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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040717015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904071701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904071701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-07
- Tag 1904-07-17
-
Monat
1904-07
-
Jahr
1904
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verugsgebW: «ItrtcltNrlt»»»'»'«»»«« bet tä,N» »»«Imattscr Sutraau«, durck, unk« B«i»» und «««,«»», m, G,na- uud Viontai«n nur einmall «MI »0v». durck, audwLrtiaeKom- mliiiontr» - Mt de». » MI »o PI. Bei einmaliaer AusieNuiis durch di« Holi »MI, wiinrBellell««»». >m«»S- land mit eniivrechendem Ln'chlaa«. N «» druck aller «ritkel u. Ort,mal- Miileilunaen mir mii deutlicher O u e I > e ii a n a a d e i.Dredd. Nackir.") «uiLlii«. Nachlriiaitck» L-norar. omvrüche bleiden unbcriickiichiiali luiverlaiiat« Manuilrivte werde» nicht auldewahrt. »,l»,ramm>lldrell«: Nachrichten Lu,»»««. Segrüll-tl 1856. ILotlN«»- anö! 8vI»vrLi»rt1lL«;> I OLLLr ------ 8»st>iIelL«r»tIvn«n WnNnvn, ^V«ppei» l riSLIivr - --I 8b6 21. DauptgelLiiltSslcll«: «artenstr. 38.40. Flnreigen-canf. Innabme von Inlündiiunzen di» nachmittai» r Ulir. Sonn- und keierta«- nur Marienitrabe »» von II dir '/»I Uhr. Die > IvailiäeBrund. teile Ica. « Silben! 20 Bla., Sn- Illiidiaunaeii aus der Vrivatieiie Zeile se Lia. l die s wallt,« Zeile auf Tcrt leite so Pia . als Eiuaelandt Zeile « Pia In «ummern u«ch chonn- und kseiertaae» , ivalltae Gru»d»etle so Psg.. aui Vrivatieiie «0 Pia. sivaliiac Zeile aus Tertieite und al» Emaciandt so Pf,. «„SwLrliac «ui- Iraae nur aeacu BorauSbetahluna. Belrabiäilcr werden mit io Pia berechnet. kernivrcchanichiuh: «mt I Sir. II und Nr. r00L GeliüBUek chrr» 8e« 1v, pnrt. 0. I. kl. SeleuclitlilWkegmtSiiüe tär Oir». «Isdtr. Ticlit. kotrvtsuw. Xerrsn. - 2achrrlin *6» viierroickler liiskUoiitiiter! bsul» aber mir i» Aurclioii, na tzlüliat« invilüüix-ii. lNotnsovr ß mvrna Heppick-Mrllr I I-ootn Vvtltoli, kiel«»,»'». L lVnr I'i ii»n - LLriininAxnrn - W »I», ilrnte I'nlimlti nt mit xnl>Io„, n i»I> llattlon. ^ VollstüniIiKv V«»l'i8teil-4n8i'ü8lunxvn ss" fttr IZninr»»» kovis »IIv Lv«rx8lv!x«»'^>'tIItvI i» xrö88isr ^U8vslil emptiolilt ru>8 Viiol, I»I<»888li N88v 22, imrt. uud I. I-^liM. «.lEnIicIit impi'Lxnivl't« Ii«tI<>n-Ik<>ItIvidm!L 1 - Scklpprllana. ErgänzungSsteuer. TrupvenübuiigSolatz f. d. 19.A»nee-KvrpS. Slcmeiniamer »»»* L v«o DpllAtt. Kelch, Ferienkoloiiisten. Zum Fall Mirbach. KniittanssteUilng. Böiteiiwocheobericht. «LrSSLS..! L°»"tag, 17. Jtiit lML. Gchippeliana. Ter „Fall Schippel" bildet einen neuen Zankapfel innerhalb der sozialdemokratifchen Partei, die durch den jüngst erlassenen Parteiukas mit seinem kategorischen Imperativ: „Ruhe in der Minderheit!" kaum erst mühsam eine äußerliche Einigkeit wieder hergcsiellt zu haben schien. Die trüben Wässer des „Dresdner Jungbrunnens" wollen sich eben durchaus nicht beruhigen, son dern wallen und brausen und zischen immer wieder empor, und politischen Ohnmacht verdammt werden sollte. Es sind also in Wirklichkeit politische Herrschasts- und Machtzwccke, die bei der jetzigen Berserkcrwilt der führenden sozialdemokratischen Parlei- kreise gegen jeden Schutzzoll und bei ihrer bis zur Verleugnung jeder gesunden Vernunft getriebenen Jreihandelsvergöttcrung den Ausschlag geben. Hieraus erklärt sich daS während der zollpolitischen Kämpfe von der Sozialdemokratie erhobene fanatische „Brotwucher geschrei" und der tendenziöse Schlachtruf: „Gegen Junker und Neueste Drnlj1l»,eld»lilierr vom ili. Zinn rnssisch-japainschctt Krieg J»li. Petersburg. Ein Telegramm des Statthalters Alexe- jcsf an den Kaiser vom 14. d. Mts. besagt: Rach Berichten aus Port Arthur vom 5. Juli wurde am Z. und 4. d. Mlk. aus dem rechten Flügel der russischen Verteidigungslinie um den Besitz der Stellungen bei Lunwantana gekämpsl. Geyen Abend wurde der Feind zurüclgedrängt. Viele von seinen Beseitigungen "'u beiden Tagen liefen und Torpedoboote aus aus der aufgeregte» Flut steigt ei» „Junggebadeter" nach dem anderen herauf und ballt dir mit frischer Kraft erfüllte Faust drohend gegen die Diktatoren Bcbcl-Kautsky, deren Autorität durch solche „Ehrfurchtsoerletzungen" mehr und mehr erschüttert wird und ins Wanken gerät. Wie hießen sie doch noch alle, die von einem hochnotpeinlichen Parteihalsgericht aus daS Rad ge-!frisis erörtert, führt er in ruhigen, sachlichen Darlegungen, die^hiiü'sen 2000 Manu. Nach einem Berichte vom 7. Juli nah flochten werden sollten, nachdem der oberste Stuhlrichter Bebel gelegentlich mit Ausdrücken spöttischer Geringschätzung gegenüber inen die Nuiscii am 6. einen Berg, der den Besitz des LiiU' der Tatsachen macht Schippe! klar und unzweideutig Front, in-l^nd beschossen die feindliche Stellung, wodurch sic zum Gesamt- dem er den wissenschaftlichen Ober"craten der Partei, Kautsky,! erfolge beitrugen. Den größten Schaden richteten die sciudlichen mit feiner Ironie auffordert, gemeinsam mit ihm die „Ge- ^ Maschinengewehre an, deren Zahl mehr als 20 betrug. Auf nassen", die solche Unwahrheiten verfechten, zu bekämpfen. In- russischer Seile .viirdcn in diesen zwei Tageskämpfen zwei Tssi- ^ .L .. ,1 I e,. lir. - l und so Mann getötet lind 5 OlNZierc und 247 Mann ver- dem Schippe! dann weiter die wirklichen Ursachen der Aärar- 'Zerlnste der Japaner betrugen nach Aussagen von in Dresden den Stab über sie gebrochen hatte? Heine, Göhre, Bernhard und der wackere, meist von seiner besseren Hälfte im öffentlichen Leben vertretene Dr. Adolf Braun — sie alle zogen im Armensündergewandc vor die Schranken des „Parteigerichts" und ließen die Köpfe hängen. Zurück aber kehrten sie heiter und wohlgemut: denn die Macht des großen Partcipapstes hatte doch Konkurrenz nicht hingereicht, sie zu zerschmettern. Das wurmte natürlich ^ wie dkußland das Zweimännerkollegium Bebcl-Kautsky gewaltig: sie ließen! Er findet sich'? jedoch klugerweise nicht merken und beschränkten sich auf hinter dem der herrschenden „Schulmeinung" gewürzt werden, wahrhafte Keuleuschläge gegen die politische Frcihandclsrichtuug. Nicht in der „Begehrlichkeit der Junker" erblickt Schippe! die Ursachen der Agrarkrisis, sonder» in der übermächtigen Kou wantang-Passes sichert. Aus russischer Seite wurden zwei Offi ziere getötet uud I Offizier und 2l Mann verwundet. London. lPriv.-Tel.j „Dailt) Mail" wird aus Niu- tschwaug unterm 14. ds. gemclvet: Seit gestern ist kein weiterer Vorstoß der Japaner erfolgt; ihr Hauptkorps ist noch in sowie in der Sungkiatien, während eine große mobile Streitmacht, die die Nii-.„^I18H>4'^ Zillia vrndiiriei-endei- Oönder die ^ russischen Vorposten zurnckgetriebcn hat. die Dörfer in der Nähe oiteuropa,scher, billig produzierender Lander. d,c ^ Taschitschiao besetzte. Die Stellung der ersten und zweiten rincn. s jagamsicheu Armee deutet eine Bewegung zur vollständigenNmgchung kurrenz überseeischer, raubbautreibender Länder, einen Hungcrwettbewerb ins Leben den Tagesbefehl: «Gebt Ruhe in der Partei!" als Ausdruck ihrer verärgerten Laune. Herr Bebel hat offenbar lebhafte Sehnsucht darnach, sein kapita- listisches Altenteil, das ihm die revolutionäre Propaganda cin- gebracht hat, in echt „bourgeoismäßiger" Gemütlichkeit zu ge nießen. Wenn er indessen gehofft batte, nunmehr zu diesem Ziele zu gelangen, so war bei der Rechnung der Name Schippel außer Ansatz geblieben. Gerade der „Fall Schippe!" bebt sich aus dem Rahmen der gewöhnlichen keinen Skandalaffairen in der Sozialdemokratie wesentlich heraus und darf wohl mit Recht als der grundsätzlich bedeutsamste Konflikt bezeichnet werden, durch den die Partei des Umsturzes seit langer Zeit überhaupt gegangen ist. Ein solches Urteil rechtfertigt sich durch den wirt- schastlich-sozialen Standpunkt, den Schippel einnimmt und mit überzeugenden Gründen gegen das lediglich im agitatorischen Interesse festgelegte Parteidogma verteidigt. Der „Genosse" Schippel hat sich bereits früher durch wissenschaftliche, von ebenso viel Fleiß wie Begabung zeugende Arbeiten und Untersuchungen über das Verhältnis und die gegenseitigen Interessen von Kon sumenten und Produzenten, Freihandel und Schutzzoll, Land- Wirtschaft und Lohnarbeit auch in bürgerlichen Kreist« bekannt gemacht. Infolgedessen war Schippel bei den „ziclbewußten" Genossen, die mit Bebel allein von der „schwieligen Faust" etwas wissen wollen und von ihr alles Heil für die Menschheit erwarten, schon längst anrüchig geworden, und man suchte nach einer Ge legenheit, daS Jnquisitionsverfahrcn gegen ihn zu eröffnen. Eine solche bot sich im vergangenen Winter, als Schippel in einer Berliner Volksversammlung die Gründe, die für einen ange messenen Zollschub der nationalen Arbeit sprechen, in so aus gezeichnet sachlicher und lichtvoller Weise vortrug, daß die be- fremdet zuhorchenden „Zielbewnßten" Angst bekamen, flugs zum Partcikadi gingen uud erklärten: „Der Schippel muß unschädlich ge macht werden! Ter verdirbt uns die ganze revolutionäre Rasse." Jni Parteivorstand gab es ob dieses Zwischenfalls zuerst lauge Gesichter, weil man dort Te Härte der Nuß, die es hier zu knacken gab, nicht unterschätzte. Endlich raffte die Parteileitung sich langsam und zögernd zu dem „Befehl" an Schippel auf. „auf eine klare und unanfechtbare Weise festzustellen, welche Stellung er gegenüber den Agrarzöllen einnehme". Darauf erklärte wiederum Schippel mit dem ihm eigenen überlegenen Sarkas mus: „Nur sachte! So geschwind geht daS nicht. Sobald es mir aber paßt, werde ich die Sache besorgen." Inzwischen hat er es wirklich „besorgt", und zwar gründlich. Man darf ohne Ucbertreibung sagen, daß die Schippclschen Darlegungen über rie modernen wirtschaftlichen Grundfragen geradezu wie eine Bombe in daS verrostete und verstaubte Arsenal der landläufigen sozialdemokratischen Parteimeinungcn eingeschlagcn sind. Die offizielle Sozialdemokratie hat auf wirtschaftlichem Gebiete nicht immer in dasselbe Horn geblasen wie jetzt. Schippel selbst erinnert daran, daß vor 10 Jahren eine starke agrarische Strömung in der Partei vorhanden gewesen sei und die Not wendigkeit einer gründlichen Rcformtätigkeit zur Linderung der Nollage der Bauern wie der landwirtschaftlichen Produktion überhaupt anerkannt habe Neuerdings jedoch, erklärt Schippel, sei der Wind in der Sozialdemokratie „überraschend schnell um- gesprungen". Die Bebelsche Richtung behandelte die wirtschofts- politischen Verhältnisse ausschließlich nach ihrer agitatorischen Schablone der bedingungslosen Erregung von Unzufriedenheit, die ja mit ver SchutzloSmachung der deutschen Gewerbelätigkeit durch den Freihandel notwendig verbunden ist. Außerdem aber leitete sie der unüberwindliche Haß gegen das platte Land, daS durch die Verweigerung jeglichen Zollschutzes in völlig« Wirt- jchastliche Verelendung hineingelrieben und dadurch zugleich zur ferner, daß die Industrie sich heute agrarischen Schutzzölle ganz wohl fühle, und daß das Zusammengehen von Industrie und Landwirtschaft aus dem Bode» der Schutzzollpolitik innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft Mitteleuropas eine Notwendigkeit sei, das „Neu gewordene also eine Politik von enormer Lebenskraft darstelle". AIS das durchschlagendste Argument gegen die von der deuischen Sozialdemokratie eingenommene Haltung bezeichnet Schivprl die Tatlacbe, daß in anderen mitteleuropäischen Ländern, die nicht wesentlich anders gestellt sind als Deutschland, hervorragende Ar- beitelsührer sich mehr und mehr mit dem Zollichutze der Landwirt schaft auSyesökiit haben. Mit wuchtigem Hohne fertigt Schippel die Ansicht ab, daß das Zusammengehen der bürgerlichen schutz- zöllnerischcn Elemente nur eine Folge der gemeinsamen Furcht vor dem Proletariat sel. Tr meint, das sei ein sonderbares Phautasiegebilde, etwa derart, wie wenn der Hahn sich einbildr, die Sonne gehe lediglich deshalb jeden Morgen auf, um ihn krähe» zu hören. Tie nach dem sozialdemokratischen Parteistandpunkte im höchsten Grade ketzerische Quintessenz der Schippclschen Darlegungen be steht in der schonungslosen Zerstörung der agitatorischen Legende, daß der Arbeiter weiter kein Interesse als das des „billigen Brotes" habe. Was nützt ihm schließlich selbst der billigste Brot- vrelS, wenn er sich im übrigen mit Hungcrlöbnen begnügen muß, die ihm keine Möglichkeit bieten, seine ganze übrige Lebensstihrung i>i bezug auf Wohnung. Beköstigung. Erholung und geistige Be dürfnisse auf einer menschenwürdigen Höhe zu erhalten? Die Praxis hat ja auch schon längst gegen diese unsinnige Theorie entschiede», indem der Zuzug von Arbeitskräften nicht dahin geht, wo das Brot am billigsten ist. sondern dabin. wo die Löhne am höchsten sind auch wenn dort daS Brot und alle übrigen Lebens mittel im Preise hoch stehe». DaS .atsächliche Verhältnis im Widerspruch mit der eS Mchcude» sozialdemokratischen Pnrlei- schablone webrheitsgemätz festgestellt zu haben, ist das Verdienst des Schippclschen Vorgehens. Schippel hat den „Genossen" den Krieg erklärt, die zu behaupten wagen, daß zwischen Unternehmer tum und Arbeiterschaft ebenso wenig jemals eine Interessengemein schaft vorbanden sein könne wie zwischen Tiger und Lamm. Er will die Arbeiter zu der Erkenntnis erziehen, daß sie von hvblen revolutionären Schlogworten nicht leben können, daß ihre wirt schaftlichen Interessen mit dem Gedeihen des Unternehmertums vergutckt sind, daß auch der Arbeiter mit seinem materiellen Vorteil wesentlich an einer genügende» Versorgung deS heimischen LrbenS- mlttclmarkteS mit den Erzeugnissen der nationalen Landwirtschaft beteiligt ist. Die Macht der objektiven Wahrheit, die sich durchbohrt, hat offenbar die Schippelsche Feder geführt. Die revolutionäre Sozial demokratie als solche aber kann die Schippelichen Schlußfolgerun gen nicht anerkennen, ohne sich selbst zu veucugnc», und deshalb wird von Parteiwegen wohl alles Mögliche versucht werden, »m Schippel in den Staub zu schmettern. Schippel selbst scheint darüber nicht im Unklaren zu sein, wie ans einer Auslassung hcttwrgcht. in der er nochmals für sein gnteS Recht ciutrilt, das „handetSpolitische Splitter- und Ketzerrichtertum n I» Kantsk»" einer „gründlichen Nachprüfung zu unterziehen", und im übrige» mit kühler Ruhe erklärt: „Ich denke mir endlich Ruhe zu ver schaffen, so oder so." Von der anderen Seite her tönen schon die Unkenrufcherüber: „DrrDreSdnerPfahlstecktnochinunscremFlelsche"« schreibt ein Blatt der „Zlelbewußten". „nnd die Wunde muß aus gebrannt werden, ehe sie Hellen kann." DaS beißt mit andere» Worten, die weitere Abschlochtung der Revisionisten in der Person ihre- gefährlichsten Häuptlings Schippel soll auf dem bevorstehen den Bremer Parteitage fortgesetzt werden. Somit würden wieder Pikante Klopffechtkrelen in Bremen ln Aussicht stehen, falls nicht etwa dieses Mal der Vorsicht halb« die schmntzlge Wäsche der Partei hinter verschlossenen Türen gewaschen werden sollte. der Russen unterhalb von Makdeu an. Ei- sicherer Rückzug auf Haiticheng ist von Taschitschiao bereits unmöglich. Aden. Der beute früh hier angekommene deutsche Post dampfer „Prinz Heinrich" wurde gestern nachmittag 2 Uhr von dem russischen Hilfskreuzer „Smolensk" angehalten und gezwungen, 21 Säcke Briefpost, sowie 24 Säcke und Kisten Pakc!- post abzugcbcn, die für Japan bestimmt waren. Per im. Ter heute hier cingctroffcne amerikanische Dampfer „Morning Star" ist gestern nachmittag zwischen den Inseln Djcbcl Tair und Djcbcl Sukur an einem die Krieysflaggc füh lenden, nach Norden fahrenden Kreuzer der russischen Frei- willigcnslotte vorübergestchren. Derselbe Dampfer hat nach Ein tritt der Dunkelheit bei Djcbcl Sukur noch einen Kreuzer und um Mitternacht ein Torpedoboot gesichtet, die, wie vermutet wird, aus einer Kreuzcrsahrt begriffen waren. Petersburg. lPriv.-Tel.I Die Kosten des BaucS dcr B a i knl - U in geh u n y s-E i s cu b ah n samt einem Nebengleis und Werst bei Pauchoi werden cmf 115 Millionen Mark ge schätzt. Die Länge der Linie beträgt 272 Kilometer, und der Kostenanschlag begreif« den Ban eiserner Brücken und Unterhaltung von Werkstätten in sich. Die Tunnel werden so breit gebaut, um einen zweigleisigen Verkehr zu gestatten. Berlin. Der Dampfer „Rhein" mit dem Ablösungstransport für die ostasiatische Ä e sn tzu n gs br igad e ist auf der Aus reise am 15. Juli wohlbehalten in Schanghai cingctroffcn und an demselben Tage nach Tsingtau wcitergcfahren. Berlin. lPriv.-Tcl.l Der „Ncichsanzcigcr" veröffentlicht amtlich das Gesetz betreffend die K ausmannsgerichtc, das am 1. Januar m Kraft tritt. — Der bisherige erste Sekretär bei der deuischen Botschaft in Wien, Legationsrat Gras Wedel, ''t zum Generalkonsul in Pest ernannt worden. — Zur Ver öffentlichung des Briefwechsels Buddes mit dem Freihcrrn von Mirbach bemerkt die „Nat.-Ztg.": Von dem ganzen Kircbcn- baut'crcinskouto der Pommcrnbank in Höhe von 350 000 Mark hat Freiherr v. Mirbach hiernach nur 25 000 Mk. erhalten, uud diese sollen sofort zurückgczahlt werden. Aut die übrigen 325000 Mk. hat er seinerzeit verzichtet, als die Lage der Bank »u übersehen war. Wenn er gleichwohl darüber quittierte, um dadurch' die Streichung des Kontos hcrbciziiffkßren, so war das ein geschäftlich verkehrtes Verfahren. Tic Absicht aber war offenbar lediglich, mit dcn Gaben, die die Herren Schultz und Nomeick dcm Freihcrrn v. Mirbach angeboren hatten, nichts mehr zu tun zu haben. Berlin. lPriv.-Tcl.) Der Handelsvertrags»««» peti tioniert in einer Eingabe an den Reichskanzler um dcn Ab schluß eines Tarifvertrags mit Schweden. Die deutsche Ausfuhr nach Schweden sei ganz erheblich größer als unsere Ein fuhr von dort und dürfte durch Abschluß eines günstigen Handcls- und Tarifvertrags nom erheblich gesteigert werben. — Im ersten Halbjahre 1904 sind bei 378 deutschen Amtsgerichten 93657 neu- gcichiitzte Muster van 2097 Urhebern eingetragen worden. Leipzig. lPriv.-Tel.I An der hiesigen Universität pro movierte Frl. Elly Metzer in Medizin nnd Geburtshilfe. Es ist dies die dritte Dame, die die Doktorwürde an der Leipziger Universität erlangte. Fräulein Dr. Elly Meyer ist die Tochter des Kaufmanns F. Meyer in Gocha Leipzig. lPriv.-Tel.I Eine Versammlung der hiesigen Glase rgchilfen nahm den zwischen Prinzipal- und Gchilfcn- Kommissivn beratenen Lohnlarif an: nach diesem sollen die jetzigen Löhne eine Erhöhung tm» 10 Prozent erfahren. Königsberg. Hochverrats- und Geheimbund- Prozcß. In der heutigen Verhandlung machte der Verteidiger Rechtsanwalt Hanse die Mitteilung, die Verteidigung sei von russischen Juristen benachrichtigt worden, daß der Strafantrag des russischen Botschafters falsch übersetzt sei. Die ungezogenen Paragraphen bezögen sich nicht auf Hochverrat. Außerdem sei bei dcn Paragraphen 245 nnd 246 de" russischen Strafgesetzbuchs, die von mündlichen und schriftlichen Mmestätsbeleidignngen ban deln, nichts von Gewährleistung der Gegenseitigkeit enthalten. Der Vorsitzende forderte daraus, den Sachverständigen, Privat- dozentcn Dr. BaUod-Bcrlin, auf, die einschlägigen Paragraphen des russischen Strafgesetzbuches wörtlich zu übersetzen. Jnzwstchcn werden mehrere lettische Bauern und russische Polizeibeamte als Zeugen vernommen. Ter Angeklagte Knge' hatte die Zeugen beauftragt, Schriften über die Grenze zu befördern. Tie Zeugen erklären, sie seien, als Bauern verkleidet, dieser Aufforderung nockigckomineii, hätten aber nach Ablieferung der Schriften stets den russische» Polizciminister benachrichtigt, der soylcrch die Ver folgung der Leiste ausnohm, die die Schriften m Empfang ge-
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