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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031022010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903102201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903102201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-22
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Monat
1903-10
-
Jahr
1903
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. L 3» -r « >8-2 r» L 4» v r» 7» i--Z ?> v Plehtve. Dieses Kapital reicht mit seinen Ansängen bis in das 6. Jahrhundert zurück und besteht aus spenden von Arme, uiern alter Sander. Herr v. Plehwx glaubt, das, die Kinder in den armenischen schulen nicht in russischem sinne erzogen wür den, und konfiszierte das sür sie bestimmte Kapital uut einem der in Rußland üblichen Gewaltstreiche. Die Holge waren mit Blutvergießen verknüpfte Unruhen un'er der armenischen Be völkerung des Kaukasus, denen sich nun die offizielle Verfluchung des Zaren und der russischen Regierung durch den Katholikvs anschließt. Der Fluch soll bei dem Zarenpaare große Bestürzung liervorgerusen und eine Erschütterung der Stellung Plehwes her- beigesührt haben. Jedenfalls wird auch Rußland an der arme- nisaien Frage eine harte Ruß zu knacken haben — In einer inssischen Zeitung wird auf angebliche englische Einflüsse bei den armenischen Unruhen hingewiesen: Die amtlich« „Gouver- nemenlszeitung" in Derek sim Kaukasusaebicts hat eine Reihe von Artikeln über die Agitationen der Armenier veröffentlicht. Darin wird offen behauptet, daß die Armenier durch englisckies Geld zum Widerstande gegen tue russische Regierung ausgereizt - ürden. Dämtlich« armenische Agitatoren, welche den Wider- uand gegen die staatlich-russische Verwaltung deS armenischen ' irchenvermögens organisiert hätte», seien in England gewesen. Dogar die Waffe» und Sprengstoffe, welche in WladikawkaS bei einem armenischen Agitator ansgefnnden wurden, seien sämt lich in englische Zeitungen gewickelt gewesen. Ebenso unterhalte England die Agitation der Arme»ier in Persien. Der englische Gesandte in Teheran, soivie die übrigen englischen Koninln in Persien hätten die dortige Regierung bestimmt, den unzufriedencn Elementen unter den Armeniern in Persien Aufnahme zu ge währe». Dadurch schaffe sich England in Vorderasten eine neue Eils-Kruppe, die es nach Belieben zur Erregung von Unruhen verwenden könne. Tatsächlich haben die Armenier während der Eulen Monate sti Persien gegen 60 nationale armenische schulen rrichiet. wodurch ne sich eine starke nationale Organisation Massen zn können glauben. Türkei. Die Rachricht, baß die englische Botschaft der Pforte eine Rote überreicht habe, in der die Ausführung des Berliner Vertrages, soweit er sich auf M akedvn > e» besieht, verlangt wird. ww>e die weitere Meldung, daß dickes Verlangen seitens der italienischen Regieiung unterstützt weide, ist falsch Keine Bot schaft hat das Vorgehen Oesterreich-Ungarns und Rußlands bisher gestört, wildern es ist von allen einstimmig unterstützt worden, seit einigen Tagen haben weder die Pforte noch die Botschaften Nachrichten über große Bandenkämpfe erhallen. 'Die ottomaniiche Regierung bat der Ernennung simitsch zum serbischen Geiandten in Konitantinopcl zngessiinmt. DaS Gesicht in Monaitir verurteilte von IM Perionen, die auf Grund der im Fnchtahr in Tebrea vorgckommenen Vorfälle angeklagt waren. 126 zu Zwangsarbeit in Kleinasien. Allmählich scheint den durch gewissenlose Agitatoren irre geleiteten Mitgliedern der makedonischen Banden doch die Erkenntnis auszndämmern. daß sie von ihren Führern grimmig getäuscht, und in ein Unternehmen Hincingehetzt worden sind, das nimmermehr zu einem guten Ende geführt werden könnte. Wie ans Saloniki geichrieben wird, kehren zeit mehreren Tagen die getauschten Banden vielfach nach den Dörfern zurück und geben Prem Unmnte über das Gebaren ihrer Bandenchefs offen Aus druck. Als der Aufstand seinen Anfang nahm, hatten es die Agitatoren durch hochtönende Verheißungen verstanden. Opfer in das Gebirge zu locken. Alan hatte ihnen versichert, daß, Saloniki von den Bulgaren überrumpelt sei: Uesküb, Perleve und Seres würden von chne» belagert: den Türken stände kein weiteres Militär zur Verfügung, und schon in zwei Tagen würden öster reichisch-ungarische und russische Kriegsschiffe in den Hafen von Saloniki einlausen: in einigen Tagen schon müsse die Autonomie Makedoniens erklärt werden, und sie würden die Wohltaten der Freiheit genießen. Der Zar sei ihnen gewogen und habe ihnen zum Zeichen, daß er ihre Pläne billige, sechs Kanonen geschenkt. Die Leute beteuern, diesen Worten vollen Glauben geschenkt zu haben. Trotz der zunehmenden Desertion der Freischärler trögt ein gewisser Teil der Bulgaren eine unoerringerte Zuversicht zur schau. Man hütet sich, den verhaßten Griechen etwas von der schon weit ausholenden Demoralisation zn verraten, droht melmehr mit erneuten Demonstrationen, für welche man den 8. November l26. Oktober a. St). den Tag des heilig.n TemetrinS. des Schutzheiligen von Makedonien, als kritisches Dalum ver kündigt. Das könne aber nicht darüber binwegtauschen. daß das volit'.sch gefärbte Bandenwesen, soweit sich dies jetzt schon über blicken lägt, der Auslösung entgegengcht Das, Banditentum aber w:rd gewiß noch bis tief in den Winter hinein sehr zahlreiche Mit glieder zählen, die hcmotsächlich die oerkebrsrc'chcn Kessel von Kastoria. Kozcmi und Kailar beimsiichen dürsten, was die aus jenen Geboten eintreffenden Berichte schon jetzt durchblicken lassen. Wie die „Agenee Bulgare" meldet, wnide das albanesische Bataillon, das die bulgarische Grenze übenciiritten hakte, ver setzt und die schuldigen den Gerichten überwiese,,. Für die von dem Bataillon verübten Plünderungen wird die Türkei Entschädi gungen entrichten. Amerika. Der Präsident hat eine Verordnung erlassen, durch welche der Kongreß auf den 0. Rovember zu einer außer ordentlichen Tagung zur Beratung des Handelsabkommens mit Euba nach Washington einberusen wird. Die Beamten des Staatsdepartements in Washington verhehlen nicht, daß der Schiedsspruch in der Alaska- Grenz frage sie mit Befriedigung erfüllt, und erklären, daß sie ihn sogar kür günstiger erachten, als den durch oen Hap-Panncewte.Vertrag gc'cha''ene» m-'sirm viv.nsii Staatssekretär Han wurde in der Sitzung des Kabinetts, in welcher er Mllteilnna von dem Schiedssprüche machte, herz lich beglückwünscht. Präsident Romeoelt und das Kabinett sehen den Schiedsspruch sür den bei weilem größten diplomatischen Er- -olg an. den die Vereinigten Staaten seit einem Menschenalter errungen: sie sind besonders darüber erfreut, Laß jeder schatten, der aus dem Anrechte Amerikas am Alaska, das wahrscheinlich vmnsn wenigen Jahren stark bevölkert sein werde, hastete, be- '..'N'.zi worden ist. Asien. lieber einen neuen russisch-chinesischen M c> n d s ch n r e i v e r t r a g wollen javanische Blätter folgendes erfahren haben l. Tie Ernennung »ndCittwssung von General- gonvernenren. Höchstkommandieiende» und Präfekten in der Mand- 'churei wiid von der chinesischen Negierung nach Vereinbarung mit dem russischen divlomatüchen Vertreter vollzogen. Das tu den drei mand'churiichcn Provinzen stationierte chinesische Militär sieht unter rn > s t s ch e r K o n t r o l l e. Im Fall sich Cbunchnsenbanden in der Mandschurei blicken lassen, ist daS chinesische Militär ver vslichtet. sie zu verfolgen Wenn es nicht im stände sein sollte, dem Räubernnweken und Plündern zu steuern, hat Rußland daS Recht, »eine Truppe» zu .Hilfe zu lenden. 2. In der Mandschurei ist das Handeltreiben anderen Nationen als Rußland und China verboten: ebenso iff die Ausbeutung von Bergwerken den llnker- tanen anderer Mächte untersagt ll. Das Zollwesen in derMand- lchurei sieht unter russischer und chinesischer Kontrolle Tie Eisen bahnen in der Mandschurei gehen nach 20 Jahren vom Tage der Unterzeichnung des Vertrages ab nach yegenieiligem Uebercin- kommen in den Besitz China« über. Keine dritte Macht darf sie erwerben oder neue in der Mandschurei bauen, 4. Das Posi- und Telegravhenweicn in der Mandschuiei muß in den Händen Ruß lands und Chinas bleiben. Etwaige Mißverständnisse werden durch den russischen Vertreter entschieden. 5. Falls durch den neuen Vertrag mit irgend einer dritten Macht Krieg ent stehen sollte, so muß Rußland ihn gemeinschaftlich mit China gegen icne Macht ansnehmen. Falls China sich zurückzieht, rührt Ruß land ihn allein. Wenn der Krieg dann mir einem siege Ruß lands endigen sollte, io hat China ihm dafür die ganze Mand schurei abznticten. — Ter Vertrag ist chinesischeiüeits von den Prinzen Tsin. Wan-Wen Sckai, Hun-tsi und Tichang-Tschli unterzeichnet. Letzterer weigerte sich, wurde aber von der Kaiserin- Witwe gezwungen, und zwar in ihrer Gegenwart zu unterzeichnen. Zum Konflikte zwischen Rußland und Japan dringt das „Snndan Special" folgendes: Tie Beziehungen Ruß lands und Japans sind zwar kritisch, doch sind alle Nachrichten über ein Ultimatum unbegründet. Tatsache ist. daß Rußland zum ersten Male bei seinem ununterbrochenen Fortschritten durch Asien entschlossenen Widerstand gefunden hat. Japan ist bereit, den diplomatischen Unterhandlungen durch seine Armee und Marine Nachdruck zu geben, während Rußland diplomatisch« Winkelzüge macht. Zuerst.schlug Rußland vor, Korea in eine nördliche und südliche Einflußsphäre zu teilen, aber Japan lehnte dies ab. Nun möchte Rußland einen Stressen der Westküste Koreas haben und Japan dafür einen ähnlichen Strecken an der Ostküste Koreas annektieren lassen, aber es besieht nicht die geringste Aussicht, daß Japan einen solchen Vorschlag annlmmt. Rußland wird zweifellos noch andere Vorschläge machen, aber schließlich wird es Revolution wären vielleicht ein zu teurer Siegespreis, obwohl hin Mann der Friedensparter in Rußland mehr in der Macht »st. Witt« hatte der Ernennung de- Admirals Alexejefs zum Bize- könig widersprochen, und einmal war es ihm gelungen, die Er- nennnng rückgängig zu machen. Seine Gegner haben aber nun doch die Ernennung durckaesetzt. und Witte bat gehen müssen. Seine Beförderung war gleichbedeutend mit Rücktritt. Die Ent scheidung über Krieg und Frieden liegt jetzt in erster Linie in den Händen des Admirals Alexejefs, seines Gönners, des Großfürsten Konstantin, des Herrn v. Plehtve und des Herrn Bezoboazoff. I» den Händen dieser Männer würde der Friede geringe Aus sichten haben. Aber zum Glück ist der Zar jedem Kriege ab geneigt. schließlich kann Rußland auch warten Aber die Unter handlungen werden sortdauern: es werden noch genug Alarm- nachrichlen kommen und beide Parteien werden sorlfahren, zu rüsten, um sür jede Möglichkeit vorbereitet zu sein. Knust und Wissenschaft. ß Die König!. Hofoper gibt heute ..Tannhäuser": das König!. Hofschanlpiel D ie Inngfrau von Orlean s". Die Vorstellungen beginnen um 7 Uhr. h Im R es > v c n z t h e a t e r wird henke MischS Phantasie- spiel „DaS Ewig-Weibliche" »viederbolt. Freitag geht dir Overetre „Der Zigeuncrbaron" in Szene. Sonntag nachmittag wird de! crmäisigten Preisen Millöckers Operette „Gasparvne" gegeben: abends findet die Premiere des Schwankes .Der Hoch- lourist" von Kraatz n»o Real statt. 7 Anläßlich des 100. Geburtstags Ludwig Richters fand gestern vormittag, wie bereits kurz erwähnt, in der Aula der hiesigen Königs. Akademie der bildenden Künste eine Erinnerungsseier statt. Ausgezeichnet wurde der Aklus durch die Anwesenheit des Kurators der Akademie, Sr. Königs. Hoheit deS Prinzen Johann Georg, nebst Gemahlin, und der Prinzessin Mathilde. Ferner waren anwesend: die Herren Slaals- minister o. MeNsch, Ministerialdirektor Dr. Roscher, Kreishaupt mann schmiede!, Geb. Regierungsrat Tr. Rumpelt. Amtshaupi- niann Dr. Krug o. Nidda, der Rektor der Künigl. Tierärztlichen Hochschule. Geil, Medlzlnalrctt Professor Dr. Ellenberger, die Mit glieder des Akademischen Rais, die Professoren, Lehrer,^ Mit- g.ieder und Ehrenmitglieder, soivie die Stndiercnden und Schüler der Kunstakademie und die hiesigen Hinterbliebenen Ludwig Richters. Im Fesisaale war dw bekränzte Büste Ludwig Richters ausgestellt. Die Festrede batte Herr Galeriedcrektor Geh. Hoffat Professor D r. W oer m ann übernommen. Der geschätzte Redner entwickelte in freien, geistvollen Worten ein Bild von dem Leben und Wirken Ludwig Richters, seiner echt sächsischen und echt deulschen Heimcttknnst. Umrahmt wurde die Feier von Gelängen des akademischen Gesangvereins unter Leitung seines L edermeisiers ElemenS Braun. Nach dein Schlüsse der^ Feier zogen die orinzlichen Herrschaften die anwesende einzige Tochter Ludwig Richters, Frau oerw. Kretzschmar, und einige Herren ins Gespräch. 7 „ L i e b e s w a n öv er", das neue militärische Lustspiel des Dresdner schriffslellers Freiherrn v. Schlicht, das mit stürmi schem Heiterkeitserfolge vor kurzem seine Erstaufführung in Köln erlebte, ist vom R esidenztheater erworben worden, nachdem es bereits rund 100 Bulinen angenommen haben. 7 Herrn Alfred SitIard. Organist an der Kreuzkirche, wurde die Auszeichnung zu teil, zur Mitwirkung im ersten der Berliner Pbiiharmonischen Konzerte unter Professor Nikischs Leitung berufen zu werden. Herr Sittard spielte das 4. Orgel konzert von Händel technisch so vortrefflich, im Sill groß und einheitlich, und wirkungsvoll in der Registrierung, daß er sich die einmütige Anerkennung der Berliner Presse und den rauschenden Beifall der Konzertbesucher verdiente. 7 Ein u n b e k n n » t e s Tagebuch von E T- A. Hoff- mann isi im Nachlaß Joieol, Kürschners niiigefnnden worden. Es wird in der Zeitschrift „Die Miisik" veröffentlicht werden. Bon beionderem Interesse ist darin der Text des burlesken Singspiels .Ter Renegat". h Professor Sitt hat das Amt als Dirigent des Leipziger Bachvereins nach IKtälniger Leitung nicdergelegt. An 'eine stelle tritt Herr Kail Straube, Organist an der TtiomaSkirche. h Einer der ältesten Gesangvereine Deutschlands, der Ickian- dauer Männcrgeianavercin „Liederkranz", im Oktober 1828 gegründet, feierte am 18. und 19 d. M. das Fest seines 75 jährigen Bestehens bei zahlreicher BeteGgiing der Bmdervereme der Gnwve Sebn'tz-Sckia'ida» vom ElbgcitNänger- bund und 'einer ehemalige», meist oon Schandau fortgezogenen Mil glieder und Ebrenmitg ieder w. Zur Freude aller Säuger sonnte an dieser Jubiläumsfeier auch das älteste Mitglied des .Lieder- sranzes. HerrPcivaois Riedel-Schandau teiliielimen. der54 Iah,e dieiem Verein ancmlivrt. Im Aufträge des Eihaausänaerbilndes überreich'e deffen Vorsitzender dem Schandauer „Liederkranz" eine goldene Medaille. h Hugo v. Tl'chudi, der hochverdiente Direktor der Berliner Rationalaalerie, soll als Nachfolger des verstorbenen Gebeimrats Friedrich Lipvmann zum Leiter des Berliner Kupser- slichkabinetts ausersehen sein, während an Tlcbudis Stelle Tr. Otto Eisenmann, der Direktor der Kasseler Galerie, kommen soll. Tsckmdis Abgang würde für die Natioualgalerie, nament lich sür ibre moderne Abteilung, einen außerordentlichen Ver lust bedeuten. h Bei den ini nächsten Sommer stattffndcnden Banreut her Festspielen wird Hosoveruiänger Knüvier (Berlin) den Gnruemanz im „Pmsiial" und den Landgrafen im „Tannbäuser" darstellen. 4 Prinz Ludwig Ferdinand von Bavern hat die Skizze seines MusikvramaS ., Gnges" nunmehr vollendet. Das Drama lehnt sich nur dem Inhalte nach an Hebbel an. der Tr/7 und die Handlung sind völlig frei erfunden. Ter Komvonisl hofft, bis Ende Mai die Jiistrumeittie'nng beenden zu können. Außer vielen deutschen Bühnen hiben sich um die Aufführung des Werkes die Obern zn Waifchan. M^kund. Var!« ic beworben ß DaS Leichenbegängnis des Münchner Hofschanspielcrs Wilhelm Schneider gestaltete sich zu einer imposanten Kund- gebung, die Zeugnis ablegte für die allgemeine Trmici um den Tod d eses eigenart gen. kraftvollen Künstlers und liebenswerten Menschen. Intendant v. Possart widmete am offenen Grabe dem Tahinaeschiedenen einen tiefempfundenen Nachruf. 4 In Frankiurt a. M. kann vorgestern die erste deutsche Aufführung der Over „Die MeereSbront" deS nieder ländischen Komponisten Jan Block; statt, lieber die Ausnahme des WcrkeS zitieren wir zwei in der Fassung nuffälliaeDrobtmeldnngen. Dem „Tag" wird dcpe'chlert- „Jan Blockr' Over „Die MeereS- braut" hatte bei der Uraufführung in deutscher Svrgcbe großen Bestall, der mehr dem anwe'enden Komponisten und der kreislichen Anffübrnng galt, als dem Werke, das neben vielen Vorzügen auch Schwächen Kat. die einen dauernden Ersoig Verlagen müssen"; der „Voss Ztg ": „Tie Meeresbraut" von Jan Block;, die hier zum erstenmal ansgesnkrt winde, ist eine der wertlosesten Erscheinungen der modernen Opernprodnktion. ein Gemiick von Sentimentalität und Brutalität Tank der vortrefflichen Darstellung errang sie einen Scheinerfolg." b Die W i e» er P li i I d a rm o n > ker geben bekannt, daß Generalmiisikdirektor v. S ch »ch vier, Doktor Muck zwei. Arthur Nikffch und Direktor Saivnow >e ein philharmonisches Konzert in dieser Saiion dirigieren werde» ß Es verlautet, daß die Erben Marie Geistinaers der Ueberführung der Leiche nach Wien, zugestimmt haben, die Kosten der Ueöersührung kragen und sür einen Grabstein sorgen wollen, wogegen die Gemeinde Wien die Erhaltung des Ehren grobes übernehmen würde. Der Wert der Silbergeräte und Pretiosen der Künstlerin wurde mit 11271 Kronen veranschlagt. Diese Wertgegenstände sollen noch Wien gebracht und dort im Doroiheum öffentlich versteigert werden. f Massencts „Tha:s erlebte am Sonnabend ihre erste italienische Aufführung im. T'oatro lärico Intsrnamonalk! zu Mai land. Lina Cavalieri, die erst im Vorjahre vom Brettel zur Opernbühne einvorgestiegeiie Primadonna, verkörperte glänzend vie Titelrolle. Ter Erfolg war außerordentlich. Massenet wurde 11 Mal gerufen. Die berühmte Meditation erweckte Begeisterung. ß Londoner Blätter bringen tue Mitteilung, daß Padr« rewski ieln Vermögen verloren habe Während mehrerer Jalire bat er die großen Summen, die er durch Konzrrlirren er worben hat. mrnckgelegt: als der Betrag 2000 000 Mk. erreicht hatte, legte er diese snmme auf den Rat eine» polnischen Freundes an. Jetzt hat er erfahren, daß diese» Vermögen tatsächlich ver- iff, ' er eS beabsichtigte, ist er jetzt genötigt, seine SonzrrMIakeit wieder auizunebmen. — So dir Meldung, an der ledeniaLS »in wahres Wort ist. Denn wer persönliche Fühlung wit PaderewIIi bat, weiß, daß er nicht daran denkt, sich vom öffentlichen Leben zuruckzuziebe» und daß er zu gescheid ist. um 2 Millionen aus eine Karte ,n letzen. , 4 DaS Musikburea» der AuSstellungSleilung für die Welt - auSstellung in St. Louis 1904 veröffentlicht soeben durch Zirkular die Bedinaungen iür den Wettstreit von Vrlang- vereinen, welche wäbrend der Dauer der Ausstellung sich am Wettsingen in der Festballe beteiligen wollen. Die Anordnung, die von der bei solchen Gelegenheiten in Deutschland üblichen wenig abwelcht, aber dennoch interessieren dürfte, ist folgende Sämtliche sich meldende Vereine werden tn drei Klaffen geteilt Zur ersten Klaffe gehören Gesangvereine, die mindestens 10» Mil glieder haben, unter denen sich W Soprnna» 26 Alt,- 18 Tenor- und 24 Baßstimmen befinde». Dir Preist betragen in dieser Klaffe 18000 Mk.. 14 000 Mk. und 10000 Mk. Die Gelänge, welche bei de», Wettstreit vorgrtragen werden müssen, sind „Und die Herrlichkeit de» Herrn" aus dem „Messias" von Händel: „O erireittlcheS Licht" ans der „goldenen Legende" von Sullivan und ,.Ooms ans)" vv» Parker. I» die zweite Klaffe gehöre» Gesangvereine mit mindestens 80 Mitgliedern, welche 26 Sopran, 21 Alt-, 14 Tenor- und >9 Bußslimmen baden. Die Preist be tragen 14lV0 Mk.. 10000 Mk. »nd 6000 Mk. Die Lieder, welche vvrgerrage» werden müssen, sind „Der Herr ist unsere Zuflucht" aus dem 46. Psalm von Dudlev Buck: „ära vsrum" von Gounod und der „Brantchor" aus der .Rostniungsra»" von Cowen In die dritte Klasse gehören die Vereine, welche mindestens 60 Mit glieder. darunter 20 Sopran-, 16 Alt-, 10 Tenor- und 11 Baß stimmen haben. Die Preise betrugen 10000 Mk.. 600» Mk. und 4»'0 Mk. Die Lieder, welche vvrgetrngen werden muffen, sind „Wie der Hirick, schiert" »ach dem 42. Pialm von Mendielssiilin: ..r4vo ronim" von Mozart und die .Dankiagungsliiimne" von Surette. Außerdem hat jeder Gesangverein, der an dem Wettstreit tcilnimmt. ein Lied nach eigener Wahl zn singe», das er vorder dem Musikbiireau zu nennen bat. Einer der Gesangsvorträge m»ß ohne Jnstrumeittalbegstilllng stattsinden. Gesangvereine, die nicht die öden angegebene genaue Einteilung in Sopran-. Alt-, Tenor- und Baßstimmen haben, können ebeniglls tettnebmen. bei der Be urteilung werden aber die von der AiiSilelluiigsleitnng ernannten Preisrichter aus die abweichende Eutteilung Rücksicht zu nehmen haben. Während deS Drucks eingegangene Drahtriielduillier» vom 2l. bez. 22. Oktober. * Heidelberg Professor Kuno Fischer macht am schwarze» Viett der Universität folgendes bekannt: Nach leidvollsten Schicksalen suhle ich mich bei meinem hohen Alter nicht nicht kräftig genug, um die akademischen Amts- und Lehrvflichten zu eriüllen. Ich habe daher das Gwßherzogliche Ministerium des Unterrichts gelieren, mich z» beurlauben. * Polen. Ter Rendant der städtischen Gas- und Wasser werke Oskar .Herrn lg. der nach Uitterich.lagnng von 15000 Mk. flüchtig geworden war. ist in einer Ortschaft bei Posen verhaf tet worben. * Pari S. Die „Agencc Havas" meldet aus Ditbuti: Es geht das Gerücht um, der NeguS Menelik habe wegen ver schiede,ree Zwiickieinälle, die sich an der englischen Grenze am Weißen Nil ereigneten. Beseht zur allgemeinen Mobil machung gegeben. * Rom. Im Ministerrate teilte der Präsident Zanardelli mit. daß er, gemäß seinem früher kundgegebenen Entschluß, aus Gesundhertstticksicliten de» König um Annahme der Demission gebeten habe. Er habe mit der Tcnriision bis nach der Variier Reise deS KönigspaareS gewartet, weil er vor derselben nicht die Krise kerbeisühre» wollte. Die anderen Minister sprachen ihr Bedauern über den Grund des Rücktritts aus und beschlossen einsttmmlg, gleichfalls zu demissionieren. * Tvncmonth. Heute nachmittag hielt Cbamberlain vor einer zahlreich besuchten Versammlung, die ihm einen begeisterten Emvsang bereitete, eine Rede, worin er ausfühite, er glaube nichk. daß der Wahltemri» so nahe bevorslehe, wie die Gegiirr voraussagten. In der Zwischenzeit werde er ans Werk geben. lBeiiall.) Wenn er beim ersten mal einen Mißerfolg haben sollte, sann werde er von neuem beginnen, bis er überzeugt sei, daß ent weder die Kolonien mit seinem Plane unzufrieden oder daß das englische Volk nicht imstande sei. die Bedeulung und Tragweite dieses Planes zu verstehen. * Christiania. Ten Abendblättern zufolge verlautet fol gende Zusammensetzung des Ministeriums Hagerup, welches morgen im Staatsrat ernannt wird: Professor Hageruv lMinistervrä'es und Justizminister). Dr. Sigurd Ibsen sNoiwegbäier Staatsminister in Stockholm). Prediger Han« Nilsen-HougeMinisicr für Kirche und Unterricht). Postmeister Schöning Minister sür Handel und Industrie). Großkausniann Birger-Kildal Minister der Finanzen und Zölle), AmtSiogenieur Honien Minister der öffent lichen ArbetteiO, Guisbesitzer Mathccsen (Ackerbauminister). Oberst leutnant Strugiladt iKriegsminister). Z» Mitgliedern des Staats- ratS in Stockholm wurden Scliiffsreeder Michellen und Land- gcrichtsanwalt Vogt ernannt. Das Ministerium würde somit aus süns Mitgliedern der Rechten und fünf der Linken bestehen. 81sll6 nneli xvbitl'lLV ^I»vn«I-^r»»8s»dv: Drahtmeldnngcn. Hofnachrichien. Meislerkrirse. Kommers. Erstes Philbarmoiwches Konzert. Literarische Ausblicke. Wetterbericht des Kal. Sächl. Meleorolog. Jnstltnrs in Chemnitz vom 21. Oktober 8 Uhr morgens lTcmvercttnr »ach Celsius). Wetterlage in Enrvva am 21. Oktober 8 Ubr früh: Station-, Name Richlung I » u. Stärk« SI«lt«r ZZ) t>«4Winde» > 1.4 Tp. ,- Station-« Name RtibUing u. Stärk > Witter KZ > d-»W»,d«« ) rp. z Stornow. 71L 8>V mäßig wolkig ch S»td«r 7K7 lS ktält hälbbid 4- 7 - «iaS'oi! iS rv8w krtscd kaldbed »-ul S-tll, 54 i68>V mäßig!ivolkw chiz Ährtsttanld K8 88<> schwach ltteqcn ch " Münster 4 r>g ttttnr I-KttbeUtr » Havarand. b8,8 stark TLnee » Berlin 6K. 80 leicht Wolken! 0 Lkude-näS -l- Karlsruhe 63 >8IV letchr haldbed o Stockholm «S)8SV Ikiäi, bawoed ch l - Zrank'.M. es!» tqwaä! kr»«! ^ 2 kovenhag. 64 8 schwach dalbbed I iß- Me, a «iL'So tetchlwatN, - o M«N«i 66 leicht heiter o - Varl« 'k -I Lwinem. 2 6K S leicht wolkc»il!-4. 1> 0 München 8 g«!» I«I<tßw°tknI - l! o S tagen 62 8 mäh. bedeckt ^om 68 kk 3 wolkenl 4- 4 Lolt 60 >0 schwach bvdeckt j-j. k — Nizza 66 80 2 wolkig 1 n vomda. t 61 080 schw wolkig 1-4-26 Kliemni, 7 65 8 leicht wolkenl 4. 2 o Unter allmäblicver Abnahme de» Luftdrucks hat sich die Depression nord- wcsillrd von Scbvrilaod unter 71K Mm. verliest, der bohr Druck ziebl sirb nach Osten zuruck. Bei lcichrcn, unbestimmten Winden und lübler Tcmpe- rrttnr bcrrsrvl teil» beitcres. teils nebeliges, trockne» Weiter; vielfach ist Nachtfrost eingeircien. Prognose rur den 22. Oktober. Weller- Trocken, wenn auch mebr oder weniger trüb. Temperatur: Unternormal. Wmvuriprung: O'l. Barometer: Mittel. Witterung tn Sachie» am 20. Oktober. StaNon s««. dähk m Ten rr 1P. S 8 wind Zs Zs Station See höhe Mitt. 8) Ml«. ' ^ I Wtiid ß vr««d«n Uk 3 0 0.9 0X0 l lO I ^reiberg NW rn >.» 080 2 2.ä ttctvU» 117 4.K 3 6 080 2 0 3 Lärneederq 4!iö 2 3 0.3 080 2 05 Soldtz 162 3.8 3.1 1» 3 04 Elster 500 l.k j 0.« krxrv > 22 vau,en 202 1.0 -0.3 X 3.0 Allenberg 7K1 0 1 '-25 X 1 1? 2 Zittau 2K8 i.o -0.3 X 2 0.3 Netyenhain 773 -0.1 0.1 o -4 Ldemnttz 310 27 0.8 XX0 I 0.« zichl«tb-ra 1213 -2.» -2.« r, r s» In Allenberg sielen am Nachmittag und Abend de» 18. Oktober noch iS Äm. Niederschlag, also innerhalb zwei Tagen l>0 Mm. Am 20. Oklodrc war das Weller nidig, vorwiegend trocken und teilweise heiler bei abnevmenoer Temperamr. Mehrfach trat Nachisrost em (Minimum Futilelberg — »,k Kr.1, die Mittelwerte waren bi» zu 6 Gr. Gaustd) uniernormal, da» biMe Maximum betrug 8 Gr. (Leipzig). Neis- und Nebeldiidung. Schneetirs«: Neidcnhain 0, Fichielberg 20 Zentimeter. Dresden, 21. Oktober. Barometer von Optiker Eduard Wiegand (vorm. O»k. Bölold), Wallstraße 2. Abend» S Uhr : 7k« Millimeter, »ge ilten. Thermomeirograpb nach Celsius. Temperatur: höchste S Br Seme, ntedrlgsie Ei»»unkl. LU»ouw»il>. Wasserst,,»» der tSUie unv Moldau. Budweis Prag Pardubitz Melnik Leitmerltz Dresden ... . ^ . „ , . . 20. Oktober -l- 42 -4- 53 -ff 81 -ff 38 -ff 86 - «0 loren ist. und statt sich vom öfsentllchen Leben »urückzuziehen. wie! 21. Oktober -ff 43 -t-W -ff 77 -ff63 Z-46 -SS
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