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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030905012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903090501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903090501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-05
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Monat
1903-09
-
Jahr
1903
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onderungen in der Lobnberechnung bedingungslos in akzeptieren Bisher bestanden für logenannte «Double»' und ..Conava»' be sondere Lätze, während die Unternehmer die Beseitigung der AuS- nahmesätze für die ersteren zwei Sorten verlangten. Die Krage kam vor das in dieser Industrie seit Jahren bestehende Ver- johnunaSamk. in dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer vertreten sind. Da die Verhandlungen ergebnislos verliefe», kündigten die Unternehmer ihren Arbeitern am 1. August und die Kündigung not in Kraft. Noch am letzten Donnerstag wurden Einigungs- versuche gemacht, die aber auch ergebnislos verliefen. Rußland. Ein neues AuSlanderacset, wird gegen- lvärtig — wie man von unterrichteter Seite schreibt — im Denn slerium des Innern auSgearbeitet Es soll einen durchaus reaktionäre» Charakter tragen und die Anteilnahme der Ausländer an der LandcS'induslrie nach Möglichkeit erschweren. Türkei. Bei der Audienz von 10 nichtmubamedanilchen kirchlichen Würdenträgern beim Sultan, in deren Namen der ökumenische Patriarch die Glückwünsche anläßlich des Jahrestages der Thronbesteigung des Sultans darbrachte. erklärte dieser, das Wohlergehen aller Untertanen ohne Unterschied der Raste und Religion lei stets sein aufrichtiger Wunsch Auf die Oiliickwunschansprache deS ökumenischen Patriarchen, in welcher dieser dem Abscheu vor den Aufständischen Ausdruck gab. äußerte der Sultan, er wisse, daß die in einigen Provinze» auSaebrochene Bewegung nicht aus inländische, sondern aus äußere Anstiftung zunickzufilyrrn sei. Er hoffe, daß dir Bewegung durch energische Maßregeln bald unterdrückt Win werde Er bedaurc auch, daß einige Soldaien Gewalttaten begangen bätien: doch könne man sicher sein, daß dies nicht aus seinen Befehl geschehe» wi. Im Gegenteil, es wi sein Bestreben, seinen Untertanen ihr Gluck und ihre Ruhe zu wahren. T ie Erschienenen mochten ihren Gläubigen von diesen seinen väterlichen Gefühlen Mitteilung machen. Gott sei sein Zeuge, daß er vollkommen aufrichtig spreche. Hierauf wendete sich der Sultan an den bulgarische» Exarchen und sprach die Honnnng ans. daß der Exarch nicht verfehlen werde, das eben Gehörte den Gläubigen mitzuieilen. Schließlich versprach der Jutta» dem ökumenischen Patriarchen, sich an der Geldiaminlung des ökumenischen Patriarchats z» gun'trn der Spier griechischer Nationalität in de» rumelischen Provinze» zu beteiligen. Tie Worte des Sultans im allgemeinen, sowie im besonderen die an den bulgarischen Exarchen gerichteten machten aus die Mitglieder der Abordnung sichtlich Eindruck. Es verlautet, das; daS Pattiar- chat und wahrkcheinlich auch die Sberhirien anderer Knchen- behoiden eine Veröffentlichung der Worte des Sultans vorbereiten AlS Anzeichen einer allgemeinen Mobilisierung der Türkei wird der soeben aus Antrag des Kriegsministers vom Groß- mcsir erlassene Bewhl erwähnt, wonach alle bei der Tette Publiaue den Zollämtern. Eisenbahnen, in der Kiiianzvecwalttliig angeslrilte» und abkömmlichen Rebifs zu de» Waffe» einberufen weiden. Desgleichen hat ein Iradc gestattet, das; auch Nichimoslims sich als Freiwillige stellen. Man weiß, daß die »ichtmoslimischen lur- tischc» Untertanen vom Kriegsdienst befreit sind und daiiir die Wehrsteuer. den sogen. Bedel-i-Askau, zahlen. Biele Griechen und Juden macken von der Erlaubnis, in das Heer einznlreten. Gebrauch, da sie nicht weniger eibiltert gegen die Bulgaren sind als die Türken selbst. Nachrichten aus Adrianovcl zufolge sind Handel und B e r k e h r in dem Sandichak Kirkilisw gänzlich gestört: selbst in der nächsten Umgebung von Kickilme herrscht Unsicherheit. Es wird über gewalttätiges Vorgehen von RedisS und BmchlboznkS geklagt. 'Aus dem makedonischen AnfstandSge biete liegen folgende Einzelmeldungen vor: Tie von einigen Blättern gebrachte 'Nachricht, daß in Hasimbegli oder Kervainej 250 u> einen Turm geflüchtete Bcischibozuks von zivmilatschis mit Tynamit in die Lust gesprengt wurden, findet weder in den Berichten der Pforte noch in denen der Konsulate eine Bestätigung. Zwei neuerlich aus Adrianopel eingelautene 'Nachrichten besagen, daß der »ach Tirnowo enttandte DwisionSgeneral Schnkri- Pcncha mit ausgezeichnetem Er'olge operiere und bereits mehrere Hundert KomilalichiS gefangen genommen habe. Ter Eriolg ist größtenteils der häu'-gen Verwendung der GebiraSgeichütze zu ver- ranken, wodurch andererseits emrge Toner zerstört wurden und auch Unschuldige leiden mußten. Tie Komital-chis sollen in den ^ letzten Tagen neuerdings >n einigen Orten Grciusamksilsakie be- gaiwca haben. Tie Pazifizierung des Sandichaks Kirkilisse dürste noch lange Zeit in Anwruch nehmen, da d'.e Geländeoerhältmst für den Bandenkrieg sehr günstig liegen und die Taktik der — Banden dahingebt, nur in der Nacht zu operieren. Tie im Aus- I lande verbreitete Nachricht, daß das ganze Bilajet Adrianopel ^ 'ich im Aufstande befinde, sei dahin ricktii zu stellen, daß das Bandenunwesen nur im Sandichak Kirkilist'e, einem der sechs Sand'chaks des BllajeiS Avnanopel herrsche Neuerdings sind 5 Bataillone und eine Batterie nach Kirkilist'e und Tirnmvo ab gegangen. Auch soll nach Versicherungen türkischerseits die Säuberung dieser beiden Gebiete von Banden fortschreiten. In den letzten Tagen fanden wieder Kämme statt. — Ein Bericht der Pforte an die österreichische und russische Botschaft bewach, daß in der letzten Sitzung des Komite/s in Sofia der Beschluß ge faßt wurde, die Mitglieder der Komitees zur Formulierung von Banden oder zur Leistung von Geldbeiträgen zu zwingen und iene. welche weder nach der einen, noch der anderen Richtung Folge leisten, zu ermorden. Infolgedessen soll die Konzen trierung von Banden an der bulgarischen Grenze bei Tubnitza und Kuestendil beaonnen haben. EiniL Bandenchess. darunter auch bulgarische Offiziere, sollen nach Bulgarien zur Bildung neuer Banden abgegangen sein. Der Bandensührer Fresne-Bulaan sei mit acht Komitatsckns zur Uebernahme neu 'armierter Banden an die bulgarische Grenze gegangen. Waffen, Proviant und Dnnamit für die Komitees würden unter den Auaen ver bulgarischen Polizei nn Golf von Bnrgas. sowie in Lujebolis- kela und Erlimani auSgeschifft. den nach freier Entwicklung dürstenden, feurig aufstrebenden Aunst- lünger eine Zeit klösterlichen Zwanges, und nur dir musikalischen Anregungen, welche er hier teils erhielt, teils gab. konnten neben gleichgestimmten lassen, daß er aungen. welche er hzer dem Umgang mit wenigen Lechzenden zeitweise vergesse war. Einer derselben schreibt aus Denken konzentrierte si Welt zu Zeiten für ihn ward ihm bcr Boden Kameraden den am Unrechten Orte ,eit: »Sem Sinnen und ganz in der Musik, so daß die Auhen- ar mcht vorhanden war." Noch heißer es Lehrerseminars, als sein verehrter seroatonuui verlegt wurde, um ihn zum Äusharrcn im „Kasten" bis zur Schulkandidatenprüfung zu nötigen. Dem Unbehagen auf seiner ersten Hilsslehrerstelle zu Äeigsdorf bei Zittau entrann er nach kaum einem Jahre und nahm eine solche an der 3. Bürger- schule in Leipzig an, um dem PulSschlag musikalischen Lebens nähe zu sein. Hier ging ihm die sehistüchttg gesuchte Welt aus in Theater und Konzert, hier wurde sein spähender Geis) von Tott- 11m als Kunst und Wissenschaft. ! Tie König!. Hosover gibt heute C/28 Uhr) RubinsteinS vhantaitlschr Over ..Der Dämon". ff Im R e >' id e n z t be a t e r geht heute Paul HeyseS Drama .WN aria von Mogvala" zum erstenmal in Szene. Morgen. Sonntag, nachmittag wiid bei ermäßigten Preisen „Das verlorene Paradies" von Ludwig Julda gegeben; abends: „Maria von Magdala". ffLonnabendvcsver in derKreurkirrbe, naibmittaa« 2 Ubr: 1. Konzert für Orgel und Lrcbetter in b'-aur- von Georg Friedrich Kandel, für Orgel allein eingerichtet von Alfred LUtnrd. I. unv 2. Satz (Allegro. Andante- ; 2. „blsunlkicst «mir»» man Dominum", Motette in Z Sätzen (Nr. 5 der zwäl! über den gleichen Leit aeichriebenrn Stücke) von Koltsr. August Homilius - 3. Zwei Stucke für Violine, vorgenagen von Frl. Fuanita Brockmann. Violinvirtuosin liier: ->> pnrghetio ans dem Atolin-Konzert von L. van Beetboven: i>> liebet <op. 130 Nr. 3) von Ost. Älerman» : S. Konrert für Orgel und Orchester von Lande!. 3. u. 4. Sah «Adagio. Allegro); S. «Tu bist's allein !" lechsstinnnige Motette von Georg Vierling. ff Tie Sonnabend-Motette in der Frauenkirche muß am 5. und voraussichtlich auch am 12. Scotcmber noch ausfallen. da die Oraetbauarbeilen nicht eher beendet sei» werden ff Art. Lidd» rocke. Scküleri» der N 0 l l f,1 s, s ch e n Musik akademi« für Damen (Klaffe Julie Bäckst Fährmann), die bereit« wiedecholl mit schönem Erfolg öffentlich gelungen, ist jetzt eingelabcn worden, in einem Konzert des Annaberger Liederkranz da« Altwlo in Brabms' Nhapiodis ,,Die Harzreise" zGoethe) zu singen. Eine ander. Schülerin der Akademie, Miß Madge Carswell wurde vor kurzem als ttebrenn «ür Klaviersviel und Lbeori« an der Girls Collegiate School in Pierermaritzburg lNatal) angcstellt. ff Hermann Zumpe. König!. Bayrischer Generalmusikdirekwr ff. Unser berühmter Landsmann ist, wie bereits kurz gemeldet, aestern früh plötzlich und unerwartet gestorben. Mitten aus Ver aufreibenden Tätigkeit der Kestipicle im Prinz-Rsgenten- s 0 Theater hat ihn der Tod abberufen. ja, man darf annehmen, daß auch ihm. wie so manchem anderen, die Geist und Körper förmlich, wie der Künstler auf Kranz Hals und van Dyck zurück erschütternde Kunst Wagners den Todesstoß gegeben hat. — geht, so^roß und eindringlich ist alles in der Karbe und Behänd Zumpe ist in der Lausitz, in der idnllisch gelegenen Buschmüble zu Oppach. einem durch seine blühende Weberei bekannten Äe- birasdors der Oberlausitz, geboren; seine Jugendzeit verlebte «r in dem benachbarten Grenzdorie Taubenheim, wohin seine Elten; ein Jahr nach seiner am !). April 1850 erfolgten Geburt über- oesiedclt, waren. Frühzeitig schon zeigte der schlankgewachsene Müllerssohn mit seinem bald träumerischen, bald lebhaften Wesen ausiälliae musikalische Anlagen, als ein Erbteil vom Großvater mütterlicheneits. Ter /Vater, obwohl selbst nicht musikalisch gebildet, ließ dem auch geistig geweckten Knaben alle dort mögliche cvörderung zu teil werden, mochte aber von einer Ausbildung zum Berussmunkcr nichts wissen. Ter Junge, welcher Sony- tags dem Kantor aus der Orgelbank hals, mußte Lehrer werden. Die sechs Studienjahre aus dein Bantzner Seminar waren für männ u. a. in die Geheimnisse des Kontrapunktes gewiesen nur allezeit die Opernvorstellungen betuchen zu können und das Weben des Orchesters kennen zu lerne», setzte er sich nach des Schultages Staub und Schweiß in d'e Theaterkapelle und — schlug den Triangel. So vorbereitet, faßte der angehende Musiker endlich den kühnen Entschluß, das Lehtzvult mit dem Dirigcnten- piilt zu oertauicbe». Kaum hatte er seine Kapellmeisterlaufbahn an einem kleinen Theater Leipzigs begonnen, als an ihn die durch den Verleger E. W. Fritzich und Pros. K. Riedel vermittelte Einladung Richard Wagners gelangte, nach Bayreuth überzusiedcln, um als Adlatus Waaners diesem bei den Vorbereitungen der ersten Nike- lungen-Aussührungen an die Hand zu -zehen. Voll beißen Ber- lanaens, dem musikalischen Genius der Gegenwart persönlich nahe zu rücken, aing er nach Bayreuth, wo er von 1873 bis 1876 mit Anton Seidl — von Wagner scherzweise „Kopisten" genannt — in ber sogenannten „Nibelungen-Kanzlei" die Vorarbeiten zur Druck- legiing der vier „Ring'-Parlituren besorgte, die Ausschreibung der Stimmen überwachte, vorläufige Klavierauszüge für d'e ersten Bayreuther Aufführungen ansertigte und den darstellenden Künst- lern unter Mitwirkung des Meisters die Partien einsludierte. Das war die Hochschule für den jungen Kapellmeister, als der er sich zum erste» Male bei der Feier des 60. GeburtstaacS Waaners in der Eigenschaft als Kestdiriaent bewährte. Der häufige Umgang mit ihm und Liszt, wie auch vielen anderen in Bayreuth zusam menströmenden Geistern brachte seine Künstlernatur besser zur Reise, als eü irgend eine Schule der Welt vermocht hätte. Zur Hochzeit, die Zumpe noch vor seinem Weggange von Bayreuth eierte, überreichte ilnn „der Meister" als Angebinde einen der rsten Abzüge der „Nibclungen"-Parkituren mit der Widmung: „l'or u-czX'l'ri rccl »stru, Bon ber Kopie zur Kapellmastra! Gute Isthe, tücht'ge Jungen Wünscht der Ring des Nibelungen!" Nun machte Zumpe die Hochschule der THealerpraxlS durch Kapellmeister in Salzburg-Ilchl. Würzburg, Magdeburg, Frankfurt a. M. Hier schrieb er die Musik zu dem phantastisch, satirischen Märchen „Anahna", das unmittelbar darauf in Berlin zahlreiche Aufführungen erlebte. In Hamburg wohin ihn Pollini bernien. schuf er u. a. die Musik M Farinclu", dessen Ruhm in alle Well erklang. Seine Entstehung verdankt das melodicnrciche Werk einem launigen Zufall. Im Freundeskreise kam bet einem guten Tropfe» das Gespräch aus Operetlenmusik. Man war ein- timmig der Meinung, die Komposition einer zugkräftigen Operette ür ganz besonders ichwierig zu halten. Demgegenüber äußerte lunche, daß er das Kunststück sich wohl zutraue, sobald er nur wolle. Große Verwunderung! Die Fähigkeit, eine ernste Oper oder eine» Band gelahrter Fuaen zu schreiben, wollte man ihm. dem ernst gerichteten Musiker, nicht bestreiten, gewiß aber jede Fähig keit. eine lustige Operettenmustk zu schassen. E'n Wort gab das andere, und eine Wette beschloß den Streit. Zumpe trat sofort nach Erlangung des Buches den Beweis seiner Behauptung an. Ein halbes Iabr später erblickte „F-artnelli" das Licht der Ranipe und erlebte weit über 1000 Ausführungen in aller Herren Länder. Doch die ernste Muse schices nur: Eine große Anzabl von Liedern erschien, und kein Geringerer als Eugen Gura machte sich zum begeisterten Interpreten vieler dieser feinsinnigen Gaben, die unstreitig zu dem Bedeutendsten und Eigenartigsten gehören, waS aus dem Gebiete modern-musikalischer Lyrik geschaffen wurde. In zwischen halte unser Landsmann wieder zum Taktstock gegriffen mit einem Erfolge, der ihn bald in die Reihe der ersten Diriaentvi Deutschlands stellte. In dieser Zeit sahen wir ihn am Hoftheater zu Stuttgart, wo er sunt Anton Rubinstein) ein Mustkfest dirigierte, wie es die schwäbische Residenz noch nicht erlebt batte, weiterhin an der Spitze des Kaim-Orchetters in München und der Hofover in Schwerin. Seinen europäisck>eii Ruf begründete er unterdes als Gastdirigent in Moskau, Odessa, Petersburg, London, Madrid, überall gefeiert als berufener Avostel deutscyer Musik. Wie er nbriaens seine Stellung zur Kunst auffaßte, jvrach ein berufener Kritiker in den Worten aus: „Zumpe siebt in der Stellung des Kapellmeisters nicht bloß eine angenehme Versorgung, die Krönung seiner künstlerischen und bürgerlichen Bestrebungen, sondern ein Priestertum, durch das er nickt nur zu erbauen, sondern zu über- zeuaen bat." Und von sich selbst sagte er: „In der Erfüllung meiner künstlerischen Pflichten kenne ich weder für mich, noch für meine Mitarbeiter eine andere Rücksicht, als die der restlosen Lösuna der mir vorliegenden Aufgabe." — Was unserLandsmann dann in München, der Stadt seiner Wünsch«, geschaffen hat. ist noch in frischer Ermnernng Es kam durch chn ein neuer Geist in die seit Levis RückGitt stark erschütterte Stellung Münchens als Musikstadt, wenn auch nicht so im Handumdrehen, als die jenigen verlangten, welche die zahllosen Schwierigkeiten, mit denen bei Hebung eines Overmnstituts zu rechnen ist, bei weitem unter schätzen. In nur zweijährigem zähen., zielbewußten Ringen und Kämpfen hat Zuinpe die Münchner Hosovcr wieder aus die Höbe einer ersten Bühne gebracht. Am lautesten verkünden seinen Ruhm die seil seinem Antritt jährlich im August und Sevtembrr veranstalteten Wagner-Vorstellungen im Prinz-Reaenten-Theater, dessen ungeahnt großer musikaliicher Ersolg dem Verewigten zu danken ist. Die diesicihr'ge erste „Ring"°Auffül,runa war sem letztes Werk, eine Kunsttat ersten Ranges. — Die Munk war ihm heilig, ihr Dienst ergriff ihn im Innersten; so verzehrte er sich darin. Ein Feldherr der Kunst, fiel er siegend auf seiner Walstatt! ^ ff Herr Georg Zimmermann, ber Direktor bes Sächsischen Volkslheaters, der liebenswürdige Dialektdichter, wird heute über acht Tage im Saale des Musenhauses einen Bor trag in sächsischer Mundart halten und zwar rum Besten der Sächsischen Armen. Tie große Beliebtheit Georg Zimmermanns und der gute Zweck werden das Ihre tun, der Ber anstaltung einen vollen Erfolg zu sichern. Drei Münchner Künstler. Theodor Alt. Rudolf Hsrtb du FrSneS und Johann Sverl. Genossen und Jreutioe des trefflichen Leidl. daben zuiammen in Eniil Richters Kunst- fal 0 n lPragerstraße) kollektiv ausgestellt. Die Künstler, die kämt Och wie auch Tlioma. Trübner. Haider aus ber Schule Victor Müller hervorgegaiigen sind, beweisen zum erstenmal hier kolletliv ihre hervorragenden Qualitäten die bisher fast nur intimen Kennern ihrer Ateliers bekannt waren. Als der bedeutendste von den Dreien erklärt sich Tbeodor Alt. von dem nahe,» 30 Nummern ail-geilellt sind, darunter leider nicht die 5 größeren Gemälde, die angrnblicklich in der Münchner ÄlaSvalast-AtiSstelluna viel von sich reden machen. Das Veste, was man von Alt hier sieht, sind neben zablreichen Feder- und Bleistiftzeichnungen einige Studirnköpie in O«l. die eine ganz fabelhast sickere und breite Piiiseisührung sehen laffen. Bet einzelnen der prachtvoll lebendig modellierten Kopse siebt man nna Dabei spricht aus allen Arbeiten Alt» eine prononcirrte künstlerische Kraft, die ihn in keinen besten Bildern Leibi nabe biingi, und ber gewiß noch große» gelingen wird- Ganz reizende Blätter finden sich unter den Jede,Zeichnungen and Aanarellen. von denen erfreulicherweise unser König!. Kupferstlchkabinett meh rere erworben bat. eine Tatsache, die gewiß auch für weitere Kreise den Anlaß g'bt, sich für den bisher noch ziemlich un bekannten Künstler iebbaster zu intereisieien. Auch bei dieien Ar- betten läßt sich der seine malerische Blick, die Sicherheit des Strichs und eine exakte, aber von aller Kleinlichkeit weit entfernte Durcharbeitung konstatieren. Eine große Einfachheit in der Zeich nung wie in brr Farbe, die dem dargestellten Objekt in der W edrranbe möglichst nahe zu kommen tncbt. berührt bei allen chopjungen Aus ungemein wohltuend; man suhlt hier besonders den Einfluß von LrlblS großer und wahrer Kunst, dl« frei von aller Schim- lätbrirl daS Leben in seiner vollen Irische und Ursprünglichkeit wledr, zugebrn bestrebt ist. - Bei weitem gefälliger und terOger. aber nicht w persönlich mutet da» malerisch« Talent Rudolf Htrtü« an. Er erreicht nur auf den besten seiner Bilder Tbeodor Alt» Lebendig, kett der Darstellung und Größe in der Auffassung, wieB m seinem «Alten Bauer", der schlicht und elnditnglick empfunden und gegeben ist. Neben solch' bedeutender Leistung nimmt sich steilich «in so herzlich lchlechtes Bild wie die «Ruhende Diana" rechl übel au»: das Bild, das in seinen argen Derrelchnunge«. de,,' unmöglichen Kieiichton und seinen sonstigen Schwächen geradezu dorribel wirkt, kann nur den guten Eindruck der Kollektion ora beeinträchtigen. Verraten die ländltchen Ebarakterköpfe und die meist auf einen seinen altmetsterlichen Ton gestimmte» DoriräiS zuverlässig den Linsluß der großen Franzosen von Manet Eombct bis VeSnard. ko tst in den Landschaften des Künstler» lein Aufenthalt in Holland für Ton und Stimmung maßgebend. Farbig sind die meinen vieler Bilder nicht io reizvoll, wie die Porträts und die figürlichen Arbeiten HirlhS Der »Sonnenuntergang an der Äord- iee" und die «Fischerboote am Strand" sind koloristisch sogar etwas matt, geben dakür aber; sein empfundene Stimmungen in bildmäßig abgerundeten NatmauSschntiten recht geschickt wieder. Die außer ordentliche Viesteitlgkett deS Künstlers beweist ein große» Blumen- stück. das tm Ton zwar etwas dunkel ausgefallen, aber mit kolossalem Fleiß, ja einer wabren „Andacht sür da-Detail" gemalt ist. Alles in allem läßt auch diele Kollektion HirthS erkennen, daß wir cs in ihm mit einem ebenso geichmack- wie talenwollen Künstler zu tun haben, der mit bebarrlichrm Flciße an ieiner Ver vollloinmnung arbeitet und auch da mit größter Akkuratesse tchafft. wo er scheinbar in lockerer Genialität Faibrn und Formen behan delt. — Von Johann Sverl. dein Intimus LrlblS. der wir lein anderer mit dein Meister t» inniger Freundschaft verbunden war, sind nur zwei Nummern ausgestellt, die selbstverständlich kaum einen schwachen Begiisf vom künstlerischen Weien ihres Schöpfers geben können. daS iei» Bestes in inmgrn. bulligen Landichallsschttdemnmi von höchst persönlicher Art gibt. Das eine der beiden Bilder, das obne Figur, ist ein beredtes Zeugnis Sperlicker Malweffe, aus die naturgemäß Leibls um vieles krästigercs Talent von größtem Einfluß sein mußte. daS sich übrigens an Einzelheiten in geradezu verblüffender Weste an der Figur aus dem anderen B>lv« des Künstlers Nachweisen läßt, das wobl schon mehrfach in Dresden ausgestellt war. Hoffentlich findet sich später einmal willkommene Gelegenheit, auch diesen Künstler an der gi-ichen Stelle kollektiv vertreten zu sehen, wie Tbeodor Alt und Rudolf Hirth, denen in liebevoller Betrachtung zu begegnen alle die nicht verfehlen sollten, die ein Interesse an bildender Kunst haben. —ü. ck Ein Gevenkbuch an Emil Devrient t-Seln Leben, sein Wiiken. sein Nachlaß") gibt Tr Heimich Hubert Houben zum Tage der 100. Wiederkehr von Emil Devrirnls Geburtstag im Verlage der „Litcrarstchcn Anstalt" lFranksnit a. M ) heraus. Das Werk enthält außer vielen Kunslbetlaaen und Illustrationen auch den bisher unzugänglichen bandlchüfllichen Nachlaß Emil TevricntS. ff Die Zensur in Köln verbot den anderwärts viel ae- spielten, bisher nirgends beanstandeten Schnitzlerschen Einaner „A bs ch 1 eds s 0 u p c r". In französischer Uebersetzung wurde der Einakter mit Charlotte 'Wiehe in Köln bereits gespielt. ff Das Stuttgarter I n t er i m s - H 0 f t h ea ter tst mit Richard WagnerS „Lobenarin" wieder eröffnet worden. Eine Regierungsvorlage bezüglich deS neu zu rrilchtenden Hoftbeaters ldes eigentlichen EcsatzbancS für das im Januar 1002 abgebrannte alte Hc»,S> ist nunmehr seiliggesteUk und soll uock in der Herbst- ietsion des Landtages zur Verhandlung kommen. Wie schon früher mitgeteilt, tst ein großes Doppelhaus (geräumiges Opernhaus Mid intimes Schauspielhaus zwammen unter einem Dache, mit einem der Verwaltung dienenden Hanse als verbindendem Mittelglied) vorgesehen. Ter mit prunkvoller Fusiade auSzugestaltende Bau. der mit seiner ganz neuartigen Gestaltung für den künftigen Theaterbau vorbildlich und ein windiges Denkmal der Regierungs- cpoche König Wilhelms H. werden soll, wird nach dem Regie- rvngsvorichlage aus den Platz des alten, dem Abbruche geweihten WastcnhauleS — zwischen Kaiscrbenkmal, Akademie und Wilbeim- vulins — zu stehen kommen. In zweiter Linie kommt noch der ; des Botanischen Gartens in Betracht. Sobald der Landtag die Mittel, ungesäbr 1 bis 5 Mill. Mk.. genehmigt baden wiid, erfolgt ein Preisausschreiben zur Erlangung des desinilivcn Bau planes. ff Carl v. Zeska. der bekannte Wiener Burgschauipielcr. begebt am 15. Sevlember kein 25 jähriges Bühnenjubi läum. ES har sich ein Komitee von Wiener Künstlern gebildet, um den Tag festlich zn begeben. ff Kammersänger van Dyck hat das Ritterkreuz der franzö sischen Ehrenli^ion bekommen. ff Victorien Lardou hat den englischen Librettisten Hamütou autorisiert, aus seinem berühmten LustspiA „Madame SanS- Gene" eine Operette zurcchtzustutzen. Die Partitur wird der Londoner Komponist Ivan Caryll schreiben. Das Stück soll unter dem Titel „Die Herzogin von Danzig" am Londoner Lyric-Theatcr in Szene gehen. ff Der Sachwalter der Frau Coiima Wagner übersandte, wie schon erwäbnt. dem TbcaterdirektorC 0nrieb einSchiiftstück.worin er mit derKlage droht, falls Conried den .Patsifal" auffüdrt. — Demgegenüber wird von autoritativer Seite mitgsieilt. daß bereits vor längerer Zeit ein Versuch gemacht wurde. sür „Parsisal" den Copyright-Schutz zu erwerben, woduich eine Aufführung des Stückes durch Unberechtigte verbinderl worden wäre. DaS be treffende Gesuch wurde mit der Begründung zurückgewieien, daß „Parsisal" Gemeinbesitz sei. Die leitenden Beamten der Konareß- bibltotbek in Washington erklären, sie wüßten nicht, wo Frau Cosima Wagner ein gerichtliches Einschreiten gegen die Aufführung ves Stückes durch Direktor Conried eriangen konnte, wie es an gekündigt worden ist. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts itl Cbemnltz vom 4. September 8 Uhr morgens tTemvcratur »ach Celsius). Wetterlage in Europa am 4. September 8 Ubr trüb: LtaNon«. Slam« Zs Stichtuna > u. St»rt« s wett« de«W>ndk« j N>. T Stations- Name «iS j Richtung u. Stärke des Winde« «etter ilornow. 7bti »tNV mtlkta bedeckt -t-'Sj Hrlder '.67 8SV l«»!»I«oNmU «laikiod 56 KO Mas,,», Aeaen Lclilll 62 880 Kisch!w°l!t. , li - Ltzrlstianld 60 stark He„en -12' VNinfier « 6/ 81V leicht bedeckt , I«> » Hah»arand. 6N N,V l-ich, d-lt>«-d --Ni- Berlin 67 UNO lktchi woll-nl ff>" Stud-snii« 65 Still § wolkig --14 - «»rltruh« 66 dlv I-icht -11«»«, t >» Stockholm 65 VV Mtlßig heiter --14>- .cranli. M. 65 i«tchl detxckl t l0 üopenhag. 68 ieicdt bedeckt 14 - R-, « 6« kro I-tcht tz«i1«r t >7 1 Memel 67 di leicht wolkenl 16 - Pari4 18 6« iotcht wölkt« 4 15 0 Lwinem.S 67 di leicht Dunst j -16 0 München 8 6« 80 IkZchl «oitinl « 17 0 Skaaen «7 >V leicht Dunst l -l!1 Nom «« Ltill volle nl ffw Sylt 66 Still iwoikenl. 14 - N>„a 64 SN- woltenl 4 26 v»»>b,. > 68 > 80 leicht bedeckt I ^15 0 Ldemnttz 7 6? 8 lrtchtt Dunst « 17! 0 Das 76« Mm. übersteigende Hochdruckgebiet erstreck sich von seinem Manmum rni Stwrilien de« Erdteil« nach der südlichen skandinavischen Lalbiniel, flache Minima lagern westlich von Irtan» und tm baden Norden. Auch beule halt da» rubiae. sebr wanne Wetter an. stellenweise bereicht Duntr und 'Nebel, zum Teil auch trübe Witterung, doch ist der Liininel noch vielfach wolkenlos. Prognose sür den S. September. Wetter: Heiter und trocken. Temperatur: Uebernormal. Windurspmag: Ost. Barometer: Loch. Witterung in Sachsen am I. September. Motto» Demo. Wind 8 ? See- Tem». - höh«! ^ w ! 8 z Zs Statt»» höhe m «t»I> L- vau»«n "im», teinnttz m.s NI ;».« 8 » >»,«,880» N I , l».»i 881V LS.« l».r 8 » »iS I«.« 880 «.»j l?.o!8 » gr«U>«r, schn—oera «ft« >>i«Nb«k» !lt»t»«I>tzIUI> Mchiett«« «7 tzl.» IS.« l».« »7., r»., t7.« 8 3 Vr 8 l »8V « 880 » ll.» 88V» Unter anbaltend ruhigem, heiterem, tagsüber sonnigem Wester fand am 3. September eine weitere starke Ä-trinczunabme statt. Die tiefsten Temperaturen gingen nur bt» 13 Gr. <Reitzenhatn) herab, die Maxtma stiegen vielfach über 2« Gr. und verein,elt bi« 30 Kr. (Leimig, Evldi», Etiemnitzs, die Mittelwerte lagen meist bi« ,u 8 Gr. über den »urch chniii tichen. Am Abend wnrv« mebrtach Wetterleuchten, t« Leipzig ferne» Ge witter beobachte», am Morgen starke Taudildung. Dr««d»n, «. September. Barometer von Optiker Eduard Wiegand, (von». O«k. Büjold), Wallstraße 2. Abends K Ubr: 78l Millimeter, Un verändert. Tbcrmonielrograpb nach Celsius. Tcmveratur: höchste 27 Br, Wärme, niedrigste >7.« Gr. Wärme. Heiter. Südostwind. Wasserstau» der Elbe unv Molva«. BtldweiS Prag Pardubitz Melnik Leitmeritz Dresden Septbr. - 4 K-10 -ff-1t - 34 - 34 - 149 — 6 Z- 16 6 — sevtlir. 43 - 42 - ISO Wasserwärme der Elbe am 4. September: 30'/ß Grad L.
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