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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031031019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903103101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903103101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22, 27-28 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-31
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
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>f HP » SS -8°: St i Budapest. In der heutigen Konferenz der liberalen Partei erklärte Apponyl, sür seine Stellungnahme gegenüber dem Kabinett sei nicht da» Milltärprogramm allein maßgebend. In der Hoffnung, daß da» Programm TisjaS mit dem Szellschen Regierungsprogramm übereinstlulme. wolle er TiSza gern uater- Ilützen. Pari». (Priv.-Telj Kammer. Der heutigen Sitzung wohnen auf der Tribüne die hier »peilenden Bertreter der englischen Kaufmannschaft bei. Lasies iNationaiists begründet feine Inter pellation über die Ruhestörungen aus der Arbeiterbörse. Er er bebt gegen die Kammer den Vorwurf. daß diese den Gesetzentwurf betr. die Srellenveru'illlungsbureau» noch nicht genehmigt habe und tadelt das Berhaltcn oer Polizei. Mehrere andere Redner greifen ebenfalls die Polizei an. welche von Berry verteidigt wird , Paris. sPriv.-Tel.s Blättermeldungen zufolge weigert sich die italienische Regierung, dem Ersuchen der französischen Regie rung wegen Auslieferung des Leutnants Wessel nachzukommen und zwar mit Rücksicht aus den jüngst abgeschlo nen französisch-italienischen Vertrag. Paris. Unter dem Gorsik deS Präsidenten Loubet wurde beute vormittag im Elysöe ein Min ist er rat abgchaltcn. Prä siden» Loubet machte den Ministern Mitteilung von dem Schrei ben des Kaisers von Rußland, daS Graf Lamsdorff ihm über bracht hat. diesem Schreiben erneuert Kaiser Nikolaus de Prälidenten die. Versicherung seiner freundschaftlichen Gefühle u> gibt feiner Befriedigung Ausdruck über alles, was Frankreich Glücffiches begegne. Kaiser Nikolaus sieht >n diesen Ereignissen ein neue» Unterpfand für die Ausrechterhaltung des allgemeinen Friedens, der das beständige Ziel seiner und der Politik der fran- Milchen Regierung und folglich auch ein Grund mehr dafür sei, daß die befreundeten und verbündeten Nationen, eine sicher der anderen, fortfahren, bei jeder Gelegenheit ihre vollständige lieber- einstimmung und Solidarität zu betonen, die auf ihrer gegenseitigen Sympathie und aus ihren Interessen beruhen. Der Minister des Aeußern teilte mit. daß die chinesische Regierung gestern mit dem französischen Gesandten in Peking die Bestimmungen für die Aus- tührung der Mnan-Eisenbahn unterzeichnet habe. — Staatsrat Marcel ist zum Direktor der Schönen Künste ernannt worden. Brüssel. fPriv.-Tel.s Dem Amtsblatt zufolge ist die belgisch« Regierung mit der deutschen Reichsregierung in Ver handlung getreten, die «ine Abänderung des deutsch- belgischen Handelsvertrags bezweckt Brüssel. lPriv.-Tel.) Zwischen vem Baron Korsf, dem Bertreter Rußlands in der gegenwärtigen Tagung der ständigen ?, uckerkonvention. und der Kommission scheint eine Einigung über die Bedingungen des Beitritts Rußlands zur Zuckerron- vention endlich zu stände gekommen zu sein. Man erwartet be reits die Veröffentlichung der Bedingungen seitens Rußlands. Bilbao. Die Truppen sind heute zurückgezogen worden: es patrouilliert nur noch Kavallerie in den Straßen. London. sPrio.-Tel.j Für Rechnung der russischen Re gierung wurde am Dienstag ein Dampfer zum Transport von 6500 Tonnen Dampfkohle von Cardif nach Port Arthur und Wladiwostok zu 23 Pfund Sterling 6 Pence bezw 2H Pfund Sterling für die Tonne gechartert und am Mittwoch ein anderer Dampfer zum Transport von 39000 Tonnen Kohle nach Wladiwostok zu 25 Pfund Sterling pro Tonne. — Rußland ent schuldigte sich, wie aus Kobe gemeldet wird. Japan gegenüber ^ wegen des Verhaltens der Russen in Dongampkio, wo der Kanzler der japanischen Gesandtschaft in Söul von Russen am Landen verhindert worden 'st. London. fPriv.-Tel.I Wie die Blätter mitteilen, wird der Emirvon Afghani st an demnächst dem Bizekönig von Indien einen Besuch abstatten. Der Emir wird seine Reise unternehmen, sobald die Lage in seinem Lande dies gestattet. Sofia. lPrio.-Tel.s Der größte Teil der makedoni- scheu Führer, darunter Zontsckew und Jankow, ist hierher zurückgekehrt. Während des Winters sollen nur kleine Ban den in Makedonien operieren. Sofia. sPriv-Tel.l In Schabatz wurden 7 Artillerie offiziere verhaftet. Weitere Verhaftungen stehen bevor. Newyork. Für morgen ist der Beginn eines Ausstandes der Baue ifenar beit er im ganzen Gebiet der Vereinigten Staaten proklamiert. 10 000 Arbeite', sind unmittelbar daran beteiligt. Wahrscheinlich aber werden 100000 Arbeiter in anderen Gewerbezweigen aus ihrer Beschäftigung gerissen. Ter Zweck des Ausstandes ist, die Newvorker Banuniernebmer zur Aner kennung des Arbeiterverbandes ^zn zwingen. Der Ausstand zieht die größeren Städte östlich von St. Louis in Mitleidenschaft, über- Haupt alle Orte, wo Mitglieder des Arbeitgeberverbandes Bauten übernommen haben. Boston In einer Versammlung der republikanischen Partei, die hier stattfand, verteidigte der Smatzsekretär die Schutz zollpolitik der republikanischen Partei. Als Beispiel für die entgegengesetzte Politik wies er auf Großbritannien hin, dos eine passive Handelsbilanz von 1000 Millionen Dollars habe. Redner erklärte sodann, er begünstige die Ausdehnung des amerikanischen Kandels in Südamerika, in Südafrika und in dem Gebiet des Stillen Ozeans durch Subventionierung von Dampferlinien, Nie mand, fuhr Redner fort kann sagen, wie bald Verwicklungen, ähnlich denen in Venezuela, entstehen, oder bis zu welcher Aus dehnung die Vereinigten Staaten interessiert werden können. Wir sollen alle vernünftigen Mittel gebrauchen, um frühzeitig auf dem Felde zu sein. Boston. Ein Armenier namens Vehtan Krikorian wurde heute bei seiner Ankunst mit dem Dampfer „Jvernia" aus Er suchen der englischen Polizei verhaftet, da er der Beihilfe an dem Morde des Vorsitzenden der Vereinigung armenischer Flüchtlinge in London verdächtig ist. Frankfurt a. M. (Schluß.) Kredit 21170. Diskonto 1S6.26. Dre-dner Dank 1öS 10. Lraat-bahn 144.—. Lombarden 16.70. Laurahütte 228,—. Ungar. Gold — Portugiesen —. Türkenlose —. Fest. VuriA. (8 Ubr nachmittag. Rente 07,40. Italiener 103 62V, Svanier SO SO Portugiesen 32.0S Türken 88/17. Türkenlole 136,-8 Ottomanbank LÜ7. TtaatSbahn 122 — Lombarden 84.—. Trage. VariS. Produklenmarkt. Wetzen per Oktbr. 20.78 per Jan.-April 0 98. behauptet. Spiritus per Oktober 36 75, per Mai-August 36.80. ruhig. Rübol per Oktober SS.—, per Mai-August 80.7S, ruhig. Amsterdam. Produkten - Bericht. Weizen ver Novbr. —, per Mar- —. Roggen per Oktober ver Mürz —. Geschittrslo«. London. (Produktenbertcht.) Engl. Weizen ruhig, aber stetig. Mai» ruhig, Engl. Mehl stetig, amerikanisches fest. Gerste ruhig. Hafer fest. — Wener: Schön. OertlicheS nud Sächsisches. — Se, Majestät der König hat dem Amtshauptmann v Schrö 1 erzu Meißen die erbetene Versetzung in den Ruhe stand bewilligt . — König Georg hat genehmigt, daß der in Sachsen staats- angebörige Wirst, Geh, Lcgattonsrat Dr, v, Koerner. Direktor im Auswärtigen Amte zu Berlin, das luxemburgische Großkreuz des Ordens der Eichenrronc annehme uns trage, — Dem Direktor der Aktiengesellschaft Hotel Bellevue, R, Ron ne selb, hier, ist das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrechtsorden verliehen worden. — Dem Schuldirektor Dr. Phil. Anger in Oelsnitz i, E, ist das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrechtsorden, dem Ober lehrer und Vizeschuldirektor Bretschneider in Oederan und dem Oberlehrer Gerhardt in Neustadt das Verdienstkreuz verliehen worden. — Ihre König!. Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg beehrte gestern die Hofparsümerie Emil Süß. Prager Straße 20, mit Einkäufen. — Das Ministerium des Innern weist erneut darauf hin, daß die Leiter der Apotheken dafür verantwortlich sind, baß in die von ihnen zu haltenden Rezepttagebücker alle in ihren Betrieben anaeferttaten ärztlichen Rezepte in uebcreinstimmung mit der Urschrift abschriftlich eingetragen werden. Die Rezepl- tagebücher sind 10 Jahre lang aufzubewahren. Bei einem Wechsel in der Person des Leckers der Apotheke hat der Apothekenrevisor über die Weiterverwahrung der vorhandenen Rezepttagebücher Bestimmung zu treffen, — Herr König!, Baurat StadtratRichterbat gebeten, ihn mit Ende dieses Jahres aus seinem Ehrenamte als Stadtrat zu entlassen. — Gestern versammelte sich daS Kollegium der 4. BezirkS- cine Ehrengabe überreicht, — Zum Reformationsfest. Kein Lied ist unserm deutschen evangelischen Volk so au» dem Herzen gelungen, al» da» Trutz» und Triumphlied, da» an der Wiege der Reformation ihr Herold gesungen: »Ein' feste Burg ist unser Gott," DaS ReformationSfest stellt uns di« Frage: Ist e» noch unser Lied, unier Bekenntnis? Haben wir die Güter treu bewahrt, deren Besitz es jubelnd verkündet? Wa» ist der Grundton diese» Liede»? »Ein' fest« Burg ist unser Gott." — »Da» Reich mutz un» doch dletben.Vo bebt«» au. so klingt e» au». Und i» selben To» klingt jeder Bert au»: »Da» Feld mutz er behalten," .Ein Wörtlei» kanu ihn fällen." Unerschütterliche Eiearsaewitzoeit aus Grund «ine» felsenfeste» Gottvertraue«», da» ist da» mächtig wogende, heldenhafte Leben, welche» in diesem Liede nach Au»- druck ringt. Wogt «» auch in un»? Auch un» bedroht derselbe »alte böse Feind?' wenn auch da und dort in ganz moderner Rüstung. Ob er in der Gestalt der Papstkirche die Gewissen knechten oder einschläfern, die Willenskraft unv daS Selbst- oerantwortnngSgefühl lähmen, die freie Entfaltung de» Kultur lebens in Staat und Wissenschaft in Fesseln legen will, oder ob er in der Gestalt d«S materialistischen und sozialistischer Ideals unserm Volke naht, ihm all« Macht und Herrlichkeit bei Welt, und dazu noch in einem Trugbild, zeiat und verheißt Die» alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich an betest. oder ob er dem Einzelnen naht in der Gestalt seine- eigenen Fleisches, ihn einschläfernd in Selbstgenügsamkeit oder Verzagtheit, ihn verführend zu kurzsichtigen Spielen mit dem Augenblick oder frivolem Spott mit den ewigen Heiligtümern der Menschheit — „der alte böse Feind, mit Ernst er'» jetzt meint." Ja, manche fürchten, wir könnten einmal wieder m bitterem Ernste singen müssen: ,,Nehmen sie uns den Leib, Gut. Ehr. Kind und Weib." Den Siegesmut eines Luthers aber er ringen wir nur auf dem Wege, den sein Lied uns weist. Wache auf, der du schläfst, der Feind ist da: eile dich zu rüsten! O, daß der Schläfer weniger, der Kämpfer mehr würden in einer so bitterernsten Zeit! Ta» ist dos Erste, dann aber gilt es, die eigene Schwachheit erkennen: Mit unsrer Macht ist nichts getan. Gewiß, wir müssen alle unsere Kräfte einsetzen: forschen, finden, wägen, wagen. Aber — und diese Erkenntnis bricht sich Gott sei Dank immer weit-r Bahn — alle Macht und Kraft und Weisheit, alle Formeln, Ordnungen, Rezepte, alle» Bestreiten. Widerlegen tut » nicht. Der rechte Geist tut's allein. Und der ist kein anderer als der Geist dessen, der die Welt überwand, weil er von Gott war und den Menschen Gottes Gnade und Wahrheit offenbarte, der noch heute die Macht hak, unsere Selbst liebe und Weltlust zu überwinden, und uns die Seligkeit de» Gottesfriedens und der Bruderliebe ins Herz senkt. Wer von ihm sagen kann: „Er ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben", den drängt es zu helfen, daß die Gefahren gemindert, die Nebel zerstreut, die bösen Geister gebannt und für das Wohl und Empfinden unseres Volkes — welche Opfer es auch koste — die Wege gefunden werden, Luther hat es uns wieder verstehen gelehrt, daß die Welt mit allen ihren Ordnungen berufen ist. zum Reiche Gottes verklärt zu werden. „Das Reich muß uns doch bleiben," So klingt sein Lied darum aus. Aber ,,mtt unsrer Macht ist nichts getan," Durch das Demutstal, in der Nachfolge des „rechten Mannes, den Gott hat selbst er koren," haben wir uns durchgerungen zu dem Felsen: „Ein' feste Burg ist unser Gott". — Die katholische Christenheit begeht heute und morgen die beiden hoben kirchlichen Feiertage, Aller Heiligen und Aller Seelen, Aus diesem Anlaß findet am Sonnabend um 4 Uhr in der katholischen Hofkirche als einleitende Feier eine Vokallitanei statt. Am Sonntag um 11 Uhr wird eine Messe und um 4 Uhr die sogenannte Totenvesper abaehalten. Am Allerseclentage finden um 9 Uhr Metten und um halb 11 Uhr ein Requiem statt. Ein solches findet auch am Dienstage zur üblichen Zeit zum Gedächtnis an die verewigten Mitglieder de» Königshauses und ein weiteres am 5, November um 9 Uhr sür die Bischöfe und Priester statt. Mit Ausnahme des erst- und letztgenannten Dienstes wirkt die Königliche musikalische Kapelle bei den Gottesdiensten mit, — Vom 1 November ab traten im B innen-P ersonen- verkehr der Sächsische» StaatSeisenbahne» folgende Neuerungen in Kraft. Die Rückfahrkarten sür den Verkehr von Kotzschen- broda nach den Stationen Weinböhla bis einfchließlich Elfi er werda Berlin-Dresdener Bahnhof werden künftig zur Rückfahrt aus dieser Strecke auch bis nach Naundorf bei Dresden zngclassen: ferner erhallen die Rückfahrkarten sür den Verkehr von Naundors bei Dresden »ach Coswig u. s. w. zur Rückreise Gültigkeit bis Zihichewig, Außerdem gelten vom ge nannten Tage ab die Rücktahrkarken für den Verkehr von Buchhvlz- Fliedewald nach Dresden-Hanpkbahnhof. Dresden-Wettinerstraße, DreSden-Neustadt. Dresden-Pieschen und Dresden-Trachau zur Rückfahrt auch nach Kötzschcubroda, Fahrprcisänderungen treten durch die Neuerungen nicht ein, — Die sächsische Staatsbahnverwaltung gewährt auf ihren Linien unter den üblichen Bedingungen für nachstehend genannte Ausstellungen frachtfreien Rücktransport der aus gestellten Tiere »»d Gegenstände, soweit sie unverlost und unver kauft geblieben sind: Kunflaussiellung in Berlin vom 7 Novem ber bis An'ang Januar lRücksendefrist beträgt 8 Wochen!: Ge- slügelausstellunaen in EbcrSwcitde vom 12, bis 15. November, in Chemniß-Gablenz vom 20, bis 23. November, in Rabenau vom 21. bis 23, November, in Dahlen vom 5, bis 7, Dezember und in Klotzsche vom 13, bis 15. Dezember: Geflügel- und Kaninchen- Ausstellungen in Wurzen vom 20, bis 22, November, in Seonitz vom 29, November bis 1, Dezember und ch Thalheim vom 6. bis 7. Dezember. — Am 15. November treten für die Festsetzung der Ent- und Beladefristen für Güter im Bereiche der sächsischen Staatseisen- babnen folgende Bestimmungen in Kraft: Güter, deren Ent ladung dem Empfänger obliegt, sind abzunchmen: ns wenn die Benachrichtigung vom Eingang und die Bereitstellung des Wagens fo erfolgt, daß die Entladefrist spätestens um 9 Ubr vor mittags beginnt, und wenn das Gut nach einem Orte abgerollt wird, dessen Mitte nicht mehr als 2 Kilometer von der Empfangs station entfernt ist, im Laufe desselben Tages, b> in allen anderen Fällen binnen 24 Stunden. Güter, deren Verladung dem Absender obliegt, sind zu verladen: »f wenn das Gut von einem Orte zugerollt wird, dessen Mitte 5 Kilometer oder weniger von der Versandstation entfernt ist, binnen 6 Tagesstunden nach der Bereitstellung des Wagens, t,j wenn das Gut von einem Orte zugerollt wird, dessen Mitte mehr als 5 Kilometer von der Ver- landfiation entfernt itt. binnen 24 Stunden nach der Bereitstellung des Wagens, Tie Mittagszeit wird in d'e sechsstündige Belade- srift nicht eingerechnet. Als Mittagszeit hat, soweit nichts anderes bestimmt ist, die Zeit von 12—1 Uhr zu gelten. Befinden sich an einem Orte mehrere GüterverkeyrSstellen, fo bestimmt sich die Ent- und Beladefrist nach der Entfernung derjenigen, die der Mitte des Ortes am nächsten liegt. Nähere Auskunft geben die Güter abfertigungsstellen. — Seit einigen Tagen weilt der Direktor einer großen, englischen Verkehrsyesellschaft mit zwei Ingenieuren hier, um den Betrieb der gleislosen Bahn nach Klotzsche in allen Einzelheiten kennen zu lernen. Man will in England in den stark belebten Straßen die Schienen, als den übrigen Verkehr stark hindernd, beseitigen. — Das Ergebnis des von uns erlassenen Preisaus schreibens sür die beste Erzählung aus der Sommer frische wird m der am Montag vormittag erscheinenden Nummer unseres BlatteZ veröffentlicht werden. — In der Angelegenheit, die Neugestaltung des § 39 der Gewerbeordnung betreffend, hat der Rat der Stadt Leipzig, wie das dortige „Tageblatt" mitteilt, ein Gutachten abgegeben, in welchem er Maßregeln zur Bekämvfung des Winkel- schankes bcsürwortet und sich im übrigen dabin auSspricht, dag auch der ÄuSschank nichtgeistiger Getränke, also alle Schank- wirtschaftSbetriebe vom Nachweise eine» vorhandenen Bedürfnisse» abhängig gemacht werden sollen. Damit haben sich auch die dortigen Gastwirte vollkommen einverstanden erklärt. In der fraglichen Eingabe heißt e»: „Die Kontrollieruna und Ver folgung, demnach auch die Unterdrückung de» WinlelschankeS, der m Hervorragender Weise in KaffeeschankstStten, überhaupt solchen Wirtschaften betrieben wird, deren Inhaber eine Schankerlaubnis nur für nichtgeistige Getränke besitzen, wird wesentlich dadurch erschwert, daß die Inhaber derartiger Wirtschaften nebenher in einem mit der AuSschankstätte in räumlicher Verbindung stehenden Laden gewöhnlich einen Flaschenbieryandel, zuweilen auch Weinhandel, und, soweit sie die Erlaubnis dazu haben, einen Bronntweinhandel treiben. Dieser Handel dient aber in der Regel nur al» Vorwand zum Auischan» der fraglichen Ge- tränke. Da- Mittel der Beschlagnahme und spätere» Ein- iehung der unbefugt ges^änkten^Sptrituosen ist in derartigen len nie verwendbar, wen der Beschuldigte stet» geltend macht. datz die Spirituosen »um Handel, nicht »um Schanke bestimmt seien. Au» diesem Grunde dürfte e» anäezeiat erscheinen, ähu- lich wie in der Verordnung de» Königlichen Ministerin»» de» Innern vom 6. August 1902 in ß 16 durch da» verbot de» ve- triebe» der Gast- m« Echankwmschast oder dr» Kleinhandel» «tt geistigen Getränke« für Gesinde und Dtellenvermittler. deren Angehörige und HüffSpersonen geschehen, Schankwirten, denen nur »um Aurschank nichtgeistiaer Getränke Erlaubt»» erteilt ist, auch den Handel mit geistigen Getränken »u verbieten." L« wird in der Eingabe weiter daraus hingewirsen, datz sich diese Schank- statten ln Leipzig von 27 im Jahr« 18V3 aus 144 im Jahre 1VV2 vermehrt hätten. De« gegenüber ist die Behörde machtlos, weil die Erlaubnis zu solchen SchankstStten nicht vom Vrdürsni» abhängig gemacht werden kann. Der Rat weist ferner darauf hin, daß dies« SchankstStten «ichtgeistiger Getränke in sehr vielen Fällen in der stille» Absicht eröffnet würden, darin eben- fall» einen mehr oder weniger ausgedehnten Ausschank geistiger Getränke zu betreiben, und »war in der Regel von solchen Per- sonen, di« bisher aus ein Gesuch «m Erlaub«,»» ,u« Bier-, Wein- oder Branntweinschank von der Behörde Mangel» Bedürfnisses abfällig beschieden worden waren. Ohne den Ausschank geistiger Getränke ist eine solche Wirtschaft in der Regel nicht leben», fähig, weshalb »um uuerlaubten Schanke di« Zuflucht genommen wird. „Die Ausschankstätten dieser Art", heißt «»dann weiter, „dienen somit in der Tat dazu, die Bestimmungen über den Bedürfnisnachweis bei Erteilung von Konzessionen »um Schanke geistiger Getränke zum Teil wirkungslos zu machen, da in ihnen erfahrunasaemäh ohne Erlaubnis, damit aber über das aner kannte Bedürfnis hinaus Schank geistiger Getränke betrieben wird. In Erwägung dessen entsteht die Frage, ob eS nicht am zweckmäßigsten Ware, auch den Ausschank nichtgeistiyer Getränke, also allen Schankwirtschaftsbetrieb, vom Nachweise eines vor handenen Bedürfnisses abhängig zu macken. Diese Frage möchten wir bejahen/' Diese Ausführungen habe« die Gastwirte Deutschlands zu den ihrigen gemacht und werden in ihrem Ent- würfe zur Gewerbeordnung «n 8 33 direkt die Anwendung der Bedürfniöfrage auf den Schank nichtgeistiger Getränke vean- tragen. — Der Vortrag, den Herr D. von Keußler am Montag, den 2. November, abends halb 8 Uhr. im Saale der Diakonissen- anstalt über die kirchlichen Verhältnisse in Baden halten wird, ist in erster Linie für die bestimmt, die Angehörige ihrer Familie und ihrer Gemeinde im Großherzogtum Baden Hoven. Er gibt Ausschluß darüber, wo in Baven ein Glied unserer evangelisch-lutherischen Landeskirche seinen kirchlichen Anschluß z» suchen hat. Die bekanntermaßen besonders liberal gerichtete evangelstch« Landeskirche Badens sticht verfassungsmäßig nicht aus dem Boden des evangelisch-lutherischen Bekenntnisses. » — Der unter dem Protektorate der Königin-Witwe stehende Frauen-Verein zu Dresden veranstaltet am 29, und 30. November im Vereinshause des Stadtvereins für innere Mission. Zinzendorfstraße, einen Weihnachtsbasar, verbunden mit Wäscheverkauf und nachfolgender Verlosung. sSiehe heutiges Inserats, — Der WohltütigkettSverel» -Erraedirger" hält DIenSlag, den 3, November, im „Tivoli". Wettinerstraße, «eine Erzgebiraische Kirmes. Der Verein lüber 1400MN- glieder) hat durch seine 19säbrige ausgedehnte segensreiche Tätigkeit schon manche Slot gelindert Auch das kommende Fest soll den WohltättgkeitSbestrebungen dienen. DaS Programm für die fest liche Veranstaltung ist sehr reichhaltig und enthält außer dem Kon zert auch Vorträge der beliebten „Neingold-Sänger". Der Ball bringt einen von Herrn Balletmeister Friedrich arrangierten wir kungsvollen Damenrelaen. — Die wissenschaftliche Vereinigung KoSmoS in Dresden, welche Sektion eines hier eingetragenen größeren Vereins ist, veranstaltet am 3. und 4. November im Saale des Vereinshauses, Zinzendorfstraße, zwei öffentliche Vorträge, Hierbei wird Herr -chnststeller Leopold Engel über das Thema: „Die Tragödie der Erde" sprechen. Der Vortrag ist mit 160 großen Licht- bildern ausgestattet. — Am Montag abend hält im Verein Gewerbe treibender Dresdens Herr Rechtsanwalt Dr. Grohmann einen Vortrag über: „Einiges aus dem Patentrecht". — Wie bereits kurz mitgeteilt, wurde gestern mittag am Taschenberapalais auf der Sopßienstraße ein m den vierziger Jahren stehender Herr von einem Straßenbahnwagen übeckaüreii und dabei schwer verletzt. Der Verunglückte ist der Lehr» Heinrich Sallmann, hier, Berliner Straße 84. Herr Sallmann ist verheiratet und Lehrer in der katholischen Bezirksschule, Der uniall ist dadurch hervorgerufen worden, daß Herr Sollmann nach Vorüberfahrt eines Wagens, in der Meinung, das Gleis sei frei, über dasselbe schreiten wollte und so unter den Vorderperron eines Arsenalwagens geraten ist. Der Wohlfahrtsbeamte Lehmann vom 16, Bezirk zog den Verunglückten unter dem Vorder- Perron hervor und brachte chn einstweilen nach dem Taschenberg palais. von wo aus mittelst Krankenwagens die Ueberfuhrung nach dem Krankenhause erfolgte. — Der 33iähriae Schlosser Theodor Alfred Jhlenburg bat bei hiesigen Altwarenhändlern in der Zeit vom 27, Juli vis 13. September folgende HandwerkSzeuae: 4 Feilkloben, daß diese Gegenstände, vor allem aber die sog. „Franzosen", da« sind Schraubenschlüssel, im wahren Werte von 7—8 Mark durch strafbare Handlungen erworben sind. Jhlenburg ist wegen be trügerischer Entleihung von Franzosen in vier Fallen schon zw«- mal vom hiesigen Schöffengerichte bestrast worden. Er pflegt in framde Schlosserwerkstatten zu gehen und dort unter dem Vov- geben irgend einer Reparatur „Franzosen" aus „eine Stunde" oder auf „ganz kurze Zeit" zu entleihen und sofort bei Tlttoaren- händlern zu verkaufen. ES wäre dringend erwünscht, wenn etwaige Verlusttrager sich bei der hiesigen Potizeidirektron melden wollten. — Vom 2, bis 4, November veranstaltet grl. Angermann, hier, in ihrer Wohnung Winckelmannstraße 45. Patt., wieder eine Ausstellung interessanter Stickereien. — Die Straßenbahnen haben ihre Arbeiten auf her Ammonstraße, Friedrichs-Allee und Bautzner Straße ganz und auf der Grunaer Straße wenigstens loweit ettiflgestellt, daß dort mit Hilfe eines NotgleiseS wieder zwei gleisig gefahren werden kann. — Im Victoria-Salon finden Sonntag, den 1. No- vember zwei große Premieren-Vorstellungen mit ganz- lich neuem Programm statt. Unter den Attraktionen, die der November bringt, werden zwei Truppen Heinzelmännchen ganz besonders yervorragen: die Familie Kremo. genannt die 10 weihen Heinzelmännchen, uno The Georgia Piccaninnies of Amerika, genannt die 11 schwarzen Heinzelmännchen. — Im Central-Theater finden heute, am Reformation«, fest, die letzten beiden Vorstellungen mit dem Oktober-Pro- «ramm statt. In beiden Vorstellungen werden sämtlich« Künstler und Künstlerinnen, auch Harry Houdini, austreten, um sich zu verabschieden. Am 1. November tritt vollständiger Pro gramm-Wechsel ein. Die Glanznummer de» neuen Pro gramms dürste William Orsord mit seine» wunderbar oressier- ten Elefanten sein. Die gesamt« Künstlerschar wird sowohl nachmittags halb 4 Uhr bei ermäßigten, als auch abends >alb 8 Uhr bei gewöhnlichen Preisen vollzählig auftreten. — Zur Feier de» 20jährigen Bestehen« der am 10. November 1883 erüsfneten Oberbayrisch«! GebirgS-Schänk« „Im Krug zum grünen Kranze" de» Wiener Garten» findet vom 1, Novem ber ab täglich in sämtlichen festlich dekorierten Lokalen ober- Kirchn ' " ' bayrisches Kirchweihfest statt. — Gegenüber der gestern mitgtteilten Aussage eine» Zeugen, nach der in dem Spielervrozetz vor dem hiesigen Landgerichte der Angeklagte Hirsch «nem Redakteur oer Arbeiterzeitung" «ne Spielschuld von 400 Mk. zum kaufe angeboten Hab« und daß davon 1oO Mk. für die „Arbeiter- Leitung" absallen sollten, bemerkt diese» Blatt, daß keiner feiner Redakteure irgend etwas mit der ganzen Svieleraffär« zu tun habe und daß ihm al» «inzia, Erklärung für jene Zeugenaussage bleibt, daß irgend jemand sich sälichltch für «inen Redakteur der „Arb..Zig," ausgegeben habe. - Wir nehmen hiervon selbswerstänblich Notiz, zumal schon wiederhol» Fülle bekannt ge worden sind, datz anrüchige Person«, sich al» imm»altstilch« ver zier auch anderer Blätter an Stellen eingesübrt habe», »m al» >le zu erschleichen. Wir hoben schon irgendwelche Botte, Iter ausaesordttt. di« seitung oustretendrn Pei . t!matiönen der onen. wenn ff« mts
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