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- Erscheinungsdatum
- 1903-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190312225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-22
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
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Nachrichten. Str. »kß8. »eite 4.»» Dtevbtas. 22. Dezember r»<»8 bickeu. T«S Budgetprovisorid« wild lodawr io zweiter Lesung angenommen. Der Statthalter in Innsbruck hat im Einvernehmen «it dem Landesausschuß den Gemeinderätin Trient auf» gelöst und den Ärzirkshauptmann Bonsioli mit der Besorgung der Geschäfte betraut. Bonsioli ist bereits in Trient emge irosse». U»>«r». Einiae Journale ivissen ,n melden, daß de», MiniimpMdenten Giaien Tisza bei der Leichenfeier der E Herzog!« Klothilde i» der St. «tepdanSkapelle eine kleine Un annehmlichkeit widttfalnen ist. Gras Tisza bade bei diesem An lässe die Uniform eines Honved-Oberleutnants geiiagen und fei van einem Hauptinann daraus aufmerkiam aernacht worden, daß »ine Adjustierung nicht voischustsmätzia. sei. Graf TiSza habe nch daraufhin in da- Palais de- Äinmermt-prSsidiumS zurück- l egeden mid sei erst nach der Beendigmig der Trauerznemontr ivieder in der Novelle angetangt. Frvvkreich. Aus Anlaß der Enthüllung eines Denkmals ,ar den Senator Lemonnier in Chüteau du Loir (Dev. Sarthes, oer unter dem Kaiserreich verbannt wurde, hielten die Deputierten aes Departements. Destournelles. Constant und Eaillau^ sowie der NnterrichtSminister Chaumiv Ansprachen, in denen sie de» Nationalismus verurteilten, der sich vergeblich bemühe, das Ausland gegen Frankreich und Frankreich gegen da- Auslarrd auszuhetzen. CLauuiis brandmarkte diejenigen, die. um die Re- vnbiik anzugreifen, sich feige hinter Vaterland und Armee ver kröchen. und trat für daS Ueberaewicht d«S weltlichen Unterrichts und die Zivil»,acht ein. sBeisallj In einer andere» Versamm- lung hinten die nationalistischen Deputierten Cavaignac. Syveton und Congy antiministerielle Reden, in denen sie gegen die Äiederaufrollung der Dreyfus-Assäre Einspruch erhoben. Beide Pen'ammlungen fanden in einem Hause statt, gleichwohl kam eS zu keinerlei Zwischenfällen. Bei der Paria ments-Rachwahl in Samtes wurde der ministerielle Republikaner Nicolle gewählt gegen Dufaure tliberal). Der Advokat DeSbleu-Motrier ist als Kandidat für das durch d e Wahl des früheren Ministerpräsidenten Meline zum Senator »Aedigte Mandat für die Deputierlenkammer aufgestellt worden. Bemerkenswert dabei ist. dag DeSbleu-Motrier erklärt hat. er werde sich wahrscheinlich der regierungsfreundlichen demo kratischen Union anschließen, und daß Möline trotzdem seine Kandidatur empfohlen hat, dagegen die Kandidatur eincS natio nalistischen Mitbewerbers energisch bekämpfe. Italien. Deputierten kam wer. Nach der Debatte er- klarte Handelsmiuister Rava, die Regierung beabsichtige nicht, eine Politik der Repressalien zu treiben. Hierauf wird der Gesetz entwurf, wodurch der Regierung die Ermächtigung gegeben wird, ein provisorisches Handelsabkommen mit Oesterreich-Ungarn zu treffen, angenommen. Die Annahme des Gesetzentwurfs betr. Er mächtigung zum 'Abschluß eines Vanbei SprovisoriumS mit , aben. vertagt sich daS Haus bis zum 28. Ioiniar. Wie der „Daily Mail" gemeldet wird, wollen die Gerüchte über einen mangelhaften Gesundheitszustand des Papstes nicht zum Schweigen kommen. Der Papst soll sehr darunter leiden, daß der Vatikan seme Bewegungsfreiheit beschränkt, und man spricht davon, dag sein altes yerzleiden wieder austrcte. Als er neulich in einer schlaflosen Nacht plötzlich das Geräusch von Waffe» hörte, fragte er bestürzt, w>'s das zu bedeuten habe. Man erklärte chm, daß cs die Griffe der ablösenden Wache seien, die er gehört habe. Er erwiderte darauf: „Schckt die Leute alle zu Bett! Ich bin vollständig sicher ohne sie und kenn dann vielleicht etwas Schlaf bekommen. England. Dem „Standard" wird auS -Ottawa gemeldet, in Hinsicht aus die bei der Alaska-Grenzsrage gemachten Erfahrungen erwäge die kanadische Regierung die Eröffnung von Per- Handlungen über eine Bereinigung von Neufundland mit der Dominion os Canada und über den Ankauf Grönlands von Dänemark. Rußland. Tie ,,Russische Telegr.-Agentur" meldet: Staats sekretär Witte hat mi Lau» feiner Dienstbahn niemals und in keiner Zeitung Mitteilung über politische Fragen gemacht. Wir wissen aus kompetenter Quelle, day er weder der Zeitung „Politiken" noch irgend einer anderen eine Erklärung über die ftnländiiche Frage gegeben hat. In Mitan wie in Riga fanden an- Anlaß de- IssOiährigen Todestage- Herders in allen wissenschaftlichen Gesellschaften und somtiaen Bereinigungen feierliche öffentliche Sitzungen statt. Die deutschen baltischen Blätter feiern die Bedeutung Herder« in zahlreichen Artikeln. Am Denkmal Herders in Riga waren Kränze oiedergelegt worden. Türkei. Der „Franks. Ztg." wird aus Konstantinopcl vom IS. d. M. gemeldet: Es kubieren wieder Gerüchte über einen Wechsel im Großvezierat. die diesmal in bestimmter Form auftreten. Al» Nachfolger Jerids werden der Minister der öffentlichen Arbeiten Zihni-Pascha und der Bali von Smyrna Kiamil-Paicha genannt. — Wie dasselbe Blatt aus verläßlicher Quelle erfahrt, haben in Moirastir neuerdings Versammlungen von Muselmanen in der Hauptmoschee ftattoefunden, deren Beschlüsse sich gegen die Chriften richteten. Generalinspekteur Hilmi-Pascha lieg die Moschee durch zwei Kompagnien Infanterie --mschtießen uno 30 Rädelsführer verbasten. Er lieh ferner be- 'anntgeben, daß bei der geringsten Ruhestörung mit vollster Strenge eingeschrilten werden würde. Die verhafteten Rädels führer wurden in Freiheit gesetzt, nachdem sie ihr Wort ver pfändet hatten, ihre Agitation zu unterlassen. Die vom internationalen Sanitätsrat in Konstantinovel ge troffenen Verfügungen zur Eindämmung der Cholera- eptdemie in Kerbelab wurden bisher von den lokalen Be hörden nicht genau durchgeführt. Nach offiziellen Angaben sind dort vom 13. bis 18. d. M. 393 Todesfälle vorgekommen, doch ist ihre Zahl bedeutend größer. Im Mldiz hat ein außerordentlicher Ministerrat statt- gesunden. in dem die letzten Schritte und Mitteilungen der Botschafter der Ententemächte den Gegenstand der Be- atung bildeten. — DaS bulgarische Exarchat über sandte den Botschaftern der Ententemächte Abschriften der kürzlich dem Großvezier überreichten Denkschrift, in der es über die Proselytenmacherei. dir das Patriarchat und die Geist lichkeit in der Provinz mit Unterstützung der Lokalbehörden betreiben soll, Beschwerde führt, zahlreiche Einzelheiten hierzu cnsührt und dringend um Abhilfe bittet. Amerika. Ein Telegramm aus Panama besagt, das 100 ^—r,.-. - — !- Aavsta an der t worden sind , Santa Maria, >0 Meilen von Aavisa. Beide Abteilungen haben sich an dem Ufer des Duiraslusseö gelagert. In beiden Orten liegen auch ie IM Mann der Republik Panama. Diese haben Aufklärungs- märi'ch« nach der columbischen Grenze bin unternommen, bisher aber kein« Anzeichen davon sestgestellt, daß sich columbssche Truppen auf dem Gebiete der Republik befinden. In amtlichen Washingtoner .Kreisen verlautet, daß Panama einerseits !eoc Verbindlichkeit Columbiens gegenüber einem Teil der columbischen Staatsschuld zu übernehmen, crblclme. daß es aber andererseits aus freien Stücken und gewissermaßen aus Höflichkeit einen solchen Anteil der Staatsschuld übernehmen wolle, wie cS »hm nach seinem Dafürhalten angemessen erscheine. 'Die Sen amerikanischen Schiffskommandanten in den Gewässern des Isthmus von dem Mannesekretär Moody telegraphierte Richt- ctmur der Instruktionen geht dahin, es Columbien zu über lassen. 'einerseits die Initiative zu ergreifen Es heißt, daß, wenn sie Lag« auch in keiner Weise beunruhigend sei, sie doch genügend heikel sei. um ein sehr vorsichtiges, diplomatisches Handeln not- wendig zu machen. «sie». Die Londoner Zeitungen erkennen allgemein den Ernst der Lage m Ostanen an, sowie die Möglichkeit, daß Großbritannien in einen russisch-javanischen Krieg verwickelt wer. den könnte. Nach dem „Daily Cbromcle" fcyetne Rußland ent- schlossen zu sein, Japan zu einer Kriegserklärung zu reizen. Di« Morningpost" schreibt Großbritannien sollte auf all« Möglich- feiten vorbereitet still, da ein russisch-japanischer Krieg für Groß britannien ernste Verantwortlichkeiten mit sich bring«, auf die e» sich vorbereiten müsse, Dem „Daily Telegraph" wird au» Port Arthur vom IS. d. M gemeldet: Hier ist da» Gefühl vorhanden, >aß der Krieg vor dem Frühling nicht ausbrechen wird Die Mssimgri, w«rdrn aber in Eile weiter betrieben. Rußland vrr» übangrst. der Direktor der «Schlichen chinesischen Eisenbahn«,, ist oegiadtert und leine» Range« und seiner Titel verlustig eiklätt worbe». Dem Reulerkchen Bureau wich a»S Rewvork berichtet. Der- steter Japan» hätten vor einigen Tagen mit dortigen Banne,» Pelprechungen wegen einer Anleihe gebubt und dabei kein Heb! daran» gemacht, daß da» Geld für Krieg »zwecke bestimmt »ein könnte: >tr Besprechungen hätten oder m kesnrm Ergebnis grsiidrt. In der Meldung beißt »« weiter, tn Banti«-kre>sen sei man ein stimmig der Ansicht, daß. abgesehen von allen anderen Umständen, die heimischen Finanzbevürinisse e» untunlich machen, dem Aus lände irgend eine neue Anleihe zu bewilligen. Schließlich lagt die Meloung. Rußland» ergebnislose» Bemichen. sich tn Newyork eine Anleide ,u sichern, mache die au-,mistigen Meldungen un glaubhaft. daß Rußland vorhade, Anleihrverhanbtungen tn Europa anzutnüpsen. Knust und Wissenschaft. t Im Königs. Hofoperuhause trat vorgestern al» Almaviva '„ssiisi" -- - -- in Rossinis ^Barbier von Sevilla" H, al» vom NadttAater in Frei bürgen Baden äs Ga§t"auf. Gesang — " rhäftnis und 'Darstellung waren hübfch. jedenfalls I »erkennbar geht nicht gedrückt, spitz und gläsern, die Ganze nüchtern und reizlos. Au .e ist nicht bedeutend, da» in der Kunst de» Bortra Ganze nüchtern und reulos. Auch ,n der Kunst de» Bortraas, der Eleganz der Darstellung, pflegen wir hier höher; Ansprüche, als sie Herr Covony zur Zeit erfüllen kann, zu stellen. Ein Engagement des Herrn Copony zu befürworten, dürfte die Dres dener Kritik daher kaum in der Lage sem. Ü. 8t. sKönial. Hostheater. Im Opnuhans» gelangt deute (6 Ubrf „Siegfried" zur Auflichtung: im Schauspielhaus«: >>»8 Uyr> .Der siebzig sie Geburt Stag" s Mitteilungen aus dem Bureau der Könial. Hos tie ater. Die Erstaufführung von Otto Julius Bierbaums „Stella und Antona" ist auf Mittwoch, den 30. Dezember, verschoben worden. — Ta die Königl. Hoftbeater Donners tag. den 24. Dezember, geschlossen sind, so findet der Vorverkauf za den Vorstellungen des 1. WeihnackttsfeiertagS bereit« am Mitt woch. den 23. Dezember, von 10 Ws 1 Uhr statt. — Die Auf führung von Humperdincks Over „Hansel und Gretel" zu ermätzigtcil Preisen wird, um vielfach geäußerten Wünschen u entsprechen, einmal wiederholt, und zwar Donnerstag. >en 31. Dezember, nachmittags halb 8 Uhr. Der Verkauf findet Mittwoch, den 30. Dezember, und Donnerstag, den 31. Dezem ber, zu den üblichen Kassenstunden statt. 1' Herr Egon Velri wird an seinem Klavierabend. Sonnabend den Z. Januar lMisseichausl nacdstebendes Programm spielen: Bach-Biissoin: 7'oee,t». Slts^io ot kuaa; « Orgel-Lboraworspiele lWacbet aus — Zu I,r ist Freude — Ich ruf' zu Dir — Nun treut nicht. — Beeiboven Sonate k!-<1ur, r>p. ,09. — LiSzt: Pariaiionrn über einen ka»so c>»ii- va«r> a»S der gantnic..A'eine». Klagen. Soraen, Zagen" von Bach. — LiSzt: txiüden nach Kaprize» von Papanini lPrvuinlo — ^nilunts capi looio»» - I.» eswpanvlla — Stseeato — 1.» cdsero — Pom» von varia- rionlt. fSächsischerKun st verein. Bei der geistigen Ver losung find die 10 Hauptgewinne aus wigende Aktien geiallen: „Abendslirden'. Oelbild von Alfred Schmidt in Stutt gart, Aktie 1470 Frau Hauvtmann Schurig. .Aufgedendei Mond", Oelbild von Rodest Sterl. Aktie 2248 Bankdirektor Horn. .Pferdeweide". Oelbild von George Vtiie in Glasgow. Aktie 2118 Tr. med. PautinSki. .Englische Landschaft" Tempera von F. B. von Boß, Aktie 1392 Dr. med. Schmeller, „Zn de, Heu ernte". Oelbild von Huao Müblig in Düsseldorf. Aktie 828 Frau Gläfin Schwerin. .Rach dem Bade'. Broine von Robert Ockel- mann. Aktie 2093 Ha»p>mann von Tambrowski. .Scheidende Sonne", Oelbild von P.P. Müller. Aktie 396 Bnrgernieister a. d. Klötzer. .Nach Sonnenuntergang", Oelbild von F,a»z Höckmann, Aktie 17l7 Bildhauer Georg von Otto, „Am Brunnen". Oelbild von Adolf Filcher-Gm'g. Aktie 1015 PrivatuS Eduard Wiesner. „Alte Schiffswerft". Oelbild von Otto Roffow. Aktie 1421 Bild hauer Blnno Fiichrr: Se. Majestät König Georg Kat auf Aktie 1747 „Paris an der Seine", Radierung v. G- O. Erl«, gewonnen. rGeiellichaft für Literatur und Kunst. Am letzten Bottragsobend sprach Herr Dr. Friedrich Kummer über Adolf Stern. Dieser steht, da» ergab sich an» den gediegenen Austühiiingen de» Rednei». abseits von der literarischen Be wegung der Gegenwart, die wir Naturali-mu» nennen. Er ist seinem Denken und Tickten nach mit den Männern verwandt, denen wir die Blütezeit der nackklassischen D'cktiing um 1880 ver danken. nilt Hebbel, Ludwig. Keller u. a. Das Hot er nicht nur dadurch bewiesen, daß er als Literarhistoriker tn etnrm langen, siegreichen Kampfe die Anerkennung von Hebbel und Ludwig durchgesetzt und sich so ein gioße» Verdienst am unsere deutsche Literatur erworben hat. Da« offenbart sich auch in seinen Dich tungen, in denen er sich als Lichter des Jdea'ismns erweist. Einen solchen bat er bewahrt, obgleich ein großer Teil seines Lebens nichts weniger al- eine Wanderung an der Hand des Glücke» war. Er mußte, ebe er an» Ziel gekommen war. die Thomnsschule in Leipzig verlassen, da lein Vater plötzlich das ganze Vermögen eingebußt hatte. Al» er sich darnach al» Literat im besten Sinne des Wortes den Unterhalt zu verdienen versuchte, mußte er lernen, daß es ein saures Brot ist. das man sich erdichtet. Auch dann, als er aus den Rat Hettnrr» und Hebbels hin seine trnssenichastliche Bildung verliest hatte und in Schandau a>S Dichter und Literarhistoriker zugleich schrieb, kämpste er keinen glücklichen Kampf gegen die Sorgen um des Leides Nahrung und Notdurit. Nur drSbalb griff er znm Lehramt, wa» er insofern büßen mußte, al» man dem Dichter den Professor zum Vorwürfe machte. Damit beging man aber ein schwere» Uniecht an idm. Wer ohne Vorurteil Stern» Romane, dessen „Au-gewählte Novellen" und Maraaretenlieder liest, wirb buld erkennen, daß Stern ein echter Dichter geblieben ist. — Am Mittwoch, den 20. Januar, spricht Frl. Dr. phtl. Helene Stöcker au» Berlin über Friedrich Nietzsche und die Frauen. ß Die Ausstellung der Reuerwerbririgen im Könial. Kuvferstichkabinett steht tür die-mal im Zeichen de» Ausland», da» mehrere Träger keiner besten Namen rn» Tressen geschickt bat. Qualitativ und quantitativ am bedeutendsten tritt da der berühmte englische Litbograph William Rotbrnstein auf. von dem eine größere Reihe PortiätSP, sehen sind, die die beson dere Art des Künstler» ganz vortrefflich charakterisieren und in jeder Hinsicht eine schätzenswerte Bereicherung der Bestände unsere» KupfeistichkabinettS bedeuten. Die große Treffsicherheit in de, Charakteristik bei Rolbenstein. die schlichte Wiedriaabe de» Zeich nerischen und die Feinheit der Linie, die diesen Lithoarapbien eine g,oße Aebnlichkeit init subtil duichgefübrien Bleistiftzeichnungen gibt, lassen sich fast allen diesen Blättern in gleich hob« Weise nachiühnirn. Am stäikften intrirssinen von den ansgesteNien Port rät» die Kövfe von Memel. Rodln und den beiden Cooitklins. oie etwa» ungemein Reizvolle» in Auffattniig wie Darstellung baden. Jrankletch ist in der Dezemoei-Ansstelliing durch zwei Lithographien de» genialen Toulouse-Lautrec, drei Arbeiten von Fantin-Latour. ein Blatt von Jean Beb«, mehrere Lithographien von Tbaile» LGnder und EkarleS Hnard srbr respektabel vertreten Auch Ander» Zorn, d« Norweger, der Pari» sein Bestes verdank» und von dem drei lehr lebendige Radinungen ru sehen sind, darf Frankreich zuanecknet und hier «wähnt werden. Neben diesen Werken, die der Derrmber-Au-stellung der 'Neuerwerbungen die charakteristisch« Phynognoinie geben, ist noch ein Teil de» graphischen Nachlasse» unsere« Dre-dner Kupier steck«» Eduard Büchet au«aesteüt. den. wie schon «wähn», der Sächsische Kunst- »errin angetanst und tn dankenswerter Weise dem Köntgl. Kurss«- sttchkabinett al» Geschenk überwtrseu bot. gewiß rin vrwei» dafür tvelch' groß« Unierftiitzung sich da« Institut allenthalben «sieuen darf Daß ihm diese wertvolle Teilnahme in ganz besonder bobem Motz« auch in den Kreisen Privater en«aeg»ng«b>ach» wird, sprich, am dnttlichstrn au» der Tatsache, daß die sämtlichen die«mal au», gestellten araphsschen Blätter Geschenke der Künstle, oder »unst- srennd« sind, wodurch da» Kabinett nach und nach in den Stand gesetzt wich, «f«, vervollständig»»- fein« Mapprnjchätz« z» er» » t». zielen, wie sie schon deute kaum den große» Kabinette» »ou Per lt,. London nab Pari» «»glich ist. s Als Abgeordneter de» Weimarer .H'UUi»»»- »NNde» traf der Berlin« Porirätmaler Lepsin» in Wie« ein. um nach, einer Meldung de» „B- T." üb« den Anschluß der Wien« Sezession und den Eintritt van Wien« Künstlern iu de« neuen Deusichen Künstlnbund zu verhandeln. ß Au» MeV wird uns mitgeteilt, daß auch dag dortige Stadt- theatcr eine trefflich arlungene Aufführung von Verliez' IBeNvenuto Cellrni" zur Feier der Wiederkehr det 100 Ge burtstags de» Meisters gegeben hat. 4 In »in« Zeit, da nicht nur die aesamte.lllerari'che Kritik, sondern auch die ganze gebildete Welt sich fsi- die Werke Friedrich Hebbel» zu begeist«n beginnen, dass »in neue» Werk üb« d«, großen Denker und Dichter von Wesseiduren von vornberet, aas iebkaste Anteilnahme rechnen, um io mehr dann, wenn r» von »'schöpfendem und abschließendem Wett» kür die Mater«» ist, deren Behandlung r» sich ,um Ziel, geletzt hat. Die» gilt von »In« soeben bei Leopold Boß (Homburg und Lelblig) publissetten Ar beit. die sich betitelt .Der Bantragi-mu- al» System der Welta»schauung und Aestdetik Friedrich Hebbels" und vo» Arno Sckeunert berrühtt. Wa» an dem Werke zuerst am stärksten auffällt, ist die Gründlichkeit, mit der sein Thema behan delt Ist. dessen E'ledigung lcho» rein äußerlich großen Sckwinla- keiten begegnen mußte, da. wie der Autor leibst bemerkt. Hebbel« System einem großen Mosalklsslde gleich», dessen einzelne Bestand teil» durch die We ke. Tagrbiich« und Bück« de« Dick»«» »eit vefftreu» sind. Diel« »issamm „sassende Auldau des System» ist unbedingt, mag e» auch hier und da nicht ganz okne allzu absicht liche Konstrukltou dabei abgeaangen fein, da« Bedeutendst« und Wesentlichste an der ganzen A'beit. Namentlich wa« Scheunert über die Weltanschauung de» Dichter» sogt, ist ln de, tzauvtlachr ebenso »eu wir originell und dürste der Hebbelkoffchuna »um Teil ganz neue Bahnen wellen. Für den Kritik« ist bterbri brlonder« da» Kapitel Iittk'kssant, da» der Autor dem Beariss der .Schuld" nnd lbrer Drsinltlon bei Hebbel in Tbeott« wie Prart« widmet. Einaedend unter diesem Gesichtspunkte beleuchtet Sckeunert Hrbvels „Maria Maadalena". die ihm zu mamssgsachen Erlassen über de» Dichter» innerste» Wesen und lein Verhältnis ,u den Figuren seiner Tragödien Gelegenheit gib«. Daß gerade hier der Autor i» verschiedenen vblivsopbsschen Deduktionen z« weit geht, vonirkmllch dott. wo es sich für idn darum bandelt, die Schuld Klara» iestziisteNen. die elaenillch gar keine Schuld im landläusiaen Sinne Ist. wird den nicht Wunder nehmen, der an sich selbst «'obren bat, wie Hebbels Dramen nur gar zu leicht dazu verleiten, ollrn viel In sie und tbrr feinen Linien vlnelnzulegen und btneln- zisseien. A»ß«0'denil'ch interessant und völlig einwandfrei in dem Reichtum ihrer Gedanken »nd der Klarheit ihrer Darstellung sind dagegen de» Autor» AuSsüdiungen über die Weltanschauung des Dichter», soweit sie sich in dessen LebrnSiührung und t« seinen nickk dichterischen Aeußerunaen offenbart. Hier ist besonder» die zweite Abteilung de» ersten Delle» ungemein lesenswert, dl« den Pantragi-nin« (di, Leben-onichauuna. welche all» Vorgänge ln «wem tragisch n Lickte «blickt) als Norm sur Hebbel» gesamte» Denken ein gehend «intert. wobei auch die Senntnt» der einschlägigen Literatur, dl» in den letzten Zabren geradem enorm gewachsen Ist. nachdem sich vorder kein Literat von Nus um den Sinnierer von Wesseiduren gekümmert bat. auf da» ongrnebmste überrascht. Dies« Abschnitt der Scheuncitichen Arbeit ist »m so wertvoll« und tn seinen Resultaten um so gewichtig«, als man odne Hebbel» Denkarbeit zu krunen seine Dichtungen überdanvt nie ganz verstehen wird, weil eben bei idm der Dichter vom Pblloiovvrn nickt zu trennen ist. ja dies«, nickt immer zum Vorteil der über,engenden Wirkung 'einer Dramen, ienem bisweilen allzu absichtlich Konkurrenz macht. Der Philosoph Hebbel wirb übrigen» tn einem Anhänge, der sich mit des Dichters Verhältnis zu So'g« und Schilling beschäftigt, die bekanntlich am stärksten aus idn gewirkt baden, noch einmal in umfassend« Welle gewürdigt. Besondere Aneikennung verdient an ScbeilnertS Werk, da» als ein nach Art und Umfang gleich hervorragend« Beitrag zur Hebbel-Kritik zu gelten bat. die trmperament- nnd reizvolle Darstellung d« an und für sich kehr komplizierten Materie, die sehr leicht zu einem trocknen Ton batte verführen können. Die!« Vorrna läßt un» daS Weik auch für weitere Kreise eine» gebildete,, Publikums, soweit ibm die Hebbel-Schwärmerei Herzenssache ist. gem und nachdrücklich empfehlen, ß Der ungarische Komponist und Musikschriststeller Korncl 'en. ist ir " ' Abranyi s, in Budapest gestorben. Während de» Druck» eingegangene Drahtmelduirnen vom 21. bez 22. Dezember * Kischinew. Im Judenunruben-Prozeß wurde das Urteil pefällt. Gretschiu und Marosjuk, welche auch des Morde» angeklagt sind, wurden zu 7 Jcchren bezw. 5 Jahren Zwangsarbeit. 22 Angeklagte zu 1 bis 2 Jahren Arrestanten- konrpagnie und einer zu 6 Monaten Gefängnishaft, außerdem alle zu Tragung der Kosten verurteilt. Alle 48 Zivilklagen wurden abgewiescn. * Tokio (Reuter-Meldung.) D« Minist« de» Beußern üderbrachce dem russsschen Gesandten die Antwort aus di» letzte russische Mitteilung. Die Antwott Hot nicht den Charakter eine» Ultimatums, sondern erstickt Rußland, bestimmte in der ruisiichrn Mitteilung enthaltene Vorschläge nochmals zu erwägen, «Melbourne. lReuter-Meldung.j Die Ernte ist durch weg ausgezeichnet und übertrifst die bisherigen Annahmen. Der Gesamtertrag der sechs australischen Staaten wird auf 76 Millionen Bushels geschätzt. Ter höchste bisher erzielte Ertrag belief sich auf 43 Millionen Bushels. Wetterderlchl des Kgl. Sächl. Meieorolog. Institut» tn Chemnitz vom 21 Dezember 6 Uhr morgen» (Temperatur nach Celsiu»). Wetterlage in Europa am 21. Dezember 8 Ubr stütz: LtaNonr« Rim« l Mchwna u. S tLrk, »eewind«» SeU»r Riwi« Slonio«, 7 0 ^80 stark b»d«ck» «>»«,»» Vst,88ZV stst m, «hrtsti»»!»! st« ,c8VV Ichw »«dt« hovoran» ! c« VV a,chl bcdrckt Skud-nststl 6« 8 stark b«dr<N LroMiolm > 72 j SUst lb«d«<N »av-nstaa. 72,080 leicht Dunst «,m«l ! 7S,0 leicht d«d«M Swinem.» 72« Still Dunst Lkaaen 7> iV S iV leicht bedeckt «,» 72 8 leicht bedeckt Hamb». > 72!8 leicht Nebel Helder «ctll, VIllnster « verUn startstrud» -rang. «> Me, « Pari» l» München 8 «am M„a Idemni» 7 d««mde« 771 Still 8°° 8» «E Nedel bedeckt lei»» leicht leicht »edeckt Inch, »«»«ck» leicht bedeckt Still >»ou,nl. 7, «8V leicht de»«« Gleichmäßig verteilirr bol,er yuftdmck bedeckt den grüßten Leit des Mtterui'gsaebleteS. sein Maximum liegt mit 77« Mm. am Rigaischen Meerbusen Ein Minimum unier 703 Mm. nabt wesINch oon gttand. ein »weite« liegt bei den Loloien. Da« Weiter ist rub'g. t»üb und neblig ohne wesentliche Niederschläge : die remperaiur schwank! um den Nullpunkt, «,Ift qenlcdt leichtcr örost. Prognose für den 22. Dezember. Wetter - trocken, wenn auch medr oder weniger trüb. Temperatur: Untmronnal. Wmvuripcung: Oft. Barometer: Hoch. Witterung tn Sachten am 30. Dezember. See- r»m». «Sind ör St»«,, ^ See- rem». Sr «talian tzöhe w ß Zi »»». w «in» k>re»d«n ui ,7 O.lt nv 2 01 strelder, Schneede», »« 0.7 !^>.s iro , «» 1,7 09 o.v K 1 eu No - Ist» 0.1 -o, N31V S uo -2.1 -LI so < Vautzen 2U2 o I ^>.1 Still «tuender» Neidenham sttchiewerq 7dl 77, >21» » » «UI tzitiaü «emni» 2bst ,1V 1.1 -1.L 1.S -2.1 LUll VÜIV 1 0« o.ü -PS vinc» — Bis auf gering« stellenweise Niederschläge, welche meist al« Redet fielen, verlief der 20. De, «»der abermals vviwtegcnd trüb aber trocken, nur «m Flchtelberg herrschte beiiere A'lileiung. Be, leichten undeftlmmten Wtnven fand «ine Temperaiuiatmabmr statt. Dt« Mittelwert« lagen m »er Md« ver Normale die Extreme traten mit — 2,S s>r (Attenberg) und 4-»,«»r. (Dretden) «ln. Schneeliest: »lienber, 2Ü, Fichtelber» 80 Zentimeter. Dresden, 21. Dezember. Uarmneier von Ovttker Eduard Lievend !»««. O«I «Slold). «allllraße ». «dend« » Ubr, 7» MIItmeter.10^«- ft-sten. Ddermometro-ravv nach üelfiu«. Demveratur, höchst» 4.« »»- kllünn», niedrigste 2 Gr. Wärm«. Nebel. Südostwind. EDaftevftawd der «de «er» «,td». Budwei« Prag Pardubitz Meinst Lettmetttz Dresden ru r?? rZ rZ rZ -8
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