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Diele« Blatt wird den Lesern von Dre«deu «nb Umgebung am Lage vorher bereit« a» Abend-Ausgabe zugestellt, während e» die Post. Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. berugrgebM: Vier«»li»br1i<l, »*,»»««»»» lxi ttialiL »««krialiaer huNaauna durck uni,« 4-oien >«»«»»» unk an Lo»i>- und Monwakn nur,»,mal> »Ul »0B> .»imt>au»würlx>,»om. »Ulionilr» » Mt de» »Ml »o M r-»t ,imnal>„r HulnIIun, durch die V«k>»Mk. <o»n« B^lkllaeld!, imAut- laich mit «lwr,ch,nd«n Hiichla«,. Nachdruck all» ANW u. Original- Vlillkilmigkn «ur mit deutlicher Quellenangabe,..D«-b. Slachr.'» Uiiaillg. Nachiriigüche Lonorar- an'vrüche bleiben unberücklichligt: vnverlaugie Manulkrivle werden nicht auibeioadn. relearamm-Abrell«: O»chrtch»«» Lre«ve». L8LV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Ureigen. taM. Annabme von Ankündigungen bi« >,achmiNa,s a Udr Sonn- nnb Aeierlag« nur Malienimme üs van N bis'/.l Ubr Die l ivgltigeUrnich- eile «ca. « Lüben! l« P,«.. An- liindig»ngk„ aur der Nnvalleit« Äe'le Ä> P>a : die l!«völlige Zeile aul Tert- teile so Pfg., gl« Eingelandt Zeile oo Plg In Nummern nach «»», Mid steierlage« l wattige lvrimdzeile M Pia . a»i Privatieile 40 Plg . L wattige Zeile aui Terlleite und als Emgclaiidl so P!g. Auswärtige Aul- träge nur gege,i Lorausdecabluit«. Belegblätter kosten lo Piennige. Fernsprecher: Skr. II und rav«. Hauptgeschäftsstelle: Marienftr. LS. keinricb LrSm « » ImSei-t.. r ktSM 81kW s, kck VsimIizM». >Sp«L>n>I»«d»» Itiir »i»tv IRvrr«»-, IL»»d«;n- ri. Lelilskröeke in sink. ». elsg. ^usküliiunx von klniü 8,HO dlo 48,— Vsi leneis ni»> «s« «« » Ilnn. Mvlsr pslstolr HVmter Koppen ««< von Llarlc 8.88 bl« as,—. vaini ueküiisi'l: von Kurk 4.88 tilg 18,—. Ktre-ne re»»et«. U>i«»l»e». Korea ---- olausnt unck bsltbai - von dlnik 1,88 bis 14,- «ir.S. 8,jtikl: Drahtbcrichte. Mstiisterreden. .HRuachrichteu, Zur Reform der Ersten Kammer. Gerichtsverhandlungen. Lage in Russland. Englische „Salome", „Zar Peter", Liederabend Albert-MaUiuson. „Der Triumph des Mannes". Prozeß Eholius. Loilillll'env, V. Ammin- Neueste Drahtmeldnuuen vom 5. Januar. Zur Lage iu Rustland. Petersburg. Der Kaiser befahl, 100 000 Rubel dem Generalgouverneur von Moskau zur Verfügung zu stellen. Di« Summe soll an di« n o t le i d e n d e B e v ö l k e r u n g, die unter dem Aufstande gelitten bat, verteilt werden. Petersburg. Aus Riga wird gemeldet, daß die Be diensteten der Riga —Oraler Eise uba her die Arbeit wieder ausgenommen haben. Der Verkehr auf der Bahn ist normal. — AnRadom wurde im Mittelpunkte der Stadt gegen " " ' ' der sich in Begleitung 'einer Frau be,and, chleuoert. Beide wurden schwer verletzt. Verletzungen erlegen. Auch einzeln« andere ein« Bombe ge. Die Frau ist ihren Verletzungen erlegen. Auch einz ein Regiment mit ^ , das sich schon „ ... . ufslmrdischen befdmet. — AuS Bachmut wirb gemeldet, daß die S l a t i o n T e ü a l tz e w o ohne Blutvergießen genommen und das Streikkomitee ausein- andergetrieben wurde. Beschlagnahmt wurden viele Rassen, 1ö Kitten Dynamit und 26 Bomben. Petersburg. (Priv.^Tcl.) ^ daß P, Die persische Gesandtschaft erhielt die Nachricht, daß P o st und Telegraph, sowie die Dahnen im Kaukasus iu den Händen russi scher Rebellen seien. Sie könne keine Instruktionen ihrer Regierung erlangen. Warschau. lVrio.-Tckl.) Die Polizei entdeckte zwei G e- K«imdruckereien mit zahlreichen polnisch-jüdischen Flug- schristen. Ki«w. (Priv.-Tel.l In dem nahegelegcnen Kose'.in hielten Eisenbahn beamte eine Versammlung ab. Ter an Verfolgungs wahn leid, ' wahn leidend« General Werowkin ließ aus dem Hinter halte schießen. Da- Militär gab mehrere Salven ab. Es wurde» 12 Beamte getötet. Am Tage daraus wurtd« Werowkin i» «me Irrenanstalt überführt, weil er in einem Tobsuchtsanfalle sein« eigene Familie bedrohte. Rostow am Don. Di« Stadt ist seit drei Tagen im Kriegszustand. Irn Mittelpunkte der Stadt waren Ge schütz« in Tätigkeit. Die Aufständischen ergeben sich. Die Zahl d«c Opfer ist groß. Laaanrog. Der hier herrschende AnSstand ging in eiq-n offemen Aufstand über. Slach Verhängung des sdmklich verstärkten Schutzes kam es zu einem Zusammen. Gegenwärtiy ist unter den Arbeitern eine Reaktion be- «. Rjeshizo. Die revolutionäre Propaganda Kreise dauert fort. Die Revolutionäre setzen und bestellen dafür eine freie Bolksoernwi- .. . c die Truppen mit Artillerie cingetrofscn sind, wird die Verhängung des Kriegszustandes erwartet. Bückeburg. Die Fürstin Marie Anna zu Schaum- burg-Lippe ist heute früh von einem Prinzen enr- Hunden worden. Frankfurt a. M. sPriv.-Tel.l Tie ..Frank'. Zig." er- iährt aus Berlin, daß das Weißbuch am Ticnsiag beim Fusainmentritt des Reichstags den Mitgliedern desselben zu gehen wird, nachdem aus Anordnung des Reichskanzlers auS oem großen Material, das nn Lause von mehr als einem Jahre über die Marokko-Angelegenheit ungehäust ist. die zur Ver- ofsentlichnng geeigneten Stücke znsammengcstellt sind, an deren Sichtung in den letzten Wochen sieberhatt gearbeitet wurde. Die hochqespannten Erwartungen über besondere Enthüllungen, sowie Einblicke in die Motive der deutschen Politik, wie sie in ausländischen Blättern zu finden sind, dursten indessen nicht erfüllt werden. Bielefeld. Der ehemalige Stadtverordnete und ReichS- tagsabgeordnete Bruno Schumann Et heute in einem Zeug - niSzwangsverfahrcn verhaftet worden. Hamburg. iPriv.-Tel.I Die Morgenblätlcr melden, daß die gestrige Vorstellung im Karl >SchuItze-Thealer auSfnlleu mußte, weil das Künstler-Ehepaar Bergen an Konserven Vergiftung erkrank war. 'Tos Ehepaar war am Abend noch besinnungslos. Dar », sta dt. Ter Oberbergrat Professor Tr. Eheli » « k»at sich in der vergangenen Nacht im Niitelsuchl>iigogescii,gnis erhängt. Gotha. (Priv.-Tel.) Der Vergleich uu Kvburger Scheidungsprozeß ist noch nicht Persel'. T ic Nachrichten, daß die Eüetrcnming nach dem Privatfürstenrecht entschieden und Mattasich nach dem Prozesse rehabilitiert werde» solle, sind unbegründet. Debreczin. Den in Begleitung von Polizisten das Polizeigebäuds verlassenden R e z i e r n n g s k o m in i i s a r empfing die Menge mitAbzuasrns en. Da die Denwnstran- ten trotz Aufforderung nicht nnseinanderginacn. griffen Husaren und Gendarmen ein. Es wurden zwei Personen verhaftet. Truppen säuberten di« Straßen. Es sind vier Kompagnien eingetrossen. Paris. Der Kolonialminister bcichloß, an» Eriparnis- rücksichten die Kolonien Martinique, Guadeloupe und Französisch Guayana lCadennes unter einem einzigen Gouverneur zu vereinigen, dessen Sitz in Martinique sein soll. Paris. Zwischen dem General Percin und Major Driant, dem Schwiegersöhne des Generals Boulanger. fand ein Duell auf blanke Waffen statt, bei dem General Percin zweimal verwundet wurde. Die Veranlagung zu dem Zwe,- kamvse war der von Major Driant nn ..Eclair'^ veröffentlichte Artikel, in dem u. a. General Percin der Angeberei beschuldig« wurde. ^ Madrid. Als der König gestern mit dem Infanten Carlos «ine Antomobilsahrt macht«, blieb daLAuto- mobil in einer Wagenspur stecke n. Wtzder der König noch der Jnsant kamen irgendwie zu Schaden. Sevilla. Die Lage der Arbeitslosen ist ernst. An mehreren Stellen sollen sic ans den Märkten gewaltsam Lebensmittel genommen haben. Di« städtischen Behörden ver teilen Unterstützungen. Ter Gouverneur bat die Regierung ge beten, öffentliche Arbeiten sofort in Angriff zu nehmen. ahkanzler ASquith hielt gsstern in , . er er erklärte, im Zeitraum von zehn Jahren hätten die nationalen Ausgaben sich von 108 ans 16l Millionen Lstr. vermehrt. Es sei die Absicht der gegenwärtigen Reg,erring, mit Ziel der Sparsamkeit Leistittl. im Streite um den Freihandel erlangte Mehrheit dazu auszu- uützen. um das .Hoitteriilc-Ge'etz durchzubringen, würde nicht ehrenhaft sein. Ko u st a n t i n o P e l. sPriv.-Tel.s Während der letzten furchtbaren Hagelst ü r m c im Ichtvarzen Meer sind mehrere Segelschiffe, sowie der hellenische Dampfer „Trikupis" mit den Besatzungen u n 1 e r g eg a ug c n. N ewyo r k. sPriv.-Tcl.) An Nicaragua Hai infolge eiiics Erdbebens eine große .Katastrophe stattgefunden, wobei die Stadt Masaya. die 20>DO Einivohner zählte, völlig durch den gleichzeitigen Ansbruch des Vulkans San Diego zer stört worden ist. Tausende von Eiiuvohncrn liegen unter den Trümmern begraben. Eine große Anzahl Bewohner wurde durch ansströmende Lava lebendig verbrannt. London. Der , SheffiKd ein« Red«, in offnung und die allen Mitteln das Ocrlliches und Liichsisches. Dresden. 5 Januar. —* Sc. Majestät der König emp'ing heute vormittag die Herren LtaatSminister, sowie die Depariementschess der König- licheu Hosjtaaicn !>ud den Königlichen Kabinettsickretür znm Vorliag. —* Se. Niajesiät der K öaig hat das Protektorat über den Kynalogischen Verein Tresden lD. (5ü übernommen, un» damik erneut iciu Interesse für die Bestrebungen desselben -- Nein-iicht aller von der Telegiencnkommi'iion anerkannten Iagdhunorassen — bekundet. Ter Monarch har bekanntlich schon mehrmals den Verein durch Ueberlaffnng des Kön ialich-en Reviers Reichender^ und durch Stiftung von wertvollen Ehren» preisen zu den alliährüch lm Herbst stattfinverrden Jogd-sGe- drauchs-lSuchcn auSgezcichncr. —* Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg besuchte heute vormittag die Ausstellung vcs Lächsi'chen KunstoercinS und besichrigie die Tonderansslcüling des verstorbenen Pro fessors Ed. Lconhaibi. —* In Vertretung des Prinzregenlcn Luitpold von Bayern wird Prinz Ludwig von Bayern am 17. d. M. zum Besuche aur hiesigen Königlichen Hofe eimresfen. —Eine VertretuNL in der sächsischen E rst e u Kammer erstrebt auch der Stand der akademisch gebildeten Lehrer Sachsens. Die Vorstände der drei i» Betracht kommende» Vereine, des Vereins Sächsischer Gymnasiallehrer, des Vereine Sächsischer Realgymnasiallehrer und des Vereins Sächsischer Nealschiillehrer, planen eine gemeinsame Petition, dahin gehend : Es möge bei der beabsichtigten Reorganisation der Ersten Kammer auch dem höheren Schulwesen des Landes eine ent sprechende Vertretung dadurch zu teil werden, daß ein von dem König »ach freier Wahl zu berufendes Mitglied des Standes der akademisch gebildeten Lehrer Sitz und Stimme in der Ersten Kammer eingeräumt erhalte. Begründet wird dieser Wunsch mit der großen Bedeutung des höheren Schulwesens für daS ganze Land und der großen Zahl der an diesen Schulen wirkenden Lehrer. Früher wäre» nur wenige Gymnasien vorhanden, die von der Kirche beaiffsichtigt wurden, so daß durch die kirchlich« Vertretung in der Erstell Kammer auch für das höhere Schul wesen ausreichend gesorgt war. Doch liegen jetzt die Verhältnisse ganz anders seit Aushebung der kirchlichen Aufsicht und seit der Entstehung der vielen anderen höheren Schulen, so daß die Schulen, so daß die ae- oesenS nur ein Seitenstuck der zur die —* Zur bisherigen ablehnenden Stellungnahme Reform der Ersten Ständekammer gibt Handelskammer Plauen zu ihrer Rechtfertigung jetzt bekannt, daß die Kammer, wie mich die Handelskammern Leipzig und Zittau, zunächst an dem gemeinsamen Beschlüsse des Säch- rg s e r s o tz w a h l im 39. sächsischen kreis, der bisher «durch den kürzlich »er- Weise -um Ausdruck gelangten. Ttie Kammer wird aber voraussichtlich in ihrer am 18. Januar 1906 abzuhaltenden Plenarsitzung aui die Frage unter Berücksichtigung der gegen wärtigen Regierungsvorlage 'urückkommen. —* Die L a n dIa « l ä n d t i ch en W a h l l , „ . . storbeiien konservativ,.:! Abgcvron-eien Leilffold-Tettan vertrercn war, findet am d. M. vormittags ft, 10 Uhr im Hotel Vereinshos zu Erinnnitichau statt. Es stehen sich drei kon- icrvative Kandidaten gegenüber. - * Aus der gestrigen S t a d 1 oe r o rdn c te n -- S i tz n » g ist noch zu bemerke», daß die jo,sialdemokrcrtsichcn Stadtverordneten die silbernen Am 1 slettcn, die in ihren dunklen Etuis auch aus ihren Plätzen standen, n i ch t anlegten. Während der Rede des Herrn LberbürgermeisterS hatten die Stadtverordneten ihre ihnen später durch die neue Sitzordnung zugewiesenen Kunst und Wissenschaft. s-*Wochenspielpian der König l. Hosthcatcr. Opernhaus. Sonntag: „Dia Zauberflöte." Montag: «Der fliegende Holländer." Dienstag: „Mignon." Mittwoch: „Die lustigen Weiber von Winsor." Donnerstag: Joseph in Aegypten." Freitag: 4- Sinfonie-Kvnzert, Serie lft Solistiichc Milwirkung: .Herr v. Dohnanyi sKlaviers. Sonnabend: „Salome." Sonn tag l14.s: „Der Evangelimann." — Schauspielhaus. Sonntag: nachmittag 3 Uhr: „Schneewittchen'': abends ftsjj llhr: „Der Kaufmann von Venedig." Montag: „Demetrius. ,/Dcr Tor und der Tod." Dienstag: „Ein Sommernachtstraum." Mitt woch: „Die Welt, in der man sich langweilt." Donnerstag: .Wilhelm Tell." Freitag: „Traumulus." Sonnabend: „Jmogen." Sonntag k14.s: nachmittag 8 Uhr: „Schneewittchen . abends nr>r: Zum ersten Male: „Der Schwur der Treue." > -.8 Uhr 's* König!. Hosoper. Auch die gestrige Aufführung von Richard Strauß' „S a l o m e" war vollständig ansverkaust. Die Aufnahme der Novität, die natürlich bis aus weiteres aus dem Repertoir blerbt. war wieder sehr beifällig, wen» auch nicht ubermäßigenthusiastisch. — Von den vielen Einladungen cius- wärtiger Theater, die um ein G e s a in t - G a sts p i e l unserer Königl. Hosoper mit „Salome" petitioniere», wird voraus sichtlich nur der von Köln a. Rh. Folge gegeben werden, weil sich dieser Gaslbesuch in der ersten Woche unserer Theater- cerien, ln der in Köln die geplanten Festspiele beginnen, absol- vieren liehe. Auch Herr Direktor Angela Neumann lVraa> nat um ein Gesamt-Gastspiel zu dem gleichen Zwecke gebeten ünd sich erboten, für das Personal und den gesamten für „Salome" erforderlichen Apparat hin und zurück einen Eitra- zug zu stellen, so daß also der Prager Besuch der Dresdner ftosover in einem 7.icie erlediat inevd.m ftinn'e osoper in einem Taae erledigt werden könnte. önigl. Hosschauspiel. Für den noch immer indisponierten errn Miecke war gestern abend, »m die Aiissührmig von Otto ners „ZarPeter" z» ermöglichen. Herr Lr» d » er von dea bereinigten St,idttheateru in Köm am Rhein für die Veikorpeumg des Alexe! berufen worden, ei» noch süngerer Darsteller, de» kenne» zu lernen jedenfalls nicht »»interessant war. Der Gast hält nach Art und Wesen so ziemlich die Mitte -wischen Wiecke und Wirrth, verfügt über ein sehr gnt geschultes, hell klingendes Organ, dessen Sprechtvn, ähnlich wie bei Kainz, mit dem Herr Lindner auch sonst manches gemein hat, ganz vorn liegt, »nd ein beträchtliches Temperament, das. mit der notwendigen Innerlichkeit gepaart, ihn starke »nd nninitlclbnre Wirkungen erzielen läßt. Am besten gelang dem Künstler das gestern abend in den Szene» des zweite» Aufzuges mit Mrnschikvfs vor seiner Flucht ins Ausland, in denen »nS Herr Lindner in einem klug gesteigerten, von heißer Leidenschaft durchwehten Rubato einen tiefen Blick in das zer rüttete Gefühlsleben des Znrewilsch tun ließ. Mit Recht zeichnete das Publikum den Gast auf das lebhafteste für seine Nothclfer- schast mit Beifall ans, ebenso wie Herrn Mebnert. der sogar für seine groß angelegte, machtvoll dnrchgeffihrte Leistung in der Titelrolle nach dem Abgang in der Mitte des zweiten Altes bei offener Szene applaudiert wurde. W. st* Likder-Avend. Die Künstlerschast der Konzertgcbcr. des Herrn Albert und der Frau An na Ma II i ns on, ist von gutem, bewährtem Ruse. Frau Mallinwn bat uns wiederholt Gelegenheit geboten, sie ais her vorragend« Liedersängerin zu schätzen, Herr Mallinwn ist der Dresdner Musifwelt als feinsinniger Musiker bekannt, nicht weniger als bewährter Organist der hiesigen anglikanischen Kirche. Der gestrig« Musik-Abend sPereinshausl bot demnach im vorhinein die Garantie eines künstlerischen Er folges. Diesen stellte das Künstlerpaar bereits im ersten Teile oes Programms fest, in vier Liedern skandinavischer Provenienz, di« von Frau Mallinson im Urtexte gesungen wurden. Be sonders warme Ausnahme Huden hiervon „Ingrids Lied" Wirser zu singen" und mit Liedern von Brahms, R. Strauß, Löwe. Die an Inhalt durchaus verschiedenartigen Stücke — man braucht als drastische Gegensätze nur Strauß' „Morgen" und Lowes „Niemand hat's geseh'n" beranszngreifen — gelangen, bis auf »inuesentliche Kleinigleilen in der Tezibchandlnng, für lerin singen, eine von hoher Intelligenz geleitete Dame, die zur Liedersongcrin berufen ist. Diese Vorzüge: Kunst des Vor trags. geistvolle Auffassung. Natürlichkeit des Empfindens ge- reichten auch einer Reihe von Liedern ihres Gatten, Herrn Mallinson, znm Vorteil, die, durch so ausgczcichncte Wieder gabe gehoben, ohne Ausnahme unter lebhafter Anerkennung aus genommen wurden. Die Gesänge sprechen übrigens auch iu ihrem effektiv iinisikalifcbcn Werte für sich. Stücke, wie «Oster- lied", „BalentmSgriitz , „Waldeinsamkeit", ^vraam ot u bwo.'-eck Kpiril" sind keine alltäglichen Erscheinungen. Viel mehr klingen sic ans tiefem Einpsinden heraus, venchönt und charakterisiert in ihrer, dem dichterischen Gedanken entsprechen den Begleitung, die dem CoiituS den stimmungsvolle» Rohmen gibt, oyne, bei os« reichen polyphonen Beigaben, dominierend hervorzutreten. Nickst wenig zu den schönen Eindrücken dieser Gesänge trug die Tadellosigkeit der Begleitung am Klavier durch den Komponisten bei. Ick. 8t. st* „Der Triumph des Mannes." Im Leipziger Schau spielhaus erlelste, von Direktor Anton Hartmann selbst sehr wirksam und geschmackvoll in Szene gesetzt, am 4. Januar schon wieder e>» neues Werk die Uraufführung, ein drcioktigcs Schauspiel „Ter Triumph des Manne s" von Gustav Hermann, mit ziemlich starkem äußeren Erfolg, der freilich nicht immer einen wirklichen Triumph des D'chtcrs und in diesem Falle sicher nicht bedeutet. Man brauchte sich nur einige der sungen Männer anziyeben, die «im rasendsten klatschten, und man konnte mit Recht über das kritische Urteil solcher Kunst- richlcr stutzig werden. Die ernste Kritik, die unbestechlich ihres Amtes limite«. wird ein so günstiges Urteil wie die jungen, feurigen Hcrrlein .nicht füllen dünen über dieses Werk, das alles andere, nur kein Meisterwerk ist und das einen tieferen Gn> druck nicht hervorznruscn vermag weil zwar die theatralische Macke ganz geichickt ist. von verschiedenen ermüdenden Längen ohgeiebcn. weil man beim besten Willen aber aus der Grund idee des Stückes nicht recht klug wird und weil besonders der weibische Hauptcharakicr. der der Kausinannstochter Herta Römer, psycholvgl'ch unwahr ist. die einen buckelige» Groß- kausinanii Grohl verabjcyeut und dafür einen Bildhauer, den Professor Hartung, der die Weiber aering achtet und nicht über sich triumphieren lassen mag und sftcrta nur aus Mitleid — als