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Diese« Vlatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereu« al» zugcstcvt, während eS dir Post. Abonnenten am Morgen in eurer Gesamtausgabe erhalten. Zerugrgebilhr: Vieri,Ittibrlick Nie »re«»«, bei tägttck «»kimLlt«er tzuiraauna durch »ntere Noten «»»«»»« und mo>,«»», a„ von», und Moutaoen nur einmal» »Mt »0L>. dnr» auswürtiaeSom. initltonar» » MI de. s MI »o P». Bei e«mal>aer Kutlelluna durch die Potlckvit. >obneNeÜ»llaeld>. imAuS- la»d mit. eniivrrchendem ckulchlaac. ?! achdruck aller Artikel u. Original. Mitteilungen nur ,»it deutlicher Quelle«» n gab« t.Pread. Aachr."» tulailig Nachirilaliche üonorar. ontvrücke bleiben nnberücksichtigt» unverlangte Mainiikrivie werde» nickt autdeivalni. relegrantM'Adreiie: «»chrtchte» Lr««de». Anreizen-kanf. Amidbme von Ankündiaungi'u die „nchmiitags s Ulir Tonn und Unering» nur Marieni,reche A vo > li dis >/,i Mir T ie i lvalligeArund Mie >ca u Silben» ou Pig. An kündigungen anl der Pnvalieite ?>ciie WPig : die givaltige »'eile aui Teri ic»e M Bt» . als Emgeigudt d!ei!e bv Pig In Nnmmern noch Sonn, und Feiertage» I ivalnge Ärundicüc M P>g . a»i Prwatikite so !wu. Liualiige Ieile ani 'Lerticile und als tkmgeiandl M Pig Answurtige Ani. traue nur gegen Borauslicurbluug. Bclegbluiter werde» »ul Iv Pig> berechnet. aernivreckanicklutzi Slu« l Sir. ll und Rr. 20SL VollMixlixv V«»n8ten-L«8i iisluaxen ! St'Vts »Ilv ZK«;r^x8t«l^r-^rtilLvI in ffl»88tor rVuidivitlll nniftiinlilt «»Ei'ilielit ««prLxniertv ItviIvn-kekIeickimK Ueolllll uu8 Virol, I»Io888ti »88« LL, imrt. u»ä I. IJuxe. «r. 21«. Rencste Tiahtderichtc. Hotnachrichte», Hans- und ttzrnndbesitzcr-Vereine, Vvaelnsiese Gcuchtsverha»dlii»gcn. siiiilsisch-iavanitcher Krieg. Eivsiining bcr Stubaitolb Ibuh». Fttitiig, S. August 1804. Neueste Dralitmeldnnnen vom 4 August Zum Herero-Stusstand. Berlin. Boi» Kommando deö Expeditionskorps in 2üd- westafrika ivird gemeldet: Leutnant d. R. Dauben itt am 21- Juli im Lazarett Grvvtfoifteiii am TtzplmS gestorben: srübcr im Feldartillerie-Regiment Nr. I:Gesreiter Ernst Marquardt, geb. 26. Oktober 1884 in Linde HKr. Flalowj, irüher bei oer 4. Batterie des Felvartillerie-RegimentS Nr. 17. ist am 24. Juli beim liebersoll der Postkarte bei Dljourntioudjon qesailcn. Berlin. sAmtliche Mcldung.j Der ilkciier tKustao Strumpf geb. in Bremen, früher im Pionier Bataillon 'Nr. 3 in Spandau, ist am 26. Juli in Otjosondu am Typhus gestorben. Zum r»»ssis<1,-japanischen Kriea London. Das „Reutcrsche Bureau" meldet ans Tschisn: Der von Niutlchwang kommende Danipser „fintschau" nahin in der Nähe von Tjchifu 7 Männer, 4 Frauen und eine» »naben aus einer Dschunke an Bord, die am 2. d. M. Port Arlbur verlassen hatten. Die Flüchtlinge berichlen, dar. blnliqc Kämpfe am Wolsshügel, nördlich von Part 'Arthur, stailge- siinden haben. Die Japaner seien von diesem Hügel znrncl- yc Worten worden. Acht Eftenvalinzügc halte» 'Verwundete m die Stadt gebracht. Tie Nah! derselben sei so grop, qelvcieii, dah Transportmittel aller 'Art bcnuni werden müßten. Die Flüchtlinge bestätigten, das die .Deftigkeit der Kninpie in der Nacht vom 28. Juli nachgelassen hätte, doch dauern die Kämpfe noch fort. Die russische Flotte, die augenscheinlich von einer Erkundunassohrt zurückaekehrl jei, habe die vorrückcnöen Ja paner beschossen. In Tschisn eingctroffcne Chinesen erklären, die Japaner hätten bereits zwei Forts der Ostküste, deren Be satzung zu schwach gewesen sei, genommen, hätten sie aber wieder ausgegeben, als die Japaner aus den übrigen Stellungen zurücl- geworicn wurden. Washington. Das Staatsdepartement sicht mir ver schiedenen Vertretern 'Amerikas im 'Ansiande über die Be» schlag nähme von Scliissen und die Bcrnictitung ameri kanischer Waren aus hoher Sec von seilen RuhlandS in telegra phischem Gedankenaustausch, ist aber noch nicht in der Lage, seinen Standpunkt bezüglich der ganzen Jragc der Beschlag nahmen z» präzisiere». Der Gedankenansransch beschränk! sich nicht aus Washington und Petersburg, weil er die Aussichten der jenigen Regierungen ermitteln soll, deren Schisialirt am meisten gelitten hat. Man glaubt, das, die Tatsache, dag englische und deutsche Firmen Schisse, amerikanische Firmen aber nur Ware» verloren haben, cs rechtfertigt, daß Amerika ruhiger vorgcht, als cs ionst der Fall sein würde. Unter keinen Umständen wird 'Amerika von dem Grundsätze ab gehen, daß Lebensmittel, wenn sic nickt direkt snr die Heere und Flotten der Kriegführenden bestimmt sind, nickt als .^rieaskonter- bande angesehen werden können. Der englische Standpunkt, der sich darin geäußert hat, daß während des Burenkrieges für beschlagnahmte amerikanische Lebensmittel von England Be zahlung geleistet wurde, wird hier so betrachtet, daß Amerika sicher ist, genügende Nntcrslüknng zu sindcn, um Rußland zu zwingen, seine Ansprüche auszugeben und von der Beschlagnahme amerikanischer Lebensmittel abznstchen, die nach China benimmt sind, und selbst auch solcher amerikanischer Lebensmittel, die an einzelne Persönlichkeiten in Japan konsigniert sind, wenn nicht klar nachzuweisen ist, daß sie für das Heer oder die Flotte Japans bestimmt sind. Man ist hier nicht geneigt, die Frage der Be schlagnahme der „Ardova" weiter ausznwertcn. Konstantinopel. Die Pforte hat durch ihren Botschafter in Petersburg unter Hinweis auf ihre Berantwortlichkcit Bor- üellnngen erhoben bezüglich der künftigen Passage der Dar danellen durch Schiffe der russischen Freiwilligen-Flotte. Rostock. Heute vormittag hielten der Großh erzog und die Großherzogin ihren feierlichen Einzug in die Stadt und wurden am Rathause vom Bürgermeister begrüßt. Bom Balkon des Palais aus nahm der Groyhcrzog später den Vorbeimarsch ser Jnnunacn, Vereine und Sckulen entgegen und empfing so dann den Ausschuß der Stndenlcnichast. Uni 2 Uhr unternahmen der Großherzoa und die Großhcrzogin eine Rundfahrt durch die festlich geschmiiate Stadt. Rottweil. In Villingendvrf sind gestern nachmittag die Wohn- und Oekonomiegebände des Besitzers Hars nieder gebrannt. Awei Knabe» von 5 und 7 Jahren, die sich im Hanse versteckt halten, kamen in den Flammen »m. London. Unterhaus. Die gestrige Sitzung dehnte sich dis zum frühen Morgen aus, da die Liberalen durch heilige Opposition verschiedene Maßnahmen aiiszuhaltc» nickten, die die Regierung vvr dem Ende der Session zu erledigen wünscht, l Die Resolution lielr. Gewährung einer Subvenlwn an die i Ennardlinie, entspreche»» dem Abkomme» zwischen der Regierung ' lind der Ennard-Geielljchast. wurde cndgnllig angenommen, vb- ! gleich die Liberalen die Gewährung der Subvention ans den j Gründen bekämpften, daß die Bedingungen sür die Gescllschcin i zu günstig seien, und daß kein Bedürfnis für die Erteilung einer Subvention mehr vorlieae, da der atlantische SchiisahrlSlrust jehlgeschlagen sei. Ri hem sGouv. Twcr>. Aus der Okowizkirche im Zentrum der Stadt wurden in der vorigen 'Nacht das Evangelium mit silbernen Deckeln, silberne Geräte, ferner das Altarkreuz und ^ Heiligenbilder gesrvhlc n. Oertliklies und SächflscheS. Dresden. 4. Angllst. —* Se. Majestät der König rei'l morgen vormittag 8,l7 G» Begleitung der Prinzessin Mathilde »ach Lcnt, wo die Begegnung mit dem Kaiser Franz Joiei siattsindct. j Nach der Begrüßung der Monarchen erfolgt gemeinsame Abreise - mittelst Hofsonderzuges nach Salzburg. -* Se. König!. Hoheit der Kronprinz bcjnchie heule mit j seinen drei Söhnen die Vogelwiese. In ihrer Begleitung be- ' sanden sich die Herren 'Adjutant Hauptmann Richter und Haupt- mann Freiherr ü'Bnrn. Der Kronprinz hat seinen Besuch zu dem von den vereinigten Bezirks- und Bürgcroereinen Dresdens ans Anlaß des Gebnrlslages des Königs nächsten Montag im AnsstcllungS- Palnste slattsiildenden Feste in Aussicht gestellt. -* Wegen der nächsten Sonnahcnd bevorstehenden Er öffnung des Königs. Hoslcigers in Pillnitz finden im dortigen König!. Schlosse bis ans wcilcres keine Führungen mehr statt. i-* Tie 'Verhandlungen des 26. deutschen Haus- und Grund- bcsitzertages in Breslau nahmen gestern vormittag mit der Hauptversammlung des Landesverbandes der preu- hischcn Haus- und Grundbesitzervereine ihren An tang. Der Bcrbandsvorsitzende, Jnstizrat Dr. Baumert- Spaiidcm, begrüßte in ,einer Erifffnungsaniprache das rege Interesse, das man seitens der Behörden der Tagung entgimcn- hringe, und gab der Hoffnung und dem Wunsche Ausdrva, imß man erkennen möchte, daß die Hausbesitzer keine einsestig oer- , rannte Jntcressengeincstischgst bildeten, sondern daß sie dein ^ Wohl des Staates und der Gemeinden z» dienen juchten, also l das Gesamtwohl im Auge hätten. Es folgte dann ein Referat des Stadtverordneten Oertel-Breslau über die Frage der Haus besitzer kämm er n. Der Redner trat lebhaft für die Er richtung besonderer Hausbesitzerkammern ein, indem er die An schauung zurnckwies, als ob die gegenwärtige Organisation des ! Hansbesitzcrstandcs eine ausreichende Interessenvertretung dcS städtischen Haus- und Grundbesitzes darstelle. Mangels jeder gesetzlichen Grundlage fehle den Grundbeiitzeroercincn die Mög- iiclMt. mit den Behörden Verbindungen onzuknüpsen. 'Sic seien diesen gegenüber reine Privatcinrichtungen, und man sehne cs ab, ihnen Mitteilungen über Angelegenheiten der Lcmdesvcrwaltiing usw. z» machen. I» Nürnberg z. B. seim dem dortigen Vereine Auskünfte über die Dienstanweisung der Schutzleute in Sacken des Retentionsrechts verweigert worden, obgleich dies dock eine d'e Hausbesitzer sehr nahe angehende Sache sei. Der Redner verweist dann ans die Tatlacke, daß die Apotheker, die Aerzte, die Landwirte, die K'c»ffmann!chast usw. in Kammern organisiert seien, deren Meinung in alle» wichtigen Fragen eingcholt werde, während man den Haushesitzcrstand, der dach auch ein Gewerbe darstelle, einfach übergehe. 'Ans allen diesen (Gründen empfiehlt er die Annahme solgender Resolution: „Der LandeSverbandstag ersucht seinen Vorsitzenden, geeignete Schritte z» tun, ul daß den Grundbesitzer-Vereinigungen die Vcrtretuiigsbetugnisse eingeräumt werden, die die Handels- und Handwerkskammern, sowie die Landwirtschasls- und Apo- thekerkammern bereits besitzen: Ist daß die Errichtung besonderer Hansbesitzerkammcrn hcrbeigesübrt iverde." Ans Vorschlag des Rechtsanwalts Dr. Maerkcr-Berlin einigte sich der BcrbandS- tag schließlich ans folgenden Beschluß: „Ter Landesverbands- tgg beanstragt den Vorstand, die 'Angelegenheit der Schaffung von Hausbcfftzcrkammern in die Hand zu nehmen und dem nächsten Verbandstage über seine 'Arbeiten Bericht zu erstatten und bestimmte Vorschläge zu machen." Gleichzeitig bejahte der ' VerbandStag die Frage der Zweckmäßigkeit der Hansbesttzer- kammcrn. - Zum zweiten Punkt der Tagesordnung: Tie He i m stä t tc nkra ge, verbreitern sich in jüngeren 'AuSsüb j rnngen bcr Acrbandsvorsitzende. Jnstizrat Tr. Baumen- ^ Spandau. Er fuhrt aus. daß die WöhnnngLnoi nie so brenneno ' geworden wäre, wenn das in Nordamerika so segensreich wirkende Heunsiällcngesetz rechtzeitig cmch in Deuffchlaiid Wirksamkeit er langt hätte. Nachdem das neue Bürgerliche Gesetzbuch die Halm deS Mieters gegen zu weitgehende Eingriffe der Hauswirte sichcrgcslelli habe, sei es nicht mehr als recht und billig, auch den Hausbesitzer in seinem Vermögen mehr als bisher zu schützen. Redner empfiehlt daher die Annahme folgender Reso lution: „Ter Verbandstag hält es stir wünschenswert, daß das Hcimstättenrecht am den .Hausbesitz ausgedeknl iverde. um den hausbesitzenden Mittelstand zu erhalten und den Familien sinn zu fördern." Ohne Debatte nimmle die Versammlung auch diesem Anträge zu. — An dritter Stelle verbreitete sich Stad rat Zabel-Guben über „Die Reform des Taxwescus >nr den slädtnchcn Grundbesitz." Der Redner forderte mir Rücksicht ans ! die besonderen Schwierigkeiten, die der Taxation von Grund stücke» cntgegcnstehen, die Anstellung amtlicher Tarcitoren durch 1 besondere Tarniiiter uns die Angliederung dieser Tarämter an ! die Kommunalverwallnngcii. Nach längerer Debatte, an der sich u. a. Stadtrat Baumeister Hartwig-Dresden, beteiligte, gelangte folgender Antrag des Reierenlen zur Annahme: „I. Für größere Städte ist die Anstellung beeideter Taxatoren notwendig. Von der Tloroernng der Kautionsstellung oder bcr Erwcsternng der .Haftung der bestallten Grundstücks-Taxatoren, für den ans einer Verletzung ihrer Bernfsoflicht entstehenden Schaden über von durch das Bürgerliche Gesetzbuch festgesetzten Umscmg hinaus, ist cibzusehen. 2. Für größere Städte sind Taxanfsilhtsämter einznrichten, welchen die obligatorische Prü fung »no Feststellung derjenigen von den beeideten Taxatoren ausgestellten Taxen obliegt, ->. die als Unterlagen für die Bc- inessunn des Grundstücksiverles nach den Grundsätzen über die Mündeisichcrhcit oder nach den Werlcrmittelungsvorschristcn solcher Kjrcditinststnte und VerfichgrnngSaeteiljäiastcn dirnen tollen, die einer staatlichen Aussicht unterstehen und bezüglich welcher die Prüfling durch das Taxanistchtsamt seilenS eines Interessenten beantragt wird. 3. Von jeder von der Taxmff- sicht cingercichten Taxe ist eine Abschrift dem zuständigen Grund- buchsmt sür die Grsindaktcn deS betreffenden Grundstücks zu znfertigcn. 4. Die Wahl und Anstellung der Taxatoren und de- Mitglieder des Taxanssichtsciinls erfolgt durch die Kvmmnne." Diese Entschließung erhielt aus Anregung deS Herrenhaus!»il- gliedes Grafen. Lppcrsdorff noch folgenden Zusatz: „Der Vorstand wird beanftragl, dahin vorstellig zu werden, daß das Taxwesen Mr städtische Grundstücke vom Landwirtschaft? minister ans den Minister des Innern bezw. den Finanzministec übertrage» werde." Schließlich erklärte der VerbandStag noch, an der Forderung nach der Errichtung öffentlicher Taxämtei fest,',»halten und sür den Fall, daß die Regierung an ihrer Ab sicht, Taxauffichtsämter cinznfübren, feslhalten sollte, die Be rücksichtigung der in der Resolution Zabel niedcrgelegte» Wünsche zu erbitten. Zum folgenden Punkte der Tagesordnung: „Das Versicherungswesen" nahm die Versammlung im 'Anschlm; an einen Vortrag des Jnslizrats Tr. Baumert folgenden Antrag an: „Ter Preußische Landesverband empfiehlt di- Gründung eigener Glasoer sichern» gen für die Hausb-' sttzer." Ferner wurde die Schaffung eigener .Hastpflicht-Ver- sickieriingen im Anschluß an die Prooinzialverbände empfohlen und in Sache» der Fcuerversichernng folgender Resolution zu- gestimmt: „Der preußische Landesverband^crstrcbt den Erlaß eines Gesetzes über die Fenewersichcniiigs-Sozictäleii. das ins besondere Bestimmungen enthalten soll über den Anteil der 'Ver sicherten an der Verwaltung, nach dem Vordilde der ostorenhiscben Sozietät, über die -Höhe des Reiervcsonds. die Bildung nc»er rungs-Gesellichasten zu den Kosten der Feuerwehr. Hieran sprach der Vorsitzende des Berliner Griindeigentümer-BereiiiS. BcirkowSki-Bcrlin über die Baugenossenschaften. In Knust nnd Wissenschaft. s* Die König l. Hvsoper nlinint am Sonntag ihre Vor stellungen wieder auf. Ter Spiclplan ist für dir ersten drei Abende vorläufig wie folgt festgesetzt: Sonntag: „Königin vo» Saba", Montag: .Mignon'' und TicnStag: .La Bohöinc". s * Geheimrnt Kuno Fischer in Heidelberg veröffentlicht folgende Danksagung: .Zu meinem 86. Geburtstag bin ich durch eine künstlerisch aiisgcslattete Glückwunsch-Adresse von Schülern und Freunden liochersteiit worden. Allen denen, die in so liebenswürdiger Weise an dieser hohen Ehliing sür mich teil- genommen haben, spreche ich meinen glleiherzlichslen. tiefempfun denen Dank aus." ff* Selbst in Frankreich, dem sonst so gepriesenen Lande der Kunst, scheint cs um die Malerei und Bildhauerei schlecht z> stehen. Der Wettbewerb um den Rompreis für Maler und Bildhauer wenigstens hat diesmal einen jämmerlichen Jahr gang zu verzeichnen. Die Ausstellung in der „Ecole des Bcaux- Arts" ist recht trostlos: man hatte den Malern das alte Thema oufgcgeben: Salome erhält das Haupt des Johannes: die Kon kurrenten waren dem Vorwurf nicht gewachsen und ob sie die Tochter der Herodias schlank oder „realistisch. In allen Gliedern wohl gemästet, hingepinselt, ob sie für die Leiche des Johannes die fahlsten Farben sanden und in die Augen deS Henkers einen Abgrund von Verworfenheit legten, kein Bild entfernt sich weit von jener Vorstufe der Kunstfertigkeit, die man landläufig mit Stümperei bezeichnet. Weder Godefroy, Lcroux noch Trousct, die noch daS Beste geliefert, erinnern entfernt an die sroücn Entdeckungen neuer Talente, wie sie bei früheren Wettbewerben um den RompreiS gemacht wurden; die Jury konnte den Großen Preis niemandem zusprcchen. Die Bild hauerei schnitt besser ab. Johannes, in der Wüste predigend, wurde in einer sehr ernsten und des großen Zuges nicht ent- kehrenden Weise von I. B. Larrivs, einem Schüler von Bar- riaS, dargestellt: er hat den Großen Preis zwar nicht im Sturm erobert, aber redlich Schritt für Schritt verdient. Auch Aimö Blaise und Benneteau sind Leute, aus denen noch etwas werden kann. Eröffnttng der Ttttbaitalbahu. Das Ereignis der diesjährigen Reisesaison im Land Tirol bildet die bereits kurz berichtete Eröffnung der Stubcntalhabn. Am Sonntag, den 31. Juli, ist sie in der üblich-seierliclieii Weise unter Teilnahme des Erzherzogs Eugen nnd aller staallicben und kommunalen .Honoratioren von Innsbruck nnd der von der Bahn berührten Gemeinden erfolgt. Die neue Bahn ivird un bestritten in Zukunft das Ziel von Tausenden bilden, ^welche alljährlich die Landeshauptstadt Tirols berühren. Das Stnbai- tal ist mit der Eröffnung der Bahn, welche sich in einer Länge von über 18 Kilometern von Innsbruck, unter Berührung der Orte Rätters, Muttcrs, Kreit, Telscs, bis nach FnlpmeS er streckt, dem Weltverkehr erschlossen worden. Die Bahn zieht sich zunächst an der rechten Berglehne deS Brcnnertales, all mählich emporsteigend, »nt der Brennerbahn säst parallel lau send, hin, bis sie oberhalb des Dorfes Schönberg in das eigent liche Stubaital einbiegt. Sie hat aber ihre Entstehung nicht mir der Idee zu verdanken, die Schönheiten des Stnbai- tales dem Fremdenverkehr zugänglicher zu machen, vielmehr wurde von ihrem mutigen Erbauer, Herrn Ingenieur Riehl, und den fördernden Organen der österreichischen Regierung dabei vornehmlich auch der wirtschaftliche Gedanke verfolgt, deck Stahl- unv Eisenindustrie, welche schon seit Jahrzehnten in Fnipmes von zahlreichen Handwerkern in Einzelwcrkstättcn betrieben wird, neue Lebenskraft ztizuftibren. Vor sieben Jahren stand dieses Fnlpmeier Spczialgewcrb« infolge seiner Abgeschieocnheit und der sich daraus ergebenden Konkurrenzunsähigkeit vor dem Ruin, und die österreichische Regierung hatte es sich seither schon angelegen sein misen, durch Eröffnung einer Metallindnstric- Fachschnle und Gründung einer Wcrkgenossenscliast die wirt schaftlichen Verhältnisse der Einwohnerschaft von Fulpmcs zu heben; aber erst durch den Bau der jetzt vollendeten elektrischen Adhäsionsbahn hat das Förderungswcrk seinen wirkungsvollen Abschluß gefunden. Die Bahn, für welche natürlich im csommcr in finanzieller Beziehung der Fremdenverkehr von größter Be deutung sein wird, soll infolge der mit ihr verfolgten wirtschaft lichen Ziele das ganze Jahr über betrieben werden. Am Vorabend der feierlichen Eröffnung der Bahn war bei eialrrtender Dunkelheit in Julpmes unter Vorantritt einer Musikkapelle ein Faclcizug veranstaltet worden, und von den Berghohen leuchteten gleichzeitig mächtige Höhcnfencr in das Ta! hernieder. Der Eröffnungstag der 'ltahn selbst sah Fnlpmcs im Festkleide, und als die beiden Festzüge, von Innsbruck kom mend. nach je etwa einstnndigcr Fahrt zwischen N und ',2 Uhr vormittags ln der Endstation eintrasen. war wohl ganz Fulvmes und der größte Teil der Stubaier Bevölkerung übcrhauvl am Platze. Unter donnernden Böllerichüssen, Ansprachen der Ge ineindevorstcindc uns unter den Klängen von Musik wurden die Festgäste, wie schon vorher in den ans der Fahrt berührten Ort schaften, auch in Fnlpmes empfangen. Unter anderem hatte» hier auch die Stubaier Schützen in ihrer jchmncke» National lracht mit ihrer alten Svinaescr Fahne, welche am blutigen Tage bei Tvinges die Stnbaicr z»m heldenmütigen Kampfe führte. Ausstellung genoiiiincn. Unmittelbar nach Eintreffen der Fcstgäste fand am Bahnhof i» Fulpmcs ihre Begrüßung und dcr eigentlichc Festakt mit den herkömmlichen Ansprachen und Dankcs- bezengunge» statt, in dessen Verlauf besonders die großen Ver dienste des Herrn Ingenieurs Riedl um den Bahnbau durch den Altvorsteher nnd ersten Gcmciiider.cit von Fulpmcs heroorgehoben nnd der Gestierle selbst als Ebrenbürgea: der Gemeinde pro klamiert wurde. Die Stubaitcilbahn ist die erste Adhäsionsvohn in Tirol, die elektrisch betrieben wird. Die Anlage ist von der Elektrizitäts- Gesellschaft „Union" ausgestihrt, und hierbei ist ein neues Patent zum erstenmal zur Anwendung gelangt. Ihre Züge verkehren im Sommer stündlich nach und von Fulpmcs, und die schöne Berg fahrt ist an und sür sich eine Schenswüriakeit ersten Ranges. Das Maximum ihrer Steigung beläuft sich aus 45"/<>«. Sie ist von einer Aktiengesellschaft mit einem Kapital aufwand von 2260000 Kronen erbaut; die elektrischeBetriebskraft be zieht sic von einem vor der Stadt Innsbruck in der Nähe von Matrci an der Brennerbahn gelegenen KTaft- und Lichtwerkst welches zn seiner Errichtung durch die Stadt Innsbruck ebenfalls etwa 2 Millionen Kronen Kapital erfordert hat. Die End station, das Dorf Fnlvmcs. ist am Fuße des aussichtsreichen Hohen Bnrgstall und unmittelbar am Aufstiege zu den berühmten Kalkkogeln gelegen, denen ihre bizarren, zerrissenen Jel-wjmdc. Grate und Türme den Namen oer «Stubaier Dolomitm rhp