Volltext Seite (XML)
12 »Dresdner Nachrichten" 12 Dienstag, 12. Jauuar l»«1 ^ Nr. 12 . . . , «st kürzlich vom Else vollstanoig vesrett g, wesen war Immerhin aalt cs schnelles Handeln. So bildeten die Schlittschuhläufer schließlich eine Kette, deren Führer sich so nahe an die Einbruchsstelle hcranwagte, daß er den im Unter linken begriffenen Portier Hoppe erfassen und au« dem Wasser auf das Eis z ehe» tonnte. Hoopes Freund, der 20jährige Portier .Hillig, der iin Hotel ..Stadt Halle" in der Kochstraße beschäftigt war, konnte indes nicht mehr gerettet werden. Er verschwand unter der Eisdecke, und die Leiche konnte vorläufig nicht ge borgen werden. Hillig ist aus Königsberg gebürtig. Hopp«, der in der Marienstraße wohnt, wurde ichleun gst mit trockenen Kleidern versehen, woraus er nach Berlin fuhr. An der Nnfall- lielle hatte eine nahe gelegene Fabrik vor einigen Tagen EiS ge wonnen und die hierbei enteilte Stelle durch einen Drahtzaun eingeschlossen. Dieser Zaun soll aber, wie behauptet wird, teil weise umgeiallen bezw. eingetreten sein, sodaß die gefährliche Stelle den Eislaujern nicht aussiel. Dadurch soll der unglücks lall in erster Linie vcrurlacht sein. — Auch bei Gatow brachen ein Herr und eine Dame beim Schlittschuhlaufen aus der Havel ein, konnten aber von herzneilenden Perionen gerettet werden. — Aus der Oberspree ertrank beim Schlittschuhlaufen ein Frl. Schneider, die Tochter eines Bahnbeamtcn aus Ruminels- Lurch Das Mädchen war in Ober-Schöneweide bei Verwandten zu Besuch und wagte sich, trotz vorher ger Warnungen, ungeachtet des cingetretenen Sauwetters heimlich aus das dünne Spree eis. Bald brach das E s unter ihr zusammen, und die Unglück liche ertrank, ehe Hilfe zur Stelle war. Die Leich? konnte noch nicht geborgen werden. — Wie noch erinnerlich sein dürste, er eignete sich !m vor.gen Winter zwischen Sakrow und Moorlake an säst derselben Stelle, die jetzt den eingangs erwähnten drei Personen, der Tochter des Kunstverlegers Kiruffe und zwei noch nicht rekognoszierten Herren, den Tod brachte, ein ähnlicher Un- glncksfall, dem der Oberlehrer Dr. Busch und zwei junge Lehrer* innen zum Opfer fielen. * In I e lt u » g s h a st hat der Kaiser im Gnadenwege die Geiäugntsittaie umgewandelt, die das Kriegsgericht zuMniiner über den Einiäkrig-Freiivilllgen der Artillerie Sille verhängt bat, weil er in der Kloste-kirche grobe Ausschreitungen begangen hnlie. Am 7. April v. I. drang er zmaniiiien mit icuiem Bruder, einem Studenten, in schwer bezechtem Zustande in das Franziskaner- klvster. wo sie die sich ihnen in den Weg stellenden Paiies auis gröblichste beleidigten und alle Aufforderungen, fick Z» enifeuien, unbeachtet liegen. Der Bruder wurde vom Zivilgericht zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt. ** lieber die im Scherz erfolgte Tötung eine- jungen Mädchens wurde vor der 1. Strafkammer zu Karlsruhe verhandelt. Auf der Anklagebank saß der setzt zwanzigjährige Student Friedrich Wielandt, ein Sohn des grojzherzoglichen Medizinalrats Wielandl n: Konstanz am Bodenjee. Er hat äm 9. Nooemver v. I. die Wjähr.ge Verkäuferin Ernestine Flohs durch einen Schuß aus einer Doppelflinte getötet; neben ihm hatte sich der frübere Forst- affcsjor und jetzige Rentier Paal Kieinklaus aus .Hagenau im Elsaß, ebenfalls wegen fahrlässiger Tötung, zu verantworten. Wielandt, der bei Kieinklaus wohnte, traf dort eines Tages die Verkäuferin Flohs, ein hübsches, junges Mädchen, dem er voll Stolz seine a!s Einjähr.ger erworbenen Kenntnisse im Kriegs handwerk zeicen wollte. Er nahm dabei auch das an der Wand der Wohnstube des Mitangeklagten hängende Jagdgewehr herab und zeigte dem Mädchen mehrere „Grifte", obwohl dieses ängst lich wurde, ihn wiederholt bat, das Gewehr doch lieber ans dem Spiele zu lassen. Schließlich kniete der Student nieder und legte auf den Kops des Mädchens an, ohne sich vorher noch einmal davon zu vergewissern, ob denn die Waffe nicht doch geladen war Im nächsten Augenblick schon krachte ein Schuß, und w.e Flohs sank, in den Hals getroffen, tot zu Boden. Wenige Minuten später betrat der Mitanaeklagte das Zimmer. Ta er das Ge wehr nach Ansicht der Anklagebehörde vor dem Aushängen hätte entladen müssen, so wurde auch er mit unter Anklage gestellt. In der Verhandlung gab er zu seiner Entschuldigung an, daß er zu sener Zeit eine größere Geldsumme im Hauie gehabt und deshalb das Gewehr zu seiner eigenen Sicherheit geladen belassen habe. Er habe auch nicht annehwen können, daß der Student in seine Privaträume kommen und sich dort der Waffe zu seinen ver hängnisvollen Spielereien bemächtigen werde. Der Angeklagte W elandt erklärte, daß er selbstverständlich angenommen habe, die Waise, eine Zentralienerdoppelslinte, sei ungeladen. Das Urteil lautete gegen den Studenten auf 9. gecen den Forstassessor auf l Monat Gefängnis. Als straferschwerend wurde bei Wie landt angenommen, daß er osienbar keine Rene über seine Tat. die einem armen, jnnaen Mädchen das Leben gekostet, an den Tag gelegt, sondern sich noch mit allerlei haltlosen Armaden über den Ziilland der Waffe beransziireden versucht bade. Den Ange klagten Kleinffaus trest" insofern eine schwere Verantwort,,nn, -,ls er in jedem Falle verpflichtet war, die Waffe vor dem Aufhängen zu entladen. ** Wie die .Pstilr Prelle" meldet, erschoß ,'m Ssiiatswalde bei Erbach der Jaab-nisieher Lewe aus Jäger-burg '.will W'^dewr namens Graf und Meüer ans Erbach. Der Bruder des Aufsehers, der ihn begleitet hatte, wurde schwer verwundet. ** Der vor kunem wegen Wccbsellälschuna verurteilte ehemalige Reichstagsadgeochnete Sevboth. der voOäusig geae» Kaution aus fieiem Fuß belassen ivar. ist wegen Fluchtverdachts verhaftet und über sein Vermögen der Konkurs verhängt worden. , " Die „Kölnische Zeit,mg" meldet uns Bagdad vom 8 d. M : Bei den deutschen Ausgrabungen fft eine Slawe von Salmanallnr II. entdeckt worden mit zahlreichen Inschriften; der Kopf und die linke Seite sind beschädigt. * Künlich wurde der llnioersilätsbibliothekar Dr. Ockler in .Halle a S. tot in der Bibliothek liegend gittgesuuden. Mm, nahm, wie berichtet wurde. Selbstmord an. Jetzt stellt es sich jedoch nach der ..Hall. Ztg" aus Guind einer genauen Unter- »ichuiig aller Umstände als höchst wahrscheinlich heraus, daß Dr. Ockler ein Omer der M orp h i n in sn ck> t geworden ist. Während einer schmerzhaften Kigolheit zum Mv'vhinisten ge worden. »ahm er. als er infolge jäben Schreckens über die Er- plonon einer Petroleumlampe in der dem Todestage voiangeaan- neuen Rächt nicht batte ichlastn können, an dem verhängnisvollen Tage melnwch Morphium, offenbar mehr, als sein durch Krankheit geschwächtes Her; vertragen konnte, und so machte ein Herzschlag wurcm Leben ein Ende. , * Der Tote auf den Meeres wellen. Aus Zara wird über ein blutiges Verbrechen berichtet, dessen Spuren die Mörder verwischt zu haben glaubten, indem sie den auf grausame Weise Gelöteten ins Meer warfen. Die Wellen des Meeres haben aber den Leichnam ans Land gespült. Das „N. W. Tagebl." berichtet darüber: Am 20. Dezember 1903 sahen Fischer unweit des Dorfes Pokostane in Dalmatien im Meere in der Nähe einer Grotte einen menschlichen Körper treiben. Sie zogen ihn ans Land und sahen die Leiche eines 40—50jähriaen, vielleicht auch älteren Mannes vor sich. Tie ärztliche Untersuchung stellte zwei tödliche Verletzungen am Kopse, zugesügt durch wiederholte Schläge mit einem schweren Gegenstand, fest. Außerdem hatte der Tote einen breiten Schnitt guer durch die Gurgel. Alle anderen Um stände der Tat sind noch unaufgeklärt und geheimnisvoll. Geld fand sich bei der Leiche vor: zwei Zehn-Kronen-Noten, in einer Hosentasche Kleingeld. Alles schien geflissentlich entfernt, was auf dis Persönlichkeit leiten oder die Nachforschungen irgendwie er- leicht rn konnte. Es lag nämlich weder eine Börse noch eine Brieftasche, ein Zettel oder ein Blatt Papier bei der Leiche. Aus der Wäsche waren die Zeichen herausgcschnitten. Eine merkwür dige Entdeckung wurde an einem Fußgelenk gemacht. Wohl wies das Bein leine Einschnürung aus. doch war die Hose dort durch eine länger andauernde Reibung eingeschnittcn. Die Reibung dürste von einem Stricke herrühren, der um das betreffende Bein geschlungen war. An dem Stricke war jedenfalls ein schwerer Gegenstand befestigt, um den Leichnam auf den Grund des Meeres zu ziehen. Das Gewicht hat die Reibung verursacht. Es scheint, daß oer Leichnam in einem Kahn ins Meer befördert worden ist. Der Strick wird sich von selbst losgelöst haben, worauf die Leiche wieder an die Meeresoberfläche gelangen konnte. Die Sachverständigen erklären, daß der Dole zu der Zeit seiner Auffindung etwa 50 Stunden im Meere gelegen hat. Ob wohl die dalmatinischen Behörden großen Eifer entwickelten, konnte bisher weder eine Spur von dem Mörder entdeckt, noch auch die Persönlichkeit deS Unglücklichen festgestellt werden. Einige Per- Ssrtsetz,», sieh« «Ichftr Sette. Masken-Mikrobe. -Nk/s/rirs/s HpF/E» S-VlII verleiht und fertigt an von einfachster biö elegantester Ausführung zu AM- billigsten Leih» und Kaufpreise» "W> INV8PI8 Inhaber H««1o Huoisilorl, früher A»1Ii. Itlvuiloli, vrosckou, üloritrKiWe Id. II., i«>-,i>>>» vrssäon, ilorltrsttW« ld, II., m HM ks Lsi. MkiitlSii'. 2.8t. m Sick des M. MM«'. 2. kt. Illavt, lertor ILstalog; uu«t kraute». tz d- „Salem Rleik«>m"Wortu Bild, desgl. Form und Wortlaut dieser Annonce sind gesetzt geichiitzt. Vor Nachahmungenwsid gewarnt. Wollen Sie etwa» Feine» rauchen? Da»» empfehlen w» Ihnen Oaraotiört uatursUs türkisch« llLnäLrbo<tS'2'ix»r«tts. . Diese Zigarette wird nur lose, ohne Kork, ohne Goldmiindstnck verkauft. Bei dreier» Fabrikats sind Sie sicher, daß Sie Qualität, nicht Konsektivn bezahlen. Nr. 10:10 Pf. v-St. Rur echt, wenn auf jeder Zigarette die volle Firma steht: Orientalische Tabak, u. Zigarettenfabrik „Foul«!»«", Inhaber: Ilurr» Ltr-tn, Dresden. Ueber V«v Arbeiter! Zu haben in den Zigarren-Geschäste«. - „Salem Milium" Diese Zigarette wird nur lose, ohne Kork, o Bei vielem Fabrikat sind Sie sicher, daß Sie Qualität, nicht Konjel Tie Nummer aus der Zigarette deutet den Preis an. Nr. » kostet » Ps. Nr. 4 : 4 Pf. Nr. 5 : l» Pf. Dir. « : «Pf. Nr. 8 : 8 Ps. IlSbvI swpüehlt in xeäiegvnor uvck gosckms-ckvollsr LrislübrrrvL roll Neister» öor Isicdler-IllLilU, Lrasckvo, 8triid v»tr»l,8v SS. uoct LottUo» OuruvH »I -^rtUrvI lVissksn-Loslüms Oostzllintzsils. LotluniLk. ?srriwksn. Lluwsli - QLi'nitznrsQ kUr OostzUws. Vllvrroivdt« Hovilvitev! OattUvu-L'rvIsNnvI» — O»«rüui-» rvlsttavn v »7 krel k a» k.kLWMM.M!»lleiI-li. 'relepuoa z,mt N, 2071. Aatserstra««» a. rom. Uoritr Hills, vmteii. Die außerordentliche Geiieralversanimlirng vom IS. Dezember 1903 hat beschlossen. 305 Stück auf den Inhaber lautende Aktien über >e M. 1000,— auszugeben. welche vom 1. Januar 1904 ab an der Dividende teilnehmen. Die Durchführung dieses Be schlusses ist am 3t. Dezember 1903 im Handelsregister des König lichen Amtsgerichts Dresden zur Eintragung gelangt. Unseren Aklioiiären ist aus die neuen Aktien ein Berngsrecht eingeränmt, derart, daß aus je M. 8000.— alte Aktien eine neue Aktie zn M lOriO,— znm Kurse von 115 A zuzüglich 4 X Stück- -iiisen ab 1. Januar 1904 bezogen werden kau», und fordern wir daher diejenigen Aktionäre, welche von diesem Rechte Gebrauch machen wollen, hierdurch auf, ihre Aktien ohne Dividendeudogen ' IS. bis Zl>. liksks Niiuts kiisltlitW bei dem vrosckdsr SLnirrsosto >» vrs»ck«o V» »Issnliniinstras«,» LI einznreichen und die »«rien Aktien gegen Zahlnng von 115 A zuzüglich 4.°L Stückzinsen ab 1. Januar 1904 sowie Schlußschein- Ilenipel i» Empfang zu nehmen. Nach dem 30. Januar d. I. ist das BezugSrecht «loschen. Die obige Generalversammlung hat gleichzeitig beschlossen, die bisher beiiaiideiieu Vorrechte der Aktie» Lit. ^ aufznheben und werden diese Aktien gelegentlich der Einreichung zum Bezug« der neue» Aktien mit einen, diesen Verzicht auSdrüaenden Stemvrl versehen weroen. Auch die,eiligen Aktien Lir. aus welche da« BezugSrecht nicht auSgeütst wird, solle» diesen Stempel - Aufdruck e,halten und sind hei dem 8«u»ZLVvrvtl» irr 1>ne8«I«o zu diesem Zwecke ewzureichen. Dresden. den 10. Januar 1904. 8 »MilM Sllniilllorillklil'IIt «INI. llitllr »Uli. 1. IltuIe vItL. Iielmv I 4 l«l4 N behandelt «». va,««»»!»,,, Dresden, Zinzendorfstraste 4 V, täglich v. 9—4 ». 6—8 abds., Sonntags v. 9—4. (Langiahr. beim verstvrb. Ur. wett. »>«» tätig geweien.1 8 Ein »euer Transport vorzüg- lichsler rmd bocheleganter 8»llis- lind Glbrliiilhsvfttüe in verschiedene» Farben und Stärken ist eingklrossen uTteiien selbige Quer« Alle, I», billigst zum Verkauf. üInllAIielii llliilli. Svrcchz. 9-5. 7 StkUvestv. Sonnt. 10-12. Schmerzlose Zahnoprratlonen in allgemeineru. vrtl.VetSnd»»». Unbeiirittcltei, tägl von 9-10,l2-1.4—6koftensreieHilf, I «linst» sickie Zahne (Passen aarnnt >. Plombe« re. Lok. Vetäubnna beh schmerzl.Zahnzikkkns1.K0. Inb.rr.Lir. Hendricb.Zahnarzt.» llöiii-Iikli ÄcliziAlitz lL»<>«8l«ltentz. Lv8v esslep liims. Ziehung am 11. und 12. Januar 1-04. Klaffenlose '/> V, '/« Kr« '50 25 10 K Mk. Volllose V, '/» '/>» 'M 1S5 8ö—LML empsiehlt F «Uvlvr, IllilMer lleMlml, S«»»»»« 8.