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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030829021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903082902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903082902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-29
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
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k-^ t.s Proz.), aber isos «in» «-nah«» u« 0^7 Mill. I— 1.16 Proz.) Also ist der """ ' ' """ oz.) Also ist der Rückgang unter dem Einfluss« nstrlichastsich lehr schlechte» Jahre- 1901 doch unvechiiltni-mäß! niedrig gegenüber dem Anwachsen in den fahren vorher, da- namentlich den Löhnen zu gute gekommen ist. Auch hier ist der Steuer bezirk Dresden mit einer Abnahme um über 2000000 Mk. ungünstiger gestellt als die übrigen Bezirke, die bis aus Pirna sogar noch eure geringe Zunahme ausweg'en. DaS Einkommen ouS Handel und Gewerbe id. h. aus dem selbständigen Be triebe von kcnttuiänniichen und gewerbliche» Unternehmungen) ist mit um denselben Betrag wie im Vorjahre gefallen, nämlich um 1,98 Mill. Mk. --- 0.86 Proz. gegenüber 2,2 Mill. Mk. 0.98 Proz. »n Jahre 1901 Diese Adiiahme beirisst den ge samten »aminelbezirk außer dem Bezirke Dresden, der im Gegen teil noch eine geringe Zunahme des gewerblichen Einkommens im» O l Proz.) austnweise» hat, nachdem er im Vorjahre allein eme Abnahme gezeigt halte. Während die Summe aller Ein künfte »och um 's, Proz. gesliegeu ist, bewirkte daS bereits er mahnte Anioachsen der abzuziehende» Schuldzinken ein Sinken deS fteuerpftichligeu GesailileiukommenS und damit auch deS zu zahlenden SteuezbetragS, der sich ebenso wie im Vorjahre um 0,1 Proz verminderte —* Die Verhandlungen der 9. .Hauptversammlung des Vereins deutscher Straßenbahn- und Kleinbahn- V e r loa l i u n ge n nahmen Keule oormillag ihren Fortgang und Zugleich ihr Ende. Ser erste Punkt umfaßte den Bericht über das Ergebnis des Dresdner Pre is-Aus schreibe ns über Schutzvorrichtungen an Straßenbahnwagen, dem vor Beginn der Tagung eine praktische Vorführung vorauf- gegangen mar. Das Referat hatte der Inspektor des städtischen ^-rraßenbahnamtes. Herr Ingenieur W o l f s - Dresden. Schon mit Einführung des Plerdebahnbetriebes sei der Ruf nach Schutz vorrichtungen last ebenso stark ausgetreten, wie augenblicLich nach Einführung des elektrischen Betriebes; und dennoch erscheine " ' rossl ' ' ' ollektwauGell Vtädteausstelluna, »an wachem «»««fall» »in« stellung m St. Loul» geplant ist. — In längeren «usfilhrunaen erging sich Herr Regierunasrat Dr. Sger- Berlin über die neuesten Rechtsprechungen auf dem Gebiete des Kleinbahn-Wesens. — Ueber die Unfälle aus Stroßrabahnen im Jahre 1902 berichteten wir bereits in unserer heutigen Morgennummer. — Deu kurzen Bericht der literarischen Kommission erstattete Herr Dr. phisi, Koll m a n n - Heidelberg. während -Herr Generalsekretär Vellguth- Hamdurg da» Referat über die erweiterte Bercinsstatistik für das Jahr 1902 gab Der vom Vorstand vorgeschlagen« Haus- lan für 1901 wird in Estr N« «« TrachLrpellr. Da» grob» «chlachtenpoch»»« da» gegen sckfluh de» Konzer« <m«gefnhr1 »ourde. - Izugltch, trotzdem der Milimrkende Tambour- und H de, der gleichen Gelegenheit sonst wesentlich stärker best Illumination des Parkes übte wieder, da bei dem still die tausenden von Jlämmchen zu schönster Geltung kämen "die alte Anziehungskraft aus -* PvI > - eiber > cht. 26. August. Borgester, wurde unter iltpli e von 20000 Mk. genehmigt. Zu vu->kt 11. ..VerA^d.nt»^. resenett Herr Ttzreftor Ha elmann ,c„,reuen lassen, ,,t der «erunalume von seinem mft Mörtel b«. welche verschiedene Gesellschasten ladenen Wagen ge allen und überfahren worden. - In "mm Kleinbahnen emgegangen. D,e meisten dieser Gesell- HguSgrundstuck der Vorwerkstraße versuchte gestern „achmi.m? schäften sind nicht gewillt. Risikc uns Nllfauwageiis m das Frrrdnchstädter Kiaickenhanü überführt. Soviel sich bi» jetzt bat seftstellentlassen, iit der Verunglückte von feinem mft Mörtel de- efa" , . „ Verträge zu erneuen», »veil sich das Risiko als ein zu großes herausgestellt hat. Man hat daher beschlossen, eine eigene Versicherungs-Anstalt zu begründen, und zwar im Anschluß an die Berussgenosteiischaft, deren Entscheid in dieser Frage gelegentlich der diesjährigen Generalversammlung in Danzig, zu erwarte» steht. Die Hauptversammlungen des Ver eins Deutscher Straßenbahn- und Kleinbahn-Verwaltungen sollen künftighin alle zwei Jahre staltsinden. Als Ort für die nächste im Jahre 1905 wurde Frankfurt a. M gewählt. Unter nochmaligem Ausdruck herzlichsten Dankes an die Festsiadt Dres den schloß hierauf der Vorsitzende die 9. Hanptveriammlung, nach dem ihm noch die Versammlung ihren Dank für die Leitung des Vereins votiert batte. unteren letzlgen Zeitgenossen der Pferdebahn betrieb geradezu harmlos gegenüber dem elektrischen Betriebe. Sache des Skraßenbalmtechnikers bleibt es. die Gefahren nach Möglichkeit za vermindern oder zum mindesten akzuschwächen. hierzu gehört in elfter Linie die gute Erhaltung und weitere Vervollkommnung des Betriebsmaterials, insbesondere der Bremseinrichtungen, be züglich ihrer Betriebssicherheit, und ferner die gewissenhafte Aus bildung des Fahroersonals. Erft in zweiter Linie kommen die Einrichlunde» in Frage, die den bereits angesahrenen Körper vor schweren Verletzungen schützen sollen und die aus diesem Grunde L K, re * re L gewöhnlich mit dem Ramcn „Schutzvorrichtungen" bezeichnet werden. Sie müssen vor allem unabhängig vom Fahrpersonal wirken, ohne Rücksicht aus die Befestigung und den Zustand der Srraßenoberfläche. dürfen aber die Fahrgäste und den übrigen Verkehr nicht gefährden. Aus das Ansschrciben gingen bis zum Schlußtermin 207 Modelle, 113 Zeichnungen und 24 schriftliche 'Anregungen ein. Rach Sichtung durch das Preisgericht ver blieben 7 Einsendungen zur Erprobung. Hiervon umfaßten drei Greif- und Stoßflitter und Netze, durch welche sich crngesahrene Personen durch Anhalten vor dem Fall und event. Neberfayren- .erden schützen kömien und durch die die Stoßwirkung gemildert werden soll. In der zweiten Gruppe sind die Räumer und Fang uetze angebracht, durch welch« der Gefährdete vor Verletzungen durch die Räder oder andere Teile des Untergestelles geschützt werden soll Hierher gehören die anderen vier Vorrichtungen. Die letzte und wichtigste Gruppe besteht aus den Bremsen und Ein- rictftnngeli. die die Bremswirkung erhöhen und teils von Hand, ieüs selbsttätig, d. h. durch Einwirkung des gefährdeten Körpers angestellt werden. Hierzu gehören von den sieben Ent- würfen, die bereits in Gruppe 1 uiio 2 erwähnt sind, drei. So- fern der iechSinonalliche Probebetrieb den Beweis der beabsich tigten Wirkungsweise erbringt, wird das Preisausschreiben zu 'vlgendem Ergebnis fuhren: „Ohne Zutun des Führers wird der Zusammenstoß mit einem gefährdeten Körver und das Be streben. den Körver znrnckzuschlcndern. gemildert werden. Das 'Auslaufen der Vorrichtungen auf Körperteile wird verhindert und der Körper eventuell aufgehoben werden, auch wird die Ge- schwindigkeit des Wagens beim Zusammenstoß mit dem gesähr- deien Körper verringert." In der sich anschließenden Debatte wurde das Ergebnis des Dresdner Ausschreibens von verschie denen Seiten ein negatives genannt. Es sei damit keine Klar heit geschaffen worden. Aus dem Gebiete der Erfindungen werden sich überhaupt die Unfälle nicht auS der Welt bringen lassen. Vermindern würden sich dieselben von ganz allein, wenn das E» - K» - Ls 5 6 Publikum bezw eine neue Generation erst einmal ganz in das Wesen des elektrischen Betriebes hineingewachsen sein wird. Herr Oberbürgermeister Beutler legte gegen das teilweise Urteil der Vcrmmmlniig hinsichtlich der Ergebnislosigkeit des 'Dresdner Aus- fchreibens Verwahrung ein. Schon aus dem Umstande, daß die Bevölkerung Fürsorge der Behörden gegen Unfälle del den Straßenbahnen verlangt, sei es eine unabweisbare Pflicht der Stadtverwaltung dieser Lchutzsrage unausgesetzte Auf- merkmmkcit zuzuwenden. Er halte also den Versuch zu Ver- bessern „gen allein schon für richtig: habe man dabei nicht erreicht, was man gewünscht, so werde man eben weiter suchen. Auch Herr Direktor Elauß sDresdner Straßenbahn) steht der in der Versammlung ausgesprochenen Ansicht entgegen. Im allgemeinen war die Versammlung mit den a»sprechenden Uncilen über das Dresdner Preisausschreiben nicht einverstan den: sie polierte vielmehr Herrn Oberbürgermeister Beutler und der Oresdner Stadtoenvallung sür ihre Initiative in dieser .draae, den lebhaftesten Dank und die größte Anerkennung. Auf einen Vorschlag des Herr» Reichskommissars, Geheimen O Herregierungsrats Lewald. die Weltausstellung in St. 'Mn iS 1904 auch seitens des Vereins Deutscher Straßenbahn» und Kleinbahn-Verwaltungen zu beschicken. chicken, wird beschlossen, sich entspreckmnden Statistik zu beteiligen und zwar in Verbindung mit dem Vorstand der —* Der 1. Verein Dresdner Gast- und Schank- wirre bot gestern in den Räumen des.Linckeschen Bades" seinen Mitgliedern und Gästen ein Sommerfest, mit welchem zugleich die Feier des 67jährigen Bestehens des Vereins begangen wurde. Das Fest verlies, dank den umsassenden und praktischen Vor bereitungen bi» in alle Einzelheiten aus das Gemütlichste und dürste den Teilnehmern noch recht lange In Erinnerung bleiben. Die durch GrlchästSrücksichlen abaehattenen Mitglieder batten wenigstens ihre Anverwandten geschickt Mannigfaltig und an regend waren die reichhaltigen Veranstaltungen. Hon nachmittag» 4 Uhr an konzertierte die Kapelle des Herrn Musikdirektors Gärt ner. Für die Kinder war viel Unterhaltung und Belustigung ge- boten: Spiele. Vogelschießen. Kasperletheater. Psesserkuchenvrr- losung. bei eintretender Dunkelheit großer Lampioiizrig. Auch Herren und Damen stritten nm die KönigSwürde beim Vogel schießen. bis endlich Herr Restaurateur B. Molsi lMarkthallen- restaurant) den Meisterschuß tat. Eine mit praktischen und zum Teil sehr wertvollen Gewinnen ausgcstattete Gabenlvtterie übte eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Einen erhebenden Verlaus nahm der 4. TeildeS Festvroaramms mit der Prämiie rung treudtenender Geschäftsgehilsen. Die Konzert- kapelle leitete den Akt mit dem Krönungsmarich aus den „Fot- kungern" ein. woraus der Männergesangverein .Tannhäuser" lLeituna Herr Tviikünstlcr Stranßkv) die stimmungsvolle Kompo sition „Das ist der Tag des Herrn" von Kreutzer zu Gehör brachte Der Vorsitzende, Herr Stadtverordneter Scheibe, ergriff daraus das Wort, dankte allen denen, welche zum Gelinge» des Festes beitrugen, warf einen Rückblick ans das gedeihliche Jortichrciten des Vereins und wandte sich nnn mit herzlichen Worten an die zur Prämiierung angemeldeten 13 GeschästSgehllsen, lobte ihre Treue im Berufe, welche ebenso Arbeitgeber, als auck Arbeit nehmer auSzetchne und ließ jedem der Ausgezeichneten als höchste Anerkennung des Verein- ein künstlerisch ausaestatteteS, vom Bunde Deutscher Gastwirte gestiftetes Edrendiplom über reichen. Die Ehefs der Prämiierten hatten noch ein Besonderes in barem Gelbe oder Schmnckgegrnständen beigrtragen. Im Namen der Ausgezeichneten dankte Herr Weißkops kür dir wider fahrene Ehrung Der Verein hatte noch einen Jubilar zu ehren. Herrn Eduard Oebl'chlägel. welcher dem Verein 25 Jahre an gehört und durch Urberreichung eine» Diploms ausgezeichnet wurde. Nachdem das Tankgebet von Kremser verklungen war. trat der Festball uneingeschränkt in seine Rechte. Der „Tannhäuser" er freute noch durch einige launige Lieder. Vom Verein sind folgende Personen prämiiert worden: Zimmermann, Anna Marie. Haus mädchen bei Herrn Restaurateur F. Blnthaen. Lauensteinerstraße 2. seit 1. April 1892: Wrißkops, Friedrich Heinrich Ferdinand. Kell ner bei Herrn Restaurateur M. Zumpe. Annenstraße 2. seit t Oktober 1896: Baumaarth, Richard O-kar, Hansbursche bei Herrn Restaurateur C- Grünztg, Niedervoyrth, seit 1. Juli 1898: Grüneberger, Marte. Kasieefrau bei Herrn Restaurateur B. Wolfs. Markthallenrestaurant. seit 15. August 1698: Hill, Elisabeth. Hausmädchen bet Herrn Restaurateur E Hering. Dürerstraße lOl, seit 1. Januar 18991 Reichelt. Ella Hedwig. Hausmädchen bei Herrn Restaurateur C. Friedlich. Bilchotsplatz 10, seit 1. Mal 1899: Thümer. Oskar. Bieransaeber bei Herrn Restaurateur B. Wolss. Markthallenrestaurant, seit 1 Dezember 1899: Weller. Selma Bertha. Hausmädchen bei Herrn Restaurateur A. Bendel „Para dies". Nicderlößnitz. seit 15. Januar 1900; Schneider. Lina Frida. HauSmädchen bei Herrn Restaurateur H. Naake. Evttri. Dresdner Straße 8, seit 15. April 1900: Zeißig grb. Pietrzak, Agnes Selma Clara. Köchin bei Herrn Restaurateur M. Zumpe. Annenstraße 2. seit 1. Mai 1900: Schnschwarp, Elisabeth, Köchin bet Herrn ' ' ^" W Herrn Restaurateur Jul. Schmidt, Webergasse 10. lest 1. Septem ber 1900. —* Der herrliche Abend hatte gestern dem Dovpel- Konzert im Parke der Deutschen Städte-Ausstellung fast sämtlich falls und der Zustimmung aller anständigen Leute sicher sein, wenn fte diesem Unfug ein Ende bereitete. Indessen hat sie igm bisher völlig untätig zuqesehcn und damit den Verdacht erweckt, daß sie ihn absichtlich überhand nehmen lasse, um io Stimmung >ür eine »nie l->x Heinze zu machen. Das wäre aber eme völlig verfehlte Spekulation. Denn dieser Straßenschmutz, dm „ch mitten in der Reichshauptstadt breit macht, kann schon au- Grund der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen gründlich ausaekelirt und beseitigt werden. Dazu bedarf es keiner neuen Gesetze, die ja auch ihre Spitze weit mehr gegen ernste Kunst- crzeugnisse. als gegen derartige niedrige Auswüchse richten würden. Die polizeiliche Duldung dieicr häßlichen Straßenerscheinun- gcn gegenüber ist uni so auffallender, als unsere löbliche Polizei sonst von einer oft rührenden Wachsamkeit und Vorsorglichkeit ist. So werden neuerdings auf dem breiten, schön geschmückten Mittelwege Unter den Linden neue Bänke ausgestellt, die auf polizeiliche Anordnung — ohne Lehnen sind. Es wird be hauptet und ist bisher nickt in Abrede gestellt worden, daß die Polizei dies ungeordnet habe, damir diejenigen, die sich aus diesen Banken iiiederlasfen. sich dort nicht zu behaglich fühlen und sich insolaedessen nicht allzu lange aükhalten. Das klingt wie ein Scherz ans Schilda, es ist aber, wie getagt, öffentlich behauptet und nickt widerrufen worden. Gewiß machte sich auf den früheren verfallenen, aber bequemen Bänken dieser letzt völlig umgestalteien Pracktstraße der liebe Janhagel, ungebührlich breit und knclt sie beständig besetzt, io daß das bessere Publikum meist einen iveftcn Bogen um diese Ruheplätze machte. Aber es ist doch ein zu radikales Mille!, wenn man den Bänken nun sie Rücklehnen einwch entzieht, und sie so eigentlich für alle Welt un brauchbar macht. Außerdem haben sie in diesem torsoartigen Znsiande auch gerade kein sehr schönes Aussehen. Die Polizei aber hat wieder einmal den ^taat oder doch die Stadl gerettet! Nichts fällt einem Ausländer, wenn er nicht gerade aus Ruß land stammt, bei uns mchr au), als die Geschäftigkeit unserer polizeilichen Vorsehung. Der Titel eurer alten Berliner Posse „Sie mengt sich in alles!" paßte auch vor- irefflich auf die Berliner Pvl rci. Welche Fülle von Verboten und Vorschriften schüttet sie über die von ibr sorgsam behütete Biiraerschast aus! So ist auch in anderen behördlichen Kreuen die ratsche Vorstellung entstanden, daß man beim Berliner Publikum mit Bitten gar nichts erreichen könne., daß man viel mehr stets befehlen und d-n Befehl durch Straiandrohnno ver- sclnirsen muffe. Weniastens wurde so kürzlich in einer Konferenz von 'Vertretern verschiedener Berkehrsbehörden behauptet In Wahrheit ist das Publikum hier verständigen und in richtiger - ""glich, — untres ist durchaus nichh nötig, immer gleich mit einem.S^raf en An besohl im Wiederholungsfälle zu drohen." Unsere städt Behörden sind auch davon überzeugt und handeln darnach, den zahlreichen Berliner Brücken befinden sich RetlungSbälle mit der einfachen Inschrift: „Dem Schutze deA Publikums emp fohlen/ Kein Verbot, keine Strafandrohung. Aber noch nie mals ist hier der geringste Unfug verübt worden. Man sollte „ch eben, nur häufiger entschließen, das Publikum jür mündig und verständig zu halten und es darnach zu behandeln. Dann wird man häufiger derartige gute Erfahrungen machen Im übrigen ist gar nicht zu leugnen, da» dt« Berliner Polizei in den letzten Jahren, namentlich durch die Bemühungen des früheren, soeben zum Oberpräsidenten der Provinz Hessen- Nassau beförderten Polizeipräsidenten v. Windheim, im Per ke h r mit dem Publikum erhebliche und erfreuliche Fort- schritte gemacht hat. Die Schutzleute suchen mehr und mehr ihrem Namen Ehre zu machen und nicht nur als strafende Ge- iualten, sondern auch al» Schützer der im großstädtsichen Gewühl Bedrängten aufzutreten. Bereitwillig reichen sie alten, gebrechlichen Personen oder ängstlichen Damen und kleinen Kindern ihren Arm und leiten sic über verkehrsreiche Straßenübergänge. Höflich und gewissenhaft erteilen sie über alles, was sie selbst wissen oder worüber sie sich leicht aus einem ihnen vom Polizeipräsidium zur Verfügung gestellten Büchelchen unterrichten können, Auskunft. Man merkt mehr und mehr, wie ihnen von ihren Vorgesetzten ein geprägt wird, daß sie nicht nur dazu da sind, um »ichllichst viele Anzeigen , zur Unter lasten. Wie gemäß auch ihr Verhältnis zum Publikum neuerdings geändert haben, davon überzeugte uns ein Vorgang, den wir kürzlich im Tiergarten beobachten konnten Dort spielte ein Kind in der Nähe eines SchutzmannspostenS. Es war etwas wild und gehorchte nicht gleich dem mütterlichen Rufe, weshalb die Mutter drohend 'inzusetzte: „Warte mal, wenn Du nicht artig bist, übergebe i ' Die' oiro, oap. ,ie mcyi nur oazu va pno. um »wgiichft viele zu erstatte», sondern vor allem auch zum Schutze und rskühung derjenige», die sich nichts zu schulden kommen Nie sehr sich die Auffassung von ihrem Beruf und deni- gleich ^em Schutzmann dort!" Dieser näherte sich darauf . , . . . Dieser näherte sich da der Dame und bemerkte: „Aber, gnädige Frau, machen Sie doö ie Km' Form oorgrbrachten Bitten genau so zugänglich, wie anderswo, dem Kinde keine Angst vor uns." Die Kinder sollen doch ver trauen zu uns haben »nd sich an unS wenden, wenn sie Hilfe be dürfen! Die auf so taktvolle Weise zurechtgewiesene Dame ent- geanetc: „Da haben Sie allerdings recht! Man spricht so etwas anderen gedankenlos nach. Komm' mol her, Paul, und gib diesem Herrn die Hand. Der schützt Dich, wenn Du Dich einmal ver- läufst und kei-ie Mama und kein Fräulein hast, die Dich nach Haufe bringen!" Der Junge wollte zwar nickt reckt b-ran man .. . der Vorwerkstraße versuchte gestern »achmittaa. wie bereits kurz erwähnt, ein 18jähriger Schreiber sich durch eine» Schuß in die Brust zu töten. Ein so^'"^ ^ - - . . .. ruft zu toten. Em sogleich herbeigerufener Arzt fand oic Brustwunoe nicht lebensgefährlich: bei der Unter- suchung stellte der Arzt fest, daß der junge Mann noch eine zweite, von einem Streifschuß herrükrende Benetzung am rechten Ober- schenke! hatte, die er dadurch erhalten haben will, daß der von ihm in der Hosentasche getragene Revolver sich von selbst entladen habe. Der Lebensmüde, an welchem in letzter Zeit Spuren von Schwer mut wahrgenommen worden sind, fand Aufnahme im Friedrich- städter Stadtkrankenhause. — Anfang dieses Monats hat ein stark angetrunkener Unbekannter, anscheinend Arbeiter, etwa 35 Jahre alt, mit dunklem Schnurrbart, in einem Geschäft der hiesige» Schreibergasse einen grüngestrichenen Garten ft uhl lohne jede Bezeichnung! eingestellt, aber nicht wieder abgeholt. Da nicht ans- geschlossen ist, daß der Stuhl von dem Unbekannten aus dem Garten einer Schankwirtschast mitgenommen worben ist, so wird der etwa Geschädigte ersucht, sich zu O. Unbck. 2985 bei der Kriminalabteilung — Hauptpolizei, Zimmer 29 — zu melden, wo auch der Stuhl besichtigt werden kann. —* Die Firma Äug. Schmidt, Wilsdruff-Dresden, hat das aus Linoleum »nd Korkplatten hergestelltc Ausstellungsplakat, das in der Indus der Ausstellung s palaste Aufstellung —* Crimmi Maßnahmen des kiesiaei „ ^ sich der Aussperrung sämtlicher Textilarbeiter beschäftigte sich eine »estern nachmittag im „VereinSbos" in Gemeinschaft mit dem !cne»rwc>ie uoeriagen. ivu >m '«usiicnung»- ag finden. > «tschau. 27 August. Mit den biShe,iaen hiesigen Spinner- und FabrikantenverelnS anläß- Chemnitz. ES wurde »ach eingehender Beratung beschlossen, sich mit den getanen Schritten der Or getanen Schritten der Ortsgruppe Crimmitschau in allen Punkten einverstanden zu erkläre» und von wetteren Verband lungen mit den Arbeitern Abstand zu nehmen, io lange diese nicht selbst dir Anregung hierzu geben. Den Beratungen wohnten Herr Geh Regierungsrat Dr. Ayrer-Zwicka» als Vertreter des König!. Ministeriums nnd Herr Bürgermeister Beckmann als Ver treter linsrrer Stadt bei. — Amtsgericht. Die in Oberlüßnitz, wohnhaften leinaen Brüder Max K'retzschmar und Paul Kretzschmar haben sich wegen Körperverletzung zu verantworten. Beide begegneten aus einem schmalen Futzwege in der Lößnitz zwei jungen Kansieuten aus Dresden mit deren Geliebten, die sie anrempelten. Im Ver lause des sich deshalb entspinnenden Streites ging Max Kr. zu Tät lichkeiten über, an denen sich auch sein Bruder Paul beteiligte, zu seinem Glück ober nicht in dem Maße wie ersterer, der den einen Bedrängten mit dem Stocke über den Kopf schlug und ihn in die Hände biß. Beide Angeklagte sind ihres Zeichens Hand- arbeiter. Ter meisibeteiligte Max Kr. erhält 3 Monate Ge fängnis. Paul Kr. kommt mit 2 Wochen davon. — In Lock witz verübte der 37jähriae Handarbeiter Ernst Röthig am Abend des 3. Juni in seiner Betrunkenheit ruhestörenden Lärm, beleidigte den eiiftchreitenden Schutzmann und leistete, als er zur Feststellung seines Namens zur Wache gebracht werden sollte, nicht unerheb- lichen Widerstand Röthig will infolge seiner Betrunkenheit nichts mehr von dem Vorgänge wissen: er ist aber schon des öfteren wegen derartiger Vergehe» vorbestraft. Diesmal lautet daher die Strafe auf 2 Monate Gefängnis und 3 Tage Hast. - Der 55 Jahre ' - anK*-, : alte Lsenhändler Karl Wilhelm Kirbach wohnte am 3. Juni einer gegen leinen noch unmündigen Sohn stattsindenden m Verhandlung vor dem hiesigen Schöffengericht als Beistand bei und eine wurde zog sich >n deren Verlaufe wegen Ungebühr vor Gericht Ordnungsstrafe von 1 Tage Hast zu. die sofort vollstreät was seine Bei der Abführung in das Gefängnis widersetzle er sich, ine neuerliche Verurteilung zu 2 Wochen Gefängnis zur Folge hat. — Die gegen den Sattler und Tapezierer Max Ernst Lteglich ans Crimmitschau wegen Vergehens gegen H M des uns Crimmitschau wegen Vergehens gegen 8 , Reichsstrafgeietzbnchs erhobene Anklage endet mit dessen Ver urteilung Lu 50 Mk. Geldstrafe oder 10 Tagen Gefängnis. Die Beweisaufnahme in dieser Verhandlung erfolgt unter Ausschluß der Octfenlsichkeit. — Der Straßenbahnschaffner Kurt Möge! klagt gegen den Kaufmann Johann Mamifeld wegen Beleidigung. Letzterer siibr kürzlich ans der Straßenbahn und unterhielt sich mit einem Fahrgaste über die wieder beiaeleate Bewegung der Straßcnbabnangestellten: er ließ dabei eine Aeußerung fallen, wo nach allemal ein paar Hetzer und Wühler die anderen zum Streik trieben. Der Schaffner bezog diese Aeußerung ans sich. Es entspann sich nun ein kurzes Gespräch zwischen dem Schaffner und Mannseld. woraus ersterer die Privatklage erhob. Es laßt sich aber nicht Nachweisen, daß der Privatbeklagle den .Kläger mit seinen Aeuherungen gemeint habe. Mannseld wird daher treigeiprochen. Kapelle des hiejlgen Trainbataillons lDir. Stabstrompeter Landgras) die Radeberger Stadtkapelle /Leitung: Herr Wcichsmuth) engagiert worden, die sich mit der ihr übertragenen Ausgabe recht gut ab fand und für ihre Vorträge den gleichen lebhaften Beifall erntete Tanesgeschichte. X Deutsches Reich. Der Kaiser und die Kaiserin trascn am Donnerstag abend, von einer zahlreichen Menge lebhaft be- "'lhc' ^ - grüßt, von Wilhcsinshöhe in Kassel ein. Im Residenzschloffe fand hatte ihm zu oft den Schutzmann als bösen Popanz drohend vor- geführt. Immerhin machte diese Szene einen sehr angenehmen Eindruck. Wenn sich hier erst Polizei und Publikum daran ge wöhnt haben werden, sich nicht mehr als geborene Feinde, sondern als Verbündete gegenüber den Feinden der Gesetze und der Ord nung zu betrachten, dann wird sich auch das Verhältnis zwischen ie man unbegründete Wutausbrüche gegen die blaugekleideten chutzlente nennt, kommt hier in den unteren Volksschichten mit- unter wie eine ansteckende Krankheit vor. Es gibt hier gerichts- bekannte Personen, die schon beim bloßen Anblick eines Schutz mannes von diesem Koller befallen werden und sich zu argen Au^ schreitungen Hinreißen lassen. Je mehr sich aber die Schutzleute zu wirklichen Schützern der Schwachen und Hilflosen entwickln werden, wie sie cs bereits in London sind, desto mehr wird auch dieser krankhafte Zustand einzelner Bürger ihnen gegenüber aushören. Daß zu den Schwachen und Hilflosen, die den Schutz der Schutzleute anrusen müssen, auch d>e Berliner Hof- schauspieler und Hofschauspielerrnnen gehören, wird man nicht ohne Verwunderung vernehmen. Backfische und Jünglinge, die sich an einer Aufführung im Opernhauje oder im Schauspielhause begeistert haben, pflegen sich nach Schluß der Vor stellung. wie dies auch anderswo üblich ist, vor der engen Pforte auszupflanzen, durch den ihre LieblingSkünstler beiderlei Ge schlechts nach Hause pilgern. Die zartbesaiteten Damm und Herren fühlte» sich hierdurch belästigt und haben die Intervention der Polizei angerufen, die jene jugendlichen Enthusiasten fern- halten soll. Allabendlich wandern nun dort Schuhmannsposten aus und ab und verhindern derartige Ansammlungen. Die ganze Geschichte schmeckt uns stark nach Reklame. Im übrigen wird man nur damit einverstanden sein können, daß hier schon der erste Ansatz zu jenem Pcrsoncnkultus, der in anderen Theatcrstädten lo häßliche Blüten treibt, unterdrückt wird. Nur wäre cs besser, dies dem guten Geschmack und gefunden Sinne des Publikums zu überlasten, als gleich nach der Polizei zu nffen, die schließlich doch andere Aufgaben zu erfüllen hat, als die Sängerin A. davor z» schützen, daß — der Sängerin B., ihrer erfolgreichen Neben- buhlerin, von etlichen jungen Herren Huldigungen dargebracht werden. Darauf nämlich scheint die ganze Geschichte hinaus- znlaufe», ähnlich, wie cs sich mit dem Verbot deS Hervorrufs ver hielt, das nun wr-dei. bei unseren königkchen Theatern be seitigt ist! de «aje ssteruii .. M lehmelts Zpemoni« W Oberhos, «ras v. : Üesandter selb. Reg, General v. Einem, hielt der K berichtet, fl del ll. A uneder we schichte der Wunsch sü ,trieben w -siegimentei würdig , Traditionel tapferen S M dem A Huna! 1830 natioi schleswigch, verstorben. .XDe> zutolge. du des verwm dem Ueber ivarde», des werden wii x O« Wim ein. »ach der A Lüdungain 10. Sepien üailerin El nach Leinde Kavallerien: lehren, um Wilhelm zu X De, schloß am 2 soll in Me. X R» der Kaiser! Stapelle 2. Klasse Z x TS Ucdminkon noch nicht « Enticheldun X D. wurde verü Verwundete trugen. D der leinen geschlossenen und zurück der bis B: mit Aiisentl schleicht, «l mal verkehr in den gegei eingestellt n tionalzug d Konstanlino Konstantino linie abzwe seien untern die den An der direkte ! gewesen. T den werden iiiitrestendeii lammen mi und Komm: x Mit: mges mft Ieiwuiidetei viele Muhen x Nack die daS m a väiichen Re dvnicn eine Zertrete, ih einem inlerr X Ser langer Mi: Ausnahme r heimlicht dr X Bul Fürst Fei 2osia ontr. 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