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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031009013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903100901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903100901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-09
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
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VertNches urrd GSchfisches. — Wi« L«i d«n Anfang September in heftigster Weise auf. getreten«'Südweststürmen, Hab« sich auch vorgestern wieder die gewaltigen Gerüstbauten, die den Turm der katho lischen Hokkirche seit langem vollständig den Blicken der Vorübergehenden entziehen, bewährt. Bei der über 80 Meter e und d« exponierten Lage des Bauwerkes mag m die Befürchtung auigetaucht sein, eS könnte Aer Katastrophe ähnlicher An kommen, die am enschenleven der Vernichtung preisqao. Bon irste sich übrigens der Umstand erwlesen haben. ..... ... eren Galerien deS Gerüstes die Berschalungs- bretter seit^einiger Zeit mtsernt worden sind, wodurch dem wurde. betragenden bn man hin zu erg drei . grobem Vorteil dürfte sich übrigens von den unteren Galerien deS M kolossalen Windbruck weniger Widerstand entgegengesetzt Das eigenartig konstruierte Hängegerüst umfaßt insgelaml 18 solcher Galerien. Eine Belüftung des ganzen Turmes wurde in gleich ausgedehntem Maße zuletzt im Jahre 1868 vorgenoin- men. Die ihrer Beendigung entgegengchenben Ausbesscrungs- arbeiten, die unter der Oberleitung des Könial. Landbauamtes Dresden II stehen, machten sich nötig, da die Verwitterung ein zelner Teile und Figuren des auS weichem Cottaer Sandstein- material heracstelltcn Baues inzwischen bis zu den oberen Etagen fortgeschritten war. — Vom Llts'samte wird die von dem verstorbenen Stadt rat Böltger begründete .Stiftung für unversorgte Tochter gebildeten Standes^ verwaltet, deren Kapital zur Zeit ungefähr 1700 Mark betlägt. Bevor die Stiftung ins Leben treten kann, bedarf sie noch bedeutender Vermehrung des Stistungskapttals. Die Stiftung wird daher von neuem dem Wohltäiigkeitssinne der hiesigen Einwohnerschaft empfohlen Zu wendungen zur Vergröberung des Stistungskavirals werde» beider Stadlbauvtkasse. Attsiädter Rathaus, 2. Eiage. oder bei dem StiftSanite, Landhaussnabe 7. 3. Etage, angenommen. — Tie beiden ständigen S a nlZ a t s w o ch e » -Wallstmße 11 und Marsch«Ustrabe 8> nahmen im September 235 Hirmuchenoe in Anspruch, und zwar: 210 mal bei Tage und 25 mal bei Nacht. Die Hilfe wurde bei 218 Fällen aus den Warb« und bei 10 Fallen in den Wohnungen geleistet. Die Sanitälswache in der Deutschen Slädle-Ausstellnng wurde tm September von 60 männlichen und 37 weiblichen Personen in Anspruch ge nommen. — Heute fe-ert Herr Schloß- und Kirchen-Poriier Michael Pietfchmann, der seit 9. Oktober 1878 Walpurgisstrabe 22, 4. Etage, wohnt, sein 25jähriges M ieler) u b>' ä um. — Gleichzeitig mit der vor einiger Zeit begonnenen Erneue rung des Aspoaltbelags vor dem Gebäude der König!. Kunst- akademie aus der Brühls chen Terrasse werden an dieser selbst Erhaltungsarbeiten vorgenommen. In der Milte, un mittelbar über den die Bureau- und Warieräunie der Sächsiscl)- Böhmischen Dampfsehissahrts-GcseUschast enthaltenden Anbauten haben sich die Witterungseinflüsse an dem alten Feslungswalle in erhöhtem Grade geltend gemacht, zu deren Beseitigung jetzt ge schritten worden ist — In ungewöhnlich großen Mengen kommen jetzt noch Pilze aus den Markt. Die warme Witterung mit reichlichen Regensällen hat das Wachstum der Pilze kräftig gefördert. Nicht bloß aus Sachsen, sondern auch aus den böhmischen und bayrischen Wäldern treffen größere Sendungen ein, die das beliebte und ge sunde Nahrungsmittel zu verhältnismäßig billigen Preisen bieten. Besonders sind es Steinpilze, die in größeren Mengen eingehen, so daß auch der ambulante Straßenhanoel damit arbeitet. Der Preis für das Pfund stellt sich aus 20, 25 bis 30 Pfg. — Die letzte Sitzung der unter der Leitung des Herrn Ren tiers E. Frohne stehenden Dresdner Gesellschaft zur Förderung der Amateur-P Holographie brachte als Hauptpunkt der Tagesordnung einen Lichtbilder-Bortrag von Fräulein Leopoldine Bartels mit dem Titel „Ein Spaziergang durch die Sächsisch- Böhmische Schweiz". Sowohl die mit vielem Verständnis und großem Geschick aufgenommenen Bilder, als auch der lebendige, mit feinem Humor gewürzt« Vortrag fanden lebhaften Beifall und allgemeine Anerkennung. Im Anschluß an -diese eindrucks vollen heimischen Bilder wurde noch eine kleinere Anzahl höchst interessanter L-zenen aus dem letzten chinesischen Kriege aus dem Schirm projiziert. Nach einer Pause führte Herr L. Lang, in Firma Emil Wünsche Nachf., eine für den Gebrauch in Pro- jektions- und Vergrößerungsapparaten bestimmte Spiritusglnh- lichtlainpe französischen Ursprungs vor, die ihrer Zweckmäßigkeit und ihres Hellen Lichtes wegen allgemein gefiel. Verschiedene Mittellungen technischen und künstlerischen Jnyalts beschlossen den genuß- und lehrreichen Wend - Am Mittwoch veranstaltete der WohltätigkeitS- Stammtisch „Gut Ruß" lVereinslokal Mühlers Restaurant ./Dresdner Nachrichten-Passant Mnri--nstrr,sip „„>> Am S prächtig renovierten Saale einen Familienabend reichen Besuches erfreute. Wie lässen, hatte der Stammtisch au. . Sänger gewonnen und damit von vornherein den Fcstteilnehmern einen frohen Abend in sichere Aussicht gestellt. Die Junghähnel» sche Herrengesellschaft wartete denn auch mit einem noch dazu - anz neuen Programm auf, von dem Nummer für Nummer einen Schlager bedeutete, ganz gleich, ob seriöse Solo- oder Ouartctt- gesänge. humoristisch« Couplets oder Gesamtspiele zum Vortrag gelangten. Am zündendsten wirkte von den heiteren Darbietungen die Ensemblenummer „Der Löwe kommt", ein urkomisches Stuck,, dessen Darstellung lebhafte Heiterkeit hervorrief. Der Vorsitzende A des Vereins, Herr Fabrikant Kahle, hieß die Fcstgäste in einer kurzen Ansprache herzlich willkommen und nahm dann Gelegen heil, den vielen Gönnern, die auch diesmal die Gabcnlotterie aufs tatkräftigste unterstützt und gefördert haben, wärmsten Dank zu sagen. Ter wohlgelungene Abend erhielt durch einen Val! leinen Abschluß. Die Besucher waren auch mit der Bewirtung durch Herrn Beier sehr zufrieden. — Am 30. Seviember. unmittelbar nach dem Schluß der Ttädtc-Ausstrllung. wu.de lm Zoologischen Garten ein starker Knall geböu. und als man der Uriache nachforschle. ergab sich, daß dem Pächter deS KonzerthanseS. Herrn Adrian Jacobs«, ein schwerer Stein vom Herzen gefallen war. der ihm 5 Monate lang arge Beklemmung bereite« halte Während sich die Konzerte im Zoologischen Garten sonst immer durch zahlreichen Besuch aus- zcichnetrn und namentlich an de» sogen, „billigen Sonntagen" der bekannte Apfel nicht zur Erde gelangen konnte, gädnte während der Ausstellung im Saale meist eine erschreckende Leere, und die an Tätigkeit gewöhnten Kellner gähnten mangels ausreichender Be- IckMigung auch. Kaum hatte die Städte-Ausstellung indes ihre Pforten geschlossen, da besannen sich die Aktionäre und Abonnen ten des „Zoologischen" mit ihren Familienairgcböngen wieder ans das alte kraute Heim an der Tbicrgartenstraße, wo es sich während des Konzertes lo famos plaudern läßt und Herr Jncobsen arran gierte zum Zeichen, daß er ob der mm in diesem Sommer wtdcr- u ß -llereinsiorai Mu-yiers mefiaurani issaae , Marienstraße und Am Scef im le der „Centralhalle" am Fischhofplatz >.^der sich eines außerordentlich zahl- schön früher oft bei gleichen An- ich diesmal Oskar Junghähnels g' . _ . . fahren« Vernachlälngung nicht schmollte, am Dienstag ein »frohes Wiedersehen" tn Gestalt eines auS großem Militärkonzert und Voll bestehenden FamilienabcndS Und siche da. sie kamen alle die Geladenen. Männlein und Wriblrtn, so daß der Saal mit seinen Nebenräum« schließlich „bumsdickevoll" war. Nach Schluß des von der Kavelle des König! Sächsiichen 1. Leib-Grenadirr-Rcgl- ments Nr. 100 auSgesührlen KonzerlS .raten die Paare sofort in Scharen zum Tanze an und demonstrierten bis früh 3 Ubr de» nicht mehr tanzfähigen, dafür aber um so trinkfesteren Festtell- nebmern aä oenlos, was junge Beine zu leist« vermögen. Viel Anklang fand, wie immer. Herr Jacobs« wieder mit feine» Kotillongeicdenken, die diesmal in hübschen, mit avvckitlirbcn Früchten gefüllten Körbchen bestanden und die im verschwiegen« Kämmerlein mancher jungen Dome unter ähnlichen .Trophäen ein Plätzchen gefunden Hab« bürsten zur Ermnerung an einen Abend, wo „eS wieder mal schön war". — Aus der stark abschüssigen Coschützerstraße in Vorstadt Plauen wollten gestern nachmittag gegen 3 Uhr zwei Kutscher einen doch mit Brettern beladenen unbespanntenLa st wagen rückwärts den Berg hinab nach der Ringstraße dirigieren, verloren aber trotz starken Nnbremlens die Herrschaft über den Wag«, und dieser raste die Straße btnab und prallte unten an das Gebäude des Ratskellers, glücklicherweise ohne wetteren nennenswerten Schaden anzurichten, auck der Wagen kam verhältnismäßig aut weg. Der eine Kutscher hatte bis zu Ende der Fahrt die Deichsel in den Händen behalten, doch koiinte er den schweren Wagen bet der schnellen Fahrt nicht mehr regieren. Der Straßenbahnverkehr war einige Zelt gesperrt. — Ein ln Freiberg wohnhafter ehemaliger GerichtSdimer be ging in seiner Wohnung Selbstmord. — Der seit 1873 in der Leipziger Schnellpressenfabrik, Aktiengesellschaft vormals Schauers, Werner u. Stein be schäftigte Essmdreher KKiissek in Leipzig erhielt daS tragbare Ehren zeichen für Treue in der Arbeit. — Der am 27. Mär» in Leipzig verstorbene privati sierende Kaufmann Herr Otto JuliuS Gottschald Hot für das Kinderkrankenhaus letztwillig 5000 Mark bestimmt. — Dem Diakonissmbaus daselbst haben glückliche Großeltern aus Anlaß der Taus« des sechsten Enkelkindes 1000 Mark übersendet. — Aus Anlaß eines Zeitunasstreites mit der sozialdemokra- tischen Muldental-Zeitung stellt das Amtsblatt in Osch atz fest, daß bei der letzten NeichstagSwahl aus die Namen des Geschirr- führerS Kämmet in Borna und des Maurers Leonhardt in Dahlen je zwei Stimmzettel abgegeben wurden und daß diese Angelegenheit bereits die Staatsanwaltschaft beschäftige. Das sozialdemokratische Organ hatte eine diese Sache betreffende An deutung am Sonnabend als Lüge bezeichnet. — Ost rau, 8. Oktober. Ein Schadenfeuer zerstörte das Seitengebäude deS Gießncrlch« Gutes tn Hohenwuss«. wobei auch 5 jette Schweine, mehrere Hühner und ei» neues Fahrrad mit verbrannt sind. — In Zwickau wurden zwei Einwohner wegen Beleidigung einer SchankhauS-Miltlälpatrouille zu je 2 Wochen Gejängnis verurteilt. — DaS Ehepaar Kassierer Heinze in Zwickau feierte die goldene Hochzeit. — LI» selieneS Jagdglück wurde am Sonntag Herrn NitlergutStnsoektor Kratzsch rn Oberlosazu teil. Er sin« zwer starke Füitne in .,Webers»« Fuchstellcreiien". Die zwei Fangeisen standen ein bald einander. — Annaberg, 8. Oktober. Nach dem in Ehrenfriedersdors erscheinenden „Amts- und Wochenblatt" grassiert seit einiger Zeit im benachbarten Schönseld der Typhus, welcher vermutlich durch ungenießbares Trinkwasser hcrbeigesührt worden ist. Von den 23 schwererkrankt« Perionen sind 2 gestorben. Durch bczirks- ärztliches Eingreifen ist die Krankheit in ihrer Entstehung er kannt und weiteres Umsichgreifen verhütet worden. Die er krankten Personen befinden sich auf dem Wege der Besserung. — Die Lungenheilstätte Sorg bei Adors, welche von der Stadt Leipzig errichtet wird, soll für die Ausnahme von 85 Kranken eingerichtet werden. Von den Betten sollen 18 im Erd geschoß, 39 im Obergeschoß und 28 im Dachgeschoß cmsgeiiell! werden. Die Liegehallen werden Raum für 35 Liegestühle bieten. Die Kosten der Heilstätte sollen, soweit nicht städtische Mittel schon bewilligt wurden, den Mitteln deS Johcmmsslists ent nommen werden. — Im Beisein des Herrn AmtShauptmamis Beeger fand in Klingenthai eine össentliche Versammlung zur Hebung und Förderuiia der gesamten M usi ki nst ru m c n ten i n d u- stric statt. Man faßte folgende Beschlüsse: Es ist ein Ausschuß zu bilden, der den Bau eines Musikschulgebäudes, das zur Musik- instrumentcu-Jndustrieschulc erweitert werden soll, und die Grün dung eines Vereins zur Förderung der Musikinstrumcntenindustrie in die Wege leiten soll. Weiler, soll auch die Schaffung einer Modcllsamuiliing augestrebt werden. — Das Hotel „Bayrischer Hoj" in Schönheide ist am Mittwoch Niedergebra ii nt. — Heute begeht der in Brettnig b. Pulsnitz wohnhafte Zimmermann Karl Anders mit seiner Ehefrau die goldene Hochzeit. Das i» ärmlich« Verhältnissen lebende Ehepaar ist noch rüstig. Zwei Brüder des Jubilars Hab« bereits die goldene Hochzeit gefeiert. — Dem Bierfghrcr der Rittergutsbranerci zu Schweikersbain, Johann German ». welcher über 30 Jahre lang leine Stellung belleidet. wurde das Ehrenzeichen fürTreue in der Arbeit verlieh«. — In Obcrreinsberg brannte das WohnhauS und die Scheune des Tischlermeisters Hildebrand nieder. — Auf der Elbstrecke Schandau—Herr ns kreischen- Tetschen—B oden bach war bei dem vorgestrigen heftigen Sturme die Svgelsckisfahrt nicht möglich: die Schleppdampfer fuhren nur vereinzelt. D>e Perl'onenocimpfschiffe der Sächsisch» Böhmischen Dampjschiffahrtsgesellschast hatten stromabwärts in folge des Sturmes und namentlich beim Anlegen an den Stationen init vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, so daß die Fahrzeit nicht immer cingehalten werden konnte. — Landgericht. Gegen den Handelsmann Friedrich Wil helm Kirsten gen. Lange aus Dresden ist Anklage wegen Betrugs und Unterschlagung, gegen dessen Ehefrau Emilie oerw. gew. Haupt gcb. Hoffman» aus Zschornau wegen Kuppelei und Bei hilfe zur Untenchlagung erhoben worden. Die Frau besitzt zwei an der Palmslraße gelegene Grundstücke, vermietete fast aus schließlich an Kontrollierte und leistete der Unzucht Pprschub. Der Mann ließ im Frühjahr 1901 an den Grundstücken ver schiedene Reparaturen vornehmen, gab sich den Bauhandwerkern gegenüber als vermögenden, zahlungswilligen Mann aus und schädigte die Lieferanten um insgesamt 363 Mark. Im Sommer 1901 übergab dem Angeklagten ein Schuhmacher ein Sparkassen buch über 248 Mark Einlage mit der Erlaubnis, daraus 50 Mark abzuheben. K. ließ durch seine Frau die ganze Einlage erheben und verbrauchte das Geld. Der Mann wird von der 4. -Straf- kammer zu 6 Monaten, die Frau zu 3 Monaten 5 Tagen Ge fängnis verurteilt. — Der jetzt in Bautzen 4 Monate Gefängnis verbüßende Dachdecker und Handarbeiter Friedrich Hermann Ehre gott Küste aus Mülbitz wird zu einer Zgsatzstrafe von 1 Monat Gefängnis verurteilt, weil er im August v. I. in Großenhain cm« -Schleifstein stahl. — In scharfem Trabe fuhr der Kutscher Karl Alfted William Schäfer am Abend des 29. Juni an einem der Kreuzm traßenbahnw- einzusteigen, wi „ haste Verletzung am rechten Fuße. Der unvorsichtige Kutscher hat die bewiesene Fahrlässigkeit mit 20 Mark Geldstrafe oder 4 Tagen Gefängnis zu büßen. — Der oft und schwer vorbestrafte Malergehilfe Max Alfred Schröder von hier stahl am 14. Sep tember kurz nach Verbüßung einer Strafe aus dem Requisiten raume eines hiesig« Theaters zwei Decken, wurde aber erwischt und nunmehr wegen einfachen Rücksalldicbstahls zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. — In Naundorf und Mülbitz verübte der Fabrikarbeiter Max Richard Winkler aus Oberfrogna einige ge ringfügige Darlehnsfchwindeleien. Der Angeklagte verbüßt gegen wärtig in Großstreblitz eine Zuchthausstrafe von 1 Jahr 20 Lagen und erhält eine Gesamtstrafe von 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus. 150 Mark Geldstrafe oder weiteren 20 Tagen Zuchthaus un-'o 2 Jahren Ehrverlust. — T«r schwer vorbestrafte Schweizer Otto Alfred Richter aus Freiberg stahl am 20. Mai einem Wohnungs- gcnossen eine Anzahl Kleidungsstücke und betrog einen hiesigen Stellenvcrmittkcr mit Hilfe eines gefälschten Burgschastsschcines um 4 Mark Reisegeld. Das Urteil lautet aus 1 Jahr 2 Monate Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust: 1 Monat Zuchthaus gilt als verbüßt. — Vor der 5. Strafkammer soll sich der in Leipzig praktizierende Rechtsanwalt Max Löffler wegen Beleidigung ver- antworten. In dem bekannten Prozesse gegen Schwenn, Prochnow und Genossen fungierte Rechtsanwalt Löffler als Verteidiger, während der Student Lohse als Belastungszeuge geladen war. Der Anwalt machte bei der Vernehmung des Zeugen Lohse diesem Vorhalte und ließ sich zu der Acußcrung Hinreißen: ,,-Sie haben sich als Gehilfe der Polizei gebrauchen lassen." Löffler gibt diese Bemerkung zu, glaubt aber als Verteidiger zu diesem Vorhalte berechtigt gewesen zu sein. Ein weiterer Zusammenstoß fand zwischen Löffler und Lohse auf dem Korridor des Gerichts- gebäuoes während einer Pause in der Verhandlung statt. Hierbei toll Löffler den Studenten angesaßt haben, um ihn „nach hinten" führen zu lassen. Nach längerer Verhandlung, ohne daß es jedoch zur Vernehmung der Zeugen kommt, einigen sich die Parteien. Lohse zieht den gestellten Strafantrag zurück, nachdem Löffler sein Bedauern über den Vorgang ausgesprochen und erklärt hat, daß er den Kläger nicht habe beleidigen wollen. Als Zeugen war« geladen Landgerichtsdirektor Dr. Becker Landrichter röltz, Staatsanwalt Dr. Gerhardt, die Rechtsanwälte Dr. Anton, -r. Thieme und Dr. Fleischhauer und der Redakteur deS „Beob achter an der Elbe", Schmidt. — Offene Stellen fürMilitär-Anwärter (Inhaber deS ZivilversorgungSicheines). Bei der Keneraldlrektion der Staatsbabncn Dresden l. Okiober 2a Packcrstellcn, je 980 M. Gestalt nebst Bekleistungs- aeld; ebendaielbsi 30 Weichenwärter. 1080 M. Gehalt nebst BekleidungS- gcld: — beim Amtsgericht Pirna sofort 2 Schreiberstellen, >,K0—3M. täg lich ; — bei der Oberpoftdircktion Dresden I. November bez. I. Dezember 4 Landbrietträger, 772 M. bez. 994 M.. l. Januar 2 Postschaffner, 1290 911. bez. >108 M.: — >. Januar Briefträger, 1144 M.. Postschaffner, >299 M.: — be«m Stadtrat »u Dresden I. Januar S Steuerbotenstesten. je 1200 M.: — beim Finanzministerium I. Januar Expedient, >000 M., Gehalt steigt bis 1800 M.: — beim OberlandeSgericht Dresden 16. Oktober Schreiber. 2—3 M. Tagelohn. — Reichs . Post- und Lelegravbenverwaltung. Ernannt sind: zu Poftsekretären die Ober-Postassifte»ten Krakow unv Müller (H.) in Leipzig: zum Telegraphen sckretär ibeim Scheiden auS dem Dienst) der Ober-Telegraphenalststtn« Haderkorn tn Zwickai Maliern die PostaMent« Bbdin auS Leipzig in Claußnitz Leipzig in Arnsdorf <Bez. Liegnttz). Angeftellt sind: ali Zwickau: »u Postver- id und Ulrich au« alS Postprattitanl die bisherigen Poftpraktikantei» gegen Tagegeid Friese auS Hamburg in Themntv. Mahr aus Mülhausen in Leipzig, Münch aus Mosbach in Zwickau, Neuling auü Duverstaot in Leipzig, Rusche auS Stratzdurg iElsah) in Treuen; als PostaMent die bisherigen Voftaiststenlen gegen Taaeaeiv Bürger aus Frriburg t» Waldenburg, Fiühauf aus Ratibor in Netzschkau, Hann aus Waldenburg in Meerane, Hochrein aus EiLteben in Leipzig, Kadncr aus Aliona in Plauen iBogll.), Kühler in Zwickau, Müller iE. G. O.) au» Dan,ig in Plauen iAogtl.), Scheunemann aus Oppeln in Marlneukirchen. Scelkops auS Lagen iWests.) in Ebrensriedersvors, Trepie aus Köln in Plauen (Boatl.s. Wicker aus Dorimund in Leipzig: als Teiegravhenasststenl der PostaMent Pohl in Chemnitz. Per- setzt sind: der Obec-Postassiftent Schlobber von Koilbus nach Leipzig : die Postverwalter Lederer von Clauhmtz nach Marlersvors und Ziesemü von Markersdorf nnch Probstheida: die Postalsillenlen Berger von Netzschkau nach Danzig, Brenoler von Dresden na» Rauxel, Dilkich von Plauen lBogtl.) nach Langenbielau, Friedrich von Chemnitz nnch Oppeln, Hennig und Hunger von Leipzig nach Berlin, Klamm» von Markneutirchen »ach Berlin, Lümmel von Lugau nach Hamburg, Landrock von Leipzig »ach Berlin, Ltndner von Leipzig nach Hannover, Marr von Posen »ach Penlg, Pillmg von Gößnitz nach Mittweiva, Pinlert von Leipzig nach Berlin. Ronneberger von Leipzig na» Oppeln. Schaler von Chemnitz nach NaUbor, Talkenbergcr von Leipzig nach Mückern. Thieleinann von Dresden nach Berlin. — Im Geschäftsbereich« deS Kultusministeriums ist zu besetzen : die 2. ständige Lehrerstelle zu Nothcnthal. Kollator: die oberste Schulbehörde. 1200 911. Gcbalt, 110 M. für Turnunterricht uno freie Wohnung im Schuihauie. Geiuche bis 19. Oktober an BezirkSlchuI- lnjpekior Dr. Bräutigam, Marienberg. — Im Geschäftsbereiche deS Kultusministeriums ist zu besetzen: die 2. ständige Lehrerstelle an der Kirchschule in Nieder- zivönitz Kollator: die oberste Schulbehörde. Außer ircier Wohnung jetzt un allen, soäier im neuen Schulbause 1200 M. Gebalt, 300 M. persönliche Zulage, NO M. für ForlbUvungsschulunieiricht und Sk M. für eine Ueber- slunde. Bewerbimgsgcstlchc bis 26. ds. M. an BczirkSschulinspektor Schul rat Rtct-ter, Chemnitz. — Ocffentliche Versteigerungen in den König I. Amtsgerichte». Sounabend, den 10. Oktober. Mitlweida: Wilhelm Bruno TeicknnannS Landgut und Ziegele, l6 Hektar 69 Ar> in Aiumllwcida, 21 200 M., eiwchi. deS Inventars und der anstehenden Ernte. B ernst ad t: Friedrich Wilhelm StanbkeS Gartennahrnng »nt »iedelgebrainncii Gebäuden (2 Hellar S7 Ar) >n Kunnersdvii, 3600 M. Giotzenbain: Wiikclmme Auguste verehrt. Grobmanu geb. Schicletanz- Wobnbaus uns Waichhausgebäudc um Lchuppenanbau und Tischlerwcrl- italiaebäude <K,I Ar) in Mulbitz. 10 OM M. Dresden : Das der Handels geselrildnst A. Watteline und dem Rentner Johann Heinrich Findeoen ge- hörige Bauland ll Hektar KO.b Ar) in Dresdcn-Kabitz, 86 540 M. Ver steigerung zum Zwecke der Aufhebung der Gemeinschaft. Dresden : Auguste Wstbeimine verehel. Wcißhaupt geb. Hilles Wohubaus inil Hoiraum »nk> Garic» NO,8 Ar) in Kaitz, 20 KM M. Dresden : Rentner Lothar Nudois August Wilckcs Wohnhaus mit Hosraum und Garten <5,3 Ar) daselbst, Fürstenstraße 65, 136 790 M. Dresden : Gutsbesitzer Friedrich Gottlob Zei- bigs Ectivohnhaus mit Hoiraum <2,3 Ar> daselbst, Stistsstraße2, 123 LMM. In dem Grundstück wird die Fleischerei betrieben, Inventar 7K0 M. Stell- der« : Edmund Meinhard Lauckners Wohnhaus mit Scbuppengedäudc, Los raum und Feld <21,3 Ar) in Nledenvllrschnitz, 19 KM M. Leipzig : DaS der Firma I. M. Grob L Co.. G. in. b. H.> gehörige Fabrikgmndstück iu Leipzig-Eutritzsch, Braustraße lS und l6. 424 800 M., Inventar >79 525 M. Herrnhul: 4- Otto Alwin Schmidts Waffcrmahlmüble und Bauerngut <14 Hektar 66,l Ar) in Acrtbclsdors, S7 081 M. Freiwillige Versteigerung. Uebersicht über de» Inseratenteil. Leit« Famlliennachrichten . . . Privatbeiprechungen . . . Unterrichts-Ankündigungen Vergnügungsanzeigeu Angebotene Stellen Stellcn-Gcsuche . Geldverkcdr . . . 6. 7, «eile Mietgesuche u. Angebote . 14 Pensionen 14 Grundstücks- und GeschüstS- An- u. Verkäufe . . 7, 14 Bebördl. Bekanntmachungen 10 Versteigerungen .... 16 Börse«- rmd HaudelSteil, Technisches. London, ». Oktober, oormmog« ll Uhr 4» »bin. ebener: Schon. 2»,» , «°n>. Loche.R..«Ni 8S-/j b°/,Argem.i9oid> iln-eihe >00 «°/° . . w r 4°'° .. , 74-,-. ->>>/„ LHIn.AnI. SS-,. 4'/.°/° „ . vier «ri-ch.Ä»I.42 Liverpool, 7 5000 Ballen. SS-/, lv«7er Monopol «3 li>« lOttomanbonI Lharrered LebeerS «oldfteldO Ri« Linto LanadaDae. Chic.-Mstw. LouiivM« IS«/, Venezuela: 2«/,.>»ngI.»on1oIl: 1SY, »urop werte: ltastener Ruzeei «6 S-/, tont Mexii. lvt ii°/.«!ortug. S3>/, SS Ruhen 1°/, 2. «m. SS'/, Sronicr SV-/, jdurtcn 32-,, No.Lomm.Sbrth. bv'/ii Oktober. (Nachm. 4 Uhr 10 NI.) Baumwolle. Umsatz davon für Spekulation und Export ,500 Ballen k'/r, 47», lrs',. >40«/. Amerikaner: ilrgenitnter: Lüdofr.Wined: Tendenz: Fest. Te>a>enz: Willig. Amerika», good ordinarv Lieferung«: Fest. Oktober 5.23 - 5,24 Oktober-November 5,04—5,06, November-Dezember 5,00—5,01, Dezembcr-Januar 4,98-4,99, Januar-Februar 4.97, Februar-März 4,97 bis 4,98. März-Apnl 4.97—4,98, April-Mai 4,98, Mai-Juni 4,98 d. «ew-Norr. 7. Okrbr. tWarendencht.» Baumwolle m New-Port 9,60, vo. Lieferung per Dezbr. 9,27, per Februar 9,29, oo. New-Orleans 9»/,,. Schmalz IVsstorn ,ts»w 8,00. vo. Robe L BrotberS 8,25. MaiS per November 52. per Dezember St' „ per Mat 50. Roter Winterweizen toco 83--,. Weizen per Oktober —, ver Dezember 84-,ver Mat 82», per Juli —. Getrewesrachl na» Liverpool 1-,,. Kaffee (kair Klo) Nr. 7 5°/,«. vo. iktto) Nr. 7 ver Novdr. 4,70, vo. do. per Januar 4,95, Mebl (Sprloe-Vbsat olsar,) S,6S. Zucker 3'/» Zinn 26,00 bis 26,35. Kuvker 13.00—13.28. vr«t». Notierungen sar y etr »Ie u m am 7. Oktober »nirgetetll »on Wach» ch Kühner, Akt -Bel., Lre«den«Reustad>). Rew-Vort, Rast. Petroleum ».SO. tldliadelobia 8.7S. p.iraieum In Een ll.LO. ktv» Uno Oortlttcato» 1S2. Amertk. Stand white loco Hamburg M. 7.70. - Generalversammlungen. 10. Oktober: Hänichcner Steinkoblcnbau-Berein vormittags 10 Ubr in Dresden, BonkstraßeS, pari. — 13. Oktober: Großcnbainer Webstubl- und Maschinenfabrik. Aktien gesellschaft <außerordentllche>, nachmittags '/F Ubr, tn der Dresdner Filiale der Deutschen Bank. — 16. Oktober: giltauer Maschinenfabrik und Eisengießerei, Aktiengesellschaft lsrüher Albert Kicsler L Co.), vormittags N Ubr in Zittau. — 17. Oktober: Paientpavierfabrik zu Penig nach- mittags '/,4 Uhr im Saale der Dresdner Börse. — 19. Oktober: Werkzeugma'chinensabril „Vulkan" in Cbemnid mittags 12 Ubr in Chem nitz. — 20. Oktober: Neichelbräu. Aktiengesellschaft in Kulmbach, nach- mittags 'st3 Ubr in Kulmbach. — Kuimbacher Mälzerei, Aktiengesellschaft, vorm. I. Ruckdcschel, vormittags II Uhr tn Kulmbach. — Chemnitzer Werkzeugmaschtnen-Fabrik vorm. Job. Zimmermann nachmitttagS 4 Uhr, in Cbeimntz. Pirna, 8. Oktober. (Driv.-Tel.) In dem beule staltgebablen Zivangsverstcigerungsteraitn der Fabrckgrundftückr der tn Konkurs be findlichen Papier- und Zellulose -Fabrik Heidenau, Aktiengesellschaft tn Heidenau, gab der Dresdner Bankverein mit 642 000 M. das Höchstgebot ab. Die amtliche Tcrre betrug 1 152 440 M. Der Zuschlag ist aus acht Tage ausgeietzt. Leipziger Malzfabrik in Schkeuditz. Der Geschäfts bericht besagt: .Die ungünstige Geschäftslage in der Malzindustrie, über welche wir in unserem vorjährigen Bericht zu klag« batten, hat auch in dem am 3i. August beendeten 30. Rechnungsjahr leider keine Aenderung zum Bcffercn, eher noch eine Verschärfung erfahren. Der Absatz von Malz ist, da die Bierbrauereien mit großen Malzvorrätcn bez. mit erheblichen Malzabnahmcvcrpslichtungen in das neue Geschäftsjahr eingetrelen. ei» schleppender geblieben, und dies bat, wie unter solchen ungewöhnlichen Verhältnissen regelmäßig, die Verkaufspreise des Malzes ungünstig bccin- stutzt, so daß der obnebin mäßige FabrikationSgcwinn noch mehr geschmälert wurde. Auch die Ablieferung des verkauften Malzes bar sich wieder rech! langsam vollzogen und die Malzfabriken sind sämtlich noch mit großen, wenn auch verkauften Malzbcständen belastet. Die Abschreibungen sind auf 29 695 M. festgesetzt worden und nach Abzug derselben verbleibt einschließ lich des unverteilt gebliebenen Gewmnrcftcs vom Borjabre «in Beirag von 74 221 M. verfügbar, bezüglich dessen Verwendung oorgeschlagcn wird: 67 500 M. al« 7'/, 7- Borziigsdividcnde. 5638 M. als Tantiemen zu ver lest« und restliche 1083 M. aus das neue Rechnungsjahr vorzutragen. Geschäftslage der Zementfabrtken. Seit August ist In der Geschäftslage der Zementjabrik« insofern eine günstige Wendung eingetretcn, als der Verbrauch an Zement merklich zugenomiucn hat. Die Steigerung des Umsatzes batte sofort zur Folge, daß auch die Erzeugung zuiiabm. die meisten Zementsabrik« während deS September also besser beichästigt waren als in den Vormonat«. Allerdings blieben die Preise nach wie vor noch scbr gedrückt. Die ungünstig« Marktlage hat zu neuen Versuchen einer Preisvereinbarung geführt, di« von den mitteldeutschen Werken ausgingen. So eifrig die Bestrebung« auch verfolgt werden, so liegt doch wenig Grund zu der Annahme vor, daß für eine Kartellierung oder auch nur für «ine Preisvcreinbarung beule Nusficht« vorhanden sind. Die „ArbeitSmarkt-Korresp." schreibt in dieser Angelegenheit: Bevor nicht wieder territoriale Verbände mit einem der Abgrenzung fähigen Absatz gebiete vorbanven find, so lange dürste eine Einigung der stark« Gegen sätze kaum zu erzielen sein. Nun zeigt sich aber gerade die Schwierigkeit der Verbandübildung darin, daß infolge heftiger Konkurrenz rin Teil dieser Unicrverbänbe nicht zu fiande kommen kann. So find bis jetzt alle Der- suche, die jüddeuychen Werk« zu einigen, noch immer gescheitert. Wo aber territoriale Verbände bestehen und sich infolge örtlicher Verhältnisse günstig entwickelt baden, da liegt für diese nicht der mindeste Grund vor, die jetzt bervortretcnscn KonventionSbestrebungen zu unterstützen. Schon früher haben di« schlesische» Znnentsabriken, die in Oppeln «ine ZentralverkausS- stelle besitzen, zieinli, offen die Parole vom Kamps bl« auf« Mess« auß- 8
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