiiK8li8ttz 22. ^imr ISÜK. -0§0—ScA->»—»L--—-» znnr Zeichnungsbedingimstene ^ llnter den folgenden Bedingungen werden von 20>X>0«X> M. zur Bildung einer Akliengesell'chaft mit dem Sitze in Berlin, die « sich die Anpflanzung von Kautschuk in Holländisch-Srid-Borneo I zur Ausgabe macht. 550000 M. zur Zeichnung auigelegt: Das! Grundkapital wird «ungeteilt in 2000 Aktien zu IE M. Bei der j i» der zweiten Hälste des Januar l!)06 erfolgenden Zuteilung der Aktien sind 252 des gezeichneten Betrages einznzahlen. der Rest in jährlichen Raten von abwechselnd 10 und 15"» im Laufe der nächsten sechs Jahre. Vollzahlung des ganzen gezeichneten Be trages ist statthaft. Verzinsung und Dividende. Die eingezahlten Beträge werden zu Lasten deS Baukontos bis Ablaus des siebente» Jahres mit 42 verzinst (Banzinien). Die Bauzeit lAnlage und Betrieb der Pflanzung bis zum Eintritt ergiebiger Ernten) erstreckt sich aus die Jahre 1906—1912 Bom achten Jahre an tritt an Stelle der Banzinien die Dividende, die voraussichtlich eine beträchtliche Hohe erreichen und den Aktie» später einen hohen Kursstand schaffen wird. Wirtschaftliche Grundlage der Gesellschaft. Die wirtschaftlichen Grundlagen des geplanten Unternehmens sind durch die Süd-Borneo-Gesellschaft, unterstützt durch die Arbeiten des Kautschukluitur-Svndikals. in mehrjähriger Tätigkeit geschaffen worden. Das Kantschukkultur-Shndikat betreibt schon seit längerer Zeit die Vorarbeiten für die Einführung des Anbaues von Kaut- schnkbäninen sowohl in den deutschen Kolonien als auch in anderen, für diese Kultur besonders gut geeigneten tropische» Ländern, ins besondere durch Veranstaltung von Studienreisen in die Haupt- produktionsländer. durch Anknüpfung von Beziehungen zu hervor ragenden Sachkundigen und durch Auswahl geeigneten Bodens. Die neuerdings mit dem Syndikat in Verbindung getretene Snd- Borneo-Gesellschaft hat sich dagegen speziell Holländisch-Süd- Borneo als Arbeitsfeld auseriehen und daselbst im Jahre 1904 umfangreiche Eikundnngsreisen zur Alussührung gebracht. Diele erstreckten sich auch aus die Auswahl und vertragsmäßige Siche rung der für Kaulschukkultur nach jeder Richtung hin vorzüglich geeigneten, 1355 ka messenden Landparzelle Hayoep. Der Berkehr der Parzelle mit Bandjermasin. der Haupt stadt Süd-Borneos, ist einsach. Sowohl gute Landwege, wie auch eine ausgezeichnete Wasserstraße stehen zur Verfügung. Bandjermasin. der Haupthasen Südborueos. hat regelmäßige wöchentliche Damvier- verbindung mit Java und Singapore im Anschluß an die Reichs- postdamvser des Norddeutschen Lloyd. Bandiermasin ist auch an den Welttelegraphenverkehr angeschlossen und hat mit den Stationen im Inner» telephonische Verbindung. Gesundheitlich bietet dieser Teil Borneos gute Bedingungen. Schwere Formen der be kannten Tropenkrankbeiten kommen nicht vor. Temberatur und Aiederfchlagsverkältnisfe sind für die Anlage von Kantschuk- vslanznngen. die ein feuchtes, heiles Klima beanspruche», in hohem Maße geeignet. Das Temveraturiahresmittel beträgt 27" 6.. die Niederichlagsböhe in fünsiährigem Jahresdurchschnitt 2465 mm Das Gedeihen der Kautschukbäume ans Hanoev steht außer Frage. Versuche mit Anpflanzung von kious el-rstwsr und Ssve» brssiüsnsis sind seit einer Reihe von Jahren in dieser Gegend mit Erfolg gemacht worden Aus Hayoep selbst kommen der kicus sliistrca nahe verwandte Ficusarten wildwachsend vor. Zur Versorgung der geplanten Pflanzung mit Saat und Pflanzmaterial »Stecklinge. Markotten) sind die Eingeborenen in der Nähe schon seit einigen Jahren angehalten. Pflan,schulen von k'icus elrr-'lwL anzulegen. In Aussicht genommen ist die Be pflanzung eines Teiles des Landes mit tlsvsrr dnrsiliensis, deren Saat bei der günstigen Lage Bandjermasins z»m Weltverkehr, insbesondere zu de» Staatbezngsanelle» ans Java. Ceylon und den Malaysiates. leicht zu beschaffen ist. Aber auch in Südost- Bornev selbst besteht eine kleine Heveapslanznng. deren gekam e Saatproduktio» dem Unternehmen »»schwer gesichert werden kann. Ebensowenig Sorge macht die Arbeiterfrage, da dieser Teil Süd-Borneos dicht bevölkert ist. Außerdem sind zavanische Kulis leicht ans dem benachbarten Java zu bekommen. Für die Leitung des Unternehmens ist ein erprobter Mann, der ieit über 10 Jahren Land und Leute kennt, gewonnen. Tüch tige Pflanzer. die durch langjährigen Ansenthalt in Niederländtsch- Jndien mit den i» Betracht kommenden Verhältnissen vertraut sind, stehen zur Verfügung. Die wnlichastlichen Grundlagen sür die Anlage der Pflanzung sind also die denkbar besten. Rentabilität. Die Rentabilitätsberechnung dieser Unternehmung ist aus Grund genauer LandeSkenrrtniss« a» der Hand eigener mehrj irriger Beodachtungen und einwandsfreier Berichte erfahrener Kantschnk- pflanzer ausgestellt. Die Anlagekosten sind dabei höher angrietzt. als bekannte Kautschukpflairzer der Malayischen Halbinsel sie berechnen. Die Erntekosten werden mit einem böheren Satz angenommen, als ihn die Pflanzer der Malayischen Halbinsel in Rechnung bringen 0.25 M. für das lcx>. Außerdem berechnen wlr die Speien bis ans den europäischen Markt noch mit 50 Ps. per dx. Ungeachtet dieser an und kür sich rohe», von »ns in die Rechnung eingesetzten Erzengnngskosten belasten wir alliährlich die Unterhaltungskosten noch mit hoben Beträgen für Unvorhergesehenes. Tie Ernteerträge nehmen wir bedeutend kleiner an. als wir das auf Grund der mehrjährigen Probeanzapsungen einer Reihe von vier- und fünfjährigen Bäumen z» tun berechtigt wären. Wir berechnen für das 5. Jahr einen Ertrag von nur 25 ic? per ka. sür das 6. Jahr von 59 lczr. für das 7. Jahr von 100 Iczr. sür das 8. Jabr von 150 kx. für das 9. Jahr von 200 kx, für daS 10. Jahr von 250 lc^'. Diesen Ertrag von 250 kff per k» bringen wir auch sür die Folge in Rechnung, ohne ihn zu steigern, was durchaus richtig wäre. Den Verkaufspreis für 1 dz? marktfertigen Kautschuks setzen wir aus 5 M. an. also ans weniger als die Halste des Preises, der gegenwärtig für guten Para - Kautschuk bezahlt wird. Für Ficus - Kautschuk jJndia - Rubber) werden ca. 80 2 des Markt preises von Hevea - Kautschuk «Para-Rubber) bezahlt, nach der arigknblicklicheir Marklrrotiz 10 M. gegen 12.50 M. Stach Abzug der gesetzlichen Ueberweisring an den Reserve fonds, der Dividende von 5 2 und der Tanlienwn verbleibt noch trotz unserer sehr vorsichtigen Berechnung eine Super-Dividende, die voranSsichilich mit 5 2 im 8. Jahre anfairgen und im Lause von weiteren 5 Jahren bis über 30 "6 des Anlagekapital steigen wird Dlvidendentabelle. (Kurze Zusammenfassung.) 1. bis 7. Jahr. für 80.« Millionen Mark Rohstoffe für die Kantschnk-Jndnstrle ein- getührt. DaS erheblich binter der Nachfrage zurückbleibende An gebot führt zu einer steten Preissteigerung deS rohen GnmmiS. Die Gnmmisabriken rechnen nach ihren Veröffentlichungen damit, daß eine Ermäßrgnng der Preise in den nächsten 30 Jahren kaum zu erwarten ist: denn infolge der große» Entwicklung unserer In dustrie ist Gummi so »nentbehrlich geworden wie Kohle. Petroleum »sw. Fortwährend findet die Industrie für diesen Stoff neue Verwendungszwecke. Ein Zmückgeherr der jetzt überaus hohe» Gnnrmipreise würde sofort neue VerwcndungSarten des Kautschuks im Gefolge haben. Die in den natürlichen ProdnktionSgebieten des Kautschuks anfgespeicherte Menge des Rohstoffes gelingt nicht mehr den ge steigerten Ansordernnge» der Industrie und es ist ein dringendes Bedürfnis, neue KairtschnkgireNen zu erschließen. Hier muß der Vlontagenmähige Anbau von Kautschuk einsctze». die Zone, in der Kautschukpflanzen gedeihen, umfaßt »ur wenig Gebiete, die sich wirtschaftlich sür View Kultur eignen. Borneo erfüllt alle An forderungen in hohem Maße. Eingchrndrre Darlegungen mit Plänen, Ab bildungen und Berechnungen werden auf Wunsch kostenfrei zngesandt. Eingezahltes Kapital . . 2000000 M. Ernte des 5. JahreS 7 500 kx L 5 M. 37 500 , »» . 6. . 25200 .. L 5 „ 126000 .. 2163500 M. Anlage und Betrieb der Pflanzung einschl. Banzinien . 2123875 „ Ucberschnß 39625 M. Ernte des 7. JahreS 55200 Icx L 5 M . . 276000 „ BetrlcbSreserve 315625 M. Nelerve» Super- I GUamI- Jahr Ernte Betrieb Gewinn und dxn- d«or- Tantiemen den de de »de M. M M. vr. 8. 501000 264 800 236 200 36688 100000 52 102 9. 76350«) 3l8550 4,4 950 79 587 1,X)>X>0 122 172 10. 1050000 43» 5«» 615500 ,27 7,9 M'E 192 242 11. 1275000 5.02000 773000 165 520 l«»000 252 302 12. 1425000 547000 878 000 190 72» 100000 292 342 13. 1500000 569 500 930 500 203 320 100000 312 362 Die Aussichten der Kantfchuklultur im allgemeinen. Dieben Baumwolle. Petroleum. Tabak. Kaffee nimmt Kautschuk aus dem Weltmarkt eine der ersten Stellen ein. Im Jahre >908 wurden nach dem statistischen Jahrbuch sür das Deutsche Reich Zeichnungen werden angenommen von der Firma W. Mertens L Co., Berlin. Königin Ang«»stastr.14. Sinzahlnngen: An die Kaffe der genannten Firma (Kassenstnnden V—4 Uhr) oder auf deren Konto bei der Dentscheu Bank. Depositcukasse L., Berlin V». «. Berlin, den 5. Januar 1906. SiMukkilliir'TM«! M LmttHMW G. m. b. H. G. m. b. H. Der vereinigte Arbeitsansschnh: Dbomse«. Admiral z. D. Kiel. Vorsitzender. C. A. M. Virgfeld, Hamburg. E. Voebmer» Bandjer- masrn. Südvst-Borneo. Fiedler. Plontagenbesitzer, Berlin. W. Gaedertz, Koniul. Lübeck. H. Gremmler, kankmämrischer Direktor, Berlin. R. Gnmprecht» Fabrikbesitzer, Neu-Ruppin. L. Hevligenftaedt. Kommerzienrat. Mitglied des Reichstags. Gießen. H. Klüglein. Kiel Wilbelm Löw, Fabrikant Heidelberg. H. von Mucke, Finanzrat a. D.. Kiel. W. Sve- mann. Geheimer Kommerzienrat. Stuttgart. Karl Otto Lröger. Mitglied der Handelskammer, Plauen. Wirtschaftlicher Beirat: Agronom vr. S. SoSkt«. Berlin. Professor vr. O. Marburg, Berlin. Geschäftsführer: Direktor W. Merten-, Berlin W. 9. Königin Augusta-Straße 14. Jeichnnnggschein. 3ch zeichne hierdurch aus das Grundkapital der zu errichtenden Borneo»Kautsch«k»Eomvagnie, Aktien- —- zum Nennbeträge auSzugebende Aktien von je 1000 Mark zusammen — Mark, und zahle 25"» des gezeichneten Betrages bei der in der zweiten Hälfte des Januar 1906 erfolgenden Zuteilung der Aktien an die Firma W. Merten- L Eo„ S. m. b H.. Berlin IV. S, Königin Angnsta-Straße 14 oder aus deren Bankkonto (Dentsche Bank. Tepositenkassr 6. Berlin V. S) es». Den Rest werde ich in jährlichen Raten von abwechselnd 102 und 152 leisten. «efellfchaft den 1906 Herrn Lv. MertrnS L Co.» G. m. b. H. Berlin HV. V. Königin Augusta-Straße 14.