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Au- kundioilnoen aut derPrivatieite tzkZlc s> Pta,: die 2 wattige,'ieite aut Tert- teile so Pia, als tkinaeiandt ÄeUo eo Pta In «tummcr» nach s»n». uud grierlaaru i ivaitiae Lruud^tte so Pl», aut Privatieite so Pta . rtvaitiac .-icilt aut Tertleite uud al» Etnaeiaitdl so Pta, Äusuntrtlae Stui» träge nur aegen Vorausvc»äPuua. Belegdtätier kotie» to Pfennige. Fernsvrecher: «r. tl und LOS«. Hauptgeschäftsstelle: Marienftr.SS. ^ ZiiMlia - Teppich -Fabrik E Ls 2'. I-ool« Uvtltvd, A n>»»>>i>»>r>«it. NW» ,»>» zf I Lroalvuedlvr I kür Ks», potrol»>im unll Xseren. itz-! «. Vvvrmtivi', ?- »srIc«ii-ii.IIi»l>IttiirnI«l'>i!u»i-Vsi'!si!i-I>>rIitiiI e st »LI iLLOdi «»cm. L Hüller L o«. H vrssitsn-^., Kslerisstra«»« 22 24 -X- fsi-nspi-evlisr: tto. 8KÜ3 A 8» iiltentes rmä uiu-ilwvnt voll g<re»«te» Ossekükt ckiv8er Uruuebe « H kLitvll »ilü> >>ei NvUllrl vedlens emptüUIeu. K H Ürössts gusMstil. Zivile Preise. Xrrtslog gratis uns krsnlco. A ksllsillsil n iieilgi'skvei'Ici'iiiiWllii n L'LLLsL'SckL- LIsrl «enüselniclir M. Ull'Illlpyll' 11 l». V WS ou «iilr»u. II °.„ ttz?»» <2 Deutsches Weißbuch über Marokko. Hosiiachlichte», Krelshaiiptiiiann Dr. Rnmvcst. Schulmiacher-l Mutmaß!. Witterung: »nz ^«4» Hs» ^ 1- H1H/H 4L vIT« O» TpilAri. streik bei Hammer <L Co.. Gerichtsverhandlungen. Lage in Rußland, Rcichösinanzresorm. ! Mild» regnerisch, «kl I Das Weißbuch über Marokko ist, wie bereits gemeldet. erschienen und an anderer Stelle i» seinem wichtigsten Inhalte schon gestern kurz skizziert worden, Fm Auswärtige» Amte ist seit Wochen an seiner Her stellung fieberhaft gearbeitet worden; ganze Aktenberge muhten geschichtet und gesichtet werden, »m nach den Direktiven des Reichskanzlers aus de» geeigneten Dokumenten ein klares Bild der Dinge vom deutschen Standpunkte ans zu geben. Ein so znsammengestelltes Bild hat natürlich keinen Anspruch ans lücken lose Vollständigkeit, es trägt vielmehr einen stark mosaikartigen Charakter, aber — und das ist die Hauptsache — das Weißbuch belegt mit nnanfcchtbaren schriftlichen Beweisen die Richtigkeit, Notwendigkeit und Folgerichtigkeit unserer Marokkopolillk, Mit der Veröffentlichung des Weißbuches hat Fürst Bülow in erster Linie einem mehrfach geäußerten dringenden Wunsche des Reichstages entsprochen, dem denn auch das Aktenstück bereits zu- gcstellt worden ist. Es ist selbstverständlich, daß die Vertretung des deutschen Volkes ein unbestreitbares Anrecht darauf bat, möglichst eingehend über wichtige Vorgänge der auswärtigen Politik unter richtet zu werden, besonders in einem Falle, wo sich die Ereignisse derart kritisch zugespitzt hatten, daß die Gefahr eines Krieges zwischen Deutschland und Frankreich gespenstisch im Hintergründe lauerte. Schon ans diesem Gesichtspunkte heraus ist die Ver öffentlichung des Weißbuches gntzuheißen, aber damit sind die Gründe für die Veröffentlichung noch nicht erschöpft. Galt cs doch auch für die Neichsregiernng, die vom französischen Stand punkte aus z» imgnnsten Deutschlands tendenziös einseitig gefärbte Darstellung der Marokko-Angelegenheit im Gclbbuche zu wider legen und dadurch einen sachlichen Nutzen für die deutsche Politik zu erzielen. Da der Inhalt des Weißbuches in seinen Grundzngen bereits durch die Neichstagsrede des Reichskanzlers über unsere Marokkopolitik angedeutct und zum Teil vorweg- genommen worden ist und ebenso die Griindsähe und Forderungen Deutschlands zur Genüge bekannt sind, so besteht die Bedeutung des jetzt veröffentlichten Weißbuches wohl hauptsächlich nur darin, noch rinnial dokumentarisch und vor aller Welt festgestellt zu haben, daß Herr Delcassö Deutschland nicht nur zu ignorieren, sondern auch bewußt zu hintergehe» versucht hat bezüglich des französisch-englischen Marokko-Abkommens: daß weiter Herr Rens Taillandier — der Sandergesandte Frankreichs in Fez — dem Sultan von Marokko gegenüber sich tatsächlich als Mandatar Europas aufgespielt und dadurch einschüchtcrnd ans ihn im Sinne französischer Interessen zu wirken gesucht hat. Uebrigens ist es auch von Belang, aus dem Weißbuche zu erfahren, welches denn eigentlich die einzelnen Forderungen politischer, administrativer, finanzieller und wirtschaftlicher Natur gewesen sind, die der eben genannte französische Gesandte in Marokko erbobcn hat. Wenn man in dieser Hinsicht näher znsieht, so ergibt sich ans dem Weiß buche die positive Tatsache, daß die deutsche Befürchtung — Frankreich schicke sich als angeblicher Mandatar Europas an, die Hand aus Marokko als unbcstnttcne Bormacht zu legen — in vollstem Umfange gerechtfertigt war. Es ist gut, daß die Klarstellung des deutschen Standpunktes ans Grund »»anfechtbaren diplomatischen Aktenmaterials gerade letzt erfolgt ist, wo uns kaum eine Woche von der Eröffnung der Marokko-Konferenz in Algeciras trennt. Denn alle Feinde Deutsch lands mit England an der Spitze waren in den letzten Wochen rührig an der Arbeit, der ganzen Welt zu verkünden. Frankreich sei im Recht und sein Gelbbuch eine Offenbarung lauterster Wahrheit; Deutschland dagegen sei in der ganzen Marokko- Angelegenheit das evkunt torribls gewesen, habe, wie aus dem französischen Grkbbnche erwiesen sei, dem .harmlosen" Vorgehen Frankreichs in Marokko Knüppel zwischen die Beine geworfen und aus reinem Uebermnt beinahe einen Krieg hcranfbescbivorcn. Diese Märchen widerlegt das Weißbuch gründlich, wie cs auch volle Klarheit über die Ursachen und den Gegenstand des Konfliktes schafft. Die deutsche Veröffentlichung liefert somit neben einer teiltveisen Widerlegung auch eine sehr beachtenswerte Ergänzung des französischen Gelbbuchs. Die Auf schlüsse. die es über die Delcassösche Politik gibt, dürsten auch vielen Franzosen neu und daher geeignet sein, auf die Erregung in Frankreich über Deutschlands Vorgehen beruhigend zu wirken. Nichts ist ja wirksamer in solchen Fällen als volle Kenntnis der Wahrheit. Man wird sich auch außerhalb Deutschlands jetzt überzeugen müssen, daß die Leiter der deutschen Politik allein in Wahrung voll berechtigter Interessen gehandelt und nichts weniger als eine leichtfertige Störung des Weltfriedens bezweckt haben. Dementsprechend darf man eine gute Wirkung des Weißbuches auch im Hinblick auf die bevorstehende Konferenz in Algeciras erhoffen, deren guter Verlauf dadurch — wenn nicht alles trügt — eine nicht zu unterschätzende Förderung er fahren wird. Doch lassen wir nun das Weißbuch selber sprechen. . . . Ueber das vielumslrittene „europäische Manda t". was sich Frankreich dem Sultan gegenüber angemaßt hat, verbreiten folgende Aktenstücke Licht. Gleich das erste amtliche Schriftstück. das mitgeteilt wird, ein Bericht des deutschen Konsuls Vassel in Fez vom 21. Februar 1905, handelt von der Mandatsfrage. Der Sultan kam gegenüber dem Konsul in einer Unter redung vom gleichen Tage aus die allgemeine Lage zu sprechen und sagte: Er halte daran fest, „drei, nein vier Nationen" gleich zu behandeln: D e u t s ch l a n d u nd E n g l a n d wegen ihres Handels mit Marokko, Frankreich und Spanien auch wegen der Nachbarschaft. Er fragte, ob sich der französische Ge sandte auf ein allgemeines Mandat berufen könne. Der Konsul erwiderte: Solches Mandat sei deutscherseits nicht erteilt. Der Sultan gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß Deutschland sich der französischen Aktion nicht angeschlosscn habe. -- Am 21. April berichtet der Konsul über den Eindruck der vom Minister Delcassö am 31. März im französischen Senat abgegebenen Erklärung in der Marokko-Frage. Ter Sultan sei besonders über die Stelle aufgebracht, wo Herr Delcassö sagt, daß die marokka nische Regierung die Ratschläge Frankreichs erbeten und, nach- dem diese erteilt worden, die Erklärung abgegeben habe, diese Ratschläge befolgen zu wollen. Der Lionsul berichtet weiter: An einer Audienz, die ich heute bei dem Sultan hatte, kam er ebenfalls daraus zu sprechen und »erstieg sich dabei zu dem Aus rufe: „Aberdas sind ja reine Unwahrheiten!" Ich erzählte ihm dann auch, daß die Franzosen die Nachricht dementierten, daß Herr Saint Renö Tailla-ndier sich hier auf ein europäisches Mandat berufen hätte. Ter Sultan bemerkte dazu: „Mir selbst gegenüber haben sich die Franzosen in diesem Sinne ausgesprochen." Aus meine Frage, wer es ge wesen sei, erwiderte der Sultan: „Herr Saint Renö selbst!" und fügte hinzu: «Ich habe dann gefragt, wer sind denn die Nationen?, da ich wußte, daß Deutschland und Italien solches Mandat nicht erteilt haben. Herr Saint Renö hat daraus nichts erwidert, und ich habe daraus meine Schlüffe ge zogen, die der Verfolg mir bestätigt hat." Wie der französische Gesandte dabei der marokkanischen Regierung gegenüber mit Ge- waltmaßregeln gedroht hat, geht aus folgendem hervor: Rach einem Bericht des Grasen Dattenbach habe der französische Ge sandte erklärt: Trete die Negierung nicht mit der Tat an eine Besserung der Zustände heran, und müsse er, der französische Gesandte, ohne Erfolg abreifen, so werde sich Frankreich ge- drängt sehen, diese Reformen auf eigene Hand zu bewerkstelligen, und werde Dinge tun müssen, die ihm heute nicht lieb seien. Graf Dattenbach berichtet weiter: „Das Gewicht dieser Drohung ist verschärft durch den Hinweis daraus, daß die mit für Algerien unerträglichen Behelli gungen verknüpften Kämpfe bei Usda die Gefahr des Aufstandes von Fez zwar abgezogen hätten, der Aufstand aber bei gewaltsamem französischen Vorgehen wieder aus Fez zurückgeworsen werden würde. Vor diesem Hintergründe erscheint der Rat zu den Reformen tatsächlich als ein Zwang hierzu." Das Militärprogramm charakterisiert Graf Tattenbach nach Auszählung verschiodener Details wie folgt: „Es sollen also nach den Vorschlägen des Gesandten sämtliche Bataillons- chess Franzosen, sämtliche Koiiipa-gn-iechcfs und Unteroffiziere Algerier sein. Es liegt cmf der Hand, daß in der vorgefchlage« nen Organisation die Förderung rein französischer Interessen ihren unverblümten Ausdruck findet." Wie hinterhältig und anmaßend -die P o l i t i k D e l ca s s ö s als Drahtziehers der ganzen Sache war, erhellt deutlich aus einem Bericht, in deui der deutsche Gesandte, Graf Tattenbach, folgende Erklärung des Sultans meldet: Die Aeußerung, welche Herr Delcassö nach -dem Kaiserbesuch in der Teputicrtenkammer gemacht habe, die marokka nische Regierung habe die französischen Rcformvorschläge im Prinzip angenommen, entspreche ebensowenig der Wahrheit wie die Behauptung des srauzösischen Gesandten, daß er im Auf träge Europas spreche. Von vornherein habe er die Richtigkeit der letzteren Angabe bezweifelt und darüber lebhafte Freude empfunden, daß die Sachlage inzwischen klargestellt sei. Er habe den Franzosen bisher nicht das geringste Zugeständ - n i s gemacht, sondern die Ankunst des deutschen Gesandten ob gewartet, um die Verhältnisse eingehend zu besprechen. Graf Tattenbach fügt hinzu: „Der Sultan ist augenscheinlich von dem Bewußtsein durchdrungen, daß es sich gegenwärtig für ihn und sein Reich um Sein- oder Richtfestr handelt, und daß die Ver antwortung und Entscheidung bei ihm allein liegt." Zwei Tage päter berichtet der deutsche Gesandte, daß unmittelbar nach einer Ankunst in Fez dort der französische Gesandte ün Aufträge des Ministers Delcassö erklärt habe, die französische Negierung würde es als eine Beeinträchtigung ihrer Interessen arischen, wenn die französischen Reformvorschläge den Signatar mächten zur Kenntnisnahme und Aeußerung unterbreitet würden. Das Recht, in marokkanischen Angelegenheiten zu intervenieren, stehe keiner anderen Macht zu. Der An nahme der französischen Vorschläge müsse sich die marokkanisch« Regierung fügen, da sie nicht in der Lage sei, Ruhe und Ord nung im Lande zu schassen. Die französische Regierung behalte ich vor, je nach den Umständen zu handeln und die Dinge in Rkarokko scharf zu überwachen. Ein Erlaß des Reichskanzlers an den Botschafter in Paris vom 22. Mai saßt den Inhalt und den Eindruck dieser Meldungen dahin zu sammen, Laß sie nicht geeignet seien, die Ansicht von dem stürmischen Charakter der bisherigen Marokko-Politik des Herrn Delcassö zu ändern. Der Vertreter Frankreichs wolle ohne weiteres Beschlag aus Marokko legen und dem Sultan den Verkehr mit den übrigem Vertragsflaaten verbieten. Wie es nach dem Scheiden Dclcassös aus dem französischen Kabinett den ehrlichen Bemühungen Bülows und Nouviers trotzdem gelang, eine Einigung bezüglich der Notwendigkeit der Abhal- tung einer Konferenz zu erzielen, ist zu bekannt, als daß es hier noch einmal ausführlich geschildert zu werden brauchte. Gegenüber dem maßlosen französischen Reformprogramm für Marokko, das nicht so sehr auf Herstellung von Ruhe und Ordnung im Scherifenreich, als vielmehr auf -die Vorbereitung eines französischen Protektorats über Marokko zugefchuitten war, sei zum Schluß noch das deutsche Programm angeführt, das sich in einem Erlaß des Reichskanzlers an den Botschafter in Paris vom 16. Juni findet und in dem es heißt: Heer wesen und Polizei würden zunächst insofern international zu ordnen sein, als die Konferenz, wie Herr Rouvier richtig her vorgehoben hat, ein Mandat zur Durchführung der erforderlichen Reformen erteilen müßte. Diese Ausgabe tvürde, soweit es sich um die Distrikte an der algerischen Grenze handelt, naturgemäß Frankreich allein zu-fallem können, womit, soweit sich aus den Ausführungen Herrn Nouviers entnehmen läßt, der Hauptwuusch Frankreichs erfüllt sein würde. Dagegen würde kein Grund vorl-iegeu, das Mandat auch für die entfernter liegenden Plätze, insbesondere die am Atlantischen Ozean, allein an Frankreich zu übertragen. Hier würde es vielmehr der Sachlage ent sprechen, daß die Poiizeireformcn, soweit erforderlich, in den einzelnen Distrikten verschiedenen Mächten zugcteilt würden. Die F i n a n z r eso rme n würden vor allem dadurch inter national zu gestalten sein, daß die nach dem französischen Reformprojekte zu gründende marokkanische Staatsbank nicht lediglich von einer französischen Vaukgruppc, sondern von Bank- gruppen verschiedener Mächte ins Leben gerufen würde. Dabei würden die zu besetzenden leitenden Stellen wie das cinzu- schicßendc Kapital möglichst gleich zu verteilen sein. lieber den Eindruck, den die Veröffentlichung des deutschen l Weißbuchs hcrvorgerusen hat. liegen folgende Meldungen vor: Paris. Vorläufig widmen nur einige wenige Blätter dem deutschen Weißbuche eingehende Erörterungen. Ter ,/F igar o" nennt das Weißbuch eine mittelmäßige Antwort aus ,oas sran- ^ zösische Gelbbuch. Aus dem Weißbuche gehe Hervor,, daß Teutsch- . fand, eine europäische zivilisierte Macht, als cs zwischen den Be hauptungen des Sultans von Marokko und denen des französi schen Vertreters zu wählen hatte, die «rsteren für wahr hielt. — Der „Gauloi s" schreibt, daß man in Berlin sagt, daß sich dis deutsche Negierung in dem Weißbuche bei,der Verteidigung ihrer Marokkopolitik sreiw-illige Schranke» anserlegt habe, um nicht den alten Streit von neuem zu entfachen. W, Haltung als einen Beweis für die versöhnlich Wir würdigen diese ''e, Stimmung der des Döbats" sagt: Aus der Zwawmenstellun« der Schrift stücke gewnlnt man Leu Eindruck, daß die deutsche Regierung nicht gesucht hat, nunmehr zwecklos gewordene Polemiken zu ver ursachen. — Der „Eclair" meint: In dem Weißbuche finden sich zwei verschiedene Teile: Len einen könnte man das roseu- farbene Buch der Delcassöschen Selbsttäuschung nennen und den anderen das -Schwarzbuch der vernichteten Träume des Herrn Delcassö. London. In der Besprechung des Weißbuches äußern sich die e n g l > s ch e n B l ä t t c r in folgender Weise: ,,Da i l n Telegraph" meint: Fürst Bülow verdient und wird den herzlichen Dank Europas empfangen, denn das Weißbuch sügi weder eine neue Schwierigkeit der Konferenz hinzu, noch wird eine ider von früher bestehenden dadurch verschärft. Im Gegen teil, cs stärkt die im Wachsen begriffene Ueberzeugung, -daß die Konferenz von Erfolg begleitet sein wird und daß die marokka nische Frage eine freundschaftliche und bleibend« Lösung finden wird. — „Da i ly C-h ro u i cl e" spricht die Hoffnung aus, daß der Ton des Weißbuches dazu beitragen möge, zu zeigen, daß die deutsche Politik aus der Konferenz von Algeciras mehr daraus bedacht sein wird, eine Einigung im Einvernehmen mit den anderen Mächten herbeizuführeu, als die noch unerledigten Streitpunkte zu betonen. — Die „Daily News" be grüßen den freundlichen Ton, den die englische Presse gegen Deutschland anschlägt, dessen Herbeiführung sic in erster Linie der - neuen englischen Regierung und der starken Ailnähcrungsbewegnna »wischen Deutschland -und England zuschreibt. Das Blatt fügt hinzu: Mr haben allen Grund zu der Annahme, daß die Konferenz einen glücklichen Verlaus nehmen wird und daß sie den Beginn besserer Be ziehungen nicht nur zwischen England und Deutschland, sonder» auch zwischen Deutschland und Frankreich bcdenlcn wird. Weiter führt das Blatt aus: Wir bedauern aufrichtig, daß ein englisches .Blatt, das früher einen gewisse» Ruf besessen hat, dieses Ein greifen Deutschlands durch die Behauptung nachteilig zu beein tliissen geiucbt hat, daß England Frankreich die Garantie für eine Unterstützung in diesem Falle zugcsagt habe. Diese Behauptung ist vollkommen ans der Luft gegriffen. Wir vertrauen aus die freundschaftlichen Gefühle des deutschen Volkes, die aber von de, deutschen Regierung nicht immer geteilt werden. Es findet sich in