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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030822017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903082201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903082201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-22
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
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Sbergefiihrl werden soll. wir» noch gemeldet. daß die Unter- fuchung gegen diejenigen Beamten, welche dem Prinzen während seiner Hast ui Hannover angeblich einige Freiheiten eingeräumt haben, »izwijchcn »um Abschluß gelangt ist, DaS ainllich« Ergtb- »'S der Untersuchung wird dem Vernehmen wich auf höhere An ordnung demnächst der Oeffentlichkeit übergeben werde», Oesterreich. Welche Hoffnungen die Tschechen auf die magyarische Krise sehe», ersieht man aus der Prager „Narodni Lisch"; sie schreibt: „Wir vertraue» der Macht deS nationalen Gedankens und sind überzeugt, das; nur in ihm das Heil Oesterreichs liegt, Oesterreich befindet sich auf dem Scheide wege, Entweder cs verwandelt sich '» eine Bereinigung glücklicher, freier Bölkcr. oder eS wird zu bestehen aushören,"» An einer anderen Stelle, die von de» Militarforderungen der ungarischen Obstruktion handelt, sagt das junglschechische Blatt: «Es ist un erhört, daß die Regierung den Soldaten verwehrt, durch und durch national zu sein Anderswo wird über soicke^ Soldaten, denen cS an nationaler Begeisterung gebricht, eine Strafe ver hängt, Das sind bei uns unbegreifliche Rätsel, zu deren Lösung kaum so viel Zeit übrig bleibe» wird, um eine Katastrophe des Reiches zu verhüten." Damit ist bewiesen, dah die Trennung deS HeercS nach Nationalitäten, wen» sie von Ungarn durch- gcsctzt wird, in Ungarn nicht Halt machen wird, Belgien. Der englische Gesandte überreichte den, belgischen Minister des Auswärtigen die Abschrift der Rote, die Groß britannien an die Signatare des Berliner Kvngo- A dkominens gerichtet hat. I» dieier wird auSgesührt. daß gewisse Praktiken ini Kongoslaate nach dem Ermesse» Groß britanniens gegen den Geist des Abkommens verstoßen, Ties sei namentlich der Fall bezüglich der Anivcndniig von Fronarbeit und bezüglich der Gewährung von Monopolen, welche die HandelSireibeit im Kongobecke» beeinträchtigen. England. Eine wichtige M i n i st er k v n fe re n z wird am Scpicmber in London abgehalte» werden, und cS ist alle llisache zu der Annahme vorhanden, daß bei dieser Gcleaenheit die Meinungsverschiedenheiten inncihalb deS englischen Ministe liiiiilö zum AuSlraa gebracht und ein definitiver Beschluß gefaßt wird, welche Politik die Regierung als solche in der nächsten Zukunft zu verfolgen gedenkt, Politiker, deren Informationen sich gewöhnlich als zuverlässig erwiesen haben, sind der Ansicht, daß das Kabinett auf jeden Fall nur einer verhältnismäßig gering- mgigen Rekonstruktion unterzogen werden wird, besonders wenn Mr Baisour sich auf die Seite der Prolektivnisten unter Führung Mi Ehamberlains schlagen sollte. In diesem Falle wäre nur er Schahkanzler. Mr, Ritcyie. zum Rücktritt gezwungen, da er bekanntermaßen nicht nur ein Gegner der von Mr. Ehamber- lain proklamierten Politik, sondern auch ein Gegner der von Mr, Balsvur beantragten „Untersuchung" ist. Der Herzog von Devonihire hat sich auch als Anhänger des Freihandels bekannt, aber seine Position wäre insvsern weniger euchüttert. als er von Anfang der Conlroverse an eine Untersuchung warm befürwortet bat. Er und die ihm gleichgesinnten Mitglieder des Ministeriums lonnien in solchem Falle ruhig io lange der Regierung angchöre», bis die berühmte „Untersuchung" beendet ist. und man vermutet, daß dies noch sehr lange dauern wird — vielleicht gar bis zum Ablauf der Wahlperiode. Anders stände die Sache dagegen, wenn der Premierminister erkläite. er habe die Ueberzengnng gewonnen, daß die Ausführung der Ehamberlainichen Vorschläge den« Lande nicht znm Vorteil gereichen könnte. In diesem Falle müßte natur gemäß der Kolonialsekrctär aus dem Amte scheiden, das unter seiner Verwaltung eine bisher ungeahnie Bedeutung gewonnen hat und gewissermaßen als der „feste Turm" der Regierung be trachtet wurde, an dem der Anslnu» der Feinde regelmäßig schei terte, 'Welche Folgen ein solcher Verlauf der Tinge haben mühte, kann jeder leicht begreifen, der die Popularität Mr, EhamberiainS bei de» großen Massen kennt, DaS Koloiiicilaint erhielt ein Telegramm von dem Verwal- tuiigSches von Nord Nigeria und Zungnru vom 16, d, M. wo nach eine britische Trnvpenabtellung von 30 Weißen uns 500 Eingeborenen »nt sechs Geschützen die Stadt Brirmi am Ri argen deS 27, Juli eingenommen und vollsländig zerstört hat. Der Feind Hab« heftigen Widerstand geleistet und bis zum Einbruch der Dunkelheit gekämpst. Ans Seiten der Engländer seien ein Offizier und 10 Eingeborene gelötet und 6 Offiziere und 69 Ein geborene verwundet worden, Ter Verlust des Feindes betrage 700 Tote einschließlich des früheren Sultans von Sokoto und einer großen Anzahl von Häuptlingen, iWirderholt.j Rußland. Tie vom Direktor des Polizei-Tepartenients Lopuchin in Odessa geführte Untersuchung hat nach einem Bericht des .Standard" zur Verhaftung von 172 politisch verdäch tigen Personen in dieser Stadt geführt, Tie Geheimpolizei bat. wie offiziös verlautet, die Verfasser der in Südiiißland verbreiteten revolutionären Aufrufe entdeckt und festgeiiommen. Alle größeren Städte in Südrnßland sind jetzt buchstäblich von Polizcispionen überschwemmt, und nach Mitteiliingc» ans glaubwürdiger privater Quelle ist kaum daran zu zweifeln, daß zahlreiche Personen auf falsche Am'chuldiauilgcn hin verhaftet worden sind, Tie Ar beiterbewegung dehnt sich trotz aller Polizeimaßregeln immer weiter aus, Tie arbeitenden Klaffen werden unruhig und politische Agitatoren machen sich den günstigen Zeitpunkt zu nutze, »m ihre revolutivnäien Idee» unter den Masten zu verbreiten, Tie kürzlich in verschiedenen Teilen des Reiches vorgekomwenen Unruhen haben die Arbeiter erkennen lasten, was für eine Macht sic durch Organisation und Zusammenschluß werden könnten, und tatsächlich sind auch bereits Gerüchte im Umlauf, daß im kommen den Jahre IG Millionen Arbeiter in Süduißland auf Verab redung in den Ausstand treten werden, I» den letzten Tagen wurden zahlreiche, in Geheimdruckcreien hergeslellle Flugblätter ver breitet. in denen dieser Streik angedrvht wird, Angesichts dieser Gärung unter der Arbeiterbevolkernng muß man dem Umstande besondere Beachtung schenken, daß bei den Ortsverwaltungen und den Garnisonkviiimandanten eine starke Abneigung gegen die Heranziehung der Linieiitruppen zu Pvlizeizwecken besteht, da. wie sich mehrfach hcransgestellt hat. in solchen Fällen auf die Dis ziplin der Mannschaften kein Verlaß ist. Ans diesem Grunde wurde» während der letzten Unruhen auch ausschließlich Kosaken berangezvgen, wenn scharfe Unteldrückiingsinaßregeln gegen die Ruhestörer in Anwendung kamen, Tie Behöidcn sind sich wohl bewußt, welche unheilvollen Folgen es hoben könnie, falls die Soldaten bei dem Befehl, auf das Volk zu feuern, den Gehvria», verweigern sollten. Es ist noch i» Erinnerung, daß bei den vor- lährigei, Ruhestörungen in den Gouvernements Charkow und Pol- tawa die Infanterie dem wiederholten Befehle, >>r) die Handwerker und Landleute zu feuern, die sich zusammeilgerottet hatten, den Gehorsam verweigerte, und zwar mit der Begründung, daß sich unter der Menge Frauen befänden. Das .unterirdische Rußland", so lagt der Bericht des „Standard", nähert sich ßimnicr mehr dem Zustande eines gefährlichen Vulkans- Sollte Rußland in einen großen langwierigen Krieg verwickelt werden, so dürsten ihm furcht bare innere Zuckungen nicht erspart bleiben, Rußland hat im Innern eine Aufgabe z» erledigen, die es zwingt oder wenigstens zwingen sollte, für die nächsten Jahre alle auswärtigen Verwick lungen zu vermeiden, — Tie englische Quelle, der diele Schilde rung entstammt, malt aus sehr naheliegenden Gründen schwärzer, als es i» Wahrheit aussiebt, Türkei. Tie in Konstantinopcl eingeiroffenen Konsiliar berichte über die Ermordung RostkowSkys, sowie die Akten des Kriegsgerichts beweisen übereinstimmend, daß Konsul RoftkowSky sich keine Herausforderung oder ungebührliches Be tragen gegen den Wachtposten zu schulden kommen ließ, Bon russischer Seite wird noch verlangt, daß jene Soldaten, die nach der Ermordung des Konsuls auf den vor der Militärbäckcrci oorüverfahrenden Wagen geschossen und die Pferde des Wagens verwundet hatten, bisher aber noch nicht ermittelt worden sind, bestraft werden. Im Ä'ldiz fand ein außerordentlicher Minister rat statt, der sich mit der russischen Kundgebnng beschäftigte. 'Rach dem Ministerrate wurden dein russischen Botichatter Sinowiew und dem türkischen,Botschafter in Petersburg entsprechende Er klärungen und Versicherungen abgegeben. Von einem Diplomaten, der „mit den orientalischen Dingen aus veisönilcher Erfahrung vertrank" ist, will der „Gaulvis" Mit teilungen erhalten haben, denen folgendes zu entnehmen ist: DaS österreichilch - rilssiscbe Einvernehmen scheint mir in mitten der makcdonijchen Krise einen annsttgeil Einfluß auf den Gang der Ereignisse übe» zu sollen. Es ist nicht nur dadurch ge waltig, daß die mttwirkendcn Mächte bei der Sache am unmittel barsten beteiligt sind Es zieht einen guten Teil seiner Stärke aus dem Umstande, daß es die volle Zustimmung Englands besitzt. Es gilt sür wahrscheinlich, ja gewiß, daß Frankreich dem Ein vernehmen der drei Mächte beigetrcten ist, und daß dieses all gemeine Uebereinkonimen während der Besuche de) Königs Eduard in Part» und deS Herrn Lonbet in London zu stände kam . . . Man spricht seit einigen Tagen viel von einer zeitweiligen Occu patio», der Ge»»nden de» türkischen Reiche», die jetzt v»n dem stände verheert «reden, durch «tue der Mächte oder mehrere leiden Makedonien ist aber kein Kreta; e« m ei« wahrer Tun« ' !>. wo r» keine Spur von einheitlicher Herkunft. Sp oder etadrittichrn Forderungen albt. . . . Daun Deutschland, die Sphinx, die bt-her den Eretanis dun »ns- der- von Babel. wo r» leine Spur von einheitlicher Herkunft. Sprache. Religion oder eindeitlichrn Forderungen gibt. . . . Dann habrn wir noch Deutlchland. die Sphinx, die bisher den Ereignissen mit undurchdringlicher Miene zusah. Deutschland scheust dem öfter- reichtich-nilsilchen Uebereinkonimen nicht drigetreten zu sein, wie Frankreich und England, und doch hat e» tm Orient bedeutende Interesse». Die Eürnbahnstrrckr Saloniki-Monaftir ist in seinen Händen, und andkrerseit» weiß man au» Erfahrung, daß Deutsch land nicht die Gewohnheit hat. sich der christlichen Untertanen de» Sultans anzuuehmen. wenn seine politischen Pläne dadurch ge fährdet werden könnten. Ein Punkt ist »S aber, der un» vor allen anderen interessiert Würden die Bande, die un» an Rußland, die befreundete und verbündete 'Ration, knüpfen, tm Falle eine» Zusammenstöße» zwischen Rußland und England un» dazu ver» pstichten. gegen England, mit den, wir letzt auf dem besten Fuße sieben, Paitet zu ergreifen? Mit einem Worte, würde Frankreich seine» materiellen Beistand, den Beistand seiner Soldaten und seiner Kanonen. Rußland zu leiben haben, wenn sich au» den Ereignissen aus der Balkanhaldinsel ein engl,sch.russischer Krieg entwickelte? Diele Frage darf un-, wie ernst sie auch ist, nicht über die Maßen aufregen. sagt der .Diplomat": denn wenn auf der Balkanhaldinsel ein richtiger Krieg zwischen zwei Großmächten ansbräcbe. so würde der Brand bald ganz Europa ergreifen. Da» aber kann keine Macht wünschen, auch Deutschland nicht, denn Gott allein weiß, was daraus hervorginge. Die innere makedonische Organisation richtete an die Konsul» in Monastir ein Manifest, m welchem sie erklärt, daß sie die bulgarische Bevölkerung angesichts der zahlreict-en Mord- ialeil der türkischen Truppen und der Baschibuzucks nicht mehr zurückbatteil könne und jede Bcranlwortlichkcit für die daraus möglicherweise entstehenden Folgen ablchne, — Eine Mitteilung der Psvrte an die österreichisch-ungarische und die russische Bot- cbast besagt, daß die Komiteechess Sarafow, Sandartsky und Tschernowieif erwiesenermaßen im Bilajet Monastir weilen, Serbien. Wie i» gut unterrichteten Kreisen verlautet, sprach der Zar den Wuiffch auS. daß wenigsten- der jüngere Sohn des Königs Peter in Rußland seine militärischen Studien vollende, falls es nicht anginge. daß auch der Kronprinz nach Rußland zurückkehrr. Asien. Wie aus Shanghai verlautet, hat das Konsular- korps einstimmig beschlossen, die verhafteten chinesischen Journal, sten nicht an die chinesischen Gerichte auSzukiefern, Wiederholt,! Kunst und Wissenschaft. f Tie K önig l H ofvper gibt ..er gibt heute DonizettlS komische Oper „Marie, die Tochter des Regiments" und das Ballett ., A uf Java» Anfang halb 8 Uhr. V Ter Dresdner Orpheus iE, B> vollendete kürzlich das 69, Jahr seines Bestehens. Der Mitgliederbestand dieses ältesten nilscrer hiesigen Mannergesangvereine beläuft sich zurzeit auf 606. darunter 190 singende Mitglieder, Das wertvolle Vereins- archiv birgt nicht weniger denn 2053 Chorwerke. Infolge der Wahl des bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden .Herrn Kmif- mann Robert Boigt iKaiser Wiibelm-Platz 4s zum ersten Bod- sitzenden deS Vereins wurde Herr Polizeisekretär Ernst Knippel zu dessen Stellvertreter ernannt, während im übrigen der ge- schäftsfübreiide Ausschuß in seiner bisherigen Zusammensetzung wiederacwäblt wurde, 7 Sächsische Knnstausstellmig. <lX.) Dresden. Es liegt in der Natur der Sacke, daß von allen Städten unseres engeren Vateilandes Sachsens Residenz aus der Ansstellung am stärksten vertreten ist. Freilich das ganze .malende Dresden" hat sich nicht in den Ausstellungsräumen auf der Brühlichen Terrasse für ein paar kurze Sommermonate zusammcildringen lassen. So fehlen — um nur eins zu erwähnen — völlig die .Elbier", irne Gruppe vielversprechender jüngerer Künstler mit Bendrat. Beckert. Müller-Breslau »nd Besig an der Spitze, die man nur ungern hier vermißt, 'Reben diesem quantitativen läßt sich auch ein qualitatives Manko nicht ganz verschweigen: Einige Künstler, io ;, B-Bracht und Knebi. sind nicht gerade außerordentlich vertreten, wenigstens nicht so. wie es die Stellung erfordert, die man ihnen mit mehr oder weniger großem Recht im Kunstleben unserer Residenz bcilnißt. Erfreulicherweise sind dagegen gerade einige Maler, die iviist ihr Beites eher auswärts ausstellen, diesmal besonders voll wertig erschienen, wie z. B. Karl Bantzer, Sein großes Porträt des Königs Georg hat auch in künstlerischer Beziehung ein Anrecht, aut dem Ehrenplatz zu stehen, den es im Hauvtsaale inmitten der linken Längswand einnimmt. Das Gemälde zeigt den derzeitige» Herrscher in großer Feldmarichallsuniform, ge schmückt mit dem blauen Bande des HeinrichSordens. den MarichallSstab in der Reckten tragend, vor einem Hintergründe, in dessen glücklich behandelter Perspektive eine Säulenhalle leise angcdeutet ist. Das Bild verbindet ohne jede Pole den Ausdruck äiißerer Repräsentation und königlicher Würde aus- Glücklichste mit persönlicher Individualität der Charakteristik, die sowohl in der ungezwungenen Haltung, wie in den schlicht-natürlichen Zügen, die vor allen, in sprechendster Aeknlichkeit wiedrrgegeben sind, vollendet zum Ausdruck gebracht ist. Äon einer anderen und beinahe über raschend neuen Seite lernt man Bantzer diesmal auch in seiner großen Abendlandichast .Friihlinasstimmuna" kenne». War man von dem Künstler bisher fast auf jeder Ausstellung Bilder aus dem hessischen Volksleben z» sehen gewohnt, prächtige Arbeiten, die ihm erst in dieicm Jahre in der .Großen Berliner" die große Medaille cingebracht. so führt er uns mit diesem Werke in den ruhige» Nalursrieden einer weiten, brettstächigen Landschaft, dir an so manches Bild der Karlsruher Meister erinnert und es auch getrost mit den besten ihrer Schöpfungen alifnehmen kann, — Nicht auf der gleiche» Höhe zeigt sich diesmal Gotthard Knekl. von dem man auf einer „Sächsischen Kunstansstellung" zum mindesten eine größere Schöpfung aus der jüngsten Zeit seines überaus reiche» Schaffens gern gewhen hätte, die ein erschöpfendes Bild seiner be sonderen Malweiiezu geben imstandewäre. Der Künstler, derallerdings Inder Städte-Ausstellung mit zwei riesigen Leinwänden vertreten ist, hat sür die Ausstellung aus der Terrasse nur Kleinigkeiten gesandt, mehrere Straßenbilder und Interieurs in Oel. Gouache und Pastell, die an Intimität und Treffsicherheit In der Wiedergabe des SliinmungSgchaites. sowie in der virtuosen Behandlung seiner farbigen Effekte zwar vortrefflich sind, aber einen besonderen künst lerischen Fortschritt nach irgend einer Seite hin nicht bedeuten. Als sehr aparte Impressionen haben der Blick über den in trüber Moraenstimmulig dalicgenden, von zahlreichen Damvsjvllen beleb ten Hamburger Hasen und das in Pastell anSgesührte Interieur mit der prächtigen von Alter und Rauch gebräunten Balkendecke zu gelten; sie sind jedenfalls diesmal wenigstens malerisch die be deittcndslcn künstlerischen Leistungen deS .pereniercndeir Aus- stklliingsvräsidcnten". der hoffentlich tm nächsten Jahre. daS ihn wieder als Alleinherrscher an der Stübelallee sieht, zeigen wird, was er kann. Auch die sogenannte Knehl-Schule, aus der die besagten „Elbier" als die stärksten Talente siegreich hervorgegangen sind, und an« der sich augenblicklich der reichste Nachwuchs unter den jüngeren sächsischen Maiern rekrutiert, könnte beträchtlicher ver treten sein. Zum Glück ist das Wenige, was man hier sieht, recht respektabel. So erinnert Edmund Korners Dächeibild.Ueber der Stadt", das der Künstler durch ein aus dem Anßengang strickendes Mädchen lehr lebendig gemacht hat. an manch' gutes Stück seines slüheren Ctudiengenossen Bendrat : auch das ost- friesische Interieur mit der Kartoffelschäler!,, darf sich sehen lasten, desgleichen das Emdener Motiv, wenn auch die umständliche rechten Seitcnkabinett hängende Zeichnung eine» friesischen Hasen- isreuoiakets ' guais ob ihrer frischen Farbenfreuoiakeit keinesfalls überleben werden. Als ein vielversprechendes Talent auf dem speziellen Gebiete der Mnrinemalerei präsentiert sich iodann Eduard Krause-Wichmann. ebenfalls ein Kuehl-Schüler. der schon mehrfach, u, a. mit einigen feinen graphischen Blättern aus dem Danziaer Hafen, von sich reden gemacht hat. Er ist aus der Terrasse nur einem „Hcrbstmorgen ans der Ostsee" vertreten, der . ,,, „ff !. , , namentlich das kalte weiße Licht des Frühnebels in vorzüglichster Weise wiedcraibt — An die Arbeiten der Kuehlgruppe sollen deS weiteren die Werke Eugen Brachts und seiner Schüler an- geschlosten werde». Leider ist der Meister selbst, dessen Berufung an nnsere Akademie einen wichtigen Aufschwung für unsere Land- ichaftSmalerei bedeutet, nur mit einer Schöpfung vertreten, dem „Tau frischen Morgen im Gebirgstal", einem Werk, das ihn überdies nicht hervorragend charakteristisch und aut repräsentiert. Ueber dem ganzen Bilde mit seinen düsteren Nndelholzgruppen, die sich scharf und bestimmt von dem lichtblauen Himmel adhÄen. wLhrend wi> gefügige FelSblvckr den Wlrlenraud umsäumen, liegt ein de» Landschaften Bracht« sonst ftemder, trockener Ton. der der über- zeugenden Wirkung de« Naturau»schniitrS nicht unbeträchtlich Abbruch tut. Recht annehmbare L " " veiwandten Bildner der Landschaft! unter denen sich mehr als ein vielverip gesprochen koloristischer Begabung befindet, f Der in Dresden lebenden Witwe de chüler geliefert, lent von au». -5, cs Dichter» Herma»» ihre» am Sb. tönigl, Akademie der Künste in Berlin, dem Verein Berliner iünstlcr, der Norwegischen Künstlerschaft, dem schwedisch- orwegischen Gesandten Grafen Taube usw. Nach der Ein- in idealer Konkurrenz mit der Blutschand Kunibert Neu mann wurde au» Anlaß ih bevorstehenden 90, Geburtstage» eine Ehrengabe au» ... "" reschen-Zweig-Schillerstiftung verliehen. f Herr Albert Paulig, bisher Mitglied de» Residenz- thraters. ist al» Bonvivant an da» Mrtropoltheater »u Berit» engagiert worden. s Die Ueberfühnmg der Leiche des Landschaftsmalers Prof- Hans Gude nach dem Krematorium in Hamburg erfolgte vor- gestern nachmittag. Vorher ging im Trauechause eine kurze Feier im engsten Familienkreise. Unter den zahlreichen Kranz- penden, die am Sarge niedergrlegt wurden, befanden sich auch olche vom Kronprinz Gustav von Schweden und Gemahlin. der rönigl. Akademie der Künste in Berlin, dem Verein Berliner Künsff " " " ' ' norm... äscherung der Urne nc ' werden, . . .. .. ^ nahezu 25 Jahre als ein gefeiertes Mitglied anaehört hat, wird demnächst eine besondere Trauerfeier sür den Künstler veranstalte», »s Kriminalistisches i in .Ring deS Nibelungen", Bei dem Zusammentreffen eines neuen Stückes vvn Paul Luida» im Münchener Residenzlkeater idas Schauspiel „Die Erste"! und der Aufführung des Nibelungenringes im Prinz-Regenten- Theater erinnert die Münchener „Mg, Zig," an einen alten Sck>erz Lindaus über die Wagnerisäieil Nibelungen, der daraus aufmerk sam macht, daß die Dichtung so ziemlich gegen alle Gebote unseres Strafgesetzes verstoße. Bon der gelinden Ueberschreitung geae» das Potizeigeictz b>8 -um schweren Verbrechen — „Der Ring oes Nibelungen" faßt alles in sich! Man könnte gleich mit dem Baden am unerlaubten Orte l„RheingoId", erste Szene! beginnen und über die groben Injurien izwischen Alberich und dem Rhein- goldmädchen! zu dem Raube ldes Goldes! übergehen. In der Walküre" bietet sich uns der interessanteste Fall des Ehebruchs lde iSiegmund und Sieglinde!, und des .. ohne Jagdschein!, Mord und Todschlag lMime durch Siegfried!, Kon kubinat iBrünnhildc und Siegfried!; in der „Götterdämmerung" Ehebruch in idealer Konkurrenz mit Bigamie lSiegfrred, Gudrun und Brünichilde!, Meineid ^Siegfrieds oder Brünnhildensl. un befugte Ausübung der ärztlichen Praxis und Verkauf von Ge heimmitteln lGudrun!. Mord (Siegfried durch Hagen! und Brand- siittung ldie Halle der Gibichuira.cn durch Brünnbildei, Das läßt sicy natürlich noch weiter aussühren, — mag sich «in Jurist daran ergötzen," ch Ausruf an die deutschen Dramatiker, Nachdem die Aufführungen im Äergtheater bei Thale am Harz die tiefe Wirkung des Theaters unter src'em Himmel bewiesen haben, ladet der Vorstand deS Bergthcaters die deutschen Dramatiker zur Einreichung geeigneter Werke ein. Alle Gattungen des tragischen wie des komischen Schauspiels sind zulässig. Die Form soll eine möglichst reiche sein sVers oder Prosa, Mannigfaltigkeit der Rhythmen, Ehorgcsnng. Tanz!, Den Schauplatz bietet teils die offene Bühne, als Park, Garten oder Hof, teils sür Innen- szenen das Bühnenhaus, so daß die Zahl der Verwandlungen unbeschränkt bleibt. Wald und Fels sind von der Natur ge geben. An Stelle der Zwischenakte, die für die Eigenart des Landfchasistheaters nicht Passen, kann Musik treten. Jedes Werk sollte ohne Pause spielen; eine Spieldauer von V/u Stunden darf nicht überschritten werden. Die Verfasser der angenommenen Werke erhalten die übliche Tantieme. Letzter Einsendungstcrmiir für die Handschriften ist der 1, Februar 1901: Adresse: Vorstand des Harzer Äergtheaters in Weimar. Die Entscheidung erfolgt bis 1. Juni 1901, ch Im „Nedcrlandsche Spectator" erläßt Dr, Hofstede de Garot einen Au fr uff um den auf den 15, Juli 1906 fallen den dreihundertjährigen Geburtstag Rembrandts würdig zu begehen. An ein Denkmal ist nicht zu denken, da Amsterdam seit 1852 bereits ein solches besitzt, eme große Ausstellung seiner Kunstwerke hat nach dem glänzenden Ergebnis der Ausstellung des Jahres 1898 keinen Sinn mehr, und auch der Vorschlag, alle in den Niederlanden noch vorhandenen Rembrandts - es sind deren nur 29, während England 131, Deutschland 111. Frank- reich 81. die Eremitage in St, Petersburg 40, die Bereinigten Staaten von Amerika und Kanada bereits 48 besitzen — in einem entsprechenden „Rcmbrandt-Hans" unterzubringen, ist nicht aus führbar. da außer dem Staat und der Stadt Amsterdam sich nldigung »er st ü milchen . .. , Bevölkerung zn- gänalich gemacht werden muß, da bis jetzt — es ist beinahe un- Aauolich, aber wahr — keine einzige Lebensbeschreibung Rembrandts in holländischer Sprache existiert, f König Eduard hat seine Vorliebe für die Operette neuerdings dadurch bekundet, daß er einer Vorstellung der .Fledermaus" im Theater zu Marienbad «uiwohntc. In des Königs Begleitung befanden sich Counteß of Romncy, Miß Arthur James. Miß Agnes Kehser und zwei Herren seines Gefolges. Wetterbericht des Kal. Sächs. Mrteorolog. Institute in Ehemnt» vom 21. August 8 Uhr morgens (Temperatur nach Celsius). Wetterlage in Europa am 21. August 8 Ubr früh: er«««»«. R»„« »ichtun» j u. Stark« , «etter de« winde« ^ «lotton». Siam, <-Z «ichtun, u, Siitrte de« Linde« wett«, Stornow, INacklod LzrilNanZd Heinirnnd, Lkiidetnt» Ltoclholin Nopenhag, Memel Lwinem.I Liegen S,I» Hamdg, l! «g ltlerv leicht!bedeck, bNV Ichwnch heiler kiNojchwach ivolNg 80 mäßig bedeckl SUN >w°lki, 8 leicht bedeckt 8 stark Regen 8 schwach haldbed 8 stark bedeckl 380 schwach Regen 8,V ftllrni, bedecki 88>V stark Regen >Ib! g Lest Sri! ider Münster t eierst» Iiorl»riih« rank!. M, »e» « ari» IS »Huchen 8 Ram 7«sjrvkire ft-> bZ,k>'iV mW, bi 8,v leichttb,deckt »88V star! Regen V8V mäh iheuer 8 mäßig woUenI 8 schwachlwolkia 8 V mäßig «»ist, 8 letchtjwoUtg lk Njwalkenl orro l walten! 88iV schwach^,gen rqi 1>«!» , 4-1» - I« - Ri,pi «3 OHO l wollenl I-Ist!- Id! I tlhemni, 7 b« 88rVschwach'Re„n 717 S Ein Minimum unter 7«st Mm, am Skagerrak ruft m Nordiv-st-Deutsch. land starke bis ittinniiche Südivcllwlnde hervor, hob« Druck huricht nur noch im Sudoften de« Erdteils. Die Temperatur bat mied« etwas ,u- aenommcn. liegt ab« nur in Süddeutschland üb« den Normalwcrlen Das Wetter ist trüb, auch treten in Norv- und Mittel-Europa vielsach Regensüll« am. Prognose sür den 22. August, Wetter: Unstchei, Teuiperatur: Normal. Windursprung: Südwrst. Barometer: Mittel, Witterung in Sachsen am 20. August. Statt»» reuip. «tn» «t«üm See- Höhe rem». Dre«den W «äugen Zittau Chemnitz IS.r ib.ä l«ä l«,8 l«st las v r tV8iV s rv r rv r 8V « 7V8V s Frei»«, «chaeeteri Elster »llendera Reitzenhain stichlelderg «In» t» » 88V » vr r so nnv 7, .7 7 V 7 j «v VN« «t 77 Der 20, war tn den köderen Lagen wiederum von wiederum von -eiüvei! Regensällen begleitet, auch verltrs derselbe noch immer kühtt Di« Minima en du Temperatur gingen dt» k Sr. l — >. ch '' tetberg» herab, die Maxima «mtch ten nur so g>r. (Trevden. Leipzig), die Mittelwerte warm bt« « Sr. unlernormal. Di« Windrichtung schwankte unr Westen. Dresden, 2l. August. Barometer von Optiker Eduard Wiegand (vorm. Osk, BöioN». Wallstraße 2. AdmdS tt Ubr 7stt sagen, Tberinometrogravb nach Eelflu«. Temp Wärme, niedrigste l« Sr. Würm«. Bonnittag 5 aufhetternd, Westwind. Waflerft«nd der Elbe und Moldau. Budweis Prag Pardubitz Melnik Leitmeritz Dresden 20, August -i- 21, August -s- Wasserwiirme der Elbe am 21. August: 18 Grad 6. inner crouaro Lviegmw Ubr : 7stt Millimeter. « ae- nperatlir: höchst« 2» Er, Regen, daun im«« mehr 18 -4-40 4- 76 ch 30 ch 1« - 110 54 ff- 49 -j- 88 ch 22 ch 15 - 99
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