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- Erscheinungsdatum
- 1903-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190310131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031013
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-13
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
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SerugrgebW: »ntWdrlt» «» »n»»e> t«l tL,NL tw«mali,rr üutraaun, dunb «nlrre Bottn >»«»»« und »«,„». an Sann- und Montaoen nur einmal) » Pst,»»V,. d>md au»wSr«Z,e »om- » «t, b«, , Mt, »0 Br« «uimaliaer Zukelluna durch d>« Bos«»Mt IicknrBtstrllurld), im«u«. >a»d mit vttivrechrndrm Auichlaar, N achdruckalterilrtilel«, Oriainal- Milieilunaen nur mit deutlicher Luellenanaade i.Dresd, NaLr") »uILllli, Nacktrüalich« Lonvrar- anivrüch« kleiden unberücksichtigt: u« verlangte Manuikrivt« weiden «übt anldewabrt, relearamm-ildresie: «achrtchten Dr,«Se» GtßrMcl 1856. vor Vvt»U-Vvrkaitl ävr t)ruuvü!mL-1«r»1»rLL ^stmurkt 6 Lokliolsrurrt blot«» tn ^snobmaolrvollor Xunkübrurre o»r?sroisrto uost ^»ralort« klüt« nnob olesnsn, »nvls?anisor, I.ouckonsi- «inst tVionor dlociollsn. Los. Lülmsodort Sc Sükao ^ . Ur«»»« e»t» »»„»«I,« so ^ Vertstättsv lür LisevkoortriillUoilell v. llLrodlllsadsv, Lsu- u. Lwutredlasrvrei. LiwrlLvkwIeäe. - kvzr. 184V. mit «tvlrtnsefism. nxl1r»al»odvw. 1r-dt0«mi»s,on»- und ttsvödsvisd. ^vli»8 8edL<Med 8«« I«, pant. o. I. Lt. SblellMiliipKegeiüISiil!« kür 6s«. olettr. luckt, Lotroioum. iisrrsv. SauptgeschitftsfleNe: Marte»,tr. L8/4V. /lnreigen-^änf. Innabme von Ankündigungen dis nachmittag« 3 Uhr Sonn- und yeiertagg nur Marienitrahc 38 von tl big '/>t Uhr Die i ivaltige Grund- «ile lca, « Silben! r» Vi, , An kündigungen aus der Vrivakicite Zeile 28 Psg,: die Sivaltiae Zeile als „Ein- aeiandt" oder aus Leilieite so Psg, 8n Nummern nach Sonn und fteiei- tagen 1- bez Livalligc Grundzeiten so. 4v de», so und so Big nach be sonderem Doris, Auswärtige Au,- träge nur gegen Borausdezablun,,, Belegdlätter werden mü 1»!Lig. berechnet. Sernivrechanschluh: «mt l Nr. U und Rr. 20»«. kerwLLvlltv LusstoUiwK von Sr»»t-llii»ttstt»»ge» >i. klmitier-klestclil»»»»» 8 « NiltH r L Vuedvarvu. tsgsr Iweltl«!«»!' Iliiltrell«!'». seglirelm »I«gs»t»r lliMig-, «»»»»-«. k»lst»ltt»IIe iüepmrnin l'öl'Zeliel, ^ in »II«» l»»ll»!'»s» ksldsii »ml ktlM-ylisMs» r« dllllgrle» krs!»e«. ^ «z- r». Nr. 284. Elikttl Offiziöser Sammelrui argen die Sozialdemokratie. lagSwahteii, Die Opfer des Gerüsteiniiurzes, Lage in Oslcisie». Hafnach,ichten, Land-! Mutmaßl, Witterung: j ..Maria Stumt". Shaws „Helden". j Wärmer, rcancrisck,. : Diettstag, 13. Oktober 1 '.W3. Ci« offiziöser Sammelrnf gegen die Sozialdemokratie. Die „Nordd. Allgem. Ztg." spricht sich in einer längeren Be trachtung über den mitgeteilten freikonservativen Wahlausiuf zum preußischen Landtage ouS. der mit der Parole schließt: „Das Paterland über die Paitei, das Gemeinwohl über die Sonder- intcressen!", und gelangt dabei zu einer den Worten nach sehr entschiedenen Stellungnahme gegenüber der Sozialdemokratie. 'In den aus die sozialdemokratische Geiahr bezüglichen bemerkenswerten Auslassungen des oberosfiziöien Blattes wird im Gegensah zu ver einzelten Partelknndgcbungen »nd Pretzärcherungen daraus hin- gemiesen, daß „in Preußen und im Reiche noch andere Faktoren ein entscheidendes Wort zu sagen haben als die Parteien", und dieser Hinweis auf die Macht der Regierung bildet gewissermaßen die Folie, auf der folgender Appell an die geichlossene Solidarität der nationalen Parteien gegenüber dem Umsturz erlassen wird: „Gerade in bürgerlichen Kreisen, die an der Ueberzrugung sesl- dalten, daß die Bürgerschalt die sozialistische Gefahr aus eigener Kraft überwinden werde, müßte, wie man annehmen sollte, den Tendenzen enlgegengearbeitet werden, die ein Zmammenwirken der verschiedenen bürgerlichen Parteien zur Erreichung jenes großen Zieles zu erschweren, wenn nicht gar unmöglich zu machen geeig net erscheinen. Jede Epoche hat ihre Aufgaben, die in erster Reibe eine Lösung erheischen. Es mögen dereinst wieder Tage onbrechcn. in denen die alten Gegensätze zwischen den bürgerlichen Parteien in ihrer ganzen Schärfe Geltung erhalten. In absehbarer Zeit jedoch wird schwerlich ein inncrvolitiiches Problem hervortrctc», das in höherem Maße die Aufmerksamkeit der Orffentlichkeil erfor dert als das Problem, die irregeleiteten Massen von de ni materiellen und moralischen Terroris mus; »befreien, deudieSozialdcmokratie über sie ausübt." Es ist ohne Frage erfreulich, daß die Erkenntnis des die ge- ^ sowie innere Lage beherrschenden Charakters der sozialdemokra tischen Geiahr in einem führenden offiziösen Blatte einen so rück- hallloien Ausdruck findet. Die Freude darüber wird aber gleich wieder wesentlich aedämpft, wenn man an die Worte den Maß- ttab der Taten legt und sich vergegenwärtigt, inwieweit sowohl die regierenden Faktoren, wie die nationale» politische» Parteien bisher IN! stände gewesen sind, das von der „Nordd, Allgem, Ztg " bezeichnet«: Problem einer auch nur halbwegs befriedigenden Lösung znzufuhren Soweit die Regierung in Betracht kommt, drängen sich »iiwillliiilich die vielfachen zahmen und abtchwächende» Urteile >„ die Erinnerung, mit denen Gras Posadowskh vor dem Reichs tage über die Sozialdemokratie aufgewartet und ihren unvcränderl ,cvolulioiiä>cn Grundzug hinweg zu disputieren versucht hat. Häkle in diesem Punkte in den leitenden Kreisen von Anfang an eine unerbittlich strenge Auffassung, wie sie allein den Tatsachen entspricht, geherrscht, so wären guch die verschiedenen geietz- gcbcriichen Versuche, welche die Regierung km Laufe der Zeit zwecks Errichtung wirksamerer Schutzdümme gegen den Umsturz unter nommen hat. nicht so kläglich im Sande verlause». Mai, denke nur. um bloß ein Beispiel anzuführe». an die vcrnngliickte Vorlage über einen verstärkten Schutz der Arbeitswilligen, dessen Not wendigkeit im Interesse der staatlichen Autorität mit jedem neuen Ausstandc klarer hervortritt und der immer wieder von berufener Teile mir Nachdruck gefordert wird. Der Entwurf kam im Reichs- rage infolge des Versagens der politischen Zuverlässigkeit des ge mäßigten Liberalismus in der Sache zu Fall, und die Negierung beruhigte sich dabei, anstatt die äußersten Mittel selbst bis zur ,'ko»sca»enz der Auflösung des Reichstages cmzuwenden. um das. was sie feierlich als das Mindestmaß des Erforderlichen erklärt hatte, nun auch wirklich in die Praxis unizuletzen. Es liegt aut der Hand, daß ein so wenig widerstandsfähiger Wille nicht den unbändigen und gewalttätigen Terrorismus zu brechen vermag, den die Sozialdemokratie auf die Massen auSübt. Läßt sich so die Empfindung nicht zurückhalten, daß der offiziöse Appell an die Tatkraft des Bürgertums zur Ueberwindung der Tozialdcmokratic weit größeren Eindruck machen und tiefere Wirkung erzielen würde, wenn hinter ihm eine zielbewußte und cnlschlossene Regierung mit hinreißender und richtunggebender Initiative stände, so kann dock, auch gleichzeitig nicht die sach liche Berechtigung verkannt werden, die in der offiziösen Mahnung zur Zurückstellung des Partcihaders angesichts der zunehmenden Preßpolemii, und der wahlpolitischen Reibereien zwischen Kon servativen und Nationalliberalen liegt. Bei Gelegenheit der zoll- politischen Kämpfe im Reichstage ist cs ja einmal gelungen, em slarleS Exempel zu statuieren, was ein unbeugsamer Wille und geschlossene Einigkeit auf seiten der Ordnungsparteien vermögen. Tainals lag die Sozialdemokratie tatsächlich völlig überwunden am Boden und alles Rasen und Toben ohnmächtiger Wut ver mochte nichts gegen die starken nationalen Arme auszurichten, die den Umsturz wie mit Eisenklammern umschnürten und ihn zum Gehorsam, zur Unterwerfung unter den verfassungsmäßigen Willen der ordnnngsparteilichen Mehrheit zwangen. Wie mancher heiße Wunsch, daß jene Lehre für die staatserhaltenden Parteien nachhaltig sein möge, ist damals aus patriotischem Herzen empargestiegen! Und heute? Heute befinden sich die jenigen, die vom Standpunkte des höheren nationalen Interesses gegenseitig aufeinander angewiesen sind, schon wieder in Heller Fehde, und die Möglichkeit eines erbitterten Kampfes zwischen den beiden großen nationalen Parteien, dem Konservatismus und dem gemäßigten Liberalismus, erscheint in verhängnisvolle Nähe gerückt, wenn es nicht noch rechtzeitig gelingt, durch das von höherer Warte als der Zinne der Partei gegebene Signal: „Das Ganze halt!" die auseinander stürmenden Reihen zurückzuhalten und die vom Standpunkte der allgemeinen Wohlfahrt aus un bedingt nötige Einigkeit wieder herzustellcn. Den wesentlichen Teil der Schuld an der jetzigen, vielfach zugespitzten Entwicklung des Verhältnisses zwischen Konservativen und Liberalen trägt, wie der Wahrheit gemäß festgeslellt werden muh, der Liberalismus selbst. Die letzten Reichstagswahlen mit ihrem dem Liberalismus ausgesprochen ungünstigem Ergebnis »egten den führenden liberalen Elementen die Frage nahe, aus welchem Wege und durch welche Mittel der verloren gegangene Einfluß auf die Bevölkerung zurück zu gewinnen sei, und die Antwort der einsichtigen Vertreter der liberalen Weltanschauung lautete übereinstimmend: „Nur durch eine produktive, das politische Verantwortungsbcwußtsein stärkende Vertiefung des liberalen Gedankens." Statt dessen ist aber der Liberalismus zum großen Teile wieder in seinen alten Fehler des abstrakten Doktrinarismus verfallen: er hat sich nicht bemüht, produktive praktische Arbeit mit den Konservativen zusammen zu leisten, sondern ist aus Grund theoretischer Unstimmigkeiten mehr und mehr in Gegensatz zu den Konservativen getreten, Don dem eigentlichen Linksliberalismus L la Dr, Barch, dessen ganze politische Weisheit in der Kapitulation auf Gnade und Ungnade vor der Sozialdemokratie besteht, kann man hierbei von vorn herein absehcn. Woraus es ankommt, ist allein die Haltung der nationalliberalen Partei, und gerade diese gibt zu berechtigten Ausstellungen Anlaß. Bezeichnend für die Art der Auffassung, die jetzt in manchen nationallibcralen Kreisen herrscht, ist bei spielsweise der Umstand, daß auf dem jüngsten Delegiertentage in Hannover ein Redner ein wahres Schreckgespenst von „Reaktion" und „Scharfmachertum" an die Wand malte, Finstere Gestalten sollte» darnach zur Zeit im Laude umherschlcichen, und in den Säulenhallen der Paläste, za sogar auf den Kanzeln der Kirchen das Wort: „Revolution!" raunen, um schließlich durch die all gemeine Furcht vor der Revolution ihre angeblichen finste ren Pläne zu verwirklichen. Glaubt denn aber jemand von den Herren, die so etwas predigen, im Ernste, daß die Konservativen als solche — einige ver einzelte Ultras mit extremen, tatsächlich „reaktionären" Grundsätzen können doch nicht mitzählcn — etwa zu emem allge- i meinen Umsturz der Verfassung, zu einer Aufhebung der sozialen Gesetzgebung »nd wer weiß, was sonst noch, zu haben wären? Nein, der Fall liegt vielmehr so, daß gewisse gemäßigt liberale Kreise das Heil für ihre Partei auf einem falschen Woge suchen, indem sie der Meinung sind, sie müßten einen „Tanz um den Freiheitsbaum" aufführen und deshalb dem Volke, das darüber gebührendermaßen zu schaudern hätte, den Popanz der „Reak- üon" oder, wie man neuerdings sagt, des „Scharfmacherlums", Vorhalten. Das ist des Pudels eigentlicher Kern! I Wenn der dem radikalen Wortschatz entnommene diskredi- tierende Begriff „Scharfmacher" auch von gemäßigt liberaler Seite auf solche patriotischen Elemente angewandt wird, die ledig- sich in Erfüllung ihrer nationalen Gewissenspflicht die nach ihrer Meinung geeigneten Kampfmittel gegen den sozialdemokratischen Terrorismus befürworten, jo muß ein solches Verfahren natur- aemäß dazu beitiagen. die von der „Nvrdd. Allgem Ztg" beklagte Wirkung hervorzurusen, daß „die gemeinsame Stoßkraft aller Gegner der Sozialdemokratie gegen diese abgeschwächt wird": die also „Gekennzeichneten" aber werden die Empfindung haben, daß , unter solchen Umständen der Name „Scharfmacher" geradezu als ! eine Ehre angesehen werden muh. Außerdem tritt in der ge- 1 mäßigt liberalen preußischen Presse angesichts der Landtagswahlen das krampfhafte Bestreben zu Tage die Regierung aufzustacheln, daß sie den Zankapfel der Kanalvorlage abermals zwischen die Parteien wirft, und gleichzeitig schiebt man den Koniervativen allerlei lichtscheue ministerstürzlerische Machenschaften, auf die im einzelnen einzugehcn, sich nicht lohnt, unter. Wenn dann im berechtigten Unmut darüber in der konservativen Presse einmal ein derbes Wort fällt, so wird auch das sofort wieder krumm ge nommen und als Beweis für angebliche Pläne zu einer „Revolu tion von oben her" verwenet. Im vaterländischen Interesse ist dringend zu wünschen, daß innerhalb des geinäßigten Liberalismus bald diejenigen Elemente wieder die zweifellose Oberhand und Führung gewinnen mögen, die begreifen, daß das Deutsche Reich und Preußen seiner ge samten Eigenart nach nicht eine rein liberale, ebensowenig wie eine rein konservative Regierung haben können, sondern daß wir auf ein harmonisches Zusammenwirken von produktivem Liberalis- mus und gemäßigtem Konservatismus angewiesen sind. Möchte in diesem Sinne, der unmittelbar auf die Notwendigicit einei Wiederherstellung der alten Bismarckschcn Kartellpolitik gegenüber der Sozialdemokratie führt, der offiziöse Mahnruf zur Einigkcr: aller patriotischen Kreise gegenüber dem bedrohlich fortschreiten den Umstürze nicht ohne Wirkung bleiben! Nicht das politische Partei-Interesse darf, wie der Minister Freiherr o. Hammcrstcin bei der Enthüllung des Bismarck-Denkmals in Posen zutreffend ausführte, für das Verhalten auf konservativer und liberaler Seite entscheidend sein, sondern allein der nationale Gedanke aus der Grundlage strenger Selbstdisziplin und einhelligen Zusammen wirkens zu dem hoben, vom Altreichskanzler uns vorgezeichneten Ziele der Einheit, Macht und Größe des deutschen Vaterlandes, kairiao inserviaucka aonsunror! Im Dienste des Vaterlandes verzehre ich mich! 'Diese ruhmvolle Bismarcksche Devise sei alle zeit auch die Leuchte der nationalen Parteien im Kampfe wider den Umsturz! Neueste Dealitmeldnnqen vom 12. Oktober. Zur Lage in Ostasien. Die neuesten telegraphischen Meldungen aus Ostasren lauten widersprechend Während eme Privatmitreilung der „Jrks. Ztg." bereits von dem unmittelbar bevorstehenden Ausbruche von Feind- seligkeiten wissen will, lautet eine Reuiernachrrcht noch unver ändert friedsich und hoffnungsvoll. Man wird darnach wohl immer noch hoffen dürfen, daß der bewaffnete Konflikt vermieden wird, wenn auch angesichts der scharfen Sprache der russischen Presse die Erkenntnis^ daß die Lage kritisch geworden ist. nrchr von der Hand gelmeien werden darf. Die beiden schwebenden Streitfragen zwilchen Rußland und Japan sind die Räumung der Mandschurei und die Besitzrechte von Korea. Es ist kaum anzunchmen, daß Rußland bei der gegenwärtigen Weltlage um der Mandschurei willen, die ihm ja doch ohnehin sicher ist. das Risiko eines Krieges auf sich laden wird, und deshalb hat die Vermutung, daß hier einige «Lcheinkonzessionen, mit denen Japan sich einstweilen auch begnügen dürste, von russischer Seite §u- gestanden werden, Wahrscheinlichkeit für sich. Die koreanische Frage ist im Augenblick jedenfalls die brennendere, weil durch sie das nationale Interesse Japans besonders empfindlich be rührt nnrd. Vielleicht wird aber auch in diesem Streitpunkte der sich bietende Ausweg einer Teilung auf halb und halb als einst- wellige Lösung der Schwierigkeiten von beiden Seiten akzeptiert. Im einzelnen lauten die vorliegenden Meldungen: Frankfurt a, M. Der „Frks, Ztg." wird aus Schanghai gemeldet: Hier ist eine Nachricht aus Tschifu eingetroffen, daß die Japaner Masampho auf Korea eingenommen haben. Man erwartet die offiz,cllc Kriegserklärung, London, Dem „Reuterschcn Bureau" hat der japanische Gesandte in London, Vicomte Hayashi, mitgeteilt, die gegenwärtige Lage bestätige in keiner Weise die bezüglich der russisch- java nischen Beziehungen umlautcndcn Gerüchte krisge- rischer Art, Von einem Ultimatum könne keine Rede sein. Die Vereinigung der russischen Kriegsschiffe bei Port Arthur sei leicku u erklären durch die gewöhnlichen Flottenbewegungen. Daraus onne keine Drohung gegen Japan hergelcitct werden. Der japanische Gesandte erklärte ferner, er habe keine Nachrichten über die Räumung der Mandschurei durch Rußland erhalten London. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Niutschwang vom 9, d, M, gemeldet. Der hiesige russische Zivilgoiiverncur Hai bisher keine Instruktionen über die Zurückziehung der Truppen erhalten. Der chinesische Taotai von Niutschwang kehrte vvv kurzem hierher zurück und versuchte Unterhandlungen einzuletten bezüglich der Uebcrgabe der Regierung an die Chinesen; als der ruffische Gouverneur ihn jedoch auffordertc. abzureisen, kam er dieser Weisung nach Der russische komniandiereude General, der kürzlich einen Urlaub nach der .Heimat angetreten hatte mit der Absicht, in Rußland zu bleiben, hat für den Winter in Niutschwang ein Haus gemietet »nd kehrt mit seiner Familie zurück. Die russische Regierung erhält viele wertvolle Grundstücke zu lächer lich niedrigen Preisen von oen chinesischen Innungen infolge eines durch die russischen Beamten ausgcübten Druckes, Alle diese Umstände unterstützen die Vermutung, daß die Russen zu bleibe» gedenken. London, sPriv -Tel.s Die „Morning Post" läßt sich aus Tschifu melden, die Javaner hätten beschlossen, nach Ablauf des von ihnen gestellten Ultimatums die Feindseligkeiten zu eröffnen. Nach „Daily Mail" hält sich tue Landung java nischer Truvven in Masampho sKorea! innerhalb der Grenzen der javanischen Vertragsrechte, da die koreanische Regierung seiner zeit aus Anlaß des Baues einer Zweigeisenbahn dort ein Stück Land an die Japaner abtrat. Berlin, sPriv-Dcl,> Das Kaiserpaar kehrt dieser Tage aus Hubertusstock nach Berlin bczw, Potsdam zurück. Am Freitag treffen die Prinzen August Wilhelm und Oskar aus Plön in Potsdam ein, wo am Sonntag ihre Konfirmation stattsindet. Am Freitao nachmittag kommt auch das griechische Kronprinzeu- paar nach Berlin, um der Enthüllung des Denkmals des Kaisers und der Kaiserin Friedrich beizuwohncn. Es wird bis zum 19. d, im hiesigen Schlosse wohnen. Posen, Ter Wortlaut der Rede, die Minister Freiherr v, Rheinbaben aus dem gestrigen Kommers hielt, liegt vor. Darnach sagte der Minister u, a,: „Welch ein Anblick, die Tausende und Abertausende patriotischer Männer mit uns um das Denk mal des großen Kanzlers vereint, mit uns jubelnd den Moment begrüßend, als die Hülle siel! Der gleiche einmütige patriotische Geist durchwehte das Frst heute Mittag, In solcher Stunde empfindet man doppelt, wie uns allen, an welche Stelle Gott uns auch gestellt hat, das eine innige Gefühl vereint: Die Liebe zum Baterlande, die Liebe zu deutscher Art! Nichts bezeug! mehr die Gemeinsamkeit der Bande und Empfindungen, die uns alle umschließen. Meine Herren, wenn Sic alle gemeinschaftlich und treu die Aufgaben erfüllen, die hier in der Ottmark unserer harren, dann dürfen Sie auch sicher sein, daß die königliche Dtaatsregierung Sie nie und nimmer verlassen wird. 8in«-c>,-,- ot. aaimtantai-, lartter und beharrlich, lautet eine preußische Devise: lauter sind unsere Absichten, und nachdem aus dem Munde des Trägers der Krone un letzten Herbst feierlich be stätigt worden ist, daß weder an der Sprache noch an der Religion der anderswrcchendeu Bewohner Preußens gerüttelt werden wird wird es keiner mehr wagen, an der Lauterkeit unserer Absichten zu zweifeln. Aber es versteht sich andererseits auch von selbst, don wir den staatsrechtlichen Zustand der Provinz nicht an- tastcn lassen daß wir diesen Eckstein aus dem Gebäude unseres
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