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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030916016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903091601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903091601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-16
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
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tZ ii' «! -5' 1 suche», den Name» aufschrelben und einen Protestzettel unkerzetch ^ ' chrr ne» lassen. Die Besucher wollen nämlich frcundlichst der dem Be suchten die Mühe abnehmc». sich von der Eintrag»»» seines Namen- in die Wählerliste selbst zu übeizengen. unter dieser Form der gütigen Uebernabme der Kontrolle der Wählerliste de» ginnt also tn Berlin die Sozialdemokratie ihre Agitation von Mund zu Mund. In de» Bororten werde» für irden Ort in den Flrmblättern Parteigenosse» bezeichnet, welche es übernehmen wolle», für diejenige», welchen eS an Zeit mangelt, die Listen selbst einzusehe», solches ,n tun. Oesterreich. In Wien fand unter freiem Fimmel ei» Meeting der lvz ia ld em v k ra t isch en Partei statt. Referent Abg. De. Ellenbogen kritisierte deu Erlab deS Kiieg-niluisteriuins betreffend die Zurückbehaltung der im dritten Jahre stehenden Mannschaften und erklärte, das; die Sozialdemokraten alles tun würden, um ihre Brüder über das Borgehen der Krieg-Verwal tung aufznklärcn. Die Mittel zur Lösung der Krise seien die wirtschaftliche Trennung Oesterreichs von Ungarn und Bildung eines volkssreni,blichen Parlaments ans Grund des allgemeinen gleiche» und direkten Wahlrechts. Hierauf wnrde eine im Sinne der Ausführungen des Referenten gehaltene Resolution einstimmig angenommen. Nach Schluß der Bersammlnng glimmerten sich die Teilnehmer zu einem Tciiwiistralionsziige. a» dessen Spitze Standartenträgcr niarschierten. Biele Standarten wäre» mit rote» Bändern geschmückt und trugen die Inschriften: .Nieder mit dem Privileglenparlanient!" .Hoch das allgemeine Wahl recht!" Auf dem Marsche stießen die Arbeiter mehrere Male mit der dem Zuge folgenden Sicherheitsivache zusammen. ES wurden ll Standarten konfisziert und ein Standarlentcäger verhaftet. Auf der türkischen Botschaft in Wien kam es zwischen dem Arzte der türkischen Botschaft Dr. Djevded Abdu Be» und dem türkischen Botschafter Mahmud Nedim Be» zu einem tätlichen Zusammenstöße. Es war um s-^ll Uhr vormittags, als bei dem Botschafter der genannte Arzt mit den Händen in den Hosen taschen eintrat. In Gesellschaft des Botschafters befanden sich gerade der cgyptische Prinz Djeinil, General Schuckiri Pascha und die beiden Sekretäre der Botschaft. Tr. Djevded trat vor den Botschafter hin und fragte ihn, ob cS wahr sei, daß er über ihn fortwährend in ungünstigem Sinne nach Konstantinopel de- richte und ob er bereit sei, ihm hierfür Genugtuung zu gebe». Der Bobchafter forderte nun vor allem den Arzt auf, die Hände aus den .Hosentaschen zu nehmen, und dieser erwiderte: „Ich tue dies, ober nur, um von ihnen Gebrauch zu machen." Hierauf verfehle Dr. Djevded dem Botschafter vier Ohrfeigen. Die beiden Sekretäre rissen den Arzt zurück, welcher hierauf die Botschaft verließ. Dr. Dievdcd verständigte nun selbst seine Freunde in der diplomatischen Welt von dem Vorfälle und telegraphierte auch nach Konstan- tinopel. Dr. Djevded schildert in der Depesche den Vorgang und bittet den Sultan, ihn nicht ungehört zu bestrafen. England. TaS neue irische Land gesell. von dessen Jnsleöentretcn eine neue Arm ftir die Erinsiniel erwartet wird, flößt bei der praktischen Ausführung auf namhafte Schwierigkeiten. Da? Gesetz bebt bekanntlich die Unvcrkäiislicheit dcS Bodens auf und läßt den Landankauf seitens der Pächter unter bestimmten Bedingungen ;n. Die Pächter können aber nur dann das Land kaufen, wenn sich sämtliche Pächter unter gleichen Bedingungen zur Ablösung der Besikrcchte der Laudlords bereit erklären. Natürlich mutz vor allem der Landlord gewillt sein, zu verkaufen. Bisher haben jedoch erst zwei Großgrundbesitzer, das Parlaments mitglied Archdale und Lord Richard Talbot de Malabide. der indes »ul 3600 Acres besitzt, sich zum Landverkans bereit erklärt, und diese beiden unter für die Farmer ichwer annehmbaren Ab- zahlbedinguttgen. Ter Erstgenannte verlangt eine jährliche Ab zahlung während 26 Jabren, der Letztere sogar während 30 Jahren, wobei die Jahresrate etwa den doppelten Betrag der bisherigen Pachtsumme ausmachcn soll. Die Pächter Lord Talbots haben diese Bedingungen rundweg abgelchnt, während die Pächter Archdales nur 23 Raten, und zwar 85 Prozent des geforderte» Bekiaacs. zahlen wollen. Außerdem verlangen sie für die Jahre ungünstiger Ernten noch besondere Ermäsuguiigcn. so daß eine Einigung noch in weitem Felde steht. Der von der Regierung für die Ablösung der Großgrundbesitzer bewilligte Kredit von 100 Millionen Pfund tritt aber erst dann in Wirksamkeit, wenn eine Einigung zwischen den Pächtern und de» Laudlords zu stände gekommen ist. Erst daun kann der Großgrundbesitzer den verein barten Preis bis zur Höhe von 66 Prozent aus dem Staatsfonds ausgezahlt erhalten: er ist jedoch für jeden Ausfall haftbar, der dcnr Staatsfonds durch Nichtinnehaltung der Ratenzahlung seitens der Pächter erwächst. Man sieht, in der Präzis sicht die Sache doch wesentlich anders ans als in der Theorie. Ans dem Trade Union-Kongress»; wurde der Antrag ein- gebracht. daß die Arbeitszeit für sämtliche Gewerbe im Ber einigten Königreich auf 8 Sinn den pro Tag festgesetzt werden soll. Ferner solle bei den nächste» Parlnmentswahien den Paria- mentskandidaten die Befürwortung des achtstündigen Arb.itsiages zur Pflicht gemacht werden. Das varlamenkarijche Komitee des Trade Union-Kongresses sei endlich dahin zu instruieren, daß es in der nächsten Session des Hanfes der Commons die Einführung des achtstündigen Arbeitstages beantrage. Zu diesem Antrag waren zwei Nebc»anträge gestellt worden. Ter eine dieser An träge lautete dahin, daß wiche Industrie» von der Beschränkung auf de» achtstündigen Arbeitstag anSgeschlvfsen werden tollten, bei denen eine ganz gleichmäßige achtstündige tägliche Tätigkeit nicht durchführbar sei. Der zweite Nebcnantrag forderte statt des acht stündigen Arbeitstages die Mlündige Arbeitswoche. Gegen diesen Vorschlag erhoben die Bergleute lebhaften Protest, und die Folge war, daß die Nebenanträge abgeiebnt und die ursprüngliche Reso lution mit 824 000 gegen 228 000 Stimmen angenommen wnrde. Holland. Die General st aalen wurden gestern durch cjne Thronrede eröffnet. Darin wird hervorgchoven, die Be ziehungen zum Auslände seren freundschaftliche: Heer und Marine hätten sich ihrer Ausgabe gewachsen gezeigt, und es sei erwiesen, mit welcher^Znvcrsicht das Vaterland ans sie rechnen könne. Ter Stand der Finanzen sei befriedigend. Die Negierung wolle durch die im gesunden Fortschritt weitergebildctc soziale Gesetzgebung die Arbeiterbewegung unterstützen. Die Pacis.ciernng im Norden Sumatras sei fortgeschritten. Es werden dann Gesetzentwürfe an gekündigt. bctr. die Sonntagsruhe, die Ausdehnung des Versiche rungswesens, namentlich für ältere und invalide Arbeiter, die Feststellung der Vaterschaft, die Revff'ion der Zolltarife, die Regelung des Oktroiwesens, sowie die Beziehungen zwischen Zivil- nnd Militärbehörden, die Erneuerung der Artillerieausrüstung, die tinanziclle Unterstützung für Indien und Maßregeln zur Ver besserung der Landwirtschaft in Java. Türkei. Die in einem Teile der gestrigen Auslage erwähnten Meldungen über die Mobilmachung im zweien Korpsbereich Adrianopel bedürfen der Richtigstellung, da im Laufe der Durch- führuna der Mobilmachung vielfache Veränderungen vorgekommen sind. Es stehen derzeit im Bereiche des zweiten Korps folgende mobile Truppen: 12 Bataillone der europäischen Redifdivision Nr. 5 sdcis dieser Division noch gehörende Regiment Sultan Kale- Dardanellen wurde nicht mobilisiertj, die tleinasiatischc Redif division Nr. 11, Sanderma, mit 8 Bataillonen und 88 Bataillone Rvdifs zweiter Klasse sfrühcr Jlaivci, somit zusammen 58 mobile 'Bataillone: hierzu kommen an Linientrnvpe» 54 Nizambataillone, 30 Eskadrons und 57 Batterien. Das macht das Bataillon durch- schnittlich zu 700 Mann berechnet, rund 65 000 Mann Infanterie, 3000 Reiter und 342 Geschütze Im dritten Korpsbereich Saloniki sind 239 Nizambataillone, 37 Eskadrons und 74 Batterien mobil, also rund 167 000 Manu Infanterie, 6700 Reiter und 786 Ge schütze, zusammen 250000 Mann, einschließlich der technischen Truppen, An Reserven stehen im zweiten Korpsbereich noch zur Verfügung: zwei mobile Redifbrigciden der Division Pauderma mit 8 Bataillonen, welche bisher nicht herangezogen wurden, und die 8,Redisbataillc»ie des Gardekorps sKonstantinopelj, des klein asiatischen Küstengebiets und des Schwarzen Meeres, welche nach Ausbruch des Bandenunwesens im Sondschak Kirkklisse mobilisiert wurden, aber bisher in ihrem Bezirke verblieben. Es stehen somit im Gebiete des Bandenunwesens der Pforte außergewöhnlich zcchlreick>« Streilkräfte zur Verfügung, welche bei halbwegs ziel bewußter Führ»»« und geschickter taktischer Verwendung auch einer großen Bandenbewegnng vollkommen gewachsen sind. Die Konstantinovler O.uai frage ist neuerdings aiffs Tapet gebracht worden. Da di« Pforte zwei Jabrc verstreichen ließ, ohne ihrer Verpflichtung zvm Rückkäufe der Omais nachznkommen, bat die französische Botschaft, wie man der „Pol. Korr." aus der türkischen .Hauptstadt schreibt, ans Verlange» der Quaigkselftchaft Schritte bei der Pforte unternommen, um die für diesen Fall vereinbarte Entschädigung von 50 000 türkiichen Pfunden <25 000 Pfund für jede- Jahr der Verzögerung des Rückkaufst zu er langen. Die Entschädigung sollte vertragsmäßig bezahlt werden, wenn die türkische Negierung nach Ablauf etne« Jahres den Rück kauf der OuaiS nicht vollzogen bat. Man balle eine neue griff« Verlängerung eiügeräumt. ledoch gleichialls ohne Erlolg, und die Gelelllchast sieht sich jetzt genötigt, die Summe von 50000 türkischen Pfund für zwei Jahre einzukordern Die französische Botschaft bemüht sich, nunmehr der Gelelllchast zu ihrer Entschädigung und zu ihrer Einsetzung t» die ihr durch deu KvnzessionSsirman erteilte» Rechte zu verhelfen. Die Frage des Rückkaufes der OuatS durch die Pforte ist vollständig bei Seite geschoben. Serbien. Ein den Verschwörern nahestehendes Blatt meldet, daß für die Stacht zum Sonntag der Plan bestand, mit Hilfe österrcichiscl)«r Agenten »nd eines Teiles der Belgrader Polizei die Festung zu besetzen, die verhafteten Offiziere zu befreien, sie an die Sp'.tzc der Armee zu stellen und die Verschwörer vom ll. Juni zu ermorden. Diese Sache hätten der frühere Hof- marschall Nikolajewitsch und ein ehemaliger Minister cingeleitet, doch sei der Plan durch Auffangcn eines Brieses verraten worden. „Beogrodske Novine" behaupten, die Verschwörer hätten nach Ermordung des KönigSpaares ein Gewehr des Königs, einen Brillanirina und mehr als eine Million Francs gestohlen. Der Ring befinde sich im Besitze einiger in Nisch garmsonierender Verschwörer. Asien. Ans Peking meldet Reuter: Tschangtschitung ist bemüht, die fremden Gesandten zu veranlassen, ihren Einfluß auf- znwendcn. uni zusammen mit dem Prinzen Tsching die Ab lehnung der rnssi ckicn Vorschläge wegen der Räumung der Mandschurei sicher zu stellen. Der japanische Gesandte hat bei dem Prinzen Tsching bereits Vorstellungen gegen die Annahme der Vorschläge erhoben. Der amerikanische Gesandte und Prinz Tsching sind nbcreinaekomnien, an Stelle von Tatungkan Antung als Hafen am Jalufluß dem fremden Handel zu öffnen. Kunst und Wissenschaft. ff Im Königl. Hofopernhansc gelangt heute (6 Uhr) Die Walküre" zur Ausführung. Das König!. Hvs- chau spiel gibt (>,z 8 Uhr) .Der Kaufmann von Ve »edi g". f Im Residrnztheater wird heute die Operette „Ter Fremdenführer" von C. M. Ziehrer wiederholt und bleibt auch für die nächsten Tage ans dem Repertoir. 4 Tie R o i l j u s; i cd e M u! i t a k a d e in i e slir Damen <und Mädrben vom 7. Lebensjahre an) beginnt ihr diesjähriges Winteriemester «für Kurie und Einzeliäiber) Momag, den ki. Oktober. An der seit 2s Jahren (davon 10 Jahre unter der jetzigen Lcnungt bestehenden Aka demie unterrichtet bekanntlich eine ganze Anzahl hervorragender Lehrkräfte. 4 Im hcutiaen lebten Novitäten-Konzert im König I. Belvedere kommen zur Auffübrung: t. HochzeitSmarrch au« »Ein Sommernachtslraum" von F. Menbelsiodn; 2. Ouvertüre zur Oper »Der Freftchütz" von C. M. v. Weber; S. .Schwabenstreiche", Walzer von H. Gras Sldciinann tl.Mal): 4. Ballettmustt au« der Oper.Karmen" von G. Bizet: !>. Oiwcrrüre zu „Blaudan" von W. Tauben <l. Mal): 6. .Bella", Polka Mazurka von E. Waldteufel <l. Ma» : 7. Preislied au« den .Metttcrstngcrn" für Violine von N. Wagner: 8. Fantasie au« der „Operette „Der Fremdenftlhrer" von C. M. Ziehrer <l. Mal» ; S. Ouver- lüre zu „Tannhäuier" von R. Wagner: lv. zwei norwegllche Tänze von M. Raehcl <l. Mal); ll. .Die Lotosblume". Lied für Tromba von Kempter <i. Mali: »2. Sisenbahn-Gcrlopp von K. Peters <l. Ma». ff Sächsische Ku n stci uS stellu ng auf der Brühlschen Terrasse. Sehr viel Interessantes bieten die Erinnerungen Ludwi ^ Nichters von seiner eigenen Hand, die er an ver schiedene seiner Werke knüpft. Er laßt uns teilnebmen an seinem Gefühlsleben, am Werden und Entstehen seiner Bilder. „Rocca di Mezzo" benannte er sein zweites Oelgemäldc, welches er im Win ter 1825 in Nom malte. Wochenlang hatte sich Richter schon mit der Idee zu einem neuen Bilde beschäftigt, ohne von seinen Ent würfen befriedigt zu sein. „Eines Tages," fährt er dann fort, „hatte ich mit großem Interesse in Griinms deutschen Sagen ge lesen; da nun die Dämmerung eintrat »nd ich das Buch weglegte und an die etwas blinden Scherben des Fensters trat, stand ans einmal meine Komposition, an die ich nicht im Geringsten gedacht halte, fir und fertig, wie lebendig in Form und Farve vor mir, daß ich, ganz entzückt darüber, schnell noch zur Kohle griff und trotz dcS einbrechcnden Dunkels die ganze Anordnung ans den Karton brachte." Richter war dann so glücklich, dieses Bild, sein erstes, an den Baron von Sternberg zu verkaufen, aus dessen Besitz es dann in das Leipziger Museum überging, — Heute beträgt der Eintrittspreis 50 Pfg. 7 König!. Kupferstichkabinett. Eine beachtenswerte Ergnnrnng der in der .Sächsischen Kunstausstellung" auf der Brnlftsche» Terrasse ausgestellten Zeichnungen van Thomas Theo dor Heine bietet augenblicklich die Ausstellung der Neu erwerbungen unseres König!. Kupferstichkabinetts. Zeigt uns die SäcMche KnnstauSstellung Heine vornehmlich als Zeichner des .Simvltcrssimus". so lernen wir hier den Künstler beivnders als geschmackvollen Ornamenlisteir und phantasiereichcn Schöpfer künstlerisch aparter Titelblätter kennen. Znineist sind cs Werke ans dem bekannten Bering Albert Langen rn München, in dessen Dienst unser erfindungsreicher und vielaewandter Landsmann «einen Griffel gestellt hat. Werke von Marcel Prftrwst, Knut Hamsnm. Anton Tschechow u. a. m. sind es. denen er neben ihrer literarischen auch künstlerische Bedeutung durch allerhand Buchschmuck verlieben hat. Auch einige Plakate des Künstlers, die ebenfalls sehr originell gehalten sind und mit wenigen Mitteln außerordentlich wirken, sind in den Besitz des Kabinett- gelangt. Dielen Affichen schließen sich noch das Plakat für die Holländische Kunstausstellung 1!»03 von I. Thorn Prikkrr, Wilhelm Schulz' Berliner Secceisionsvlakat von 1902 und Ludwig Hohlweins ein fach in Schwarz Weiß und Nvt gehaltene und doch ungemein chic wirkende Atsiche für die Akropolis-Zigaretten an. Als zweiter, außer Heine diesmal besonders reich vertretener Künstler ist der hessische Radierer Otto Ubbelobde zu nennen, von dem etwa 40 Blatter ausgestellt sind. Sie enthalte» säst durchgängig land- schastttche Motive ans des Künstlers engerer Heimat und wissen den Charakter mitteldeutschen Berg- nnd Flachlandes aufs Glück lichste zu treffen. Daß einige Sniets in mehrere»Plattenznständen vorhanden sind, ermöglicht interessante Einblicke in des Künstlers besondere Technik, an der zuweilen die eigenartig zerfahrene Be handlung der Wolkenhintergrunde aufsällt, die im starken Gegematz zu der geschlossenen und charaktervollen Wiedergabe des Vorder grundes sieht. Ais künstlerisch besondetS hervorragende Blätter lasse» sich »ameiitiich die „Einsamkeit", der »Torfkanal" und die „Brücke" Hervorhede». Nicht unerwähnt soll neben einem famosen Adleikvvs das sehr geschickt entworfene Exlibris der reichhaltigen Kollektion bleiben. Aut diesem Gebiete ist übrigen- auch HanS Thon», verlieren, der i» solcher Eigenschaft gewiß ebenso selten zu treffe» ist. wie Gotthard Kuehl als Radierer. Nach Otto Greiners sehr seile,rer Lithographie der Küste von Terraccina sind schließlich »och die Tteldarsicllnngen von Fritz Lang und Aoois Oberländer z» nennen; dte>e. zumeist den „Fliegenden Blättern" entnommen, verraten eine verblüffende Sich, rheik des Strichs nnd legen von dem überwältigenden Humor ihres Schöpfer- beredtes Zeugnis ab. 7 Cornelius Äurlitt hat, wie nicht anders zu er warten war, den Ruf nach Stuttgart abgelehnt, so daß seine hervorragende Kraft unserer Technische» Hochschule erhalten bleibt. ff Die Münchner Wagner-Festspiele haben vor gestern ihren Abschluß aefunden. Nach Schluß der Vorstellung dankte Possart allen Mitwirkenden, insbesondere dein Prinzen Ludwig Ferdinand, dem das Ensemble einen silbernen Lorbeer- kranz ividmete. und gab ferner bekannt, daß der Prinzreaent an läßlich des schönen Verlaufs der Festspiele eine Reihe Auszeich nungen verliehen habe, so dem Kapellmeister Fischer ein Ehren geschenk von 2000 Mk. und dein Oberregissenr Fuchs den Titel Professor. Der Gesamtertrag der 24 Vorstellungen dürste sich auf rund 350 000 Mk. belaufen. ff Zum Internationalen Musikkongreß geht uns noch folgende weitere Erklärung zu: „Da neuerdings in bestimmte- ster Form als wescntlick^r Hrnderungsgruno für das Er- Ichernen der Angehörigen Richard Wagners bei der Enthüllung seines Denkmals der Internationale Musikkongreh bezeichnet wird, so bringen wir, um diesem HinderungSgrnndc — was unsere Person betrifft — nicht Vorschub zu leisten, das Opfer, von der Leitung des Kongresses znrückzntreten. Berlin. Volko Gras von Hochberg, Professor Dr. Oskar Fleischer." Es ist aus das höchste bedauerlich, wird in der Zuschrift des weiteren besagt, daß sannt daS schöne und wohlvorbereitete Unternehmen unmittelbar vor seiner Durclzsührung wenigstens für jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach unmögstch gemacht worden ist. 971 Teilnehmer ans allen Ländern batten ihr Erscheinen zu gesagt, und ganz ungemein rege war die Teilnahme dcS Auslandes an dem Kongreß; über 60 Vortragende, Referenten nnd Diskuten- ten hatten sich gemeldet, und unter den Vorträgen waren viele von hervorragendem Interesse. Eine erfreuliche Zahl staatlicher und privater musikalischer Körperschaften hatten Deputierte und mehrere Ministerien ihre Vertreter zu senden zug' ff Im Wiener KaUeriubilaums.Tbeatr, ' llenMitgltedern gekür der neue Direktor SimonS^r , . allenMitgltedern gekllndiat' so daß mit Ablauf der Wintersaison da- Theater wohl vor srin»« Ende steht. Diese Tatsache ist der Beweis, daß dir viel besprochene Wiener Bühne sich weder in ihrer Tendenz, noch in ihren hohen Gagen halten kann. ff Das Wiener Burgtheater feierte vorgestern da« Jubiläum von Freytag» „Journalisten", die an dieser Bühne vor genau 50 Jahren, am 14. September 1858, zum erstenmale in Szene gingen. ff „Tristan und Isolde" wird im November 1901 m ris, in der Großen Oper, ii ' ' ' " ' Pa der Großen in folgender W . „ . „ gehen: Tristan: Alvarez, Isolde: Mademoiselle Biädal öder Mademoiselle G " in Szene Frau Wagner hatte durch ihren Vcr- ie daS dem Ablause nabe Privileg der agnersch« Werke zur Aufführung zu noiselle Grandjean, treter erklären lassen, daß Pariser Großen Oper, V „ . . .... bringen, nur dann enrenern werde, wenn auch ^Tristan und Isolde", die einzige Wagncrsche Oper, die in Pans noch nicht gespielt worden ist, in den Spielplan ausgenommen wird. s- Der Schweizer Historienmaler Ernst Stückelberg lst vorgestern in Basel gestorben. ch lieber daS Befinden deS dänischen Dichters Holger Drach in an » kommen schleckte Nachrichten. Nach einem Tele- aramm der Heilanstalt in Middelsort hat sich der Zustand des kranken 'Dichters sehr verschlimmert. ch Gegen die „Parsifal"-Auffübrung in Newyork hat nun auch die Passions-Gesellsckaft von Amerika Stellung genommen, weil Direktor Conrico daS religiöse Werk in einem gewöhnlichen Theater und in „gewiimsüchliaer Absicht" aufführen wolle. Die in Soboken heimische Gesellschaft hat in einer eigens cinberufencn Versammlung beschlossen, sich an den Mayor Low zu wenden und ch» in einer Petition zu ersuchen, er möge seinen ganzen Einfluß aufbieten, um einen «öffentlichen Skandal" zu verhindern. Während deS Drucks eingegangene Drahtmeldmisien vom 15. bez. 16. September. * Köln. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Essen Muhrs: In der heutigen behufs Erneuerung des Nheinisch - west fälischen Ko h len s y ndi ka ts einbcrnfencn Zechenbesitzer- Versammlung Unterzeichneten sämtliche Zechen den Syndikais- vertrag, ausgenommen die Magdeburger Bergwerksgesellschast, welche sich morgen erklärt, und die Zeche „Freier Vogel und Unverhofft", welche sich vor dem 80. September erklären wird. * Köln. Die „Kölnische Zeitung" meldet: Der Auffichlsrat der Wissen er Bergwerksgesellschaft beschloß die Ver teilung einer 10 prozcntigen Dividende. Der Gesamtüberschuß be wögt 1185 813 Mark. Der Aufsichtsrat genehmigie ferner den Vertrag, wonach van der Zypens Stahlwalzwerk und Räderfabrik zu Köln-Deutz ab 1. Juli 1903 an die Wisscner Gesellschaft unter Firmaverschmelzung übergeht für nominal 4 Millionen Mark in Llktien und 4 Millionen Mark in 4 prozcntigen Obligationen. Von den Aktien bleiben 2 Millionen Mark eine Reihe Jahre unver äußerlich, 2 Millionen werden einem Bankkonsortium, bestehend aus dem Sckmashcnisenschen Bankverein und A. Levy, zu 125 Pro zent überlassen. Das Kapital der Wisscner Bergwerksgesellschaft wird um 200 000 Mark erhöht. Die 200000, sowie 1700 000 Mark aus letztgenannten 2 Millionen muh das Konsortium den bis- hcrigcn Aktionären zu 135 anbicten. Eine neue Aktie kommt auf zwei alte. * Wien. Das Korrespondenz-Bureau gibt bekannt: Die von hiesigen Blättern wiedergegcbenc Meldung des „Triester Picoio" über einen ans Wien nach Pola ergangenen telegraphischen Be fehl zur sofortigen Ausrüstung der österreichisch-ungarischen Kriegsschiffe „Habsburg", „Arpad". „Wien", „Szigetvar", „Panther" und „Magnet" entspricht nicht den Tatsachen. * Prag. Ter Agent Johann Varak, welcher beschuldigt war, -n 103 Fällen Personen die Nobilitierung verschafft oder für dieselben die vorbereitenden Schritte hierzu getan zu haben, wurde heute nach 7 tägiger Verhandlung in 98 Fällen der Ur kundenfälschung für schuldig befunden nnd zu 15 Monaten Kerker, verschärft durch einen Fasttag monatlich, verurteilt. * Sofia. Die Regierung berief einen Teil der R e - serven ein, um die Grenzdlvisionen zu verstärken und Banden übertritte besser zu verhindern. Der Minister dcS Aeußcin sandte eine Zirkulcudepeiche an die diplomatischen Agenturen in Wien, Paris und Petersburg, worin sie dle Aufmerksamkeit der Negierungen ans die znncbincndeii. zu neuen Greneltaten führenden liiiküche» Rüstungen lenkt und sagt, wenn nicht Garantien gegen die Aus schreitungen seitens der Türken gegeben würden, lei Bulgarien gezwungen, durch so rriiste Verhältnisse ciuferlegte Maßnahmen zu treffen. * Algier. Aus Ain»Sefra ist die amtlich noch nicht be stätigte Meldung eingetroffen, daß ein Konvoi unter Führung des Majors Biechemin des 2. Schützen-Regiments bei Beniabbes von den Eingeborenen angegriffen und der Kommruckant und 13 Mann getötet worden seien. 81vltv »U6ft xvstrlxv Drohtmeldungen. Hofnachrichten, Gesamtratssitzung, Sozialdcmo- kritischer Parteitag, Gerichtsverhandlungen. „Der Biberpelz". Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 15. September 8 Uhr morgens lTemveratur »ach ErlsiuS). Wetterlage in Europa am 15 September 8 Uhr früh: LtaNane« Nain« »8 Stiftung u. SUirke Wetter de« Winde- j Station«« Name s-S Zs SUchtnnq u. D»«r>e da« winde« Wetter r». s L s; Llornow. Blackwtz 774 74 «srv mirbiglbedeckt SSW l<t>w. haldb-v «>1 chI2 Held« «clll, Miinfr« « 77» k>'ttv >»w.;«°INa 7» k« leicht detter a-i, - «tzttm-nrd 10 Ovo schwach wölken! - 7 so kl reich, beiter 1- V 2 tzavarand Stu»««-»« 71 leicht wsikenl - b Berlin 66 KNVV schw bedeckt -lt> 71 >1,0 I-l-dt h-n«r I« flarl K»t«r - 7 aorlerutze granü.M. Me» « Pari» I» M>n»en 8 61 klVV Ichwach Regen Stockholm «»»«»dag. 70 u «8 kl lei«. bedeckt - S 68 I* srilch,d«drckr -12 SL klico lei». bedeckt s s pr»m«I 62 n r»>ckNi„>ork>a icirzr s>etib«dkcki i« 72 icico lei», kNV letchl bedeckt s 3 Lnil»«m.2 66 -i> sr M Reeen He1t,r b ir Stagan kolk 12 I7r> Irischd«»» n Ham «6 IV , in 71 HO irNch-eUkr .11 M„a b8 «rill wolkig bedeckt i, tzamdg. l es k« Ichwach'woMg » 0 «demnltz 7 67 nno reicht - 7 U Lober Druck über 77« Mm. bedeckt die britischen Inseln und Mittel- Norwegen, «ine flache Depreision mit einem Minimum von 780 Mm. lagen über der iNdltchen Ostsee. Eine vorwieaenv norddstlichc Strömung, welche >m Oslseegebrct lebhaft austrftt, bringt trübe«, sehr kühles Wetter »m Regen- sällen: die Mac. .nemperatur liegt bet nnS 6 Gr. unter der Normale, 3 rognose für den 1«. September. Wetter: Regnerisch. T«iii,erat»r - !u tief. Windnrsprnng: Nordwest. Barometer: Hoch. Witterung in Sachsen am 14. September. Statt«» See. Höhe m Lemp. «In» ZZ LS Station See. HSHe m r°mp. WI»d 8 8 ß Uk w.« U>2 0 t ii.i Areiberg 88, «.« S.» »rr» 117 S.2 0 4 kiklw 8 l«c Lchneeberg 488 7.» 7 a rvkiw« 162 -,.2 r,.2 k! 4 S.7 LIfter 800 7.8 7.8 kNV s V»2 IN. 6 9.8 2 «8 Rlrenberg 781 258 INS 9.7 rvnvv 1 !8.» Reitzenhain 772 «a ,8 8 ri» «.1 7.» kNV 2 tS 8 KIchielberg 1218 8.1 »« rr«V4 w.e ll.« 12« veg trüber, kübler Tag mit au«. Cbcmntd t«, «ltgertnac vald« 17, Ilm.). Lei nordwestlichen Winden Dreaden Leimig a-Idt, Dc zen Zittau Hamiittz Der >1. September war «tn durchweg trüber, «breiteten und ergiebigen Regenfällen schöner» a. d. Eigen 18. Wwvborf IS „ tng die Temperatur im Minimum bi« 3 Gr. lAichtelberg) herab, «tttelwerte waren bi« zu 6 Gr. unlernormal, da« höchste Marimum betrug nur ir Gr, lLetpztg, Dresden). Dresden. 18. September, Barometer von Optiker Eduard Wiegand (vorm. O«k. Bösold), Wallftroche 2, Abends 8 Uhr: 75» Millimeter. 8 ae- ttegen. Thcrmometkograpb nach Lelstu«. Temperatur: höchst« 10.8 Gr. Wärme, niedrigste 8 Ar. Wärme. Regen. Rordweftivtnd. SGasferftanv der «tve »«v «old»«. Budwei» Prag Pardubitz Melnik Leitmerttz Dresden 14. Gevtbr. Null -4- 21- - 6 - 70 - « - 178 15. Gevtbr. Null ff- 19* -f- 2 - 68 - 84 - 174 » ««-»watz« ,« V«««I mtalg« »uM»a>mg de« »M». Wassrnvänne der Elbe am 13. September: 18
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