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Diele» vlatt wird d« Lelm» von Drrldeu »nd Umgebu«, am Lag« vorher bereit» al» Abend-Ausgabe -«gestellt, während e» die Post. Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgedlldr: «mm««« »irch «Iler« ffWj g»t»« und a» ko» «d «ontaari, «r eiiimav ODti durch aud»är«i,«kvm. »K»ttr», b«. , «t »o vl IN« «tnmali-er tzulirlluim drittb d>« Volt* Bet.«ebne vrlttliseldl, MI Aus land- mit «itlvrechendem Sulchiaae. « «lddr»- aller »rttkel«. vnauial- WMrili»,«« ,ur «>» drutlicher OM»ll»»an»ad« >.La«d. «a»r.'r «Wß«. rta»ttd«N»» »»»»rar. anivrllck» dlüte» «iberiiülirdti,« mvatoale IllanulkrNür werte» «tkt aulbewavrt. r»I»,ra»«.»dr»l«a: «,ch»tchta» »»,«»«>. HegrürröeL L8SV Verlag von Ktepsch S Reichardt. Fsnreigen-cack. Snnabme v»n Ankündigungen btt naLmittgar s Utir. Sonn- mit keierlags nur Manenllratzc ss von II dis V,I Mir Die I ivaitige Brund ieile ica. » Slibeui si Pig . kündigunaen a»! der Vrivatieiie tzeile s PI,.: die 2 ivaiiiac 6eilc als..Ein akiandl' oder aul Teriieitc so Big. ÄiiNuinmer» nach Sonn n»i> iieier- lagen l de« rivaiiigc (>>rund«e,!c.i so. « der. so >i»i> so Pig. nach de- iondereni Tarif. Anöwürtige AiiO trage nur gegen Lorausdejadiung. Beleg bi älter werde» mit io Pig. berechne«. Nernivrechanichlutz: Amt l Sie. U und Sir. 2VW. Um M« kmm-SedlLÜ'öeko m Lv ». m. 8vd Lskror ik-Ns^sr, ki sSll! SllNp. 7 AuA I<üknsckei'f6i50kneallen «r.S»7. k - Neueste Trahtbezichte. Hofnncbrichten. Haus'flegeoecei, Sinfoiuelvuzert der Kgl. Kapelle. „Ter Kclleoucttlc . Zum Mmd in Plmen. Gc.icbwi'elliaudlungca. 1, r , Gcltii.averem der SlaatSeuettbiilit.beamten. EvNlIlllA, V. Neueste Deavtmeldungen vom 5 Dezember Berlin. Zu Schriftführern deS Reichstags wurden Feststellung folgende Abgeoronete gewählt: auli-Oberbarnmi lNeichsp.), Rimpau (nat.- vld iEentr.j, Hcrikies und (Pole). Somit jind die (Berlin) und Schippei Freiherr v. Thünestld nach amtlicher Himburg, ltons l, Iib.) Krebs und Äell ffreis. VolkSp.), Gras Nielczvuski s sozialdemokratischen Kandidaten F.scher ( unterlegen. Bremen. Wie die „Weser-Ztg." meldet, hat der 70jährige natar I. W. Nielsen dein Senat seinen Rücktritt angezeigt, seit war seit dem 1. Mai 1875 Mitglied des Senats. Wien. Dem „Fremdenblatt" zufolge übernimmt on Stelle des in den Ruhestand tretenden Generals Freiherr» v. Apvel tatsächlich der Korpskommandant von Krakau, o. Albori, die Leitung der Zivil- und Militäranaelcgenheiten in Bosnien und der Herzegowina. Zum Nachfolger Mbör.s als Korvskommandaut ist der bisherige Kommandant der 12. Jmonterie-Truvpen- division m Krakau, Jeldmarschallleutnant Adolph Horsegky er nannt worden > Gmunden. Der Großherzog von Mecklenburg- Schwerin ist zum Besuche des Herzogs von Eumderland hier «ingrtrofsen. Paris. Der „Matin" veröffentlicht daS Facsimile der Depesche, die vom Marineministerium in der Angelegenheit des Matrosen Kermovant an den Scepräfekten >.n Toulon ge sandt worden war und über die der Nationalist Nousset in der Kammer interpelliert hatte. Die Depesche ist vom 28. Avril datiert, an dem Pelletan in Biserta war; sie lautet: „Das Disziplinär- aericht über den Matrosen Kermovant ist aufgehoben und ungültig. Kermovant sofort sreilaisen." Die Behauptung Roussets, daß der Marineminister die Vernichtung der Prozeßakten angeordner habe, ist also völlig unrichtig. London. Auf -er Nvrdwestbahn brach in der Nähe vor Carlisle (Grafschaft Eumberlcmdj ein Güterzug zusammen und zerstörte infolgedessen be.de Gleise. Der schottstche Schnell- zug nach London stieß mit den Trümmern des Güterzngcs zu- wmmen. Obgleich der Schnellzug teilweise zertrümmert wurde vlieben die Passagiere unverletzt. - . . London. Der „Daily Mail" zufolge bat die Regierung 8W a^r Räderachsen für die indischen Bahnen in Deutsch- TaSmania. Das englische Schisi „Terra Nova" ist heute W-rggn nach dem südlich enEismeer aöocgangen, um die aus der „DiScovery" befindliche Expedition auszusuchen. Oerttiches und Sächsisches. Dresden. 6. Dezember. —* Se. Majestät der König begab sich heute früh zur jsagd auf Moritzbnrg-Kreyerncr Revier und traf hierzu »nt oen perven der llmgcoung vorm. 9 Uhr am Auer cm. Mit E-n ittmeister Struve und Freiherr v. Koenncritz vom 18. Husaren Regiment, und der persönliche Adjutam des Prinzen Johann Georg, Oberleutnant Garten-Kraft. Stach der Jagd findet Tafel bei dem Könige im Residenzschlosse statt. —* Prinzessin Auguste Rcuß sKlivphausen) traf in Dresden ein und nahm m „Kaiser W:tbclm-Hotel" Wohnung. —* Der an die österreichisch-ungarische Botschaft in Berlin «IS erster Botschaftsrat versetzte Tr. jur. Graf Tionys die als erste Instanz m der Anaeleaenyeft des Oberförsters Müller auf Antrag des König«. Fmanzministermms Men den «g der Bcamten- ncn Vorgesetzten, sor Zürner zum Zweikainpfe hatte herausfordern lassem hat der verurteilte Ober- lörster Beruiung angemeldct Die Sache kommt nunmehr im ächsten Jahre vor der zweiten Instanz, dein Disziplin ar- . ok, dein als Vorsitzender Herr Obcrlcmvesgcrichtsprasident Loh- n.tzer vorstehen wird, zur nochmaligen Verhandlung. —* Während der letzt-» beide» Jahre sind die im Bereiche der S ta a ts v a d nv e i w a l lu n g an iieuangenvmmene Arbeiter Strahlten A n fa »g s l ö h n e etwas »iedriaer als sontt be messen worden, damir gegenüber den von Private» gezahlte» Löhnen nicht allzu große Unterlcdiede sich ergeven sollten. Diese lchtznalime ift im allgemeinen von geii» «er Bedeutung gewesen, weit wenig Neuau-iabmcn stattgefundeu haben, den» die im Ar- beiterversonale entstandenen Lücke» sind entweder gar nicht, oder durch die infolge des Beikebrsnickganges anderweit entbehrlich «wordenen Arbeitsstätte auSgeiüllt mocdru. Einer neuerlichen seiordnuiig de: Lla»tSbah,i-lYeiieraldirelt:on zuiolae werden vom Beginn des neuen Jahres ab die A » fa ii g s l ö h n e wieder « u« die frühere Hüde gebracht werden Anch die inzwischen ei»ge»re«enen Aibeiter sollen hinsichtlich der Lohnan-besseinngen so vebandelt rvervcn, als ob sie mir den älteren (höheren, Ansangs- lohnlätzen eingestellt worben wäien. —* Nack den Bestimmungen !n 8 7 de? Ortssiatuts bezw. dem 13 illachtrage >n oiesem Statut waren bei der l tzien Stadt- v ero rd ner e n-Erg ä n z» n qsw a b l l3?li»aisige und 15 Un- ansässige zu wähle». Tie gewäolien 13 Anlättige krekrn insgeiam» der dritten Ende 1906 aii'scheidenden Altersklassen bei. sind alw pul drei Jahre gewählt. Von den Unansässigen haben die nenge- tvöhlten Herren BctriebssekretärHalivt und :>>ecbtSa»walt Schuricbt welche an 14. und 15. Stelle gewählt worden waren, an Stelle des znin unbesoldeten Stadtrate gewählten Herrn Kaufmanns Borack und an Stelle des verstorbenen Herrn Privatmanns Hertzsch in dir Ende 1904 auSschridenve Altersklasse einzusteten, sind aiio nur auf ein Jahr gewählt. —* Wegen der Steuerrückstände sind hinsichtlich der 2 ohn - Pfändungen und den Ladungen zum Offenbarungs eide von Steuerschuldnern neue Bestimungen getrosten worden. Die Beschlagnahme oder Pfändung von AroeitL- oder Tienstlohn ist jetzt nur m solchen Fällen anzuordncn, in denen die Erlangung des Rückstandes yuf dtesem Wege mit ziemlicher Sicherheit er wartet werden kann oder Grund zu der Annahme vorliegt, daß ein an sich wohl zahlmios'ähiger Schuldner die Erfüllung ^syer Zablnngsuflicht grundsätzlich vernachlässig!. Sie ist in Fällen der zuerst erwähnten Art zu unterlassen, wenn dem Schuldner durch die Beschlagnahme die Mittel zu seinem und seiner Faiüilic notdürftigen Lebensunterhalt entzogen werden würden oder aber in der Beschlagnahme aus anderen Gründen eine besondere Härte enthalten wäre. Ebenso ist Anweisung dahin getrosten worden, daß von dem Rechte, das Gericht um Abnahme des Offenbarungseides zu ersuchen, seitens der Vollstreckimgsbehörde in der Regel kein Gebrauch gewacht werde. Erscheint es jedoch aus besonderen Gründen erwünscht, einen Schuldner zur Leistung des Offenbarungseidcs anzubalten und vorzuladen, so ist auf dem geordneten Dienstwege erst die Entschließung des Königs. Finnnz- ministcriums einzubolen. Hier ist in allen derartigen Fällen schon seither sehr rücksichtsvoll vorgcgangen worden. —* Als Mörder der am Abend des 30. November in ihrer Wohnung Tresden-Plauen, Biencrtstraße 29. tot ausgefundenen Aaufmcmnswitwe Danneberg ist nunmehr der Fabrikarbeiter Emil Ewald Lehmann festcestcllt und dem Gerichte eingelicfert wov sich sosort nach der Tat durch Hinabwersen in den Abort ent lcdigt haben. Komplizen oder Mitwisser hat Lehmann nach seinem Geständnis nicht gehabt. — Tic Mutter des Lehmann und Ser müverhastete Freund des Mörders sind infolge des Geständnisses wieder aus freien Fuß gesetzt worden. Der Mordoubc ist erst 17 Jahre alt und verhältnismäßig kleiner Statur. An seii.ein Benehmen ist auch nicht das geringste von der Schwere des cm ihm lastenden Verbrechens wahrzunehmen: er blickt dreist um s:a;, als ob ihm nichts postieren könnte. Vorsichtiger Weise und che.« Instruktionen über d'e Behandlung der Mörder enriprecheno wurden dem jungen Burschen nach Einlieferung durch die Polizei die Handschellen angelegt. Ta der jugendliche Mörser daS 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, kann eine Verurteilung zum Tode nicht erfolgen. Er kann nach deu Strafbestimmungen des Neichsstrasgcietzbuchs zu höchstens 15 Jahren Gefängnis ver urteilt werden. Ter Dresdner Hauspfleae-Verein, im Herbst: des Jahres 1902 mit der Absicht ins Leben gernstn, der Weib- lichen Diakonie und der städtischen Armenpflege zur Seite zu stehen, versendet soeben seinen ersten Jahresbericht, aus dcm er- ireulicherweije zu ersehen ist, daß.sich die an diese Absicht geknüpften Erwartungen >6;an jetzt in weitestem Maße als richtig erwiesen haben. Wohl besitzt Dresden seit langem eine große Anzahl von Vereinen und Anstalten, die dem edlen Zwecke dienen, die win- ichaftlich Schwachen zu stützen und das Los der Elenden und Kranken nach Möglichkeit zu bestem, und doch besteht eine Lücke, die auszufüilen gerade d'e gegenwärtige Zeit gebieterisch fordert und drängt, wo es gilt, unbemittelten Familien Histc zur Aufrecht-. erbaltung des Hausstandes während solcher Zeiträume zu ge währe», in welchen die Ehefrau, insbesondere durch Wochenbett oder Krankheit oder deren Folgen, vorübergehend außer stände ist, ihrem Hauswesen selbst vorzustehen. Der Zweck der Haus- pstege ist mithin im wesentlichen der, der Leiterin des Haus- wezens, soweit sic einer anderen weiblichen Stütze entbehrt, im Falle ihrer Erkrankung eine Stellvertreterin zu besteilen, damit während der Zeit der Behinderung di« Haus wirtschaft ordnungsgemäß we.tergeführt wird, der Mann seinen: Berdiemte nachgehcn kann, insbesondere aber die schulpflichtigen Kinder dem Schulbesuch nicht entzogen werden. Tie Anmeldungen Summe von 4380 Mark. Bei 104 der vervflegten Familien betrug die wöchentliche Einnahme nicht mehr als je 18 Mark und ge hörten dazu nicht wen ger als 387 Kinder. Indessen macht die reaelmäßig wamsende Zahl von Pflegen die Teilnahme weiterer Mitglieder an dieser Tätigkeit auf das dringendste nötig; die Vor sitzende, Frau Oberst Marie von Locbcn, Johann Georgen-Allee Nr. 31, nimmt bezügliche Anmeldungen jederzeit mit Dank eni- --caen. Der Vere n zäblte am Schlüsse des ersten Jahres seines Bestehens 369 Mitglieder mit einem Jahresbeiträge von 2810 Mark. An Geschenken ginoen 2215 Mark ein. Mithin betrug dst Gekomteinnabme 5219 Mark, denen eine Ausgabe von 4760 Mark gegenüberstand. Das ständige Bureau des Hauspflegc- VercinS Georgviatz 15, 1. Etage ist wochentäglich von 11 bis halb 1 Uhr vormittags geöffnet. Möge die Unterstützung der wohlhabenderen Kreise dem Vereine ungeschmälert erhalten bleiben, möchien zu dem bisher.gen Stamme zahlreiche neue Freunde den. Lehmann ist am 21. Juni 1886 in Bernstadt geboren und! ireten, denen Wohltun und Ausgleichung der sozialen Gegensätze ein durchaus verkommener und verstockter Bursche. Er ist bereits ein Herzensbedürfnis ist! — Die jetzt scheinbar abgestorbene Vegetation bietet dem sinniac» Naturfreund noch immer reizende Gaben genug, damit er den langen Winter hindurch das nicht völlig entbehre, was ihm die Natur in den bcs'eren Jahreszeiten an Augenweide geboten. Die letzten Tvenden der Pflanzenwelt, die ui:S in Gärten und Wäldern in der Form zierlicher Früchte begrüßen, lasten sich nämlich zu einem prächtigen Schmu ck unserer ^ ^ ^ ^ ^ Zimmer im Winter vereinige». Waren eS im Frühjahr »nd izrau Danneberg, d:e ihn öfters schlecht gemacht habe, verübt und ^ Sommer Tauienve von Blüten unterer Zicrgebölze, die uns erstellten, die Schmuckgegenstände nur nebenbei sich angeeignct, auch derselben! so sind es jetzt ihre retten Früchte und Fruchlstäilve, die uns in polizeilich vorbestraft und erst kürzlich wegen mehrfacher Boden- einbrüche zur Anzeige gekommen. Lehmann leugnete zunächst hart- näckig, den Mord begangen zu haben, unter der Fülle des von der Kriminalpolizei aufgebrachten erdrückenden Ueberführungs- materiols hat er jedoch heute morgen ein umfassendes Ge ständnis abgelegt. Lehmann null die Tat aus Rache gegen Kunst und Wissenschaft. Wochen-Svtelvlan der König!- Hoflbeater. IperirhauS. Sonntag: „Der Rattensänger von Hameln". Montag: .Tannhäuier". Dienstag: „Mono»". Mittwoch: „Zar Donnerstag: „Tie lustigen Weiber von Zur Feier des lOOiäbrigr» Geburtstages von „ZknoenutoEclltiil" (neu etMtiidierl». Sonnabend: -AlvenköntamndMenschenfeind". Sonntag: „Benvenuto Eellini". Montag: „Das Rhelngold" — Schau spielbauS: Sonntag: Nachmittag 3 Uhr: „Hetlsrled": abends ' «8 Uhr: .DaS vierte Ge bot". Montag: .Herodes und Mar'amne". Dienstag: „OhneCon- senS": „Der verlorene Sohn". Mittwoch: „Das große Geheim->iS". Donnerstag: Zum erstenmal: „Der siebzigste Gedoitsrag". Frei tag: „Der siebzigste Geburtstag". Somravrnd : „Gyges und lein Ring". Sonntag : Nachmittags 3 Uhr: .,Heilst,ed"; Abends '/r8 Uhr: .Der siebzigste Geburtstag". Montag: „DaS vierte Gebo," A* Mitteilungen aus dem Bureau der K»niAl. Hof- zember, ,. )ver in bendroth als ^ .. . ... -— „.. Herrn Perron als Wolfram und Herrn Rains als Landgrast ln Szene. — Die dritte Aufführung der Over „Manon" von Massenet mit Frau Webe- kind und Herrn Burrran in den tzauptpartien findet, wie ange kündigt. Dienstag, den 8. Dezember, statt. Der Vorverkauf zu der Vorstellung cheainnt Montag, den 7. Dezember, vormittags 10 UY7, LN der Masse ves TvernhauseK. s* Königl. Der Zentenarfeier für Hector Berlioz. die un« am U. d.M. seinen „Benvenuto Eellini" bringt — Dresden wird die emz-ge deutsche Stadt sein, die den ffjAung «ine« Berliozschen Bühnen werke- „ . ... dritten Sin- MeisterS durch der Harold» , di« er geschrieben. - zweite aroue Program musik, de er mit der >L-childeruna der Landerung Childe Harolds durch Italien (nach Byron) geschaffen. Das Werk hat viel zu seinem Nuze und zum Ruhme seiner Programmusiken beigetragen, zwar nicht zum speziellen Ansehen der letzteren, sondern weil sie dazu ge führt, das Wörterbuch der Orchefteriprache außerordentlich zu bereichern und allen zeitgenössischen Komponisten — Richard Tag mit der , Aufs bester seine ereichern und allen zeitgenössischen Komponisten — Richard Wagner nicht ausgenommen — seine Neologismen aufzunötigen. In diesem Sinne ist und blcibr „Harotd", gleich den übrigen der Berliozschen sinfonischen Dichtungen, ein unvergängliches vor bildliches Nachschlagebuch stir alle, die die vollendete Orchester sprache zu beherrschen sich bemühen. Im übrigen sind die kritischen Akten über „Harold" längst geschlossen. Nicht zuletzt charakterisiert das Werk ein Wort Rossinis, der über Berlioz ge sagt haben soll: „Ein Glück, daß dieier zungc Mann keine „Musik" macht; denn in diesem Falle würde sie verteufelt schlecht aus- sallen." Er hatte nicht ganz Unrecht, der große Spötter. Wir hören bei Berlioz v.el Kunst, Geist und Genie, zuviel Klang und Farbe, znwcnig Herz, zuviel Aeußerliches, zuwenig Innen leben. Groß und mächtig ist er in der Kunst, die reiche Orchester- Welt in eine Menge melodischer und rhythmischer Vielseitigkeit zu zerlegen und dom nicht das Gefühl der Verwirrung entstehen zu lassen, wor.n er schon die äußerste Grenze erreicht hat, ferner und vor allem in der sprühenden Farbenpracht seines un vergleichlichen Orchesters, das den Hörer kc nen Augenblick aus seiner fesselnden Gewalt losläßt. Uno Harold lauscht allen diesen Herrlichkeiten, die vor siebz g Jahren als Wunder ohnegleichen, als Genieblitze eines Meisters angestaunt lverden dursten, aber er bleibt kühl bc: all' dem Schonen, trocken sein Auge, kalt sein Lächeln, und kühl und kalt bleibt auch der Hörer, wenn er auch pelle unter Herrn Hofkapeilmeister Hägens Leitung wor- ... . sa züglich zur Geltung gebracht, und besonders zeichnete sich Herr Kammermusiker Spitzner als Vertreter der Solobratsche aus. siker Spitzner als Vertreter der Solobratsch Er spielte den Part technisch meisterlich, künstlerisch fer abgeiönt in der Fülle der Schattierungen und mit einer Voll kommenheit der Tongebung, die d e Solostimme sonvcrän als Führen» des Ganzen hervorhoö. — Das durch den Besuch Ihrer König!. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg aus gezeichnete Konzert brachte noch Mendelssohns Heoriden- Ouvenüre und Beethovens 1. Snionie. 11. 8t. ft* Refidenztheiiter. Zum ersten Male: „Der Keller meister", Operette in 3 Akten von M. West; Musik von Karl Zeller. Eine neue Oocrcttc von West und Zeller, den glücklichen Autoren des „VogHändlers" und des „Obersteigers" — wer wäre da nicht in freudiger Erwartung c-ncs vollen, gold sicheren Erfolges nach der Cirkusstraßc gepilgert? Indes — man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, einen Prcmierentag nun schone " "" ' - - --- , ins Th .. raubend, - Tatsache ist. . im Zuschauerraume keine zündende Gesamtwirkung, kein freudiger Widerhall und kein bleibender Nachhall von all den^lustig sein sollenden Vorgängen auf der Bühne zustande kam. Spürt man mit kritischen Ohren und Augen den Ursachen dieses nur halben Erwlaes nach, so wird man solche zunächst unschwer in dem recht salzlosen und handlungsarmen Textbuche finden. Wer soll sich einen ganzen Akt lang dcttür interessieren, ob für eine in einem kleinen fränkischen Bischofsstädtchen veranstaltete Weiuausstellung der nicht ganz unbestechliche Notar Dr. Pfisterschmidt oder oer in einem Kometenjahr geborene und m Dingen der Liebe seiner zeit selber etwas kometenhaft umherschwettende Kellermeister Urban zum ausschlaggebenden Preisrichter, erkoren wird? Wer soll sich abermals einen ganzen langen Akt hindurch für die von vornherein durchsichtige Frage begeistern, ob die zur Preisbewerbung aus gestellten Weine der reichen Weinbergsbesitzerin Generalin v. Balk ans oder d-e der armen, aber kreuzbraven Beatrix Holder, die von ihrer Mutter ein kleines, winzig kleines „Weingütle" geerbt hat. den ersten Preis erhalten werden? Allerdings spielen in diese „wichtige Staatsastion" noch einige Liebesaffären hinein: die kleine, niedliche Beatrix hat nämlich nicht nur dem „preisrich tenden" Kellermeister, sondern zugleich auch einem hochgeborenen Grafen v. Klingen den Kops verdreht, um sodann im dritten Akte dem einen wie dem anderen Liebhaber den Laufpaß zu geben und „ihren Konrad" zu heiraten. Daß dieser Konrad daS ganze stuck hindurch unsichtbar hinter den Kulissen verbleibt, ist jeden-, falls mit das Beste am ganzen Sujet. Wer weiß, ob sonst die Oierette nicht noch einen vierten Akt von ähnlich „interessantem" Hintergrund bekommen bätte! Schrecklicher Gedanke! — Weit besser ms um den matten und lahmen Text steht es um die Zellerjche Musik der Operette, die. soviel wir wissen, zum Trist