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SerugrgeM,: »»dt aufdtwairt. relearamm-AdreUe: «achrtch'e» Lr»»»»«. Sc-röllktl 1856. R«; «r» striii «Ivppen, 8ekI»krKeIie 8eki»ki'«ell ü>I«^vr, kr»uvn8tr.7. > '-i, smpüeblt io Ur<i»»tsr ^uavakl: ' L>sernv Ovtv» uu«L II«r«lS 8 LUedvu- uvä I-ttnSirirt^Iiakts-verLt«. NkMapar e ä. ^ - , feili8te l^gcke ru ^/r-IOff. pll8siic>ß.. i Haupt» GeschLftsilelle: «iarikiiltr. L8. Ureigen, rarik. ttiinalim« von kl »kündig » naon di« NLkliimtlagS r Ubr Sonn und fteierlau« nur Llaiirnlnai>r z» von II bis>/,I Udr Die itpaliiakArund- «eile lca s Ellbein 20 P>a . Sln- tündigungen »ui der Privulleile lieile lk Pta.: die rivalliae lieile als »Lin- oriandt' oder aul Leillcile so Pia. In Nummern nach Lonn- nnd iieicr lagen I> der. rivalliae Grundrnlcn so. «0 de», w und so Plg nach de- ländere,n Larll. Audwänige Ant- trüge nur gegen B°rau«l>ejMu»g. Beltgdiütter werden »ul 10Plg. berechne!. klernivrechaiilchluk: «mt 1 Nr. 11 und Nr. livve. Leim-. veiers I.t ltl'I'Il'iill k velar. «°s°r- ivbertrAnemuki»» k K DM" Versaust vacb auswärts. A»> A E Lövi^I. llolspotdeke, vresäell, Svorsvulor. llislltstkii, rti-knfl rMs Ulis,'«. LU^si'lll'likntliek billisjk l'i'kks. " »L OLL LZ WU" S tt ri kl ti«. Nr. 24». Am'stli»!' Echutzzvllbewegung in England. Hosnachrichte», Städtetag, Staubfreie . Straße». Nach der Parade, Gcrichisvechandluilgen. Kunstauvstcllnng. Mutmaßliche Witterung: Kühler, zeitweise bewölkt. > Freitag, 4. Leptemver NW3. Die Schuhzollbewegung in England. In London soll morgen ein hochpolitischer Ministerrat statt- kinden. dem keine geringere Aufgabe obliegt, als die feierliche und förmliche Stellungnahme zu den wirtschaftlichen Reformplünen des Monialministrrs Chambcrlain. Diesem Kabincttsrat präludiert das leitende Cilyorgan, die „Times", in einer Artikelreibe, die der Form nach eine Art von Huldigung für die industriellen Gäste Deutschlands darstellen, der Sache »ach aber der össentlichcn Meinung Englands die zwingende Schlußfolgerung nahe legen sollen, dah Großbritannien mit seinem bisherigen schrankenlosen FieibandelSsystem brechen müsse, wenn es sich aus dem Weltmärkte überhaupt und namentlich dem deutschen Gegner gegenüber in seiner bisherigen Stellung behaupten wolle. Das Londoner Webblatt erklärt, es habe Vorsorge getroffen, die in den industriellen Zentren Deutschlands herrschenden Verhältnisse von der Feder eines befähigten Gewährsmannes schildern zn lassen, und beginnt mit einer eine ganze Seite füllenden sachlichen Be schreibung der Rbeinprovinz und Düsseldorfs. Zugleich werden weitere Artikel über Essen, Elberfeld. Krefeld. Solingen., und Sachsen, speziell Chemnitz, in Aussicht gestellt In einem kommentierenden Leitartikel führt das einflußreiche Organ der eng lischen Handelswelt aus, so ungeheuer auch die politischen Folgen der deulichcn Siege gewesen seien, so übersteige doch die Umwand lung Tkutschlands aus einem ackerbautreibenden in einen großen Industrie- und Handelsstaat jene vielleicht noch an Wichtigkeit- Deutschland habe sich in drei Jahrzehnten nicht nur zu einem Koukurienten Englands aus dem Weltmärkte aufgeichwnngrn, son dern es in manchen Beziehungen tatsächlich übertroffen. Die industrielle Tätigkeit Deutschlands komme derjenigen Amerikas nabe und sei in einigen Punkten sogar noch energiichcr: die Ani- lchrist „Kaste in liormanzz" habe nicht länger eine herabsetzende Bezeichnung. Sachlich ist gegen die Darlegungen der .Times" nur der eine Eiuwand zu erheben, dnß es falsch ist, von der Umwandlung Deutschlands aus einem Nckerbanstaat in einen Handels- und chiduiiriestaat zu sprechen, da in Wirklichkeit die Sache so liegt, das; Deutschland heute beides zugleich ist, nämlich sowohl ein bnidwnlichastlichkr als auch ein iudnstrieller Slaat. Im übrigen ist nir die politische Stimmung der Engländer die Beflissenheit be zeichnend. mit der gerade Deutschland bei der ganzen Beweis- sübriing zu gunsten des englischen Schutzzolles in den Vordergrund gestellt wird, während doch in der Proris der amerikanische Wett bewerb mit seinen enorm hohen Zöllen zum mindesten als gleich gefährlich von englischer Seite betrachtet werde» muß. Dieselbe hartnäckige Anschauung, daß Deutschland Englands schlimmster öicgncr ist. tritt in recht geschinackivser Form in einer sensationellen Hundstagsgeschichte hervor, die von einem anderen englischen Blatte veröffentlicht wird. Es handelt sich dabei um ein angebliches Zirkular eines selbstverständlich namenlosen „deutschen Professors", worin deutsche Großsirmen zu Geldbeiträgen zwecks Bekämpfung Chamber- lains bet den englischen Wahlen ersucht werde». Der Anonymus schlägt die Errichtung offizieller oeutscher Preßbureaus in London, sowie Unterstützung des freihändlerischen Cobdenklubs vor, ferner die Bestechung englischer Politiker und als Erwiderung auf den Plan kolonialer britischer Vorzugszölle die amtliche deutsche Drohung mit Prohibitivzöllen auf englische Güter, Das angebliche Zirkular erklärt Deutschland für den „Erben der englischen Kolonien" und ruft pathetisch aus: „Die deutsche Erbschaft wird vernichtet, wenn Chamberlain seine imperialistischen und siskalischen Projekte ausführt, welche das gegenwärtige hilflose Sammelsurium der stagnierenden Nationen in ein homogeneres fortschrittliches Reich verwandeln würden. Keine Mittel und keine Kosten sollten gescheut werden, um Chambcrlai» zu vernichten." Auch dieser krasse Unsinn ist in seiner Art charakteristisch für die Nolle, die Deutschland zur Zeit im öffentlichen Leben Großbritanniens spielt. Der Deutsche ist nachgerade zum allgemeinen Popanz ge worden, mit dem man in England die politischen Kinder schreckt, wenn sic nicht gut tun wollen. Die Entscheidung, die der Londoner Kabincttsrat zu fälle- haben wird, darf füglich als eine solche von weltgeschichtlicher Trag weite bezeichnet werden. Die englische Regierung will endlich die nicht mehr hinauszuzögerude geschlossene Stellungnahme zu den Ehamberlainschen Zollplänen vollziehen, und. wenn nicht alle Anzeichen trügen, so wird der Ausgang für Chambcrlain günstig sein. Es ist unverkennbar, daß Chambcrlains schuhzöllncrische Ideen seit ihrem ersten Auftauchcn in der Uebcrwindung der ihnen entgegengesetzten Widerstände wesentliche Fortschritte erzielt haben. Ursprünglich lzat sich nicht bloß die gesamte liberale Partei ein- mütig gegen alle Schutzzölle und insbesondere gegen die Besteue rung der Nahrungsmittel ausgesprochen, sondern auch im kon servativen Lager sind scharse Stimmen des Mißfallens laut ge worden. Di« Führer der konservativen Opposition sind Finanz- minister Ritchie, dessen beide Vorgänger Hicks-Beach und Lord GosclM, sowie der Herzog von Devonshire. Zuerst schien es sogar, als wollte der Premierminister Lord Balfour selbst sich auf die Seite der Gegner Chomberlains schlage», indem er zu derselben Stunde, tvo Chamberlain eine begeisterte Rede auf den Schutz zoll hielt und diesen als den Gipfel aller wirtschaftlichen Vernunft feierte, öffentlich für den Freihandel als das „Wirtschaftsprinzip der Zukunft" cintrat. Gleich daraus begann aber Balsvur, sich Ehamberlain sichtlich zu nähern, und jetzt ist nach der Versicherung des gewöhnlich gut miierrichteten Cityberichterstatters der Wiener „N. Ir. Pr." ihre Einigkeit so west gediehen, dah beide bald nach dem Kobinettsrat, der die einheitliche ministerielle Grundlage dazu schaffen soll, einen gemeinsamen öffentlichen Rcdcfcldzug zu gunsicn der Schutzzollpolitik beginnen werden. Ter -Haupt» programmpunkt Chainberlains. die Verzollung von Nahrungs mitteln unter vorzugsweiscr Begünstigung der Kolonien soll nach derselben Quelle der Zustimmung Valsours sicher sein: dagegen werde Balfour betreffs der Verzollung ausländischer Fabrikate nicht so „ziclbewnht" wie Chamberlain Vorgehen, son dern in diesem Punkte wichtige Vorbehalte machen. Chambcrlain selbst denke an kein Kompromiß, sondern hoffe, auf der ganzen Linie zu siegen. Von den 58 erklärten unionistischen Freihändlern werden nach Chainberlains Rechnung höchstens 8 in das neue Parlament einziehen: insbesondere sollen Hicks-Beach und Ritchie mit „sanfter Gewalt" von den Vorzügen des Privatlebens überzeugt werden. Hier werde die unvergleichliche Organisationsgabe des Birminghamer Schuhzollkomitces, das von Anfang an mit großer Geschicklichkeit die Propaganda für Chambcrlains Pläne betrieben hat, ihr Werk verrichten. Es mag ja sein, daß diese Schilderung, die offenbar dem Ehamberlainschen Generalstabe entstammt, in mancher Beziehung zu optimistisch gehalten ist und daß die Sache nicht ganz so glatt verlausen wird, wie Chamberlain selbst und seine Getreuen es sich vorsicllcn. Indessen, wenn Chamberlain sich auch an ein langsameres Tempo bei der Verwirklichung seiner Absichten ge wöhnen müßte, dafsir, daß er schließlich doch, sofern ihm das Leben lang genug zugemeffen wird, nach menschlicher Voraus sickt ans Ziel gefangen dürste, sprechen die stärkste» Wabrschcin lichkeitsgründe. Eine Stimme „aus Berliner Exportkreffe»" gibt auch bereits den deutschen Kanfleutcn und Industriellen den un verblümten Rat, sich auf die neuen Verhältnisse ciuzurichlcn, da England über kurz oder lang zum Schutzzollsystem übergehen müsse. Tie deutsche Landwirlichast kann dagegen nach der Ver sicherung ihrer Presse der nnausbleiblichen Wandlung ohne großes eigenes Interesse euigegcnschen, weil nicht oiiziiiiehmeii sei, daß der deutsche Zuclercz-port in Mitleidenschaft gezogen werden würde. Unsere dciilichen Kansteute und Industriellen werden glso durch die englische Schutzzollpolitik vor eine neue erhebliche Sorge gestellt, die sclrließlich zu der Erkenntnis sichre» könnte daß unsere heimische Industrie noch Weiler durch Zollschranken geschützt werden müsse. So treibt in der jetzigen Periode der wirtschaftlichen Absperrung immer ein Staat den andern zwangs weise aiis der Bahn der gegenseitigen Abwchrpolitik weiter, bis schließlich einmal die Grenze erreicht sein wird, an der eine Steigerung des Zollschutzcs nicht mehr möglich ist. Dann wird für die Erhaltung der Lebensfähigkeit der nationalen Industrie olles darauf ankommcn, daß sie einen kraftvollen inländischen Absatzmarkt besitzt. Da nun aber dieser zum wesentlichsten Teile von der landwirtschaftlichen Bevölkerung gebildet wird, so erhellt daraus, wie außerordentlich bedeutsam für unsere aesamtc national wirtschaftliche Weiterentwicklung die praktische Betätigung der Interessengemeinschaft zwischen Industrie und Landwirtschaft ist. Die verbündeten Regierungen werden also neben der ausgiebigen Berücksichtigung der industriellen Bedürfnisse nach wie vor ihr Augenmerk auf die möglichste Stärkung der landwirtschaftlichen Kaufkraft durch eine fürsorgliche Agrarpolitik zu richten haben Neueste Drahtmeldungeu vom 3. September INachtS eingehende Deveschen befinde«, sich Seite 4.» Berlin. lPrw.-Trl.j Zu dem Trinkspruche des Kaisers in Dresden bemerkt die „Deutsche Tageszlg.": Der ^ oberste Kriegsherr bat erklärt, es werde sein Bestreben sein, in enger Fühlung mit den bewährten Führern aus großer Zeit, von diesen lernend, die Truppen so auszubilden, wie cö zum besten des Vaterlandes dienen könne. Wir vermuten wohl nicht mit Un recht, daß diese besondere und scharfe Hervorhebung der Traditionen im jetzigen Augenblicke eine besondere Bedeutung hast, und gerade deswegen begrüßen wir die kaiserlichen Worte mit besonderer Befriedigung. Wir freuen uns ihrer aber noch aus einem anderen Grunde, den wir offen oiiszusprechc» uns nicht scheuen wollen. Es ging nicht nur im Volke, sondern auch m der Presse das Gerede, daß seit dem Heimgänge des nnvcrgcß- Königs Albert die son^t so innigen Beziehungen des prall erer Befriedigung. Wir freuen uns ihrer aber ni anderen Grunde, den wir offen oiiszusprechc» uns in »llen. Es ging nicht nur im Volke, sondern auch , , . . . r bischen Herrscherhauses zum sächsischen etwas erkaltet seien. Tie gestrigen Trinksprüche haben den Beweis geüefcrt, daß svlclzcs Ge rede nichtig ist. Die Wärme der Worte ging weit über das Konventionelle hinaus »nd bekundete, daß das Verhältnis beider Herrscherhäuser zu einander so innig und herzlich ist wie zuvor, nnd das begrüßen wir mit Freude im Interesse Preußens. Sachsens und des Deutschen Reiches. Berlin. sPriv.-Tel.) Der Kaiser hat die Abhaltung der nächstjährigen Automobilwettfahrt um den Gordon- Bennet-Preis bei Homburg v. d. H. genehmigt. Infolgedessen ist der Generalsekretär des D. A.-C.. Graf von Brandcnslcin, sofort nach Homburg v. d. H abgereist, um die in Aussicht ge nommene Rennstrecke einer Besichtigung zu unterziehen. Berlin. sPriv.-Tel.) General der Kavallerie z. D. Graf Hermann v. Warten sieben ist zum Mitgliedc des Hcrren- bauses auf Lebenszeit berufen worden. — Zur Pflege des Tabakbaues in Südwestasrika ist, nach der ,,Südd. Tabaks- Zeitung", der bisherige württembergische Landwirtschasts-Inspeklor Wunderiich in Hellbraun nach Deutsch-Tüdwestafrika gesandt worden. — Nach australischen Zeitungen suchte ein deutsches Syndikat um die Erlaubnis zur Legung eines unterseeischen Kabels zwischen Neu-Guinea und Queensland nach. Die austra lische Bundesregierung machte ihre Entscheidung von der Mit- teilung näherer Einzeihesten abhängig. Wie der Queensländer Mstiislcrpräsident im Parlament erklärte, hat schon früher ein gleiches Gesuch Vorgelegen, aber eine Absage erhalten, weil die britstche Regierung auf dem Standpunkte siand, daß ein solches deutsches Kabel dem geplanten englischen Pacific-Kabcl Wett bewerb machen könnte. Merseburg. sPriv.-Tel.) Das Kaiserpaar traf heu'c nachmittag 2 Uhr 50 Minuten unter Glockengcläute in dem rcich- geschinückien Merseburg ein. Aus dem Bahnhöfe, wo eine Ehreii- kompagnic anfaeslellt war, fand großer militärischer Empfang statt. Der Kaiser und die Kaiserin fuhren sodann unter Eskorte der Seydlitz-ÄiEassiere nach dem Schlosse, unterwegs von den Vertretern der Stadt, der gesamten Bevölkerung, Vereinen und Schulen stürmisch begrüßt. Die Fürstlichkeiten, welche an den Manövern tcilnehmen, haben in Halle Wohnung genommen. Hannover. sPriv.-Tel.j In der Arenbcrg-Affäre wird in kurzer Zeit ein Disziplinarverfahren gegen die als schuldig ermittelten Beamten einaeleitet. Zwei Hilssauffcher wurden aus dem Dienste entlassen. Außerdem schwebt gegen drei etatmäßige Gefängnisaniseher das Verfahren. Im hiesigen Ge- richtsgesängnis wurden schon vor einigen Tagen große Unregel mäßigkeit» entdeckt. Ein Tischler, der seinerzeit beim Gefäng- nisdirektor einen EinbruchsdiebstM ausführte und deshakv zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, beschuldigt zahlreiche Geiängnisbeamte des Holzdiebstahls und gibt an, daß er von ihnen zur Verrichtung von Privatarbeiten verwendet worden fei. Die eingelestete Untersuchung ergab die Richtigkeit seiner Aussen Mehrere Beamte haben sich aus aestohlenein Holze durch die Ge fangenen Möbel aller Art Herstellen lassen. Gegen acht Beamte schwebt zur Zeit das Disziplinarverfahren. Düren. Heute vormittag Legen 9 Uhr entgleisten au der erst gestern dem Verkehr übergebenen Strecke Heimbach—Blens von dem Perwnciiziige 764 die Maschine und fünf Wagen. Per sonen sind nicht verlebt. Der Verkehr wird durch Umsteigen auf recht erhalten. Ter Materialschaden ist bedeutend. A achc». Die Direktoren der gestern auf Grund der Artikel 291 und 292 des Oockn penvi geschlossenen Spielbank in Allenberg erhoben in Vervicrs gerichtlichen Einspruch gegen die Schließung der Spielbank. Sie verlangen Aufhebung des Verbots und für die Zeit der Auflösung eine Entschädigungs summe. Sollten die Direktoren versuchen, wcitcrspiclcn zu lassen, so würde dies von schweren Folgen für Neutral-Morcsnet bc- alestct sein, und die Bewohner unter Umständen eme militärischest Besitzung zu gewärtigen haben, da die Behörden das Wcitcr spiclcn nach dem Loste ponnl als Aufruhr auffassen. Breslau. iPrio.-Tel.j Die Vorarbeiten znm Ausbau der oberen Bober-Talsperre habe» begonnen. Die gesamte Talsperr-Aulage soll bis 1905 ferüggestellt werden. Stettin. Wie bezüglich der im Vororte Bredow vor- gekommenen Typhus-Erkrankungen amtlich mitacteiit wird, sind heute keine Neucrkrankungen zur Meldung gelangt. Wien. iPriv.-Tel.j Der Kaiser begibt sich heute abend nach Pest, wo er bis zum 9. Oktober verweilt. — Die Aussichten auf Beilegung der ungarischen Krisis sind sehr gering. Clermont - Ferrand. sPriv.-Tel j Während der Manöver haben sich zwei ernste Unfälle ereignet. Vorgestern, als das 92. Infanterie-Regiment bet Tourelle manövcricrte. sielen in der Nähe einer Offizicrsgruppc, unter der sich auch ein Oberst bc- -and, mehrere Kugeln nieder. Das Manöver wurde sofort cin- 8 gestellt. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich gestern bei dem- 'eiben Regiment. Gegen die Offiziere war von einem bisher Unbekannten eine Kugel abgefeuert worden, die auch mehrere Soldaten gefährdete. Das Regiment wurde sofort in die Kaierne znrückgesührt, wo eine strenge Untersuchung eingclcitct wurde. Man vermutet einen Racheakt. Brüssel. Ter Internationale Kongreß für Volks- Hygiene besprach heute die Wurmkrankhcil der Grubenarbeiter und »ahm einen Beschluß an, daß sich die Grubenarbeiter an gesichts der Gefahr dieser Kwankhcit einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen haben, nnd daß eventuell die Änzcigcpslichi cin- gcsührt werde. Die durch die Untersuchung entstehenden Kosten hätten die Gemeinden zu tragen, wie dies auch in England der hall sei. Die Abteilung für Bakteriologie erörterte das Serum- Verfahren. In einer anderen Abteilung wurde die gcsctzücvc Regelung des Verkaufs von Milch und die polizeiliche Konlrolle sicrbci besprochen. Außerdem wurde noch über die Hygiene an Bord der Schiffe und die Mittel zur Verhütung der Malaria verhandelt. Christ iania. Die Wahlmänncr-Wahlen in Troiusö- Amt ergaben einen Sieg der Sozialdemokraten, die dadurch uu Storthing drei Sitze von der Linken-Partei erobern. London. (Priv.-Tel.s Antisemitische R u h esi ö r» n- e n werden aus Dewlias in Südwalcs aemcldct. Eine größere Inzahl Juden^meist polnischer nnd rumänischer Herkunst, ist in den dortigen Schieserbrüchen beschäftigt. Die irischen und auch die anderen Arbeiter sind damit sehr nnzutricdcn und weigern sich vielfach, mit den Inden znsammciiznarbcitcn. Am 31. August wurden zwei jüdische Arbeiter aus der Laiidslraße angegriffen. Am nächsten Tage wnrde eine Abteilung von 20 jüdischen Arbeitern an derselben Stelle belästigt. Sic leisteten entschlossenen Wider- stand, bis sich eine feindlich aesinnte Volksmenge «nsaiumclie, vor der sie fliehen mußten. Mehrere von ihnen Ivurden bei diese» Zusammenstößen verletzt, einige darunter ernstlich. Später sammelte sich eine große Menschenmenge vor der Einfahrt in die Schieserbrüchc an, um dort das Erscheinen der jüdischen Arbeiter abzuwarten Die Häuser der letzteren wurden mit Stemm bombardiert. 300 von ihnen kamen aestern aus Furcht vor der aufacregten Menge in den Straßen nicht zur Arbeit. Eine starke Polizeiiiiacht gab ihnen dann Geleit und blieb während des ganzen TageS in Dienst. Konstontiilopcl. sPriv.-Tel.s Es hat sich ergeben, daß der -Dampfer „WaSkopu" das Opfer eines Anschlags ge-