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- Erscheinungsdatum
- 1903-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190310123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031012
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-12
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
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Seite 4 »Dresdner Nachrichten« Stile 4 Montag, LS. Oktober tvl»:r ^ Nr. 2»» 8 W4 oes StrafgeietzvuchS. Eine follb« wurde vrelleicht am ebenen Klarheit in der Sache schaffen und zum mindesten d>e Folge haben, daß die Anzeigeerstatterin in Zukunst vorsichtiger in der Aufstellung von Bchauptungen ist, die geeignet sind, die Ehren haftigkeit anderer Leute in Frage zu stellen! -andschrtftenbeurteilung. Nicht« Johanna <40 Pfg.1. Die in hohem Grad« barinoniicke Schrift verritt Intelligenz im allgemeinen und gute Bildung, sowohl geistige als Herzensbildung im bewnderen. Ich vermut», doß Du nicht mehr zu den jüngsten Deine- Gcschlechis gehörst und über «in« gut« Dosis Welt- und Menschenkenntnis verfügst. Bon Tein- oeramrnt bist Du überwiegend 4 und ich gehe ivobl nicht fehl in der An nahme. daß zu Deinen Vorzügen ein gesunder Humor gehört, der vermut lich von Deiner Umgebung einigermasien gesürchiet ili, wert er sich gern mir den Schwächen de- lieben Nächsten beschäftigt. — Nichte Eisbeth i»0 Psg.j. Die sehr unregelmäßig« Schrift spiegelt geistige Beweglichkeit und launen- vastes Wesen wider. Du wechselst Deine Ansichten und Meinungen wie Deine Handschube und verdammst morgen in den Abgrund der Hülle, was Du Iieut« in den Himmel erhoben hast. Du gehst leicht Freundichaus- bündiuff« «in und überschüttest eine neugewonnene Freundin »nt Lieben«- Würdigkeiten und opferwilligen Gefälligkeiten. bis ein oft ganz gerinasUgiger Umstand Deinen Mißmut ausstachelt und Dich veranlaßt, das Frcund- ichafisband ebenio ichnell zu zerreißen, wie es geknüpft war. — Nichle Waldblume i30 Psg >. Du tust ohne Zweifel ei» bescheidenes Memchen- kino. lü und II. v, 13 und anspruchslos. Von Tempernmenl »lehr 4 als lg, fleißig und ordnungsliebend. — Nesse Richard <30 Psg.s. Die etn- geiandte weibliche Handichrüt iveist absolut keine Spur von den Cbarakler- cigenrüinlichkeitcn auf, die Du der Schreiber!» andichieft, nanieniiich scheinen mtr Deine Zweisel a» der WahrbettSliebe und Offcndeit Deiner Zutunsligen — denn ui» diese bandelt cs iich doch wobt — gan, und gar unberechligl zu sein. Tu bist, wie aus Deiner Handschrift deuilich dervorgebl. von Eiler- iuch« geplagt und bildest Dir vermutlich ein. baß Dir die Schreiderin etwas aus ihrer Vergangenheit oder auch von ihren Absichten für die Zukunst ver schweigt. Sei kein Narr. Richard, und gewöhne Dir jene dumme Leiven- 'chast, di« mit Elser iucki. was Leiden schasst, ad. Und wenn Du ernmal denn Abgewöhnen bist, dann stich« Dick auch gleich des Jähzorns mit zu entledigen, der einen hervorstechenden Zug Deines Charakters ausmacht. wie die schroff in Keulensori» endenden Buchstaben in Deiner Schritt er kennen lassen. Scheinst ja tonst kem übler Kerl zu sein, wenigstens 3l. 13 und ausopsemnassäbia. — Nichle Olga <25 Pfg.>. Tie eckige Schrift läßt aus Hartnäckigkeit schließen unv im Verein mit der auffallend schrägen üage der Schrift, die sür sich allein aus Empfindsamkeit bindeuiee, ergibt sich aus- aBprochener Egoismus. — Neffe Max iüv Big.). Deine Schrift verrät den Kaufmann und zwar gehörst Du offenbar zu der Sorte, die immer und überall daraus ausgebt, ein Kclchäfichen zu machen und für Dinge, die außerhalb des materiellen Perdienstrahmens liegen, kein Jntereffc bat. Du bist 35 und ohne Zweifel Spekulant, vielleicht auck einer von den Leuten, denen kein Glas Bier schmeckt, wenn sie es nicht mit «mein anderen aus knobeln können, in der Hoffnung natürlich, daß der andere verliert. Die lörmitch emgelvonnene NamenSunlerschrtfr verrat List und Verschlagenheit in geschäftlichen Dingen, so daß man sedeniails gut tut. Dir mit etwas Mißtrauen zu begegnen. — Nichle Minna <30 Pig.s, Du bist ein Kobold, der beständig den Kovs voller Nauven bat und kein größeres Vergnügen kennt, als andere Leute zu necken. Natürlich zeichnet sich unter diesen Um standen nicht nur der Zug 4 in Deiner Schrift durch besonders scharfe Prä gung aus. sondern es zieht sich durch dieselbe wie ein roter Faden auch der Zug 5 bin. Sorgen scheinst Tu nicht zu haben oder verfugst wenigstens über die schöne Gabe. Dich mit lustigem Huvo und Svrung über alles, ivas Dir nickt bebagt. hinwegzuictzen. Von ernster Arbeit scheinst Du icin Freund zu sein, desto mehr aber wohl von einem Bummelchen durch die Straßen, um an den Auslagen der Schaufenster die Augen zu weiden, namentlich in KonsektioiiS- und Putzgeschäiten, denn 25 bist Du. ater iebr. — Nickte Doris <30 Pfg). Die wo.-Igeorbiiele Schrift, exakte Zcilensübrung und genaue Jntervunktion kennzeichnen Dich als ein Menschenkind mil ma- tenellem Orbnungs- und Eimeilungssinn. Von Tcmveramcnt bist Du überwiegend 4. im übrigen 3l. >3 und 8. — NichteMariba <t5Psg.j. Der hervorstechendste Zug in Deiner Schrift ist die Neugier, und da der Zug 6 so ausgevrägt erscheint, daß er berclts veizwe selte Aelinlichkcil mit dem Zug 22 bat. so mag ich nicht wissen, wie viel Unheil Du >chon mir dem angerichtet hast, was Deine stciö gewitzten Othrchcn an Schlüssellöchern re. erlauschten. 1. bescheiden, ». saust, 3. duldsam, 4. heiter. 5. überniütig, 6. mitteilsam, 7. verschwiegen, 8. hilfsbereit, 9. vertrauensvoll, l0 einfach, tl. natürlich, 12. liebenswürdig. 13. gefällig. 14. demütig. 15. verträglich, 18. ansvruchsvoll. 17. leicht aufbrausend, 18. empfindlich. 19. ernst. 20. mürrisch, 21. verschlossen. 22. klatschsüchtig, 23. egoistisch, 24. mißtrauisch, 25. putzsüchtig, 26. kokett, 27. verlieb!, 28. iingeiällig. 29. kerrichniwlig, 30. streitiüchlig. 31. auimülig. 32. schwermütig. 33. hochmütig, 34. Mutig, 35. unternehmend, 36. zaghaft, 37. schüchtern, 38. eigensinnig, 39. rechthaberisch, 40. stolz. 41. launenbast, 42. strebsam, 43. blasiert, 4 t. eifersüchtig, »5. sanguinisch, 46. cholerisch. 47. vdlegmawch. 48. melancholisch. He i ra t s s e b n l u ck t S a n t w o r i e n. Neffe Rols <50 Pfg.) kommt mit Sicbenmeilensiiefcln daher, um aus einem Marsch durch die Sehnsuchtsecke seinem ihm offenbar nickt mehr zusagenden Junggeiellen- stande ein jähes Ende zu bereiten. Er stellt sich zu diesem Zwecke als ein 31 Jahre alter Oesterreickcr mit der Erklärung vor, daß er sich als Necken der eines guten Einkommens «freut, 1,78 Meier lang ist. zu den BIonvms gebürt und mit verträglichem Charakter und heiterem Temperament a»s- warlen kann. Tie in Frage kommende Nichle möchte möglichst von gleicher Größe, lieb und nett, m erster Linie aber häuslich und wirtschaftlich sein und einige Tausend Mark Vermögen besitzen, die inner Umstanden als Nolgroschen sicher angelegt werden sollen. Nols schließt sinne Epistel mit dem Bemerken, daß Eile Nol lul und er eventuell noch im Jahre des Hecks 1903 den Weg zum Standesamt cinzuireten beabsichtigt, um sich schon sür den nächsten Winter ein behagliches und warmes Nest zu bauen. — Nichte Liesbeth <50 Pig.l ist di« älteste Tochter ihrer Ellern und hat nach deren Tode dem das väterliche Ge'chäft weitersübrenden Bruver die Wirtschaft besorgt. Sie hat sich mit dem Gedanken vertraut gemacht gehabt, daß es immer so bleibe und sie dermaleinst ihr Leben als alle Jungser be schließen werde, weck der Bruder ihr wiederholt versichert bat. daß er nie heiraten werde, nachdem er die Einzige, die er gemocht hätte, nicht zur Frau bekommen habe. Doch was sind derartige Vorsätze, wenn es Amor gesollt, sie zu nickte zu macken. Ter brüderliche Hagestolz Hai olöklich eine -weile »Einzige« entdeckt, die im Vergleich zu der anderen noch weit mehr Anspruch auf die Bezeichnung »holder Engel« haben toll uno nun gibt« lein Hallen mehr. Die Verlobung ist bereits eriolgt und in Kurie kann Licsbeib ihr Bündel schnüren und bas Hausregiment der Frau Schwägerin uberantworlen. Was nun? Soll sie aus ihre „alten Tage" — Liesbeth bat ein wohlgezähllcs vierlclbundert Lenze aui dem Kerbholze — in fremde Dienste gehen ? Soll sic Televbonero« werden ? Soll sie die Schreibmaschine handhaben lernen und dann als 'ogenannte Klapperichlange in einem An- wailsbureau tätig sein? Das alles ist nicht nach ihrem Geschmack, und io will sie es dom lieber erst einmal mit dem Heiraten versuchen. Ihrer Ueberzeugung nach muß es dock noch genug nnverbeiratelc. strebsame Äe- ichästsleute geben, die eine sowohl wirtickaitlich tüchtige, als auch geickäslS- kundige Frau sehr »ölig brauchen, wenn sie vorwärts kommen wollen. Das Zeug zu einer solchen Perle glaubt Liesbelh in reichstem Maße zu haben, und was ibr Aeußeres und ikren Charakter betrifft, so braucht sie sich mit erstelcm nicht zu verstecken und mit letzterem nicht zu schämen. Da die Moneten — wie Liesbeth mit einem vielsagenden „leider" bemerkt — nun einmal eine so große Nolle in LeiratSangelegenbeiten spielen, so will sie nicht verschweigen, baß sie auch in diesem Punkte bescheidenen An sprüchen gerecht zu werden vermag. Ihr Zukünsiiger, den sie in den Reihen meiner Neffen zu finden hofft, kann bis 40 Jahre alt und eventuell auch Witwer — in letzterem Falle aber möglichst nur mit 1 oder 2 Kmoern — sein, muß aber zu den soliden Vertretern der speoias ttonin gehören und nickt gewöhnt sein, sein Vergnügen außer dem Hause zu suchen. Wie schon angedeulet, gibt LieSbetb einem tüchtigen Geschäftsmann den Vorzug und verstrickt. was an ihr siegt, dazu beizutraac», daß der Legen der Arbeit zickammengehalten und für ein sorgenfreies Alter das Nötige euiiaestcicherl wird. — Nichten Elsa. Martha und Frida <30 Psa > haben sich als beirals- luftiges Kleeblatt zusammengetan, mich um ' < Dutzend Neffen mil einem Schlage zu erleichtern. Sie machen sich die Sache allerdings sehr bequem, denn Elsa schreibt nur: »Bin 24 Jahre alt. Mittelgroß, brünett, verträg- sselbi lick und wirtschaftlich«, während Martha, 23jabng, von lick ungefähr dasselbe sagt, und die ebenfalls »nt 2» Lenzen beschwerte Frida sich als blond, schlank und heiter bezeichnet. Wie die begehrten Neffen beichaffen sein sollen, wird mit keiner Silbe verrate», was vielleicht die Annahme recht fertigt. daß cs den Dreien übcrhanvt nur darum zu tun ist, unter die Laube m kommen, mag der Zukünftig« dann lein, wie und was er will. — Nichte Hoffnung <1 M.1 führt sich mit dem Geständnis ein, daß sie bisher immer über die Heiratssehniuchisecke gelacht, nunmehr aber die Ueberzeugung ge- wonnen bat, daß die Ecke »dock vielleicht nickt gar so unrecht ist". Ick soll aber ja nicht glauben, daß sie heiralSwütig sei, Gott bewahre, aber es sei doch auch nicht gut, allein zu sein, was man erst in älleren Jahren emv- sinde. Nichte L. bat nämlich bereits 38 Lenze dinier sich, was aber nicht hindert, daß man sie allgemein erst auf 30 tariert. Sie gehört zu den dunkelblonde» Verlrelennncn des schönen Geschlechts unv spricht sich ein angenehmes Aeußere, iowie heiteres Temperament zu. Des weiteren er klärt sie, baß sic aus guier Familie stammt unv gegenwärtig Leiterin eines Sanatoriums ist. Der belr. Neffe muß Dresdner lern, da sie sich von ihrem geliebten Eldslorenz nicht trennen will, im übrigen aber braucht er kein Jüngling zu sein, sondern kann, wenn er nur sonst gesund unv stattlich ist, and — nickt zu vergessen — Vermögen bat, seine 60 Jährckicn aus dem Rücken haben. Sie empfiehlt sich mit dem Brmerken, daß «4 dock vielleicht einer der alten — varbon — »edlen" Herren mit tbr wagt »nd baß, wer wagt, gewinnt. Also nur Mut, den Kovi kostet es nicht. — Nickte Sonnen strahl <30 Psg.s schreibt aus KoUbus, daß ihr, weil sie so einsam und zurück gezogen lebt, die Gelegenheit fehlt, einen Mann kennen zu lernen, »nd ibr daher der Gedanke gekommen ist, daß vielleicht einer meiner Neffen an ihr Gefallen finden könnte. Sie stellt sich zu diesem Zwecke als eine mittelgroße, > 29jährige Blondine mit heiterem Temverament und liebevollem Cbarakter vor und versichert, daß sie sehr wirischattUch erzogen ist und sich auch soviel' erspart Hat, um eine schöne Wirtschaft vollständig einrichten zu können. Ihren Zukünftigen stellt sie sich ats einen guten, ordentlichen und sparsamen Mann vor. der sich ,u Hause wohlftihlt, «inen edlen Charakter besitzt und. von Berus Beamter ist oder sich sonst in gesicherter Lebensstellung befindet. I Oertliche- «nd Sächsisches. — Infolge der Entwicklung de» Jeriilprechwelcn» auf dem flachen Lande ist di« Relchspoftorrwaliung bereits seit einigen Jahren dazu übergeganaen. den Unfallmeldedienst. der sich vorbrr nur auf die Beförderung und Bestellung von Telegrammen erstreckt batte, auch aut die Zulassung von Gesprächen auSzudednen. Um wettere Kreise aus dieic Einrichtung aufmerksam zu machen, wird folgende» bemerkt: Zum Zwecke der Herbeirulung schneller Hilfe in Gefahren aller Art können Unfallmeldegespräcbe zwischen öffentliche» Gprechstellen. zwilchen Frrnsprechanichlüsse». sowie zwischen Fernsprechanschlüssen und öffentliche Gprechstellen auch außerhalb der gewöhnlichen Dienststunden gewechselt werden, sosern die Betrieb», und örtlichen Verhältnisse die Herstellung der erfor derlichen Sprechverbindungen zu der in Frage kommenden Zeit ermöglichen. Während der Nacht ist dir Avwralung der Gespräche unter Benutzung der Apparate der öffentlichen Gprechstellen nur Personen grtlatlet. die dem Verwalter der Stelle bekannt sind; sie kann unter gewissen Verhältnissen ganz ausgeschlossen werden. Die Gebühr für ein in der Nacht abzudaltende» unfallinelde» gelpräch biszurDauervonZMinuten beträgt: »)imOrtsverkehr20Ps. t» im übrigen Verkehr da» Doppelte der Gebührensätze. — min destens jedoch 50 Pfg. — Für UnfaUmrldegeipräche in den Dienst- vaujen während de» Tage» weiden außer den gewöhnlichen Ge sprächsgebühren Zuschläge nicht erhoben. Haben die Empfänger der Unfallmeidnngen keinen Fernsprechanichsuß, io werden sie, sofern die örtliche» Verhältnisse es gestalten, an den Apparat der öffentlichen geriiiprechsteüe herangerusen. Für dieses Herhetruseii kommt eine Gebühr vo» 25 Ptg. zur Erhebung. Die Gesprächs gebühren und die Gebühren für das Herbeirufen werden auch dann erhoben, wenn das Gespräch aus irgend einen« Grunde nicht zu staube kommt. — Ein ungemein stimmungsreiches, abseits vom Straßen- getriebe gelegenes Plätzchen, das von Einheimischen und Frem den darum mit Vorliebe aufgesucht zu werden Mögt, ist der 2' '" ' " wenn uraltem herrlichsten Farbennuancen spiegeln sich hier wider, wenn die Herbstsonne mit ihren Strahlen diese bis zur Dachhöhe sich hinauf- windenden Ranken trifft. Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn sich oft ganze Kolonien von der Malkunst Beflissenen dort niederlassen, um das liebliche und reizvolle Bild auf die Lein wand zu fesseln. Der Stallhof ist unter Christian I. s1586 bis 1591> von Ober-Landbaumcister Büchner angelegt und in der Mitte des 18. Jahrhunderts mehrfach umgebaul worden. Be hufs Aufnahme der Porzellan-Sammlung und für Museums zwecke erfolgte in den Jahren 1872—1876 em weiterer durch greifender Umbau durch den Ober-Landbaumeister Hänel, wobei das Gebäude die Bezeichnung Johannen:« erhielt. An dessen Südseite kam zu gleicher Zeit das als Kunstwerk sehr hoch eingeschätzte ehemalige Schloßkapellen-Portal zur Aufstellung. Es ist neuerdings restauriert worden und macht mit seinem reichen plastischen Schmucke auf den Beschauer einen vorzüglichen Eindruck, ohne dabei überladen zu wirken. Ur sprünglich vom Kurfürst Moritz geplant, wurde dieses herrliche Renaissance-Denkmal erst unter seinem Bruder Kurfürst August im Jahre 1556 vollendet. Vom großen Schloßhof kam cs 1732 an die Sophienkirche und von dieser — leider, möchte man sagen — an seinen jetzigen ziemlich versteckten Standort. — Für die Elst'cichnng der Gei'chlecknelgeichichte des Mittel» alters ist die Sokragistik, die Siegelkunde. eine der wesentlichsten historischen Hilfswissenschaften. Ost wird hierbei kein mit dieser vertrauten Forscher das Siegel in Anbetracht seiner großen Be deutung. die dickes im Rechtslrbrn des Mittelalters gehabt hat, wcrlvallere» Aufschluß geben, als der oft recht durstige Recbls- iiilwlt der Urkunde. Um der Erforschung der Geschlechtergrlchichte der sich fast über ganz Mitteldeutschland erstreckenden Wettiner Lande in mittelalterlicher Zeit, der Zeit der Blüte des Wappen» weieiis, eine sichere Grundlage zu schaffen, veröffentlichte der Königl. Sächsische Oberregterungsrat Dr. Posse im Aufträge der König!. Sachs. Staatsregierung in einem umfangreiche» Werke, betitelt »Das Siegel des AdelS der Wettiner Lande bis zum Jahre 1506«, vorwiegend aus den reichen Uckundenlchsstzeii der mitteldeutschen Archive in alphabetischer Folge die Siegel der ausgestorbenen »nd der noch blühenden Adels- geschlcchter. Ter mit 56 prächtigen Lichldrucktafein ausgeitattele erste Band dieses wichtigen Quellenwerkes ist soeben im Verlage des »Apollo«, Franz Hoffman» (einer Abteilung der bekannten Trockenolattenfavrik und Fabrik von Apparaten für Photographie und Proiektion in Dresden) erschienen. Ihm sollen noch etwa fünf weitere Bände folgen. — Diejenigen Studierenden, die im kommenden Winter semester die Universität zu Leipzig zu besuchen gedenken, wer den auf den vorzüglichen Mitlagstifch aufmerksam gemacht, der im dortigen Evangelischen Bereinshause sRoßstraße 14) reichlich und kräftig für den bissigen Preis von 60 Pfg. in einem geräumigen, freundlich ausgestarteten Saale geboten wird. Besonders an genehm wird es empfunden, daß dort niemand genötigt ist, etwas zu trinken oder Trinkgeld zu geben. Im Soeisefaale liegen gegen 300 Tagesblätter, illustrierte und wissenschaftliche Zeitschriften, aus. Da der Reinertrag aus dem Wirtschaftsbetriebe den An stalten der. Inneren Mission zu gute kommt, so fördert man durch die Beteiligung an dem Mtttagstische deren Liebesarbeit. Uebrigens kann man auch im Hospiz des Vcreinshauses sehr preis wert logieren. — Die Ziehung der Lotterie der 9. Sächi. Pferdezucht- Ausstellung erfolgt am 8. Dezember. Lose L 1 Mk.. 1 l Stück 10 Mk. sind allerorts in den mit Plakate» versehenen Geschäften zu haben oder durch das Sekretariat des Dresdner ReiiiivereiilS. Dresden. Prager Straße 6. 1-, z» beziehen. — Eine vokzüglicbe Kartoffelernte haben die Land wirte in der Gegend von Plauen i. B. in diesem Jahre erzielt, sowohl hinsichtlich der Menae als auch in bezug aus die Güte. Der Zentner Speisekartoffeln wird gegenwärtig schon sür 2 Mark angeboten. — Frachtvergünstigungen. Die Sächsisch« Staatsbahn- verwalning gewäbrt aus ihren Linien unter de» üblichen Bedingungen sür nackvcrzeichnete Ausstellungen frachtfreien Nückiransporl der ausgestellten Tiere und Gegenstände, soweit dieselben unverkauft oder unverlost ge blieben sind: Internationale Ausstellung für Mologravine und graphische Künste in Mainz vom 8. September bis U. Oktober; Kaninchcn-Ausftel- lungcn in Neustadt a. Orla am 7. und 8. November, in Dresden-Plauen vom 15. bis 18. November, in Adors <Erzgcb.> am 29. und 30. November; Kaninchen-Ausstellung, verbunden nnt einer Grubenausstellung in Gever, am 8. und 9. November: Geflügel- und Kaninchen-Ausstellung in Stettin vom 21. bis 23. November. — Her in. Heillers Verzeichnis sämtlicher Po ft orte rn Deutschland und Oe st erreich-Ungar »mit Bezeichnung der Telegraphenanstalten Verlag von Greiner L Pfeiffer in Stuttgart, ist er- schienen. Demselben ist eine Taxquadrat-Karle mit Zonengrenzen bei- gcsügt. — Der Bezirks verein für die Vorstadt Strehlen begann seine Tätigkeit im Wintersemester mit einer Besichtigung des Königlichen Fernheiz- und Elektrizitätswerkes, die durch die von dem führenden Herrn Betriebsleiter gegebenen erschöpfenden Erläuterungen ganz besonders lehrreich und interessant wurde. Im Ansckluß hieran wurde auch der Güntzschen Stiftungs- druckerei s„Dresdner Anzeiger"! ein Besuch abgestattet, der den Teilnehmern ein anschauliches Bild der vielseitigen Tätigkeit in einer großen, mit den neuesten technischen Einrichtungen versehenen Zeitungs- und Accidenzdruckeres bot. Am 7. Oktober hielt der Verein eine Mitglicder-Versammlung ab, bei der Herr Pfarrer Dr. Apfelstedt-Lcubnitz-Neuostra einen Vortrag über seine Reise nach Norwegen und oem Nordkap hielt. Der Redner schilderte in formvollendeter, fesselnder Weise nicht nur die Meeresfahrt und Land und Leute, sondern er gab auch von den politischen, Verkehrs-, Schul- und Kirchenverkältnissen Norwegens eine um fassende Darstellung. Tie höchst interessanten Ausführungen ernte ten den vollsten Bestall und Dank der Hörer. Ter Vorstand des Vereins, Herr Stadtrat Dietz, machte noch auf das reichhaltige Winterprogramm aufmerksam, wonach die Jahrcs-Hanpt-Ver- am 28, Oktober und der nächste Vortrag durch Herrn -verling am 11. November stattfindet. — Ein lukraiives Geschält, das nichts weniger bezweckt, als den Vertrieb „heiliger Erde" aus Jerusalem, hat sich in Chemnitz aufgetan. Der findige Kopf läßt sich Erde aus Jerusalem kom men, vom die er sich vorsichtigerweise als auS deutschen Konsul daselbst bescheinigen stammend äßt, und bringt sie kleinen Säckchen in dann hauplsächlich in katholischen Ländern als Reliquien in den Handel. — In» Geschäftsbereiche«»«« Kultus minist eri ums ist zu beleben: die vritt« ständige Lcbrerstelle in Jmnitz-Kotzschbar. Kolla- tor: die oberste Dcknildebörde. iroo M. Jnbre«g»he>lt und 250 M. Wob- nungsgelv. Gesuche bis 1. November an Bezirk-schulmivekior für Leipzig ll Schulrat Zimmler. «« HVtUlU, Schksselstr.18, s. »ehetm« Krankt,. 9—5, ad. 7—8. Für uasere Hausfrauen. WaS speisen wir morgen? Für höhere Ansprüche: Zerfahrene Suppe. Karpfen i, Most gekocht. Gänsebraten mit Apfelmus. KastantencrSme. — Für »tnfachere: Hammelfleisch mit Möhren und Kartoffeln. Hammelsletsch mit MLbren unv Kartoffeln. In der Kochkiste derzustcven. Das Hammelfleiich. '/«—l Psd., wird abgewaschen. mit Kümmelkörnern, einer ganzen Zwiebel und Salz mS kochende Wasser gelegt. Unterdessen putzt man 2 Psd. Möbren und l Psd. Kartoffeln »u. Die Möbren schwenkt man mit etwa« Butter oder Rindsfett, nebst einem Kaffeelöffel Zucker durch und gieß, eine Kelle Fieischbrübe daran. Unter- dessen kocht man die Kartoffeln ab. ichUtlei sie. wenn die abgegoffen sind, zu den Möbren. streut Salz und Pfeffer daraui und füllt mit Fleischbrühe auf. Run läßt man Fl,iich und Geinüie noch 10 Minuten kochen, ohne den Deckel zu lüsten, und stellt beide» zu gleicher Zeit in die Kiste. Man muß acht baden, daß das Fleisch mindesten» 3b—40 Mm. kocht, die Möbren bee dürien nur 2v Min. Kochzen. Feinste«« Gänsebraten täglich von mittags 12 Uhr an, sowie bestes reines Gänsefett. Aug. Svmmer- ichuhS Reichs , FlencheiiueMei. BiSmnrckvlatz 8. 8«-I»tUt»s L Ltzü, uv> , Gr. Bruderaasse 1«, empfehlen ihre altbewährten, beslbckanitte» Spezialitäten: Alpenrose »'Fl. l.—. 2.—. 1,- Mk.. Jtigber-Maacnweu« ä FI. 1.— u. l.75Mk, Dresdner BitterUkör » Fl. l.U, u 2,— Mk, alten reinen Kornbranntwcin > Fl 0,80 u. 1.50 Mk. Dresdner Getreide- Kümmel » Fl. 1.25 Mk. WieLS - ültsf - krak. Geooren: G. Lehman», «aiuueos T.) F. Seloer, Tiei- bauarb. T-: M. Ä. Reumann, Käusm. 'S.; I. Ä. A. Andrä, .Fleischermstr. S.: F. A. P. Hacker, Bureauass. S.; M. K. Schmidt, Schankw. S,: G. O. Barth, Postasf. S.; E. I. A. Feiler, Kaufm, S.; H. H, G. Koch, Kutschers T.; E. Dietrich, Piatzauss, S.; K. Bieber, Latcriienw. T.: A. F. M. Wundlke, Lchristjt. u. Red. T.: P. M. Bräuer, Schrifts. T.; I. B. Kirn, Kaufm. T,; R. H. Schirmer, Lcharwerksm. T.; I. Stephan, Arb.S.; B.A.Pantsch, Kamm. T.; E. H. B. Lehmigen, Pro- Duktcnhdl. S.', G. A. Schmidt, Zuschneiders T.', R. P. Löwe, Zimmerers D.; R. H. A. Petntt, Schrifts. T.; B. H. M. Koch, Stanzers S.; E. R. Gebauer. SteinmetzerrS S ', I. H. Stier, Bauarb. S-: O. E. Hamann, Handarb. T.; R. B- Lange, Stein brechers S.', H. O. Bauch, Tischlers D,; P. O. Hofer, Tischlers 2.', O. F. Küchler, Lackierers S, ', I. P. Bernstein, Steinmetzens S. : O. C, Richter, Obcrvelerinärs T,: I. Jerzak, Stellmacher- meisters S.; O. E. Martin, Klempners T.; F, G. Heymann, Ratsarb. S.', W. E. Tzschuppa», Handarb. S.; E. R. Döbler, Schrifts. T-: P. A. Schubert, Schuhmachermstr. T.' E. E. W. Lotze gen. Heilemann, Fabrikpackcrs T.; I. Müller, Lederhdlr. T. '. E. E. Böhiemcnn, Straßeiib.-Schaffners S.: F. E. Hart mann, Gend. S.; I. Bednar, Schneiders S.: I. Kornblum, Kausm. T,: G. F. Reibhol-, Weißgerbers S.; K. A. Sobe, Tischlers S.: Ä. Slunöcko, Schneiders T.; R. B. Iähnig, LagcristenS T.; K. H. Weiß, Berufsgenossenschastsbeaiittciis 2.; W. O. Siese, Mechan. S.; Li. P. Klügel, Hilssweichenst. 2.; F, W. Voigt, Gärtners T.; E. M. Pohl, Exped. T.: E. Gehre, Kaufm. S.: P. W. Hamann, Kond. T-: K. H. Mühlberg, Nad- ' ' '. O. A " ' kcrs T,f I. Adam, Blendenmalers S.; G. E. Behr, Post- A. Backasch, Bahnarb. T. ;^P. N, Funk, Tischlers S.; E. O. Thielemaim, Bauhandarb. S.', F, I. Koltermann, Staatsbalm. Schaffners T.: H, H. Naumann, Maurers S-: I. Stankemitz, Steinsetzmstr. T.; P. R- Wolf, Fabrikarb. S.; D. R. Fuchs, Markchelsers T,', F. E R. Bartsch, Werkstättenarb. T.; E. B. Poßner, Privatcxp. S.: I. O. Döring, priv. Bäckermstr. T-: I. H. Oberholzer, Bauarb, S,: P. R. Klemm, Pozellanmalers T., - sämtlich in Dresden. — Anstaltsoberarzt Dr. Ackermanns 2.. Hochwcitzschen; Paul Zieschangs T., Bautzen; Jul. Guthardts V.. Leipzig; Felix H. Lifts S., Hamburg; Max Jugels T., L- Schöneselb; Zahlmstr.-Aspirant Nich. Senfs S., Plauen i. Ä; Jul. Guthardts S-, Leipzig; Karl Geilhufes S., Neustadt. Vermählt: Leutnant Georg Merz m. Emmv Hey. Greiz; Mgctin Bergelt m. Martba Brunner, Frankenberg; Dr. med. Llrtbur Hentzickel. prakt. Aizt. Evvendors m. Rosa Oneiscld. L.-Schleußig: Rich. Ille m. Ella Berger. L.-Neustadt; Oswald Klir m. Martba Steinbach, Leipzig; Kurt Geyh m. ElseDieifiml Leipzig: Hüttenmeister Paul Georg! m. Elaste Schäfer, Blau farbenwerk Psannenstiel; Arndt Jahn m. Margarete Günther, Rochlitz; Georg Walther m. Elle Glästl. Eibenstock, Mt jeäer lwMckerM ülelMnx! Nack Gottes unerforschlichem Ratschlüsse entschlief heute plötzlich und unerwartet iistolge Schlagansallcs unsere herzensgute, inuigstgeliebte Schwägerin und Tante ^ Frau I Nsriv 8edllviüor geb. L'anuvlisvr^oi'. Dies zeigen im tiefsten Schmerze an Ae iiksbklriidie» Hiillktlchüt». Dresden, Schützciigassc 18, am 10. Oktober 1903. Die Beerdigung findet Mittwoch den 14, Oktober nachmittags 3 Uhr von der Halle des alten Auneir- friedhoses (Chemnitzer Straße) aus statt. Blumenschmuck wird dankend abgclehnt. Nach langen, schweren Leiden entschlief sanft in Gott beute nachmittag :> Uhr meine liebe, gute Frau und treu sorgende Mutter ihrer Kinder Anus, Us,ris LeluiöiLsr geb. I-'tsoliei- im Alter von 31 Jahren. Um stille Teilnahme bittet Dresden, Louisenstraße 65, den 10. Oktober 1903, Vvstav 8oI,nS»«Ier, Schmicdemeister, und Kinder. Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag 3 Uhr Vom Traucrhause aus auf dem St. Pauli-Friedhofe statt. "S i rilit i liiilv in acschnmckvoller sorakältiaer Ausführung. Kleine Geschäftsspesen, niedrige Preise. -L. König Johann Ttr.» Eingnng Scbießgassc Nr. :r, I. Etg.
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