Volltext Seite (XML)
Dirk» «l»tt wird de» Leser« von Drrsdr» B «ud U«g«dn>- m» r«ge vorher bereits al« ^ zugesrellt. während eS die Post-Abonnenten nm Morgen ,n einer Gesamtausgabe erhallen. Serugrgedübi: W^EN» M» »—— — ««-N« «n««a«^r Notr-«-», durch iwk« ««, <»,»»« »ud »—»««. an L«l>. «ch Rrmta»» >mr «iu«a0 ,ziit «o>> . durch au«wSrÜ,»jko« miNtonün , M.dr«- Mt »o «t «ei «hnnalt»,r SudrNuua durch bn «Soll,»». l-bueBeOellorll». i»,«uv I«ch »tt r»Nvre«r>ch»m äuichlaae. « «chdru« «»« »rttkel u. Onuiual» MimtNnra«» nur «1 deutltchrr Quelle»«»,ab» i^Lr^d Rachr.1 ^lLM. Si«chvch,ltche bouorar. ouidrüch» blette» unberücklichltit! uwätv«»« NsmtNrtvl, wertm «cht auchewabrt. r«l«,r«»«-»dr«s»e: Mgchrich««» »re»»«,. Znreigen^anl. H.inakm« von .'l»f^»ln»uuae» >>ls uciä»NMa!l-:> L Mer Utt» .Zeiertas« nur Maneniiras. ' -8 oyu u bi» ' -I Ud.. Tl-1 ival!!i>. iÄrruü. «eile iea. s Eilbe iS P»e.. A» »ilnbiaunge» au, e-tzrmaveire Seüe Lo»,,.! Sie'Sive!' al» .Ei», aelanbt" oder um Ueruei:- «a «Li». zirNuuinicni nach <,oe.u. uuü laze» l de/.. cchcliise »ZumdMea Lv. «v de,, »ü und >-v P'r nach b« sonderen, Tarik. .NldwLvire ruu- l'ägc nur ,«geu LorMud-aalilu«, iücleuvlarler werden n„i wLs». terechnu. Sernlvrecknnichluh! ««» l Rr. U und Rr. «w«. SrLuvrvi Lolsvvilr -WM».« von keinei' llvnklii'renr ildei'll'Mnen vme! ^Ilflll ^klüöl' ^KÜLl'WAfkll. Oiwr-lMmsts». ^partv Vvukvitvll. 2« 8te »8»v 2S. DA» KI <2 Neueste Trahtberichte. Hofnachrlchte», Wi>kl. Geh. Rat v. Ekarpenlier 7, Landtagsoerliandlungen, V FamUiendrama in Meißen, GerichtSveihaiidlungcn. Mozart-Berel». Dresdner Musitichule Donnerstag 17. Dezember 1V03. Reaeßte Drahtmeldungen von» 16. Dezember. Leipzig Das „Leivz. Tagebl." meldet: Heute nacht erschoß in der Strmwartenstrake der Schneider Thomas Nooak ans Lanti in Oesterreich seine Krau, richiele dann die Waste aus sich selbst nnd verletzte sich schwer. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. - Dir Veranlassung zur Tat düiste in Untreue der Krau zu suche« sein. Er hinterläkt drei Kinde» tm Atter von 2 bis 10 Jahren. Halle a. d. S. Der „Saaleztg." zufolge stürzte he>tte norm ittag gegen 11 Uhr bei den Niederlegungsarbeitcn deS ebe maligen Vaatz u. Littmannschen Fabrikgrundstückes ein an der Giebelmauer befestigtes, etwa 1.', Meter hohes Gerüst ein, das vier Arbeiter unter sich begrub, Zwei von ihnen er litten schwere Verletzungen, die beiden anderen wurden leicht verletzt. Die Verunglüaten wurden nach der Universitätsklinik gebracht. Wie». Die beiden Delegationspräsidenten druckten in ihren Ansprachen' dem Kaiser ihre Genugtuung aus über d»e Erneuerung des Dreibunds, das Fortbestehen des Einvernehmens mit Rußland und die guten Beziehungen zu allen auswärtigen Staaten, die «ne neue Gewähr für die Erhaltung des Friedens bieten: da- fei angesichts der bevorstehenden Erneuerung der Handelsverträge von erhöhtem Werte. Die Präsidenten drückten die patriotische Genugtuung über die durch die jüngsten Monarchen- besuch« zu tage getretene allgemeine Bewunderung und Belehrung auS, die die gesamte Welt dem österreichischen Kaiser entgegen- bringe, und schlossen mit heißen Segenswünschen für den Monarchen. Beide Reden, sowie die Thronrede wurden mit leb- äai'em Beifall ausgenommen. Am Schlüsse der Thronrede brachten di« Delegationspräsidenten Hoch- bezw. Eljcnrufe auf den Kaiser aus. m welche die Delegierten begeistert emstiinm- t«n Hierauf zog sich der Kaiser in den Audicnziaal zurück, wo er Cercle hiEt und «urige Delegierten mit huldvollen Ansprachen auSzcichnet«. Wien. Di« Antwort, die der K a i i er bei dem beutigrn seierlicken Empfang« der Dclegationen aus di« Huldigung?- -.uuvracheu der Präsidenten her Delegationen erteilte, bat folgenden LottstM, Die Versicherung Ihrer kenn, Ergebenheit gereicht Mir rn aoflichtigxr Bestiediaung. Mit Wehmut inöchte Ich zunächst deS in die«« Sabre emgetretenen HingaugeS des Obeihäuptes der katholischen Kirche, Sr. Heiligkeit deS Papstes Leo XIII.. ge denken, zu denen erhobener Persönlichkeit die ganze katholische Well mit bewundernder Ebrsiircht auszublicken gewohnt war. Die ous- wäitiae Lage der Monarchie zeigt auch seit dem letzten Zummmen- trirt der Delegationen ei» durchweg ersreustchcS Bild. Durch die im vorigen Jahre erfolgte Erneuerung deö Dreibundes ist die be währte Grundlage unserer Politik, welche wir auch iortali ausiechl zu erhalten ent'chlossrn sind, neuerdings lür die Zukunft iestgelegt worden. DaS Einvernehmen mit dem russische» Reiche hinsichtlich der Vorgänge aus der Bnlkanbalbiusel wird von Meiner Regierung llnoiisgewtzt gepflegt und kommt der friedlichen Lösung der dort ausgetauchtcn Fragen zu gute. Durch den makedonische« Ausstand ist der einvrrstandlichcn Aktion der beiden Mächte die wichtige und »chwierige Aufgabe erwachsen, für die Ausrechtr,haltung des Friedens, de- Stntrm guo und der Ordnung in jenem Gebiete tätig zu sei«. Nachdrücklich unterstützt von den ütwgen Großmächte» 'ind die Monarchie und Rußland, jeder eigennützigen Tendenz bar nnd nur das im Interesse ganz Europas gelegene Friedenswrrk im Auge behaltend, gemeinsam bemüht, einerseits die Türkei zu den notwendigen Maßnahmen zur Berdcsserring der Berhälmiste der christlichen Untertanen zu vermögen, und andererseits das Fürsten tum Bulgarien von jedweder Förderung des AusttandeS abzirhaUen. Die vertrauensvollen Beziehungen, die Meine Regierung in dieser, mwle auch in allen übrigen Fragen zu den anderen Mächten zu nnterdotten mit Erfolg bestrebt i»t. haben Heuer eine erfreuliche Förderung auch durch die persönliche Rücksprache erfahren, zu wel cher Mir die Besuche Meines teuren Bundesgenossen des Dentscben Kaisers, sowie des Kaisers von Rußland und des Königs von England eine erwünschte Gelegenheit boten. In Serbien hat durch eine Untat, die jeden gesitteten Menschen mit Entsetze» erfüllen mußte, ein DNnastiewechiel staktgesunden. ES steht zu hoffen, daß SW""--'"' —"sSi-m-hiiM dieses Land unter »einem neuen Herrscher seiner moralischen Wiedergeburt und einer gedeihlichen Zukumt zugestrhrt werden wird. Meine Kriegsverwoliung hält >h»e Forde,ungen in den Grenzen der letztiährigen Bewilligungen; der Ab'chiuß der Frage einer neuen Schnellseuerseidianone steht uninstielbar bevor, es er scheint daher notwendig, mit der Erzeugung im nächsten Fohre z» beginne», woiür die Kriegsverwallnng Geldmittel erbittet. Tie Mebrsvrderungen Meiner Kriegsmarine sind wie iin Vorinbre sür diePeiwnolvermelnuttgen und Schissöbnuten bestimmt. Die uctige kulturelle Entwlck'nny deS Okkupationsgebietes hat auch in diesem Jahre leine Unteibrechuirg erfahren, und. wcimgleich abermals durch eine teilweise Mißernte heimgesuchr. werden Bosnien und die .Herzegowina auch im nächsten Jahre sür ihre BerwaltungS- bedürsume auskvmmeii können. Indem Ich aus die Einsicht und den patriotischen Eiser rechne, den Sie der Eriüllung Ihrer Aus gäbe zuweudeu werden, heiße Ich Sie herzlich willkommen. Toulon. An Bord deS Unterseeboots „Perle" er eignete sich gestern abend bei einer BersuchSrahn ein Unfall. Man hatte.vergesse», eine Luke zu schließen, und cs drang Wasser in - ine Abteilung des Bootes ein. rn der sich ein Ingenieur befand. Die „Perle" wird sich einer Reparatur unterziehen müssen. Marseille. Heute morgen fand an Bord des italienischen Dreimasters „San Leonardo",, der mit einer Pctrolcumladung von Philadelphia hier anectommen war, «ine heftige Erploi'ion statt. Das Schiff wurde ein Raub der Mammen. Zwei Arbeiter wurden verletzt, vier werden vermißt. Das Feuer erariss auch etwa M aus dem Kai stchende Güterwagen, auch einen mit CalciumcarLtd beladenen Echooner. Alle Behörden sind zur Stelle. Lissabon. Der König von Spa nren sowie H önig Carlos, die Königin und der Kronprinz jagten heute »m Walde von Villa Nigosa. Die meisten portugieilschen Blätter beglück- wümchen sich zu dem Besuche des Königs Alfons und sprechen die Hostnung aus, daß die zwischen bcrden Völkern bestehende Freundschaft die Entwicklung der beide»» Monarchien aus der Halbinsel fördern werde London. „Standard" meldet aus Konstantinopel vom l4. es sei Grund zu der Annahme vorhanden, daß General Ciavers, der die italienischen Ltreitkräste ans Kreta während des Älusstculdes befehligte, zum Chef der Gendarmerie ernannt werden wird. London. Den „Times" wird aus Kalkutta gemeldet: Tic englische Tibet-Expedition bat did erste Etappe durch den Ielep-Paß, ohne aus Widerstand zu stoßen, beendet- Die Lokaloehördeu haben, nachdem sie zunächst Protest erhoben hatten, dein Oberst Aounghusband einen formellen, aber freund schaftlichen Empfang bereitet. ' - Kopenhagen. Der König ist mit dem Prinzen Walde mar und Gefolge um lOött Uhr über Gjedser nach Berlin und Gmunden abgercist. Aus dem Bahnhosc waren sämtliche Mit glieder der König!. Familie, die Minister, der deutsche und der österreichisch-ungarische Gesandte, sowie die Spitzen der Zivil und Militärbehörden erschienen- Kopenhagen. Der Deutsche Kaiser Hai sich heute durch den Gesandten v. Schön nach dem Befinden des Professors Firnen erkundigen und demselben gute Besserung wünschen lasten. Petersburg., W'c aus Taganrog gemeldet wird, ist das Asowsche Meer seit drei Tagen dort dermaßen zurückgekreten, daß der Meeresboden an» mehrere Werst sichtbar ist. Der Wind hüllt die Stadt in Sandwolken ein: wegen Wassermangels haben mehrere Fabriken ihre Produktion aufs äußerste ein, eschrankl. Fm Hasen herrsckst große Unordnung, die Schisse liegen ans dem Trocknen. Kischinew. In dem Prozeß in der Angelegenheit der N n - ruhen vom 19. und 29. Avril haben gestern die Plaidoyers be gonnen. Belgrad. Ter österreichisch-ungarische Ge sandte Dr. Dumba wird in diesen Tagen einen dreiwöchigen Weihnachtsurlaub, der ihm schon vor längerer Zeit bewilligt war, antreten. Konstantinopcl. Wegen der verschiedenen Borbcreitmu gen und Kundgebungen Bulgariens ersuchte die Pforte die Entente mächte. aus die bulgarische Regierung cmzuwirken, damit d Resormäkrion ungestört bleibt. Port Arthur. Das Blatt ,,Rowi Krai" bezeichnet eS a'S einen großen Fehler Englands, hat: es versucht, Rußland in der Tibetfraye in dem Augenblick zu umgehen, da Symptome für die Möglichkeit einer russisch,-englischen Annäherung hcrvortreten. Oertttllic» nnd Sächsische«. Dresden. 16. Dezember. —* Se. Masenni oer König na hui heute mit tag die Vor näge der königl. HosdevartenientSchess entgegen. Heute rrdecv Uhr wird er mir Ihrer König!. Hoheit dar Prinzessin Mathilde dem 2 .Kainn-.'ruiusikahend der Herren Ls.'vlnger, Striegler, Türken und Schilling im Mipelchouse ch-,wohnen. —* Ihre Majestät die .Königin- W i twe sowie der Her,o: und die Frau Herzogin von Veno-Zm.- besuchten »reute die Wen, nachtS-Auchlelluilg der Königl. tzosiieserantcu HKdr. Bernhardt und machten dort Einkäufe. —* Prinzessin Mathilde beinchie heute mittag in Be gleitung der Hofdame Grästn Vitzthum v. Eckstädt die Christ, bcscherungen in der Klcinkinderbcwohranstalt und m der Kripp, . Reitbahmtraße 7. -* Der Herzog und die Frau Herzogin von Ben. dstinc begaben sich heute mittag in die königliche Familiengrui und legten am Sarge des Königs Albert einen prachtvollen Kran ans Rosen nieder. —* Die Fürstin Melanie von Metternich-Winnburg trat, von Schloß Plaß kommend, hier ein und nahm «n Hotel du Nord Wohnung. —* Im Trauerhause Große Mostergasse 12 fand heute mittag 1 Uhr die feierliche Einlegung des am vergangenen Sonntag nn 91. Lebensjahre verstorbenen W.rklichen Gebemmn Rates Herrn Earl Rudolph Toussaint v Eharpenticr statt. Inmmeu einer dichten Haines von Lorbeerbäumen, umgeben von -uncr Füll, tastbarer Blomew.penden, unter denen sich eine herrliche, Fächer: valme des Königl. Ministeriums des Innern, dem der Vcr»tm.bcp- nahezu llst Jahre alS Direktor der zwecken Abteilung angchurte yervorhob, war der Sara, zu dessen Häuptcn e:n großes silbernes Kruzifix stand, in einem der Elbe zugekehrten Ecksalop aufgebahr,. Zu Füßen lag das iammetue K stcn mit den hoben Orden des Ver ewigten, darunter das Großkreuz des !'ächsstchcri Albrechts- und dgs Komturkrcuz des Verdienstordens. Eine illustrc Trauerocrsgmmlung, der Herr Baron v. Palm d»c Honneurs erwies, batte sich eingcfuuden, um dem hochverdienten. M den weitesten Kreisen bekannt nnd beliebt oewetencn Entschlafe- Hn die letzten Ehren zu erweisen. Im Austrage des Königs Höhnte der König!. Kämmerer Exzellenz v. Schimpfs und w Aufträge des Kronprinzen der General st 1s suite Sr. M<k jestät GeneroMajor v. Ericgcrn. der Tranerfeierlichkeit bei. Der Könia ließ einen prachtvollen Kranz aus weißen Eamelicu und Maiglöckchen mit dem Initial E und der Krone am Saure nicdcrlegen. Im Aufträge der Königin-Witwe war der Ober- Hofmeister Wirst. Geh. Rat v. Malortie erschienen. Weiter be merkte man in der Traucrversammlung die Herren SfaatSnüilister v. Metzsch und v. Seydewist, den Staatsininister a. D. v. Noftitz- Wallwitz, den Präsidenten der Ersten -Ständekammcr Graten D>. n. Könneritz, den Wirst, Geh. Rat v. Salza u. Lichtenau. Kreis hauptmann Schmiedel, die Generalleutnants v, Zeschau und Bass-, die Kammerhcrrcn Gras Rex-Zedtlitz und v. Stammen, den Prä sidenten des Landeskonsistoriums v. Zahn, Poli-cipräfideiv Le Mmstrc. Geh. Räte Tr. Wänckg und Merz. Amtshauptleu^. v. Erau-Äioar und Dr. Krug v. Nidda, Oberhosprcdiger I). Ackei - niann, Geh. Kirchenral Keller, Oberkonsistorialrat I> Löbee. Geh. Regicrungsrat v. Scydewitz, Gras Dr. Otto v. Vitztbu», . Gendarmerie-Overinspektor v. Hcngcndorn n. a. Den Trost der Kirch: spendete Herr Konsistorialrat Oberhosprediger Id Friedrich au» Grirnd deS 9l. Psalms. Vers 16: „Ich 'vül ihn sättigen mit langem Leben nnd will ihm zeigen mein -Heil." In ergreifenden Börten schilderte der Geistliche den wabrbe-K religiösen Wandel des Entschlafenen, der in dem IvhaimeRWorst: „Wir sahen seine Herrlichkeit" einen Teil seines Lebensinhalt« »and. N'ck»t nur uni die starre Form handelte es sich in seinea- Knnst nnd Wissenschaft. ^Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof - the ater. Der Verkauf zur Aufführung „Hansel und Gretel" zu ermäßigten Preisen, Montag, den 21. Dezember lBeginn V?6 Uhr), findet Sonntag, den 20. Dezember, vormittags von hhll bis 1 Uhr, und Montag, den 21. Dezember, zu den üblichen Kasienstundcn an der Kasse des Opernhauses statt. — Die nächste Wiederholung des Weihnachtsmärchens im Schauspiel hause. .Fdeilsried" oder ,,Die Wunder einer Nacht", von B. Wüdberg, Musik von R. F-riml, Ballett non A. Berger, findet Sonntag, den 2V. Dezember, nachmittags 8 Uhr, statt. Muzark-Berein. Die zlvcite Ausführung im lausenden Beremsjahre vermittelte die Bekanntschaft mit einem gänzlich unbekannt gebliebenen Werke Ehern binis, das er auf eine verfrühte Nachricht vom Tode Haydns »ui I-ahre 1805 kom ponierte. Es. ist ein Klagegesang auf den Heimgang des Meisters, für zwei Tenöre nnd elven Sopran gesetzt, mit Be gleitung eines großen Orchesters. Eingcgeben ist eS zweifellos von der unbegrenzten Verehrung, die Eberubmi Zelt seines Lebens kstr Haydn bewahrt. Man erzählt, daß Cherubim, als er in zartester Jugend zum erstenmal eine Handnsche Sinfonie ln Paris hörte, so heftig ergriffen wurde, daß cs ilm gewaü»am v"m Stuhle aufritz. Sein ganzer Körper erstarrte, seine Augen brachen, »nd diese Krisis hielt noch lange an. nachdem schon die Sinfonie vor über war. Irgend welche Merkmal« am so tiefgehendem Emp finden für den lieben, euren Vater Haydn, der in dcr göttlichen Naivität seiner Kunst keinen anderen sterblichen ähnlich aufgeregt haben mag. wie Cherubim, vorausgesetzt, daß die hier erwähnte Suggestion überhaupt wahr ist, solche Merkmale lassen sich in dieser Totenklaae nicht finden. Wohl liegt über dem Werk« dcr düstere Ernst, die Majestät des Todes, aber über ihm liegen auch die charakteristischen Kennzeichen Chcrubinis: Trockenheit und Starrheit, akademische Pedanterie und Verschlossenheit. Niemals kommt es zu jener Beweglichkeit der Phantasie, zur Kunst, das Individuelle zu zeichnen. Wir hören einen Meister, aber wir empfinden nicht mit ihm: er fordert Bewunderung, aber keine Rebe, keinen Enthusiasmus. Immerhin darf man dem Mozart- Derem für die Aufführung des Werkes dankbar lein, nm ko mehr. als eS vom verstärkten Vereinsorchester, von Herren BruhnS. Nie tau mR Frl. Kaufmann unter Herrn Kapellmeister v. Ha kenS Leitung auf dos sorgfältigste auSgefübrt wurde. — Eingeleitet wurde dcr Abend mit einem Konzert sür Orgel und Streichorchester mit drei obligaten Hörnern, komponiert von Jos. Rheinberger, einem sonnig keckeren Werke, mit einem brillant be dachten Orgelpart. Mit diesem war Herrn Organisten Richard Schmidt Gelegenheit gegeben, seine Kunst »n das hellste Licht zu setzen, sich technisch und künstlerisch von neuem ausgezeichnet ,zu bewähren und dem Werke de» Erfolg zu kichern, den es in der Tat, als eine hervorragende Erscheinuna seines Genres, verdient. Unter gleich warmer und herzlicher Aufnahme spielte Herr Fritz v Bote cm Mozartsches Konzert mit Orchester sss-ckur, Iv V . 1591. mit Kadenzen von Reinecke. Seitdem wir Herrn v. Bose in Dresden nicht gehört, Hot er sich bedeutend vervollkommnet, so daß man ihn heute als einen in seiner Kunst reifen, scinsinnigen und distinguierten Pianisten zu schätzen hat. Er führte das Konzert in stilvoller Auffassung, sauber und korrekt in der Technik, delikat in den Schattierungen, und in den zahlreichen Grundsätzen des Inhalts so wirkungsvoll aus, daß er sich die volle Gunst der Hörer verdiente. Nicht weniger Erfolg hatte er mit drei kleinen esvlostiickcn von Back, Mozart und Beethoven. Zu den besten Leistungen der Solisten war der Bortrag der Arie: „Nur einen Wunsch" a. Glucks,,Iphigenie in Tauris" durch Herrn Konzertsänge! Bruhns zu zählen. Die schönen Mittel, über die Herr Bruhnö zur Zeit seiner künstlerischen Tätigkeit am Königl. Opernyaiise verfügte, sind chm auch heute noch intakt erhalten geblieben, ein Tenor von schönem, sonoren Klange, der in vorn chm und sein abgetöntem Vorträge nn Mittelbar anmutet. Dagegen erschienen die von Frl. Kaufmann sÄcrlinl dcirseboienen Gesänge um so belangloser. Mit einer Arie aus MozariS „Anioe" i„Ruhe san»t"> wußte sie nur wenig anznfangen: sie verschleppte das Stück im Tempo und Rhythmus, so daß eS stellenweise ganz auseinander floß. Auch stimmlich konnte Frl. Kansinann nicht bemerkenswert hcrvortreten. Nicht viel besser liegt ihrem künstlerischen Wesen -Schuberts „Heideröslein". Wer für das Liedchen nicht echte Innerlichkeit, wahre Poesie übrig hat. soll davon lassen. Das Vercinsorchester hielt sich unter Herrn v. Hakenö Führung wieder trefflich und ließ hier und da nur den Wunsch naa» etwas strafferer Rhythmik offen. " r* Tie etwa vor JabreStrist begründete Gesellschaft zue Förderung der „Dresdner Musikschule" gab gestern abend im Mu'rnimussagle mit einem bis zu den Gienzcn des Möglichen bcnichirn Konzert einen neuen Beweis ihres Icbenslrauigen DaieinS I» weiterem Vcriolg einer »ist dem vorigen Konzert bc gonneucn Idee trug auch diesmal das Programm eine internatio nole Physiognomie: wählend die voraiifaegangene Aufführung Werke von englischen, russischen, ungarischen und französischen Ke'iiwviiistc» gebrach! balle, wäre» tn dcr diesmaligen Norwegen. Böhmen. Italien und Dcntichland vertreten. Ein bewnderS nm sänglichcr Platz im Programm war den Norwegern eingeräum« worden, von denen Grieg mit seiner gedankenreichen und form schönen Slirte für Slrricharckester „AuS Helbergs Zcii". Sinding inst einer anspiechcnden, aber auch anspruchsvollen Suite für Solovioline in I-mo» i,»p lG und H. .Kiernff. sowie die beiden eben genannte» .Komponisten mir ie einem Liede für Soloiopran in die Schranken traten. Für Böhmen war Dvorak, für Italien Boecheiiiii. und vir Deutschland waren R. Wagner EMeister singer'-Vorspiel-. Brahms. P. Cornelius und H. Wolf (Lieder, als nationale Repräsentanten gewählt morde»». Mit der Ausfüh rung dieses intcressanlc» Programms konnte inan über Erwarten -»medei, sein Vortrefflich hieli sich vornehmlich unter seinen, stellvertretenden Leiter. Herrn R. v. W ist i n g h a u s en — dcr ständige Führer der ingendlichen M»siker»char. Herr Job. Reicher!, ist leider eikianki ^ das AnstaltSorchestcr. wenn auch in, .Meister singer'-Vorspiel und ixn der Slavischen Rhapsodie" G-mallj vou Dvoiak einige tleinc Unebenheiten, noch mehr aber einige Sonde,- barlichkriten der Temponahme »nffallen mußten. Zwei Schüter- leilknngcn, die von künstlerischer Reise nicht mehr weit entfernt waren, verdienen des weiteren lobende. Heworhehung: die peinlich »anbeie »nd geschmackvolle Auostihniiig der genannten Violinfuite von S'iiding durch den Lewinger Schüler Herrn C. Welcher» und dir kann, minder lobenswerte Wiedergabe des wenig dankbaren Cello Konzerts tu k-änr vo» Bocchenni durch Herrn W. tdüliting nns der Klasse des Herrn KammerolrtuoS Böckmann. Freudigen Beifalls hatten sich ferner die Liedcrvorträae von Frl. Paula ii 1 linger zu erfreue», die bekanntlich die weltbedeutendeu Breiter mit dem Sch»i»aa!c vertauscht bat. da sie gegenwärtig als Gesangslehrer!» an der Dresdner Musikschule tätig itt. Obschon osseiibar nicht sonderlich disponiert, wußte sie n«mr»t1ich Lkdeer: