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Serugsgedüyr: ü«üuN«m>, . Ssmnumanai zä- Vlatt an — M, auILonn- ob«r ileurLa« lal,«^ °^LLSLK7."? ,!-»druit-Iler «riikl u. Oriainal. ^»ni»rM"ü°bcni. relearamm-Adrell«: ^r«»d «achrtchle« D, e» SegriiMl 1856. »Ws» Koppen, m«»li» 8edI»krKeIlv 8elll»1l'«ell M^vr, k>»ilviit,>i'.7. Haupl» Geschäftsstelle: «arieuftr. 38. Mreigen-carif. Sanakme von 8nkündlaun,ei« btS nachinittaa« s Ntir Eoim- «nt» SeiertaaS nur Manenltrcche s« von N dt. '/>l Mir Die i >val,i,e Bn«d- «ile >ca s Silben« M Vt,.. 8n- tündi,u»ae„ aui der Privatieite Zeile SS Pia : die rwaltiae Zeile als .Em- arimidl' oder aal Lei Zeile so Via. In Nummern nach «Sonn- und Hekr- taaen t de» Livaltiae Grundzeiten so. so bcz eo und so Pta. nach be- londercm Tarif. Auswarliae Auf träge uur gegen BorauSbeMUing. Belkgblätier iverdeu mit to Dlg. berechnet. SernlvreLanlchlutz: «Mt I Nr. u und Nr. ros«. «n ?srw»llvllls LusstolliuiL von IIe»I-l>ii»»t»ltii»i>»i li. klmmi-ki»e!c>iliniisii in lülva LtUnrtoo uni ?r»>»I»xvn. — 2iun vssack« isNsl sin in sliva StUnrtsa nnil ?r»i»I»xvn. — 2aa» vssucb« iiulst sin dIeer.olioIl.tr»»,« r, » » » irilelerr^ I. xreetl. ueeel rr.eelt«. "MG M^trapar § L - e feiliZte Blöcke ru ^'/r-IOff. p^tück. «««S«W ^uli«8 GediitUieli 8e« Lv, pait- u. I. Lt. LeIl!lI!:lltlIIIg8>kegl!lI8tSl!ll8 kür 6s«. slolltr. liicdt, kotrolsum, Xerron. Rr. 248. Auikl Unruhen ti»f dem Balkan. Hofnachrichten. Stnatsbahnen, Hauptbibelgeselllchast Mutmahl. Witterung: Kühler» und -Mtssionsverein, Blasewitz. »Die Jungfrau von Orlsans", Hermann Zumpe. bewölkt» etwas Regen. Dienstag, 8. September 1W3. Der Balkan. Im orientalischen Hexenkessel gärt »nd brodelt es weiter und ',e mehr giftiger Glicht unter dem Deckel hervorsprttzt, den die Mächte krampfhaft zuzuhalten bestrebt sind, desto mehr nimmt auch die Wahrscheinlichkeit ab. daß eS den vereinten russisch-österrei chischen Bemühungen noch gelingen werde, mit ihrer Beschwich- tlgungsarbeit Erfolg zu erzielen. Die letzten Meldungen aus dem europäische» Wetterwinkel wissen übereinstimmend von der täglich drohender sich gestaltenden Gefahr eines türkis ch-bulga- rtichen Krieges zu berichten. Die Stimmung in türkischen Heeres-. Beamten- und Volkskreisen soll gleichmäßig einem Waffengange mit Bulgarien geneigt seien und in der Tat könnte kein Billigdenkender eS der Pforte verargen, wenn sie nun endlich angesichts der fortgesetzten bulgarischen Freveltaten des geduldigen Stillstehens mit Gewehr bei Fuß müde würde und sich zum LoSschiagcn entschlösse. Ta Bulgarien der Türkei gegenüber tcm »»abhängiger souveräner, sondern nur ein Vasallen staat ist, so könnte der Einmarsch der türkischen Truppen in Bulgarien ohne vorherige Kriegserklärung erfolgen und die politische Welt über Nacht vor die vollzogene Tatsache eines bul garisch-türkischen Zusammenstoßes gestellt werden. Selbst gesetzt ober, daß die Pforte sich dennoch zu einem Erlasse einer förmlichen Kricgsansage entschlösse, so wäre gleichwohl die Frage, wer in diesem Falle als der augreisende Teil zu erachten sei, mit Entschiedenheit zu Gunsten der Türkei zu beantworten. Angreifer ist und bleibt im sachlichen Sinne unter allen Umständen Bul garien. well es die Türkei durch seine makedonischen revolutionären Umtriebe nachgerade bis aufs Blut gereizt und sich jede Svur von europäischer Sympathie, jeden Schatten eines Rechtes gegen über der Pforte durch seine frevelhaften Schandtaten gründlich verscherzt hat. Darüber kann kein Zweifel herrfchen — und das ist immer- hm ein Lichtblick in dem Dunkel —, daß die gesittete öffentliche Meinung in aller Welt diese elenden bulgarischen Mörder und Verschwörer, die mit den ausgesuchtesten Greueln, mit Dynamit und Pestbazillen ihr angebliches „Christentum" zum Ausdruck bringen, scharf und unerbittlich verurteilt und ihnen einen nach- druckiichen Aderlaß von türkischer Seite als immerhin noch milde Enhne für ihr barbarisches Zerstörungswcrk durchweg gönnt. Wes Geistes Kinder die Bulgaren eigentlich sind, möge hier an bcr vernichtenden Kritik eines griechischen Politikers, der jene Elemente aus eigener Anschauung kennen gelernt hat, gezeigt werden. Die einzigen Störenfriede in Makedonien, so heißt es in einer im Berlage von Calvary u. Co. in Berlin erschienenen Broschüre über die neueste Phase der makedonischen Frage, waren seit 1b Jahrhunderten die Bulgaren. Dieser Bolksstamm scheint von Natur den Charakter der Unvcrsöhnlichkeit zu besitzen: denn wohin der Bulgare kommt, kann er entweder nur Gewaltherr oder Lklooc sein. Es ist ihm nicht gegeben, sich in fremde Verhältnisse derart hineinzusinden, daß er sich eine bescheidene Stellung als Gleichberechtigter unter anderen Nationalitäten zu suchen vcr- möchte. Er hat auch gar nicht die Eigenschaften, um in kultureller Beziehungen den friedlichen Wettbewerb mit den Angehörigen anderer Nationalitäten auszuhaltcn. Deshalb bleibt er überall, wo er erscheint und wo er sich nicht durch irgend einen Gewalt- streich zum Herrn aufwcrfen kann, in der untergeordneten Stellung eines Tagelöhners, der weder gesellschaftlich noch wirtschaftlich vorwärts kommen kann. Auf dieser Stufe stehen die Bulgaren in Rumänien, Serbien, Makedonien, Griechenland. Ueberall tun sie sich deshalb zu Gruppen Unzufriedener zusammen und brüten Pläne zu Gewalttätigkeiten aus. um sich an denen zu rächen, die ihnen an Fleiß und Geisteskräften überlegen sind, und um ihre lächerliche nationale Großmannssucht, für die sie auf zivilisato rischem Wege nicht wirken können, durch eine blutgierige Schreckens- vropaganda zu befriedigen. — Von diesem Gesichtspunkte aus ist auch das heutige bulgarische Bandenunwesen in Make- donien zu beurteilen. Auch einsichtige russische Staats- männer und Politiker haben sich bemüht, ihre Landsleute über die Jnhaltlosigkeit der Legende von den „notleidenden flavischen Brüdern" aufzuklären und die nur durch oen Kantschu in Zucht zu haltenden Bulgaren in ihrer wahren Gestalt zu ent hüllen. Die Folge dieser Bestrebungen ist gewesen, daß Zar Nikolaus II. in seiner bemerkenswerten Kundgebung vom 22. Februar 1SV3 in bündigster Form zu wissen gab. daß „Ruß land sür Bulgarien keinen Tropfen Blutes mehr opfern werde". Daran muß man die Bulgaren erinnern, wenn sie jetzt in ihrer Presse mit prahlerischen Worten die blinde Zuversicht zur Schau wagen, daß Rußland sie im Falle eines Krieges mit der Türkei nicht im Stiche lassen könne, ja, daß selbst ein für Bulgarien un glücklicher AuSgang eines türkischen Krieges keinerlei Gefahr für die politische Unabhängigkeit und den territorialen Besitzstand deö Landes mit sich bringe, weil Rußland im panslavistischen Inter- effe nichts dergleichen dulden dürfe. Ganz ohne den Wirt gemacht, das muß leider zugegeben werden, erscheint ja diese bulgarische Rechnung nicht, insofern immerhin mit der Möglichkeit eines Plötz lichen Wiederaufflackerns der panslavistischen Bewegung in Ruß land auS Anlaß einer bulgarischen Niederlage in einem Kriege mit der Türkei zu rechnen sein dürfte. Einstweilen aber stehen Wort und Wille Nikolaus II. noch unerschüttert fest im Sinne der scharfen Verurteilung der bulgarischen Friedensstörer, und so lange die Kabinette von Petersburg und Wien gemeinsam auf demselben Standpunkte verharren, darf man auch zuversichtlich hoffen, daß dann, wenn es sich darum handelt, die praktischen Folgerungen aus jener grundsätzlichen Auffassung zu ziehen, die beiden, in erster Linie interessierten Oricntmächte ebenfalls Hand in Hand gehen und dadurch ein Uebcrgreifcn des Balkanbrandcs auf den europäischen Kontinent verhindern werden. Die Lage wäre auch heute noch wesentlich weniger kritisch, wenn man cs nur mit Bulgarien allein zu tun hätte. Zum Un glück erscheinen aber auch in Serbien die Tinge auf des Messers Schneide gestellt, sodaß dort ebenfalls mit der Möglichkeit einer „Ablenkung nach außen hin" gerechnet werden muß. Der Gegen satz zwischen den Verschwörern, die an der Ermordung des früheren Königspaares tcilgenommen haben, und den übrigen Offizieren isl soweit gediehen, daß beide Parteien sich mit gezückter Waffe gcgcnübcrstehen und bereits der Gedanke eines allgemeinen Massacres der Königsinörder erwogen wird. Bezeichnend hier für ist die Meldung, daß außer den bereits bekannten zwei Auf rufen noch ein dritter existiert, in dem die Offiziere rundweg auf gefordert werden, jene unwürdigen Kameraden zu vernichten und auszurotten. König Peter wird zwischen den beiden Parteien wie eine Marionette am Drahtseile hin und her gezogen, und es wäre am Ende nicht zu verwundern, wenn er inmitten solcher Wirrsale auf die Idee verfiele, „nach berühmten Plustern" der inneren Schwierigkeiten durch eine Explosion nach außen hin Herr zu werden, um dem einmal auf blutbeflecktem Grunde errichteten Throne durch weiteres Blutvergießen festeres! Halt zu verleihen. Bedenken muß ferner der Umstand erregen, daß die Auf ständischen so überaus reichlich mit Waffen und Munition, sowie mit sonstigem Kriegsmaterial und Zerstörungsmitteln aller Art versehen sind. Die Quellen hierfür sind scheinbar unerschöpflich und daS zwingt geradezu zu dem Schlüsse, daß dabei weit- reichende ausländische Hände im Spiele sind. Wer sich erinnert, daß vor kurzem aus London von einer fieberhaften Tätigkeit der dortigen Waffenagentcn berichtet wurde und wer sich ferner die Ziele der englischen Oricntpolitik vergegenwärtigt, der wird kaum schwanken, wo er die heimlichen Förderer des Aufstandes zu suchen hat. Dem englischen Interesse sind Wirren auf dem Balkan von jeher ein willkommener Hebel gewesen, um Rußland in seinem Siegesmarsche in Asien auszuhalten, und Eng land hat deshalb, wo immer cs nur konnte, der Unruhe im euro päischen Orient Vorschub geleistet. Im gegenwärtigen Augen blick hat die Londoner Politik das ersichtliche Bestreben, zwischen Oesterreich und Rußland Mißtrauen zu säen und das gute Ein- vernehmen der beiden Staaten in der Balkan frage zu trüben. Außerdem scheint man von London sehr lebhaft auf Frankreich in dem Sinne einzuwirken, daß die dritte Republik „den ihr als traditioneller Schutzmacht aller Christen des Orients dort gebühren den Vortritt" schärfer betont und zur Geltung bringt. Der französische Ministerrat hat sich bereits mehrfach mit seiner Stellungnahme zur orientalischen Frage in den letzten Wochen beschäftigt, und Herr Delcassö besitzt offenbar große Neigung, in der Angelegenheit eine aktive Rolle zu übernehmen, um wieder einmal nach längerer Pause „an der Spitze der Zivilisation" marschieren zu können. Denselben Drang hat die französische Orientpolitik schon bei verschiedenen früheren Gelegenheiten be tätigt, und es ist darüber mehrmals, insbesondere bei der Lorando - Affäre» als französische Kriegsschiffe den Sultan »ur Bezahlung einer höchst zweifelhaften Entschädigungsforderung eine» französischen Bankiers zwangen, zu ziemlich nachhaltigen Verstimmungen mit Rußland gekommen. Dos alle- sind Keime zu möglichen künftigen Verwicklungen, die der orientalischen Frage unter Umständen eine weiterreichcnde verhängnisvolle Bedeutung geben könnten. Es muß daher das Augenmerk einer „ehrlichen Maklerpolitik" im Orient, wie sie Deutschland vertritt, darauf gerichtet sein, alle Konfliktsansätze rechtzeitig aus dem gegenseitigen Verhältnis der Mächte auszuscheiden. Wie könnte dieser Erfolg am besten erzielt werden? Augen scheinlich dadurch, daß man zunächst einmal ein politisches kalt aaoomnli, eine vollzogene Tatsache schafft, die sich mit ihrem natürlichen Schwergericht dem Geröll der Ereignisse in die Bahn schiebt und «dieses einstweilen aufhält. Die europäischen Mächte müßten zu dem Zweck, wenn möglich im Einvernehmen mit Eng- land, sonst ohne dieses, in Petersburg wissen lassen, daß sie den sofortigen Einmarsch russischer Truppen in Bul- garten im Interesse der Ruhe und Ordnung auf dem Balkan für notwendig erachten. Wenn russisches Militär in Bulgarien einrückte und unter Leitung der vortrefflich organisierten russischen Geheimpolizei im Orient den Dynamitarden und Komitatschis daS Handwerk legte, die Nester der Verschwörer anshöbc und dem Waffenschmuggel ein Ende machte, dann wäre in der Tat auch heute noch eine begründete Aussicht auf Wiederherstellung geordneter Zustände ohne da» zweischneidige Mittel eincö türkisch- bulgarischen Krieges gegeben, und daS makedonisch« Reformwerk könnte alsdann von neuem unter günstigeren Bedingungen in An griff genommen werden. Selbstverständlich müßten von Peters- bura aus den übrigen Mächten und insbesondere Ocsterrcich- Ungarn loyale Garantien über Ziel und Umfang der russischen Aktion gegeben werden. Dem allgemeinen Fricdensinteresse wäre cs zweifellos höchst dienlich, wenn das „europäische Konzert" der Mächte sich zu einem derartigen Vorgehen aufzurafsen vermöchte. Neueste Drahtmelduirge» vom 7. September. INachts eingehende Teveschen befinden sich Seite 4.» ^ Berlin. lPriv.-Tel.j Bei dem Besuch der Franckeschen Stiftungen in Halle bemerkte der Kaiser in Erwiderung auf die Ansprache des Direktors Dr. Fries u. a.: „Ich weiß, daß eine ganze Reihe tüchtiger und vaterländisch gesinnter Männer aus den Stiftungen hcrvorgeaangen, ich erinnere nur an den Reichskanzler Grafen Bülow. — Auf der gestrigen sozialdemo- kratstchen Parteikonferenz für Berlin und die Provinz Branden burg legte sich Abgeordneter Stadthagen in dem Konflikt Bebel—„Vorwärts" für Bebel ins Zeug, bezeichnte die Zu mutung, zu Hofe z» gehen, als den größten Schimpf, der der sozialdemokratischen Partei angetan werden könne, und verlangte energisches Vorgehen gegen die Revisionisten. Abg. Gensch ver teidigte die ,,Vorwärts"-Redaktion, konnte es aber nicht verhin dern, daß eine vom Aba. Stadthagen eingebrachte lange Reso lution im Sinne der Stabthagenschen Ausführungen angenommen wurde. — Tie „Kreuzztg." bemerkt zu der Bebelschen An kündigung, daß er wegen der an ihm verübten Gewalttat in Dresden volle Genugtuung fordern werde. Vielleicht werde doch der Dresdner Parteitag unterhaltsanier, als man gedacht hatte. Je schroffer aber das berühmte Auseinanderplatzc» der Geister, desto rührender die programmäßigc Versöhnung. Merseburg. Dem heutigen Manöver wohnten der Kaiser und der König von Sachsen, sowie die übrigen Fürstlich keiten bei. Von der roten Armee standen das 4. Korps und die Kavalleriedillision X nordwestlich von Weißenfels. Das 11. Korps stand nordwestlich von Merseburg. Von der blauen Annee ging das 19. und 12, «sächsische! Korps, sowie die Kavalleriedivision 1« aus einer Linie Großdölzig—Knauth-Naundorf-Groitzsch nach Westen vor, überschritten teilweise die Saale und bedrohten den rechten Flügel der roten Armee mit Umfassung. Der Kaiser ver blieb im Manövergelände in Gosck, westlich von Weißenfels. Köln. Am Sonnabend abend ist über dem Rhcinlande ein böses Unwetter niedergegangen, das namentlich im Wupper tale starke Verheerungen angerichtet hat. In Solingen stürzte ein Zirkus zusammen, glücklicherweise, ohne Menschen zu gefährden. Der Hagel zerstörte Tausende von Scheiben. Durch einen Mauereinsturz bei Leichlingen sind mehrere Personen schwer ver letzt worden. Dortmund. «Priv.-Tcl.I In Königsborn verhaftete die Polizei drei K urgö st e. In einem ihrer Zimmer fand man in einem verschlossenen Behälter eine vollständig in Verwesung übcrgegangene Kindcsleichc. Die Verhafteten nennen sich Ge schwister Saucrwciß aus Worbis. — Im Olympia-Theater stürzte gestern abend Miß Diavoline bei der Fahrt im Schleifen ring mit dem Automobil a b und verletzte sich erheblich. Aachen. sPriv.-Tcl.I Von Aachen nach Rott bei Corncly- Münster wallfahrende Pilger sind in >r Nacht zum Sonn tag gegen 2 Uhr in der Nähe von Cornely-Münster von Wege- lagerern angekialtsn und angegriffen worden. Einem Pilger- zug versuchte die Bande die brennenden Stocklaternen abzunebmcn. Einem Alaune wurde die Barschaft geraubt, eine Frau schwer mißhandelt. Die Zahl der Wegelagerer wird auf 30 angegeben. Die Polizei fahndet eitrig auf die Bande. München. sPriv.-Tel.j Der Senat der Universität Erlangen beschloß, in Zukunft studierende Frauen ebenso zu be handeln wie Männer, d. h., deutsche Frauen, die das Abiturienten- Examen bestanden haben, sowie Ausländerinnen, die eine dem deutschen Abiturienten-Examen entsprechende Bildung Nachweisen können, zu immatrikulieren. Das Abiturienten-Examc» eines russischen Mädchengymnasiums wird jedoch nicht als ge nügend für eine Immatrikulation ongeseycn. München. «Priv.-TKst Die General-Intendanz soll die schon früher mit Gustav Mahler in Wien angcknüpstcn Ver handlungen wieder ausgenommen haben, um den Direktor der Wiener Hofoper als Nachfolger ZumpeS zu gewinnen. — Im Nachlasse ZumpeS haben sich wertvolle Aufzeichnungen über seinen Umgang mit Richard Wagner gefunden, die Zumpe in einem eigenen Werke veröffentlichen wollte. Augsburg. sPriv.-Tel.s Am Sonnabend abend bemerkte man am Ufer des Walchcn-Secs ein anscheinend in den fünfziger Jahren stehendes Ehepaar mit einem älteren Schwcsterpaare und einer jüngeren Tochter, welche später einen Kahn nahmen und zum Walchen-See hinausffchren. Am Sonntag morgen wurde der Kahn leer auf dem See treibend aufgefunden. Mehrere Damenhüte und Schirme lagen in dem Kahne. Man vermutet, daß die Verschwundenen Ausländer waren; ihre Namen sind noch völlig unbekannt. Metz. sPriv.-Tcl.I Der Bczirkspräsident teilte dem Bürger- meisteramt von Metz mit. daß am heutigen Abend die Sperre über die vielbesprochene Bouillonquclle aufgehoben werden dürfte. Wien. Heute vormittag fand im Abgeordnetenhanse die Er- ösfnungssitzuim der Interparlamentarischen Konferenz statt. Der Vorsitzende, Tr. v. Plcner, begrüßte alle fremden Gäste bcrzlichst und erklärte, die österreichische Gruppe sei stolz darauf, daß die .Konferenz in Wien tage. Redner bob sodann den Fortschritt hervor, welchen der Gedanke der internationalen Schiedsgerichte gemacht habe. Die öffentliche Meinung arbeite beständig in diesem Sinne, und wenn diese Konferenz ihr Teil dazu beitrage, diele Entwicklung zu beschleunigen, werde sie ein gutes Merk geleistet und sich um den allgemeinen Fortschritt des Friedens verdient gemacht haben Redner begrüßte sodann den Ministerpräsidenten Dr. v. Kocrbcr, den italicnilchen Bot schafter, den spanischen Botschafter, den amcrikanisck)en Gesandten und den Bürgermeister von Wien. Be, Beginn der Sitzung wählte die Koisscrcnz durch Zuruf v. Plcner zum Vorsitzenden, ferner zu Vizepräsidenten den Grasen Apponyi lUngarn!. Becrnacrt lBelgicnI, Kirsch lDcutschland), Horst «Norwegen), Labiche lFrankreichj und Stanbopc «England!. Der Minister-, Präsident Dr. v. Kocrbcr ergriff hierauf, von Beifall empfangen.