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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030905012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903090501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903090501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-05
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Monat
1903-09
-
Jahr
1903
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G Oertliche« «nd Sächsische«. "en. Die Äermittlunasstelle für Obswerkaus in Dresden, lab 1, die schon seit Jahren sehr segensreich gewirkt suchen, uni Wiener Platzdie schon seit Jahren sehr, leg' Hai stellt sich auch letzt wieder m den Dienst des sächsischen Obstbaues und vermittelt kostenlos die Obstangebote und Nach- sragen. Sie bittet die Obstzüchier dringend, alle Anmeldungen möglichst zeitig vorzunehmen und besonders frühe Herbstbirnen, die bekanntlich von geringer Haltbarkeit sind, schleunigst anzu- melde». - Aber auch für späteres Obst empfiehlt es sich, die verkäuflichen Mengen schon jetzt anzuaeben, denn große Abschlüsse iverden am vorteilhaftesten zu einer Zeit gemacht, wo daS Obst noch an den Bäumen hängt Dann weih der Obstzüchter bereits beim Abnehmen, wohin er seine Ernte zu bringen hat und braucht nicht erst mit seinen Produkte» in den Keller zu ziehen, und der Abnehmer ist sicher, frisch gepflückte Früchte zu erhalten. Zur Zeit liegen bei der Vermittlungsstelle Anfrage» nack sehr großen Mengen Zwetschken, Tafel- und Wirtschaftsävfeln und Tafel, und Wirtschaflsbirnen vor und bitte» wir die Obstzüchter sich recht bald mit der Vermittlungsstelle in Berbindung zu setzen. — In der gekritten l7. öffentlichen Sitzung de« Bezirks- auSschusl « s der König!. Amlshauptmannlchast DreSden-Neu- ftadt, welche unter Borsitz des Herrn AniIsbauvlinannS Gel». Regierungs- rateS v. Crausbaar ftattsand, stand zunächst öffentliche Verhandlung an Uber daS Gesuch der Gemeinde Klotzsche uni Gcnelnniguna zur Erricb- lang einer G a s a n st a l t aus dem Grundstücke Flurbuch Nr. 2l9a da selbst, sowie über die gegen dieses Vorbaben erbobenen Widerlvrüche, die sch bei den an Ort und Stelle adgchaltcnen Verhandlungen nicht haben «ledigen lassen. Das Referat batte Herr Regierungsrat Dr, Sala. Er schienen ivaren der Genicindevorstand Müller aus Klotzsche mit einer Anzahl Vertreter des Gemeinderales und der Privatus Vincenz Franz Huck, sowie der Besitzer der gleislosen Heidedahn Stell als Rekurrenten. Als Sachverständige ivaren zugeiogcn die Herren Geh. Obermcdizinairat Dr Hesse und die Vertreter der Strassen- und Wasserbau-, sowie der Gewerbe Inspektion. Der Sachverhalt ist solgendcr: Die Gemeinde Klotzsche bat cm Gesuch eingereicht uni Genehmigung zur Erbauung einer Gasanstalt und zwar aus dem verbleibenden Areal, woraus bereits das Wasserwerk siebt. Ursprünglich gebürte das Areal dem Privatus Vincenz Franz Huck, der der Gemeinde Klotzsche daS zu ihrem Wasserwerk benötigte Stück Land seiner Aussage nach nur unter der Bedingung vcrkaust, dass cs sich eben n u r um ein Wasserwerk handle. Zur Erweiterung bade er sogar noch 280 Quadratmeter geschenkt. Jetzt solle eine Gasanstalt bier gebaut werden. Das sei eine Schädigung für ibn, die geradezu seinen Ruin berdeizusübrcn geeignet sei, denn sein anliegendes Land sei zu Villcnbau- zwecken bestimmt und kcm Mensch würde solche bauen in der Nähe einer Gasanstalt. Er erhebt deshalb Widerspruch gegen den Bau einer solchen. Herr Stall siebt in der Anlage einer Gasanstalt «ine Schädigung seines eiekirischen Betriebes und behauptet, dass die Gemeinde Klotzsche ursprüng lich elektrische Beleuchtung habe einsiihren und das Licht von seiner Zen irale bade nehmen wolle». Herr Gemeindevorstand Müller widerspricht dieser Auffassung. Es sei Herrn Stoil bei dem Gesuch um Genehmigung zur Errichtung einer Zentrale nur »m das Zustandekommen seiner gleis loten elektrischen Bah» zu tun gewesen. Der Resercnt macht daraus au! merksam, dass sich die Widersprüche lediglich ans gcwcrbepolizcilichei», nicht aber aus wirtschastlichem Gebiet zu bewegen habe». Der Vertreter der Gewerbe-Jnspektion gibt sein Urteil dabin ab, dass rauch- und ruß belästigende Erscheinungen gänzlich ausgeschlossen seien, da nur Koks gc- scuert werde und Koks ein vollständig raucbsrcies Material sei, dass sich auch mit einem etwaigen Austreien von Gmen keinerlei Geruch verbinden könne, weil die Essen noch mit 8 Meter hoben Abzugslchloicn zu versehen seien Ebenso lei jede Erplosionsgesabr ausgeschlossen. Herr Geb. Ober- medizinalral Dr. Hesse erklärt, dass bei der Art und der Kleinheit des Be trübes in hygienischer Hinsicht sür die Gesundheit der Anwohner keine Schädigung eintrctcn könne, ebensowenig wie durch das Absahren von Rückstände». Eine Entscheidung wirb dahin gcsälli, dass der Bezirks ausschuft die Erbauung einer Gasanstalt unter den von der König!. Ge werde-Jnspektion gesorderten Bedingungen genehmigt. Die erhobenen Widersprüche werden zurückgewiescn. — Angelegenbeiien der Bczirksanstaii lagen leine vor. Von Konzessionsgeiuchen ersuhren Geneh »rigung dasjenige de» GasimiHS Meissner in BorSbcrg um Erlaubnis zum Beherbergen und Ausspannen, sonne um Ausdehnung der Schank- bestigiüs aus den Garten, der Firma E. L A. Tvoenen in Radcbcul zum Kanrinenbeirieb in ihrer Asbest- und PackungSsabrik, des Weinküsers Schmidt zum Betriebe der Gastwirischast mit Branniweinschank, zum regutaiivmStzigen Tanzballen, Veranstalten von Singspielen rc,, sowie zum Krippenictzen und Auswannen im Gasthos zu Boxdors. Abgelednt wurden die Gesuche Jacobs in Wabnsdors um Konzession zum Ausschank von Vier in Flaschen während des Sommerhalbjahres und des Speise wiris Julitz in Radebeul zum AuSicbank alloholsreier Weine und Biere, sowie von Tee, Kaffee, Schokolade. Kakao, Mineralwässern und zum Bier ichank überhaupt. Bedingungsweise genehmigt wurde das Gesuch des Baugewcrken Holzel in Dobritz um Genehmigung zur Betreibung eine bereits srüher in Aussicht genommenen Gross- und Klcinvichlchlächlcrei ini Lmierbausneubau seines Grundstücks. Der Einspruch des Schlossers Schubert in Blalewitz wegen iciner Nichtausnahme in die Abtcrlungsliste der Urwähler der Gemeinde Blasewitz zur LanviagSwahl 1903 wird als verspätet angebracht zurückgewiescn. Dagegen erfahre» die Dismem brationen des Grundstücks Blatt 11 des Grundbuchs für Wcissig und VlatI 21 des Grundbuchs für Zitzschcwig Genehmigung, ebenso die lieber nähme bleibender Verbindlichkeiten seitens der Gemeinde Bühlau in den Verträgen dieser Gemeinde mit den Besitzern der Grund stücke Blatt 3. 1, 6, 23. 24 und 2V des Grundbuchs slir Ullersdorf, Schön selber Anteil, die Ausbezirkung der zur Guienbergslrassc gehörigen «m> Quadrgtmeler grossen Arealfläche Nr. >6la des Flurbuchs sür Ober lösiintz aus dem Flur- und Gemeindebezirk Oberlüssnitz und Einbezirkung dieicr Fläche in den Flur- und Gemerndebezirk Scrlowitz, der 2. »Nachtrag mm Aiilagcnrcgulativ sür Kleinwolmsdorf und der 3. Nachtrag zum Regulativ über die Pensionierung der berufsmässigen Gemcindebeamten in dcr Gemeind« Weißer Hirlch. In geheimer Sitzung kamen zur Bcr Handlung die Gesuche des Gastwirts Arndt in Klotzsche s.KnrbauSs um Erlaubnis zur Abballung regulativmässiger Tanzmusik während des Winter Halbjahres, Richters in Radebeul um Konzession zum Bier- und Brannt wrinichank in dem Grundstücke Kat.-Nr. 112 O sür Radebeul und der vrrebcl. Mildncr in Laubegast um Erlaubnis zum Ausschank von Bier in drin Grundstücke Kat.-Nr. 92 y daselbst an die bei ihr verkehrenden Tisch gäfte. Ferner ein Gesuch des OrtsarmenvcrbandS Kötzschenbroda um Be wtlltgung eines Verpflegbeitrags aus den Miiicln der König Alberb JubiläumSstisiung sür den im Bezirkssicchenbauic Leuden unlergebrachlen Knaben Fischer : ein Gesuch der verw. Liebia in Dresden um Genehmigung zur Abtrennung von ca. 2697 Quadratmeter Land von dem mit 88 099 M Hypothek des Bczirksverbandcs belasteten Flurstück Nr. 393a des Flurbuchs für Leuben und zur Verteilung der Hypothek mit 7999 M. aus das an den Handelsgärtner Müsset verkauste Trennstück und mit 18 999 M. aus das Siammgrunvstück und endlich Vorschläge aus Abänderung der Gewerbe ordnung hinsichtlich dcr Ausübung des Gast- und SchankwirlschaftS gewerbeS und des Kleinhandel- mit Branntwein. — Infolge der großen Hitze gab es am Donnerstag und Freitag für die Schuljugend .Hitzeferien". — Den Weinbauern kommt diese Witterung sein gelegen, denn die Traube» gewinnen dadurch bedenlend an Gehalt. — Tie B e r l i n e r V i«b - B « r s i ch e r u n g s - G e s e l l s ch a s l a. G. »Veritas" zu Berlin hat als Hauptbevollmüchtigten siir das Kömarerch Sachsen Herrn A. Winter, init dem Wohnsitz in Leip.zig-GokliS, bestellt. — Aus der Böhmischen Nordbghnstrecke Steinschönau-— Böhmisch Leipa ist dcr Gcsamtverkehr gestern in vollem Umfange wieder aus genommen worden. Die Strecke war längere Zeit durch Wolkenbrnch schädcn unsahrbar. — Das Jahrbuch dcr Deutschen Orient - Mission ist unter den» Titel ,,Ux nrivnto lux" soeben erschienen. Aus 2Sl Seilen nnlcrrichtct da, mit 79 Abbildungen trefflich anvgcstallcic Werk in vorzüglicher, gründ licher und umfassender Weise über die mükevolle, opferfreudige Arbeit dicier jungen Mission. Die Deutsche Orient-Mission ist auS dein Deutschen Hilssbund sür Armenien hervorgcanngcn, der in den Jahren 1897 und 1898 mehrere armenische Waisenhäuser sür die zahlreiche» aus den Massakrcs bcrvoracgangencn Kmbcr des armenischen Bolkes in Persien, der Türkei und Bulgarien gegründet und ärztliche Kliniken in Ursa und Tüarbckir eingerichtet hat. Das Waisen- und Hilsswcrk hat seit seiner Begründung einen grossen segensreichen Einfluss aus die persische und türkische Bevölkerung ausgeübt. Im Mai 1999 hat der „Hilssbund" sich den Ebarakicr einer Missionsgescllschast beigelcgt und den jetzigen Namen „Deutsche Orient -Mission" angenommen. Damit sollte nicht eine Acn- dcritna dcr Arbeitsort oder dcr Grundsätze dokumentiert werden, sondern die Erkenntnis, dass es die Ausgabe dcr evangelischen Ebriftciibcrt ist, dem Orient, aus dem ihm das Licht des Evangeliums gekommen ist. mehr zu bringe» wie eine vorübergehende wirtschaillichc Hilfe. An der Spitze sieben Männer wie Gras A. von Bcrnstorff <Vrätcs>, k. Ilr. Lcpsius iTieektors, I' Jcllingbcms, l>n. Rahrbach. Das Jalnbnch, das zu dem billigen Preis von 2,80 Mi. durch das Bureau der deutschen Orient-Misston tBerlin IV. l9. Lützow-User t>> bezogen werden kann, ist ein sür sich selber sprechendes Kompendium treuer deutscher Arbeit im Dienste christlicher und allgemein menschlicher Kulturbcstrcbungcn. — Gewiss werden sich noch viele eines lustigen Bilderbogen« erinnern, der vor langen Jahren allgemein verbreitet war und »Die Schlacht bet Dre-den" illustrierte. In den» Gedicht, da« dem Bilderbogen beige-eben Stadls , . rt-W war, bandelte es sich um de» Ttadtsoldate» Barchcwitz, der einst " " - ^ ^ ^ ,s Wi „tOpsündtger Artillerist" in Dre-denS Pallisadcn stand und au' Napoleons »och den Räcknitzer Höben schoss, woraus sogleich als Kr nsch Ns! »Murrohs Becne" in die Lust flogen. Der Bilderbogen war lange vergriffen, ist aber jetzt durch die Kgl Sachs, Hosduchhandlnng H. Burdach, Lcblossstrntze 32, wieder ne« aufgelegt worden und zum Preise von 28 P,g, daselbst zu haben. — In künstlerisch rvohlgelunaener Ausstattung ist soeben nn Verlag von Carl Ernst Poeschel in Leipzig der „Sächsische Kalender" aus das Jahr >991 erschienen. Ganz besonderen Wert erhält diese speziell sächsische Publikation durch zwöls ausgezeichnete, in alter HolEchniIlmnmcr wiedcrgcgcbene Stüdiebildcr, die einen reizenden Schmuck des Kalenders bilde». — Im Wiener Garten findet gegenwtirtig täglich und war bis mit 6. September großes Nürnberger Volks- . e st statt Das Nvnjcrt wird von Max Wolk mit leinen Origiiial- Oberlandlern auSgcsuhrt, während im Tunnel Frei-Konzert des Schnackl-Franz-Trio aus Tölz geboten ist. Heute ghcnd wird der Festvlatz illuminiert sei». Vom nächsten Montags an treten die ..Victoria-Sänger" sechs Tage lang,im Sommer-Vantztü zum Besten der Wassergcschädigten in Schienen aus. Ein seltenes Bild geistiger Frische bietet die Grünwaren- Händlerin Frau Unger in der Markthalle aus dem AntonSplcrtze, welche heule ihren 81. Geburtstag feiert und trotz ihres hohen Alters täglich bei ihrem Stande zu finden ist. — Am :!. Oktober beginnen im Zirkus auf der Münch ner Straße die Vorstellungen des Zirkus Henri, der gegenwärtig mit großem Erfolge in Brünn spielt Henris Unter nehme» ist sür Dresden neu. Neben einem Marstall von 75,vor trefflich dressierten meist ungarischen Rassepierden vettügt der Zirkus Henri über vielerlei andere vierfüßige Künstler, darunter den bedeurcndsten 3>/r Meter hohen Elelonten. der je in Europa gezeigt worden ist. Für diesen dickhäutigen Gast ist bereits eine besondere EingnngSlür und Stallung gebaut worden. DaS Künstlerpcrsonal des Henriichen Zirkus zählt über 100 Köpfe. — Die M eirmühle ladet zu morgen zum Erntefest ein was gewiß manche» Freund des idblliichen Jricdrichsgrundes zu einer Fahrt nach Pillnitz veranlassen wird. — In Potschappcl hat sich unter dem Namen Rabatt Spar-Verband Potschappel n. Umgcg. eine größere Anzahl Geschäftsinhaber vereinigt, um ihrer gegen Barzahlung kaufenden Kundschaft einen Rabatt zu gewähren, welclier in praktischer Form die Ansammlung eines größeren BarbetrageS ermöglicht — Gottleuba, 5. September. Die hiesige Freiwillige Feuer iv ehr scierte am Sonntag ihr 25jähriges Jubiläum. Zu Ehre» der Wehr hatte die Stadt reichen Blumenschmuck angelegt. Von der Stadt erhielt die Wehr eine Ehrengabe von 200 Mk. und die Mittel sür neue Dienstblnscn. Auch von den Bruder wehren und hiesigen Korporationen ilnirden viele werwolle Ge schenke dargcbrocht. — Am 27. September hält der Gebirgs- verein siir die Sächsische Schweiz hier seine Hauptver sammlung ad. Der Kommers am 26. d. M. findet im Badchotcl statt, die Hauptversammlung dagegen im -Hotel Kronprinz. In dcr Haupwcriammlung wird dcr Verein einen neuen Vorsitzenden zu wählen haben, da Herr Stndlrat Lehmann-Dresden die Leitung nicderlegen will. — Am 5. September wird in dem bei Allenberg sErzgebirge gelegenen Orte Zinnwald eine mit der Posthilfsstelle vereinigte Tclcgraphen-Betriebs- und öffentliche Fernwrechstelle in Wirksam keil treten. Die neue Telegraphenanstalt ist zugleich Unfall Meldestelle. — Amtsgericht. Ter Schänkwirt Gustav Emil Gabel und dcr Steinmetz Adolf Schiefner erhielten je eine Strafverfügung über tz Tage Hast, in denen ihnen zur Last gelegt wirb, am 28. Mai bei den Straßen tum ulten anläßlich dcr Streik bewegung dcr Bauarbeiter den aus verkchrspolizcilichen Rück sichten von den Gendarmeriebeamten erteilten Weisungen nicht Folge geleistet zu haben, indem sie daraus bcharrlen, abgespcrrle Straßenteile in Neustadt betreten zu wollen. Beide erhoben gegen den Strafbefehl Einspruch, da sie sich unschuldig fühlten, Erstcrer behauptet, er sei, noch währen) er »nt einem Aci'darwcn unterhandelte, ob er nicht den für ihn kürzeren Weg benützen dütstc, von einem anderen hinzukommenden Gendarmen ohne weiteres verhaftet worden: der andere behauptet, von einem Wachtmeister die Erlaubnis zum Betreten des abgcspx.rrten Straßenteils erhalten zu haben. Die Beweisaufnahme widerlegt jedoch diese Angaben, und die ausgeworiene Polizeistrase wird bestätigt. — Ter Landwirt Eduard Karl Gustav Fritze. 1848 in Stolp geboren, jetzt in Laubegast wohnhaft, ist des Betrugs an geklagt. Er salb im April beabsichtigt haben, einem Fuhrwerks- dcsitzer gegenüber, dem er ein Pferd abkaufen wollte, durch die Vorspiegelung, er habe je ein Gut in Golberode und Pennrich, seine Mittellosigkeit zu verschleiern. Fritze wollte von dem aus 050 Mk. vereinbarten Kaufpreis 200 Mk. vorläufig schuldig bleiben. Aber noch vor der Herausgabe des gehandelten Pferdes erfuhr der Besitzer die wahre Vermögenslage des Fr. und machte das Geschäft rückgängig. Dcr Angeklagte verteidigt sich damit, daß er gesagt habe: „Wir haben zwei Güter!" Damit hätte er nicht zum Ausdruck bringen wollen, dcH er selbst zwei Güter habe, sondern je eins seine Frau und sein S-ohn, die er beide ver waltet, Das Pferd war für das Gut seiner Fra» in Golberode bestimmt. Diese Behauptungen sind nicht zu widerlege», denn der Fuhrwerksbesitzcr ist inzwischen verstorben, und seine Ehefrau bat sich schon zum zweiten Male der Zcugenpslicht entzogen. Ter Angeklagte muß daher sreigesprochen werde». Die unentschuldigt ausgeblicbcne Zeugin wird zu 20 Mk. Geldstrafe oder 4 Tagen Hast und zur Tragung der durch ihr Ausbleiben entstandenen Kosten verurteilt. — Ter 22 Jahre alte Schlosser Heinrich Otto Wirthgen ließ sich in der ersten Woche des Februar in einer Kaffccstiibc auf Kredit beköstigen und entfernte sich darauf heim lich unter Hinterlassung dcr aus 20 Mk. aiisgelaiiscncn Schuld Von seinem Stnbengcnosscn lieh W. sich noch kurz vor dcr Abreise dessen guten Anzug und Leibwäsche. Alles dies nahm er mit, ferner 2 Mk.. die ihm zur Ausführung einer Besorgung übergeben worden waren. Der Angeklagte ist vom persönliche» Erscheinen entbunden, er befindet sich in Münster i. Wests, in Hast. 'Das Urteil lautet auf 0 Wochen Gefängnis. — Der 20jährige Markt Helfer Oswald Paul Gerber entwendete seinem Arbcstsherrn beim Reinigen dcr Kontorräumc die von diesem liegen gelassene Brieftasche mit einem Hundertmarkschein nebst Legitimations- Papieren. Die Sachen hat dcr Bestohlene wiedercrlangt, Gerber, der vorbestraft ist, erhält 2 Monate 2 Wochen Gesängnis, - Tie Schneiderschefran Jda Bcrnt gcb, Noll bestahl ihren Dienst Herrn, bei dem sie als Äufwärterin tätig war, um zwei Pfand scheine über Schuhwaren im Werte von 80 Mk. und verkaufte die Papiere, um ihre Not zu lindern. Tic Angeklagte ist seit 2. vorigen Monats in Zwickau in Untersuchungshaft und mit Rück sicht auf die Entfernung vom persönlichen Erscheinen entbunden. Es wird auf 6 Wochen Gefängnis erkannt. — Der Zinkograph Jakob Marlin Hohenborn ist des Betrugs angcklagt, weil er sich fälschlicherweise auf den italienischen Konsulaten in Leipzig und Dresden als italienischer Staatsangehöriger zur Erlangung von 3 bczw. 4 Mk. Unterstützung ausgab. In der Person des An geklagten hat man es mit einem . viel gewandten" Manne z» tun. Am 6. Oktober 1853 in Sa»dho§ 'Preußen! geboren, trat er im Alter von 21 Jahren in den dienst der französischen Fremdenlegion, in dcr er fünf Jahre verblieb. Nach seiner Rück kehr nach Deutschland erfolgte seine Einreihung in das deutsche Heer als unsicherer Kantonist im Alter von 30 Johrcn. 1886 desertierte er »nd trat abermals in die Fremdenlegion ein, in dcr er zwei Jahre den Krieg in Tonking mitmgchte, dann aber als Invalid entlassen wurde. Hohenborn lebte im Anslande, bis wegen dcr Fahnenflucht Tlrasverjälirung eingctrelcn war. Er spricht perfekt spanisch, französisch, englisch und italienisch. In jüngster Zeit war fünf Jabre Laienbruder im Orden von der unbefleckten Empfängnis Mariä in Rom. Reich an Erfahrungen, aber arm an Mitteln kehrte er in die Heimat zurück: trotz seiner 50 Lenze ist der Angeklagte, dcr ein gewandtes Auftreten besitzt, rüstig. Die sür die Betrugssälle ansgeworfene btägige Frei heitsstrafe gilt als durch die Untersuchungshaft verbüßt. Uebersicht über den Inseratenteil. Seil» Familtennachilchtkn .... 5 Prlvatbesprechungen.... 6 UnterrichtS-Ankündlgunge» . 6 Vergnügung-an,eigen . . 6. 8 Angeborene Stellen . . 1l, 12 Stelle,«-Gesuche .... 12 «eite Gcldverkehr 12 Mtetgclnchc u. Angebote . . 5 Pensionen 5 BmndstiickS- und GclchäftS- An» u. Verkäufe . 5, 10, 12 Kirchenncichrlchten .... 5 Im übrigen Anzeigen verschiedener Ark. Börsen» «nd HandelSteil, Technische«. «»,>»»»«,»«« »er kt»««»»»» »>» »». 1 Te-u» A,»inen Vockwarr rt'endabn b, , cberholmdors-Retnadorler Kotzlen-Otlendakn, w . Aktien - Bierbrauerei Zwickau vorm. Pölbitz k.^lr b,. o.. tzo. do. —. Vereins brauern zu Zwickau . Pvrtland - Zementsabrik Gößnitz G r?U V , dv. do. Zwickauer Bank 4«/- Zinsen vom I. Han 1VUJ LN«/, G. tzo tzo vom l. Han. IM'.l G . BereinSbank 4 */<, Ztnse-u vom l Jan IW'.t ,v . Zwickauer Maschinenfabrik4°/«Zinsen o l. Mat 1bo:r 45»—44.?ü'V„ G . Schlemarr Holzstoß und Papierfabrik l«2. l.-/« G . 4v/oZtn,en vom 1. Han. tVO'.t l«2,7r.v/o m. - vroun kohlen Aktien nnd P r i o r t tä t o - 81 k t i e n («rubr ernst ^n«. Pnor 8lk .r. 1l b G. Prehliyer Bra»inkohlen»Ges. —. do. Puoritiltc Aktien do do I.a. II. —. Union .siricbihsch Pr»or. Aktien - , do. do. . Stet nk o l> l c n . .si u rr. Deutsch land Gewerkschaft 1«.ft G.. Lelenitzer Bergbau - Gen>erk1cha,t lt)4ü 5.0 b,. 1'tftO G — Steinkohlen - Aktien nnd Pr t o r i t a t o - A kti e n. Bockwa » Hohndors- vereinigtseld zusalttmengel. Aktien 80LO G. Loncordia 205 bi. 201 G.. do. Prioriiätv-Aktien 4,L G El tgeb. Steinkohlen-Aktien Perein tMO dt. u. G . Ger-dorf «25 dj. 420 G . do. Prior Aktten Serie k. u;«0 G.. do. do. Serie II. —. Gottes Segen zu ^ugau —. do Prior. - Aktien 1940 G., do Aktien Serte III t-5ft0 bz., Hobndvrf bri tkichtenstetn »?U G . do Prior . Aktien K7- G . Aatsergrube —. do Prior Aknc i Lene I. 760 G.. do do. Serie II. 1020 bz. 990 G . Lugauer Steinkoh enb Verein 9W bs tt. G., do Prior Aktten 1200 G., Oberhobndcr, Horst —. Lbrrhohttdo»' Schcder -'rG G.. Oelönitzkr S!e>e»nSglitck —, do Priorität^ . Aktten Serie l. 175 G . do. do. Serte l! 620 G. Zwickauer Bürgergewerkscha't —.Zwickauer Bruckenberg abgest Porz'Akt 70:i—702 bi 7«»0 G . do. do Zehntsch. —. Zwickau. lDbertzohndorf 4i75 G. Zwickauer Stkinkoblenbauoeretn <Leretn-glück) 1800 dz. 178« G. — Diverse. Aktien Bitrbranerci Zwtckau vo»» Pölbitz —. ohemischc Habrtk Devrient Lrimmilschaucr Matclinenfabrik Ttllerzdorier Hilz- und Kratzensabrtk ä 105 'Zckzahlbar —, Königin Marienhiitte vom Tiahre 1889 99,ftO G.. Schlemaer Holssstosi und Paplersabnk 10^ G., Zwickauer Stadl-Obligationen 99.25 bz.. do. do. 72 uuö 76 lOO.i.O G — Ko h len,v e r ks - A tt let h en. Bockwa Hohndcrf Vereinigtseld 100 G , Toncordia 102 G. Gewerkschaft Deutschland 102.75 G. Erzgcv,rg. Verein 101 G. Hohndorf b Lichtenfteu, 100.50 bz. u. G . Kaisergrube 100G., LuglUterSteinkohle,»bau Ver. o. I 1879 100.75 G . do. v. I 1875 100.75 G.. do. v. I. 1885 . OelSniher «e»g bau Gewerkschaft E»n>sslon I. 102,75 G.. do. do. Sm. II. 102 75 G . OelSniher Dereinsglück 99.75 G . Zwickauer Attrgergcwerkichatt 101.50 G.. Zwickauer Lriickenberg 100,75 G, ZwickauzOberhohndorf vom Jahre 1895 101.75 d;.. do. l»o. vom Jahre 1^0^ 101.40 G. — AußerdorHttch wurden gesucht: Stzgebirgischi Zchntenschcinc 125 LL. per Stück London, i. September, vormittags U Uhr 45 Min. Setter: Schön 2» <<>o Kons. 8«',, 1887er Monopol 49>/, Ottomanbank 12«., Venezuela: Drx-e.St.-Anl 89'/.^ Jta>te,:cr 102'/. Lhariered 2«/„iEngl.Konso!ß: bo/oArgent.G"ld. Au;ec2 66 DebeerL 20"/,, Eurov Werte; Anleihe 100 S V» koin Mexlk. 101«,. GotdsieldS 6',, Amerikaner : » 102«/^ 3o/,.«ior1ug. 61«/« 9ito Dinto «8>,,!Argen'inter: 4v,g „ „ 75>/^ 89 Russen 4«/, 'La>ladaPac. 127'/« Südasr.MineS: ft0/g(5hin.Attl. 102'/^^ 2. tkm. 100 ^Chic.-Milw. 146 ' Tendenz: Uuregcliuäß. .. » ltt»/, «panier 89«,, tkoni«v»Ue 108 I 81er «riech.An! 42 jTiirken 29^ No.Eomm Lbrth. 64>/^I Dresden <«etretdevretie) 4. September. Aus dem Markte. Kartoffeln p. Ztr. 2 M. 40 Ps. bis 2 M. 60 Ps.. Butter p Kilo 2 M. 80 Ps. dis 2 M. 90 Ps.. Heu, vcr Zentner 2 Pt. 70 Ps. bis 3 M. — Ps.» Stroh per Schock, 660 Kgl.. 24 M. - Ps. bis 27 M. — Ps. Bremen. 1, Seytember. Baumwolle 67.—. Preis» Votier ungen für Petroleum am 3. September <mttaeretlr von Wach» ch Flvsiner, Akt Ges., DreSden.ReuOakt). Rew,L)ork, Hass. Petrolcnm 8.55. Pbtladelvbia 8.50. Peiroleu»" in Kisten 10.50. kipp Uns Oorilllodte» 156. Arncrit. Stand white loco Hamburg M. 7.55. Leipzig, 1. Scpl. <Priv,»TcI.> Die heute hier abgehaltcne Garn - börse war gut besucht. Die Ncwyortcr Depesche über eine Panik an der Banmivollbüric hat einigermaßen deprimiert, sodah Käuser niomenian zurückhalic», doch wird allgemein an einen grösseren Preissturz nicht ge glaubt. Von allem Material sind an Garnen nur ganz geringe Mengen vorhanden, Dcr Bedarf »n Warengeschäft isl gut. Die Ltimmung war nbwnrtend, aber im allgemeinen nicht ungünstig. Sächsische Kammgarnspinnerei zu Harth au, AuS Leipzig wird der „Bert, B,-Ztg," berichtet: Sämtliche Kammgarnspinne reien haben miolge der sehr hoben Preise für das Rohmaterial in diesem Jahr keinen leichten Stand gehabt, da cS ihnen nur schwer gelungen sein dürste, sür ihre Garne auskömmliche Preise,u erzielen, cs sei den», diss sie noch über ältere billigere Bestände versügtcn. Was insbesondere die Sächsische Kammgarnspinnerei anbelangt, so ist dieselbe gezwungen, die Abschreibungen aus Anlage-Konten möglichst hoch zu bemessen, da in den sür die Kammgarn-Industrie ungünstigen Jahren nur daS Allernotwcndigste bczw. gar nichts abgcschriebcn werden konnte. Da die vorerwähnte» Zu stände auch während des Restes des Jahres andaucrn dürsten und sogar in verschärftem Masse, denn die zu erwartende neue Schur wird zu den höchsten Preisen bezahlt werden müssen, und die Sächsische Kammgarn spinnerei ausserdem ein verhältnismässig grosses Aktienkapital zu verzinsen hat, Io wird man sür das lausende Geschäftsjahr, wenn Überhaupt, nur mit einer bescheidenen Rente zu rechnen haben, Berlin. 1. September. Der Aussichtsrat der Dortmunder Union beschloß, aus die Aktien Lit. v die Vorzugsdividende von 5 7« und aus die Aklien Lit. 0 eine Dividende von 2 7» in Vorschlag zu bringen. Hannover. «.September. <Priv.-TelJ Die Gencralversamm- lung der Körting Elektrizitätswerk« sand unter Ausschluss der Oeffentlichkeit statt. ES wurde die Dccharge venveigert. Körting legte den Vorsitz nieder. Die Leipziger Aktionäre batten die Majorität: die selben wollen höhere Abschreibungen als bisher durchsetzen. Eine ausser- ordentliche Generalversammlung findet im Oktober statt. Eisen a. d. R-, i. September. (Prw.-Tclf AuS Obcrschlefien wird gemeldet: Hinsichtlich des Fortbestands des K u p f e r d r a h t- vcrbandes über 1993 hinaus bestehen Schwierigkeiten. Bemühungen zwecks Verständigung find cingelcitet. Frankfurt, 1. September. Der „Frkf. Ztg." wird aus Montreal gcschriebcn: Dcr Ausfall der kanadischen Ernte im Nordwcften gilt als vorzüglich. Dcr gesamte Ernte-Ertrag wird den vorjährigen auanlitaliv vielleicht übertrcffcn. Für Las nächste Jahr wird ein bedeutender Mehr- anbau erwartet. Peniger Maschinenfabrik und Eisengießerei. Aktiengesellschaft. Nach dem Geschäftsbericht haben sich in der mit dem 3>. März ds. I. beendeten Betriebsperiode die Hoffnungen aus eine Besserung dcr Industrie nicht ersüllt. Das abgelausene GeichäftSjabr schließt für die Abteilung Pcnig unter Berücksichtigung von 82 391 M. Abschreibungen mit einem Verlust von 193 931 M. und die Abteilung Leipzig nach Abschreibungen im Betrage vo» 62 182 M. mit einem Ver luste von i»i 816 M. Der FabrikationSvcrlust betrügt 268 717 M. DaS Borfahr erbrachte einen Verlust von 278 728 M., von dem 183 691 M. aus dcr Reserve gedeckt wurden. Infolgedessen schließt das verflossene Ge- scliäNSjabr mit einem Gesamlvcrlust von 360 782 M. ab. Den Debitoren im Betrage von 79l 718 M. <882 991 M. i. V3 stehen an Kreditoren 797 Lit M. <991 197 M. i. BI gegenüber, die Vorräte sind mit 611 922 M. <770 819 M, I. V.) bewertet. Im laufenden Jahre haben sich, wie die Dircküon mitteilt, die Verhältnisse günstiger gestattet, indem Nus- träge reichlicher eingehcn. Straßenbahn Hannover. Die BettiebSeinnalmic der Straßenbahn beträgt im Monat August 1993 263 931,69 M. gegen 288 991,78 M, im August des Vorjahres und seitdem 1, Januar 1993 2 010 382,98 Pt, gegen 1 872 728,60 M. im gleichen Zeitraum des Bor- jabres, Tie Betnebscinn.ihme des OmnibuSgeichästS beträgt im Monat August 1903 II 8N.20 M. gegen 19811,98 M, im August des Vorjahres nnd seit dem 1. Januar 1993 88 868,88 M. gegen 82 129,10 M, im gleichen Zeitraum dcS Vorjahres. Die Einnahmen sür Licht und Kraft im Monat Juli 1993 betragen 19 837,71 M. gegen 9 980,83 M, im Juli des Bor- sichre« und seit dem I, Januar 1993 HO 991,87 M. gegen 102 721,30 M, im gleichen Zcilranin des Vorjahres. Die Einnahmen sür Gülcrbesördcrnng im Monat Juli 1903 betragen 22 317,83 Dt. gegen 22168.27 Dt, inr Juli des Vorjahres und seit dem I. Januar 1903 137 113,32 M, gegen 137 861,19 M. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. " Beschäftigungsgrad in dcr Kammgarn spinnerei. Dom Vorsitzenden des Vereins deutschcrWoll- kömmerundKanimgarnfpinner wird uns geschrieben : Unter dem Stichwort: Beschäftig ungsgradin derKammgarn- spinnerei brachte in dieser Woche eine Korrespondenz durchaus unzu treffende Auslassungen, di« einer Richtigstellung bedürfen, -tack» jenenr Artikel soll dcr Geschäftsgang im Jahre 1902 ein derart günstiger gewesen sein, dass nicht nur die 1999 enlsiandenen Verluste gedeckt, sondern auch noch reichlicher Gewinn erzielt werden konnte. Diese günstige Situation habe sofort wieder eine Ausdehnung der Erzeugung hervorgeruse». die sich jetzt schon bitter räche. Das Angebot in Kammgarnen träte so stark aus, dass die Preise im raschen Falle» begriffen seien und endlich sei eine ge meinsame BctriebScinschränkung infolge dieser Verhältnisse im Merke, welch« sich aber nicht verwirklichen lassen wird. — WaS dei» Geschäftsgang im Jahre >992 betrifft, so kann dieser allein überhaupt nicht betrachtet iverden. Im Vergleich zu dem sür die Kammgarnspinnerei so unglücklichen Jahre 1990 trat in den Jahren 1991 1992 allerdings ein vermehrter Bedarj ein. dcr nach dem UnglückSjahr 1999 eine volle Beschäftigung wieder ge stattete und den Wert von Wolle und Kammgarnen hob. Weber und Spinner batten wieder ihre gewohnte, normale Beschäftigung, die in gleich mäßiger und langsam steigender Weise wieder aus den Umsang früherer Jahre gekommen war. An dieser Besserung hatte nach dcr Dcrouic von 1999 selbstverständlich auch die Rohwolle Anteil und die Spinner waren in der Lage, mit ihren Garnprciscn folgen z» können. Tie Erträgnisse dcr beiden letzten Jahre sind zu einem guten Teil als Konjunktur gewinn anzuschcn. Wenn sic die snrchtbarcn im Jabre 1999 entstande nen Verluste zu einem Teil wohl verminderten, so ist es völlig unrichtig, wenn gesagt ist. dass die meisten Betriebe ihre Verluste decken und auch noch recht reichlichen Gewinn hätten verteilen können. Eine Ausdehnung der Erzeugung hat nicht stattstnden können nnd auch nicht stangcsunden. Im Gegenteil sind eine Menge Spindeln sür die Mennogarnerzcugung ausser Betrieb gesetzt oder so weit dies möglich, zur Herstellung von Eheviotgarncn umgewandelt worden: auch sind teilweise an Stelle der ausranatertcn Fcingarnspindcln neue Grodgarnspindeln ausgestellt worden. Dieser Umschwung bedeutet sür die Kammgarnspinnerei eine schwer« Be lastung und trotzdem eine Notwendigkeit, mit dcr st« sich absinden muss, Nicht etwa wril ff« mehr vrvdui>ercn will als bisher, fanden, weil «, durch Vvssöirer Nachrichten. Nr. 21«. Seite ^ Sonnabend. S. September tt><»3
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