Suche löschen...
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031213012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903121301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903121301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 37-38 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-13
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten. Nr. »41. Gerte 2. Sonnt««. 1». Dezember LUU» schärferer, pflichtmäßigev Kontrolle seitens der Vorgesetzten Offi ziere. Bei einer Reche sozialer fragen habe leider bisher die Regierung ihre Mitwirkung verweigert, so bei der Frage der Rechtsfähigkeit der BerufSvereine. Der bezügliche Antrag seiner freunde feiere jetzt bereits iein zioanzigjähriaes Jubiläum. Das- selb« gelte hinsichtlich des rückhaltlosen KocalttioiisrechtS der Ar- beiter, deü Vereins, und VersamuilungSreckts und der Arbeiter- kainmern. Dadurch, solvie durch Gctreidezölle, durch die hoheii indirekten Steuern und die hohen Militärlasten sei die Sozial demokratie so stark geworden Eine Revolution brauchten wir aber nicht zu fürchten. Es sei doch besser, den Arbeiten' die volle Gleichberechtigung lieber freiwillig zu geben, als vielleicht später einmal gezwungen Es sei unbedingt nötig, den Friede» mit de» Arbeiter» wiedecherzustellen. wenn wir die großen Auf gaben erfüllen wollen, die uns noch beoorstehen. — Abg. Payer iSüdd. Volks» > bezeichnet den Militarismus als die Haupiursache der ungünstigen Finanzlage. D>e Finanzreformvorlage würde war der Seelenruhe der einzelstaatlichen Finanznunister zugute ommen, dagegen daS Geldbewilligung-recht des Reichstags be einträchtigen Die Einzelstaaten »nd ihre Finai.zminister sollten sich mit der Energie der Verzweiflung wappnen und schon bei bei Etalberalung im Bundesrate dafür sorgen, da fr d>e Ausgaben, und damit die Matrikularbeiträge, nick« all»» sehr anschwellen. Weiter verbreitet sich Redner über Soldateniiiikhandlungen. über den Konkrast schwerer Bestrafungen der Mannschaften und leickv ier Bestrafung der Vorgesetzten, und verlangt ein neues Militär- vensionsgeietz. verbunden nnk e>ner Festlegung der Grundsätze für die Pensioniening. Redner beschwert sich dann u. a. über Vor beileitung durchgehenden Eisenbahnverkehrs an Württemberg. Die Sozialdemokrate» Witte» sich zum Bewußtsein brmeen, daß sie. lvenii sie auch einen großen Teil des Volkes darstellen, doch noch nichl ..das ganze Volk' seien, und oeinenlsprechnü nicht nur ausschließlich ihre Klasseiiinieressen, sondern auch ein wenig die allgemeinen InlereNen ins Auge fassen Durch Ausnahmegesetze mulde nur ge!val!rin>es Aufemaiiderstoße» provozrerl werden ßß'au lass - den geistigen Waisen freie Bahn, dann würden die andern 'baue e» Rlanns ae»"g sei», den Kampf uiii der Sozialdemokrane zu besiehe». lBeifgll s — Hieraus erfolgt Vertagung. — Schluß der Sitzung 6 llhr. Montag 2 llhr: Fortsetzung. Berlin lVrw-Det.s Das Gerücht, daß Geheimrat v o cb von ieinem letzigen Aufenwaltsorte Bulawanv in Rhodesia aus seine Einlassung aus der Stellung eines Direktors des Jn- sni.itS für Inieklionskrankheite» nachgesncht habe, ist grundlos Geueimrat >!och hat nur zur Verfolgung seiner Studien emen -eueren Urlaub von einem halben Jahre bis Juni 1904 erbeten und erhalten. — Zum Nachfolger des Gouverneurs von Deukscb- Dudweilasrika. des Obersten Leutwcin. ist der deutsche General konsul in Kapstadt v. Lindeguist ausersehen. Berlin tRrw.Tel.) Zu der Beurlaubung mehrerer Gesandten am serbische» vofe schreibt der „Lok.-A»z": „Zur Stunde kaun zwar nicht aesaat werden, ob der deutsche und der österreichische Ge'andte bereits Belgrad mit Urlaub auf unbestimmte Zeit verlassen haben, jedoch kann ausgesvrochen werden, daß es vor der Hand den Mächten Deuischland. Rußland und Sester- reich-Ungarn nicht opportun erscheint, ihre diplomatischen Ver treter in der sonst üblichen Form am Hole König Peters ver- kehren zu lassen, so lauge noch der Schratten des ungesiihnte» UönigsmordS aus seiner Umgebung ruht. Da die Mörder König Alexanders und feiner Frau am Hofe in Belgrad die,erste Rolle spielen, wäre ancesichts der zu den bevorstehenden Hvsfestlichkeiten zu erwartenden Einladungen an die Mitglieder des diplomatischen Korps eine Berührung der ausländischen Gesandten mit jenen Elementen nichl zu umgehen. Aus dieser Auffassung heraus dürs ten die genannten drei Mächte die Beurlaubung der Vertreter in Belgrad für geboten erachtet haben." Berlin. lPriv.-Dels Die P o le n s ra kt i o n deS Reichs tages hat in ihrer letzten Sitzung sich über die Einbringung von nicht weniger als 21 Anträgen schlüssig gemacht. — Die elsaß-loth ringischen Abgeordneten Blumencha! und Riss haben mit Unter- stütznng der beiden freisinnigen Gruppen einen Antrag ein- gebwchk. in welchem ein Gesetzentwurf gefordert wird, der iür Elsaß-Lothringen eine aus allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlen hervoraehende Volksver tretung eiuinhrt. — Für die jetzige Reichstagssession haben der Vizepräsident Gras Sloiberg und der Führer der Rational liberalen Dr. Sattler die Vereinigung der Rechnungskom- m isiio n mit der B udaet ko m in if i on empfohlen. ^Leipzig. jPriv-gels Heute weilte hier der Kultusminister o. Seydewltz. um einer in der Universität abaehaltenen Sitzung der königlichen zivmiimsion für sächsische Geschichte zu präsidieren. — Der veranuvoriliche Redakteur der „Leiozicer Volkszeitung" Seeger wird sich nächsten Montag vor der Strafkammer des hiesigen Luidgerichts ur verantworten haben. Der Angeklagte hat sich Lurch Veröffentlichung des Artikels: „Eine Justizaklion' einer Beleidigung schuldig gemacht. In dem Artikel war das Verhalte» des Oberamtsrichters Oberjustizrats Meißner scharf kritisiert worden. — Dem Vernehmen nach ist das „Leipziger Tageblatt" an Herrn Dr. Klinkhardi, Sohn des verstorbenen Kommerzienrats Klinkhardt, Inhaber der bekannten graphischen Anstalt Klink- hardt in Leipzig, verkauft worden. Der Besitzwechsel soll mit Schluß des Jahres erfolgen. Leipzig. iPriv.-Tel.j De Bauhilfsarbeiter sind in cmg,Loihnbewegung eingetreten, cz-ie fordern ab 1. April nächsten Jahres einen Miiideststuudenlohn, der um 10 Pfg. nie driger ist als der der Maurer und Zimmerer, sowie eme elfstundige ArbeilSzeit, einschließlich einer cinfnindigen Mittagspanse, sowie le einer halbstündigen Frühstücks, und Vesvervause. Für Uebersnmden sind 25 Prozent Zuschlag zu gewähren. Eine öffent liche Versammlung beauftragte die Lohnkommission. die i eue» Lohn- und Akkordsätze den Unternehmern zu unterbreiten. Köln. lPrw.-Tel.l Ter Petersb»>ger Kvi-eipondeni de, >röin Zig." N'cldet aegenirber den neuen ovtiwisiischen Meldun gen englischer Agenturen, ob der Friede in Ostasien aus vor- gusuchllich längere Tauer gesichert sei. hänge von Japan ab, dos e.wns der russischen Regierung eine Antwort aus seine Vorschläge wch nicht bekommen habe: Unterrichiete russische Kreise versichern, ge- .och. Iwrderuugen Japans seien in der niedergelegten Form un- onueymbar. V'etrgch werde die Frage erörtert, ob die javanische Regierung stark geiiiig sei. lrotz des von Rußland bewiesenen großen Gu-gegenkomineiiS. wwie der jeslen Absicht leinerseits. den Ausbruch - wes Krieges zu vermeiden, dem Drängen des japanische» Volkes nach einem Wastengange ui-r Rußland einen den Frieden für Vagere Dauer ncheincen Widerstand entgegciizusetzcn, svivie die Iolksleivenicl'a'ie» zu beruh gen. Paris. lVriv-Tel l Berlioz'100. Geburtstag wurde aesiern,oo» -nein n- >g kleinen Kreise seiner Verehrer mit Rede» am Fuße seiner Siele am h-csigen AnverS-Platze gesciert. Alle L ranze. sie bei dieser Gelegenheit an dem bcsche denen Denkmale nicoergclegt loerden konnten, kamen aus Deutschland. London. lPriv-Tcl.s In einem hiesigen Hotel erschoß sich aus unbekannten Griinden der 17jährige ungarisch)« Gras Valentin Meines, der seine Studien auf einer englischen Universität beenden sollte. London. iPrio.-Tel.I Aus Tosto wird telegraphiert, die Reu wähleu würden nicht vor drei Monaten erwartet, so daß die Regierung zur Führung der Verhandlungen mit Rußland freie Hand behielte. San Remv. jPriv.-Tel.) In Ventimiglig kamen nachts bei einem in einem Wohnhause onsgebrochenen Feuer drei Kinder ui den Fla ui men um Puiis. i3 Udr nachunttag. Aenr, 98.55. ItaUener 164.30 Spanier 89 SV. ieuc ^orrug,«''en Tiirken (umftc. Anleihe^ rürkenlos« 1L3.—. Ltrornanbonk Ü01. . «taat-babn —LombardKB 95 so Mhig. Paris. Produktenmarkr. Lenen per Dezember 20 55. ver Mnrz.Iuni 20.-5, beh. rvrritu« ver Dezember 42 .,0. per Mai,August 41.50. beh. SstUrvl pu Dezember LS.bO. rer Mai-Lugust 53 —, ruhig. Lmftertz««. Lrodukren - Bericht. Saiten per Dezdr. —, Per Marz — loggen ver Dezember ver v-är» —. Geschüst«lo4 OerlUcheS und TächsischcS. — Se. Könlgl. Hoheit Prinz Johann Grorg besuchte gestern die Wcihnachtsmesse der Dresdner Kunslgcnosseiischast in ihren Räumen, Schösseigasse — D«e Fürttin von Sckwarzburg-Rudol stobt und dir Prinzessin von Schönburg-Waldenbura besuchten daS Magazin für Amatrurvhotoaravhir von Carl Plaut. Hoflieferant. Wallttraße 25. um namhastr Einkäufe z» machen — D«m mit Ablaus d«S vorigen Monat- in den Ruhestand getretenen Houvlzollami-rendanten Dvitzner ln Dresden ist d«L Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrechtSorden verliehen worden — Dem Laboraior-iim-dtenrr Ken »et an den Tech»>'chen St«at-ledranfialtrn in Ed » mn 1 tz Ist ontähilch teine- UebeitititS i» de» Aicheftaod dal aLgemet« Edrenzetchö» vertteden worden. — Dem seitherigen Pfarrer Neumann in Zeikhain ist das Pfarramt zu St. Georgen und 'Superintendenteiiuint in Glau chau übetrage» worden. — Nach den endgültige» Feststellungen gestalteten sich die Belriebsergebnisse der sächsischen S taatSeisenbahnen in, Juli des lausenden Jahres folgendermaßen: Die Einnahmen bezifferten sich auf 4984 759 Mk. au- dem Personenverkehr l?091545 Personen) und aus 8 856SI6 Mk. aus dem Güterverkehr j2l929l1 Loiliien Güter), demnach zufammen 11841575 Mk. oder 780322 Mk. mehr als im Monat Juli 1902. Die Gesamt- einnahme von Januar bis m>t Juli 1903 betrug 69123517 Mk und überstieg das Ergebnis im gleichen Zeiträume de- Vorjahre- um 3758 550 Mk. — Bei der Zittau-Reichenberger Eisenbahn wurden 34 532 Mk. aus dem Perioneiwrrkehr« j70 386 Personen) und 40M7 Mk aus dem Güterverkebrc (32 803 Tonnen Güter), insgesamt 75 t39 Mk. oder 13517 Mk. iveniaer al- im Monat Iusi >902 erzielt. De Gesamteinnohme bi« Ende Juli 1903 belics sich aus 473 125 Mt. und btied hinter dem Ergebnis iw ale>ck«n Ze-nmiime de- Vorjahre- um 15183 Mk. zurück. — Bei der Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahn wurdcn 19 407 Mk au- dem Personenverkeyre >75 372 Personen) und 2809 Mk au- dem Güterverkehr« >3066 Donnen Güter), zusammen 22 018 Mk. oder 4284 Mk. weniger als IUI Monat Juli 1902 vereinnahmt Die Gesamtcinnahme bis Ende Juli 1903 c», 78 127 Mk. über- stieg dieienige im gleici»en Zeiträume des Vorjahres um 3751 Mk. — Um die mit dem Eisenbahnbetriebe »nverineidliche» Gefahren für daS Personal »ach Tunlichkeit abz». mindern, hat die Staatseiseiibahnverivaltung neuerdings wieder Maßnahmen getrosten und vor allen Dingen die in dieser Hin- jichi bereits gegebenen Borschristen den Beteiligten nachdrücklichst ins Gedächtnis zurückgeruseii. Alle Beamten und Bedienstete» deS Lokomotiv-, Zugs- und Rangierdienstes werden durch die hne» Vorgesetzten Dienststellen in alljährlicher Wiederholung ein dringlich darauf hingewiesen, welch« Gefahren das zu weite Hinausbeugen aus den Fahrzeugen während der Fahrt mit sich bringt. Wenn innerhalb der Bahnhöfe mit stärkerem Rcmgier- verkeyre Gleisarbeiten an Stellen vorgenoinmen werden, a» denen die beteiligten Arbeiter durch -Wagenbeweaungen gefährdet er- scheinen, jo hat ein mit den Betriebsverhäl'nissen vertrauter Arbeiter darüber zu wachen, daß die Arbeiterkolonne usw nicht gefährdet iverde: er darf sich an der Arbeit selbst nickt derart be teilige», daß der chm übertragene Sicherheitsdienst beeinträchtigt würde. Diese Vorsichtsmaßregel wird -n verschärftem Maße auch aus der freien Strecke dann angewendet, wenn Schneeverwehungen zu beseitigen oder festgefahrene Züge wieder flott zu machen sind — Am 17 dieses MonatS soll, vorausgesetzt, daß die behördliche Prüiiingsiabrt keine wesentlichen Anstände ergibt, der Betrieb au> der eingieisiaeii, vollivurig erbanre» Linie Edemnitz —Obrr- arünä erbsinet weiden. Die Il.66 Itstoineiei lange Linie dient nur dem Giirerneikebr, sie iweigl tn Kücbwald von bei Linie Chemnitz-Leipzig av und mnnbel kurz vor bei Verkedrsstellr Ober- giüiia in die Linie Wüste,>bmnd-L'mbach ein. An de, Linie bennden sich die östenllichen Ladestelle» Borna de« Edemnitz. Rolilnst und Niedenabensteiil. sowie bei Güle>bat»ih»s Ebei»»itz - Altendori mit Ladestelle Beuerstraße. — Am 15 d M soll dasern ebenfalls die betiördliche P>üsiingss>,kit keine wesentlichen Anstände ergibt, die eingleisige, vollivuiige. etwa >>/« Ktlomeiei lange Linie L o I te n grü » — T Ke n m a dem össrnilichen G ü terZWagen- ndn»gs-,Ve,kehr übcrgcben werden. Der Beirieb beider Linien findet nach der „Bahiiuldnung für die Nebeneijenbahnen Deutlch- taiiLS" stait. — Nachdem dke Landständische Bank des Markgrafen tums Obe > lansitz zu Bautzen ans das Reck». Banknoten auszngeben. verzichte! bat. weide» diese Noten der Serie XI Lit -1 vom I Januar 1875 über >o0 Mark eingezogen und verlieren mit dein 29. Febiuar l!g)4 ihre Gültigteii. Tie Kassen sind angewiesen worden, selche Rote» nur noch bis Anfang Febiuar als gesetzliches Zablungsmstlcl anzunehmen. — Aus Schadenersatz wegen unrichtiger Auskunft- erteilnng hatte ein Mitglied des Vereins „Kreditresorm" gegen diesen Klage erhoben. Ter Zweck des Vereins „Kreditreform", der e-.n eingetragener Verein im Sinne des Bürgerlichen Gesetz buchs und inristijche Person ist. ist n. a der. die Mitglieder durch vertrauliche M tteiluugen vor Geschäftsverlusten z» schützen und sichere Auskunft zu erieilen. In den Staturen heißt eS in dieser Beziehung: De Auskünfte werden mit der Sorgfalt eines ordent lichen Kaufmanns eingehvli, irgendwelche Schäden werden nicht erietzt. Das in Frage sichende Mitgl.ed namens Gcvrgi hatte sich im Jahre 1901 über die Firma Freiaang u. Eo.. Lederfabrik in Wurzen, eine Auskunft von der „Kreditresorm" geben lassen. Die 'Auskunft ivar vorzüglich. Es war darin gesagt, daß die In- Haber der Lederfabrik diese für den Preis von 40000 Mk. er worben aalten,, daß der e>ne der Inhaber ein Vermögen von 500 000 Mk. besitze und davon mit 65 000 Mk. an dem Unternehmen beteiligt sei. datz. da die Inhaber keine Spekulationen zu treiben beabsichtigten, da« Unternehmen reüssiere» müßte usw. Die Zah- lungswene der Firma sei nicht bekannt, aber ein Kredit von 5—10000 Mk sei ihr ,wohl einzuräumen. Aus Grund dieser Aus kunft kreditierte der Kläger Georai der Firma Freigana u Co in Wurzen Waren für 4—5000 Mk. Einige Zeit dararif machte die Firma Konkurs, und setz» stellte cs sich heraus daß die Aus- kamt vollständig falsch gewesen war Äon seiner Forderung in Hohe von etwa 5000 Mk. hat der Kläger nur 1600 Mk erhalten und steht vor der Gefahr, den Nest zu verlieren. Da nun der Lieferant Georai befürchten mußte, daß die Verjährungsfrist ab- ließ Kot er die Feststelluna-skloge gegen den Verein „Kreditresorm" erhoben dahin, daß der Beklagte dem Kläger denjenigen Scha den z» ersetzen bat. der chm durch d-e Auskunst entstanden ist. so weit er nicht hierfür in dem Konkursverfahren Deckung erhält. Er stützte seine Klage nickt daraus, daß die Auskunft falsch gewesen, sondern begründete sie damit, daß der beklagte Verein de! der E'nholung der Auskunft n'ckt mit der Sorgfalt «ine- ordent lich» Kaufmanns vorgrgangen lei. -ndem er die Auskunft von einem Angestellten der Firma, über die Auskunft verlangt wurde, sich habe erleilen lassen. Das sei ein sehr grobes, schweres Ver schulden, und er glaube daß der Verein deshalb reareßpflicht'g sei. Der Beklagte machte geltend, daß nach seinem Statut aus drücklich jede Haftpflicht ausgeschlossen sei. und da« sei gesetzlich zulässig. Wenn der Angestellte jener Firma eine falsch« Aus- k illst gegeben habe, so habe sie dafür nicht einzustchen. denn jener Angestellte sei kein Organ des Vereins. Ter erste Richter wies die Klage des Georg' ab da die Beklagte die Haftpflicht in zu- läisiaer Weise ausgeschlossen habe. Die vom Kläger hiergegen eingelegte Benisuna wurde verworfen, denn der Kläger könne keine Gewährleistung für die Richtigkeit beanivruchc». der Verein lehne grundsätzlich die Hostvssicht ab. Der Verein als juristische Person habe bas Recht, sich durch besonderen Vertrag von der Haftung zu befreien, und die« sei durch das Statut geschehen. Auf die eingelegte Revision befaßte sich der 4. Zivilsenat des Reichsgerichts mit d eier Angeleaenheit Der Vertreter des Klä gers machte u. a geltend, die Auskunsterteilnngen seien ein In stitut unseres modernen Erwerbslebens geworden. Man könne nickt ein Eintreten für die Auskunft verlangen: jede Auskunft müsse mit gewisser Vorsicht ausgenommen werden. Von diesem Gesichtspunkte ist die Haftung also ausgeschlossen. Hier kommt aber etwas anderes in Betracht. In diesem Falle wird der Verein „Kreditresorm" nicht dafür verantwortlich gemacht, daß die Aus kunft nicht richtig gewesen sei. hier wird dem Vere'n der Borwurf gemacht daß er die Austunst nicht mit der Sorgfalt eines ordent lichen Kaufmanns eingebolt habe. Hier komme be' der Einbolung der Auskunft die Frage der Haftung nach den GrunWtzen eines gew'ssenbaften Kaufmanns in Betracht. Lehne der Verein diese ab. so schneide er sich damit selbst den Lebensfadcn ab. Wenn er nickt einmal dafür einslehen wolle, daß er d>e Einholung nach den Grundsätzen eines gewissenhaften Kaufmanns besorge, so könne davon niemand Gebrauch machen. Der Verein werbe dadurch uninöal ch. Ter 4. Zivilsenat des Reichsgerichts wies die Revision indessen zurück. — Eine siir alle Arbeitgeber hockbebeiltsame Entscheidung hat da- Landgericht Breslau gelallt Es bat einen Arbeitgeber, der verabsäumt hatte. Marken für einen von Ikm beschäftigten Lehrling z» verwende». ,ur Zahlung der Invalidenrente für die Lehensdaner des Lehrlings verntteilt Durch die Nlchtver- wendiina der Marken hatte der Invalid aewordene Lehiling den Anspruch ans Rente von der Lande-v,,sicherung»anslalt venvstkt, und da- Landgericht bot de» A> hei weder, durch besten Peckäunini» de, Verlust de» NenteilanivruchS berbeigesührt wurde, für regreß- vfllchtig erklärt. — Die A>i»stkkliingSrkI>imr des Sächsischen Kunstverrln- auf der Blichtscheu Terrasse beherberge» lett wenigen Tagen einen lustigen Gast: die Weihnacht-mesle de- Dresdner Kunstgewerbeveretns. E«tst wt,klick «ine amülantr Vei- anstiilluna. aber aus lehr ernstem Hintergründe: denn mite, dem aiispruchSivsr» Titel .Wrchnachismcsse" verbirgt sich «tue ganze Reihe künstlerischer Sonderansstellungr». die eine Fülle vou An regungen und Reformen In nch schließen. Will doch da- Unter nehme». das mit ztemltche» Unkosten tn Szene gesetzt ivvrden Ist. dem Publikum einmal zeigen, daß auch kleine und kletuste Gegen ständ«. an denen man oft Im Lebe» achtlos voiübergebt. künstlrrbch gestattet werden können. Daß mit dieser Welhuachlsmesie Dresden al- Kunststadt wieder einen detiächtlicken Schritt vorwört- getan, ist ein Peidtenst unsere- Punstarwerdeveretii- und seiner au-ge- ,eichiietrn Leitung, da- nicht doch genug etnaeschätzt werden kann. Die Messe nimmt sechs Siilum« ein, die kn einfach vornehmer Weis, auSgefchmkckt sind. I« ersten Saale erheben sich j, ei» Berkaus-stand für Glos, Keramik. Sttcke»rt und Metallware», während die in einer Koje diese- Raume- nntregrbrachte rrzgrbtr- aiicbe Bauernstube zu, Weidim-bl-zeit. von Herrn Professor Sevstert im Auftrag, de- Verein« tili Sächsische Volkskunde mit oft brwäb'ter Sachkenntnis zusammenarstellt. gleichsam den film- inenden Akkord für da- ganze Unternehmen au-macht. Im Neben- »aume diese- Saale- sieh« man weite,» Sltckeieien. Gold- und Stlderschmuck. sowie moderne FrauenNriber. ai- deren lüiislieiiscde Uibeder die Professoren Äußmann. Schumacher. Groß, dir Maler Goller. PerkS. Goldschmied Beiger. Armgord Angermaan rc sich mit Leichiigkett e.kennen lassen Der große Kuvvelraum, in dem es sonst sehr se>iöS hei,»geben pflegt, beherbergt die Pieflerkucbe» »nd Mariipanr der Firma Jordan u. TtmäuS. dir sich für die Weihnachtszeit einige Prvfesto»en tn ihre Backstube au-gebvig! bat. Es ist eine wahre Lust, all' die schmackhaften Sachen und Sächelchen einmal in kilnstielijcher Gestalt anzutressen: Selbst oer kleinste Gegenstand ist brso»de>s für dleMesse vonKünstlerhand entworfen Gegenüber diesem Leckeistande befindet sich ein Bücher- nlatz der Finna Schüinian». dessen Inhalt, von sachkundiger Hand auSqrwolilt. wohl besonders rtngrdendes Interesse beanlvlnchen darf. Ein vo» der Ftima F. Ltndner gestelltes Ptanosoiie. das vec bienenfleißige Max Han» Kühne mit großem Gklchmack entworfen hat. vervollständigt die AnS'iattung diese- Raumes. Ter lehie Saal bringt Abwechsttliigen l» Hülle und Fülle. Man weiß nicht, soll man die köstlichen Paptersachen vom Maler Goller und Hotbuchbinder- meliier Oestrrtch. die lustig bemalie» Holzgegeiistände der Gc schwstter Klestchemvel in bei ditiitsaibigen Svielmareiibube, die Architekt Lossow sich auSgedacht hat, die schmucken Kästchen und Kisl- che» von Äußmann. Hottetirvld. Goller u. Sevstert mehr bewun dern. oder soll man seine ganze Alitmeiksamkett der reizenoen Pnvvenkollellton zuwenden. die unbevtngt eine» E>ou der Weili- nachtsniesse des Dresdne, KunstgeweldtverelnS auemocht. Faßt man die kostümieilen Weibletn näher ins Auge, so fällt eS einem wirtlich schwer, zu entscheiden, welches von ihnen daS beste und schönste ist Hanbeli es sich doch hier nicht etwa um landlänfigcs Kiiiderst'Iklzeug. sondern um richtige kleine Kunstweike. die von Damen der Weiell'chott beigestellt worden sind. Selbstveiständlnh fehlen auch die m>t Recht Io beliebten Ansichtskarten nicht, die. von der rühmlichst bekannte» Kunslanstall W Hostmann hrigestelll. in ihre» Entwürfen der wr.hnachiiichen Stimmung in bald ernster, bald heiterer West, Rechnung tragen. A>S Pendant zu der err- gebirgstche» Sinke sei noch daS hübsche Kiiideijimmer oo» Udluit u Harimnn» eiwälmt. das in den ruhigen Linien seiner Möbel im erlreliltchei, Gegensatz zu mancher modernen Zimmerausstaltuiig siebt. Znm Schluß sei endlich eines lustigen Galgens, an dem aller- lm»d Zapvklmäiiner und Tiere hänge», von Hotlenrolh und Pirißler gezeichnet, von Hostieirront Backbauß ausgestihit. sowie der büblchen Schießscheiben gedockt, an denen auch die Kleinsten nniere. Kleinen ihie Fiende haben werden Und all diese tzeritich- leiten, zu denen als GiattSzugnbe all die augenblicklich stn Sächsischen Ku,»tvere»n ansgesiellten maleiischen und plastischen Werke komincu. die in de» vordere» A»-stcllungS>ä»imen linieigcbiacht sind, kann man iür '20 Psg besichtigen, wobei man sich an ben sogenannten Eliteiageo auch „och vo» Damen der Gesellschaft bedienen lassen kann, gewiß ein Ansporn mehr für unser kunstsinniges Publikum, sei Veranstaltung, deren Reingewinn wohltätigen Zwecken zu- fließen soll, im weitesten Maße dre Teilnahme r»koninicn zu lasse», die das mit ausrichligcr Freude zu begrüßende Unternehmen in jeder Hinsicht veitnem. — Einen besonderen Genuß bot am Freitag die OrlsMvpe Dresden des Alldeutschen Verbandes ihren Mitgliedern iliid Gästen duicb einen sehr anregenden Vortrag des Grafen Joachim v. Pfeil »nt> Klcin-Ellgulh über .Deutschlands Interesse» i n M i r o k k oDer große Saat des Konzert- Hauses „Zoologischer Galten" war dicht gelullt. Redner schilderte eingangs die physikalischen Verhältnisse Marokkos und deren Ein fluß aut die Pioduktio». Außerordentlich wird die Besiedelung dll'ch eine» besonders günstige» Boden gesördeit, so daß die Ent wicklungsfähigkeit Marokkos i» kultureller Richtung eine ziemlich »»begienzle ist. Leider ist die Wasse>frage ^ine mißliche An mineralischen Prodnkten findet sich vor allem Satz, von dem aller dings die besten Lager von den Araber» streng gehütet weiden »nd den Europäern nicht zugänglich sind, ferner Silber, über dessen F.indslellen die Ausländer ebenfalls noch >r» Dunketn tappen, auch loll Blei in reichem Maße im Lande zu sinden sein Von nicht zu unterschätzendem Werte ist das namentlich in den Schluchten der Gebirge beobachtete Vorkommen an Even, das den allerersten Qualitäten in der Weliproduktion beizuzähltn ist. Der Landbau und die Landwirtschaft liege» noch sehr >m Algen, trotz dem aber werden, besondriS in den n'-deren Gegenden. Ernten er zielt. die ans Fabelhafte grenzen. Es wird mehr erbaut als kon sumiert : rxvoiliert nichts, weil es nach mudamedannchem Ge brauch nicht erlaubt ist, man läßt dos Getieide lieber verderben, al- daß man es den Ausländern, den Feinden deS Landes, ver laust. E>n Drittel der Plodukie des Landes gebt als Steuer in dir Hände der Regierung, ein zweites Drittel fällt in die Talchen «m Erpirssen geübter Beamter. Um ihr Getreide vor dielen Ele menten zu ichützen. vergraben eS die Landbewobner in tieie» Höblen. Ader r« ist ichttrßlich nickt der Ackeidau, der einen weientlichen Einfluß aus die E>we>dSsäb>gkett des Lande- ausüdt. ionbern die Viehzucht, besonder- die Schaf- und Pferdezucht. Marokkanische Wolle ist trotz der Vernachlässigung, die ibr der Araber angedeihen läßt, aus dem Weltinarkie noch immer sehr gc- iuchl. Des PhanlasirgebildeS, daß ein marokkanstches Pferd etwas ganz besondeies ici, muß man »ch alleidings auch enischtage». Eine Industrie ist tn Maioklv nicht vorhanden, >eder ist lein eigener Fabiikant, und tiaupllächtlch sind es die Tepptchmacheiei »nd die weidensabrikation. die in bvhri Blüte sieben. Daniengiutcl aus Brolat gestickt, überhaupt alle Stickereien sind so zart, daß sie die lingeteilteste Bewunderung des Abendlandes erregen. Eine wcilcre Gattung deS Erwerbes ist dir Töpferei; in Fayencen von auger- ordeniltch« Form und Glanz findet man noch heute eine» Anklnirg an die alte maurische Kunst. Die Holzhildneici gehört der Ver gangenheit an, schon deshalb, wcil daS Holz im Lande seltener wird, ebenso ist es mit der Ledersablikation. vornehmlich des Saffians Auch die Architektur ist im Verfall beguffen: der Maine scheint gänzlich die Fälstgleit verlöre» zu habe», mit hartem Material zu arbeiten. Er ist h.ute nicht einmal mehr im stände, alle die herrlichen Kunstschätze zu erhalten, die ihn, von seinen Vo,fahren überkommen sind. Für die Ausdehnung deS Landes ist der Handel ein unbedrutender. die Einsuhr eine größere, als die AnSiuhr. Eine weise Fürsorge ver Regierung würde es ermög lichen. große Mengen von Cerealien und Eier» auSzusüdrcn. Der Aussnhihandkl liegt in de» Händen der Ausländer: England steht in erster, Frankreich tn zweiter Linie Wenn aber eine genaue Staliiltk möglich wäre, winde Deutschland rvahlschrinlich beide Länder zustiniinkii überflügeln. Es läßt sich das aber nicht genau teststellen, weil der deniicke Handel mir Marokko über Maoeille geht. Im zweiten Teile seiner AnStühiungen kam Redner ans die politischen Verhältnisse Marokkos zu sprechen. Jrankreich gebe mit dem Plane eines Pi0icllo>aIeö über Marokko um, das indessen nur mit Zustimmung Englands und gegen gewisse Kompcnjcuivne» an dasielbc erlangt werden könne Diele Kompensationen ab« würden Abmachungen enthalte», durch welche für Te»t>chla»d der Verkehr mit ietne» afrikanischen Kolonien kischwert und sei» Besitz in der Südiee gefährdet wäre. Somit hätte «in sranzöinches Protektorat nur Vorteile für England, Nachteil« für Deutichland. Frankreich käme durch da» Piotektorat In die Lage, mit England die Herrichaft der ganzen Nordküttr AstltaS zu testen. Zu dielen Zuständen könne Deutschland nun und nimmer Ja und Amen sagen. Auch aut wirtschaftlichem Gebiete würde Frankreich durch da» Protektorat die Suprematie e,basten: de, marokkanische Markt sei aber ein Hauptadsatzgedtet kür Deuflchland. um ko mehr. aE er nnch frei ist von dem giößlen und gesährlichsten Konkurrenten ollen Handels — Ameilka. Die Stellung, dir Deutichland aegenübe, den Maßnahmen Fiankrrick- estnunebmen Hab«, «r-d» iein, daß es >,in, ganze Macht tn dt, Waglcholr wirtt für dt» Lrhaltun, dr« aegenwä'ttgr» «latu, gno. AI« Kompensation «ün, de« Deutschland «rnialten- von Maroklo fordern, daß all« LtüenrMe
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)