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- Erscheinungsdatum
- 1906-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190601022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-02
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
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L S . N L 7 " - r» s L «I L sr L « «s» d r» 6_ 8 jugendlich« dem Gou- arree». Hier- König und ab u»G degrüßt« hierder di« einzelnen Bataillone mit «i»«m fvemldlichen: »Guten Margen. Grenadiere!". Der Prinz stand unterdessen in strammer Haltung neben oerueur frecheren O^Bvrn vor der Mitte de- Karrees, bin begab sich nach Abschrecken der Front dev richtete an das Regiment ein« Ansprache, i» ivetcher er zunächst die zuversichtliche Grwartno« auSiprach, daß da» Reg», inent sich der Ehre würdig erweisen tverve. zwei Prinzen de» königlichen Haines in seinen Reiben zu haben. Gr hoffe. daß sich seine „beiden Jungend" hier wohl suhlen werden in seinem treuen, lieben, alten GrenadierHiegiment. Er hoffe, daß auch der jüngste Leutnant de» Regiments ebenso wie er da» Regiment als seine militärische Heimat auffassen werde und sich hier so mahl fühlen möge wie in keinem anderen Truppenteile. — Der Kommandeur de» Regiments. Herr Oberst v Ebrentbal, dankte dem Könige immens de» Regiment» für de» erneuten Beweis allerhöchster Huld und Gnade durch Einstellung de» Prinzen Friedrich Christian in da« Regiment. Das Jahr 1905 werde in der Geschichte de» Regiments al» ein bedeutungsvolle» und glückverheißendes fvrtleden, denn an seinem Beginne und an seinem Ende habe ein Kvniglicher Prinz in seinen Reihen Aufnahme gefunden. Im vollen Beivusitsein der hieraus er- ivachieudeil Pflichten und dem Gefühle treuer Liebe und An hänglichkeit zu Lemer Majestät und dem gesamten königlichen Haute schließe er mit dem Rose: „Sc. Majestät der König Friedrich August: Hurra!" — Das Regiment stimmte begeistert in diesen Ruf ein, und die Musik spielte die KönigSkiniiiie. Rach ihrem Verhallen führte Gouverneur Freiherr O'Bvrii den Prinzen Friedrich Christian an den Platz des Schließenden des ersten Zuaes der Fahnenkompagnic, worauf unter den klängen des RegimentsmarscheS ei» einmaliger Vorbeimarsch derselben in Kompagniesront erfolgte. Der prinz liche Offizier hielt, tapfer zutretend. in bester Haltung sich etwa 30 Schritte racker an seinem Platze, oann aber wurden die Grenadierschritte ihm doch etwas zu lang, und er kam »ach dem Desilec vor seinem königlichen Barer etwas aus der Richtung. Rach Be endigung deü Parademarsches begab sich Prinz Friedrich Christian zu dem König, >v"raus die Beglückwünschungen statl- landen. Im Anschluß an die Reaimentsfeier veretnipten sich die Generalität und das Offizierskorps im Offizierskasino de» Regiments zu einem Frühstück, an welchem der König, sowie Prinz Johann Georg, Kronprinz Georg und Prinz Friedrich Christian teilnahme». Beim Verlassen der Kaserne bildeten die Mannschaften im Treppenbause und vor demselben Spalier. Das Publikum bereitete Sr. Majestät und den Prinzen aus der Heinisaköi nach dem Kön Die Mannschaften wurden Trutweiiteils festlich bewirtet im Rahmen einer internen lichkeit der Zutritt versagt blieb. — Die kommandierenden Generäle des 12. und 19. Aimee- korps von Broizem und GrnfVitzth » m von Eckstädt, die Kommandeure des Grenabieriegimeuts Nr. Ml »nd des 21. Ulauenregiments Oberst von Sch lieben und Oberstleutnant Gras S ch u I e ii b il r g begaben sich nach Berlin, um dem Kaiser die Neujahrsglückwünsche darznbringen. — Prinz Hermann von S ch v » b n rg - W a l d e n b >, r g rur Schloss Hermsdors, Prinz Ernst von Schöiibnrg-Waldciiblirg ans Schloss Gauernitz, Fra» v on M i n ckw i tz. Palastdame der Königin-Witwe, Grat und Gräfin A. Vitzthum, sowie P. von JunkovSkn. Stallmeister des Kaisers von Rußland, trafen i» Dresden ein und nahmen in Hotel Bellevue Wohnung. — Der Rektor der Universität Leipzig Herr Professor Dr. Seeliger überbrachle gestern dem König Friedrich August die Glückwünsche der Lcindesniiiversilät. Heute wird der Herr Rektor bchuis Entgegennahme der Neujahrswüiffche von der Königin-Witwe Carola empfangen werden. — Zum ch i r ii r g is ch e ii Oberarzt am Säuglings heim ist. nachdem Herr Dr. Hübener, wie jüngst belichtet, als Diiek'vr des Stadtk»anke»hauses nach Lieaiiitz geht, der hiesige Svezialarzt für Chirurgie Herr Dr. med. Willi. Weber gewählt worden. Vor seiner Niedcrlassnng war Herr Dr. Weber viele Jabre erst Aisistenzait und dann 2. Arzt an der unter Leitung de» MedizinalratS Tr. Lindnei stehenden chirurgischen Abteilung des Friedrichstädter Krankenhauses. — Die Gelbe Suppe. Ter ohnehin schon anheimelnde Ober saal des Königlichen Belvedere rrng zum Feite der „Gelben Suppe",^dem Mahle der städtischen Behörden an der Jahres wende, Sonnabend, den 80. Dezember, ein besonders trauliches Gepräge, das sofort Stimmung oerls.h, echte, rechte Weibestim- mnna. Christlaniieii. in eleklrischsarbigeiii Liciste güibenv, schloffen wirkungsreich den Hintergrund: silberne,zierte Cärist- bäumchen, denen ein helllenchiender Rosenaniban >ich zugesellte, schmückten ^die Längstafeln: Heller >ierzenschimmer ergoß sich über die Ouer- und Ehrentafel: überall war der Glanz des ichneeichten Linnens der Tafeln erhöln durch das blitzende Krislall der Gläser, die zarten Farben von Zlränßcheu, nicht zum legien durch glänzende Länassireisen in den städlischen Farben schwarz und gelb, die wieder yinführien ans den Charak ter des Festes. Tas erste Glas ward nach altem, feierlichem Herrscher taoioerorv- wir fassen cs a» diese« in» versch «triebe mit Den ärken: manch' herbe» treimen bot ein ihre BerufSklaffei» msd dem Gelöbnis, »ch diese« vertrauen» würdig zu zeigen. die Bitte an die äste, ren Kollegen, mitzuhetseu an der Nerwirllichuna solchm Be- N>ü-tn». Köstlich wusste Herr Stadthanptbuchbalter a. D- »rum Hein in einem Gedicht auf die Frauen deren AÜ ' Studium ln allen Fakultäten, in Chemie eis«h dankbar und ergötzlich V" rer oes ,<eires. ras erste cmas ward nam allem, ! Brauche dem König gebracht, dem angestammten unseres Landes. Was nns bewegt, so sprach der Zt nelen-Borslehcr Herr Inslizrat Tr. jnr. Stöckel, wii zusammen in den Wunsch: „Gott schütze den König und sein Hans, Galt gebe seiner Regierung ein gut Regiment, Gott er halte dem Reiche den Frieden nach außen, iinierem Lande aber Sen inneren Frieden. Das neue Fahr schenke uns vieie gute Tage und unseren Mitbürgern Wohlergehen!" Jubelnd und eiii- nütig stimmten die berufenen Vertreter unserer Stadt in daS Hoch auf den König ein: daran schloß sich der feierliche Gesang: , Teir König segne Gott." Für Herrn Oberbürgermeister Geh. Finanzrat Beuilcr, den Trauer vom Feste seriibielt, begrüßte Herr Bürgermeister Leupols das Kollegium: Was Rät und Stadtverordnete Zusammenhalt, ist das strenge Gebot der Pflicht: aber dieses Pflichtgefühl wird gehoben durch die Wert- chätzuug unserer Stadl allüberall, geadelt durch unsere Liebe ,u ihr. Gepriesen wird die Fülle unvergänglicher Kunstschätze, die sie der Gunst unserer Fürsten dankt, gepriesen ihr unver- -ileichliches Hostheciter, das weben neuen Ruhm geerntet, ge priesen ihre Beamten, in deren architektonischem Brennpunkt mir uns befinden, gepriesen ihre Brücken — und gelingt es unse rem Poiltstcr, Herrn Oberbaurar Klette, die neue Auguslus- brücke harmonisch dem Stadtbilde einzusügen, er wist) unser IRutikex maxiluiis sein: gepriesen Dresdens herrliche llm- gebung, die wir uns näher bringen durch Ausbau der Ver kehrswege, wie wir denn heute gerade die Straßenbahnen voll in unseren Besitz genommen: gepriesen endlich auch die Freund- willigkeit ihrer Bewohner, die kein Tumult mehr aewlrrden möge. Unablässig ist die Bürgerschaft bereit, den alten Bor stigen neue hinzufügen: durch die Grundsteinlegung zum neuen Rathaus, die Anlage des großen Schlachtbofes, die Bauten zur Entwässerung, die Vorbereitungen zur künftigen Kunst- und Gewerbe-Ausstellung, endlich durch die Ausgestaltung des Güntz- bades. Wenn trotz all' diewr Opfer es möglich sein wird, wie Ser Herr Redner unter Beifall erklärte, im neuen Jahre eine Steuererleichterung eintreten zu lassen, so dürfen wir '.endig der Zukunft Dresdens ein Glas weihen. Begeistert stimmten die Versammelten zu: doch siche, herrichte in diesem Augenblick erneut Las Gefühl vor. wie schön es wäre, solch' ein Hoch krönen zu können durch einen Sana auf Dresden, wie dieses Hamburg und Bremen, auch Bergen in Norwegen vermögen. Den Tank an den Rat. insbesondere seine Spitze, brachte der Bize- »orsteher, Herr Hosrat Dr. med. Battmann, yervorhebend, sie mit der Anerkennung für dos hohe Maß geleisteter Arbeit wrnehmlich be? der Kanalisation sich vereine die, Dankbarkeit >ür das gute Einvernehmen zwischen beiden Körperschaften. Wie wch dwies Einvernehmen^ die Vorbedingung jedweden gedeih lichen Zusammenwirkens. stitens des Rates geschätzt wird^gmg aus der ErwiderungSrcde des Herrn Oberbäurates stadt- baurates Klette hervor, eine Rede, in der dem Ernste der Humor aufs glücklichste sich mischte, und die ausging in einem >)och am' das Kollegium. Ten scheidende» Stadtverordneten widmete der Schriftführer. Herr Rechtsanwalt Müller von Berneck. Worte ehrendster Anerkennung und hob, gegenüber der Kritik Mancher Zeitungen, ihre Charakterfestigkeit und Hin gebung, sowie ihren erfolggekrönten Fleiß hervor. Nock einmal brachte ein Hoch aus das Wachsen. Blühen und Gedeihen von Dresden im Namen der AuSscheidendcu aus Herr Bürgerschul. Oberlehrer Laube Wohl keine Stadt werde so vor der Oesfenllichkeit regiert: mit seltener Tatkraft und Gewissenhastig. keil werde für st« im Kollegium gearbeitet: jedem Bürger sollte es trotechmk nachzuweisen, dankbar und ergötzlich zuglei te Herr Buchbinder-Obermeister Un rasch de» AuSsc r die Gelbe Suppe. Den Widerspruch, zu dem dieser T spruch reizte, nutzst Herr Kaufmann Bener zu scherzender Er widerung. die jedoch anSgiiig auf den ernsten Wunich. auch ferner möge Rat und Kollegium sich in Einheit betätigen. Die Tot- jache, daß die drei prächtigen Zwischenlieder, die mit der treff- sich auSgesührten Täfelmusik die Stimmung erhöhten, drei Neu städter Stadtverordneten zu danke» waren, gab Herrn Dr. med. Ovitz Gelegenheit, mit prächtigem Humor der geliebten Neu stadt als Zitz der Intelligenz zu gedenken. — Erneut trat auch au diesem Festabend hervor, wie ireudiger Scherz und heiliger Ernst den Einschlag zu der Kette bilden, die Rat und Kollegium immerdar verbinde» zum Wohle unserer Stadt — Personalveräuderu » gen in der Sächsische» Armee: -f» Kiisten, Hcmvtina»«», »iS bl. Dezember in der .Uatierliclie» Tchutz- iriwp» sür Lüdweltasrika. mit dem l. Januar in der Armee und zwar »IS Rmmeifter mit einem Valente vom i» Sepieniber ISNS im r> Nl.-Rgt. n'iederanaellclll. R- Roll,«, venlnant im «>8, Feldart.-Regl., vom >5. Januar ab bis ans weiteres ohne Gebalt zur DienstleisNina bei dem Auswärtige» Amr in Berlin kommandiert unter alKibzeil'aer Enlbednng von seinem uonimandc' als Misteni zur Attiklerie-Vriisunaa-Kommistioil in Berlin. R- Prinz Friedrich Ebrstiian. Herzog zu Sachsen, königliche Hobest, zum vlnt. im Leib-Gren.-Regt. ernann!. — Absch lebst» ewrlligunae», Edler von Dnerknrtb, .,>a»v1mann und Uonipagniechet im lvli. Ink Rgk., mit Peniion der Abschied bewilligt, -W »erben, Oberllnt. im stx. Inf.- Reai.. mit Pension, der Aurstiä» ans Anstellung im Kivildiensl und der Erlaubnis zun, Tragen der Armee-Unisorm der Rbickiev bewilligt. ^ v. Zezkchwitz, ckarasteris. Oberstleutnant z. D. und Bezirstlostizier beim Land,» -Bezirk Wurzen, unter Forlgewäbrimg der geiebliche» Pension von seiner Dienststellung «nlboben und der Abschied bewilligt. — Die diesjährige S i lv e st er» a ch t ist im Verhältnis zu ibren Vorgängetiniien recht ruhig verlaufen, und eS haben sich alle die im Publikum verbreiteten Befürchtungen wegen einer Wiederholung der Demonstrationen in dieser Nacht nicht bestätigt. Dank der wiederholten ernsten Mahnungen von selten der Presse aller Partelsckattienmgen und vielleicht nicht zuletzt auch infolge der in de» letzten Tagen bekannt gewordenen Koben Strafen, die über Teilnehmer an den Demonstrationen verhängt worden sind, Kat sich da» große Publikum von dem Silvestertrnbel fernaehalten. Die paar Tausend Personen, die nach 13 Uhr auf dein Altmarkre zusammengekomnien sein mögen, bestanden zumeist au» jungen, übermütigen Leuten, denen nian aber im allgemeinen eine gewisse Beklemmung ansehen konnte. Die wenigen Gendarmen, die man hier und da an de» Stiaßeneingängen sah. ignorierten in der Hauptsache die harmlosen „Prosit-Nenialir"-R»fereien und schritten nur ab und zu gegen die erheblicheren Ruhestörer »nd Unfugstister ein. Ein junger Mensch, der es für wichtig hielt, seiner Gesinnung Ansdrnck zu geben, brachte aus dem Altmarkte ein Hoch auf die Sozialdemokratie aus, er schien aber nicht viel Erfolg damit erzielt zu haben, denn man sah ibn kurz darauf ans dem Wege »ach der Polizei zu. Die Polizei hat im ganzen etwa 25 Personen wegen Silvester-Ausschreitungen feslaenommen. Ernste Ruhestörungen sind nirgends vorgetomnien. — Einen un erfreulichen, auf abergläubische Gemüter wohl sogar „unheilver kündenden" Eindruck auf das Silvester-Publikum machte ein Leichenwagen, der während des SilvesteckäuteiiS die Leiche der am Herzschläge verstorbenen Gattin des Hoteliers Kögel („Stadt Gotha") nach dem Tolkewitzer Friedhöfe überführte. — Der Jahresanfang gleicht hinsichtlich deSWitterung»- chcirnkters fast d.m vorjähiige». Auch diesmal trat mit Be ginn des neuen Jahres eine verhältnismäßig scharfe Käste ein lbis zu 12" 6. gestern Morgen) und bat sich bis jetzt erhnlten. Der Schnee bedeckt darum auch überall Feld und Flur und die Jugend machte sich dies gestern ausgiebig zu Nutze. Auch Pferdeschlitten konnte man vieifach mif Äinkertouren bemerken, ebenso wurden gestern bereits die nntüriiche» Eisbahnen aus Teichen uiw. benutzt. — Die Sächsisch-BöbmischeDamvsschissahrts-Gksellichast mußte infolge des eingetretenen Eistreidens »nd der anbaltenden Kalke Sonntag den :)l Dezember >905 abends ihren gesamte» Personen- »nd Frnchtfchrffcihrtsbetrieb ein stellen. — Die Direktion der Städtischen Straßenbahn besteht nmiiilehr ans den Herren Stadtrat Dr. Kretzschmar und de» Direktoren Clanß und Storßner. Die Geschäfte der Städtische» Straßenbahn wr.de». wie gemeldet, in dem bis herigen Direktorialgebündc der Dresdner Straßenbahngesellichast, Geoigvlatz 8. erste Etage, weitergesichrt. — Das 25jährige Jubiläum seiner Tätigkeit bei der AktiengeieUichast Dresdener Papierfabrik feiert heute Herr Haupt buchhalter Hermann Seifert. — An, Neujahrßt-'g vormittag gegen V«10 Uhr wurde die Feuerwehr nach dein Grundstück Bürgerwiese 3 gerufen, wo in einer Stube ini I. Stock bei Benntznng eines Sviritus- kochers Feuer entstanden war. Dieses zerstörte einen Reiiekorb, eine Anzahl KIcidnnasftiicke u. n. m., kannte aber von schnell ein- gleifenden Hansbewohnein gelöscht werden. Die Feuerwehr kain nur kurze Zeit in Tätigkeit — Der wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 1200 Mkj verurteilte Pattor Edeling in Leipzig hatte in einem Gnadengesuch an den König um Erlaß der Strafe gebeten. Das Gesuch soll jedoch abschlägig beschieden warben lein. — In Netzs ch kan brannteam Freitag da» Leichsneriche Tampsiäaewerk nieder Es iit in verhältnismäßig kurzer Zeit das dritte Mal. daß das Werk ein Raub der Flamme» wuroe Der Eigentümer hatte versichert. Weiteres Oertliches siehe Seite 4. 'vereinSkalender für deute. Gewerbeverein: Vortrag. i/z8 Uhr. ivewerveverein: Vortrag. VzK Uhr. Militärverein chcm. 188er: Monats-Versammlung. „Hum. bolotgarten", Vu9 Uhr. Wafferstand der Slbe und Mold«. Budwcis Pro« Pacdnbi» Me'nit LeNmeri» Lutftg Dresden 1. Januar -i- « -t- 23 -I- i — 2« — l? I — HO TafteSneschichte. Da» neue Jahr in Rußland ist dort im alten Wirrwarr eingezogen. Manche Anzeichen aber iprechen dafür, daß Aussicht auf baldige Besserung vorhanden ist. Besonders scheint die Regierung wieder Energie und Ruhe zurück- gemvnnen zu haben, denn sie vereinigt mit ernster Reformtätigkeit eine eiserne Faust den frevelnden Ruhestörern gegenüber. So trifft sie. wie aus Petersburg gemeldet wird, energische Maßregeln, um das Wahlgesetz so bald alS möglich zur Ansführunä zu bringen. Zur Durchführung de» Ukase» vom 25. Dezember sind Instruktionen über den Wahlmodus ausaearbeitet und weiden in kurzem veröffentlicht werden. Die Lokalbehördcn werden an- M dulden »u wolle», dk itzan Absichten ««derftuud tionäre» ihr Handwerk zu legen. Die Verhaftungen von Mitgliedern der extremen Parteien dauern sürt. In der Nacht zum 80. Dezember wurden II Sozialrevolutionäre fest- genommen: die Gesamtzahl der Verhafteten vom 80. Dezember wird auf 122 angegeben. Bei einer HauSsuchnng in einem der armeni'chen Kirche in Petersburg gehörigen Hause wurden Revol ver und Bonivenhüllen gefunden. Weiter hat die Regierung tn einem Erlaß des Ministerrats an die unsicheren Elemente unter der Beamtenschaft folgende Warnung ergehen lassen: „Es ist unzulässig, daß Beamte, die ihre Tätigkeit kraft der ihnen von der Regierung verliehenen Amtseigeiischaft ansübe», geheime Feinde der bestehende» Ordnung sind. Der Eid legt Pflichten auf in Gemäßheit der Absichten der Regierung. Ta m Beamte gewillt sind, treu bestehend«» önl utoi ihren «h offam versage«.,,— °'L"- tn überraichrnd kurze, Zeit ntederaeworsen hat. »u» d«, alt» KrömmgSstadt der Aaren wird mit dem 8l). Dezember gemeldet: Freitag ^adend und Sonnabend früh umzingelten Truppen in großer Zahl mit Artillerie und l PrrSira, wo sich der Rest der Die Truppen rückten von d«i Artilleriefeuer, da» den i« Revolutionäre flüchteten in die aller'Wasfengattung«n in größerZah?m«t Maschinengewehren den Stadtteil Pre-na. wo Revolutionäre festgesetzt hatte. Setten vor und eröffnet«» «tn ganzen Tag über andauertr. D Häuser, wo sie verhaftet wurden. Einige Gebäude wurden in Brand geschossen. I» der Fabrik Prochorow, wo sich die Revo lutionäre konzentriert batten, richteten Geschosse große Verheerun gen an. AlS die Massenverhnftungen begann«», ent kamen einige Führer der Aufständischen. ES sind 600 Personen vechaftrt worden. Die Revolution kann hier als unterdrückt be trachtet werden. In den zentrale» Teilen MciSkau» ist «S ruhig; die Arbeit wird überall ausgenommen. Anfang der nächsten Woche wird da» GeschäftSlebrn wieder seinen normalen Charakter anneb- men. Tie Zeitungen sind erschienen. Der Elsen bahn- und der Straßenbahnvcrkehr sind bereit» ln vollem Gange. Die Zahl der durch Artilleriefcuer beschädigte» Häuser beträgt etwa M. — Die „Petersburger Tclear.-Agentur" erkält aus Mo»kcm vom 80. Dezember folgende Nachlichte»: Im Stadtteil PreSna wurden die Barrikaden und die Fabrik Prochorow von heute früh 4 bis »> Uhr vorinittnas mit Kanone» beschossen. Ans mehreren Linien der elektrischen iLtraßenbabn ist der Betrieb wieder ausgenommen worden. Alle Streitkräfte der Revolutionäre waren am Sonn abend ini Stadtteil PreSna, in dessen Straßen Barrikaden errichtet sind, konzentriert. Die Fabrik Prochorow, wo sich lO 000 Ar beit e r und Aufständige befinden, ist jetzt von Infanterie. Kavallerie und Artillerie eng eingeschlossrn. DaS große fünf stöckige HauS Knrnow wurde beute aus Kanonen beschossen. I» der iniielbnlb de» Bannkreises von Moskau gelegenen Ortschaft Nowaja Derevnia versuchten die Hausbesitzer, eine Bande Auf ständische z» vertreiben, die in ein« Schänke geflüchtet war und von da a»S aus die Einwohner schoß. Mnn schloß die Schänke ein »nd setzte sie von allen Seiten tn Brand. Dann kamen Kosaken hinzu, die weitere Entwicklung ist unbekannt. — Nach dem Gange der Ereignisse zu urteilen, steht da« Ende de» Aufstandes nahe bevor. In der letzten Nacht ist eine Anzahl Aufständische getötet und verwundet worden. Bei den letzten Zusammenstößen wurde» 200 Aufständische getötet, vom Seme »owSkvschen Regiment sielen 7 Mann. Der Verkehr aus der Eisenbahn MoSkau—Rjäsan ist nach einem für die Aufständischen sehr veuiislreichen Kampfe wiederhergestellt worden. Die Ange stellten der Stadt- und Provtiiztalvenvaltungen, sowie die Semst- wos sollen iure regelmäßige Tätigkeit am Montag wieder auf nehmen. Am >5. Januar d. I. wird in Moskau ein Kongreß der Altgläubigen stattfinden. Deutsches Reich. Ter Ka r s« r hat da» Protektorat über den Deutschen Automobil-Klub übernommen und dessen Be nennung ils „Kaiserlicher A u t om ob i l - Kl ub" ge nehmigt. Die Fra» Großherzogin Anastasia von Mecklenburg- Schwerin, die bisherige Protektorin, hat ocis Ehrenprolektorat übernommen. Der Hofbericht aus Karlsruhe meldet: Das Befinden des Groß Herzogs von Baden ist befriedigend. Seit , zwei durcbgcsührt, daß das Komitee in Königsberg sich durch Zutritt namhafter Persönlichkeiten aller Stände zu einem Provmz- komitee ausgestaltet »nd durch Bildung von lokalen Ausschüssen in sämtlichen Stadt- und Landkreisen über die ganze Provinz aus gedehnt hat. Gleichzeitig ist eine Verbindung mit dem allgemeinen deutschen Komitee in Berlin hergesteüt, so daß dessen Tätig keit in der Provinz Ostpreußen gleichfalls von der Provinzial- Organisation durchgeführt wird. Von den auf Staatskosten zur Rettung in die russischen Ostseehäfen entsandten Dampfern hat „Priiri Heinrich" seine Mission durch Herfuhr»na dar aus Rußland Geflüchteten erfüllt — es vcstcht in Reval nur eine kleine deutsche Kolonie —. lvährend der Dampfer „Wolga" auf einer zweiten Fahrt nach Riga wohl schon auf der Rück reise unterwegs ist und der Dampfer „Kehrwieder" am 1. Jan. wieder »ach Li bau abaedampst ist. Jrankrcich. Tie fünf französischen Kardinale übermitteiien, einer Meldung des „Journals des Döbats" zu- folge, dem Pap st e ihren Beschluß, dem Gesetze betreffend die Trennung des Staates von der Kirche keinen Wider- siano z» leiste.!, falls das Gesetz dem Geiste und Buchstaben entsprechend angewender wird. England. C ha ni b er l a i ii führte in einer in Birmingham gehaltenen Rede aus, er sähe keinen Grund zu der Annahme, daß die gegenwärtige Regierung erfolgreicher fein werde, al» es die letzte Glcidstoniche Regierung gewesen sei. Sie werde ein Spielzeug in den Händen der irischen Partei sein. 'Aus die Depesche deü Kolonialministers Elgin bezüglich der Einstellung der Einfuhr chinesischer Arbeiter ein gehend, sagte Chamberlain, wenn die Depsche nicht »ur ein Wbhlinanöver sei, wäre sie äußerst bedenklich, sie könnte ebenso ernste Folgen haben, wie damals entstanden wären, als England versuchte, den amerikanischen Kolonien Gesetze vorzu- schreiben und die Kolonien damit verlor. Die Verschiedenheit der Zollpolitik Deutschlands und Englands hätte zur Folge gehabt, daß Deutschland jetzt ein größeres Ab satzgebiet uw) eine billigere Produktion Hove. England könnte sich nicht mehr die erste Stelle aus dem Gebiete des HandelZ sichern, es hätte die Führung behalten können, wenn e» feine Stellung 20 Jahre vorher ausgenützt hätte. Knust und Wissenschaft. f In der König!. Hosoper gelangt heute abend Verdi» Anffiff - - - - .Ä>N?L „ Riaoletto" zur Aufführung. das König l spiel gibt Wittenbaners „ Privatdozent", Vorstellungen halb 8 Uhr. Könial. tzofschauspiel. Repertoirnöle bedingte» am Sonn abend ein Gastspte l: für die plötzlich indisponiert gemeldete Frl. Pölitz, die nie Versagende, sprang Iran Weiner vom Hoftheater zu Meiningen in der Titelrolle von Schiller» Iuna- srauvon Orleans" ein. Man lernte in dr * Dame, dre feinsinnige Beurteiler als Monna Vanna besonders rühmen, eine Künstlerin von starker darstellerischer Intelligenz, großer Sicherheit im Auftreten und mehr verständiger, als temperamentvoller BerS- behandlniig kennen. Ihre stimnllichen Mittel sind leider ziemlich beichränkt, so daß die Magd auS Don Remy in den Legatoszenen schon auf den vorderen Parkettreihen nicht immer völlig zu ver stehen war. Die Aiffsassung der Rolle, für die wir in Frl. Pölitz eine mustergültige Vertreterin haben, verriet Geist und Nach denken. namentlich in dem klaren Herausarbeiten de» visionären GttindtoneS, auf den di« Künstlerin, der großen Meininger Tradi tion getreu, die ganze Figur abstimnite, wozu übrigens die nur „ jv nient» fand, die gerade bei der „Jungfrau" erheblich aus den ver schiedenen Bühnen von einander abweichen. — Im übrigen bot die Vorstellung, die sich, in allen Rollen durchaus wie sonst besetzt, programmäßig abwickelte, zu kritischen Auslassungen weiter keinen Anlaß. DaS Haus war sehr gut besucht und zeichnet« alle lebhaftem, oft Mitwirkenden, vornehmlich cn sogar stürmischem Bestall auS. auch den Gast, mit Vermischtes. I» dem V roz«ß Sartorius wegen Weinfälschung wnrde am Sonnabend da» llrteil gesprochen. Sartorius wurde z» einer Geldstrafe von 3000 Mark verurteilt. Der StaatS- onwalt hatte 3 Monate Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe! beantragt. ** Der frühere Gouverneur Stennenberg Ist st« Bmsö (Staat Idaho) durch eine Dbnamitbombe getötet' worden. Man glaubt, daß e« sich um einen Racheakt handelt.
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