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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030912016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903091201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903091201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-12
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Monat
1903-09
-
Jahr
1903
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^ or S aller dieser Fragen ,u einer gründlichen und entschiedenen Aus einandersetzung mit den Revisionisten, so sei die Zeit, die ihr ge widmet werde, keine verlorene I» der August-Quittung des „Vorwärts" über Partei bei träge linden sich u. a. folgende Summen verzeich net: 6. Kreis 5000, Brandenburg a, H„ Reiclislaaswahl Kreis Vrandenb-Weschaoell, 500. Chemnitz, t«>. sächsischer Reichs- lagSwahlkreis 2AX>. Dresden-A.> sozialdemokratischer Verein 1200, Eldinzz, Rückzahlung nicht gebrauchter Wahlaelder 300, V>c»nb„rg. 3, Kreis 8000, Hartha i. S-„ 10. sächsischer Reichstags- mahlkreis, lieberschliß von der Neichstawiwahl 500, Hamburg, im Monat August in der Redaktion des „Echo. eingegauaen 254,52, '>>el, vom 7, schleswig-holsteinischen Wahlkreis 1000 Mark. Die Sperre eruer Badeanstalt ist dag neueste sozialdemokratische Kampfmittel, Wege» angeblicher Mak- regclnng von zwei Bademeistcui ist von sozialdemokratischer Seite eine in der Chausseestrake in BeNin gelegene Badeanstalt gesperrt worben, Die Organisation, die diese Sperre verhängt, der Ver- vand des Blassage-, Bade- und Krniikenpslegeperionals Deutsch lands, besteht erst seit kurzer Zeit Sie bat ebenso wie die Ver einigung der Kellner und Barbiere Legiliiiiationskarten eingestchrt. nach denen die Arbeiter tragen minien. Rur wen» die in den Badeanstalten Beichäsligten die in jedem Vierteljahr verichieden- sarbjge Karte vorzelaen können, sollen Trinkgelder gegeben werden, Reinlichkeit und Geinndheilsvslege sind somit den „Genossen* gleichgültig, wen» ile iliren Terrorismus ausüben können Oesterreich. Wie die „N, Fr, Pr." meldet, ist es die Ab sicht der Regierung, im Herbst neuerliche A nsgleic!> Sver- h a»d! un geil zwischen Deukschen und Tscheche» anstibahnen Das Vierer Komitee des deulschen Vollzugsausschusses bade dem Ministerpiäsidenien gegenüber die BereinviUrgleit der Deutsche» zu solchen Verhandlungen, aber unter den bekannten Verwahrungen gegen einseitige nationale Zugeständnisse aus gesprochen, England. Als 200 englische Soldaten durch ein Dorf im Hinte,lanb von Aden mastchicrten, wurde aus dem Hinterhalt aus sie geichossen. wobei ein Monn gelotet und ein Mann ver wundet wurde Die Truppen zerstörten das Dorf. Einige Araber wurden getötet Türkei. Der Sultan spendete für die durch die Ereignisse in Kr ui che wo geschädigte griechische Bevölkerung 800 Psund und ordnete de» Wiederaufbau der dortigen Kirche an. Es scheint sich eine chri sten se i nd l i ch e Bewegung vor- zub.weilen, »stäche leicht zu einer blutigen Katastrophe führen kann. Die ersten Anzeichen einer solchen Bewegung sind darin zu suchen, daß schon ftir Wochen mohammedanische Geistliche unter dem Volke listig sind, um es gegen die Andersgläubigen auszuwiegeln und zu fauatifieren, was bekanntlich bei dem leicht erregbaren Demiile der Orientalen nicht schwer fäll! So ruft jetzt unter der mohammedanischen Bevölkerung die aus Medina emgetroffenc 'Nachricht groge Erregung hervor, das; der Prophet Mohammed o.iS seinem Grabe anferiianden sei und ausgerufen habe: „Allah, reite Dein Volk!" Secks Grabwächter seien vor Schreck tot um- gefallen. In dioloinalischen Kreisen wird geglaubt, das; das Ge rücht nur ausgesprengt worden sei, uni den Sultan zu einer christeisteindlichen Politik zu gewinnen. Die griechische Gesandtschaft in Konstantinopel ha! Weisung erhalten, wegen der letzten Ereignisse in Beirut, in dl ie,i Verlaus mehrere griechische .Häuser von Mohammedanern geplündert wurden, Schritte bei der Pforte zu unternehmen. Teiegravhisüse Berichte von türkischer Seite melden, das; bei einem Zusammenstöße mit einer Bande in der Umgebung von Tikwesch im Vilajet Saloniki 12 Kvmitatschis getötet wurden, während der Rest der Bande sich flüchtete. Nach weiteren Meldungen des Vo!i von Adrianove! wurde der Bandenci-es Kondilow in dem Tone Pasvala getötet, Amerika. Einer Meldung der „N,-?1 Times" zufolge empfahl die Gewshrprüsungskommilston, die Armee der Vereinigten Staaten, sowohl Infanterie wie Kavallerie, mit dem neuen nur sieben Pstmd wiegenden Springsield-Gewehr miszu- rüsten. Die bisher im Gebrauch gewesenen fast neun Psund schweren Krag-Joraensen-Gewehre sollen den Einzelstaaten zur Bewaffnung der Miliz überlassen werden. Kunst und Wissenschaft. c In; König! Hvsopernhauie gelangt heute Nicolais komisch-phantastische Oper „Tie lustigen Weiber von Windsor* zur Aufführung, Das Königl, H o f > ch a u s p le l gibt zum erstenmal: „Das grobe Geheimnis", Lustspiel in drei Akten von Pierre Wolfs, Die Vorstellungen beginnen Vs8 Ubr, ff Mitteilung aus dem Bureau der König l, Hof- kheater, Ter angekündigte Spielplan der König!, Hof- oper hat dahin abgeändert werden müssen, daß Sonntag, den 13, September, Gounods vieraktige Oper „Margarethe" mit Frau Wiltich als Margarethe, Herrn Burma» als Faust szum ersten Male!, Herrn Rains als Mephisto, Herrn Plaschke als Valentin und Herrn Rüdiger als Siebe! szum ersten Males ge geben wird, 7 Im Residenz theater geht heute Ziehrers Operette „D er Fremdenführer" erstmalig m Szene. Morgen, Sonn tag, nachmittag wird bei erniäwglen Prellen Ludwig Fuldas Schauspiel „Das verlorene Paradies" gegeben, Abends wwd Ziehrers „Fremdenführer" wiederholt, — Es sei noch mals daraus Hingelviesen, daß zu der Montag, den 14. d, M., stalt- iindenden ersten VolksvorsteÜung des Dresdner Goethebundes Billetts an der Tageskaffe nicht zu haben sind, sondern daß nur der Dresdner Goethebund Billetts verkauft. HSonnabcirdveiper in der Kreuzkirche, nachmittags 2 Uhr «Borfticr des Ernte-Dank esteS): 1. Dritter Satz der 8. Orgelftnate <op, 80) von Gustav Merkel, in Berkiekung vorgeiragen von sterrn Aich, Schmidt, Kantor und Organist an der Jakobrkrrchc : 2. „Dich will ich prcrren in» meinem Ztieds", Arie mit vorausgeheirvem Rezitativ von Karl Renr- ihaftr, vorgeiragen von Frl, Lilli Weile: 3, „gch danke dem Herrn von ganicni .seinen". Motette sür CImr und Solostimmen von Moritz Hanoi- mann: 4. „Wenn >ch mit Mcwckrerr. und mit Engetzurrgen redete", Lolo- ge'crng <op. 121 Nr, 4) von Johannes Brahms, vorgettanen von Fräulein I', Weise: 5, „Hob und Ehre und Weisheit und Tank sei unterm Gott", Motette rn 6 Sätzen für 2 vierstimmige Chöre von Job, Sebastian Bach, 7 Ter bereits mehrfach erwähnte Vortragsabend des Herrn Georg Zimmermann, dessen Reinertrag den Arme» Dresdens zugedacht ist, findet heute im Musen Hause statt, Beginn 4 Uhr. , Sächsische Knnstansstellnng, rXIV.) AIS Maler felnci stimmungsvoller Interieurs ist Richard Hagn den Besuchern der Ausstellungen des „Sächsischen Kuiistvcreins" seit langem bekannt Sein slicsllchcs Bauernhaus zeigt auch diesmal in der vor- tüglichen Wiedergabe des Räumlichen und der geschmackvollen Belebung durch geschickt in das Milien hineingesetzke Figuren alle Vorzüge, die inan billigcrweise von solchen malerischen Intimitäten erwarten kann Dab die räumliche Perspektive durch den Einblick in das Nebenzimmer und die koloristische Wirkung durch das Spiel der flackernden Flammen noch erhöht wirb, verengt aufs neue des Künstlers treffenden Blick sür das malerisch Wirksame, A>s ein Wablverwandter dieses Künstlers ist sodann Paul Poetzsch zu nennen, dessen „Bricsleier", mil feinem koloristischen Geschmack in ein lichter hell tes Gartenzrmmer gesetzt, in der Hultiing und im Ausdruck der spannungsvoll erregten GesichlSttige vorzüglich erfaßt, zu den besten Bilder» der Tiksdner gezäblt werden darf. Liegt I-ier der Hauptwert und 'Nachdruck in der figürlichen Darstellung, w Hai sich Poclisch ans seinem Bilde „Alte Truhe" der Wiedergahe von allerhand Details in der schiinmirigen Rumpelkammer mi! ganz besonderer Liebe und Sorgfalt gewidmet. Weniger gut und mehr in rein cinßerlichcr Darstellung befangen zeigt sich Pevinos .Dame am Schreibtisch*, die das sonst dem Künstler gespendete Lob in diesem Falle etwas einzmchränlen heisst, Hans Rügers „Holzschneider" endlich bat sich als Belenckstnngsstndie in der Durchführung bei der Wiedergabe des durch dir ivaffergefüllte Glaskugel verstärkten und konzentrierten Lampenlichtes und seiner eigenartigen Reflexe eine keineswegs leichte Aufgabe gestellt, deren tüchtige, wenn auch noch nicht restlos erfolgte Lösung dem Maler alle Ehre macht, — In verhältnismäßig reicher Anzahl sind dies mal die Bildnismalcr aus dem Plane eischlcnen. An ihrer Spitze siebt nach dem schon gewürdigten Leon Pohle sein und trefflich wie immer Pani Kießling, Er zeigt sowohl in dem Staats- und Paradeblld der Dame in schwarzer Gesellschastskoilette, wie Vielleichs mehr noch in dem intimer gebastene» prächtigen Brustbild eines älteren, ungemein jovial ans dem Rahmen herausschanenden Herrn die Treffsicherheit und AnSdrnckssähigkeit seiner fleißigen und ele ganten Hand, Als prächtiger „Schlager" dars Pevinos „Klavierspieler" gelten, ein Bild von großem Raffinement in der Ausmachung und starker Charakteristik m der Auffassung, das in öer Darstellung des säst visionär erregten Gesichtes und der einer künstlerischen Inspiration fast willenlos folgenden Hände dem ein äbnlicheS Snirt bedandeinden Bildnis Klara v Beringe» trotz aller Delikatesse und Sandrrkeit in der malerischen Durchführung und auerteiinenSwerter Treffsichrrdeit i» der Charakteristik an künstlerischen Qualitäten bei weitem überlegen ist Al« Künstler« Porträt« haben Walter Witting» Bildnis de« nördlichen Schriftstellers Karl Gjclleruv und Hildegard v. Mach« Kniestück einer Kollegin zu gelten. Jenes darf sich in der feinen Wieder gabe der lässig-vornehmen Haltung und de, Charakteristik der leicht idealisierten durchgeistigten Züge mit Ehren in der griährlichr» Nachbarichaft von Uhdes großer Leinwand mit dem letzten Kork behaupten und hat auch koloristisch — die Geschlossenheit des TonrS! — stärkere Qualitäten, als manche der früheren Arbeiten deS Künstler«, an dem ein steinige« BorwärtSsct»estr» immer st,m- palhisch berührt. Das Machsche Bildnis eines freilich nicht allzu aninulige» „Malwcldleins* läßt das tödliche Streben nach mög lichster LebcnSivabrbelt und individualisierender Verlies»»» er- kennen: lirbeiiSwurdiger als dteie größere Leinwand berührt das Kindcrbildnts eines kleine» FlachSkopfeS ii» rote» Kittel, Recht originell, namentlich durch seine aparte Umrahmung, die dem Werke rtivas Fainilinr-SaerosaueteS verleibt, wirkt das Dopprlbild- nis des westfälischen Vauerupaare« von Ca,t Freiherr v Lede bur. das in dem Herde» Ernst seiner Züge einer gewissen Mvnu- mentalität nicht entbehrt, und das auch in der Farbe etwas FrbcheS und Kräftiges an sich bat, Vesser als seinerzeit in ihrer Kollektiv- Ausstellung im „Sächsischen Knnstverein* präsentiert sich diesmal Paula v, Blankenburg: »nmentlich das Porträt ihrer Schwester in der bekannten WHIstter-Stellung zeigt deutlich, daß die Malerin über manches technisch Ungelenke mit Gluck und Geschick hlnanSgekoinnien ist. Neben Karl Wodlrads liebens würdigem Past, llporträt eines lesenden Herrn macht sich F, W Scholz' OfsizierbildnIS stärker bemerkbar: rS ist ein Bildnis von energischer Charakteristik, reirnollein Faroenvouragr und jener Sicherheit iin Strich, die den Künstler in hervorragender Weise znni Pockrätisten befähigen. Die beiden Dame,Wildnisse von Johanna und Klara Zschtlle — sehr g»l die „sprechenden Hände" —. Hans Sieverts und Hermann Behrens' Herren- vildiriffe sollen mlt Respekt genannt. Anton Hilles „Abt* als Studienarbeit wenigsten« erwähnt werden. Nach,»holen sind noch Adolf ThcimmS .Venetianlicher Frucht- und Geininestand* und Anni Seiferts .Geranium" als zwei Bilder, die ihr besondere« Genre recht bübich und ansprechend vertreten, — Bevor die in die Seitenkabinelte verwiesenen graphischen Arbeite» gewürdigt werden sollen, mag den in den gleichen Räumen untergebiachten Zeich nungen ein kurzes Wort gewidmet sein linier ihnen beben sich besonders die beiden saibig wicderaegelrenr» Landlchasken Advls THamms durch ihre toniiche Feinheit hervor; auch Berta SchradrrS Dielenintericilr darf mit rühmlicher Anerkennung genannt werden Treffsichere Töne verwendet H, M. Vogel t» seiner Kohlezeichnung „Bor den Dünen*, wie auch Carl O. » a r ck in seinem aguarelllerte» „Blick ans Meißen", der die Türme und Dächer der alten Bbchvffladt in voller Gegenständlichkeit hernor- Ircken läßt, Paul PreißlerS lauhüberschatteteS Hosterwitze, Kirchlein wird vielleicht mehr Beffall finden als die in den Tönen etwas stark ziisammengeleate Allgäuer Waldkirche, Einen stim mungsvoll romantische» To» Kat August R e i n b a r d t i» seine Kohlerelchming einer römischen Landschaft mit dem Blick ans St Peter zu bringen gewußt, während Fron, Trautzsch sein einsames Liebespaar die Vorzüge eines von spärlichem Lakcrnen- ichcin kaum erhellten Gäßcbens in glücklicher Rübe genießen läßt und Hans Rüger mit zwingender Komik und kralligen Stricke» den „Handelsiuden" zu Papier gebracht bat, Friedlich Hehier. Walter Witting und Hildegard v. Mach sind neben den schon erwähnten größeren Arbeite» ihrer Hand nvch mit mehreren gute» Porirätwichnungen hier zu nennen, —ff ff Eine „Einschätzung* de« .Nlbelungenrings*. An läßlich der bevorstehenden Richard Wagner-Feier in Berlin und der FestvorsteUnng, die zu Ehren der DenkmalSenlhüllung im Berliner König!, Overnhaule vorbereitet wird, wird eine Erinne rung an den verstorbenen Intendanten v, Hüffe» aufgcstischt, dir ziemlich kies in das Verständnis blicken läßt, das man noch vor einigen 20 Jahren Richard Wagner von „kompetenter* Seite ent- acgenbrachic. Es war in. Anlange der Mer Jahre, als Angela Ncnman» mit einer auserlesenen Künstlerschar in dem damaligen Berliner Billoria-Tkeater den „Nibclnnaenring" zur Aufführung brachte und durch diele Aufführungen den Berlinein die erste Be kanntschaft mit dem Knnstkoloß vermittelte, Waren auch die damaligen Darbietungen der Gesellschaft nach der ansprnchsvvllen szeniichcn Seite hin, der man heute vollauf gerecht wird, zuweilen eiwas pat't'decklia naiv tinsbest'ndere der Walkürenzun durch die Wolken. Walhall, Fafner und die Götlerdirrg der Götterdämmerung), war auch der Occhcsterpart nach unteren heutigen Begriffen nicht aus der Höhe, so war doch der gesangliche Teil der Aufführungen sowohl in den Einzelstimmen wie in den Ensemble-Sätzen und Ekorleistiingen aus einer Höbe der Vollendung, die man letzt noch als vorbildlich bezeichnen darf Nack absolviertem Gastspiel, das übrigens die damalige Reprtsen-Salion deS Berliner König!. Opernhauses nirgends tangierte, fand in Berlin bekanntlich die „musikalische Drei Kaiser-Enlrevue" statt: .'Wagner, sitzend zur reckten Hand Bülows und zur linken Hand Liszis", wurde gebüh rend, aiw eiiihnsiastisch gefeiert, und bei einer dieser Festivitäten war cS^ wo der früh verstorbene MusiktckrMleller Tr. Mar Gold, stein (Schwiegeootni von Franz Reuleaur), der Herausgeber der gediegenen Fachschrift „Tie Musilwelt", der anweiende» Exzellenz Hüben „saune Vorwürfe" darüber machte, daß die Berliner den ,,'NlheIungeirring* durch die Vorführung Fremder kenne» lernen mülien, während das König! Opernhaus tatenlos zurchaue, Ta klovste die Exzellenz dem Sprecher aus die Schulter und tagte: „Metn lieber Doktor, der Generaiinkendont der Königl. Schanipiele hat mehr zu t u n und zu t> e d e n k e n . als nur in der Gegen wart nnterhaltltch zu iei»! Erbat auch die Interessen der Zu kunst abzuwägen. insbesondere bei Wagner-Wagnissen. die io tingeheuie Kostenauswcnduiigen beanspruchen! Tenn ich gebe Ihnen die Versicherung, daß nach weiteren 10 bis 15 Jahren kein Meirich mehr von dem „ N ibelun^ien rt n g" ip rechen wird. Wozu also die Anstrengung?" Schreiber dieses, bemerkt die „Voss Zkg,", stand neben den plaudernden beiden Herren und kann sich für die Echtheit des AuSwrucheS nerdüigen. Eine Bürg schaft, die freilich dringend erforderlich scheint, wenn man den heutigen Stand der Wagneiopern im allgemeine» und des „Nibe- Inngenringcs* im besonderen neben diese wunderliche Prophezeiung stellt. ff Zu den Festlichkeiten der Richard Wagner- Denkmalsweihe wird mitgeteilt, daß der Internationale Musik-Kongreß, welcher gelegentlich dieser Feste stattstnden sollte, durch Beschluß der beiden Vorsitzenden desselben vertagt worden ist. Die alz Erinnerung an die Tenkiiials-Enlhllllung vom Komitee gestiftete Große Goldene Medaille befindet sich momentan in der Prägung der Berliner MedaillenHNnnze, Sie wird in nur 30 Exemplaren hergestefft und während des Festbanketts an jene Künstler verteilt, welche sich hervorragende Verdienste um die Fest lichkeiten erworben haben. Die Matrize der Medaille ist von dein Bildhauer F. Rönier in Floren, m.ch seiner eigenen Zeichnung in Stahl geschnitten morden, eine Arbeit, die den Künstler nahezu fünf Monate beschäftigt hat, ff Direktor Julius Hosmann hat Köln verlassen, um sich mit seiner Familie vorläufig in Berlin niedcrzulnsscn. Wahr scheinlich indessen ist, schreibt man aus Köln, daß unseres ge schiedenen Bühnenleiters freiwillige Muße nicht von langer Dauer lern lind daß man ihn in nicht ferner Zeit w edcr an der Spitze e ncs Thcatcrnilternehmens sehen wird. Es schweben schon vcr- schiedene Kombinatiptien, von denen sich wohl eine zur Tatsache verdichten dürste, ff Coquelin unternimmt am 23, d, M eine neue große Tournee durch Deutschland. Der berühmte Künstler wird in folgenden Städten gastieren: Berlin, Straßburg, Frankfurt, Hannover, Bremen, Hamburg, Stettin, München, Dresden iCentral-Thealers. Chemnitz und Weimar Coguelin wird in .^shrano de Bergerac", „Thermidor", .Dartussc" und anderen Stücken mehr ausireten. Tie Truppe Coquelms besteht aus 21 Mitgliedern. ff Tos Lessing-Theater zu Berlin beging gestern das Jubiläum seines 25jährigen Bestehens, ff DaS LessinghauS in Wolscnbüttel. in dem der Dichter u. a. auch leinen „Nathan der Weise" schrieb, soll, wie die .Franks Ztg" berichtet, renoviert und so viel wie möglich gegen de» Verfall geschützt werden. ff Der König! Mnsikdirestvr a. D Leutnant Goldschmld in Licgnitz vollendet am 16, d, M. i» geistiger »nd körvcilicher Frische lein 30, Lebensiahr: er ist der älteste lebende Musikdirektor und Musiker der deutschen Armee. Kaffer Wilhelm I, schätzte ihn besonders und zeichnete ihn vielfach auS. . . ^Anläßlich de« ,ahen Tobe» Znmpe», der m der Entwicklung de» Münchner Ka > m-Orchest er« und für die «earündunn seine» Rufes «ne so hochbedeulende und entscheidende Rolle ae- spielt hat, unterbleibt die Jubiläumsfeier in, nächsten Monat und U>i, Direktion beschränkt sich aus die Herausgabe einer Denkschrift ff In Wien wird demnächst eine Einakter-Bühne er öffnet werden, die unter der Direktion Dr, Oskar Bendirnrr» hauptsächlich Arbeiten bislang unbekannter Autoren »ur Aui- sühruna br>ngen wird, ff Pucclni arbeitet augenblicklich an einer neuen Over: „Fra« Schmetterling", von welcher der erste Akt barst« sertragÄlellt ist, ffDrr „Parsifal-tnNrwhork. In eine neue Pdair ist der Kamps um die Aufführung deS „Parsisal* aus der Bühne deS Metropolitan Opera Honie getreten durch rin ge pfeffertes Ulitmaiuin, das der Ncwyorker inristilche Vertreter der Frau Cosima Wagner, Anwalt Gilbert Rah HaweS, Herrn Hein rich Conried zusiellen ließ, Das Schreiben hat solgenben Wott- >nut: „Werter Herr! Wir sind von de» Erben und gesetzlichen Vertretern des verstorbenen Richard Wagner in Bahrentlr becius- tragt worden, deren Elgentumsrechle an der Over „Parsisal" zu wahren, ES isi uns zu Obren gekommen, daß Sie gedroht haben, „Parsisal* aus der Bühne des hiesige» Metrovolitan Opera Honse zur Aufführung zu bringe», vbne die Zusonnuung und gegen den »ilSdrüekltche» Wuiffch unlerer Klienten, die als alleinige Eigen tümer der Oper sich nie ihrer Anssnbrnngsrcchte begeben b'de», Wenn Sie »ns nicht eine bestimmte schriftliche Versicherung geben, baß 'Parsisal* nickt ans Jbren Spielnlai, grietzt werden wird und daß Sie nicht versuchen werben, die Oper im Metropolitan Opera Hvnle oder soniiivo zn, Auffülining zu bringen, sehen wir »ns in dir Notwendigkeit venetzt, den Schutz der Gerichte anzu - rufen' , , Conried ließ durch seinen Vertreter erklären, daß er dem Vorgehen der Frau Wagner ruhig entgeaensehe; wenn sie legale Rechte hätte, würde sie Ichon vor süns Monaten gehandelt und nicht bis letzt gewartet haben. Daraus eiitgegnete wieder Herr HaweS: „Niemand wußte bi« vor einigen Wochen, daß Herr Conried im Ernst plante, den „Parsisal* zur Aufführung zu bringen, daher die scheinbare Versäumnis," Während des Drucks eingegangene Drahtmeldunnen vom 11. bez. 12. September, " Dessau, abends NN« Udr. Bel der ReichStags- Stichwahl wurden bis b tzt gezählt für Schräder lFrcis, Ver.I I357I, sür Käppler (Soz.) !2 732 Stimmen, 30 Landoite sehle» nvch. jedoch ist die Wahl Schräders gesichert. * Fra n k su rt <Mai„), Ein st a rker S turm richtete in den Anlagen großen Schaden an. lieber 100 alle Bäume wurden entwurzelt. Herabstürzende Gegenstände riesen zahlreiche ltn fälle hervor. * Essen «Ruhr), Wie dir .Nhelnffch-westsälffche Zeitung* meldet, bringt die Zeche „Gras Bismarck* elu Rund schreiben zur Versendung, worin das ablebnende Verhalten zum Svndikatsvertrag begründet Ist. Man bleibt daraus be stehen, daß die bis zum 31 Dezember 1So2 angemeldcten Mehr- beleilignngen noch auerkamtt werden und macht hiervon den Bei tritt zum neuen Syndikat abhängig. * M n » chen. Ein Sturmwekter sucht Bagern heim. Im Stadtpact zu Rürnberg fanden starke Verwüstungen stall und zahlreiche Drahtstörnngen sind zu verzeichnen, Wien, Eine in der „Wiener Zeitung* morgen erscheinende Kaiserliche Verordnung ermächtigt die Regierung zur Unterstützung der hilfsbedürftigen Bevölkerung in den vom Hochwasser betroffene» Länder» und zur Wiederherstellung deS beschädigte» Staatseigentums (Verkehrswege), Staatsmittel bis zu 15 Millionen Kronen cinsznwende»: davon svlle» zunächst 6 Millionen der notleidenden Bevölkerung Böhmens, 3 Millionen derienigen Schlesiens und 2 900000 Kronen jener Galiziens zugewendet werden. * Stockholm, 'Nach einer Meldung aus Varberg (Schweden) ist der Schoner „Hedwig* a»S Hclsingborg während des Sturmes mit einem unbekannten Fahrzeug zusam menge sto ßen. 8 Mann von der Besatzung des Schoners sind ertrun ken. — Aus Falkenberg (Schweden) wird berichtet, daß die Brigg „Hugo", die sich mit einer Kohlcnladnng aus der Fahrt von England nach Kalmar befand, gestern bei Hallarne gestrandet ist. 4 Mann sind ertrunken. 4 andere gerettet. * Konstanttnovel. Die Absetzung deS ValiS von Beirut. Rr > chid Bey. und die vorläufige Ueberwachung der Amtsgeschäste desselben durch den Voll von Syrien. Nazmi Paich», ist nunmehr amtlich bekannt gegeben, — Gestern abend kalb 9 llhr erfolgte bei Kilometer 374 der Junktionslinie in der Nahe von Suniitldiina (Vilniel Adrianopel) die Explo) ton zweier D y n a m i t b o m b e n, Perionen sind nicht »mS Leben gekommen doch wurden die Schienen tn einer Länge von 5>/r Meter aus- gerissen. 8l6lik> »uoN 808lTixv ^t»vn«I-^u«rrr»kv: Drahtberichte, Hosnachrichten, Aus dem Kaiiermanöoer, Verband deutscher Gewcrbegerichte, Moderne Dirigenten, Wetterbericht des Kgl, Sächi, Meieorolog. Instituts I» Chemnitz vom 11 September 8 Uhr morgens «Temperatur nach Celsius), Wetterlage in Europa am 11, September 8 Ubr früh: Station»' Name Rtchrima I u. Starke Wetter rp StattonS- Name 6ZI NlLtimg ! > U u. Slürke j Wetter Z 2 des Wkikdes i vlackiod Lhrtttzanid Havarand, LklldeSntl- Stockholm »ovenhag. L'tcmel Lwmem.2I 14 Stagen 40 Sylt 87 vamdg. ll 36 1V81V maß IV leichr ! SUll IV maß. 81V schwach 861V stark 8 irisch ,ch,v. 80 mährq 80 ichwach Neger, j-t- 8, haldbed -s- 8j wolkig I-j- 7 wolkig - 1v! bedeck: -j-10 bedeckt bedeckt i^-lv wolkig -i- il Negen 4 8 - Neger, <4- 9 i Helder Lcrlla MUnfler 4 Verlm Narl-ruhe ,^rank». M. ittetz v Par» 18 München 8 Nizza iLttemnitz 7 732 ^8 leicht Regen 84 ! 8 leicht Regen 43 880 schwach bedeckt 'IV irisch GewUt. 8>V stark wolkig ^V stürmisch wolkig 1V6K inich bedeckt >V irisch idedeckt 8 r heiter 4V 8W schwach!bedeckt > m >s -t-m > >« - ,IS!- I N I , ir' > ff»!« 7»! ° Station See« Höhe Lemp, s! ^ 8 ^ Wind V ff ZT Station See, »»»- Lemp. ß Z «tnd L-S s:- Dnide» Ub 12.6 j HO VV L 2« Arnberg »SS 10.0 8.8 re«««« 48 Leipzig 117 l2.b ^ K' 6 iVZ^V 3 6 4 Schneeberg 486 10.0 8.6 srv « 6.6 Loldt» 1,w 11.« i l«>,b IV 7 b.2 lkisicr 600 7.7 7.0 IV , 11.4 Bauyen 202 11.3 10 2 VV 4 0.8 Allenberg 761 «,r 47 e 3 1 ."jiitau Li!8 Il.O 104 3 4 0 Neftenham 772 7.0 so IV 4 8.2 ikliemnl» 310 9.8 ! 7.2 VV81V 3 7.8 ,;ichicibera 1218 3.7 8.2 >v 7 K7 Wider Erwarten dal sich der Lulwruck von gestern zu heute auher- ordernlich verliest. Die Trsscrenz zwilchen vem gestrigen und heutigen Baromelerslandc beträgt stir Wetldeunchland >8—20 Mm, Sonach lagert beule eine lieft Depression mit 731,7 Mm, über den Niederlanden und Wrsldcmschtnnv, Die golge davon find stürmische Winde, Harle Bcwdl- kung. Abkühlung und zcuwene Nftderichläge, Die Wetterlage dürste heule auhatten, Prognose sur den 12. September, Wetter: Unsicher, Demperatur: Zu lies. Winburiprung: Sitdivesl, Barometer: Ties Witterung t» Sachse» am 10, September. Bei ousskischciiden bis stürmischen Westwinden ocrltct der Morgen de in, September noch allgemein trüb und regnerisch, der übrige Teil des Tages unter wechselnderBcwöiinng, Die Temperatur war. besonder« nach dem Gebirge zu, nicht »ncrbcblich unter den Normalwerl heradgcgangen und lam au» dem stichtelberg die Mmttnaliemperotur, wie auch das Tagesmittel dem Gefrierpunkt bi« aus 3,b Br. nahe: als höchstes Maximum notierte Dresden nur »och lS.7 Br, Dresden, ll, September, Barometer von Optiker Eduard Wiegand «vorn», OSk Bösold), Wallftraße 2, Abend« 6 Uhr: 737 Millimeter, »i ae- Pillen, Tbermometrograpb nach Celsius, Icmveratur: buchste 20 Br. Wänne. nlcdttgste N.ö Br. Wärme Bedeckt, stürmisch, Wesl-Südwcstwtnd, TVasterttand ver Elve und Moldau. Budweis Prag Pardubitz Melnil Leitmerih Dresden 10, Sevtbr, —9 ff- 6 - 7 — 70 — 60 - 174 11, Sevtbr, - 6 ff- 17 - 7 - 70 - 64 - 174 Wasserwärme der Elbe am 11, September: 17»/, Grad 0.
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