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II. srl Wenärelnielrs L1abli§5SMLnr 01» ^ 2di«a«l- Wechsel im Großen Geiieralstabe. Hofiiachlichlen, Vermehrnng der Flotte. Rückgang der Viehprcise.! Mutmaßliche Wiilernng: l rl» O TtzlsAki. La»desversicher»»gsa»stalt, Binnslencr, tsieuch<svc>hnndl. Lage i» Rnbland, Zum Jalneswechsel.! Heiteres Kro,'»weiter, ! -V» i»»vtlfs »Z« Moltke II. Was als Gerücht schon seit Monaten in der Lust schwirrte, ist jetzt zur Wirklichkeit geworden: Schiiessen ging, Moltke kam. Der Jahreswechsel hat so für den Großen Generalstab der Armee -uch einen bedeutsamen Wechsel in seiner obersten Spitze und Leitung gebracht. Daß 'Graf Schlieffen, der bisherige sschcf des Generalstabes, über kurz oder lang gehen würde, war als selbstverständlich schon seit langem vvrauszusehen. Im Sommer vorigen JahreS zog sich der über 70 Jahre zählende Generaloberst eins schwere Verletzung des Unterschenkels zu, im letzten Kaisermanöver mußte er sich deswegen bereits ver treten lassen und seither galt eS bei dem hohen Alter des verdien ten Militärs für ausgemacht, daß seine Tage gezahlt seien. Still wie sein ganzes Wesen, war auch das Wirken Schliessens an der verantwortlichen Stelle, die er beinahe 15 Jahre hindurch — vom 37. Januar 1891 bis 1. Januar 1906 — innehatie. Was er in dieser Zeit wirklich geleistet hat, läßt sich selbstverständlich schwer abschätzen, denn für die Arbeit eines Generalstabschess. der die Operationspläne größten Sti'S für alle kriegerischen Eventualitäten vorbereiten muß, gibt es eigentlich nur eine Taxe: ihren Erfolg im Kriege. Vorher ist die Würdigung und Kritik her kolossalen Geistesarbeit eines verantwortlichen Leiters der Kriegsvorbereitnngen in strategischer Hinsicht nur einem ganz kleinen Kreise möglich, denn, wenn irgendwo, so wird hierüber der undurchdringliche Schleier absoluten Schweigens gebreitet. Vleiben also zur Beurteilung dcS Generalstabschefs nur einige wenige bedeutsame Maßstäbe übrig, wie persönlicher Eindruck, Stimmen aus Generalstabskreiscn. Anlage der Kaisermanöver t». a. m. Darnach zu gehen, kann man dem setzt scheidenden Grafen Schlieffen nur das denkbar beste Zeugnis ausstellen. Alle, di« in dieser Beziehung mitsprcchen können, innsien zwar zu geben, daß dem bisherigen GeneralsiabSches wohl die geniale Art MÜ> Ader » 1a Moltke I. in etwas gefehlt Hai, daß ihm vielleicht auch die Größe und Fruchtbarkeit der Gesichtspunkte und An regungen in dem Umfange, wie sie sein Vorgänger Waldersee besessen, abging, aber andererseits hat noch nie jemand cs dem Grafen Schlieffen abstreiten wollen, daß er mit einer selten großen Solidität militärischen Wissens und Könnens eine geradezu erstaunliche Arbeitskraft und Ausdauer verband. Außer- dem hatte er den nicht zu unterschätzenden Vorzug vor Waldcr- see voraus, daß er keinerlei politisierende Neigungen besaß, sondern nur den Ehrgeiz kultivierte, als Soldat seinen Platz ouSzufüllen. Die Anlage und Leitung der Kaisermanöoer hat Schlieffen viel Anerkennung gebracht, und wer die — nicht immer bloß rein militärischen — Schwierigkeiten, die hier in Betracht kommen, auch nur annähernd zu würdigen vermag, wird besonders seine Leistungen gelegentlich der großen Manöver in den Jahren 1895 und 1897 richtig cin- zulchätzen wissen. Sein Kaiser hat ihm beinahe anderthalb Jahr- zehnte das vollste Vertrauen geschenkt. Das will viel sagen und kann zusammen mit der Abschiedsrede, die Gras Schlieffen am Sonnabend vor den Offizieren des Großen GeneralstabeS ge- 'halten hat, alL die glänzendste Kritik seiner 14jährigen Tätig keit al» Chef deS Großen Generalstabes angesehen werden. Er ermahnte darin die versammelten Offiziere des Generalstabs, das Vermächtnis des großen Jeldmarschalls zu wahren, in rastloser und unermüdlicher Tätigkeit alle Kräfte ein- zusetzen, um den Gencralstab ans der Höhe zu erhalten, wie ihn der große Moltke einst übergeben habe. In diesem Sinne zu schaffen und zu wirken, sei sein ganzes Streben, seine Lebens- aufgabe gewesen. Es erfülle ihn mit Befriedigung und Genugtuung im Augenblicke dcS Scheidens, daß der deiitsche Generalstab im deutschen Volke, in der Armee, vor allem aber auch im Auslände dieselbe Hochachtung genieße, wie ehedem. Voll innerer Genugtuung übergebe er daher den schweren und verantworiungsreichen Posten einer jüngeren Kraft. Die Offiziere schieden mit tiefer -Bewegung von ihrem Chef und hekrästigten durch «in dreifaches Hurra auf den obersten Kriegs herrn, imß sie der Mahnung ihres scheidenden Chefs stets ein- gedenk sein wollten. Damit ist die Aera Schlieffen vorüber und eine neue Molikc- periode folgt. Die Wahl des Generalleutnants v. Moltke ist ebenso wie der Abgang Schliessens nicht überraschend gekom men. Bekanntlich hat ihn der Kaiser, als er ihn zmn General- quartiermeister ernannte, vorweg als den Mann bezeichnet, der demnächst an die Spitze des Großen Generalstabs treten würde. Daß >d«r Kaiser in den jetzigen kritischen Zeiten eine jüngere, irnverbrauchte Kraft auf dem wichtigen Posten haben wollte, ist nicht weiter verwunderlich. Die Arbeiten dort erfordern so viel Spannkraft, daß es sicher bester ist, einen 57jährigen voll- kräftigen Mann damit zu betrauen, als einen über 70jährigen Greis, ganz besonders, wenn man — wie der Kaiser es sicher tut — einen nahen Krieg jedenfalls nicht ganz außer dem Bereich aller Möglichkeit sieht. Unverständlich wäre es. wenn der Kaiser den Generalleutnant v. Mollke wider dessen Willen -u seiner jetzigen Stclkuntz bestimmt hätte- Man munkelte vor einigen Monaten, als die ersten Gerüchte über einen Wechsel in der Leitung deS Generalstabes auf- tauchten, v. Moltke hätte dem Kaiser unumwunden erklärt, er suhle sich der Stellung als Chef dcS Großen Generalstabes der Armee n i ch t g ew a ch s e n. An diese Nachricht sollte man vorderhand nicht glauben, dazu müßte sie besser ver bürgt sein. Viele Gründe sprechen dagegen. Mag der Kaiser auch manchmal in seiner impulsiven Naiur eine wenig glück liche Hand in Personalien gezeigt haben, vor der furchtbaren Verantwortung wäre er sicher znrückgewichen, einen General unter solchen Umständen auf einen Posten — kur; gesagt — zu zwingen, von dessen richtiger Besetzung so viel für daS Wohl und Wehe der Armee in Krieg und Frieden, ja für das ganze Vaterland abhängt. ES erscheint beinahe ausgeschlossen, daß der Kaiser gerade in diesem Augenblick, wo wir einem kritischen Jahre erster Ordnung rntgcgensehcn, persönlichen Liebhabereien nachgehen sollte: wie cs auch ganz unwahrscheinlich ist, daß o. Moltke — wenn er dis obige Bemerkung wirklich und ernsthaft getan hätte — nicht sofort die Konsequenzen aus ihr durch unweigerliche Erbittung seines Abschieds gezogen hätte. Wir können deshalb nur an eine müßige Erfindung glauben, die unserem Kaiser wieder einmal etwas am Zeuge zu flicken bestimmt war, und wollen hoffen, daß der neue Chef des Großen General stabes als der geeignete Mann dafür seinem Namen Ehre machen möge in Krieg und Frieden. Er ist ein noch unbe- schriebenes Matt, von dem man in Armeekreisen verhältnismäßig wenig gehört hat. Offizier seit dem 12. September 1870, wo er zum Leutnant befördert wurde, gehört v. Moltke seit 1880 fast dauernd dem Generasstab« an. dem er auch sein« glänzend« Karriere verdankt. Aus dieser ist besonders erwähnenswert, daß der jetzige Generalstabschcs in der Umgehung des Feldinarschalls Grasen v. Moltke von 1882 bis 1891 als Adjutant tätig war. Sicher wird diese lange Zeit des intimen Umganges mit seinem großen, genialen Onkel nicht ohne ent sprechende Förderung seiner militärischen Anlagen und Anschauungen geblieben sein. Zum jetzigen Kaiser trat v. Mollke in nähere Beziehungen seit dem 28. April 1891, wo er zum diensttuenden Flügeladjutanten ernannt wurde. Wilhelm II. hat ihn seitdem immer in seiner nächsten Nähe ge- habt, und cs ist allgemein bekannt, daß der Kaiser große Stücke auf v. Moltke hält und sich von seiner Tätigkeit als Chef des Großen Generalstabes viel verspricht. Im Gegensätze zu seinen beiden Vorgängern, Waldersee und Schlieffen. die der Kavallerie angchörten, entstammt v. Moltke ebenso wie sein großer Vor fahre. der Gencralfeldmarschall, der Infanterie. Ans Mollkes Vergangenheit lei kurz folgendes mitgeieili: Hcl- mnth Johannes Ludwig v. Moltke ist geboren am 23. Mai 1848 zu Gerstorff in Mecklenburg, absolvierte das Realgymnasium zu Rendsburg, trat als Fahnenjunker am 1. April 1869 beim Schleswig<Ho>steinschen Fiisilier-Ncgimeirt Nr. 86 c!n, wurde am 9. Dezember 1869 zum Fähnrich befördert und am 23. April 1870 in das damalige Königs Grenadier-Regiment Nr. 7 z» Liegnitz versetzt. Am 12. September 1370 zum Leut- nant befördert, nahm er mit Auszeichnung am Feldzuge gegen Frankreich teil und wurde mit dem Eilerncn Kreuze zweiter Klasse dekoriert. Im Juli 1872 wurde Leutnant o. Moltke in das 1. Garde-Negizpent z. F. versetzt, war von 1876 bis 1879 zur Kriegsakademie kommandiert, rückte am 15. September 1877 zmn Oberleutnant ans und wurde im Mai 1881 als aggregier! zum Generalstabe der Armee versetzt, nachdem er ein Jabr vorher beim Großen Generalstabe kommandiert gewesen. Nach dem er am 19. November 1881 zum Hauptmann befördert worden, erfolgte seine Einrangicrung in den Generalstab und im Februar 1882 die Ernennung zum zweiten Adjutanten seines Onkels, des Generalseldmarschalls Grasen v. Moltke. Mit der Enthebung des Jeldmarschalls Grafen v. Moltke als C'ncs des Generalstabes der Armee und Ernennung zum Präses der Landcsverteidigungskommis'sion trat Hauptmann v. Moltke gleich zeitig als persönlicher Adjutant mit über, wurde am 15. Oktober 1888 zum Major befördert und nach dem Tode des Generolseld- marschalls am 28. April 1891 zum diensttuenden Flügeladjutanten des Kaisers und Königs ernannt. In dieler Stellung rückte er am 27. Januar 1893 zum Oberstleutnant aus, würbe Kom mandeur der Schloßgardekompagnie, am 18. August 1895 znm Oberst befördert und am 12. September 1896 zum Kommandeur des Kaiser - AIe>inder-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 ernannt unter Belastung in seiner Stellung als Flügeladjtttant. Am 25. März 1899 erfolgte seine Beförderung zum General- major und Kommandeur der 1. Garde-Jnsanterie-Brigadc unter gleichzeitiger Wahrnehmung der Geschäfte der Kommandantur in Potsdam. Am 27. Januar 1902 wurde General e. Moltke unter Beförderung zum Generalleutnant zum Generaladjutantcn und zum Kommandeur der 1. Gardedivision, am 18. Februar 1904 zum Gencralstab der Armee kommandiert und znm General quartiermeister ernannt. Neueste Trahtmeldililneli rem Janncn. Zur Lage in Ittufflmid. Petersburg. lPriv.-Tel.) Ein kaiserlicher Erlaß ordnet ,',lir S ichern na des normalen Verkehrs für Eisenbahnen eine Reihe von Maßnahmen an: so wird die Bahn in außer- ordenllichen Fällen einem besonderen Komitee unter Dem Vor sitze des B«I,ndirekiors unterstellt, das Verordnungen erlassen und deren Nichtbcfolgnng bestrafen, ün Bahnbcrirke Versamm lungen verbieten, Handels- und Industrie - Unternehmungen schließen, den Vertrieb vou Zeitungen untersagen, Beamte ent lassen, Privatgerjonen und Beamte ousmcisen kann usto. — Tie Meldungen, die W o l g o b r ü ck e bei Sysran sei böswillig zer stört, wird amtlich als unrichtig bezeichnet. Petersburg. Der Gehilfe des Kommandierenden des Militärbezirks Wilna, Generalleutnant Krischiwitzki, ist znm Gcneralgouoerneur von Wilna, Grodno und Kowno und zum Komnianbierendcu ves Militärbezirks ernannt worden. Moskau. Ein Arbeitcrkomitee in Jwanos's-Wosnejscnsf ließ kcn Arbeitern aller Moskauer Bahnstationen einen An: ruf zuaehen, in dein es heißt: Die Bauern seien bereit, sich zmn Schütze des Thrones und ihrer von den Revolutionären mißachteten Rechte zu erheben: sie warteten mir auf das Signal. Daher bitte das Komitee die Truppen, das Leben der Anssiändstchcn nicht zu schonen. Ganz Rußland bücke jetzi ans die Truppen, welchen zu Hille zu kommen die Bauern bc reit seien. Die Direktoren der in Moskau einmündenden Bahnen bittet das Komitee, ihren friedlichen wie aufständischen Ange stellten zu erklären, daß das Volk unabänderlich entschlossen ici. sich im neuen Jahre zu erheben, den Aufstand auf den Bahnen zu unterdrücken und den Frieden im Moskauer Kreml zu dis tieren. falls der Bahnverkehr bis zum 8. Januar nicht wieder bergestcllt sei. Die Bauern jagen, eS sei besser, bei der Ver- teidigung der Heimat zu sterdixi. akS zu Hause -u vechunger» oder durch den Aufstand umzukc-mmen. Warschau. <Priv.-Tel.j Nachdem die hiesige Polizei zwei internationale Anarchisten verhaftet hatte, entdeckte sie eine große Dynamitniederlage mit 19 fertigen, bis 37 Pfund schweren Bomben, zahlreichen Revolvern und 30 000 Flug schrssten. — Das Organ der Nationaldemokraten, der „Gonice , wurde suspendiert. Im Gouvernement Kielce wurden in zehn Orten die Gemeindekanzleien und Torfposlämier zerstört. I» den hiesigen Fabriken dauert der Streik fori. London. <Pnv.-Tel.) Wie der Korrespondent der „Times' meldet, haben sich die Neste der R ev o l u t i o n ä rc in Mos k a u im Stadtteil Presiüa verbarrikadiert und befestigt. Da ein Angriff auf die revolutionäre Position viel Blutvergießen kosten würde, haben sich die Behörden entschlossen, die Rebellen durch eine regelrechte Belagerung aiisznhimgcrii. — Nach verschiedenen Meldungen aus Petersburg ist ein »euer Aufstand in Reval im vollen Gauge, und es hat de» Anschein, daß er die Dimensionen der Rigaer Unruhen anuchmen wird. Wie der Korrespondent der „Times" telegraphiert, wurden die kaiser lichen Truppen unter General Orlow von den Revolutio näre» in Reval vollständig geschlagcn. Königsberg. Der Dampfer „W olgo ", der, wie ge- meldet, beauftragt "wurde, nach Ausschiffung seiner Passagiere in Pillau sofort zur Abholuna weiterer Flüchtlinge nochmals nach Riga zurückzukehren, hat Anwchsung erhalten, auf der Rück fahrt nach dort zur Entgegennahme weiterer Instruktionen Memel anzulausen. Tie gleiche Order hat der Dampfer „Kehr wieder" erhalten, der ebenfalls »ach Riga geht. — Heute mittag sind hier aus dem Pillauer Bahnhöfe 220 ruisischeFlücht- tinae ciiigeironen. Die Mitglieder des Hilfskomitees trafen auf dem üiahn'ioic Anordnungen snr ihre Unterbringung bezw. Weiterreise. Villau. (Prio.-Tel.) Etwa 60 der mit dem Dampfer „Wolga" aus Riga gestern hier eingeiroffenen Finch Hinge sind Nichtdenlsche. Es befinden sich unter ihnen Oesterreicher. Engländer, Franzosen, Rumänen. Schweizer, Amerikaner und Dänen. Bo» den 287 Angekommcnen sind gegen 200 völlig mittellos. Für die Unterbringung der Bedürftigen in Königsberg ist gesorgt Als die „Wolga" am 31. Dczeuib'er Riga verließ, war dr< Stadt ruhig: die Läden waren geschlossen, Bahn und Tele graphen unterbrochen. Die meisten Flüchtlinge stammen vom Lande, wo Anarchie herrschen soll. Berlin. sPriv.-Tel.) Der Kaiser tzqt dem Prinzen Moritz zu Schaumburg-Lippeden Roten Adlerorden 1. Klasse verliehen. Der JlugeladMont des Kaisers, Major v. N c u m a nn-K os e l, erhielt das Offizierkreuz des säch sischen Mbrechtsordens. Berlin. sPriv.-Tel.) Reichskanzler Fürst Dü low empfing gestern abend den sich auf seinen Posten nach Peters burg begebenden Botschafter o. Schoen in längerer Audienz — Nach einer über Paris kommenden Mailänder Meldung erwartet man dort die bevorstehende Ankunft des Fürsten Bülow. und zwar noch vor dem Zusammentritt der Marokko koiiserenz. Nach weiteren Pariser Nachrichten toll das Er- scheinen eines deutschen Weißbuches über die Marokko- Angelegenheit wieder in Frage gestellt sein — Zu der Meldung eines Londoner Blattes über den Empfang des per sischen Prinzen Schon es Salt an eh durch den Kaiser schreibt die „Tägl. Rdsch.": Prinz Schon es Saltanch ist aller dings vor etwa 14 Togen, als er sich aus Gesundheitsrücksichten in Berlin aushiclsi vom Koller in Audienz empfangen worden. Durchaus unzutreffend aber sind sowohl die Angaben über die angebliche Mission des Prinzen an den Kaiser, wie auch die dem Kaiser zuqcschriebcnen Wünsche nach besonderen Konzessionen für den deutschen Handel. —. Der bekannte Militärschriftstellcr Oberst a. D. Gädlcke äußert sich abfällig über die Ernennung des Gcncralleuknanls v. Moltke zum Ehe) des Großen Generalstabes Moltke solle sich längere Zeit geweigert haben, die eingetragene Stellung anzunchmen. Es sei schade, daß er bei dieicr Weigerung nicht geblieben sei. Der große Name und die Eigenschaften eines Dutzcnd-Gencrals genügten nicht für den Posten. Indessen einen großen Vorteil habe der neue