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- Erscheinungsdatum
- 1903-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190311023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-02
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
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krgrbnir cler preksusschreiben; für di, beste Erzählung aus der Sommerfrische. An dem Preisausschreiben haben sich im ganzen ns Bewerber beteiligt, von den eingesandten Arbeiten sind nach kollegialem Beschluß der Mitglieder der Redaktion die salzenden mit den aus- gesetzten Preisen bedacht worden: 1. Preis >oo Mk.: „vle alte Wettertanne". Kennwort: „Tannrnbaum". s. Preis so Mk.: „Glück". Nennwort: „Fleiß". ». Preis 2» Mk.: „Unsere Partie nach dem Wendel stein". Nennwort: »vierklee". Al» Preisträger ergaben sich nach Geffnung der Nuverts: ,. Oberlehrer yugs Frledemann, Dresden. r. Gertrud Aüchler, Radebeul. r. L. petzold» Dresden-Striesen. vievrrSffentlichung der preisgekrönten Arbeiten erfolgt demnächst in der Belletristischen Beilage unseres Blattes. Die Auswahl der preis gekrönten Arbeiten ist nicht allzuleicht gewesen; auch unter de» zurückgestellten Erzählungen finde» sich manche trefflich empfundene und stilistisch reife Proben. Verlag und Redaktion unseres Blattes haben sich daher entschlossen, noch «ine Anzahl der eiugesandtcn Lewerbungsarbeiten für die Belletristische und die liumoristische Beilage zum Ankauf zu erwerben. Die Titel dieser Arbeiten und die Namen ihrer Autoren werden im nächsten Montagsblatt au dieser Stelle bekannt gegeben werden. Verla- und Nedakliou -er „vres-ncr Nachrichten". Briefkasten. ""Tochter einest langjährigen Abonnenten. (2V Pfg.) „Ich habe den Wunich. mich als Klan'ciwflegeii» aus- rubilden und bitte um gefällige Auskunft, welcher Unterschied be sieht zwischen Diakonissin, Albertincrin und Ioliaunitciin. Auch möchte ich gern das Nähere über die Tauer der Lehrzeit und die Bedingungen wissen." — Unterschiede bestehen im wesentliche» nicht. Die werktätige Menschenliebe und damit die Krnnlcnpslege ist aller drei Bereinigungen Hanptprinziv : am besten, Sie wenden sich direkt an die Diakonissenairstaltsdirektivn oder an die des Cawlahauscs, dort erfahren Sie alles Nähere. *" Ein Reisender. „Ist Ihnen vielleicht eine Broschüre bekannt, welche die bekannte Italienreise über den Brenner, Verona. Venedig. Florenz, Rom. Neapel, Capri (bl. Grotte). Sorrento (per schiff), von hier ab Wagenfahrt über Bico, Castellammare. Pompeji. Vesuv. Neapel, zurück über Rom, Pisa. Genua mit Abstecher nach Nizza. Monte Carlo, Monaco, sodann heim über Luzern (St. Gotthardtbahn) als eine Reiscerinnernng beschreibt?" — Für Ihren Zweck dürfte sich das Buch von Kinzcl u. Michaelis „Wie reist man in Italien!" eignen. Ein Buch zum Lust- und Planmachen. Mit 1 Karte, 11 Plänen und 10 Bildem. Preis 3.60 Mk. Dieses Rciscbüchlein war schon manchem der einzige Ratgeber und Führer vor und ans der Reise, und man kann sich ihm getrost anvcrtrauen Die Reise beginnt in Verona und erstreckt sich über folgende Städte; Bologna. Florenz. Rom. Venedig, Neapel und Umgebung, Capri. Shra- kus und Genua, selbstredend werden auch die kleineren Orte, welche man auf der Fahrt berührt, mit erwähnt. Sie werde» den Führer in Emil Weises Buchhandlung. Dresden-Altstadt, Waisenhaus straße 27. vorrätig finden. ""Zwei alte Abonnenten. „ES Hilst nichts, lieber Schnörke, Du mußt uns mal wieder auf die Sprünge Helsen. In Ermangelung des dritten Mannes zum Skat sind wir nämlich am Biertisch in eine tiessinnige Betrachtung geraten. Ter Fall ist der und die Sache ist die: Wenn bei uns früh im Osten die Sonne aufgeht, dann geht sie doch für unsere Gegenfüßler unter, und wenn wir Mittag haben, haben jene Mitternacht. Wie ist das nun mit dem Datum? Unsere Gegenfüßler sangen den neuen Tag doch wohl auch so wie wir nach 12 Uhr nachts an. Geletzt den Fall nun. wir haben Sonntag, den 1. November, nachts 12 Uhr. so beginnt bei uns im nächsten Augenblick Montag, der 2. November. Was haben denn da unsere Gegenfüßler ? Ist es bei dielen noch am 1. November mittags oder haben die bereits den 2. November? ES muß doch irgendwo eine Grenze geben, aber das kann auch wieder nicht sein, da doch schließlich ledcr Teil rings um die Erde herum andere Gegenfüßler hat und es dann einen Punkt, oder besser gesagt, eine Linie geben müßte, zu deren beiden Seilen verschiedene Daten herrschen müßten. Wie gesagt, wir werden nicht klug und erwarten von Dir, damit die Gemüter hier wieder zur Ruhe kommen, die nötige Ausklärung." — Na, da spitzt mal fein die Ohren! Alle Orte auf der Erde, welche unter einem und demselben Meridiane liegen, haben in demselben Moment Mittag, folglich stets gleiche Tageszeiten. Die von Dres den östlich liegenden Meridiane haben, da für sie die Sonne früher aufgegangen ist. größere Tageszeiten als Dresden und die westlich liegenden Meridiane kleinere, da dort die Sonne später aufgeht, und zwar entspricht dem Längenunterschied zweier Orte von 1 Grad ein Zeitunterschied von 4 Minuten. Gehen wir also von Dresden genau 180 Grad (der ganze Erdumfang hat 360 Grad) nach Osten, so ergibt sich eine Zeitdifserenz von 12 Stunden. Ist es bei uns am 1. November 6 Uhr niorgens. so ist es im Osten 1. November 6 Uhr abends. Geht man aber 180 Grad nach Westen, so gelangt man zwar wieder zu demselben Punkte wie vorher, hat aber hier jetzt 31. Oktober 6 Uhr abends. Die Datumsgrenze wird daher am zweckmäßigsten durch einen bestimmten Meridian sestgestellt und bat man sich für den von der Schiffahrt allgemein als ersten anerkannten Meridian von Greenwich, einer Vorstadt Londons, entschieden und dessen aus der jenseitigen Erdhemisphäre ge legene Hälfte als nautische Datumsgrenze angenommen. Wenn ein Schiff diese Linie von West nach Ost überschreitet, so wird der betreffende Tag doppelt gezählt, fährt es in umgekehrter Richtung, so läßt man einen Tag aussallen und zählt beispielsweise nach dem 1. November gleich den 3. November. Geschähe dies nicht, so würde ein nach Westen über den Ozean fahrendes Schiff an TageSlänge so viel Zeitminuten gewinnen, als es in 24 Stunden Viertelgrade in der geographischen Länge gegen Westen gewonnen hat und wenn eS den ganzen Erdball umsegelte, niüßte es einen ganzen Kalendertag verlieren, da sich derselbe minutcnweise aus die ganze Reisedauer verteilt hat. In gleicher Weise würde ein in östlicher Richtung um die Erde segelndes Schiff ,eden Tag ver kürzen und schließlich scheinbar einen Tag gewinnen, dergestalt, daß es nach vollendeter Erdumseglung beispielsweise Sonntag haben würde, wenn an dem Orte, von dem es auSsuhr und an dem cs nun wieder angetanst ist, erst Sonnabend ist. So. nun könnt Ihr meinetwegen Euren Skat dreschen, wenn sich inzwischen der .dritte Mann" eingefunden hat. *»* Stammtisch. Stephans Restauration. (60 Pfg ) „Wir streiten unS, wie groß der Zeithainer Schieß- resp. Uebungs- platz rst und bitte;r daher höflichst, uns die Maße mitzutcilen, und zwar in Scheffeln und auch in Quadratmetern ausgcdrückt. — Der Zeithainer Schießplatz hat einen Flächeninhalt von 3914 Hektar, und da 1 Hektar 100 Ar und 1 Ar 100 Quadrat- Meter bat, so ergibt sich nach Adam Riese ein Flächeninhalt von 39140000 Quadratmeter — rund 14145 sächsische Scheffel. ' ... B. und M. (25 Pfm) „Zwei junge Mädchen bitten Sie um Ihren guten Rat: Da »m Winter das elterliche Ge schäft schlecht geht, so möchten wir uns lei dienen durch eine leicht zu erlernende Arbeit. Vielleicht können Sie uns einige Firmen angebcn, wo w>r uns hinwenden können." Ei ' ' " ' ... ern etwas zu Hause ver- ohne Einfluß, ist somit sür die betreffenden Beitragspflichtige» kö ^ — Wie soll ich Euch eine Arbeit empfehlen, wenn ich nicht weiß. bedeutungslos. *** Alter Ab. M. B. „Bin ich verpflichtet, einem Kollek- —« ^ » ... „ teur oder dem Komitee einer Lotterie, z. B. Völkcrschlachts» oder «vaS Ihr könnt? Wie oft muß Wiederbolt werden, daß nichts Wohlfahrtslotterie, bei einem größeren Gewinn meinen wahren schwerer ist, als eine Nebenbeschäftigung zu finden. Versucht Namen anzugeben? Droht mir bei Angabe eines falschen Namens cs in Stickereiaeschästen, da wird vor Weihnachten oft reichlich Strafe? Genügt cs, wenn ich von einem Bekannten, mit dem Arbeit ausgegeben. Am besten ist es, Ihr studiert den Annoncen- ich zur Hälfte '/-»-Los der Königl. Sächsischen LandeSlotlcrie teil der „Dresdner Nachrichten", da werden oft Arbeiten ins spiele, zur Sicherung meines eventuellen Gewinnanteils das Los Haus zu geben angeboten. i der jedesmal gespielten Klasse bekomme, sodaß ich also vor Be- A. B. 4. (30 Psg.) .Ich will mein Testament machen ginn der letzten Ziehung die ersten vier Klassen, der Bekannte »nd habe folgende Absicht. Als erbberechtigt hinterlasse ich meine aber die 5. Klasse in Händen hat? Konnte der Bekannte, wenn die Ehefrau und zwei mindersährigr Kinder; ich mache es natürlich gespalten Lose Sicherheit bieten, mich noch m der Höhe meines unter Vorbehalt von Nachzcttcl». Das Erbteil ist nicht groß, geleisteten Beitrags fast aber Ich möchte meine Frau für ihre viele Arbeit so entschädigen, wie sie eS verdient, und wollte wie folgt verfügen: Drei Erben: DaS bare Geld evcnt. Papiere in vier gleiche Teile geteilt, davon . . n>' . .... . soll meine Ehefrau "/'» ,,»d die beiden Kinder '/« bekommen. Die Erziehung der Kinder müßte natürlich die Mutter übernehmen, lieber Inventar -c. würden weitere Paragrapben besagen. Die Kinder habe» regelmäßig Geld in Bücher eingelegt bekommen, so daß sie schon ein hübsches Sümmchen haben Als alter Abonnent bitte höflich um Bescheid." — Wen» Sie die gcietzliche Erbfolge durch letztwillige Verfügung zu gniisle» Ihrer Ehest»» abändern wollen, !o sind Sie in Ihrer Berstigiings'reihcit rechtlich insoweit unbeschränkt, als nicht die PslichtteilSrechte Ihrer Kinder beein trächtigt werden. Eine Verfügung der von Ihnen beabsichtigte» Art würde aber eine solche Beeinträchtigung darsteiicn. Ten» nach de» 88 1031 und 2303 des Bürgerlichen Gesetzbuch? würde der Pflichtteil eines jeden Kindes "/m des Wertes des gesamten Nachlasses betrage». Sie könnten also Ihrer Ehefrau alles in allem nickt mehr als V-« znwenden. wenn Sie nicht mit der Mög lichkeit rechnen wollten, daß unter Umständen nach Ihrem Tode von Ihre» Kindern oder deren Vormund nach Maßgabe der 88 2303 »nd folgende des Bürgerlichen Gesetzbuchs der Anspruch a»i Ergänzung des Pflichtteils gegen Ihre Ehefrau geltend ge macht wird. Was Ihre Kinder durch Ncchtsgeichärt unter Leben den von Ihnen bereits erhalten haben, müßrrn sie sich gegebenen falls crui ihren Pflichtteil anrcchiren lasten, sofern eine solche An rechnung bei der Zuwendung angeordnet morde» wäre. Dann wäre» die Zuwendungen aber auch bei der Berechnung des Pflicht teils dein Nachlasse hinznzrrrechnen (8 2315). ***Frnu A. W. .Meine Tochter, welche die höhere Töchterkchrrle besticht und Ostern konfirmiert wird, hat iebr große Lust, fick »nr Turnleluertn auszubilden. Welche Schulbildung müßte dieselbe noch genießen, um als tüchtige Turnlehrer!» einmal angestellt zu werden?" — Eine andere Schuloorbildung. als sie die böhere Töchterschule gewährt, ist nicht nötig. Die Vorbereitung für das Tnrnlehrerinncii'Ezaincn erfolgt in einem etwa 4 Monate währenden Kurstrs in hiesiger Königs Turnlekrer-Bildnngsanstalt. Beginn der Kurie Anfang Januar, voransgcretzt das die nötige Anzahl Damen vorhanden ist. Das zulässige Atter zur Ablegung der Prüfung ist daS 18. Lebensjahr. *** Abonnent Bernstadt. „Zu welchem Prozcntlatze wird wohl die Ergänzunysslcuer erhoben resv. berechnet, zu 3>/s oder 4 Prozent Zinsgenuß? Z. P nehme man an, ein Rentner besitzt 20000 Mk. i» 3prozentiger Sächsischer Rente, was 600 Mk. pro Jahr ergibt, ein anderer Rentner besitzt 15 000 Mk. in -iprozenttge» Pfandbriefen, was auch 600 Mk. ergibt. Hier würde letzterer im Vorteil sein, falls die Summe der Wertpapiere cinzu- geben reio. zu versteuern wäre, oder sinket eine Umrechnung durch die Abschätzirngskominission von 3 aus 4 Prozent statt?" — Die Ergänzungsstener soll nach 8 1 Satz 2 des Gesetzes nur bas (nicht von der Grundsteuer betroffene) Vermögen des Beitragspflich tigen treffen. Deshalb sind die Erträge des Vermögens und aller sonstigen Einkommcnsgnellen des Beitragspflichtigen bei der Eüstchätznng »ur Ergänznngssteuer außer Aniatz zu lassen, sie müßten denn bereits zweifellos die Eigenschaft von Kapital an genommen haben. Maßgebend sür die Berechnung oder Schätzung des ergänzungssteucrpsiichtigen Vermögens ist der Bestand und gemeine Wert der einzelnen VcrmögenSteile zur Zeit der Ein schätzung (Hauslistennuistellung). Die Ergänzirngsstenerpslichtigkeit eines Vermögensobjekts ist nicht davon abhängig, daß es einen Ertrag liefert; sie wird auch durch die verschiedene Höhe des Er trägnisses regelmäßig nicht berührt. Daraus iotgt, daß die von Ihnen erwähnte „Umrechnung durch die Abschätzungskvmmiision" in der Regel und besonders dann ausgeschlossen ist. wenn genaue Angaben über die in Betracht kommenden Vermögensteile der Kommission vorgeiührt worden sind. Ist letzteres aber nicht oder doch nicht in. vorschriftsmäßiger Weise geschehen, dann muß aller dings der Gesamtwert der ergänzungssteuerpflichtigen Vermögens teile auf mittelbarem Wege durch die Kommission sestgestellt wer den. Diese hat in solchen Fällen das bei der Veranlagung zur Einkommensteuer ermittelte Einkommen des Beitragspflichtigen zum Anhalt zu ncbmen und den Betrag des betreffenden Einkom mens in angemessener Meise zu kapitalisieren. Hierbei soll in der Oiegel eine Iprvzcntige Verzinsung angenommen und ein anderer Kapitalisicrungssaktor als 25 nur dann angeivcndet werden, wenn dies nach den der Kommission bekannten Umständen geboten erscheint. *** H. K. Vor einiger Zeit las ich in Ihrem Blatte, daß in Zukunst die Militär-(Koininis-) Bekleidung von Zivil- Schneidern. evcnt. gedienten Oekonomie - Handwerkern ge fertigt ivcrden soll. Sind nun hierzu gewisse Altersklassen vor gesehen. oder habe ich auch noch Hoffnung anzukommcn? Ich bin seit 1878 als Oekonomie-Handwcrker entlaffen (unbestraft, Fübrungßattest „Gut") und seit 15 Jahren hier in Dresden selbständig. Da die Zeilen jetzt so schlecht sind und sür den kleinen Handwerker wahrscheinlich immer schlechter werden, so würde ich mit Freuden zugrcffen, wen» mir rin gewisser fester Verdienst geboten würde." — Wenden Sie sich persönlich an das Königl. Bekleidungsnmt in Dresden oder Leipzig, wo Sie alles erfahren, was Sic wissen wollen. Ehemalige Ockonomiehand- werker werden bei der Annahme als Arbeiter bevorzugt, doch haben, nach unseren Informationen, bereits viele Arbeiter mit Ihren Gesuchen um Arbeiterteilung aus Mangel an Fehlstellen zurückgewiesen werden müssen. *** P. H. .Eine mir bekannte Dame hat folgendes Gedicht verfaßt, das vielleicht des Abdruckes nicht ganz unwert ist. Die sozialistische Klerisei s Hielt jüngst großes Waschfest in der Partei, s Herr Vebel in langer Rede begann ! Herrn von Bollmar zu er klären in Acht und Bann. I Doch dieser geschickt den Bannfluch parierte, s Er wollte nicht sein ein Heinrich der Vierte > Und ging trotz des Parteipapstes Schimpfen l Nack Küßnacht (?!), statt barfuß in Äadelstrümpfen. s Da zu den Revisionisten auch zählt Pastor Göhre. i So wurde auch dieser gepackt bei der Ehre. > Der sab nun, welch zweifelhaft Glück es sei. s Zu gehören zur Vvlkes- beglückungspartei. s Drum schritt er auch gleich rnergiich zur Tat s Und kündigte jener das Reichstagsmandat. ! Ihr Männer von echtem Schrot und Karn > Seht nun: zede Rose hat ihren Dorn, i Ucbt als deutsche Männer die echt deutzche Treu i Schert Euch drum am liebste» um keine Partei, s Denn einst sprach Herr Bebel aanz frank und frei. > Daß Eigentum nichts als Diebstahl sei; I Doch seit er nun selber ein Millionär, s Da sagt er von Diebstahl kein Wörtchen mehr. I Er steckt von dem Volke die Groschens ein, j Weil er selber wollte Steuereinnehmer sein. ! Das. was für des Volkes Wohl nötig sei. j Mag nur schaffen die verhaßte Bürger- Partei, i Doch würde für Herrn Bebel ein Thron erst frei, s Wär's mit der Volksireiheit erst recht vorbei!" — Die Verfasserin scheint auf dem Gebiete des ParteiwesenS besser beschlagen zu sein, als in der Geschichte, denn Heinrich IV. ging nicht barfuß nach Küß nacht. sondern nach Canossa. A. N. (1 Mk.- „Ich suche für meine Tochter, welche ein Jahr in dcr französischen Schweiz in Pension war. zur weiteren Ausbildung und Ucbung in dcr französischen Sprache einen von einer Französin geleiteten Damenzirkel, wo Konversation getrieben wird, und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir jemand empfehlen könnten." — Wenden Sie sich an Madame Couturier, Schnorrstraße 41, 3. Etage. ""Pensionär Heinrich M. „Es wird jetzt vielfach geichriebcn, daß den Festbesoldetcn resp. Pensionären die Begünsti gung des Erlasses von einen: Fünftel bei Gemeindeabgaben ent zogen werden möchte. Es wird ja nicht ein Fünftel der Steuer erlassen, sondern dcr Gehalt resp. die Pension nur mit vierFünstel in Rechnung gebracht. Mir ist eine Begünstigung noch nicht »u Teil geworden, da mein Einkommen, gleichviel ob das Fünftel in Abrechnung kommt oder nicht, nach dem Lrtsstcuerrcgnlativ in ein und dieselbe Klasse fällt, und Io dürfte es vielen anderen ebenso ergeben, außerdem es müßte anderwärts eine andere Berechnung stattfindcn. Bitte um freundliche Belehrung." — Die erwähnte Vergünstigung wirkt allerdings oft nur so wie bei Ihnen, d. h. sie bleibt aus die Höhe der zu entrichtenden Gemeindeanlagen ganz geleisteten Beitrags schädigen, -wenn ich keine Zeugen oufwcisen kann?" — Ihre erste Frage ist zu verneinen, 'sie können z. B. bei der Königl. Sächsischen Lotterie d-e Angabe Ihres Namens ! verweigern und Ihr dort gekauftes Los auf N. N. eintragen lassen. Einen falschen Namen dürfen Sie nicht angeben. Nur der Inhaber des Gewinnloses ist zur Erhebung des entfallenden Gewinnbetrages berechtigt, also dürfen Sic nur mit einem Be kannten spiele», von dessen Rechtlichkeit Sie überzeugt siich. *** Neffe Eugen. „Da ich schon lange zu Deinen Neffen zu zählen die Ehre habe, so glaube ick auch, daß unsere geistige Verwandtschaft sich in gemeinsamem -Schönheitssinn äußern wird. Was sagst Du zu der Art und Weise, wie die verehrte Damen welt (zum große» Teiles jetzt ihre Röcke trägt? Ich finde dos geradezu unästhetisch. O tc-mnni-n, o morou!" — Lieber Eugen, seit bei manchen Herren der Kopf nur noch den Zweck zu haben scheint, ein Hiiiausrutschen der 10 Zentimeter hohen Halsmanschette zu verhindern, und seit die eingebeulten Hüte mode geworden sind, von denen ein Spottoogel behauptet hat, der Erfinder habe nur die Stellen markieren wollen, wo die Natur versäumt habe, ihm Hörner wachsen zu lassen, bin ich vollständig davon abgekom men, die Tamenmodcn zu kritisieren. *** S. M. l50 Pfg.! „Muß man bei Einschätzung rcip. Deklaration zur Vermögenssteuer ein Kapital, welche? man be hufs Erlangung einer spätere» Rente bei der Königl. Alters- rentenbank eingezahlt bat, mit angebe»? Ferner ist das Kapital des Mannes und das der Frau zusammcnzurechnen, wie bei der Einkommensteuer?" — Nach 8 20 Ziffer 4 des Ergänzungs- sieucrgesetzes kommen noch nicht fällige Ansprüche aus Lebens-, Kapital- und Rentenversicherungen mit dem Betrage in Anrechnung, sür den die Versicherungsanstalt die Police zurückzukaufen verpflichtet sein würde. Demnach sind derartige Ansprüche dann ergänzungssteuerpflichtig, wenn die Ver sicherungsanstalt (Rentenbank) nach den Versicherungsbedin- gungcn oder nach späteren Vereinbarungen verpflichtet ist, die Police (den Versicherungsschein) für einen bestimmten oder rechnerisch jederzeit bestimmbaren Preis zurückzukaufen, und cs muß solchenfalls der letztere als entsprechender Kapitalwert des gedachten Rentenanspruchs bei dcr Ergäuzungssteucr-Deklaration und beziehentlich -Einschätzung mit angcsetzt werden. Dem Ebc- manne wird das seiner Nutznießung unterliegende crgänzungs- steuerpflichtige Vermögen seiner Ehefrau zwecks der Steuer veranlagung hinzugerechnet. *** Blumenfreunds». „Wie heißen eigentlich die so schön rot und rotgelb blühenden Blumen, die jetzt von den Blumenhändlerinnen auf dem Allmarkt usw. unter dem Namen „Brecschen" feilgebolen werden. „Breeschen" ist doch sicher nicht der richtige Name." — Der Volksmund macht sich gern fremde Namen mundgerecht, zuweilen auch verständnisgerecht. Das „Breeschen", diese schöne Verwandte der Gladiolen, ist die von Redonte so benannte Montbretia. *** Abonnent G. H. s50 Pfg.) „Ich hin Pächter eines Sommcrausslugslokales und lasse als solcher sür mein Geschäft immer Ansichtspostkarten von dem Gebäude onfertigen. Nun ist es mir schon zweimal passiert, daß fremde Photographen auch Aufnahmen von meinem Lokale machen, unter der Angabe, sie seien Liebhaber-Photographen, dann aber Ansichtskarten davon Herstellen lassen, die sie in der nächsten Umgebung zum Verkauf bringen. In dieser -Saison ist es mir wieder so gegangen; ich erwischte den Photographen, machte ihn darauf aufmerk sam, daß ich ihn eventuell gerichtlich belangen werde, falls er die Aufnahme zu Kartenzwecken ausbeuten würde. Heute habe ich nun in mehreren Geschäften derartige Karten mit meinem Zollhause in den Schaufenstern gesehen. Bin ich diesem gegenüber machtlos, oder kann ich die Zurücknahme von dem Postkartenverlage erreichen? Ferner ließ ich mir vor drei Jahren neun verschiedene Ansichten der Umgegend durch meinen Postkartenverfertigcr machen. Nach zwei Jahren hat derselbe die lediglich nur für mich angescrtigten Karten im Nachbardorfe Gastwirte zum Verkauf angeboten. die derselbe auch ange- eincm nommen hat. Ist der Mann dcuu berechtigt oder kann ich auch dagegen Einspruch erheben?" — So sehr unser neues bürgerliches Recht und die damit >n Verbindung stehenden Reichs- und Landesgesctze auch darauf bedacht sind, jedes rechtliche Interesse des einzelnen zu schützen, so bietet sich doch keine Handhabe, um dem von Ihnen empfundenen Ucbclstande abzubelfen. Aus all gemeinen Grundsätzen ergibt sich em Schutz für Sie deshalb nicht, weil darin, daß jemand ein Stück Natur photographiert, eine Verletzung des Eigentums des Bcsitzrcchtes oder eines sonstigen Rechte? eines Dritten nicht gefunden -werden kann, selbst wenn dieser Dritte zufällig Eigentümer oder Pächter eines auf dem photographierten -Stück Erde befindlichen Bauwerkes ist. Wir haben zwar in Deutschland ein Spezialgesetz, welches sich aus schließlich mit der Photographie befaßt, das Reichsgesetz vom 10. Januar 1876. Dieses Gesetz schützt aber in erster Linie nur den Verfertiger einer photographischen Aufnahme gegen eine un befugte Nachbildung seines Werkes zum Zwecke dcr Verbreitung. Nur soweit photographische Bildnisse (Porträts! in Frage stehen, ist das Bedürfnis eines weitergchenden Schutzes anerkannt und dem durch 8 7 des gedachten Gesetzes insofern Rechnum, getragen, als bestimmt ist, daß bei diesen das Recht des Verfertigers ohne Vertrag von selbst auf den Besteller übergehen soll. Sie werden sich nach alledem wohl oder übel dessen bescheiden müssen, daß Sie weder gegen ein ohne Ihren Willen erfolgendes Photo graphieren Ihres Etablissements noch gegen eine anderweite Ver- Wertung der ursprünglich für Sie gemachten Aufnahmen durch den Verfertiger etwas machen können. *** M. B., Blasewitz. (1 M.) „Im Nachlaß meiner Eltern fand ich eine — anscheinend goldene — Münze und bitte mir aus Grund des beigefiigten Abdrucks zu sagen, ob und welchen Wert diese Münze sür Liebhaber hat /" — Dem wenig guten Ab druck nach ist das Gold-Stück ein vierfacher Dukaten dcr Stadt Hamburg. Wenn das Gewicht 14 Gramm beträgt, dürste die Münze mit etwa 40 Mk. zu bewerten sein. *** Langjähriger Leser, Pieschen. (50 Pfg.) „Kann ich gegen einen Hauswirt, welcher mir einen seiner Mieter als pünktlich zahlend, reinlich usw. empfiehlt, klagbar Vorgehen, wenn gerade das Gegenteil der Fall ist? Genannten Mieter habe ich auf diese Empfehlung hin in mein Haus ziehen fassen, er kommt aberIeinen durch Vertrag festgelegten Ver pflichtungen in keiner Weise nach." — Durch Erteilung eines Rates oder einer Empfehlung wird im allgemeinen nach 8 676 B. G.-B. eine Verpflichtung zum Ersätze des aus der Befolgung des Rates oder dcr Empfehlung entstehenden Schadens nicht begründet. Diese Regel erleidet aber eine Ausnahme, wenn sich auf Grund eines Vertragsoerhältnisses ein anderes ergibt, oder wenn durch eine unerlaubte Handlung eine Ver antwortlichkeit begründet wird. Eine solche unerlaubte Handlung würde man unter Umständen (das käme auf den näheren Sach verhalt an) nach 8 824 B. G.-B. als vorliegend erachten können. Nach diesem Paragraphen hat derjenige, der der Wahrheit zu wider eine Tatsache behauptet oder verbreitet, die geeignet rst, den Kredit eines anderen zu gefährden oder sonstige Nachteile für dessen Erwerb oder Fortkommen herbcizuführen, dem anderen den daraus entstehenden Schaden auch dann zu er setzen, wenn er die Unwahrheit zwar nicht kennt, aber kennen muß. *** Treue Nachrichtenleser. „Wir haben uns kürzlich aus unserer Spielkasse (Grün-Unter) ein solennes Hasen essen geleistet und dazu ein Füßchen Erstes Kulm aufgelegt. Bei der Schmauserei wurde die Frage aufgeworfen, ob der frei- lebende Hase zur Tränke ziehe oder nicht. Ein Tsil der „Mit- esser" war sür Ja, der andere für Nein und da eine Einigung nicht erzielt werden konnte, so wurde beschlossen, den Onkel Schnörke darum zu befragen, was hiermit geschieht." — Da ich selbst dem Jagdsport nicht huldige und meinen Bedarf an Hasen zur Saison, wie mancher Sonnlagsjäger auch, beim Wildbret- Händler decke, so habe ich mich zur Beantwortung Eurer Frage W Dresdner Nachrichten. SU. »OS. Seite s. WM Montag, s. November 1003
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