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LicscS Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» als Abend-Ausgabe -«gestellt, während e» die Post.Al-ouneittc.i am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. 6e2llg§gebü1)r: SittlclMrUck, fi>r r«Ld«» bei tLalicb «metinaliger Nuiraaun, durch unsere Boten >«»«»»» und «»r«»n«, au So«»- und Montaaen nur einmal) » Ml »0 Ll., durch audwilrtiae Nom- nliiNou»« » M. de». » Mk. so Vk. Siei ewmaliaer Zultelluna durch dt, Voll»Vik. iokueBeltelloeldl. im Aus land mit enlivrechendeni Zuichlase. Si achdruck aller Artikel u. Origtual- Mittetlunaeu nur mit deutlicher O u eI len a n a a b e <„DreSd. Nachr ") «uiäisig. NMtrilaliche Lonorar- anivrüche bleiben unberiiitiichtiat: uiwerlanat« Manuikrivte werde» nicht auidewabrt. relearamm-Adreise: «»chrichtei» Dresden. Uovlag von Aiepsrtz L R»ictiavdt. FsnreigeN'Ltttti Annabme von AnklindlaunaeN bis nachmiliaaS 3 Ubr. Sonn- und keierlagS nur MarienlNaLe 38 von it bis V.l Ubr Die i svaltiae tdrund« «eile Na. s Silben) « Vf».. Ln- küudiaunacn auf der Vrivalseite Seile rs Pia.: die rivaltiae Seile als »Lin- oelandt" oder aus Lertleite so Df,. In Nummern nach Sonn - und kieier- taaen l> de« rivaltiae Gnindreil« so. «o de« so und so Dia nach be sonderem Tarif. LuSwürtiae Aus. träge nur aeacn Bora»sbe«ahlunu. Beleablätter werde» mit roDt». berechnet. Sernlvrechanichlub: «ml I Rr. U und «r. L000. I»I „IkirilM SllcllkiM»»" ill 2N8l ^2! uuä änrol, Knklinek,» vu«I»I»aii«Nur,z; (Ourt Rmbbo), Slvlssoo, Llosteasso Ko. 12 gS» . Neueste Dlahtt'cüchte. Hvfiioclnichicn. Konscrvatlvcr LandrSveiciu. Verein Gcweilttrelbeuder, Schuh- VVSs "rE°» vzUlsstl. mnchet-Jnulmg, Ech>vl»gericht. Anthes in Budapest. Südvsicu Frankicichs. Mittwoch, 23. September 1W3. Neueste Drahtmeldmifteu vom 22 September. Gumbinnen. 'Der Kaiser, der heute früh 6.51 Uhr aui der Fahrt über Stallnpönen nach Roiiiiuteii den hiesige» Bahnhof passiert halte, traf um 8,30 Uhr mittelst Souderzugs aus dem festlich geschmückten Bahnhofe in Groß-Rominleu ein. Dort waren Fürst Toyna-Schlobitle» und Landrat v. Berg Goldop zum Empfange anwesend. Am Postgcbäude halten sich die Dorf bewohner eingefunden, die dem Kaiser einen stürmischen Empfang bereiteten. Vom Bahnhöfe aus begab sich der Kaiser mit dem Kirsten Dvhna-Schlobilten nach dein Jagdschlösse Rcnninlen. Danzig. Ans der hiesige» kaiserlichen Weist lies dritte vor- mitlag der kleine Kreuzer „Erlaß Z > eIhcn" gliicklich vom Stapel. Tie Tnnic vollzog Obeibürgeimeister Kiiichner-Berlin. Ter Staatstekcetär des Rcichsiliarincamics v. Tiwift geleitete den Obeidürgermelster au den Festolatz und bestieg mit ilun die Tanf- kanzel. Dnnn hielt Obeibürgemicifter Kiischner wigende Rede: Se. Majestät der Kaiier und König Hude» Much die oltergnädigsle Eutichiießiing, daß die N»»ic»sge0u»g dictts ftattliftie» SchttscS durch mich, den Oderbniae»iile>itec der Houot- und Residenz stadt Berlin, erfolgen soll, der Stadl Berlin und meiner Person eine hohe Auszeichnung und große Ehre zu teil werden lassen. Für diesen neuen Beweis laudesvalerlicher Huld und königlicher Gnade sage ich zugleich im Namen der von mir vertretenen Stadt nach an bieier Stelle nicinin tieienrpfundenen. ehrfurchtsvollen Dank Kuuftvoll und scstgejügr siebt das neue Fahrzeug vor uns da. Was Menschengeft! erttmier, ^. -. ... ^ geschickt Kamuk mit können und Menschengeist ausführen kann, ftl geschehen, um es und stark zu machen, den Kampf mit ocn Weilen, den K, dem Feinde hinreicl-end zu bestehen. Mil lebhafter Freude wir dem Baumeister wie den Arbeitern nir ihr Werk innig . aut sagen und mit fester Zuversicht dem Wunsche und der Hoffnung Ausdruck geben, das Schiss werde aiic-ett und überall sein für seine Freunde ein sicherer Schutz und Hort, für seine Feinde ein unüberwindlicher, verderbenbringender Gegner, lind doch wollen wir nicht vergessen, daß auch dieser stattliche Bau nur Menschenwerk ist, und das; sich unsere Hoffnungen nur erfüllen können, wenn der Hilst, dessen Farce Hand Wind und Wellen, wie die Geschosse deä Fvindes lenkt. Leinem mächtigen Schutze sei daher auch dieses Fahrzeug cmv- i'ohlen. In dem stolzen Bewußtsein, daß seine Besatzung überall, wo sie dazu beruffn wird, an der heimatlichen Küste, wie in den fernsten Meeren als Bindeglied unserer tavseren, mach!vollen deutschen Marine mutig kämpfen wird sür Kaiser und Reich, für deutsche Macht und deutsche Ehre bis in den Tod. In Näber Hoffnung, daß Du Deinen Namen lange Jahre ruhm voll tragen wirst bis in die fernsten Erdteile, taufe ich Dich auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs „Berlin". Seine Majestät, unser allcrgnädigster Kaiser und König Hurra! Hurra! Hurra!" — Außer dem Oberbüraermeisier Kürschner wohnien von der Berliner Stadwertretung der stellvertretende Stcidtvcrord- netenvorsteher Michelct und Syndikus Weise der Feier bei. Berlin. Staatssekretär v. Tirgitz erhielt vom Erzherzog Franz Ferdinand aus Orih folgendes Telegramm: Bon Lr. Majestät Kaiser Wilhelm gnädigst ä In suirv der kaiserlich deutschen Marine gestellt, entbiete ich, von Freude erfüllt, Ew. Erzellenz und allen Angehörigen der so hcroorragenden kaiser lichen Marine meinen wärmsten kameradschaftlichen Gruß." Berlin. Internationales statistisches Institut. Die Mitglieder des Instituts, die gestern abend im Opernhanse der auf Befehl des Kaisers zu Ehren des Kougresscs veranstalteten Festvorstellung beiwohnten, setzten heule vormfttag die Verhand lungen fort. Die Versammlung sandte ein Huldignngstclcgrainm an den Kaiser und Dänktelegrammc an den preußischen Kultus minister und an den ungarischen Hcmdelsministcr ad und wählte den Direktor des städtischen statistischen Amis Hirschberg-Bcrlin jum Mitglied des Instituts. .Bicrauf sprach Lexis-Göttingen über Fortpflanzung und Sterblichkeit. Porösp-Budapest spricht über die Statistik der Aktiengesellschaften. Ncyinarck-Paris betont die Notwendigkeit einer einheitlichen Bilanzmethode aller Aktien gesellschaften und tritt für die Aufstellung von Bilanzschcmata durch die staatlichen Organe ein. Leipzig. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Redakteurs der „Dresdner Rundschau". Goeh, der vom Landgericht am 17. Februar wegen Beleidigung der Polizeidirektion zu Dresden durch einen Artikel zu gnnsten der ehemaligen Kron- prinzcffm zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden war. M 0 nnhci in. Unter dem Vorsitz des Ministers deS Innern Tr. Schenkel wurde heute hier die 12. Tagung der Zentralstelle für A r b c i t e r-W oh lsa yrt S einri ch t nn g en eröffnet, zu der Vertreter des NcichsmarineainiK, der Regierungen von Prcusicn, Sachsen, Württemberg, Effaß-Lothringen, der Landes- hanptmann von Posen, 0. Dziembowski, u. a. erschienen waren. Ans der Tagesordnung stand die Frage der Museen als Volks- bilduiigöstätte. Hierzu sprachen Pros. Lichtwark-Hamburg, Di rektor Jessen-Berlin, Obcrstudieurat Lamper-Stuttgart und Gill- Parken sEnglaiidj. Eleve. Heute nacht wurde auf dem Bahnübergänge der Elcve-Ealearcr Landstraße das Gefährt des hiesigen Weinhändlers Obhans von dem 12.11 Uhr hier Zutreffenden Personcnzuge überfahren. Frau Obhaus und zwci Töchter wurde» sofort getötet, Herr Obhans wurde tödlich verletzt und starb bald daraus un slciolgch.cn Krankcnhausc. Tie Untersuchung ist eingeleitet. Das Unglück ist dadurch entstanden, daß der Bahnwärter vergessen Halle, die Schranke rechtzeitig zu schließen: er wurde vergastet. Wien. Blätlcrmclduugcu zufolge hat der Deutsche Kaiser dem Chef deS Geuerolstabcs Feldzeugmeistcr Frhr. v. Beck sein Bild in österreichischer FeldniarichaliZunitorm mit dem Bande i des Großkreuzes des Stefansordens verliehen. »> Wie n. Ter nicderöstcrreichijche Landtag nahm ohne Debatte z einen von den Christlich-Sozialen und dein verfassungstreuen Großgrundbesitz, sowie der deuftchen Fortschrittspartei einaebrach- l tcu Dringlichkeitsantrag an, in dein der Landtag anläßlich der j Ertaisnüg des Armeebefehls zum Ansdruck bringt, daß die Bevölkerung Nicderöstcrrcichs in ihrem begeisterten Wunsche sich eins fühlt mit dem erhabene» Witten des erlauchten Monarchen und bereit ist, in unverbrüchlicher Treue zu dem Erzhcmsc und dem Vaterlands sür die Macht und die Einheit des Heeres jederzeit cinzntretcn. Der Landinarschall gab dem begeisterten Widerhall Ausdruck, den die Versicherung des Kaisers, daß die Armce ein heitlich nnd gcincin.fam bleiben soll, in den geängsteten Gemütern aller Patrioten liervorgernfcn habe, und brachte ein begeistertes Hoch auf den Kaiser aus. Paris. »Echo de Pari?" will wissen, der Marine- minister habe in der letzte» Sitzmia des Mi'ttsterrates in ieln heiligem Tone abgcfaßte Briese drs Ad»nrnls Maröchal vorgelegt. und die Minister hätten einstimmig die Ansicht gehabt. Pelletan mnste ein Ezemvel statuieren. Der Admiral werde deshalb ist Nichinklivitüt vriictzt werden. Paris. Hiesige Blätter meiden: Mehrere französische Sozialisten hätte» dem iialienischeil SozialistenführerFcrri zu ver- stehkii gegeben, daß cS im Interesse der sranzösisch-itaiienischc» Aiincihernng angczeiat sei. de» Plan einer Kn n d g e b n n g gegen den Kaiser v 0 n Nußla 11 d bei dessen Bestich in Nom fallen zu lassen. Nizza. Der Bürgermeister von Marseille hat bei der Staatsninvaltichast in Nizza Strafantrag gegen einen Bankier gestellt, der unter Hinweis auf die in Martcille vor- gckomiiieiirn Pestsälle seinen Kunden empfohlen hatte, gewisse Wertpapiere zn verkaufen. Bern. Tie „Schweizerische Depeschen-Agcntur" erfährt, daß die Handclsoertragsvcrhandlungcn mit Deutsch land spätestens Ende Oktober beginnen werden. Ter Ort, an dem die Verhandlungen statlsindcu würden, ist noch nicht be stimmt. London. Der „Standard" meldet ans Paris, in dortigen diplomatischen Kreiic» verlaute, die marokkanische Frage sei gegenwärtig Gegenstand einer Besprechung zwilchen dem eng lischen Minister des Acußeren und dem französischen Botschafter in London. Frankreich sei. wie man glaude, bereit, die Neutrali tät Tangers z» gewährleisten nnd England Handelsgarantien an- znbiete», falls Marokko in späterer Zeit unter sranzösijchen Einfluß kommen sollte. Man hoffe, daß das Ergebnis der Bciprechilnacil iinter diesem Vorbehalt ein pwtocol äo ckemnteies^Slnsiit ieitens Englands sein weide, wählend Frankreich andererseits ähnliche Anerbieiungen bezüglich Aegyptens mache. Petersburg. Die Ernennung des bisherigen Gehilfen deS Gouverneurs der ReichSbank Tiniaichcw zum Verweser der Bank wird amllicki bestätigt. Odessa. Wie hiesige Blätter berichten, hat die russische Regierung die Errichtung eines Ministeriums für Post, Telegraphie und Telephonie im Prinzip beschlossen. Belgrad. Nach den jetzt annähernd vorliegenden Ergeb nissen wurden bei den gestrigen Wahlen für die Skupschtjna 80gemäßigte Radikale, 65 unabhängige Radikale, 15 Liberale und 1 Sozialist gewählt. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 22. September. —Bei der am Sonnabend im Ncichsteiner Staatsforstrevier abgchaltenen Hofjagd, an der mit Sr. Majestät dem Könige Se. König!. Hoheit der Kronprinz teilnahm, wurden 10 Stück Hochwild, darunter 7 Hirsche, zur Strecke gebracht. Heute früh begab sich der König mit mehreren Herren zur Hochwildjagd aus Miersdorfer Revier. Tie Zusammenkunft erfolgte halb 9 Uhr vormittags auf Schneise 5 bei der Kreuzung des Zirkelwegs. Nach der Jagd kehrte der König nach Pillnitz zurück. —* Ihre Majestät die 6 önigin - Witwe besuchte heute vor- mittag in Begleitung ihres gegenwärtig zu Besuch hier weilenden Nesteii, Leutnants im Garde-du-Corps-Regiment in Berlin Grafen Welsburg. des Oberhosmeisters v. Malortie, der Hofdame Gräfin Neutlner v. Weyl und deren Schwester die Städte-Ausstellvng. Sie wurde am Portale von den Herren Stadtrat Dr. Fischer. Stadtrat Baurat Richter, Stadtrat Kandier und Staotrat Weigandt begrüßt und nahm aus den Händen des Herr» Stadt rats Tr. Fischer ein Bukett entgegen. Unter Führung brr ge nannten Herren besichtigte die Königin eingehend die Abteilung III ssiädtischc Kunst), V lSchulwesen, Volksbildung), die Svnder- Aiisstellung der deutschen Sicherheitspolizeibehörden und verließ nach einem kurzen Beniche der Abteilung I iTiefbau) nach etwa Ißchstüiidigem Aufenthalte die Ausstellung. Graf Welsburg und Oberhofineister v. Malortie besichtigten noch weiter die Sonder- Ausstellung des 'Deutschen Pyotographen-Vereins, wo sich die Herren den Telautograph vorführen ließen. —* Fürstin Melanie zu Metternich-Winnebura besuchte gestern das Hntgeichäft der Firma Hermann Haugk Nachf. (Inh.: Paulinus Andorf) und bewirkte daselbst Einkäufe. —* Ter Reichskanzler Graf Bülow wird morgen nach mittag halb 4 Uhr die Deutsche Städte-Ausstellung besuche». —* Ter Buchdruckereibesitzer und Verlagsbuchhändler Albert Eduard Brock Hags in Leipzig erhielt das Offizierskrruz des Ordens der Krone Italiens. —*.Tsr Vorstand des bissigen nationalfozialen Ver eins wird in der „Tivoli Versammlung am Frerta» sei« Stellungnahme zn den Dresdner LandtagSkandidaturm öffentlich bekannt geben. — Seitens der OidnungSparkeien wurde in Oschätz i« einer vertraulichen Beratung unter dem Vorsitze d«S Herrn Oberstlrlliiant z D. v. Schönbera für den 20. ländlichen LandtngSwahlkreis der bisherige Abgeordnete. Herr Stadt- gutSbesitzer Wilhelm Hausse-Dahlen auf- nrne einstimmig als Kandidat ausgestellt. —* Zu dem Vermögen der Sebnitzer Papierfabrik A.-G.. ist, wie wir erfahren, gestern abend 6 Uhr das Konkurs- Verfahren eröffnet und als Konkursverwalter Herr Juftizrat Leonharot bestellt worden. — Im Verein cv.-luth. Glaubensgenossen spricht morgen abend 8 Uhr im Saale von „Stadt Petersburg", An der Frauenkirche 8, 1. Etage, Herr Pastor Lic. theol. Wuttio über ^Matthäus und sein Evangelium". Die Versammlung ist öffentlich und der Eintritt frei. —* Der bei der König!. Sächsischen Staatseisenbabn- verwaltuna in der Maschinen-Jnspektion in Dresden-A. angeftelltc Betricbssekretär Florens Jahn beging gestern das ZOiährige Tienstjubiläum. Der Jubilar war bis vor kurzem im Wagen- kontroll-Bureau in Dresden und Leipzig in Diensten. —* Der erste Vorsitzende des Dresdner KrankenunterstützungS- Vereins für Eisenoahnbeamte. Bctriebssckretär Gustav Hermann Keller in der Wirtschafts-Hauptverwaltung, be ging am Sonntage bei der 32. Hauptversammlung des Vereins die Feier seines 25jährigen Vorstandsamtes im Kreise zahlreicher Kollegen. Tie Hauptversammlung ernannte den Jubilar zum Ehrcnmitgliede und Ehrenvorsitzenden unter Ueberreichung eines künstlerisch ausgcführten Diploms. Außerdem wurde ihm vom Gesamtvorstande und den Vertrauensmännern des etwa 1000 Mit- alicder zählenden Vereins ein Ehrengeschenk überaeben. Im Vereinszimmer im „Meißner Hof", das festlich geschmückt war. Kunst nnd Wissenschaft. Mitteilung auS dem Bureau der König!. Hol- rheater. JmSchanivieldanie findet Donnerstag, den 21. September, außer Abonnement die Erstausführung der fünf- aktigen Tragödie „ HerodeS und Marlam » e " von Fried rich Hebbel statt. DaS Werk ist mit teilweiser Benutzung der im Wiener Reaiebuch vom Jahre 1819 von Hebbel« eigener Hand eingetragenen Aendrcnngen sür die Buhne eingerichtet worden. Die Besetzung des Werkes ist die folgende: HerobcS: Herr Wiecke: Mariamne: Frl. Salbach; Alexandra: Frl. Ulrich: Salome: Irl. Pölitz; SoemuS: Herr Winds; Joseph: Herr Blankenstein: SameaS: Herr Froböle: TitnS: Herr Eggerth: Joab: Herr Rens: Judas: Herr Deitmer; ArtaxcrreS: Herr Gebühr: MoicS: Herr Gun»: Jryn: Herr Helsing; Silo: Herr P. Neumann: Serubabel: Heir Husf: Philo: Herr Neibig : ein römischer Bolc: Herr Olbrich; Aaron: Herr Bauer; drei Könige: Herr Leichert. Herr Walther. Herr Eoerth; Diener: Frl Leder, Frl. Griebel; Diener der Alexandra : Herr Willi. Der Vorverkauf für diese Vorstellung beginnt Mittwoch, den 23. September, vormittags 10 Uhr, an der Kaffe des Schauspielhauses. — AIS erste BolkS- vorstellung dieser Spielzeit geht Sonntag, de» 27. September, nachmittags >/»2 Uhr Goethes „Iphigenie auf Tauris" in Szene Der Vorverkauf findet Sonnabend, den 26. September, abends 8 bis 9 Uhr in der Turnhalle der 4. Bürae»schule (Tieck- straße) statt. — Zur Feier von Td- KörnerS Geburtstag wird Mittwoch, ven 23- September, des Dichters „ Zriny " gegeben. — Die nächste Aufführung des LustkvielS „Das große Geheimnis" findet am Sonntag, den 27. September, außer Abonnement statt. Frau Schumann-Hein! wird anfangs Oktober im König!. Hosopernhause als Gast auftreten, und zwar in derselben Rolle als Azucena im „Troubadour", in der sie vor 28 Jahren ihre künstlerische Laufbahn in Dresden begann. fl» Ueber das erste Auftreten de« Herrn Georg AntheS im Budapest«! Könial. Opernhause schreibt der »Pest« Lloyd" in seiner letzten SonntagSaliSgade: „Heute entstieg ein neuer Lohengrin seinem Machen, um als Kämpe im Gottes gericht sür die llnichuld Eisns einzutreten. Sticht ganz so leicht wie dem Gralsritter ward der Steg dem Künstler. Aber wenn auch der Jubel, der ihm ans der Bühne entgegenbrauste, im Zn- sische mäßiger herabgesetzten lemigen. Die «stimme schonena»,» ein gedämpfteres Echo weckte, Kammersänger Herr Georg Antkes mit dem aniebnlichen Ersolge seiner ersten DebutS doch immerhin zufrieden sein. Es ist kein übleS Spiel des Zufalls, daß der Vorgänger BurrianS in Dresden »un dessen Nachfolger in Bndavest werden soll; oder eigentlich schon geworden ist. Die Direktion gab ihm einen «»gewöhnlichen Beweis ihres Vertrauens, indem sie Herrn Anthes mit Verzicht ans ein Probegaslspiei kurzer Ha»d an das Operntheater ver pflichtete. An einen vollen Ersatz für Bunkan kann man freilich nicht denken, aber Ansprüchen wird der neue Mann wohl genüg! mit ihrem breiten, wuchtigen Kaliber, ein wirkliche« Hewcnoraan, zeiat sich nicht in allen Lagen gleichwertig. Frisch und krallig spricht die mittlere Skala an. Sie hat die dunkle, ins Baritonale tvielende Färbung, wie man sie ja zumeist bei deutschen Tenoristen findet. Etwas verblüht erscheint dagegen die Höbe. Sie hat einen rauhen Beigeschmack, wird nicht ohne Anstrengung genom men, besonders bet fieiem Einsatz. Aber diele Stimme weiß Herr Anthes dank einer gediegenen Schulung vortrefflich zu behandeln und ihr farbige Modulationen abzugewinnen. Man hat eS mit einem vornehmen Künstler zu tun, der mit dem Stile Wagners offenbar vollkommen vertraut ist. Der Ausdruck ist durchaus nobel, überall edles Pathos, musterhafte Prägung der Phrase. Seine ganze Leistung erschien unS als Ausfluß einer hohen Intelligenz, eine- selten keinen Kunstverstandes. Zur unmittelbar packenden Wirkung fehlte freilich ein größerer Zusatz von Wärme, von echter, tiefer Leidenschaft. Sein Loliengrln war auf einen ruhigen To» gestimmt, ans seinem Wesen sprach eine küble Ueberlegenheit. die uns die Gestalt menschlich nicht eben näher rückte. Man fühlte auch diese Schranke und gab sich nicht ganz bin. Der Künstler batte «inen ehrenvollen Eisolg. Das auSverkaulte HauS ries ihn besonder- nach dem ersten Akte oft und laut hervor. Später wurde die Stimmung reservierter und hob sich erst bei der stilvoll vorgetragenen Gralserzählung. die lebhaft applaudiert wurde, ob wohl Herr AntbeS hier schon sichtlich mit Ermüdung kämpfte. Er sang in einem Ensemble» welche» die Besten vereinigte." s In Kassel fand zu Ehren des Chemikers Graebe- Genf eine Feier unter Vorsitz de» Geheimrats v. Baeyer- München statt. Nach Ueberrcichuna einer Adresse hielt der Rektor^der Universität G^f, Orofeflor Dr. d'EspiuS. die Fest- "kor MoiffonHSaris dem Jubilar so bars der sächsische j rede. Sodann übe-tt^ ^ ^ > die goldene Lauoisier-Medaille, die ihm me französische Akademie der Wissenschaften und daS Institut de France für sein« bahn brechenden Arbeiten aus dem Gebiete der organischen Chemie verlieben hatten. Der Vorsitzende übergab ferner eine kunstvoll ausgeführte Graebe-Plakette, Professor Pickct-Genf «amens der Schüler eine Sammlung sämtlicher von Graebe veröffentlichten chemischen Arbeiten. An die Feier schloß sich ein Festmahl. AuS Frankreichs Tüdosten. II. Aix-les-Bains — Grenoble. Wenn Annecy in erster Linie Touristenstation und gittbukger- liche Sommerfrische ist, io offenbart sich Aix-leS-Boins ans den ersten Blick als fashionables Luxus, und Modebad. Welch ein verändert Bild! Dort in Annecy alle« antik, an längst ent schwundene Zeiten gemahnend, daher in der Grundstimmung ernst und gediegen: hier m Aix fast lauter moderne Monumentalbauten, breite, hochelegante Straßen, prächtige Gärten und Parkanlagen, die von lebensfreudigen Menschen wimmeln, kurz eine Statte, wo scheinbar alle düsteren Seiten des Erdenlebens keinen Raum finden und eitel Sonne und Frohsinn und Reichtum und Glück ihr strahlendes Zepter schwingen. Freilich, wer in den Vormittags stunden in den Wandelgängen des riesigen und prunkvollen Lts- blissement tkerrnai des großen Schwefelbades von Aix, teil nehmenden Blickes die zahlreichen Schwerkranken beobachtet, die, des Gehens unfähig, m verhüllten Chaisen zu und von de» Badebassins getragen werden — der lernt auch die Kehrseite der Medaille kennen. Zwei überaus reichlich fließende Quellen, eine 44 Grad Celsius heiße Schwefel, und eine 47 Grad heiße Alaun- quelle, liefern das zu Bädern und Duschen, seltener zu Trink kuren benutzte Wasser, dessen Heilkraft mit oft erstaunlichem Er- folge, namentlich gegen Rheumatismus, Haut, und Geschlechts krankheiten, angeivandt wird. Der weitaus größte Dell der Besucher von Aix — wenigstens derjenigen, die zur sommerlichen Hochsaison dort weilen — sucht aber weniger Heilung von körper- licbeu Leiden, als vielmehr Genuß. Zerstreuung, Vergnügen oder