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14 »Dresdner Nachrichten" 14 DtenStag. 82. Dezember »VN» ^ »tr. 8S8 aus 7300 Kronen lautend, nach Aussage der Zeuge» entweder selbst gefälscht oder es wissentlich ,n Verkehr gebracht hat. Das Ab geordnetenhaus gab dem Ansuchen der Staatsanwaltschaft auch Folge und ordnete die Auslieferung des Abgeordneten an: allein bei der Obersiaatsanwaltschaft machte man die überraschende Entdeckung, daß ans den vom Abgeordnetenhause zurückpelangten Akten die wichtigsten Schuldbeweise fehlten. Es ist eine sehr ein- eichende Untersuchung eingeleitet toorden, welche ergab, daß die betreffenden Akten im Abgeordnetenhause abhanden gekommen, d h. zweifellos gestohlen worden sind. Man sucht die Sache, welche ungeheures Aussehen Hervorrust, zu vertuschen, indem man sagt, die betreffenden Akten seien nur „aus Versehen" im Ab geordnetenhause zurückgeblieben und .würden sich schon finden". ** Eine internationale V e rb re cherba n d e bat dir sranzösische Kriminalpolizei in Bordeaux und Paris uiffchädlich »emacbt Ter Ratsi'iialivechsklbank in Bordeaux stahlen Einbrecher 73:i5>0 Francs. Als einer der Täter wnide rin Haus- und Grund« bescher in Bordeaux ermittelt und iestaeuommen. Er lebte dort unter dem Namen Alfred Thomas Martin, heißt aber Alfred Wilson und stammt ans Liverpool. Seine drei Helfershelfer waren, wie sich später zeigte, ei» 36iäbriger Richard Fied Schmitt auS London, ein ebenso alter Tiamantenhändler Jod» Mabio». der cbensalls aus London stammt und de» Spitznamen „Tom Birth" iührt. und ei» 4Äahriger Buchmacher George Howard aus San Francisco. Die drei fuhren unmittelbar nach dem Einbruch mit dem schnellsten .Fuge nach Paris und wnrdeu dort, bevor sie »och von der Festnahme Wilsons Ken-tnis erhielten, erwischt, als sie dem Finanz ministerium einen nächtlichen Besuch machten Daß dir Polizei einen guten Fang gemacht batte, war augenscheinlich. Fand sie doch bei der Gesellschaft unter anderem einen guten Scheck über 400 000 Francs von der sranzösjschen Nordbahn und bei Wilson in der Äobnung ein reichhaltiges Schlüsselreaister nach Zeichnungen und Abdrücken von den verschiedensten Banken. In einem Rund« schreibe» ersuchte nun die sraiuosiiche Behörde die Polizeiveuval- luugen allei Großstädte »in Mitteilung der Erfahrungen, die sie mit de» vier .Herren bereits gemacht haben. TaS Material, das hierbei zusaninienkani. ist ebenso interessant wie »nifangreich. Die Bande hinlerlieh Spuren ihrer Tätigkeit in allen Großstädten des KonliueutS Mahson spricht am besten dkuv'ch. Schmitt kennt man in Berlin alsTaschen-. Eisenbahn u»d Hoteldieb. Howard endlich, der in London schon zwanzig Jahre Zwangsarbeit hinter sich bat. ist der Man», der unter dem Namen Alexander in Berlin wegen neniein- s,h Etlichen DiebstablS mit ffi»s Jahren GesängniS und Ehrverlust bestraft ist Er bat dort noch zwei Rechnungen r» begleichen. Im Jahre 18l>5 wurde er festgenommrn unter dem Verdachte, in den Räumen deS Berliner Kassenvereins dem Kassenbote» Kaul eine Tasche mit -lOM Mark in Goldrollen gestohlen zu haben. Man muhte ihn wieder laufen lasse», weil es nicht gelang, seinen Helfershelfer zu ennitteln. ohne den man ihn nicht überführen konnte. Am 30 Oktober v. I. wurden auf der Dresdner B a n k in der Bedreustraße dem Kassenboten Heinrich Liebenda 17 «VO Mark eniweudet. Der Dieb batte ibm die Taicbe mit den Papieren vom Schalter genomine» und dafür eine gleiche Tasche mit Zeitniigspavier hingelegt, während seine Helse.shelier die Auf merksamkeit des Boten nblenkten. Auch hier ist ohne Zweifel Alexander der Täter, und sein Komplize höchstwahrscheinlich in beide» Fällen Wilson Wie dieser in Bordeaux, io sind die drei andere» Spitzbuben, die stets nur in Blitzzügen reisten, HauS- und Grundbesitzer in London. " Fürstin Gabrielle Wißniewska. die Be gründerin und Präsidentin de, ..Internationalen Fiauenallianz für den Frieden durch Erziehung" (ällianee »»GorseH« cls t'e,»m->a paar In vai» >>nr I'eaneatmn) ist in ihrem 66 Lebensjahre zu Paris verschieden, lieber den Lebenslauf und das Werk dieser verdienst vollen Frau veröffentlicht Frau Lina Morgnstern in der „Deutschen Haustrauenzeitung" einen längeren Ansiatz. dem wir nachstehende Angaben entnehme»: Fürstin Wießniewska war eine geborene Französin Sie entstammte einer sehr wohlhabenden Familie, batte aber trotzdem zeitlebens viel Ungemach zu erdulden. Als »inges Möschen wurde sie von ihrer Mutter an emen Lebemann verheiratet, der ihre Mitgift binnen kurzem durchbrachte. Mit zwei Söhnen zog sie sich nun in ihr Elternhaus zurück — an eine Ehescheidung dachte man damals noch nicht. Der Tod. welcher sie später von ihrem Galten bestelle, raubte ikr auch ihren Trost, einen hofsnungsvolleu Sohn. Der andere ve>kam — als Erbe der schlechten väterlichen Anlagen. Bald daraus erpreßte von ihr ei» Bekannter den Rest ihres Vermögens, indem er sich vor ihren Augen niederzuschietzen drohte. Tie einsame, gebengte Fenn hätte sich vielleicht nie zu einer öffentlichen Wirksamkeit ansg raff«, wenn sie nicht die Bekanntschaft des Fürsten Adam W'eßuiewski gemacht hätte, eines ihr geistesveiwaudteu Mannes, mit dem sie einen späten, aber glücklichen Ehebuud schloß. Einen tiefen Ein druck hakte ans sie der Krieg 1670 71 gemacht. Aber anstatt chanviuistffche Revauchegclüste zu verspüren, empfand sie seit jener Zeit das tiefe Verlangen, gegen allen Völkerhaß und Krieg anzu- kämpfen. Erst im Iobre 1606 gelang es ihr. einen Kreis gleich gesinnter Frauen zu sieden und zu organisieren Teni von ihr geschaffene» Fnedensweltbunde der Frauen lie-st die Idee zu gründe, den Frieden durch Beeinflussung der Heranwachsenden Geueiationeu, durch Einimpfung der Friedensliebe sellenS der Müller und Er zieherinnen anzustreben. Ter Bund besitzt in allen Weltteilen Milglieder und Zweigvereine. I!>0 veranstaltete er leinen ersten Kongreß ru Paris: ein zweiter soll im Juni 190t in Berlin statt- linden Daß ,edoch vst le Frauen sich nicht vertragen können, selbst wenn es um eine Friedeusliga gebt, beweist svlgender Umstand: Zum Tode der edlen. autovsn»ngsvol>e» Fürstin haben wesentlich Kränkungen beigerragen. die ihr eine Pariter Konkurrenzliga znge- sttgt hat. Dieser zweite Fiauenbnnd führt den wenig gerechtfertigten Namen „Frauen des Friedens und der .Hcnmonie". ** Ein Abenteuer im Eisenbahnabteile. das wie ein Drama begann, aber wie ein Vaudeville endete:, spielte fick in einem VorortSzuge von Paris nach Rogeut-sur-Marne ab Ein elegant gekleideter älterer Herr nahm in einem Abteil erster Klasse neben einer Dame Platz, die ihm. als der Zug sich in Bewegung gesetzt hatte, bemerklich „u machen luchte, daß er sich aus ihr Kleid gesetzt hatte. Der Herr nahm davon keinerlei Notiz und blieb unbeweglich und :chweigsam. als die Dame die Stimme erhob und eindringlicher wurde. Das verletzte diese schließlich in solche Wut. daß sie auf die Gefahr hin. ihr Kleid zu zerreißen aufsprang und dem Herrn ein paar Ohrfeigen versetzte. Die erste nahm dieser mit größter Verblüffung hin. die anderen brachten aber sein Blut »uch ins Wallen und er gab der Dbrsergeiispenderin einen Stoß, daß sie ans anvere Ende des Abteils fiog. Die Dame rief um Hilfe.und ließ, da der Zug gerade in den Bahnkos Fontenay einlies den Heren seslirehmen. Beide wurden vor den Kommissar von Vincennes geführt, vor dem die Dame in höchster Aufregung erklärte, der Mann sei sicher ein Missetäter und habe den Aus tritt wissentlich herbeigesührt. Ter Herr blieb unbeweglich, aber da er au den Bewegungen und dem Gesichtsausdrucke des Kommissars erkannte, daß die Sache für ihn eine schlechte Wen dung nahm, sagte er schließlich: „Ich bitte Sie um Eillschuldi- guna. aber ich habe nicht ein Wort von dem verstanden, was die Dame dort erzählt hat. Ich bin nämlich taub und weiß nur. daß ich ein paar Ohrfeigen bekommen habe: weshalb, ist mir völlig unbekannt. Ich habe etwas heftig erwidert v"d bitte deshalb »m Verzeihung." Die Züge der Dame hellten sich bei diesen Worten aus und sie reichte dem Herrn die Hand zur Versöhnung, woraus sie beide gemeinsam das Kommissariat ver ließen. — Fehlt nur noch das Standesamt. " Der bereits gemeldete Schisssbrand. der de» Paffagierdamvier „Orion" ans offener See vollständig vernichleie, bereitete de» Passagieren »nd der Besatzung süredleruche Stunden. Der „Orion", der Bergenschen Tampserariellschaft gehörend, ist eines der Schisse, die emen regelmäßige» Berkebr mit dem Norden Norwegens dis znm Varaiigkrijord bi» unterhalten und überhaupt das einzige Verkehrsmittel mit dem nördlichen Landesteil bilden. Ä!S sich der Dampfer am Sonntag früh 5 Uhr. um welche Zeit noch die meisten Jmassen schliefen, eine Meile von der öden Küste Fininnarlens beiand. brach in einem Raum, in dem Petioleum mitbewahrt wurde. Feuer a»S, das sich m>t ratender Geschwindig keit verbreitete. Den meisten Fahrgästen gelang es, aus Teck zu kommen : unter diesen befand sich auch der Lotse Rochus, der in bellen Flammen stand und furchtbar ,»gerichtet wurde. Sechs Personen, darunter eine Jiau mit einem Kinde, verbrannten. T>otz der enl- 'kklichen Lage bewahrte die Beiatzung ihre Ruh«. Da sich die iofort ins Äeik gesetzte Löicha'belt vergeblich erwteS — Innerhalb einer Viertelstunde verbreitere sich da» Feuer von einem Ende zum anderen — ließ der Kapitän den größten Teil der Menschen in die Rettungsboote gehen, wäbrrnd ee selbst mit dem eckten Ma schinisten» trotzdem diely schlimme Brandwunden hatte, sowie zwei Tortsistagg ArHs »llchHt Gliti» v-kriiglicve lerigercdenlrer teöerrvarerr - SprziaLitAt O. t-ieinrs, vrvoOooGegründet 1805. F/ ^ ErNaden An der Mauer und Breitestraste. n. Sliistvr von» I»or1«i»»iii»r»le*, «O H biS SO LlKwen-LIiit« ». Ort«N»»ot»«n, Stück 7S - bis 18 Vnii»«i»toovt»«i», I bi» 18 Setnetr»»«'!»«!» aller Art. 8 -äl bis Ov ItIaetrt1n»«I»«i», 70 - bis ck IKIiotognnpIdts-Zckl»»«», > -si bis «18 M I»o«rtt«»rteiiI.8S bi- 18 Selieillorntntor »»,l 8otmlti»»>vt»si», 1,80 H bis 18 Ilaurt- »n«I »el««lr«»tr«r, 4 X bis 100 6 ztzltlv»-, 8ol»i«tt»> nii»t ltln-ttrmappea «tv. «t«. in allen Preislage». Billige Preise r Beste QvalitrU! 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