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- Erscheinungsdatum
- 1903-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190312225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-22
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
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Sir. »5». Leu« 2. M» DrenStas. ^ Dezember L»«S , gr a d. fPrio.Tel! König Peter ist es gelungen, den Obersten Ma sch in dafür zu geloirmen. die Verschwörer zu lchigem Zurücktxrten zu bewegen, uui einer endlichen inneren Konsolidierung Serbiens nicht hinderlich im Weg« zu Men Mvschin soll »n vielen Millen Zustimmung erhalte» haben- Söul. sPriv.-Tel.s In Cbemulpo und Äiosampho sind zahlreiche Streitigkeiten zwischen Japanern und der korea- nischen Bevölkerung vorgekommen. Japanische Telegraphisten kalten Sie Telearaphenlinie von Söul nach der Küste beseht. Man spricht von der Landung japanischer Truppe» zur Äufrechterhaltung der Ordnung, doch soll diese Landung im Einverständnis mit der russischen Regierung erfolgen, s?) Tokio. Der Plan der Regierung scheint darauf gerichtet zu sein, «n bezug auf die Vorschläge Rußlands an den Kaiser Nikolaus selbst zu appelliere». Der Vorschlag deS Ad» niirals Alexejesf geht dahin, Petersburg zum Mittelpunkt der iden Ver' schwebenden Verhandlungen zu machet,. Langer. (Priv.-Tel.) Die Regierung de- Sultan» ver weigert allen europäischen Reiienden die Erlaubnis, t» da» Innere de» Lande» ,n gehen mit Rücksicht aus die Unsicherheit der Lage infolge der A u s st a » d S b ew e g u n g. Berlin. (Priv.-Tel.) Die heutige Börse war bei stillem Geschäft im allgemeinen schwächer, sowohl auf die politische Lage m Oltasien, alS mit Mcksicht auf die bevorstehenden Feiertage. Die kapitalkräftigeren Faktoren halten noch mit Abgaben zurück, und eS greifen bisher mehr die kleinen Spekulanten und ein Teil des PrwatpublikumS zu Mattstellungen. Die» beweist die ver» dättiiismäßige Geringfügigkeit der Kursrückgänge und die prompte Aufnahme der verkauften Papiere seitens der großen F'nanz- institure. Am Mcmtanaktienmarkte waren Kohlenwerte trotz eines günstigen Berichts vom Rulnckohtcnmarkte schwächer gehalten. Hrberni« verloren Gelsentircheuer und Harpeuer etwa l Proz.; ebenso wenig vermochten die Nachrichten von der Verständigung zwischen dem Lothringisch-Luxemburgischen und dem Düsseldorfer Noheisensyndilate auf ine Dauer von drei Jahren ans den Kurs der Elsenwerte einzuwirkerr. Deutsch-Luxemburger blieben ohne Handel, Bochumer verloren E>, Laurcchütte Konsolidation "Prozent, nur Rheinische Stahlwerke zogen 2/( Prozent an. Bank aktien notierten, mit Ausnahme von Darmstädter und Schachs, bausener, die ungefähr behauptet aus dem Markte gingen, ^ bis > , Prozent niedriger. Russenbank büßten Prozent cm. Von '.^ch-uaklien sind nur Mittelineerbahn und Transnaalbahn als bis ^Prozent besser zu nennen; alle anderen Babnwcrte neigten zur Abschwächung. Schiffahrtsakrien waren vernachlässigt und ch Prozent niedriger "Der Rentenmarkt lag sehr still, Spanier und besonders Türkenlose waren matt. Treiprozentige Reichs- anleih« 25 Pfg. billiger. Die Börse schloß auf die politische Lage sehr zurückhaltend. Tägliches Geld stellte sich aus 4 Prozent, ttltimogeld auf 6 Prozent. — Privakdiskont R4 Prozent. — Die Getreidebörse siel vormittags ganz aus. da das Lokal ohne Licht war. Am Mittaasmarkte war die Stimmung fest aus Amerika: es fanden Abschlüsse in Maiweizen statt, dessen Preis um 50 Pfg., anzog, während Mairoagen unverändert blieb. Das Dezeinbergeschärt icheint erledigt zu sein, wenigstens wurden Ab- ichlüsse per "Dezember kaum bekannt. Die Jnlandszufuhren waren mäßig: ausländischer Weizen ist eln-as teurer geworden, dagegen waren für leichteren Roggen aus Südrußland die Preise ermäßigt. Mehl blieb unverändert, ebenso Mais. Hafer ziem- .ich fest, spätere Lieferungen besser bezahlt. Rüböl war leblos. — Weller: Trübe, nachmittags selten starker Nebel. Westnord- westwind. yr«»rf«rt a. M. (Schluß.) Kredit 2SI.80. DtSkonto 1S7.S0. Dresdner Bank —. Staallibahn —. Lombarden Laurahütte —. Ungar. Gold — Portugiesen —. Türkenlose —. Nuhtg. t» utzr nachmittag. Rente 87.60. Italiener 104 30 Spanier 88 87»^. Neue Portugiesen 6ö.—. Türken suniftc. Anleihe) 89,60. Türkenlos« 138.50. Ottomanöank 598. . StaatSdahn —Lombarden 92,—. Schwach Paris. Produktenmarkt. Spiritus per Dezember 44 , per Mai-August 52.75, ruhig. Amsterdam. Produkten Verist. Weizen per Tezdr. —, per Mar; — Roggen ver Dezember . per i» ärz —. GeichüstSlos. London. (Prodnktenbericht.) Engllschcr Wei-en icst und etlva-o teurer. Amerik. Mais seit und etwas teurer. Tonauer üeng. tLngl Mehl feit und etwas teurer. Lrnerik. lest bei ziemlich gutem Geichäst. Gerste stetig. .Hafer ruhig. — Wetter: Schon. Wetten ver Tezbr. 21.— per März-Juni ?1 20. stramm, per Mm August 42.75, willig. Rüböl per Tezbr. 52,50. eines. GesongniSdireruirA gestand««, geliebt und geehrt von allen. die ihm näher getreten. >agen gezeigt, große Gewissens ichterfüllung. Bei allem sein Amt habe er besondere An «ftigkeit, Treue und selbstlos, irnss de» Lebens habe er et» die er zu leiten grhobt und die , ^ " ' Amt«' Oertlicheö nnd Sächsisches. — Gestern vormittag nahm Se. Majestät der König militä rische Meldungen entgegen, hotte die Vorträge der Herren Staats- minister n»d des Kvnigl. zkabiiietisiekretärs und erteilte von 12 lly, Aue und FvrschuiigSleiiender Robert Schanz-Chemnitz. — Ihre Majestät die Königin-Witwe empfing am Sonnabend nachnullag 3 Uhr den Besuch des Großherzogs Von Oldenburg. — Zur gestrigen Sasel bei der Königin waren ge laden die Frau Prinzeisin Johann Georg mit der Hosoame Frl von Lchönberg, Frau von Maloitie ged. Gräfin Einsiedel und der Wirtl. Geh. Rat Tr. Gras von Koennelitz. — Die K o n ig in - W i tw e besuchte gesiern die Ausstellungs räume der Möbelfabrik von G- Ritter, Marschallsttaße 2. und machte dort Einlä.tte. — Ihre Künlgl. Hoheit Prinzessin Mathilde wohnte am Sonnabend nachmittag in Beglcituug der Hosdnnre Freiiu v Gärttier der Christbcicherung in ver Krnderbewahranstalt Lößintz- Strage 2 bei. Am Sonntag nachmittag besuchte sie. begleitet von der Hofdame Gräfin Vitzthum v. Cckstädk, die Chnstveichenrngen des IohaniusverernS in Len Kinderbewahranstallen zu Briesnitz und Cossebaude. — Ihre König!. Hoheit Prinzetsin Johann Georg wohnte am 1b. d. M. nachmittags 2 Uhr der Weihnachksbescherung im Maiia Anna-Kinverhoipiral und abends 7 Uhr der Beicheruaa im Marthaketni, Portieusilraße. bei. In "Begleitung der Frau Priii- zcyin befand sich die Palastdame Freifrau von Finck. Gestern abend 0 llhr beinchte die Frau Prmzeisrn die Bescherung der Knaben bes Pestalvzzisiiltes, Lägerslrane. nnd im Amchtusse hieran die des Katholochen WaiienharoeS am Oueckbrunnen. ^ — Der Groß Herzog von Oldenburg besuchte am Lonnabeud die Moskauer Confiserie von L. Siebe, SlruvestraßeZ, und bewirkte namhaste Einkäufe. — Ter König hat genehmigt, daß der Kasseureviior bei der Staatseisend,ttn,Verwaltung Werner in Dresden das Ritterkreuz 2. Klasse des Sachscu-Crircittinschen Hausordcus annehme und trage. — Zu der Notiz, die neue Hosrangordnung betreffend, wird luiS milgeteilt, daß auch die „ V e r in e s > u n g s > n s p e k l o re »' in Klasse IV. Abstufung 18 der Hofraugordnung neu auslrelen. — Ter Privatdozeut an der hiesigen Sechuischen Hochschule Sr. Erich Müller ist zum außeretatmäßige» außerordeutiicheu Professor rn der chemischen Abteilung dieser Hochschule ernannt worden. — Dem Bahiiwärtet a. D. Bern dt in Leipzig ist das All gemeine Ehrenzeichen verliehen worden. ^ — "In der Parentcttionshalle des Johanuisseiedhofes in Tolkewitz erfolgte gestern nachmittag 3 Uhr die feierliche Ein- kurzen Herrn die dem aermgegangenen die letzten Ehren erwiesen? Man gewährte in der Trauerversammlung die Herren Geh. Reg.-Rat Tr. Gelb- Haar, Präsident des Landgerichts Dr. Müller, Lberjustizrot roirewrg erroigre geiiern nacyminag uyr die seierucye legnung des am 18. d. M. im 69. Lebensjahre nach k> Leiden entschlafenen Königl. G e f ä n g n isd i r e k t o r s. l! .Julius Bnrkhardt. Groß war die Zahl derer, die Lr. Bahr, zahlreiche Kollegen des "Verstorbenen, als Gefängnis- Direktoren Brand-Leipzig. Mühlhausen mit je zwei Oberaus chern und Wachtmeistern aus Chemnitz, Neubert-Zwickau, Sirektor Schinck von der Landesanstalt Hohenstein, Inspektor "ischler-Meißen, Direktor Rabe von der hiesigen Arbeitsanstalt, dem der Schulzesche Friedhofschor den Choral: „Selig sind des 'Simmels Erben" vorgetragen hatte, richtete Herr Pastor ilebigau von der Johanneskirche an die Leidtragenden in warm empfundener Rede den Trost der Kirche. Der Geistliche ent> warf ein treue» Bild von dem segensreichen Leben und Wirken de« Heimgegangenen auf Grund des SchristworteS: „Selig ttnd. vie nicht sehen und doch glauben". Ursprünglich zum " zieher der Jugend bestimmt und auSgebildet, habe der H gegangene dt« letzten 26 Jahre an der hervorragenden S Pflichterfüllung. Bei all«, warme- Herz sür all« brs< „ ihm anvertraut waren. Bet seinem 25jährigen A«t»jubilS»u> sei von Vorgesetzten, Kollegen. Mitarbeitern und Untergebene« sein fürsorgliche» Walten dankbar gewürdigt worden. Wie i» Amte und Berns« Hab« Gott über ihn auch in seine« Haus« ge» waltet. 44 Jahr« habe ihm die Gattin treu zur Seit« gestanden und im Krerse von Kindern und Enkelkinder» habe er sein größtes Glück gefunden. Mit der Verheißung de» ewigen Leben« schloß die Ansprache, die bei allen Zuhörern tiefen Eindruck hinterließ. Unter Assistenz der „Pietät" formierte sich bei er» neuten Gesängen der lang« Kondukt zum Grabe. . Herr Maschinenmeister Ebert trug die Orden oeS Entschlafenen vor dem Sarge, den di« Beamten der Grfangenanstmt aufgehoben hatten. An der letzten Ruhestätte sprach der Geistliche Gebet nnd Segen und während die Sänger „Ach, waS ist Leben doch so schwer" anstimmten, schied di« Trauerversammlung von dem Grabe de» allgemein geliebten und geschätzten Manne», dessen Gedächtnis m Ehren torlleben wird. — In Oberloschwitz ist nach langem Leiden vorgestern Herr Robert Emil Höpner, Kömgl. Musikdirektor und Organist a. D-, gestorben. Der Entschlafene war viele Jahre als Organist an der diesigen Kreuzkirche tätig und erteilte Unterricht am König!. Konservatorium. — Liiidiagoverhaiidlunge». Die Erste Kammer hatte sich in ihrer gestrigen 10. öffentlichen Sitzung zunächst mit einem Antrag der zweiten Deputation zu beschäftigen, „m Ueberein- stimmung mit der Zweiten Kammer zu dein von der König!. StaatSregiernng vorgelegten fünften Nachtrag zum ordentlichen Stacttsbaushalts-Etal die unter Ausgaben transitorisch eingestellten Tagender, Reise- und Ümzngskosten mit 5000 Mk. zu bewilligen nnd die Avininderung der Etatsnmme des Reservefonds um eben falls 5000 Mk,. d, i. von 360104 Mk. ans 355 104 Mk.. zu genehmigen. Am Negierungstische hatten sich die Herren Staats minister v. Metzsch, Dr. v. Seydewitz und Dr. Otto eingefunden. — Den mündlichen Bericht erstattete Herr Domherr von Trii tz schler-Dorfstadt. ES handelte sich um die anläßlich des Crimmlt schauer Textilarbeit er st reiks zu verstärkende 0-endormerie. wofür die Regierung 10000 Mk. — geineinjährig 5000 Mk. — als übertragbares Berechnungsaeld zur Verfügung gestellt haben will. Die allgemein bekannten Zustände noch weiter zu beleuchten, hält der Berichterstatter nicht für nötig und empfiehlt die Annahme des Antrages. — Oberbürgermeister Keil-Zwickau hat sich persönlich in das Streikgebiet begeben, um mit Aibeitern nnd Arbeitgebern sich auszusprechen, nicht als Berichterstatter der Kammei, sondern aus stadtnachbarlichem Interesse und um zu dokumentieren, daß auch in diesem hohen Hause ein lebhaftes Interesse für die Industrie vorhanden ist. Seine Aufgabe habe darin bestanden, fcstzuslellcn, wi« sich die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer zu der Frage eines verstärkten staatlichen Schutze» Nellen. Die letzteren erklärten, baß es noch gar nicht erwiesen sei, daß die Ausgcspcrrten die Unruhestifter gewesen seien. So viel siehe ober fest, es seien Unruhen vorgekommen, arge Ruhe- Nörungen, die ein Einschreiten der Staalsgeivalt ohne Zweifel recht'ertiaen. Beiden Parte.en es recht zu machen, sei sehr schwer. Dem viel angegriffenen Bürgermeister von Crimmitschau werde inan das Zeugnis größter Objektivität nicht versagen dürfen; die Angriffe seien viel zu weit gegangen. Den ärgsten Vorwurf, der einem Beamten überhaupt gemacht werden könne, den der Partei nahme. Hobe der Reichstagsabqeordnete Bebel dem Bürgermeister gemacht, als er ihn in verdächtigender Absicht alS Schwieger- ohn euies der größten Industriellen Crimmitschaus hmslellte. Derartige Ausfälle müßten von der Regierung allerdings scharf wriickgewiesen werden. sBravo!) — Dr. vonFrege-Weltzien berührt den Umstand, daß in verschiedenen Kreisen die Neigung hervortrete. von den verbündeten Regierungen die Er neuerung des Sozialistengesetzes zu verlangen. Er halte das sür falsch: die Bestimmungen des Vereinsgesetzes und des Koalitions- rechtes reichten vollständig aus; besser wäre eS, wenn die Staalsregierung solche Zustände zu verhüten suchte, als daß sie nachher gezwungen sei, mit Strenge und Gesetzen dagegen ein» j zuschreiten. Er bedaure, daß der Deputations bericht nicht auch sür die unteren Organe des Sicherheitsdienstes eine Anerkennung gehabt habe. — Bürgermeister Dr. Ay-Meißen weist den Vor wurf der Parteilichkeit zurück, den man dem Bürgermeister von Crimmitschau gemocht hat, weil er der Schwiegersohn eines dor tigen Fabrikanten sei. Der Bürgermeister sei in erster Ehe mit der Tochter eines Fabrikanten verheiratet gewesen; diese sei aber vor sechs Jahren gestorben. Jetzt sei er zum zweiten Male ver- heiratet. Der Schwiegervater erster Ehe komme außerdem als Beteiligter bei dem gegenwärtigen Streik gar nicht in Betracht. — Graf Rer-Zedtlttz betont, daß es sich Nicht uni eine spezifisch sächsische Angelegenheit handele, sondern um eine Sache von weittragenden Konsequenzen, sie auf die gesamte Industrie "Deutschlands lähmend eiirwisten könne. Es komme hier nicht eine Lohn-, sondern eine Ztitfrage von aer.nger Bedeutung in Betracht, im großen Ganzen aber emo Machtsrage der Sozialdemokratie. Das mache den Gegen stand so ernst, Jeoeiifalls spreche er der StaatSregierung für ihr energisches kräftiges Eingre.fen seine Anerkennung aus. — Geh. Kommerzienrat Hempel-Oborn spricht dem Vorredner seinen Dank sür die Anteunahme am Wohle der Industrie aus und gibt ihm "Recht in der Ansicht, daß der gegenwärtige Streik nur der Anfang zu weiteren solchen Maßnahmen >ei, bestreitet aber. doß der Streik keine Lohnsraae sein solle, denn es sei durchaus nicht gleich, ob man sich sein Geld in 11 oder in 10 Stunden verdiene. Auch die Verringerung der Arbeitszeit sei keine so leichte Sache. Er weise nur aui die italien.sche Konkurrenz hin. die uiit billigen Löhnen rechne und zu Preisen verkaufe, die bei uns die Kosten incht deckten. Des ferneren entwickelt Redner ein ausführliches Bild von dem Rückgang großer Industriezweige in England, an dem zum größten Teile die Organisationen der Getverkschastsvcreine in der ein seitigen Vertretung der Arbelterinteressen mit Schuld seien. Man müsie sich hüten, solchen Zuständen entgegenzutreiben und die Regelung von Disierenzen zwischen Arbeitgebern und Arbeit nehmern sogenannten Streikkomitees zu überlassen. — Geh. Kommerzienrat W aentig-Zittau ist der Ansicht, daß die Stoaküregieruna sich in diesen Kämpfen der strengsten Neutralität besieißige, daß sie aber die Ruhe und Ordnung aufrecht zu halten habe: nur wende er sich gegen Maßregeln, die geeignet seien, die Rechte der Arbeiter zu schädigen. Er bitte um Annahme des Antrages. Die Kammer tritt hierauf dem Anträge der zweiten Deputation einstimmig bei. — Den Anträgen.Zier vierten Depw merherr voi zerschafsners , . Erhöhung besigerS Friedrich August Seidmacher in Liega» bei Radeberg wegen Entschädigungsansprüchen auf sich beruhen zu lassen, gibt die Kammer nach einer kurzen Debatte ebenfalls Folge. — Nächste Sitzung: 7. Januar 1904, Mittags 12 Uhr. — Vereinfachtes AblertigungSoertabren im Güter- und Tierverkehr ver sächsischen Stnatseisenbädnrn. In der babn- omtlichen Behandlung der Gütersendungen auf den sächsischen LlantSeiienbahne». und zwar vottänsig nur tm Bersihr »wischen snchsiichen Stationen, treten mit dem l. Jnnuar 1904 wesentliche Aenderungen ein, durch welche eine Verminderung der Schrelb- aibeit und eine nicht unerkebsicke Eispausis an Formulare» er reicht werden ioll. Zu den Gntettendunaen sind bekanntlich auße, ve» nach de» B-stimmungen der Esienbalrn-VerkehrSorvnuna vom Ablender anzulertigenden Frachtbriefen noch weitere Begleit- und RechnnngSvapiere — die Frachtkarten — von den Güter- abfettigungSttellen ausmstellen Diele Jrachtkarten sollen vom obengenannten Zeitvuukt« an Wegfällen. Da der Frachtbrief un verändert bleibt, wird da» Publikum durch die Vereinfachung nicht »»mittelbar beiührt. Gleichzeitig kommt aber im sächsischen Dahn» bereiche ein Verfahren zur Einführung, da» auch dem Publi kum große Vorteile bietet. E» ist die» da» Marken verfahren. welches im wesentlichen darin besteht, daß zur Frankiciuno von Eil- und Frachtstückgütern Ellenbcchnmarken ver wendet werden. Die Veiwendung solcher Marken ist, um die ein fachste Behandlung der Sendungen zu ermbgltchen. auf frankierte Sendungen ohne Nachnahme mit einem Gebührenbetrage von höchsten» 1 Mk. beschränkt, e» werden oder dierburch Immer noch 22 Prozent aller Senbunaen zwischen sächsischen Stationen de» . trollen. Da» Markenverlahren wird ln erster Linie t« Interesse Er- ver Bereinsacbuug de» Ädsrrtigung»dl«nst«» eingelübrt. Es steht «im- ^ aber auch dem P u b l tku m fr e sich der Marken zu.bAenzn. rru- unv «wiesen, daß sie ihnen l »i«N der »ch ÄliBzuae anser v xiugrri». »rvrninai a>» 'oenagie unv zwci- enientt» aus. Tie Rechtsstreite beträfe» u. c>. Bezahlung von 27 312 Mk. 16 Pf. Entichä- )as aus Anlaß des Umbaues der DrcSvuer werden anf der Rechnung»seit« de» Frachtbriefe» ausgesiebt. sie sind in Werten von 5. 30. 40. KO. 60. 70, «0. YN Pfg und l Mt. brrarstellt. so daß in der Regel iS, jede Sendung nur «in« Macke nvtta ist. Um die Berechnung der Frachten zu erkeichter«. tN ein« Jrachtentabrlle angesertint worbe«, welch« gletchsall» bei den »sie«. Verwaltungen zu bade« fft Diele Tabelle enthält tn leicht über sichtlicher Form die ausgerechneten Frachten >m tzöchstdettagr di» zu 1 Mt. sitr die verschiedenen Gewichte und Entkernungen, außer dem noch da« Warennerzeichrrls der Svezialtartf» für brstnmnlc EU-, und Yrachtpückgüter. Die Güteradfrrttaun,«stellen sind ,n- . de» Ubseiider» dadnrch bereitwilligst entaegenzukommen. > Anfertigung von Auszügen an» ve« Kilometer chsischen Staatsrisrnbahnen aestatten oder anch lotchr ge anlertigen. Im eigenen Interesse der Verfrachter dürfte es zweifellos siegen, sich soweit als möglich der Frankierung mit Marken zu bedtrnen; e» wird dadurch klneiseit» viel Zell d« der Auslieferung erspart, andererlett» gewährleistet da- neue versahren auch eine schnellere Beförderung und ein« deichleuirigte Aus lieferung der Sendungen an den Emvsänger. Ferner dtetft sich der «euere nicht z« unterschätzende Vorteil, daß da» mit der Auf lieferung der Güter betraute GrschällSpersonal nicht mit Geld ver- sehen zu werden braucht. Bei einigen preußischen Elsenbahndlrek- tionen ist da« MarkenabfertigungSverfahren bereit» seit dem l. September d. I. tm Gange, nnv vte damit bis setzt gemachten Erfahrungen sind recht günstige. — Gemäß 8 5 de» Gesetze», dle staatliche Schlachtvieh- Versickerung betr.. bat daS Ministerium des Inner» be stimmt. daß sür die im Jahre 1904 zu schlachtenden Tiere m, Persicheninysbeiträoen 2 M. 50 Pf. für ein männliches Rind, 9 M. sür er» weibliches Rind. M Pf. für ein Schwein zu erhebe» sind. Hierbei wird gleichzeitig daraus kingewresen. daß auch i», Jahre 1904 für zu entichädigende weibliche Rinder in den Fällen ein Zuschlag von je 5>M. zum Versicherungsbeitrag zu erhebe» ist. »n welchen eine Lebendbeschau durch den Tierarzt oder Laien- fleischbeschauer nicht slattaejllnden hat. Die Eingebung dieses ZmchlaasdeittagS erfolgt durch die Versicherungsanstalt tn der Weise, daß der Zuschlag von dem Betrage der zu gewährende» Entschädigungt» Abzug gebracht wird. — Die Rechtsstreite der Stadt Dresden be zifferten sich im Jahre 1903 auf elf imd zwar trat die Stadt gemeinde zweimal als Klägerin, siebenmal als Beklagte und zwei mal alS Nebenintervenient», aus. "" " ' " ... einen Anwrnch aus digung für Land, das Bahnbösr enteignet worden war. einen Ampruch aut Gewährung einer einmalige» EutschNvigung oder einer lebenslänglichen Rente, sowie euies Schmerzensgeldes und eurer Berstümmelungsennchä- diarmg aus Anlaß einer im Stadtkiankenbanse Friedrichstadt er folgten Amputation, einen Anspruch aus Entschädig,mg mp. von Gewährung an vorläufig 400 Mk, da die beiresseudc Person als ArbeilSverdienst infolge eines tm Stadtkrankenhause griedrichstadt erlittenen OberichenkelbrucheS angeblich verlustig gegangen ist, eine» Anspruch von vorläufig tOÜOoO Mk. Entschädig»,>g wegen Landenteigiuing in DreSden-Nendorf aus Anlaß des UnideueS der TreSdner Bahnhöfe, einen Anspruch einer trüheren Wärterin des Slc>dtk»ankc,iharises aus Ersak des Schodens, der ihr dadurch ent standen sei. daß sie infolge einer angeblich durch Verschulde» einer Oberschwester im Stadlkraiikeudause sie betreffende Krankheit außer stände sei, anderweit in Siellung zu gehen, eine Feststellung, daß den beklagten Gegnern der Stadtgemeinde keinerlei Erdanjpruch an einem der Stadtgemeinde testamentarisch zugesallenc» Nachlaß zrrstehe, einen Anspruch des Klägers auf Anerkennung seitens der L-tcrdlgemeinde dahin, daß sie verpflichtet kei. eure» sür eine Hypothek anfgelparten ScrienreservesondS seinerzeit dem Kläger oder dessen Erben auSzuzahlen rc. — In einem Streitfälle eines Klägers mit seinem Schneider hat die 11. Zivilkammer des Berliner Land gerichts I den weitere Kreise interessierenden Grundsatz aus gesprochen: Hat der Lieferant ein bei ihm bestelltes Kleidungsstück als fertig abgeliesert, so kann er nicht verlangen, daß sich der Besteller zwecks Beseitigung von Mängeln in seiner Werkstatt ein- finde. Aus den in den „Bl. f. Rechtspfl." mitaeteiltc» Gründen des Urteils sei folgendes hervorgehoben: Es kann dahingestellt bleiben, ob, insofern vor Fertigstellung eines bestellten Kleides Anproben erforderlich wurden, sich der Besteller nicht in den Ge schäftsraum des Lieferanten zur Vornahme der Anprobe zu ge- stellenhat. um an Ort und Stelle die von seiner Seile erforder liche Mitwirkung zu leisten. Im vorliegenden Falle handelte cs sich jedoch um solche Mitwirkung nicht. Das fragliche Kleid war vielmehr vom Verfertiger, ohne daß er weitere Anproben ge fordert hätte, als fertig geliefert worden. Erst nach Lieferung stellte sich die Notwendigkeit einer weiteren Anprobe heraus. Für diese Anprobe kann jedoch vom Lieferanten nicht mehr seine Werk statt als der allein zuständige Ort in Anspruch genommen werden, da er das Klerd bereits als fertig abgeüesett und dadurch zu erkennen gegeben hatte, daß er seine Tätigkeit als beendet er achtete. Es muß in einem solchen Falle, wenn die Ablieferung erfolgt ist, davon ausgegangen werden, daß das gelieferte Kleid auch den Anforderungen genügt und daß. wenn dies nicht zu- trifft, der Lieferant die aus einer mangelhaften Leistung seincr- feils beruhenden Fehler mit möglichster Schonung der Interessen seines Abnehmer- beseitigt. Er kann nicw verlangen, daß der Besteller sich zur Beseitigung solcher Mängel in seiner Werkstatt eiminde, der Lieferant muß vielmehr, aogeschen von etwaiger Schikane, den Forderungen des Bestellers nach Möglich«» entgegenrommen. - Ausgezeichnet durch den Besuch der Herren Lebeimrat 0. Dr. Vogel, Bürgermeister a. D. Dr. Nake. Geh. Schulrat Dr. Kühn, Sladlrat Dr Körner und Schulrat v. Bnddrnsieg. fand gestern nachmittag m der Aula de» Wettiner Gporaa- iiumS eine vorzüglich besuchte Musitaufführung statt Herr Musikdirektor Eichler. der verdienie Leiter de» Echut- chore», halte sich die nicht leichte Aufgabe ge'tellt. mit seinen jugendlichen Sängern eine Aufführung von Schumanns.Paradies und die Peri" zu bieten. So gewagt da- Unternehmen auch icheinen mochte, das erfreuliche Getingen der gestellten Allkgadc nab dem mutigen Chorleiter recht. Sämtliche Chöre erklangen stimmsrttch. tonrein und rhythmisch exakt. Io dag man den Eindruck gewinnen mußte, daß vom Sängerchor des Wettiner Gymaasiums daS Studium deS Werkes nicht nur mit Verstä-'dnis und gioßer Sorgfalt, sondern auch mit Lust und Liebe betrieben worden war. Die umfänglichen Solopartien des Werkes, dt« im Hinblick aus die Zwecke einer Schulauffübrung beinahe einen zu breiten Raum einnehmen, waren mit den Damen Frl. G. Engelbrecht und Kl. Hänel (Sopran), sowie F>l. M. Ehrlich (Alt) oorirefflich besetzt. Auch liehen zwei Lehier des Gymnasiums, die Herren Dr Klemm (Tenor) und Schreit« (Baß), dem Werke ihre iolistlsche Mit wirkung. Die.Hörerschaft war von dem Gebotene» sichtlich be friedigt und bekundete ihr Wohlgefallen wiederholt durch hezzltchen Beffall. — Wir erhalten folgende Zuschriftt ,,lieber die Hauptverhand lung des Kriegsgerichts der 3. Division Nr. 32 gegen den Oberleutnant d. Ret. des Gardereiter-Rcgiments Günther Hans Alexander v. Carlowitz auf Oberschöna wegen Zweikampfs ist m Nr. 330 Ihres Blattes vom 29. November 1903 ein Be- richt und zu diesem in Nr. 332 vom 1. Dezember 1903 eine Be richtigung des Freiherrn Dr. jur. Heinrich v. Friesen erschiene» In dem Bericht und gegenüber Punkt 3 der Berichtigung! ist 'olaendeS richtig zu stellen: Nach den Feststellungen des Urteils >at sich nicht der Mgeklagte nach Leipzig, sondern Bezirks- llssessor Freiherr v. Friesen nach Ober-Schöna begeben, und das Rencontre hat dort stattgefunden. Die Frage, ob Freiherr v. Friesen zuerst nach dein Angeklagten geschossen, oder dieser zu« erst jenen mit dem Stocke ge>chlagen hat, hat daS Gericht aut Grund der Hauptverhandlung nicht zu entscheiden vermocht, sondern offen gelassen. "Der Angeklagte ist durch den Schuß, den Freiherr v. Friesen auf ihn abaao, an Arm und HalS verwundet worden. Das Gericht der 3. Division Nr. 82. Hünersdorf." — De. Rudolf Nkucarh In Wien hat bei Untersuchungen an keuchhu sie n kranken Kindern festgestellt. daß durch Kiews Leiden sehr verschiedene Begteiterlcheinungen bervorgeiufen wecken, daiunter Krämpfe und Lähmungen ln den die Körperbewegungen leitenden Nerven und tn den MuSteln, Zuckungen, «chiag- berübnrngen vericbledener Art. mannigkache Geistes- und Neivcn- störungen. Herabsetzung der Tätigkeit rinielner Stnne, Gcd'rn Hautentzündung und noch andere». Ist der Tod infolge des Keuch- bustens etnaetreten, so sind nicht selten Blutergüsse lm Gctzirn oder in den Gehirnhäuten nachiawetsen. In 16 oder 17 Fällen hat De. Neurath verschiedene Veränderungen am Gehirn als Folge erscheinungen de» Keuchhustens gefunden. ES war leider ganz unmöglich, weder durch mitro'koptschr Beovachtuna noch dnrch Züchtuna-vettiiche irgend welch» Batterien »ti entdecken. Dle Gö tze» Keuchhusten» auf da» Gehirn kft blsdek
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