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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030920013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903092001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903092001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22, fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-20
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten. Str. 2«1. Seite 4. M» Sonntag, 20. September L00» .. , Ideale, v. v, arotz«. hinausreichende Hele. das Zentrum und die Sozialdemokratie, und darin liegt ihre stärke. Da da um und die sozialoemorvane, uns ifür gesorgt in, daß sie beide diese Zentrum nicht, lveil der moderne gewähren kann des Proletariats dann liegt ihre starke. 4)a d ihr« Ziele nicht erreichen, das Staat die volle „Freiheit" d« die Sozialdemokratie Nicht, we.. ... , . kulturfeindlich wäre und also unter allen Umständen verhindert werden muß. so haben beide Parteien noch lange Zeit, sn" ihren Idealen zu begeistern. Die anderen Parteien sind nur noch verhüllte wirtschaftliche Interessengruppen, die unter verbrauchten, immer wiederholten schlagivorten für materielle Vorteile streiten und politische Ideale nicht mehr verfolgen, weil diese ihre Ideale mit der Ausbildung der konstitutionellen Ver> sassunoen und der Errichtung des Deutschen Reiches längst ver- wirklicht sind: erfüllte Ideale aber sind keine mehr. Diese „staats- erhaltenden" Parteien könnten neue Ideale haben, wenn sie mit ganzer Kraft die Weltpolitik des Reiches unterstützten, aber gerade diese überlassen sie kurzsichtig im ganzen der Regierung, oder sie bekämpfen sie auch geradezu. Denn Schillers Satz: „Es nmchst der Mensch mit seinen größer» Zwecken" findet in der jüngsten Geschichte des deutschen Volkes leider nur wenig Be> slätigung. Wie sehr wir vollends von allen unseren alten Bil- dungsidealen abgefallen sind, wie sich hier der Hak gegen diel, Ideale mit Ratte!» Banausentum in der unerfreulichsten Weis« verbindet, das soll hier nicht ivcitcr ausgcführt werden. Aber auch die auswärtige Politik der großen Mächte ist sozusagen ideenlos geworden und wird nur von materiellen Interessen be herrscht. Das achtzehnte Jahrhundert kalte sein HumanitätSideal, man sich für die Freihcitskcimpfe der Griechen und der Polen, Ravoleon lll. stellte das Nationalitätsprinzip auf und ver haft ihm in Italien praktisch zur Geltung, was keineswegs so ohne weiteres im französischen Interesse war, und Garibaldi kam >870 den Franzosen zu Hilfe, nur, weil er die Republik, sein eigenes politisches Ideal, verteidigen zu müssen meinte. Bon solcher „Schwärmerei" sind wir klugen Leute letzt unendlich weit entfernt. Es ist uns ja seit Jahrzehnten oorgepredigt worden, Laß wir nur unsere eigenen Interessen zu vertreten hätten, daß unS alles sonst nichts anginge, und praktisch hat sich daraus die Theorie von der Richtintervcntionspolitik entwickelt, die jeden Staat sich selbst überläßt und auch die größten Greuel duldet, wenn sie nur das eigene Interesse nicht berühren. Die .,Reichs müde»" machen freilich andere Gründe für ihre Verstimmung geltend und suchen diese vor allem beim Kaiser und beim Kanzler. Ost genug haben die „Grenzboten" darauf hinge- wicsen, daß der Kaiser als eine sehr eigentümliche und bedeutende Persönlichkeit verstanden sein will, daß er sich das Recht, eine solche zu sein, nicht durch Zeitungsgeschwätz unberufener Splitter- nchter verkümmern läßt, daß alles, was er sagt und tut. aus seinem innersten Wesen kommt, es mag dein oder jenem gefallen oder nicht, daß er endlich nach Bismarcks Prophezeiung sein eigener Kanzler geworden ist, und damit zum Leidwesen mancher das frühere übrigens mehr in der Einbildung bestehende Ver hältnis zwischen Kaiser und Kanzler umgekehrt hat, als wenn dieses das natürliche gewesen wäre! Wir gehen hier deshalb auf Einzelheiten nicht ein. weil sic zu unbedeutend sind, um die „Reichsverdrossenheit" irgendwie zu rechtfertigen oder auch nur zu entschuldigen, und weil an seinem ernsten Willen, „dem Be- wußtsein, für 58 Millionen Deutsche verantwortlich zu >ein", wie er lilngst in Merseburg ausgesprochen hat, und der ungewöhn lichen Fähigkeit, dieser seiner ungeheuren Aufgabe zu genügen, nicht der leiseste Zweifel erlaubt ist. Aber scme ganze Politik ist seit Jahren fortwährend kleinlichen und hämischen Angriffen ausgesetzt. Nichts ist dümmer, als der Vorwurf, er steurc einen „Zickzaclknrs", wenn er schlechtweg die deutschen Interessen im Auge hat und deshalb weder englische noch russische Politik treibt, sondern eben deutsche, und cs ebensowohl vermeidet, sich mit der einen oder der andern dieser beiden Mächte zu über- werfen, als ihr „nachzulaufen". Eine konfessionelle Politik kann heute Golt sei Dank ein Deutscher Kaiser nicht treiben; daß es die Habsburger noch im siebzehnten Jahrhundert versuchten, hat den Dreißigjährigen Krieg entzündet. Wir Pro testanten müssen aufhören, die katholische Kirche als etwas eigent- sich Unberechtigtes, womöglich Antinationales zu betrachten, und von den Katholiken müssen wir verlangen, daß sie den Pro testantismus als eine berechtigte historische Erscheinung gelten lassen. Kurz und gut, die „Relchsoerdrossenheit" beruht ent weder aus einer falschen Auffassung mancher Verhältnisse, oder auch aus Enckieinuiigen, die nicht der Mühe wert sind, da^ sich ernste Männer darüber ausregen. Sie ist jedenfalls eine „Stim- niung", und die Deutschen wollen doch wohl keine nervösen Weiber sei», die sich von „Stimmungen" leiten lassen. Uebrigens ist sie größtenteils das Erzeugnis einer gewissen Presse, nicht der „Volksseele", denn daß der Kaiser trotz dieser Presse höchst vopulär ist, das zeigt sich überall, wo er erscheint, und darum vertrauen wir. daß auch die Kinderkrankheit der „Reichsmüdig- keit" überwunden werden wird," Im Anschluß an die abfällige Aeußerung Bebels auf kein Dresdner Parteitage über die Reichsfinanzen schreibt die „Köln, Ztg. an leitender stelle: „Vor wenigen Tagen hat der neuernannte Reichsschahsekrelär Freiherr v Stengel nach der Rückkehr aus dem Urlaub die Leitung des Reichsschatzamtes übernommen. Ihn erwartet keine leichte Ausgabe. Allgemein ist es bekannt, baß die Lage der Reichsfinanzen überaus ungünstig und daß eine Aenderung des Kurses unbedingt erforderlich ist, um das Reich vor einem schlimmen Ergebnis zu bewahren. Seit der Einführung der unglückseligen Franckensleinschen Klausel ist es langsam, aber stetig mit der Finanzlage abwärts gegangen. Was Freiherr v. uchielmann auch immer tun mochte, ein stetig sich erweiternder Schlund der Desizitlecre tat sich aus und auf Milliarden stieg die Lroße Reichsschuld. Mitten in diese an sich 'chon bcrabgedrückte Stimmung hat nun Bebel aus dem Dresdner Parteitage eine Mitteilung geworfen, die, so unverbürgt und übertrieben sie sein inag, bei der augenblicklichen Tepressionslage incht verfehlen wird, in weiteren Kreisen Aussehen zu erregen. Ler mit den Finanzsragen des Reiches bisher nicht besonders vertraute Parteiführer führte unter lebhafter Spannung des Parteitages aus, daß er zwar gewußt habe, daß das Reich in keiner günstigen Finanzlage sich befinde: daß er aber zu seinem größten Erstaunen durch eine Quelle, von der er es nicht erwartet hätte, erfahren habe, die Lage sei so ungünstig, daß die Reichs kassen ihre Lieferanten nicht gleich ausbezahlen könnten, sondern sie einige Wochen warten lassen müßten, — Wir betonen aus drücklich, daß wir nur die objektive Mitteilung dieser seltsamen Erklärung wiedcrgeben, ohne sie sachlich prüfen und beurteilen zu können. Aber, ihre Richtigkeit selbst zugegeben, würde "damit noch nichts bewiesen sein, da die möglichen Gründe zu diesem Vorgehen unbekannt sind iachc» und der daraus des Reiche- nicht der Ungarn. lieber die Abreise Kaiser Wilhelms von Mcssmcs ist noch nachzntragen, daß der Kaiser heim Abschied zur Erzherzogin Isabelsa bemerkte: „Ich habe mich sehr wohl be funden und werde in Bälde wiederkommen, dann muh aber auch üie Kaiserin mitkommen. Tie soll das sehen und genießen." Tann bestieg der Kaiser den Hofzng. Er ließ das Abteilfenster nieder, itieg aber nochmals aus und trat ans die Erzherzogin zu, zu welcher er sagte: „Die versprochenen Bilder erwarte ich ganz be stimmt." Dann begab sich der Monarch wieder in den Hofzug, der unter den stürmischen Eljenrusen der Anwesenden abdampfte. England. Folgende kurze Taten dienen zur Orientierung über den Lebensgang Chamberlains: Ehamberlain, Joseph, ge boren 1836 in London, trat in das kaufmännische Geschäft seines Vaters in Birmingham ein, nahm aber gleichzeitig am politischen Leben eifrigen Anteil, wurde 1868 Vorsitzender des Nationalen Erziahungsvereins und 1873 des Schulrates von Birmingham. >874 bis 1876 war er Bürgermeister von Birmingham und trat 1876 ins Parlament. Durch seine Begabung und praktische politische Vorbildung erwarb er sich bald eine geachtete Stellung unter den Liberale» und war unter Gladstone 1830 bis 1885 Prä sident des Handelsamtes: 1886 führte er den Vorsitz im Lokal- verwaltungsamte. Er war ein Gegner jeder irischen Zwangs- volitik gewesen, als aber Gladstone sich zur Home-Rnle-Politik bekannte, trennte Ehamberlain sich von diesem März 1886>, trat von seinem Amte zurück und wurde eins der Häupter der liberalen limonisten. Nach der Versetzung des Marquis bo» Hartington in» Loerhau» wurde er lFrvruar 1892) Führer der Partei lm Unterbau». Am 35. Juni 1805 übernahm er im dritten Ministe rium Salisburn da» Staatssekretariat für d,e Kolonien. Lord Balfour reifte gestern nach Balmoral ob, um dem König Vortrag zu halten. Dem vernehmen nach steht die Audienz in Verbindung mit Veränderungen »m Kabinett. Schweden. In Norköping ist der frühere Kriegsminister Generalleutnant Abelin gestern gestorben. Serbien. Der Gerichtshof in Belgrad faßte den Besch! .. der Anklage gegen di« Verschwörer von Ntsch Folge zu geben, worauf die Verhandlung für Dienstag anberaumt wurde. Die Urteilssällung wird Donnerstag erwartet. Inzwischen werden die durch die Verhaftungen in der Micher Garnison entstandenen Lücken au»gefüllt, was beweist, daß bestimmt auf die Verurteilung der Offiziere gerechnet wird. Der Ministerrat unter Vorsitz deo Königs befaßte sich mit der Lage in Makedonien, die sehr ernst beurteilt wird: man glaubt, daß in den nächsten Tagen ein bulgarisch-türkischer Krieg ansbrechen werde. Kunst und Wissenschaft. f Im König!. Hofopernhause gelangt heute Der Markt zu l'^8 Uhrs FlotowS „Martha. Ricbmond" zur Aufführung. . .7 In der gestrigen ,,siegfrie d' im König!. egfried vor kurzem hier erzielte. Die in der übrigen Besetzung ist unverändert gegebene Vorstellung fand vor vollem Hause wkennung. sie, sonst die lebhafteste Aner ff Im König!. H osstchauspiel gelangt heute abend 7 Uhr Schillers ..Jungsrau von Orleans" in der rühmenswerten Neueinstudierung und Neuausstattung zur Aufsühruug. Erfreu licheriveije hat sich das Intere ch gesteigert: die letzten b> " an ver Vorstellung ganz erheb brungen waren nahezu aus . gesteigert: die letzten beiden verkauft und wurden mit stürmischem Beifall ausgenommen, so daß das Werk bis ans weiteres noch außer Abonnement in das Reper- toir eingestellt werden wird, um der tvachsendcn Nachfrage nach Billetts Genüge tun zu können. In der letzten Vorstellung des Werkes waren wieder verschiedene auswärtige Bühnenleiter mit ihren künstlerische» Beiräten zugegen, die der ebenso prächtigen, wie stiiechtcn dekorativen und koitumellen Ausstattung der Dich tung uneingeschränkte Anerkennung zollten. Tie zahlreich hier anwesenden Fremden preisen die Aufführung als theatralische Sensation. 7 Der Geburtstag Theodor Körners wird auch in diesem Jahre im König!. Hofschauspiel durch eine Anf ührung non des Dichters „Zriny" am Mittwoch begangen wer- den. Namentlich unsere Heranwachsende Jugend wird an diesem Abend im Königl. Schauspielhaus, wie gewöhnlich, nicht fehlen. h J-m Residcnztheater wird heute nachmittag Z'/z Uhr bei ermäßigten Preisen Ziehrers Operette „Der Fremden- siihrer" gegeben. Abends gelangt die seit vielen Jahren nicht gegebene Operette „Gasparone" von Earl Millöcker, neu cinftudiert, zur Aufführung. Morgen, Montag, findet die 2. Volksvorstellung des „Dresdner GothebundeS" statt. Zur Auf ührung gelangt Gerhart Hnuptmanns Diebeskomödie „D ei Biberpelz." 7 Konzert-Mitteilungen der König!, .vosmustkalienhandlung F. Ries, Kausbau«. ES sei nochmals darauf hingewicten, daß den ähngen Abonnenten der Philharmonischen Konzert« die früheren Plätze nur bis 8. Oktober reserviert bleiben unv nur gegen den v oft ädrigen Villcit-Abschnitt bis dahin auSgebändigt werben Vom S. bis mit 7. Oktober erfolgt die Ausgabe der bereits oorgemerkten noch übrigen Abonnementskarten. Mit 8. Oktober beginnt der Einzelbtllettverkaus für daS 1. Pbilbarmoniicke Konzert. — Den vorjährigen Abonnenten der Petri-Streichquartett-Abend« bleiben dt« innegehabten Plätze bis 26. September rcierviert. Vom 28. bis mit 80. September erfolgt Verausgabung der oorgemerkten noch übrigen AdonnementStarten. - Die 4 Kain mermuN labende der Herren Lewing er. Striegler, Furkert, Schill ng finden am 2. November, lk. Dezember, l. Februar und 7. Mär, nn Musenhause statt. — Der l. Kammermusik-Abend von Frau Laura Rappoldi-Kahrer (Klavier) und Frl. Elsa Wagner (Violine) findet am 7. Oktober (Muicnhaus) mit folgendem Programm statt: Schumann: Sonate v-moll, ap. >21: Sinving: Sonate 6-ckur (mm 1. Mal): Schubert Fantasie 6-äur, c>p. Ib9 — Herr HanS «tzießen veranfialtet Miltwocd den >4. Oktober im Vereinshause einen Liederabend, in welchem nur Kompositionen von Franz Schubert und Richard Strauß vorgerragen werden. Die Begleitung der Liedervorträge wird Herr Hofkavellmeifter Dr. Richard Strauß übernehmen 7 Sächsische Kunstausstellung auf der Brü chen Terrasse. In der letzten Woche tvurden verkau. Von den Werken Ludwig Richters: Alpenmnen-Landschaft vom Jahre 1828: außerdem Felix Pfeifer: Goethe-Plakette: Curt stoeving: Nietzsche-Plakette: Erich Kleinhempel: Kobold und Wandstoss: Hans Unger: Halskette. .Heute Sonntag beträgt der Eintrittspreis 50 Pfg. 7 Die von der Könial. Skulpturensammlung im Cosel Palaisan der Frauenkirche ausgestellten Abgüsse nach neueren französischen Bildwerken können ivrgen Vornahme von Baulich keilen bis auf weiteres nicht besichtigt werden. 7 Theodor Kirchner, dessen Ableben gestern telegravhisch gemeldet wurde, ist den Dresdner Kunstkreisen durch seinen lang- lährigen Aufenthalt in Dresden allgemeiner bekannt geworden. Im Jahre 1383 siedelte er von Leipzig nach hier über, um während sieben Jahren eine Stellung als Lehrer am Königl. Konservatorium zu bekleiden. Von hier ging er nach Hamburg, wo er vorgestern schnell und unerwartet, 80 Jahre alt, verstorben ist. Kirchner ist besonders geschätzt als vollendeter Meister des modernen Miniaturklaviersatzes. Seme im Druck erschienenen Werke, mehr als 80. sind meist lyrischen Inhalts, von vornehm arter und duftiger Empfindung, die nach feinsinniger, geistvoller uffassung verlangen und daher nicht allen zugänglich sein können. -st Das Zwickauer Stadttheater, unter der Leitung der Herren Otto und Grelle, eröffnet am 26. September mit Laubes „Karlsschülern" seine Saison. ff Octave Mirbeaus Komödie „Geschäft ist Geschäft" „l.c-s akknire» sont. Io« nkkairss") wird am 2. Oktober zugleich " " ""erlitt und im Hosburgtheater zu rung erleben. Unmittelbar darauf lck im Königl. Hofschauspiel zu Dresden seine PremiKre deren .... . inanzieN sehr gut abschneiden. Der Besuch war litt all gemeinen, trotz der vielfach ungünstigen Witterung, ein recht leb hafter: auch die Verkäufe haben sich auf einer amebulichen Höhe gehalten Jetzt, wo die Ausstellung ihrem Ende entgegengebt, ist die Nachfrage eine besonders rege. Da die Zahl der Bilder gegenüber den Vorjahren erheblich zurücksteht, so konzentriert sich die Aufmerksamkeit der Käufer vielfach auf die gleichen Werke. So ist z. B. ein Gemälde, die Arbeit eines Timeldoffer Künst lers, nicht weniger als achtmal verkauft worden. Dieser Maler ist also iür einige Zeit beschäftigt und versorgt. 7 In der LiterarischenG^sellschaft Werden in diesem Winter u.a. sprechen: " die moderne russisch« Plauderei : August v-.-— aus Fredcri Mistrals neuprovenyalischer Dichtung Miräio sver- dentscht von A. Äcrtuch): Wilhelm v. Polens (Schloß Ober-Cune- waldcl: „Natur und Kunst im modernen Amerika": Dr. Adeline Ritterhaus lZürichs: „Ter Ausdruck der Persönlichkeit in der modernen Deutschen Frauenlyrik" usw. -- Außerdem sind zwei theatralische Tagesvorstellungen m Aussicht genom- men, die eine Sonntag, den 18. Oktober 1903, mittags 12 Uhr, die andere Sonntag, den 14. Februar 1904, mittags 12 Uhr. 7 Die Wiener Hofoper hat, wie mitgeteilt, Meyerbeers „Hugenotten" kürzlich zum 500. Male ausgeführt. Nimmt man eine Einnahme von nur 2000 Gulden für jede Vorstellung an, so ist insgesamt eine Million Gulden i„ die Kasse der Hoff oper geflossen. Alle Achtung vor dem „alten" Meyerbcer! vas imerename srucr >m nonigi. Pvficyauipiel zu iden seine Premirre haben. Die Große Berliner Kunstausstellung 1903. Schluß am Sonntag den 4. Oktober brvorsteht, wird 7 Die von der Kammersängerin Frl. Edilh Walker noch- geiuchte Entlassung aus dem Verbände der Wiener Hofoper steht, nach Meldung Wiener Blätter, unmittelbar bevor. Frl. Walkers Reiseplan soll zunächst nach Newyork zu Direktor llonried führen. . 7 Der Verband Oesterreichiicher Theater- di rektoren, der so ziemlich dieselben Bestrebungen verfolgt wie der Deutsche Bübnenverrin, hält augenblicklich irlne alljähr liche Generalversammlung in Wien ab. Der in Deutschland vielbelvrochenen und nun schon zur Bearbeitung ge- stellie» Engagementskontraktfiage der Bübneiimltglledrr Ist man bei diel« Gelegenheit nun auch in Oesterreich näbergetreteu. Der betreffende Antrag ist solgendermaßen versaßt: E» möge ») eine ««. Kommission bemiitragt werden, «m für alle Oester bandvbeater giftige» obllgatorilche» Kontraktssmmuiar »uarbesten. welches den humanen gode,ungen der Zelt eatiyE- d) ol» Ergänzung desselben eine Hausordnuna zu e„n>«se» welche di» Willkürlickkeib ^ ----- -- arnannte» Theatergeket l»ni»en BeHitnmungeu tung der Ordnung und zum Schutze künstlerischen Zusaminenivicku» notwendig erscheinen. In beiden Punkten sollen die Omer- rrtchlschen Büynenmllglieber etngeladen werden, durch Delegierte rrimiicyen io»ynenn»lgiiever emgelaven wrroen. ourcy Lelegierie an den Berainngen teilzunehmen und Anträge ein,«bringen Nach längerer Debatte wurde eine Kvmmlssion gewählt, der die Aus atdestuna dr» neuen Formular» überlraarn wurde. Als Vorlage für die Hausordnung wurde die des Lolvurgtdrater« empfohlen. 7 AuS Budapest wird telegraphisch gemeldet. „Im königlichen Operntheatcc mußte Freitag vormittag die an- geiktztr Probe zum .. Lohen grin" mitten im Sviel plötzlich abgebrochen.weiden, da sich in der Duelljzrne zwischen Lohengrin und Telramund eiir bedauerlich« Unfall ereignete, der glücklicherweise nicht so ernst verlies, al» eS anfänglich ichlen. ^« von seiner Dresdner Affäre her bekannte, ne» engagierte Sänger A » tdeS tiai niit 'einem Partner Beck zum ersten Gange an und macbie irinen Anöiall. Beck vergaß im Etier des Spiels den Schild zu erheben, und das Schwert trai ihn mitten a»i die Stirn obazhaib der Auge», Blutüberströmt stürzte Beck zu Boden und mußte, nachdem ihm ein Nowerband angelegt worden war. In leine Wohnung transportiert werden. Der sofort requirierte AM konslalirrte, daß der Sltrnknochen nicht verletzt wurde. Der Sänger dürfte bald gänzlich hergestellt Win. Die iür gestern lSonnadendi angrletzte Vorstellung von -Lohengrin" mit He>rn AntheS in der Titelrolle, ist durch den Unfall stark in Frage gestellt. Während des Drucks eingegangene Drahtmeldungen vom 19. bez. 20. September. *Wien. Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz I 0 ieph dinierten abends bei dem deuüchen Botschaft«. — Der Deutsche Kaller empfing abends den Grafen GoluchowSki in besonder« Audienz. 8l«I»v suoU xvstrlZv Der Kaiser in Wien. Trahtberichte. Sozialdemokratischer Parteitag, »Der Postillon von Lonjumeau". Mein Gegenüber. Vermischtes. * Eine Waschpulversirma in Essen a>, d. Ruhr ließ zu Zwecken der Reklame vor einiger Zeit zwei Kamele durch einen Neger in Essen umhcrführen. Die Polizei inhibierte diese Reklame und sandte der Firma ein Strafmandat wegen groben Unfugs zu. Letztere beamrcigte richterliche Entscheidung und machte vor Ge richt geltend, daß es sich um eine durchaus erlaubte Reklame bandle, die in vielen großen Städten gemacht und nirgends bean- standet worden sei. Das Gericht stellte sich aber auf den Stand punkt der Polizei und verurteilte die Firma zur Zahlung der seitens der Polizei festgesetzten Geldstrafe. Die Firma hat gegen dos Urteil Berufung eingelegt. * Miß Alice Roosevelt macht andauernd von sich reden; oosevclt hat in der vorigen Woche in dem Unterseeboot „Moecassin" eine Fahrt aus dem Grunde der Äiarragansett-Bay gemacht. Das Boot liegt in Newyork und hat eine Besatzung von sechs Mann, die unter dem Befehle des Leutnants Binney steht. Das Boot wurde langsam zum Untersinten gebracht, und nachdem eine Tiefe von 25 Fuß erreicht war, stieg es wieder aus. Dies wurde mehrmals wiederholt, und dann kreuzte das Unter seeboot eine kurze Strecke. Miß Rovsevelt gesteht zwar, daß ihr nicht ganz geheuer zu Mute war: aber sic war sehr gefaßt und beobachtete ruhig das Arbeiten der Maschinerie, loäyrend das Boot im Wasser manövrierte. Dann wurden zwei Torpedo bomben abgefeuert und alles so ausgeführt, wie beim regel mäßigen Dienst. Als das Boot wieder nach oben kam und ms Dock zurückkehrte, war Alice Rooseoelt sehr angeregt und be- kündete ihr großes Vergnügen über die Fahrt. Sie ist die erste Amerikanerin, die eine Fahrt in einem Unterseeboote gemacht hat." ** Zur Löwen plage in Deutsch-Ostafrika veroffentlichl die soeben eingetroifene „Deutsch-Ostcftrikamsche Zeitung vom 22. August einen neuen Beitrag. Wir lesen da: Vom Löwen er- chlagen wurden in der Nacht zu Freitag in der Nähe der Mayr- chen Schamba bei Kilometer 3 an der Puaustraße zwei Neger- vauen. Sultanssklavinnen, die in einer der dort befindlichen offe nen Makutihütten nächtigten. Der Löwe hatte sich zuerst des einen Weibes bemächtigt und ihr sofort da» Genick durchaebissen. Aus >en Angstschrei des anderen ÄeibeS hatte sich dann der Löwe von einem ersten Opfer abgeivandt und tötete durch einen Tatzcn- chlag gegen die Brust auch das zweite Weib, mit dem er sich >ann davon machen wollte, jedoch durch die aus den Nachbar- 'litten mit Feuerbränden berbeieilenden und schreienden Leute aran verhindert wurde. Der Löwe ließ dann auch sein zweites Opfer fahren und verschwand unter Wutgeheul im naben Busch. Die beiden getöteten Negerinnen wurden am nächsten Morgen an Ort und Stelle begraben. Mehrere Europäer, die gestern früh an den Ort des Unglücks eilten, um dem Räuber nachzustellen, oben nur noch die Spur eines mächtigen Löwen in und bei der Hütte: von diesem selbst war nichts mehr zu sehen. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts tn Chemnitz vom 19 September 8 Uhr morgens lTemveratnr nach CrlfluS,'. Wetterlage tn Europa am 19. September 8 Uhr früh: StaN»n»» -io»- Richiuna u. «Mrs« d«4Wind-« w«u»r r» «tltion» Name -iUtiuna u. «Mri» »««winde« Setter W>. ! 7W Still swolkenl 4 8 Helder 78« 0 leichlsiede-kt 080 stark heiter 4-Ill Lcill, 80 08N starr «om> 77 V8<1 leicht wolkenl ff" Münster « «7 klVV leicht bedeckt 78 Still Mebel ff « Berlin 7k> 80 mShm Wolken! 7« 01*0 mätzt- wolkenl Norieruhe 8» UV leicht Stegen 7« Still wolkenl > 8 ZranN.M. 68 k» leicht »«deck» 7» OUOIchwach wölke»! 4-12 Me, 8 vk xc, ichwach h etter 7« c>Uc> leicht wolkenl 4>ll Barl» >8 88 80 schwach DunN ?r 0 schwach wolkenl 4>8! 0 München 8 8« V leicht «egen 77 o schwach wolkenl i-1- Rom 84 X 8 »euer 7» N >->cht wolkenl - ^ir Ni^a 83 Still heiter 70 0 leicht wölken» -18 o SdemnI, 7 87 oiro leicht haidded 4-1» ch" «tarn»«. «lacklod «drlMonII tzavarand SkudMni» Stockholm Nooenba«. Memel «minem. - Bet unverändert Hobe», Druck mit einem Marimum von 779 Milli metern an den schwedischen Seen hat sich die westlich« Depression etwa« verliest und mit ihrem Minimum nach der Bt-kayaiee verlegt. Be» leichten Winden- aus östlichen Richtungen verricht im Norden und Osten wolkenlose«, im Westen noch trübe« neblige« Wetter mit normaler Temperatur: in Süddeutlchland treten bei küblcni Wetter noch Niederschläge auf (München 24 Millimeter). Prognose für den 2a. September: Wetter: bester und trocken: Temperatur: übernormal: Windursprung: Oft: Barometer: hoch. Witterung tn Sachsen am 18. September. Station See- HSH» rem». wind Station See. »»»« IN Lemp. »tu» ir s s ß vr««d»» II» 18.4 S.7 «Nll 8 8> «reib«,, 888 li.r 8.0 ONO I 7 2 L«w,ig 117 >8 1 la.r orio I < o Lchneederg «3b U>9 78 0 l »8.3 Io,dl, 180 ir i »r kipnv 8 7 7> «lstrr »aa 8.» 7 » «80 l ri s Bau,en rar lb 4 S"ll » is «itender« 781 8.8. 6.2 0 1 4 0 : ittau 2b« >,« e l I 7j Nethenhai» 77S 8.2 080 , l».3 Iheinnl, 31» N.8 8 r XX0 1 i3.8s Mchieldera IÜI3 b.2 »t 08V » 18 b Grad (FiStelderg) im Marimum dt« 18'/, Grad (Leipzig), ihre Mittel werte lagen nur noch bi« ,u 8 Grad unter den vieliährja«,. Vom Abend de« 1«. September wird au« der Dresdner (Legend (Trachau) von einer nordlichtarligen Erscheinung berichte«. Dre - d « n, ln. September. Barometer von Optiker Eduard Wiegand vorn,. O«k. Bötold), Wallstrafie 2. Abend« ö Ubr: 7Sl Millimeter, t ae- „llen. Thermometrograpb nach Celfiu«. Temperatur: höchste IS>d Ar. Wärme, niedrigste I I (Lr, Wärme. Heiter. Oftwind. Wafferttand der <Llve und Moldau. Budwei» Prag Pardubitz Meinst Leitmerttz Dresden 18. Geptbr. -4-11 -4-31 -4-18 -30 fehlt —162 IS. Geptbr. U-18 4-SS -ff Sk -« - A - M
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