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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030905012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903090501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903090501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-05
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
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«F» w schnttten wurde und lofort sank. Seine aus drei Man» be> sichende Besatzung und drei Passagiere, deren Namen unbekannt Und. ertranken. K opendag e u. lPrio.-Tel-I Nach hier eingetroffenen Nach, nchien wurde in Reykjavik auf Island starkes unterirdisches Herose wahrgenommen Man hält dort einen Ausbruch des Vulkans Hekla für bevorstehend. Konstantinopel Eine 170 Mann starke Komitee» bau de. deren Erscheinen bei Sufli zwischen Demotika und Fercdilla auf der Bahnlinie »ach Ledeagaljch lüngst gemeldet wurde, 'oll uchgeteilt habe». 20 Mann sollen sich nach Derbend. west lich von Sufli. gewendet haben: 120 Mann zwischen Drgli> VOlar und Torbalikoj, oberhalb Demotika und Feredjika. ihren S>g haben, von wo sie wahrscheinlich Anschläge aus die Truppen transporte plant Edib Pascha sandte von Dedeagatsch mehrere Abteilungen zu ihrer Bertolgnng ab Das bulgarische Erarchat erhielt in letzter Zeit wiederholt von den Komitees dft Mahnung, ihre Aktionen in keiner Weise zu stören. DaS Exarck^al zögert daher, den von lürkiicher «reite gewünschten Einflug aus die irregeleitete bulgarische Bevölkerung der Provinz Makedonien auSzuilben Die türkischen Blätter übermitteln der Bevölkerung die Grütze des Sulians und fordern sic auf, sich dem vom Sultan gegebenen Beispiele anzuschlicben. der anläßlich des herannahenden Winters voll Sorge für die Gesundheit der in den rumelischen Provinze» konzentrierten Truppen sei, und aus seiner Privat- chatulle für die Bedürfnisse a» Kleidungsstücken, sowie Flanell und Wäsche Sorge trage. Die Gaben sollen freiwillige sein und 'ich nach dem Vermögen des einzelnen richten. Auch seitens der Prä'eklur wurde eine Kommission zur Empfangnahme der 'ür die Sv'er der bulgarischen Jnjurgenteu bestimmte» Beträge bestellt. Nach türkischen Berichten aus den Vilajets Adrianopel und Monastir sind über 250 Einwohner des Dorfes Penke, Distrikt Vize. Sandschak Kirkkilissa. die sich den Banden angeschkossen hatten, in das Dor' zurückgekehrt. Bei einem Zusammenstöße bei Macho-Klissura s.Kaza-Kastorias verlor die Komiteetruppe 200 ooei Bulgaren getötet wurden. Die übrigen Mitglieder der Bande ergrinen die Flucht. K c»n sta nt i n op el. sPriv -Tel.s Bezüglich der Wiederauf nahme des Verkehrs inst dem Orient-Expreßzug wird noch Sie Eni'cheldung der Generaloerwaltung in Straßburg abge- wanet. Konstantinopel sPrio-Tel.l Aus Adrianopel wird berichtet, datz den dortigen Behörden neuerdings Drohbriefe iugewndi worden sind, denen zufolge ganz Adrianopel durch Dynamit in die Luit gesprengt werden sollte. Dreoiso. Der türkisch« Militärattache, der den Manövern in Lenenen beiwohnte, hat von der Pforte Befehl erhalten, in 'eine Garnison zurückzukehren. Der Attache ist bereits ab ge r e i st. New York sPrio-Tel.l Die Direktoren der Newmarketbabn- Gesellschast. welche beschuldigt wurden, den Tod von neun Kin der» oeruvachr zu baden, die bei einem Zusammenstoß aus der Bahn ums Leben kamen, wurden aut der gestrigen Verhand lung 'ür nichtschuldig erklärt, und auff Anordnung d«s Richters w'ori aus der Hast entlasse». Newvork. „Newyork Herald" meldet, Präsident Roose- vell habe die Ehicagocr Rede des Sekretärs des Schatzamts Shaw aebilligt. bevor sie gehalten wurde. Das Kongreß- Mitglied Eann m. von dem man annahm, daß er ein Gegner des '»genannten elastischen Geldumlaufs sei, erhebt keine Ein wendungen gegen Sbaws Auslassungen. Die Banken seien im allgemeinen damit einverstanden. Das Blatt sagt, es sei daher wahrscheinlich, daß eine Jinanzvorlage in dieftm Sinne an den nächsten Kongretz gelangen wurde. Frankfurt a. M. iLcblutz.> Kredit 202 90. Diskonto 18S.70. Dresdner Sank . ZraarSLahn —. Lombarden —. . Laurahütle 227,80. Ungar. Sold —. Voru>a eien . Dürkenlose —. Ruhig. Vulis. i9 Nbr naLn, Rente 97.87»',. Italiener 102 20 Vvanler 910k. voriugieien 20 90 Türken 90.50. Türkenlole 120.—. Lttomarrbant 570. St2At*dahn 82 50 Lombarden 77.— Fest. Baris. Droduktenmarkt. Weiien per Sevtkr. 20.20 per Ian.'Lvnl 70 SÜ. flau. Lmrirutz per -eptbr. 38 per Mar-August 35.—. matt. RübSl per Septbr. 48.50. per Ianuar-Avril 51.—. ruhig Amsterdam. Produkten - Bericht. Weizen per Rovdr. —, per Marz —. Roggen per Lktober . per Uärz —. SeichäüSioS. London. 'Produkrenberrcht t Englischer Weizen nominell unverändert, sremder ruhig, Mais flau, Mehl ruhig. Gerste und Hafer träge. — Äetrer: Lchön. Während des Drucks eingegangene Drahtmeldunqen vom 4. bez. 5. September. * M erscburg. Bei dem Pargdediner brachte der Kaiser folgenden Trinkipruch aus: „Mein Glas gilt dem Wohle des 1. Armeekorps, dem ich zu dem heutigen schönen und gelungenen Paradetage nochmals meinen herzlichsten Glückwunsch ausspreche. Ich bin auch fest überzeugt, daß am heutigen Tage der Sieger von Roßbach mit Wohlgefallen auf den jungen 'Nachwuchs herab- gcblickt hat. Das 4. Armeekorps Hurra!" — Generalleutnant Beneckendorss erwiderte: „Ew. Majestät legen unseren aller- untertänigsten Dank für die gnädigen Worte zu Füßen, die wir ioeben gehört. Der heutige Tag. au dem wir unter den Augen umeres allergnädigsten Kriegsherrn defilieren dursten, ist für uns ein hoher Ehrentag. Die Anerkennung aber, die Ew. Majestät uns soeben ausgesprochen, soll uns ein Sporn sein, daß wir auch 'erner nicht ermüden in stiller, ernster Friedensarbeit. Sollten Ew. Majestät uns aber draußen brauchen, darf ich versichern, daß die Altmarker. Deisauer, Altenburger Sachsen und Thüringer, die in Le» Reihen des 4. Armeekorps stehen, sich ihrer Väter wür- dig erweisen werden. Sie gehen drauf. Majestät, und Unmögliches soll es für uns nicht geben! Alles, was wir treuen Soldaten- Herzen empfinden an diesem Tage, bitte ich in die Worte zu- 'ammensasseii zu dürfen, die über manches Schlachtfeld ftinweg- gebrausi: Ew Majestät, unser allergnädigster Kaiser König und Herr Hurra!" * Wien. Nach Meldungen der Blätter aus Belgrad sollen die verhafteten Offiziere Unterschriften Gleichge sinnter gesammelt haben, um vom Könige die Bestrafung der Königsmörder zu verlangen, sonst müßten sie selbst mit diesen ab rechnen. Bisher sollen 700 Offiziere die Zirkulare unterzeichnet haben. Unter den Verhafteten befindet sich ein srüherer Ordow naiizossizier des Königs Alexander, der Hauptmann Solowitsch, sowie ein Neye des früheren Ministers des Innern Todoro witich. — Aus Sofia melden die Blätter, die Sobranje sei aufgelöst worden und die Neuwahlen fänden an einem der nächste» Tage statt. * Wien. Einer amtlichen Meldung zufolge brach in der Nacht vom 2. zum 3. September in Travnik ein Brand aus, der erst gestern Mitternacht lokalisiert und früh noch nicht ganz gelöscht war. öOOGebäude. darunter 7 Moscheen und 1 Syna goge wurden cingeäschert. Etwa 3000 Menschen wurden obdachlos. Angeblich sind auch Verluste an Menschenleben zu beklage». Die Entstehungsursache ist unbekannt. * Konstantinopel. sKorrespondenz-Bureaus Gemäß dem zwischen der türkischen Regierung und der Kai-Gesell schaft anläßlich der Schlichtung des letzten türkisch-französischen Konflikts getroffenen Uebercinkommen hatte die türkische Regie rung innerhalb eines Jahres den Rückkauf der Kais vornehmen oder Entschädigung leisten sollen. Da die Regierung trotz der von der Gesellschaft gewährte» Verlängerung der Frist um ein weiteres Jahr ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen ist, unter- nimmt der französische Botschafter auf Ersuchen der Gesellschaft seit einige» Tagen energische Schritte bei der Pforte, indem er als Entschädigung für zwei Jabre 50 000 türkische Pfund ver langt und die weitere Forderung stellt, daß die Gesellschaft in den »ollen Besitz ihrer Rechte gesetzt wird. OertttcheS «nd Sächsisches. — Se. Königl. Hoheit der Kronprinz zeichnete nach dem großen Zapfenstreich vor dem Kaiser den Dirigenten der ln allem ouSgezelchnet verlaufenen Ausführung. Herr» Königl. Musikdirektor Oskar Hrrrmann. mit einer wannen Anwroche aus. Unter voller Anerkennung des Verdienstes Hernnann» betont« der Kroiwrinz. datz auch Kaiser Wilhelm und König Georg ihrer Zufriedenheit Ausdruck gegeben und den Zapfen streich aiS eine vortrefflich« Leistung HrrrmannS bezeichnet hätten - Die beiden ältesten Söhne des Kronprinzen, diePrinien Georg und Friedrich Christian, betuchten am Donnerstag nachmittag die Sächsische Kunstausstellung aus der Briiblichen Terrasse. — Oberst Gläsch«. Kommandeur des 188. Ins-Rgtß. in Zwickau, ist zum Platzkomuiandanten des TrunpenübnngSlager« Zeitbaii, unter Beförderung zum Grneralmajor ernannt worden. - Herr Amtshauptmann Dr. Uhleman « in Großenhain erhielt den preußischen Kronenorven 3. Klasse. — Für de» im lautenden Jahre einzuberufenden ordentlichen Landtag sind zur Zweiten Kammer der Ständever- Iamm > ung. wie bereit» kurz erwähnt. ») im 1. und 4. Wahl kreise der Stadt Dresden, im 1. Wahlkreise der Stadt Leipzig, im 1. Wahlkreise der Stadt Chemnitz. im 2. 11. 13. IS., IS.. 21.. 28. und 24. städtische» Wahlt.eisk, im 7.. 10.. 11-, 16- IS. 19.. 20.. 21.. 24 . 27.. 29- 80- 83. 85. und 40. Wahlkreise des Vlatten Landes insolge verfassungsmäßigen Ausscheidens der bisherigen Abgeordneten ErgänzungSwahlen, sowie d> tm 5. Wahl kreise deS platten Landes infolge Mandaisntederlegung und im 13. Wahlkreise des platten Landes insolge Ablebens deS bisherigen Abgeordneten Ersatzwahlen vorzuiiehiiie». Die Wahl ver Wahlmänner erfolgt in der 3. Abteilung am 28- in der 2. Ab teilung am 29. uno in der l Abteilung am 80. September, die Wahl der Abgeordneten am lö. Oktober. — Das Ministerium de» Innern hat nach Einvernehmen mit dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts be funden. daß Feuerwehrübungen auch ohne besondere Er laubnis an Sonn- und Festtagen — außer an den Bußtagen, dem Charfreilage und dem Totensonntage — nach beendigtem Vor- mittagSgottesdienste nicht zu beanstanden sind. Durch 8 11 der Ausführungsverordnung zu dem Gesetze, die Sonn-, Fest- und Bußtagsfeier betr.. vom 10. September 1870 habe lediglich den in der Ständeversammlung geäußerten Wünschen Rechnung getragen und den Behörden die Ermächtigung erteilt werden sollen, Jeuer- webrübungen im Gegensätze zu anderen Auf- und Auszügen im Bedarfsfälle auch vor dem Bormittaasgottesdienste zuzulassen. — Nach einer Meldung des „Sächsischen Volksvlattes" in Zwickau sollte Herr Staatsmimsler von Mctzsch einer Arbeiter- deputalion von Crimmitschau, ine sich nach Dresden begeben hatte, „ausdrücklich erklärt haben, tus Streikposten st eben ei erlaubt". Infolge dieser Meldung hat man sich von interessierter Seite in Erimmitschau, wie der dortige „Anz." mit- tellt. an den Herr» Skaatsminister mit der Anfrage gewendet, ob die Mitteilung des genannten Blattes den Tatsachen entspricht. Hieraus ist durch die Königliche Kreishauptmannschaft Zwickau der Bescheid an den Fragesteller ergangen: daß der dem Herrn Minister in den Mund gelegte Bescheid nicht erteilt, die Ent schließung über die Rechtsbeständigkeit der vom Stadlrate zu Crimmitschau erlassenen Bekanntmachung vielmehr instanzen gemäß der Kreishauptmannschaft Vorbehalten worden ist. — Einen sinnigen Abschluß fand der Deutsche Städtetag am Donnerstag nachmittag mit einem Ausflug der Vertreter der deutschen Städte nach der geschichtlich hochinteressanten und aufblühenden Stadt Meißen. Von reizend dekorierten Landungsbrücken unterhalb „Helbiqs" fuhren die Teilnehmer am Ausfluge bald nach 2 Uhr nachmittags mit den beiden festlich ge- chmückten Dampfern 'Auguste Viktoria" und „Karlsbad" unter röhlicher Musik ab, hinein in die herrliche Elblandschaft. und erfreuten sich an dem verschiedentlich noch sichtbaren Bild Dresdens, dem Cossebauder und dem Lößmher Gelände, den Höhen von Scharfenberg und all' den Reizen, die eine Elosabrt gen Meißen bietet. Während der Fahrt wurde von der Stadt Dresden, die auch die Schiffe gestellt hatte, Kaffee serviert. Bon den Usern grüßten hier und da Böllerschüsse und wehende Jahnen. 'Der Dainpfschisflandeplatz in Meißen, wo Vertreter des Rates und der Stadtverordneten, sowie zahlreiches Publikum der Ankommen den warteten, war mit Ranken und einem großen Velarium hübsch geschmückt worden. Tie Stadt prangte >n einem festlichen Neide von Fahnen und Ranken, besonders der altertümliche Marktplatz mit seinem echt deutschen Rathaus«. Vom Schiffe aus wurden die Gäste nach inbelnder Begrüßung seitens des Publi kums und unter flotten Marschwegen der vorzüglichen Meißner Stadtkapelle nach dem Markte geleitet. Hier begrüßten zunächst alldeutsch gekleidete Stadtpfeiftr vom Rathausbalkon die An kommenden mit schmetternden Fanfaren und Paukenwirbcl. Dann gab Herr Bürgermeister Dr. Ay. der an der Spitze des Rats- und des Stadtverordnetenkollegiums inmitten der Bürgerschaft vor dem Rathauseiiigange stand, ccm Gefühle Rs Stolzes und der Freud« über den stattlichen Besuch in Meißen Ausdruck. Weiter wün'chte er den Gästen, daß es ihnen in Meißen Wohl gefallen möge, und erinnerte an die Geschichte Meißens als eine der ältesten Städte. Die Rede klang in einem begeistert auf genommenen Hoch auf den Deutschen Kaiser aus. Namens des tädtetages dankte Herr Oberbürgermeister Bender-Bresla» für aus dem Ratskeller gerolltes §aß mit einem gefüllten Pokal und sprach in gebundener Form eine von Herrn Tr. o. Keller versaßle sinnige, seinpointierte Begrüßung, die mit den Worten schloß: „Gott schirme di« Städte. Gott schirme das Reich." Den Trink- spruch bekräftigte er, indem er se n Glas bis aus den Grund mit einem Zuge leerte. Tann kredenzten Meißens schöne Töchter Meißner Wein aus den Kellern des Rates, womit die herrliche und würdige Empfangsftier ihr Ende erreichte. Im Laufe des Nachmittags fanden Besichtigungen der Königl. Porzellan- Manufaktur, der Albrechtsburg und des Domes und der sonstigen vielen Sehenswürdigkeiten Meißen» statt. In der Albrechtsburg sang die Meißner Singakademie unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn Domorganist Siebdrat Uemminas ,Miir in des Herzens heilig ernster Stille" und das alldeutsche Minnelied von Otto, während das Konzert im Dome folgendes Programm umfaßte: Präludium für Orgel von Mendelssohn, vorum corpus von Mozart, „Sei still" geistliches Lied von Raff und „Hymne an die Nacht" von Beethoven. Den Abend verbrachten die Teil nehmer am Ausflüge auf dem „Bnrgkeller". von dessen Terrasse Meißen im Mondlichte «in reizvolles Bild bot. Endlich hieß es aber scheiden, und um 9 Uhr kehrten, nachdem noch «ine Burg- beleuchtung stattgesunden hatte, die Stadtvertreter wieder nach Dresden zurück. —. Heute werden weitere drei automatische und öffentliche Feuermelder dem Betriebe übergäben: Wettiner Platz 7 iL'chtwerkj, Weißeritz-, Ecke Jahnstratze sHauptmarkt- hallej und Schäserslraße 26. Ecke Peterstraße. Aufgehoben werden die Meldestellen: Wcißeritzstraße 20 sAdlerapotbekel und Pelerstraße 7 s4. Polizeibezirks. Einfache Unfälle dürfen durch Feuermelder nicht gemeldet werden, sondern sind der Feuerwehr durch Fernsprecher anzuzeigen. Mißbrauch des Melders wird streng bestzaft. — Die Frage, welche Schnelligkeit für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen zu gestatten sei, beschäftigt gegenwärtig weite Kreise. Wie der Staatssekretär des Reichsamts des Innern Graf Posadwosky in der Reichstagssikuna vom 18. Februar d. I. erklärte, sind die Grundzüae einer culheitlichen Regelung des Ver kehrs mit Motorwagen festgestellt und bereits der preußischen Regierung zur Begutachtung vorgelegt worden. Ueber kurz oder lang wird also diese wichtige Frage des öffentlichen Verkehrs sür Deutschland geregelt werden. In einem unserer Nachbarländer, in Belgien, wo bas Automobil zur Beförderung von Personen und Lasten gleichfalls eine bedeutende Vcrbreituna gesunden hat, ist es den städtischen Behörden überlassen, das Maß der Fahr geschwindigkeit sestzusetzen »nd nötigenfalls eine Einschränkung der gewöhnlichen Fahrgeschwindigkeit eintreten zu lassen. So hatte der Bürgermeister von Antwerycn mit Rücksicht auf die Hundertjahrfeier des Antwerpener Häsens und den infolgedessen gesteigerten Verkehr das zulässige Höchstmaß der FahrtleistiiNg innerhalb des Weichbildes der Stadt auf 5 Kilometer in der Stunde herabgesetzt, während nach Beendigung der Festlichkeiten wieder mit der bisherigen Geschwindigkeit, im Stadibezlrk 10 Kilo meter. auf Chausseen und Landstraßen 80 Kilometer in der Stunde, gefahren werden darf. Mehrere Vereine belgischer Motorsahrer haben sich mit diesem seit 1899 geltenden Höchstmaß der Fahr geschwindigkeit einverstanden erklärt und sind bestrebt, sür Brüssel den Erlaß gleichlautender Bestimmungen auszuwirken. Anderer seits reden die Interessenten der Motorindustrie einer beträchtlichen Heraussetzung der Höchstgeschwindigkeit das Wort, da sie meinen, unter den gegenwärtigen Verhältnissen einen Rückgang deS Ver kehrs mit Kraftfahrzeugen befürchten zu müssen. Die Automobil- Industrie ist in Bägien ebenso, wie in Deutschland und Jrank- , ^ Milsti. , .. wünschen, daß für den Verkehr mit Kraftwagen Abmachungen getroffen würden, die entweder »nternationale Geltung haben, oder wenigstens ihrem Inhalte nach sich nicht allzuweit von einander entfernen Di, sächsische kirchlich« Konferenz hält am 6. und 7. Oktober >m Kaufmannilchen VereinShausc in Ebemnitz eine» Ferien- Herr ^Professor v. Kirn m scha kursu» für 'Fh-ologen as. 2,1 ' ' ' ' ' ' Glauben», zur Verhandlung. Herr Prosessor v. Bauingarten in Kiel stellt zur Besprechung: „Die Taufe bei Paulus und bei Luther und unsere Stellung zu beiden." Auch Nichtmitglieder der sächsischen kirchlichen Konferenz haben das Recht, an dem Ferienkursus teilzunedmen. Als Beitrag zu den Kosten des Ferienkursus werden von den Miiglieoern der Konferenz 2 Mk, von den Nicktmitgliedern 4 Mk. erhoben. Diejenigen, welche an dem Ferienkursus sich beteiligen, werden gebeten, dies spätestens bis zum 30. September dem Vorsitzenden ver Konferenz, Herrn Superintendenten v. Meyer i„ Zwickau, mitzuteile». — Anläßlich des KonftitutionstageS — 4. Scvlember — fand gestern eine von der Stadt veranstaltete öffentliche Ärmen- speisung statt. — Jin zweiten Viertel 1908 sind in Sacksten Stiftungen Im Werte von 1 lOOOOO Mk bekannt geworden. Äe>onders tust sich wieder die Fulsorge der industriellen Arbeitgeber für ihre Ar beiter. wie sür gemeinnützige Zwecke in glänzender Weile gezeigt. Erwähnt keien dir König A>l>krt-Gedächtnisstlst»na. am TooeSlage de- Königs der Königin-Witwe lm Betrage von 178 640 Mk. über gebe». die in eister Linie mit ihren Erträgnissen Krantenzwecke» dienen wird. 250000 Mk. rum Gedächtnis deS Geh. Kommerzlen- ratS Naumann sül dessen Arbeiter und Beamte von Lessen Erben gespendet, 44 000 Mk Stiftung deS 96iäb,iaen Frl. Nrubert in Grimma zur Unterstützung alter Lehrer, deren Witwen und Waisen, 88 900 Mk Stiltnng der Frau Pastor Hofmann in Dresden sür da» P'arrtöchierbeim in Niedeilößnitz, 40 000 Mk. Pattonais- aeschenk de» NaieS zu Dresden zum Kirchenbau In Vorstadt Liredlen, 30 000 Mk. vom MetaUwarensadrikant Tümmler i» Döbeln zur Unterstützung von Aibeitern. 30000 Mk. für Unter stützung der Arbeiter der Firma Uhlemann u. Lantzlch in Franken- berg. ic 25 000 Mk. dem Fechwerein zu NeugerSdors sür sei» Klnderhcii» und dem dortigen Frauenvriein vom Kommerzienrat Juli»» Hoffman» da'elbst, «20M Mk. Stiftung deS Kaufmanns Teichmann in Dresden für Witwen von Steueiausicdern und Gendarmen. Auffallend ist, wie selten aus landwirtschastlichcii Kreisen gemeinnützige Stiftungen zu verzeichnen sind. — Von den Jahrbüchern des sächsischen Oberver walt ungsgerichts, die von den Miglieoern des Gerichtchoss beransgegeben werden, ist das 4. Heft des 3. Bandes im Ver lage der Roßbergschen Verlagsbuchhandlung in Leipzig erschienen. Der Inhalt dieser Hefte ist auch für den Laien vielfach anregend, belehrend und allgemein interessant, namentlich soweit es sich um kommunale und steuerliche Fragen handelt. — Am 13. September hält der Königl. Sächs. Militärverein 4 Ins. - Re g. N r. 103 Dresden in Hammers Hotel. Augsburger Straße, sein diesiähriaeS Svnimersest ab. — Victoria-Salon. Sonntag finden wir gewöhnlich zwel Vorstellungen statt: >/,4 und >/,8 Ubr. In beiden Vor stellungen tlitt MißSaharet. die australische Tänzerin, aus, sowie sämtliche Attraktionen des großen Eröffnungs-Programms — Central-Tdeater DaS große, interessante Septem ber-Programm erfreut sich der günstigsten Ausnahme. Morgen. Sonntag, wird in beiden Vorstellungen, sowohl in der nachmittags >/,4 11^7 bei ermäßigten Prellen, als auch in der Abendvorstellung d«a zsrogramm unverkürzt vorgcsührt. — Gestern abend in ver 9. Stunde enstand in einer Nieder- läge der Kunstanstalt von Römmler u. Jonas, Blascwiher Straße Nr. 27 ein Brano, der von der alarmierten Feuerwehr bald unterdrückt werden konnte. — Leipzig. 3. September. Am heutigen Abend hielten sämtliche Musik, und Trompelerkorp» des 19. Armeekorps unter Leitung des Musikdirektors Jahrow vom 134. Jnsanlerie-Regi- ment, die Trommler mit eingerechnet, insgesamt wohl an die 900 Mann, im festlich beleuchteten Palmengarten die Generalprobe zu dem Großen Zapf, »streich ab. der am 5. September abends vor Ihren Majes! iten dem Deutschen Kaiser und dem Könige von Sachsen ausgesührt werden wird. Die ganze Stadt prangt in reichem Flaggen-, Blumen- und Girlandenschmuck, be- >anders natürlich die Etraßcn, durch die der Kaiser sich am 8. September mittags vom Dresdner Bahnhofe aus als Gast des Königs nach dem Königlichen Palais und von da am Nach mittag nach dem Palmengarteli begeben wird. — Vom 11. bis 13. September findet in Plauen i. V. der Berbandstga des Alldeutschen Verbandes statt. In der „Centralhallc" werden am 12. September mittags 12 Uhr Vorträge und Besprechungen über folgende Gegenstände gehalten: 1. Wandlungen in Dentichlands Stellung seit 1890: Bericht erstatter: Rechtsanwalt Eiaß-Mainz. 2. Die Lage des Deutsch tums in Ungarn. 3. Die Arbeit der österreichischen Schutz- vereine: Berichterstatter: Dr. Titta-Trebnitz. 4. Tee Polcufrage in Oberschlesien: Berichterstatter: Rcgierungsrat Schöhl-Ratibor. 5 Das Konzessionsunwesen in den deutschen Schutzgebieten: Be richterstatter: Dr. Emil Th. Aoerster-Groß-Lichterteldc. Mends 8 Uhr erfolgt große öffentliche Versammlung mit Kommers in den Räumen der Wirtschaft „Zum Prater". — Als eine Folge des letzten Meeraner Wcberstreiks ist jetzt unter den Textilarbeitern in Meerane eine umfangreiche Arbeitslosigkeit eingetreten. Am Mittwoch fand dort eine von etwa 70 Personen besuchte Arbeitslosenversammlung statt, die von der Htadt Arbeitslosenversicherung forderte. — Die Verhandlungen des Schwurgerichts in der 5. Sitzungsperiode beginnen Montag, de» 21. September, und dürsten bei dem oedeutenden Umfange des Prozeßmaterials etwa zwei Wochen dauern — Militärgericht. Vor dem Kriegsgericht der 23. Di vision. das wegen der Manöver im Amtsgerichtsgebäude zu Oschatz verhandelt, muß sich der 1980 zu THorn geborene Arbeits- oldat Hugo Gotthard Wilhelm Kleids von der hiesigen Arbeiter- abteilung wegen Beharrens im Ungehorsam und Achtungsver- letzung, begangen vor verjammeller Mannschaft, verantworten. Der Genannte, der im Herbst 1900 beim 17. Ulanen-Regiment Oschatzs eingestellt wurde, zog sich während seiner Dienstzeit wegen llnbotmäßigkeiten viele Disziplinarstrafen zu und wurde im Ok tober o. I. wegen Subordinationsvergehens durch kriegsgericht liches Erkenntnis zu 5 Monaten 1 Woche Gefängnis verurteilt. Nach Verbüßung dieser Strafe kam er zur Arbeiterabteiluna. Am 17. August war eine Anzahl Arbeitssoldaten auf ver kiesigen Carola-Allce in der 'Nähe der Garnisonkirchc mit dem Aofahre» von Sand vom Reitwege auf die Fahrstraße beschäftigt. Ob gleich den Arbeitssoldaten jede Unterhalt»^ verboten ist, wurde der Angeklagte von einem Mitgefangenen beschimpft, worauf auch K. zu räsonniere» ansing. Auf den Befehl des aufsichtsführenden Unteroffiziers, zu schweige», war K. nicht ruhig, sondern ent- zegnetc, indem er den Unteroffizier mit einem finsteren und heraus ordernden Blicke ansah: „Wenn andere reden, kann ich auch reden!" Der Vorfall wurde von einigen in der Nähe stehenden Zivilpersonen beobachtet, die den Unteroffizier verhöhnten. Von dem Vorsteher des Festungsgesäiignisscs wird K. als das schlechteste Element in der Arbeiterabteilung bezeichnet. Gemäß dem An träge des Vertreters der Anklage erkennt das Gericht auf drei Monate Gefängnis. — Mit Unlust ist der 1830 zu Ehrenberg bei Pirna aeborene Dienstknecht Emil Otto Eisold Soldat ge worden. War er schon vor seinem Diensteintritt mit den Straf- gesehen wiederholt in Konflikt geraten, so wurde dies »och schlim- mcr, als er vor zwei Jahren beim 64. Feldartilleric-Regiment eingestellt wurde. Eine Ärreststrafe reihte sich an die andere, bis er schließlich wegen Fahnenflucht und anderer Delikte vom Kriegs- gericht mit 8 Monaten Gefängnis und Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes bestraft wurde. Während der Ver- büßung dieser Straft im Festungsgcsängnis zog er sich ebenfalls zahlreiche Bestrafungen zu und mußte soaar in die sittuch-schlechtere Gcfangencnklasse versetzt werden. Später kam er zur Arbeiter- abteilnna. Gegenwärtig verbükt er eine ihm tvcgen Ungehor- 'ams und Achtiinpsverletziina zudiktierte dreimonatige GesSnanis- traft. Diesmal ist Eisold, der von Dresden aus durch zwei be waffnete Transporteure nach der VerhandlungSstätt« gebracht wor den ist, beschuldigt, in zwei Fällen, und »war am 12. Juni und 12. Juli, versucht zu haben, sich körperlich derart zu verletzen, daß seine Entlassung vom Militär nötig geworden sein wurde.
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