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Diese» Blatt «Kd den Helm» von Dredden ^ ^ OML/KÄH ^ zugrstestt. wahren» e» di« Post-Abonnentest und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Vv am Morgen m einer GciamtauSgabe erbaitril. verugrgedvdr: «z«rnti»»,u<km»r»,»»» »«> a«n» tzutra«»,, kur» u»!«rr «,t»n «»«»»» unk »«,»»«. «m Lvn». unk R»»ta,«n nur einmav »VN so»». Kur»uu»wLrN,k»vm. mUsionär, » VNKtt- » v»»0 «1 eiDnuli»« Sukelliu« Kur» diu a^»VN. «»KnivrftrllüZ»). tm«u». luud «tt rn1wr«»«ukem Suliktaae. « «chkruck aller Inttet u, Orruinal- VNttellnnum nur mit deutlicher v»«I>«»aniabet.Lrrek.Nachr.') uiM, rroch«rä,»che Lonorar- anivriich» bleiben unberückllchti,»; M-uultrtvte »«da »t»t aulkewabrt. rutearamm-Akrelle: «,»»>»««> »re»»«» Aeg*LrrrSet L8SV N»rlag von Ktepsch ^ Ueichardt. Fsnresgen-cM. Lnnakme von tlntüudcau»»«« bis nachmitlaub » Utir Sonn u»' Neikriaus nur Mancntlrakk A vo» II bis >/,i Ubr. Die l ivalliee Grund «eile «ca. s Silben! » Pf,. ?t» kündig»»»?» aus der Privatleile Keile rs Pia : die Liva»>»e Zeile als „Ein- «eiondi" oder a»! Teriicite so Pia. 8»Nummern na» Sonn- und üe,ci lasen t- der rivalliae <8mnd»eilen 20. «o bei. w und so Pia. »ach dr ionderein Toni. Auswärliae 2ä». trvae nur aeaen LorauSdejaftlun,' Beleadlcitler werden Mit tO Pi v derechnel. «rrnivrechantchluß: Amt 1 Rr. U und Rr. rv»S luekvLrvll. t»i«r ll^iilsilis? «ililikliel' ii. ^ I« rlliiii lmillislisli kri-lm liiill iilirsli-«. IMMM Uermrma l'«?8eliek, tll dllligtlkn ftkitöll. Ä DE' 8eI»eN'»tnti»»s« La. «r.sis. S,in«l Neueste Drahtberichte. Hasiiachrichteii. LanptagSvcihaiidliiiigeu. Gewrlbrvecein. Gcrichisveidand ungen. Niesc-Gast'vicl im Ncsidenztheatcr. Klavierabend W. Lülschg. Bestattting von Selbstmörder». Mittwoch, 18. November LW3. Neueste Drahtmeldungen vom i?. November Neue« Palais. Bulletin. Da der HeilnngSprozcß au der linken Stimmlippe regelmäßigen Verlaus hat, werden zunächst keine weiteren Bulletins ausgegeben. Das Kaiser paar unternahm gestern einen Spaziergang im Parke von Sanssouci. Heute vormittag hörte der Kaiser den Vortrag des Chef» des Mllltärkobinetts. Koburg. Die Beisetzung der Prinzessin L von Rumänien nach Frankfurt a. M, um dort mit der aus Eng land kommenden Prinzessin Beatrice zusammeiizutresfeii. Von begeben sich die fürstliche" Damen nach Tarmstadt zur etzung. Berlin. Prozeß Kwilecka. In der heutigen Verhand lung des Prozesses bot das größte Interesse die Vernehmung des Reichstags, und Landtags-Abaeordneten v. Jazdzewski. Der seit 50 Jahren mit der Familie Kwilecki bekannte Prälat erklärt mit großem Gewicht, er habe die Gräfin kurz nach der Geburt des Knaben in einem Zustande gesehen, der zweifellos erscheinen ließ, daß sie entbunden wurde. Noch war an ihren Händen der Gc- burtsschweiß deutlich sichtbar. Mit derselben Sicherheit, die, wie er mitteilt, aus eine 40jährige Erfahrung als Seelsorger beruht, erklärt er. daß der Knabe bei der Taufe am 5. Februar 1897 itveisellos erst wenige Tage alt war. Als er die Gräfin nach langer Zeit, am Vorabend ihrer Verhaftung, wiedcrgesehen habe. Kobe sie eine außerordentliche Ruhe gezeigt und ihm feierlich ver sichert, sie werde keinen Fuß breit gehen, da sic die rechtmäßige Mutter ihres Knaben sei. obwohl man versucht habe, auf sie einzuwirken, damit sie sich dem Pro zeß durch die Flucht ins Ausland entziehe. Zum Schluß bezeichnet der Zeuge die Hedwig Andruszewska als eine sehr beschränkte Person, der die ganze GcheimniSgeschichte leicht suggeriert sein könne. Leipzig. Das erneute Gesuch des vormaligen Dankdirektors Gentzsch um Wiederaufnahme des Prozeßverfahrens gegen ihn in Sachen der Leipziger Bank ist vom Landgericht als un zulässig verworfen worden. Frankfurt a. M. Wie die „Franks. Ztg." aus St. Gallen meldet, ist in dem St. Gallener Großen Rat ein Antrag aus Einleitung einer gemeinsamen Aktion der gesamten Ostschwciz für den Aündener Alpendurchstich eingebracht worben. Köln. Der »Köln. Ztg." wird ans Soul gemeldet: Dn iopani'che Gewirbte widerte, daß infolge eines zufälligen Zusaiii- menstvßes zwilchen Koreanern und einige» Japanern betreffs der Polizei und dn Gendarmerie Verweile erteilt weiden und sie wegen Beleidigung eines japanischen Untertanen bei der Gcsaiidk- ichast Entschuldigungen Vorbringen. Die Teilnehmer an der Straßenschlägerel^Ieieii streng zu bestrafe» und den, BestchlSiiabec der beteiligten soldaien iei ein strenger Verweis zu eriesten. Falls sich ähnliches in den Hanplstraßen von Söul wiederholen wüte, droht der Gesandte, dem koreanischen Polizeiposten Javaner zu Hille zu lenden. Die Kosten für die Bevandstmg der vcnvnn- deien Javaner hat die koicaniiche Regierung zu tragen, die auch lür den den japanischen Unte-tanen bei ähnlichen Gelegenheiten zugefügteii Schaden onfzukonime» hat. M ü nchen. Die „M ü nchener Allg. Zt g", die heute ihr lOOiäbriges Jubiläum als bayrische Zeitung feiert, bat aus diesem Anlaß eine Festnummcr herausgegeben, in der die erste Seite dcnenigen Nummer, welche vor 100 Jahren zuerst auf bayrischem Boden erschien, im Faksimile wiedergcgcben worden ist. Mehrere Artikel handeln von den Zuständen in Bayern vor 100 Jahren. Rostock. Auf dem aestern abend zu Ehren des Großhcrzogs von der hiesigen Studentenschaft veranstalteten Kommers, zu dem die Spitzen der Behörden eingcladcn waren, erschien der Großherzog und dankte, nachdem aus ihn und den Kaiser ein Salamander gerieben worden war, in warmen Worten für den ihm bereiteten schönen Empfang, der ihn an vergangene Zeiten in der Bonner ^Borussia" erinnere. Der Großhcrzog schloß mit einem „Vivat! vloroat! Oroaaat!" auf die Rosiockcr Studenten schaft und übernahm nach Schluß des offiziellen Teils der Fe'er unter großem Jsubel der Beteiligten das Präsidium des Kommerses. Wien. Abgeordnetenhaus. Im Einlauf befindet sich eine Interpellation des Abg. Siegmund betr. Ilevernahmc der Reichende rg —Zittau er Bahn in sächsische StaatSver- walsting. Der, Interpellant fragt, waS der Minister zu tun geden ke, um den schweren Schädigungen der dabei in Frage kommenden wichtigen wirtschaftlichen Interessen vorzubeugen. Ferner ist eine Interpellation deS Abg. Nowak eingegauaen, betr die schweren in der letzten Session des niederöslerreichischcn Landiaaes gegen den Acrztestand und die moderne medizinische Wissenschaft er " ' o, vaß ' den Personal, und Besoldung Brandoe r si ch c r u ngsanstalt h 8-Etot der Landea- ür 1904/05. Abg. Dr. hobenen Angriffe, in der bedauert wird, daß der Statthalter Gras Kielniansegg die Wissenschaft und die Aerzte nicht in Schutz acnommen habe. Tie Ehristlich-Sozialen bringen eine größere Reihe Dringlichkeitsanträge ein. Wien. Abgeordnetenhaus. Der Finanzmiuister legte den Voranschlag für daS Jahr 1904 vor. Tie Gcianitausgaoen werden mit 1794 771 291. die Gcsamteinuahincn m k 1737 509 991 Klonen veranschlagt. Für d:e im Lause des Jahres 1904 z»r Rückzahlung fällia werdenden Kavitalien der allgemeinen Staats schuld können Obligationen der 4proze»tigcn. aus Kroueuwährung lautenden Rentenjchuld in dem Betrage ausgeaeben werden, der »ach Maßgabe des Staalsvoraiiscistaas zur Rückzahlung jener ' Kapitalien erforderlich erscheint. Demgemäß verlangt das Finanz- . gejetz die sofortige Ausfertigung solcher Obligationen im Betrage j von 26 663 900 Kronen. § Paris. Zahlreiche Personen Hab:» au den „Figaro" Iu- ! schritten gerichtet, in denen sie gegen die Behauptung, daß sie zu bin Humberts Beziehungen gchavt hätten, protestieren. So erklärt der sozialistische Deputierte James, der von den Humberts .Einladungen zur Jagd erhalten haben soll, daß er in seinem ganzen Leben überhaupt noch kein Gewehr augerübrt und die Humberts gar nicht gekannt habe. Ter Senator und ehemalige Minister präsident Möline erklärt, daß er bei den Huniberls niemals diniert oder gejagt habe. Im Hinblick auf die'e Proteste ist mehr fach die Behauptung ausgesprochen worden, daß Frau Humbert selbst diese, an sich bedeutungslosen Papiere gefälscht hat. um ihren Gläubigern mit ihren polnischen Verkündungen ;n impomeren Portsmouth. Tie kcstigliche Jacht „Victoria and Albert", mit dem König und der Königin von Italien an Bord, iit um 11 Uhr 10 Min. hier eingetroisen. Der Prinz von Wales begab sich an Bord und begrüßte die Majestäten, s Petersburg. Der „Rcqiernngsbote" schreibt anläßlich des iTodes der Prinzessin Elisabeth von Hessen: Am !15. November erkrankte die in Skieruicwicc weilende Prinzessin 'Elisabeth von Hessen unter akuten Krcmkhcitserschcinungen des > Magens »nd des Darmkanals. Gegen abend stieg die Temperatur und entwickelte sich eine Abnahme der Herzlätigkeit. wodurch, un geachtet der ergriffenen Maßnahmen, ein unglücklicher Ansgang herbeigeführt wurde. Die Prinzessin verschied am 16. d. M. morgens halb 10 Uhr. Die Veröffentlichung des genauen Krank- hcits- und Obduktioiisprotokolls steht bevor. wesentlich ungünstiger gestellt. Es sei zu erwarten, daß die be, Titel 11 ITaaegeldcr und Reisekosten! mehr geforderten 10080 Mark seinem Wunsche gemäß verwendet wurden. Namentlich die Beamten der Maschinenabteilung seien in bezug, aus die Tage gelder einer Aufbesserung bedürftig. Wester regt er an. ob cs nicht angezeigt erscheine, für die BrandvcrsicherungZ-Jnspektorats- Assistenten den Äiindigimgm"'rbehc>lt zu beschränken, insofern, als beim Eintritt eines gewiß. Dienstalters dieser Vorbehalt fort- falle. — Staatsminister v. Me tisch bestätigt, daß die fragliche Position den Zweck habe, die bisherigen Ungleichheiten zu kn festigen. Was die Küiwigungsbeschränkiing anlange, io könne dies: Frage bei der in Aussicht stehenden Revision des Branboersiche rungsgesetzes mir erwogen werden. — Abg. Enke- Leipzig: Da bei Titel 5 slechniickies Personals eine nickt uuwelentliche Mehr forderung von neuen Stellen verzeichnet sei, bitte er die Regie rung, zu erwägerr, ob es nicht besser sei, zunächst einmal dir Nebenarbeiten der Beamten zu befchränken und dadurch ihre Kräfte für die Dienstgcschäste frei z» machen, damit keine neuen j Stellen geschaffen zu werden brauchten. Im übrigen sei den Behörden zu empfehle», anstatt mit den Brandversicherungs- Inspektoren wegen Baurev'iioncn usw. Verträge abzuichlicßen, ! dafür Prmatheamte hcranzuziehen. — Abg. H ä hn cl-Kuppritz: Es hätten früher schon Einschränkungen bezüglich der Nebenarbeit dieser Beamten stattgesunden, freilich hätten dann Gehaltsauf besserungen bewilligt werden müssen. Er beantrage, daß Dekret wie früher an die Finanzdeputation ^ zur Vorberatung zu über weisen. — Abg. Horst-Mnldo: Wenn man die Nebenarbeit be schränke, werde man manche kleine Gemeinde in Verlegenheit ' bringen, für die sich dann die Kosten für Baurcvisionen erböhen i würden. Eine Vermehrung der technischen Beamten müsse statt- i finden, um die Geschäfte der LandesBrandversichcrungsanstalr i möglichst rasch erledigen zu können. — Abg. Enke kann dem l Vorredner nicht zustimmen, daß die kleineren Gemeinden in Ver- legenheit kominen würden. Die AmtShauptmannschast Leipzig habe mit einem Privatbeamten einen Vertrag abacschloHen, und er ! glaube nicht, daß sie teurer daran komme. — Abg. L chubart- i Euba stimnit dem Abg. Enke zu, daß sich genügend Prwot-Bau ' " i d< Oerlliches und Sächsisches. Dresden. 17. November. —* Die heutige königliche Jagd fand auf Moritzburg- Bärwalder Revier statt. Die Ztisgninicnkni'ft erfolgte am To» wcfttettmuS an der Kalkreuter Straße, wo Se Majestät der König mit den Heiken der Umgebung vonniltagS 9 Ubr eintraf. Zu diefer Jagd waien ferner mit Einladungen ausgezeichnet wor den die Hcrien Generalleutnant z.D Müller v.Berneck Kammer herr Fieiherr v. Burgk aui Scbönseld. Knmnieihelr v. Boxbem g»s Zschorna, Oberst z. T. v. Egidy cmf Naunhof und Frhr. v. Palm auf Lanterbach. Das Jagdsrühstück, an dem auch die Prinzessin Mathilde teilnahin, fand mittags 12 Uhr auf dem Revier im Freien statt. —* Sc. Königl. Hobest der Kronprinz Ist gestern abend mit dem persönlichen Adiutanten Hauptina»» Richter von Moritz burg hierher zurückgekehrt. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte heute daS Magazin des Hoflieferanten Georg Herniiann an der Scestraße. —" Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Piinzeisin Johann Georg zeichneten abermals die 150 Werke uiniaiicitde Menzel- AliSiiellung tm Kitnstsalon Ernst Arnold, Wilsdruffer Straße, mit ihrem Beiuche aus. Der vormalige Hofschauspieler und Professor der Schau spielkunst Karl Porth in Dresden erhielt anläßlich seines morgigen 70. Geburtstages den Titel eines Hofrats mit dem Range in der vierten Klasse der Hofrangordmmg. —* Landtagsverhandlungen. Aus der Tagesordnung der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer stand die allgemeine Vorberatung über zwei Dekrete. Zunächst verhandelte man über achverstäudige finden würden, doch bitte er, es bei dem jetzigen Verhältnis zu belassen; andernfalls würde man darauf zukommen müssen, das Gehalt der Beamten zu erhöhen. Die Vorlage wird hierauf an die Fincmzdeputation ^ verwiesen. — Den zweiten Verhandlungs-Gegenstand bildete ein vierter Nachtrag zum Etat für 1902/03 sDeckung des Defizits der Internationalen Kunstausstellung Dresden 1901 betreffend!. Abg. Sckieck- Frankenbcrg beantragt die Prüfung dieses Dekrets durch die Finlinzdeputatio» X, worauf dasselbe ohne Debatte an diese über- wiesen wird. — Nächste Sitzung: Donnerstag mittag 12 Uhr: Allgemeine Vorberatung des Berichts über die Königl. Samm lungen für Kunst- und Wissenschaft für 1900/01. —* Im 15. ReichStagSwahlkreiie kMittwcida), wo heute die Ersatzwahl für den Abg. Göhre stattfindet, ist am Sonntag der nnttoncrtliberale Abgeordnete vo» Auburg Patzig dem in einer Veiianinriuiig unter freiem Himmel in Leubsdorf sprechenden Abg. Bebel scharf entgegengetrelen. Allerdings ließ es der brutale DerroiiSmnS der Genossen nicht zu. daß der Gegner bis zu Ende stnach: nachdem Herr Patzig bereits vorher durch zahl reiche AnSvlüchc wüstetken Lärms unterbrochen worden war, wur den seine letzten Ausführungen einfach nirdergeichricen. Trotzdem hat der Redner dem Fühier der Sozialbemonntrn. der in seiner bekannten Manier mit Ausdrücken beleidigendster Natur nur so um sich wari, viele »ressende Wahrheiten sagen können und vor allem den Fall Göhre, über den Herr Bebel leicht hinmeguihulchen ge dachte. Mündlich in seiner typischen Bedeutung für die Partei des ' TerroriSmuS sann ptirasc, vor den Wählern erörtert. Die Tak- i suche, daß ein nationaler Avgeordneter in einer großen öffentlichen > Versammlung dem revolutionären Papste mittig entgegengetrelen ' ist. ist als ein für Dachsen ebenso seltenes wie hoch anerkennens wertes Ereignis in der Wählerschaft des Kreises und darüber hinaus gebührend gewürdigt worden. —* Für tchnelle Hllleieiitting »nd Aufopferung bei dciMElsen- bahniingluck bei Roihcnkirchen haben die Rothenkirchener und Bärenwalder Feuerwehren von der Kal Gencraldlrektivu der Sächsischen Staaiselscnbahnen je 50 Dkl. erhalten. Knust und Wissenschaft. Mitteilungen aus dem Bureau der Königl. Hof theater. Die Abonnenten des Schauspielhauses wer den darauf aufmerksam gemacht, daß die Billetts kirr das zweite it von Di Abonnement onnerstag den 19. bis mit Sonntag Donnerstag ien 19. November das dreiäktige Schauspiel ^Candida" von B. Shaw, deutsch von S. Trebitsch, im Schallspielbause zur ersten Bühnenaufführuna in Deutschland. In den Hauptrollen sind Frau Salvach. Frau Bleibtreu und die Herren Wiene, Gebühr, Müller und Renü beschäftigt. Der Btllettvcrkaus zu dieser Vorstellung bcainni Donnerstag vormittag 11 Uhr (Vorverkauf 10 Uhr) an der Kasse des Königs. Schauspielhauses. Der Generaldirektor der Königs. Kapelle nnd dcrHosiheatcr, Epielle»; Graf Seebach, winde vom König von Dänemark durch Verleihung deS Gloßkreiizes deS Daiichrog»Ordri,S aus gezeichnet. 4* «esidenztheater. Ein neuer Hochtoittist ist gestern Abend ins Residenzihrater eingrzoaen: Hansi Nies«, die lustige Per lon ans der Wienerstadt, die uns nach drei Tage» öder Gespenster- La »geweste wieder einmal lacken lasten will DaS ist ihr gleich am ersten Abend ihres Gastspiels Io vortrefflich gelungen, daß die Kritik alle schuldige Anerkennung für sie nur in ein lummariichcs Lob ihrer ganz famosen Leistung zusammenfassen kann. Aber damit ist tbr und uns nicht genug getan. Denn Hansi Niese ist mehrmals eine liebenswürdige Unkerhalterin für ein paar müßige Abendstunden. — sie ist eine künstlrrlkchePerlö,stichlest von trmvc- «menwvller Eigenart, von oosuesprochenrr Physiognomie, die ein ganz bestimmtes Genre ihrer besonderen Jnksiv'dnalstät „»gepaßt hat. Man könnte sie veu in ihrer Art besten weiblichen Komiker nennen, ohne sie damit freilich erfihövfrnd zu charakterisieren ; sie hat -iSmstch auch, allerdings nur in Wiener Volks- »nd Lokalslücken, eine starke Begabung für daS Hernusarbelten tragischer Momente. In dies« Hinsicht stelle ich ihre Musikantentochter in Schnitzlers .Liebelet" sogar höher als di« Leistung der Sorma in der gleichen Rolle, obgleich ihr das. waS man so gemeiniglich die Poesie der Erscheinung nennt, säst gnnz abgrht. ES seht! ihr überhaupt so manches, chr Talent ist ohne Frage ananistativ beichränkt, — sie Ist eine Sperialitkst. Darum besitzt sie eigentlich cnich nur in be scheidenem Maße die virtuose WandtunnSsähiglrit. sie gebt völlig in Ihrer Rolle auf, — im Gegenteil: Hansi Niese guckt < allen Ecke» und Enden ihrer Büdnenfigiucn heraus. DaS wäre nun auf die Dauer gan» gewiß langweilig, wenn bei aller Be schränklina. die sich die kluge Schansvielcrin — sie gibt mit Vor liebe Persönlichkeiten aus dem Wiener Volksleben wieder — ouf- crlegen muß. nicht eine außerordentliche Nnancierunasfähigkeit an ihrem Talente zu konstatieren wäre. daS in der diskreten, aber rrcffsicheren AnSnütznng der Mittet ErstannlicheS leistet. DaS zeigte die Kiinstleri» gestern wie gewöhnlich besonders in dem Vo,trage zweier Einlagen, die fraglos de» Erfolg deS Abends auSmachtcn Die erste dieser Einlagen »st ein Qoavlet .Kunst und Natur", dir andere ein humoristisch-parodistlscher Vortrag .Varietv-Proaramm". der die Spiestolge einer Wiener Singsviciliallr in burlesker Weise persifliert Beide Nummern waren Kabinettstücke einer verblüffend anSdrnckSsähige» VorirngSlnnst. die großer und tiefer Wirkiingc» in jedem Falle sicher ist, zumal sie in keiner Weise aufdringlich oder prätentiös auftritt. Daß diese Einlagen nur ganz äußerlich dem Stücke eingeflickt sind, tut dabei nichts zur Sache: schließ lich ist die ganze Komödie zu belanglos, um etwa viel Aufheben- zu machen. Sic heißt .Der gradeMichel", ist von den Herren Engel und H'rst — sagen wir - versaßt und nennt sich Volksstück. DaS beste an dem Op»S ist die Rolle deS „g'radcn Michel", der Resi Oberarnber, die als blitz sauberes Mädchen für alles jedem die Wachheit sagt und durch diese Spezialität Karriere macht. — wie. daS sehe sich,eder selbst an. der einmal recht herzlich lachen und sich harmlos nmüncrcn will- Vortrefflich unterstützt wurde gestern Abend Fron Niese von den Mitgliedern des RrsidenrideaicrS, besonders von Henn Friese, der alS Privatier Winkler wieder lo eiiergiicb bei der «Sache war un» so hohen künstlerischen Einst bewies, daß er für seine» serlölrn Austritt im letzten Akte, der im übrige» nach ältester Rtibrstückichablone gearbeitet ist. Betsall bei offener Szene erntete. Auch ionst wur das Publikum In der Geberlaune und zeichnete namentlich Frau Nle>e an den Aktschlüssen, wie nach dem Vortrage ihrer Einlagen stets mit stürmischem Beifall au? P. A. Wolfs. ff- Klevier-Abenv. Herr Waldemar Lütscha. den wir hier in Dresden wiederholt als Solisten in größeren Konzerten kennen und schätzen gelernt, stellte sich gestern die leider zu allgemein be liebt gewordene Ausgabe, einen ganzen Abend mit eigenen Vor trägen auszufüllen. Zweifellos hat er auch in diesem ehrenvoll bestanden und anspruchsvollere Hörer- befriedigt, wenn mich nicht unter gänzlich einspruchsloier Anerkennung. Das Beste, was wir von ihm hörten, war Schuberts Wanderer-Fantasie. Der Bortrag ich d . . . . musik vom Walzer bis zur Fuge, vom klagenden Adagio bis zum Scherzo umfaßt. Diese verschiedenartigen, oft schroff gegenüber gestellten Sttmmungen traf er meist tadellos, gut im Charakter des Wienerisch Gemüt- und Empfindungsvollcn, selbstverständ lich auch in der Beherrschung des rein Tcchmschen. Dagegen spielte lich auch >n der Beherrschung des rem Technischen. -Dagegen zpielte er die Fantasie und Fuge s6-moII1 von Bach-Liszt wohl etwas zu unruhig, nicht ganz klar in der Stimmenfuhrung und mit zu viel Pcdalverbrauch. Zu seinen einwandsftereren Vorträgen zählte Beethovens Ls^iur-Sonate sap. 81aj, von der ihm der Mittelsotz am besten gelang, während er nn Schlichteste durch allzu massives Hcraushacken der Akkorde einiacrmaßen aus dem Stile fiel. Dem Ganzen fehlten somit die letzten Abtönungen, die das Werk in in Frage — bereits bril/aitt und strengeren Ansprüchen genügend, aber das Zarte, Duftige, das sich auhören muh, als ob die Technik ein Glissando wäre, aas improvisatorisch Lockere des Vortrags, dos uns die Poesie Ehopins gibt ohne daß der sinnliche Klang- rciz der Ehopinichcn Musik zu stark hervortreten dark, die vollendete Kunst, die Skala aller Stimmungen im entsprechenden Ruhatv §u durchlaufen.,diese höchste Kunst des Vortrags bleibt zur Zeit .. schätzen . .... .... Virtuose» von gediegener Technik, gutem Temperament und Me: Ausdauer, einen Künstler von trefflicher Ausbildung, dessen Studien des vollendeten Abschlusses aber «och entbehren, - v«r