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VerugrgebM: «oESr,««t«» »rk»»n>»«, will» «etmaltier Zuimzun, durch uni«» V«,en «»«»»« und »»»»<««. an Lom>- Ilild Monlaaen INI etniNab »litt »0 V« , durch au»>aürlia«-om- ml««»« » M de. » «t ,0 v> Gei emmaiiaer KuiieNuue durch die cobn»Petiea«-ld>. im«u«> lond «tl «nbvrechendem «uichtaae. «i,»d««< all« Arlttel». Ottainal- PttU«tI»n,«n nur mit deutlicher Ouelteuouuad« c.Drrtd. Rachr.'I »laU». Nach«rü,l>»« Honorar- enivrüche biclben unberücküLtiilt: »uvertanit« Manuskripte werde» nicht aukdewadrt releararnm-ildretke: Gegründet 1836 l», «,ch»>chtd» »»««de». IV>08llvr L VL, »IleereiiaotinotclcirxvseliLtt I. »»„xnu. krsxvr!8ti-L88v 32 partsrro und l. blta^s. «poriglitLt: K««lll!kl>llsk-1N7I^. Anreizen-cans. »nnakime von Lnkündi-unoen di« »achiniitazS » Ukn. Tonn- und geiena«« mir Marientnabe Z« von n bi» '/,! UI» Di» i'valtiae Grund- »eile Ica. » Lild«»> 20 Ps«., »n- «Undialmaen aut der Pnvatieu» Zeile »d Pi,.: die ripattia« Zeile »utTert- leite So PI,,, als Liugelaudt Zeile so Pi, An »t«««eru nach Om,«, uud Seien»,e» I l»a>»«e Grunde« Ue « P«, . aut Privatleite « Pi, 2ivalti,e Zeile aut rertleit« und «I« Luiaelandt so Pt,. AudivartiG «m träae nur ,c,en Porauabezadlun,. Beiegdltitter koiten io Vtennla« fferntprecher: Nr. II und »0«G. Hauptgeschäftsstelle: Marienftr. ZS ll. AjlLukt8ek F? 84 llauptstr. Vi'vi»«l«i»-As. llauptstr. 34 Ukfsn,6o!6wafsn. »»7«rr »nroemueeoarv» ««aarrr». »ou s- ILs^pt>»n Ois-rvtt« Oomp»»^ I 0»ieo. - »«eil» 4V. «4. - sseanickvet »./G. von Ind»ker ck«e Xilnlalied ?e>!U»«l!>okea slu>ut,-dlell»»le lu Silber, (Imnci l'nr Voltuusslulliiux St. l.»ul» IN«. ?«»- Uinil Riglilsr --------- OsscliSktsstells dsr ---------- ^ VvrvittIxU»nx Ävr E Vuvdvarvu. 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Die Wahl der Senatoren ist ziemlich umständlich. Sie erfolgt nämlich durch eine Wahlkörperschaft, die in der Departementshauptstadt zusammcntritt und der zugleich mit den betreffenden Kammer deputierten die Gcneralräte und Arrondissemcntsräte des Bezirks angchören. Dazu kommen dann noch Abgeordnete der städtischen und ländlichen Gemeinden, deren Zähl sich nach der Größe der einzelnen Ortschaften richtet. Der Senat war in den ersten Zeiten der Republik der Gegenstand heftiger Anfeindungen durch die radikale Linke, weil man ihn für einen Schildhalter der Monarchisten und Klerikalen hielt. Allmählich nahm indessen nach verschiedenen Drittelerneilerungen seine Mehrheit so aus gesprochen republikanische Allüren an, daß sich in den Kreisen des entschiedenen Repudlikanismus ein offenkundiger Umschwung vollzog, der in einer erhöhten Wertschätzung der ersten parlamen tarischen Körperschaft seinen Ausdruck fand. WaS die dritte Republik seit Waldeck-Rousseau an großen geletzgeberischen Reformwerken geschaffen hat und noch zu schassen im Zuge ist, das hat alles an dem Senat ein« tatkräftige.Stütze und Förde rung gefunden und findet es noch, darunter in erster Linie die Gesetzgebung über das BereinSwesen mit der durch sie sank- tionierten Unterdrückung des römischen Ordenswcjcns und die große Aktion der Kirchentrennung. Im gegenwärtigen Augen blick hat sich das Zünglein der Wage sogar dermaßen zu gnnsten des Senats geneigt, daß die Kammerrepublikaner die Hilfe der „Ersten Kammer" zur Rettung aus der „Doumcr-Gesahr" bei der Präsidentenwahl anrusen und dadurch dem Senate offen das Zeugnis ausstellen, daß er in den jetzigen Zeitläuften das eigentliche Bollwerk der Republik bildet. Doumer, ein ehemaliger radikaler Republikaner, ein skrupel loser Streber von maßlosem Ehrgeiz, den er mit allen Mitteln zn befriedigen sucht, gilt als enragicrter Delcassist und Kandidat der Monarchisten, Nationalisten und Klerikalen für die Prä sidentenwahl. Das wäre an sich belanglos, wenn er nicht ins geheim von den republikanischen Dissidenten, deren Republikanis- mus nur bald ist und die sich daher in der Rolle von Ein spännern und Eigenbrödlern gefallen, unterstützt würde. Durch den Zuzug von dieser Seite hat es Doumer in der Deputierten- kammer zu einer Mehrheit gebracht, die jüngst bei einer Ab- stimmung zu einer Niederlage seiner Gegner führte. Man darf annehmen, daß dieselbe Mehrheit — es handelt sich um acht Stimmen — auch in Versailles am 16. Januar für Doumer «intreten wird. Demnach liegt die Entscheidung beim Senate, und hier haben nun die eben vollzogenen Trittelniigswahlen einen Erfolg der „Anti-Doumcrianrr" ergeben, indem die zuver lässige ttpublrkanische ScnatSmehrheit — Dissidenten gibt es dort nicht — erhalten geblieben ist. Ziffernmäßig auSgedrückt, heißt daS, daß im Senat etwa 200 zieldewutzte Republikaner 100 Ver tretern der verschiedenen monarchisch-klerikalen Richtungen gegen- nberstehen. Die Feinde DoumerS hatten ihre Anstrengungen bei den Senatswahlen auch gegen die Person des bisherigen Präsidenten txr ersten Körperschaft, FalliSreS, selbst gerichtet. Herr FalliSres ist aber glatt wiedergewählt worden und kann somit unter gün stigen Auspizien als Kandidat der republikanischen Linken nach Versailles gehen. Fallirres hat noch am Tage vor seiner Wähl eine Rede geholten, die insbesondere wegen der auf die aus wärtige Politik bezüglichen Stellen von allgemeinem Interesse ist. Er betonte, daß Frankreich dank dem Frieden seine Stellung in der Welt wiedergewonnen habe. Frankreich gehe seinen Weg, in- dem eS in gerechter Weise daraus bedacht sei. was man ihm und waS eS selbst anderen Völkern gegenüber znr Anfrechtcrhaltnng des Friedens zu tun schuldig sei. Wenn aber Völkern das Gefühl ihrer Würde abhanden komme, so erwachse ihnen daraus Miß achtung. die den Verfall nach sich ziehe. Frankreich trete nach- drücklich für den Frieden ein, wolle und könne aber nicht in Ver fall geraten. — Da letzteres den Franzosen niemand, am aller wenigsten Deutschland, zumntet, so ist kein Grund ersichtlich, der Herrn Fallsi-veS hindern könnte, seine friedlichen Absichten im Falle seiner Wahl zum Präsidenten wahr zu machen, soweit ihm dazu die eng« verfassungsmäßige Beschränkung seines persön lichen Einflüsse» Spielraum lägt. Die Lage in Nngarn hot ein« neue verschärfte Wendung genommen durch di« wahrhaft skandalösen Vorgänge in Deb-reczin. wo nicht etwa der „Mob", sondern ein« aus sogenannten „besseren" und gebildeten Elementen zusammengesetzte Schar von Radaupatrioten und national-radikalen Terroristen den von der Regierung eingesetz ten Obergespon, einen wehrlosen GreiS. in L«r schmählichsten Weise mißhandelt Hot. Wer überhaupt noch etwas Tem- poraincnt im Leibe hat, den muß ob einer solchen nichts- würdigen Roheit die heftigste Empörung ergreifen, und so ist es denn auch der Regierung des Herrn Fejervary ergangen. Es verlautet, daß man an leitender Stelle nunmehr fest entschlossen sei, die allerschärfften Repressrvmaßregeln gegen die wider spenstigen Komitatsverwaltungen zu ergreifen. Unter diesen Maßregelt! wird in erster Linie die Entsendung von königlichen Kommissaren genannt, die, mit weitreichender Vollmacht ausge rüstet, die Komitate und städtischen Munizipien, die den Kampf gegen dos Ministerium Fejervary fortführen, zu Paaren treiben und mürhe machen sollen. Also endlich! wird jeder einsichtige Politiker ausrufen, der erkennt, daß nur noch unbeugsame Energie in. Ungarn zum Ziele führen kann. Man sollte meinen, das müßte auch der österreichische Liberalismus begreifen. Doch weit gefehlt! Das führende liberale Organ, die Wiener „N. Fr. Pr," ruft Zeter und Mordio, lamentiert über die „sehr gefährliche Bahn", die das Ministerium Fejervary mit seinem kraftvollen Borgehen betrete, »nd warnt die Budapester Regie- rung, den Boden des Gesetzes zu verlassen und mit ungesetz- lichen Mitteln den Kampf gegen die Munizipien auf- zunehmcn. Also „ungesetzlich" soll es sein, wenn die ungarische Regierung sich gegen Mord und Totschlag seitens der Koalition kräftig zu wehren sucht, um nicht ihre Beamten ruhig abschlachten zu lassen! Das ist der waschechte cisleithanische Liberalismus nrit seinem unbedingten laiEr kaire, Isissor passsr, wie er leibt und lebt, und wie er sich mit seiner krampfhaften Abneigung gegen jede zielbcümßtc autoritative Staatsgewalt in Oesterreich genau so das Grab gräbt, wie er cs in Ungarn bereits getan hat. Daß der deutsch-österreichische Liberalismus sich so zum Steigbügelhalter der ungarischen Koalition degradiert, ist um so kläglicher, als gerade die koalierten Parteien in Teutschfeindschast förmlich wetteifern. Gewiß kann es keinem deutschen Politiker, sei er reichsdeutscher oder'österreichischer Staatsangehörigkeit, ein. fallen, sich für das Kabinett Fejervary vom nationalen Stand punkte aus ins Zeug zu legen, weil Fejervarys Schulpolitik nichts weiter ist als eine Fortsetzung der alten magyarischen Uuter- drückungs- und Erdrosselungspolitik gegenüber den fremden Nationalitäten, und nicht zum wenigsten dem Deutschtum. Gleichwohl stehen die Männer in der Regierung Fejervarys turmhoch über den Individuen, die innerhalb der Koalition mit den verwerflichsten Mitteln die Deutschenhetze betreiben zu dem tendenziösen Zwecke, die deutsche Politik in Wien der antiungarischcn 'Scharfmacherei und eigener Absichten auf Nngarn zu verdächtigen, dadurch den Kaiser Franz Joseph gegeU seinen deutschen Verbündeten in Mißstimmung zu versetzen und ihn — das ist des Pudels Kern — zur Nachgiebigkeit gegen die unmöglichsten ungarischen Forderungen zu bestimmen. Tic publizistischen Machenschaften dieser Art sind mannigfach. Erst kürzlich ist die Schwindelbroschürc „Die ungarische Krise und die Hohenzollern" verdientermaßen festgenagelt worden. Es wnrdeu darin dem Deutschen Kaiser di« tollsten Pläne in bezug auf Nngarn untergeschoben. Das Kabinett Fejervary griff aber fest in daS Wespennest und versetzte den nominellen Verfasser der perfiderweise auch noch in Deutschland heraiisgcgcüenen Schmähschrift wegen Hochverrats in Anklagczustand. Dabei kam eS ans Tageslicht, daß ein hervorragender Führer der Koalition als Macher dabintersleckte, dem aber selbst diese Enthüllung seines hinterhältigen Treibens nicht moralisch den Hals zu brechen vermocht«. Neuerdings ist wieder in einem Berliner Berlage eine Broschüre erschienen, die den öfter reichischcn Kaiser direkt zum Staatsstreich gegen Ungarn aus- fordert durch die Bildung eines selbständigen Königreichs Kroatien, wodurch Ungarn auf Gnade und Ungnade zwischen Oesterreich und Kroatien eingekeilt würde. Ulrich dadurch muß natürlich in weniger urteilsfähigen Kreisen der Eindruck, daß van deutscher Seite aus der Widerstand gegen Ungarn mit aus gehe, verstärkt werden. Den Gipfel absurder Dreistigkeit aber erreicht eine Budapester Meldung, die besagt, der deutsche Reichs kanzler Fürst Bülow habt dem österreichischen Botschafter in Berlin ein Schreiben folgenden Inhalts übersandt: Seit einiger Zeit sei in österreichischen Blättern in auffallender Weise die Nachricht kolportiert worden, Kaiser Wilhelm habe dem Mon archen Franz Joseph den Rat erteilt, den Forderungen der ungarischen Koalition nicht nachzugeben. Fürst Bülow ersuchte nun im Aufträge seines kaiserlichen Herrn, dies« Blätternachricht energisch zu dementieren, 1. weil kein Wort daran wahr sei und 2. weil Kaiser Wilhelm die Sympathien, die er im Jahre 1896 während der MillenniumSseier in Budapest erworben habe, nicht verscherzen wolle. — Also der Deutsche Kaiser will sich um alles in der Welt nicht die ihm gnädigst gewährten Symvathien der Herren Magyaren verscherzen und gibt ihnen deshalb schriftlich zu wissen, daß er niemals „gewagt" habe, ihnen irgendwie in den Weg zu treten! Da weiß man wirklich nicht, ob man mehr über di« Dummheit oder über die Unverschämtheit staunen soll, die sich in dieser plumpen Albernheit kunbgibt. Den gründlichen Mißerfolg ihrer dunkeln Treibereien mögen übrigens die Draht- zieher der Koalition daran erkennen, daß die Neujahrsgratulation »wischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph diese- Mal i« ganz besonders herzliche« Tone gehalten war. Neueste Draljtineldnnnen vom 8. Januar. Zur Marokkokousereuz. Berli n. sPriv.-Tel.s Zu der Veröffentlichung des W e i ß - buch es über Marokko wird im ,,Lok.°Anz." bemerkt: „Das kürzlich erschienene französische Gelbbuch mußte den Eindruck erwecken, daß Frankreich durchaus korrekt vorgegangcn und lcdig- Sammlung, Deutschland habe, wie nun erwiesen sei, aus reinem Ueberinut Frankreich herausgesordert und versucht, zu einer Zeit, wo Rußland mit seinen inneren Angelegenheiten genug zu tun Hatte, den Krieg vom Zaune zu brechen. Die jetzt von deut scher Seite veröffentlichten Aktenstücke haben im wesentlichen be zweckt, diese Behauptung zu entkräftigen. Sie beseitigen zunächst ,eden Zweifel darüber, daß Frankreich nicht, wie das Gelbbuch es behauptet hat, lediglich in Wahrung eigener, die der übrigen Völker nicht verletzenden Interessen oorgegangen ist, sondern daß sein Vertreter in der Tat sich als Bevollmächtigter oller europäischen Mächte ausgespielt hat. Als Quelle dasiir wird deutscherseits der Mann nachgewiesen, der in der Tat am besten wissen muß, was ihm der französische Bevollmächtigte getagt hat, nämlich kein anderer als der Sultan von Marokko selbst." Paris. lPriv.-Tel.i Gegenüber der Meldung eines Ber liner Blattes, das Weigbuch über Marokkofei der fran zösischen Regierung vor der Veröffentlichung mitgeteilt worden, wird hier offiziös erklärt, daß eine derartige Mitteilung nicht erfolgt sei. »Zur Lage in Rnftland. Moskau. sPriv.-Tel.I Der Polizeimeister des Preßiua- Stadtteils, Jermolow, der den Privatdozeitten Worobje.o erschossen hatte, wurde auf Vcrfiigung des Staatsanwalts ver haltet. Wie verlautet, war Wrcwojew von den Revolutio nären zum Milgliede der künftigen interimistischen Regierung ausersehcn gcweicn. Riga. Generolgouverneur Söllobub übertrug seine Voll machten in den Kreisen Merro und Walk dem General Orlow, in den Kreisen Dorpat und Fellin dem General K! otschen-ko, in der Stadt Riga und im übrigen Livland dem Gonverneni 2 wenginzo w. London. (Priv.-Tel.) Nach einer Petersburger „Times" Meldung befindet sich eine deutsche Fninilic SivcrS ans ihrem Landgut in der Nähe von Werden in größter Gefahr. Das Schloß wurde von Aufständischen angegriffen und belagert. Eine Abteilung Kosaken, welche abgeschickt wurde, um die Familie SivcrS in Sicherheit zu bringen, wurde von den Auf ständischen in die Flucht getrieben. Die Belagerung des Schlosses durch die Aufständischen dauert fort, und man befürchtet, daß dessen Bewohner nicht lange aushalten können. — Wie der Korrespondent der „Times" in Odessa meldet, wurden die Revo lutionärc an verschiedenen Stellen in Süd-Rußland von den kaiserlichen Truppen in die Flucht getrieben. Die Eisenbahn von Odessa noch Moskau befindet sich wieder im Besitz der Truppen, nachdem die Aufständischen einige Zeit die Bahn besetzt hatten. Nachdem die Regierung diese Erfolge in Süd-Rußland errang, wird, wie verlautet, eine große Arinee bei Rostow am Don mobilisiert, nin gegen die verschiedenen kleinen Re publiken, welche in den kaukasischen Provinzen begründet wurden, zu operieren. In Odessa selbst erpressen die Terroristen durch Drohungen Geld von den Einwohnern. R o m. Der amerikanische Äotschmter in Rom, White, der mit der Vertretung der Vereinigten Staaten in Algcciras beauftragt worden ist, wird am Freitag mit dem deutschen Damp fer „Prinzeß Irene" nach Algeciräs abreisen. Als Sekretär ist chm der Botschaftsattache Isclin, ebenfalls der Botschaft in Rom angehörend, beigeaebcn worden. Berlin. tPriv.-Tel.i Dem heute angelangten Briese, datiert Riga. 4. Januar, des ChesS eines seit den 7c.>er Jahren in Riga etablierten Hauses an seine hiesige Geschäftsverbindung entnimmt die „Nät.-Ztg." folgendes . Um den unsinnigen Gerüchten, die über die Lage inoen Ostieeprovinzen im Auslände kur sieren, entgegen-iitreten, halten die hiesigen Reichsdeutschen heute eine Zusammenkunft zwecks Abfassung eines Memo rcindums, das einer Fraktion des Dcittschcn Reichstags dem nächst übermittelt werden soll. Von den im Anslande gemeldeten großen Bränden in Riga haben wir bis dato nichts gesehen und ist auch hier noch kein einziges Haus von den Revolutionären in Brand gesteckt worden. Berlin. lPriv.-Tel.s Nachdem mit dem Dampfer „Wolga" insgesamt 1047 Personen, darunter 803 Reichsdeutsche, aus Riga befördert worden sind, Hot die reichsdeutsche Koloniein Riga durch den deutschen Konsul dem Reichskanzler Fürsten Bülow ihren ehrerbietiglten Dank für die geleistete Hilfe übermitteln lassen. , Berlin. lPriv.-Tel.i Prinz August Wilhelm, der vierte Sohn unseres Kaiserpaares, ist infolge Erkältung er krankt und muß seit einigen Tagen das Bett hüten. Ver gangene Nacht stellte sich ziemlich bedeutendes Fieber ein, dock« ist heute das Befinden befriedigend. Berlin. lPriv.-Tel.i Eine hiesige Korrespondenz schreibt: Die Ernennung des bisherigen Kolonialdircktors Tr. Stube! zum Gesandten in Norwegen sei noch nicht endgültig beschlossen. Das ist nach der „Deutschen Tagcszlg." nicht richtig. Es unter- liegt keinem Zweitel, daß Tw. Stübel an die Spitze der neu zu er richtendendeutschen Gesandtschaft in Ehristiania berufen werde. Die Veröffentlichung der Berufung würde bereits erfolgt sein, wenn nicht die in einem Nachtragsetot geforderten Ausgaben für die Gesandtschaft der Bewilligung deS Reichstags bedürften. — Dem- elben Blatte wird aus Dresden geschrieben: In einem säch lichen Blatte werden wieder allerhand Mitteilungen über !ommende sächsische Minister und Kreishauptteute gemacht. An diesen Mitteilungen ist nur richtig, daß Minister v. M c tz s cb wahrscheinlich nach dem LandtagSschlusse aus seinem Amte scheidet, daß ferner Kultusminister von S.eydewitz, der die Sprache fast völlig verloren hat, kaum wieder in sein Amt zurückkehren wird, und daß die KreiShauvt-