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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030821015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903082101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903082101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-21
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
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-8'° keit in den Grundfragen anbahneu könne» und dis empflndilchen Gegensätze. dis auf diesem Gebiete nicht nur zwiiche» de» ein zelnen Bundesstaaten, sondern sogar zwisckw» P reu gliche» Pro vinzen besienen, Überdrücken Heise» Sie konnte also der großen ..Schulreform", die. wie Kundtne zugebeii. noch In de» Kinder schuhen steckl eine Wegweijerin und wichtige -stütze werde», lsebrigens erscheint Kieken mit seinem Vorschläge zur nuten stunde uui den. Plane: in St LoniS wird, ivie^schon aus mehrere» ausländischen 'Ausstelliingc», das deutsche Schnlwese» in ehren- vollncr Weise »ind sicher wieder mit nchlungsivertein Material vertrete» sein, soll, trank .siehe», diese Sammlung prächtiger Hilfsmittel nur Sem Auslände Nutzen bringen, um dann nach der Rächend»»» ins Vaterland nach allen Himuiels lichtungcn zerstreut zu werden, ohne dem deutschen Tchulmanne auch nur irgendwie zu nutze»? Der Schreiber dieser Keilen mochte aber seinerseits nicht verfehlen, ans die ganz her vorragend auSgeslatteien 'Abteilungen der „dresdner Städte rin sn e ll u n g " aufmerkiam zu uiachen, Ivo er mit größtem '.'lnieil die neuesten Errungenschaften der Schultechnik bewundert Hai 'Aber eS ivar in der Hast und Eile eines 'AuSstellnngS- be'ucheS nur eine 'Anregung: zur nutzbringenden Vertiefung ge bart daS ruhige Diircharbetten deS Stoffes in einer ucl >»»- eingerichteten Sammlung. Mögen die deutichcn Schnlausstel- luugen in st. Loms und Dresden den in Krage kommenden Be neiden die Kicbeiiiche Forderung enies ..Deutichen Reichsschul, inuieums" dringend ans Heit legen: die Anfänge sind nicht erst zu uiachen, sie sind da. man braucht nur znzugreisen!" Der grostvolnische Agitator und ReichStagSabgeordnete Kvr > a n t u bat snh von dem Korrespondenten des Petersburger „Krnj" interviewen lassen und sich dabei anscheinend eifrig bemüht, der Welt, und vor allem dem Zentrum Sand in die 'Augen zu streuen so nieinte er. eine Versöhnung der Großvole» mit dem Zentrum wäre nicht anSgeichlossen: wenn letzteres de» ersteren ein oder zwei Mandate abgäve. würde eS in den anderen Kreiien dafür gewist von den Pole» nnkerstützt werden. Es ist nicht aus geschlossen. bat; diejenige Zenlrnmsgrupve. die sich n», die „Köln. Volkstzg." schart, den Vorschlag ernst nimmt. Niemand würde sich über solchen ..'Aufsitzer" aber mehr freuen als gerade Konantii, der natürlich die Unterredung mit dem russischen Publiiistcn auch be nutzte. um die Go,noslonzak Partei als sicherstes Bollwerk gegen die Sozialdemokratie zu bezeichnen. Man darf, von den spezisiich- volnischeii Programmpunkte» abgesehen, füglich fragen, worin sich denn eigentlich noch der rote llinstnrz von dem polnischen unter scheidet. Unter KorfanlvS und der anderen jungen Einfluß hat sich daS radikal polnische Programm dem sozialistischen immer mehr genähert, und andererseits trägt die Sozialdemokratie ei» polnisch-patriotisches Mäntelchen. senil Korfanl» dann weiter in der Unterredung der .Hoffnung 'Ansdruck gab. das; er nach lieber windnng gewiffer Schwierigkeiten 'Aenderung der JraktionS- sgtzunge» usw.) in die volnischeReichStagssraktion weide nnfgenoni- ine» werden, so ist daS ebenso wenig neu, wie die weitere Ver sicherung. dass lO junge katlwlsiche Geistliche mit ihre» Sympathien ans «eiten der radikalen Poienpartei stehen. Das Gleiche gilt von der 'Ankündigung, da» die polnische Reichstagsiraktion im Reichs löge sich nur mit polnischen 'Angelegenheiten befgiien werde. Mau laiie sich durch derartige Mätzchen in Dbei'chlesien nicht ein- schlasern. vielmehr sollte man auch ans deutscher Seite sehr eifrig »nd uunnsiend eine 'Agitation bis in die kleinsten Kreise entfalten, lonst bleibt eines DageS der Erfolg den Gegnern des Deutschtums! Wie leichtfertig rsi Streiks inszeniert werden, ergibt der Gesisiä'tsberichk des Lokaivereins Berliner Kimmerer, der in einer Versammlung in diesen Tagen erstattet wurde. Der Vorsitzende suhlte auS. das; die Berliner Kunmercr verhällnisniäßig stark für die streikkoilen anderer Gewerkschaften herangezoge» «eien: manche Srgansiatioiien «eien in den streik getreten, ohne auch nur für achi Tage die Mittel dazu zu 'naben, sie «venöeren sich sofort an die größeren Gewerk'chatteu die daun iiir ihre Kosten aufkcminelr mutzten. Die Berliner Kimmerer haben in e>nem verhältnismäßig geringen Keiiranm für eigene Streiks 19000 9Nk. und für Streiks anderer Berufe etwa 20 000 Mk. aufgebracht: das müsse anders werden, jo könne es nicht weiter gehe». schone Proben von dem sozialen Geilt, der die sozial - d e m o kra t i i ch c n 'A r b e i t g c b c r beherrscht, liefert ein Bericht ini „Vorwärts" über eine Versammlung von Venvallung-dbeaniten der Krankenkassen in Berlin. Tie Vorstände der Kassen bestehen satt durchweg aus Sozialdemokraten. Schon früher war bekannt aeworden. daß im Vorstände der Krankenkasse der Berliner Tischlcrinnnng Kassenbeamten gekündigt wurde, weil sie sich »ich! eifrig genug an der völkischen 'Agitation im sozialdemokratischen Partciinteresse beteiligten Kn der letzten Versammlung der Bcr- waltnngSbeamlen der Berliner Krankenkasi'cn wurde nun nach dem „Vorwärts" in sehr erregter Debatte ..testgeilellt, daß, nachdem die von den Delegierten der Innungs-Krankenkasse der Tilchler gemaß- regelten Beamten am I. Juli entlassen und die an deien Stelle aus den Reibe«! der Delegierten gewählten Herren in die Knssen- verwaltiing eingctrelen seien, soiort noch ein Beamter mehr habe eingestellt werden müssen, woraus, da eine Vermehrung der Kasicngeschäste in dieser Keit nicht eingetreten ist. der Schluß ge zogen wurde, daß diese Beamten ihrer Ausgabe nicht gewachsen seien und daß infolgedessen wohl noch weitere Arbeitskräfte ein gestellt werden müßten. Es wurde ausgesührt. daß fast sämtliche von diesen Herren ausgeführten Arbeiten in Rückstand gekommen und sehlerha't erledigt «eien". Hieraus wurde das 'Verhalten des Vorstandes der 'DrtSkrankenkasse der Schneider gegenühec den Beamten einer herben Kritik unterzogen. „Es wurde nachgcwiesen. daß dieser Borstand in der letzten Zeit «ait Sitzung für Sitzung »ch mit weiter nichts zu beschäftigen belicht, als Schuhriegelelen der Beamten einzusädeln und aüsznlüftcln. ans welche Art und Weile man wohl dem einen oder anderen Beamten Fehler nach- zniveisen vermöge, die eine Kündigung ermögliche» und rccht- «ertigen. Tie Wahrnehmung der Interessen der Mitglieder scheine 'Nebensache zu sein. Dieselben würden, wie in einem vorgctrage- »en Vomaiidsprotokoll recht drastisch zum AnSdrnck gebracht wurde, io nebenbei nach Schluß der Sitzung erledigt. So habe der 'Vorstand zwei Beamte, die infvlge Krankheit erwerbsunfähig ge wesen seien, nach ihrer Genciling den einen, der l«) bis 12 Kahre ii» Bureau beichäfligt gewesen sei. dem Anßcndicnft und den andere», der jahrelang im Außendienst tätig gewesen sei, den, Bureaudienst zugewiesen. Nach den begleitende» Umstünden sei dies als eine Art Maßregelung emvfnnden worden; jedoch habe man später die Betreffenden ihre früheren Tlenste weiter verrichte» lassen 'Aus ein Gesuch der Beamten um 'Ahfchasiuiig geinndheitS- schädlicher Zustände lslarke Zugluft im Bureau) sei Vvm Vorstände erwidert worden, wer annehme, hierdurch an seiner Gesundheit Schaden zu nehmen, dem stehe frei, zu gehen." Ungarn. Eine scharfe Verurteilung des modernen Parlamentarismus, wie er namentlich in Ungar» wuchert, billigt das durchaus liberale und magharisch gesinnte ..'Nene Pcsler Journal". Es beklagt, datz der parlamentarische Unter suchungsausschuß so viel Schmutz zu Tage gefordert hat. daß die Parteien im Wettstreit bemüht waren, einander mit Schmutz zu I cwerfen »nd daß beiden Parteien diese 'Absicht über die Maße» gelungen sei. „Vom Parlament ans wälzt sich die Schmiitzslut über unser öffentliches Leben. von dorther wird unser guter Ruf untergraben, von dorther kommt alles Uebel. Wahrlich, es ist höchste Zeit, mit unterem Parlamentarismus strenge ins Gericht zu gehen, wobei wir aber sofort Hinzufuge», das; wir nicht de» Parla mentarismus als solchen, sondern nur unteren Parlameiitarisniils anklagen. DaS allergrößte Uebel desselben ist die Hypertrophie des Parlamentarismus. Mitglied des Parlaments zu lein. daS ist bei uns nicht nur der höchste Ehrgeiz, sondern auch das höchste Gut Tenn damit erhält inan iofoit Vas höchttc denkbare Ausmaß an Rechten »nd gar keinerlei Pflichten. Wer anßerbalb des Parlaments steht, ist verschollen und verloren, wer drin ist. dem gehört ganz Ungar». Draußen mag man die gewöhnlichste Null gewesen sein, im Parlament wird man sofort zu einem Zähler. Der Titel.Herr Abgeordneter" wäscht alle Vergangenheit fort, öfsnci alle Türen und Tore, verleiht sofort Qualität. Mit dieser Bnpcrtrovhic des Parlamentariertums geht naturgemäß Hand i» Hand die Blutarmut des Parlaments selbst. Indem die Parla mentarier nur um ihre eigene, persönliche Macht besorgt sind, ver zetteln sie die Macht des Parlaments. Kaum gibt eS ein ohn mächtigeres Parlament als das unsrigc. Tie Parteien sind ver knöchert. Sie haben entweder gar keine Prinzipien oder nur Steckcnpserdprinzipien. nichts, dos Partei, für die Geltendma „ . „ ist auch unser Parlament keine ernste Arbeitsstätte, sondern nur ein Theater, in dem die Komödianten und jene, die sichS leisten können, die besten Plätze haben. Demenlsvrechend wirbt man bei unS zu Lande auch nicht mit Arbeit und Leistungen um die Mit gliedschaft ini Parlament, sondern mit ererbtem Einfluß. Geld oder einem frischen Maulwerk." oben entweder gar reine 'L'ttnzipicn ooer nur Vien. Die persönliche Ueberzeugung gilt gar eigcsügc alles, weil dasselbe der beite Rahmen achung der persönlichen Interessen ist. Deshalb ... Staben, Professor an der Universität Kopenhagen, den russischen Iustizminister Mukowjew und Dr. E. Lardy. de« schivetzerischeu Gesandten in Paris, sämtlich Mit- glieder des ständigen Inter-nationalen Schiedsgerichtshofes. Der Schiedsspruch soll innerhalb sechs Monaten nach der ersten Zu- sainmcnkuiist des Schiedsgerichts gefällt werden, die am 1. Septem ber itattsinde» wird. Däuemark. Bei einem Festmahl anläßlich des Dänischen Handelstaaeü brachte EtatSrat Adolph ein Hoch auf den Deutschen Kaiser auS In einer Begrüßungsansprache an die Hamburger Vertreter sagte Schovelt»: Nach der ritterlichen Huldigung, die der Deutsche Kaiser unierem greisem Könige dar- gebracht hat, nach alle dem, ivas hier beute geschehen ist. werden wir dennoch nicht vergessen, daß viele bedeutsame Fragen die Völker von einander trennen, und daß der Weg zum Endziele einer brüderlichen Vereinigung sehr weit ist. aber die Richtung, die mir cinschlagen müsse», uni diesen Weg zu wandern, hoffen wir doch hier gesunden zu haben. Amerika. Die von dem Handelskam mcrkongreß in M ontrcal beratene Resolution aus Empfehlung einer Handels- Politik, die »ui wechseiseiti»ein 'Nutzen der einzelne» Teile des britischen Reiches gegründet sei, und »ns Einsetzung einer be sonderen Kommission, die die Ausdehnung der Handelsbeziehungen der einzelne» Telle des Reiches »nd die Erleichterung des Handels verkehrs mit dem Auslände erwägen soll, stellt einen Kompromiß- beschliltz dar. den eine Spezialkommission gefaßt hatte, die mit der Prüfung der verschiedenen auf dem Kongresse über diese Frage eiiigel)'. achten Resolutionen beanstragt war. lieber die Resolution c'ltypaiiii sich eine lange Debatte, und bei ihrer Fortführung stellte sich heraus, daß die Delegierten aus Manchester dem Komproiniß nicht zustimmten, da sie einen Zusatz wünschten, wonach auf die finanziellen und industriellen Bedürfnisse der einzelnen Teile des britischen Reiches gebührende Rücksicht genommen und eine Ver letzung dieser Interessen vermiede» werden solle, während es in der Kompromißsaffuttg lediglich hieß, daß aus die finanziellen Ve- dürfitzssc der einzelnen Teile des Reiches gebührende Rücksicht genommen werden «olle. Ter Antragsteller erklärte, die Canadier »eien bereits aus dein Wege des Kompromisses so weit gegangen, als sie nur konnten, und nachdem die Kommission nochmals zu- sammengc'Ireten war. erklärte der Führer der ranadischen Dele gierten. sie lehnten es rundweg ab, auch nur ein Wort der Koni- promitzfassuna abzuänder». Einer der Delegierten aus Manchester kündigte darauf an, daß er beabsichtigte, die beantragten Ab- anderungen in Form eines 'Amendements vorzuschlagen. Im Laufe der Debatte erklärte der Vertreter der Handelskammer von Plymouth, diese Handelskammer sei gegen eine Besteuerung der Lebensmittel und der Rohstoffe und sie sei dagegen, daß die 1 I Millionen Engländer zu gnnsten von 10 Millionen in den Kolonien mit Abgaben belastet würden. Die Debatte über die Resolution wurde noch nicht zu Ende geführt und die Fortsetzung wiederum vertagt, um die Kommission in den Stand zu setzen, die ntslandene» Meinungsverschiedenheiten auszugleichen. Aus Newyork meldet die „Kntcrn. Korr": Die hiesigen 'Blatter bringen länaere Berichte aus Rom, wonach die amerika nischen Kardinale mährend der Kongregalionen mit großem Nach- druck eine Dezentralisation in der Benvaltung der Kirche gefor dert hätten. Sie hätten es für notwendig erklärt, einerjeitsden einzelnen waten oder Swalengruvpen Amerikas eine größere Selbständig, keit einzuräiimen und andererseits für den ganzen amerikanischen Weltteil eine cigene Karvinalskongregation zu schaffen. Afrika. Der Plan der Gründung einer Universität in Transvaal, der zuerst anläßlich der Reise EhamberlainS durch die ..neue» Kvlvnien" anstauchte und in dem Kvlvnial- miiiister einen warmen Befürworter fand, dürste demnächst verwirklicht werden. Tie Kvmmissivn zur Vorbereitung eines ivlche» Unternehmens bat ihre Arbeiten beendet und die Resultate in einem ausführlichen Berichte niederaelegt. Es wird darin die Erwerbung deS nötigen Grund und Bodens aus englischen Staatsmitteln vorge!chlage». wobei allerdings noch zu ergänze» ist, ob die Gelder von der Administration der neuen Provinzen oder von der Regierung des Mutterlandes kommen iolle». K» dem Lehrplan der zu gründende» Universität soll natürlich die technische Erziehung vor allem einen hervorragenden Platz eti»icl»nen. und man veopricht sich von diesem Arrangement außerordentlich viel, wenn man sich anch ganz klar darüber ist. daß die Früchte der Tätigkeit der nene» Lehranstalt erst nach vielen Jahre» geerntet werden können Die Kommission legt in ihrem Berichte ganz besonders Wert darauf, daß die Universität so ge legen lein soll, daß sie von den Städten Iobannisburg und Pretoria, sowie von dem Randgebiet aus leicht erreichbar ist. Kunst und Wissenschaft. ß Im Königl Hajo per» ha nie gelangt heute i« Uhrs LortzingS „Zar und Zimmer mann" zur Aufführung. ff EenIral - Theäter Heute wird zum 21. Male „D i e Liebesschaukcl" wiederholt. Am 23. d Pi. finden die beiden letzten Sonntags-Vorstellungen statt, da am 25. d. M. die Sommerspielzeit mit'der 25. Aufführung von „Die Liebesschaukcl" geschlossen wird. ff König! K up se r st i ch k a b i ne t t. Znm dritten Male binnen kurzer Frist nehmen Steindrucke und Radierungen des ver storbenen Weimaraners Freiherr» Ludwig v Gleichen-Rußwurm den führenden Platz in der Ausstellung der Neuerwerbungen ein. Anch sie gehören, gleich ihren Vorgängern im April n»d Mai d I zu den Bestanden der hochherzigen Znwendnng der Frau Professor Jrcnzcl in Berlin und zeigen gleich jene» Motive mittel deutscher, besonders thüringischer und fränkischer Landschaften. Ucberrasche» die Radierungen sehr oft durch eine kraftvoll-markige Behandlung, die die Einzesheiten der Bilder geradezu plastisch vor Auge» treten läßt, io fcsieln die Steindrucke nicht selten durch eine harmonische Weichheit des Tones: diese gewinnen übrigens um io mehr an Interesse, als einige von ihnen diesmal in zweifacher Ausführung, in einfacher Schwarz-Weiß-Manicr und in farbigem Truck, letzterer in vointiUistisch-imprrssiontstlicher Technik auS- geiiihrt, vorhanden sind und praktische Vergleiche hinsichtlich der Wirksamkeit der beiden Verfahren ermöglichen. Gleich beachtens wert sind die drei größeren Steinzeichnungcn von Emil Lngo. einem ebeniallS bereits verstorbenen Schüler von Schirmer und dem älteren Preller, die in Komposition und der figürlichen Behand lung sich den beiten Arbeiten von Hans Thoma a» die Seile stellen, wenn sie diesen anch. gleich wie Albert Längs Stadtbild von Rothenburg an der Tauber, an Energie der Linienführung und Stilisierung des SuietS nicht gleichkommen. Dir farbigen Abcndbilder des Karlsruher Gustav .Koinpmann werden den meisten Besuchern des Kabinetts sclw» aus de» Auslagen unserer Knnsthandlnngen bekannt sei». Weniger dürste das von Ludwig v. Hvfmaniis reizender Frühlingsallegorie gelte», die uns manche Eztravaganzcn des Künstlers auf seinen Bildern aus der letzte» Zeit bedauern läßt. Auch Engen Bracht ist diesmal erfreulicher weise unter den Graphiker» mit einigen Arbeiten erschienen, die an bildmäßiger Wirkung »nd Bestimmtheit des künstlerischen Stlmmniigsgehaltes nichts zu wünschen übrig lasse». An seinen Blättern können wir übrigens, ganz wie bei denen von Gleicheil-Rußivurm, verschiedenartige technische Ausführungen der selben Sniets studieren. An Lithographien sind weiter noch Otto Äreinerö Titelkopf zur .'Neuen Welt" und die in Tvndrnck aus- geführtr Einladungskarte zur Münchner Löfstzseier vvn 169i zu er wähnen, sowie „last not least" Felicicn Nops' in größerem Formate entworfenes Ncuiahrswniychblatt. das den großen Satiriker und Karrikatnristen aus der Zeit seiner Mitarbeiterschaft am .Uylenspiegel" in, Krei'e seiner grotesk wiedergegebenen künst lerischen und literarische» Zeitgenossen zeigt. Auch Emil Lrliks Einladungskarte zu einer Kollektiv-Ausstellung in Emil Richters Kunstsalon (Dresden) wäre hier »och als Lithographie z» nennen, während das darüberhängcnde Ezliliris mit der Radiernadel auS- gesührt ist. — An Radierungen sehen wir des weiteren eiste gut gestellte und ausdrucksvoll wirdcrgegebene .Schiffergriipve am User" von Fritz Boehle, ei» gut getroffenes Lisztvorträt von Paul v. Jonkowsky und mehrere Blätter des Grafen Leopold von Kalk reuth, die ländliche Figuren, eine 'Felscnburg am Wasser und einige fei» aiisgcsnhrte Erlibris zeige». In diesem Genre sind auch die Karlsruher Franz Hein und Wilhelm Steinhaufen ver treten. dessen Blatt für Dresden Heuer eine gewisse Aktualität ist, als es, z» Karl Budde» Richlersannnlnng gehörend, den Kopf des Lvschwitzer Meister» im Mittelfeld und auf der unteren Randleiste das Porträt seine» grundlegenden Biographen Ioh. Friedr. Hoff recht geschickt verwendet. — Für die Sammlnng moderner Hand- zetchnunaen unser«« Könkgk. Kabinett« sind diesmal ebenfalls elnl-e schöne Bereicherungen freudig zu notieren ^ Hir^, l die Landschaften de« älteren Grafe« Stanislaus vo» Kalk- «. de« ersten Letter« der Weimarischrn Kunstlchule und Lehrers Freiherrn v. Gleichen-Rußwurm. die als Geschenk von des lordenen Tochter, der Gräfin Helene Bork von Waneuburg. d«n Kal - - - mlt äutz höhten alpinen BlkiMstzetchnungen ll».,... ......... wölken" hervoraehoden werden. Ihnen folgen in gleicher Zahl die Aguarellr de« früheren Direktor« der Königl. Knpferslichlammlung. Ludwig Grüner, mit spanischen, deutschen, englischen und hollSa bischen Landschaften, deren Farbenvortrag ein seine« Verständnis für malerische Wirkungen und einen geläuterte» Geschmack verrate». Bon Ernst Rletschel, der weiteren Kreisen nur als Bildhauer be kannt ist. sieht man dann noch eine Bleistiftzeichnung im Stile Ludwig Richters. Auch die treffliche Künstterphoivgraphie der .Badenden Mädchen" a,t« Hugo Ersurthö Atelier «Dresden) soll nicht unerwähnt bleiben, wenn sie auch aus der Reihe der sonst an dieser Stelle gebotenen Blätter etwa« heranssällt — Von dem Inhalt der Schaukästen verdient für diesmal dir Publikation der Fieiherrl. Bruckenthallche» Gemäldegalerie al« in jeder Hinsicht bedeutende Veröffentlichung besonder« nachdrückliche Hervorhebung s Sächsisch« Kunstausstellung auf der Brühl- schenTerraj > e. Je mehr mit dem Monat September die Zeit des Richier-Iubilaums heranrückt, um so mehr wird die Ludwig tu g Kaus gehönn «r leer werde». Wer alle die Richteriana in Ruhe und Muße ge- nießen will, sollte darum nicht warten bis die Schlußwochen der Ausstellung den Besuch noch steigern. s Zum Besten der Ucbcrschwemmten in Schlesien veranstaltet Frau Gesanglehrerin Rosa Müller-Brunvw ein Konzert tu, Saale deS Kurbanies Weißer Hirsch. f Die Direktion des Stadlthcaters zu Plauen i. V. wird am I. April 190t frei, da der bisherige Direktor aus die Erneuerung seines Vertrages mit der Stadt verzichtet Hai Als besonders beaiinstiater Favorit in dem heißen Werben um die erledigte Dirertionsstelle wird seit Monaten Herr Hoffchou- spieler Franz genannt. An den maßgebenden Stellen in Plaue» steht man nach den dem Künstler allerorten gegebenen giänzcudc» Referenzen der Kandidatur des Herrn Franz^dessen Vertrag um dem Königl. Haffch au spiel allerdings erst mit Schluß der Sommcr- jaiso» i90t abläust. überaus siimpalhisch gegenüber. 7 Der älteste Dozent an der Berliner Universität, ordeni- licher Honorarprofessor, Geheimer Regierungsrat Dr. Friedrich Dicterici, ist, 83 Jahre alt, vorgestern zu Eharlottenburg gestorben. Dieterici war einer der fruchtbarsten Orientalisten Er war der Sohn des 'Nationalökonomen und Statistikers Fried rich Karl Wilhelm Dieterici, »nd der Dichter Friedrich Rücke» war es, der ihn in die arabische Wissenschaft und Poesie ein- führte. 7 Die letzte Nummer der ..Deutsche» Bühne», genoiscnichast" enthält zwei sehr bezeichnende In sc- rate. 'Das erste lautet: „2000 Kronen demjenigen Theater- direktor oder Agenten, der eine dreioktigc phantastische ita- lieniiche D per holländischen Inhaltes mit Ballett, komponiert von dem Direktor eines italienischen Musiklyceums, aus einer größeren dcul'chen Bühne zur Aufführung bringt. Tie bei einer Bank niedergelegte Summe wird gleich nach der ersten Auffüh rung ausbezahlt: nebstbei werden alle Aufführungsrechte gegen ein z» bestimmendes Prozent sür jede weitere Aufführung abge treten. Deutsches Textbuch zur Verfügung. Roberto Catölla, Triest sOesterreichs." — Die zweite Anzeige lautet: „Welcher Regisseur oder Schauspieler ist im stände, ein soeben neu erschie nenes, leicht aufführbares wirksames Schauspiel an größerer Bühne in diesem Jahre zur Aufführung zu bringen, gegen eine 'Veriniltcluiigsgebühr von "5 bis 100 Mk.'?" 7 In Quedlinburg, seiner Geburtsstadt, wurde dem ehemaligen Direktor des Königl. TomckwreS zn Berlin Professor Alb. Becker an dessen Geburtshause eine Gcdeiiktascl gestiftet und unter Beteiligung von etwa 1100 Sängern feierlich enthüllt. 7 Dem Ausbau der äußeren Stadtteile Wiens wird »ui,- nicbr auch im Bezirke Döbling, in welchem unlängst erst das Haus, in dem Theodor Körners Braut, Toni Adamberger, gewohnt hat, niedergcrissen werden mußte, das Slcrbehans Eduard v. Bauern seids znin Opfer fallen. In dem Hause, das eine Erinneruligstafel trägt, wohnte Bauernfeld viele Jahre seines Lebens mit seiner treuen Wirtschafterin Resi. Auch das Wirts haus zum „Nnßwaldl", in dem Maler Schwind. Franz Schubert und Nepomuk Vogl jo manchen Schoppen geleert haben, soll abgebrochen werden. 7 Eine Operette von Ossenkach. die in Wien tauch sonst in Deutschland) noch fast ganz unbekannt ist, dürste schon ini kommenden Monat aus einer Wiener Bühne erscheinen. DaS Werk hat drei Akte und heißt „Venedig in Parts" oder „Dunanan, Vater und Sohn". Der Tert von Siraudin und Moinauz soll umgearbeitet worden sein. Tie eigenartige „Premiere" wild wahrscheinlich in, Theater an der Wien stattffndcn. ^ ff Toni Schläger, die einstmals so gefeierte Wiener Hai- opernsäiigeritt, hat am Fuße des Eibelbcrgcs einen Hof angekauit, wo sie die Landmirlschäft betreibt und als Wirtin wundermilo einen Gasthof leitet. Hoffentlich kocht sie jetzt so gut, wie sie einst gesungen ff Im Londoner St. Iames-Theater wird in der kommenden Saison das Drama „Tristan und Isolde" von Comyns Earr eine der Novitäten sein. Das Drama ist aus den Gekicksten desselben Verfassers „Tristan und Iseult" entstanden. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Metevrolog. Instituts in Ehemnitz Vom 20. August 8 Uhr morgens lTempcratur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 20- August 8 Uhr früh: rtaiian«, R-m- Richtung j u. Stärke ! Weiter des Winde- I rv § Station«- »t Name >8 2 I--Z Richtung u. Stärke de-Winde- «ett» Stsrnaw. I74S Vl«ck1od > 5Ü Ehrlftiansd 49 Haparand. KL Skudesnä« K2 Stockholm i 49 Aypenhag.! LS Memel > K2 Swlnein.Sl 67 Sk«a«n I 61 Sylt 66 tzambg. >' 68 leicht >Vd>V frisch IV leicht <> »nSftia 8 leicht Odli) leicht 4Vk-»rv ittliß iVttIV frisch! >V fchwach 81V stark IV mäßig 81V leicht halbbed^ molkiq t Regen , Regen ! heiter I wolkig bedeckt bedeckt heiter heiter egen ivol egen j-- »oMg I.. -ffd- Helder 768,1V« IV matz, jbedeckt ^-16 - Lcilly 66 frisch!Regen ..IN - «itnst-r « 60 81V schwach bedeckt Berlin 69 1VK1V fchw heiter - 41l>— garlirude 84 ,v Nlchl b«d««t -.11 - Crantz. W. 82 8 schmachbedeckt - l:r,- Metz 6 88IV leicht bedeckt lk- Pari- 18 «4 8 leicht wolkig «5 IV stark A-aen --18- Rom 68 K 6 wölken! -12. - N,,ja KO l)NO 8 heiter Chemnitz 7 »l IV leichybedrckt 's Der Luftdruck hat wieder zugenommen und erreicht >m Süden des Erdteils 76K Mm. Minima unter 7K» Mm. liegen noch über Süd-Schwede» und tm Nordwesten. Bet südwestlichen Winden herrscht meist trübes, küh le» Weiter: am Vortag haben mehrfach — auch bei uns — Niederschlage stattgesunden. doch treten dieselben nur noch verein,«lt auf. Prognose für den 2l. August. Wetter: Unsicher. Temperatur: Normal. Wtnd- urtprung: Südwest. Barometer: Mittel. Witten»,g in Sachsen am 19. August. StaUan e««> b«»e rv r«mp. Wind Station s«> h»d« ilemp. »I«d s 8 ß ß Z Dnlden Nb 160 >r? rv, ae tzrriberg ir.s ir.7 IV 3 00 Leipzig II? ik.6 14.2 IV^IV 9 0.3 Lchneederg 436 12.» 11 9 t-scv » 16 Loidi, >«!> rca 12.2 cv » 1.4 Sister t!00 n >i V.4 IV 2 30 Bau,«» rar Aliend«ra 7dl w.« 108 rr^-cv » 3.7 Hitlau 268 l« !« I2!i kdiv 4 08 Reitzenhain 772 Sd »4 11' 3 4 0 Chemnitz »>o l-7 >14 1V81V L o.o ihichtelberg reis «» «4 ivrriv k i.« Die wechlelndc kühl« Witterung mit zettweifen Regensällen bestand am I». Auaust unter westlichen Winden so«. Die Temperatur zeigt« nur ge- ringe Schwankungen und lag bi« ,u « Gr. unter ihren vlelstthrtgen Mittel werten. Tiefste« Minimum: S.b Sr. tFtchtelbergf. höchstes Mazimum l8,S Tr. (Dresden). Dresden. 20, Auaust. Barometer von Optiker Eduard Wiegand (vorm. O«k. Bösold). Wallstraße 2. ÄbcndS 8 Uhr: 7Sb Millimeter, 6 gc- itiegen. Thermvmeirograph nach Lelflu«. Temperatur: höchste « Gr Wärme, niedrigste 1« Sr. Wärme. Ziemlich bewölkt, gegen Abend aus klarend. Nordwestwknd. Wafferftand der Slde m,» Moldau. Budweis Prag Pardubitz Melnik Leitmeritz Dresden 19. August ff- lli ff- 43 -l- 81 ff- 26 ff- 2 - 1« 20. August ff-18 ff-40 ff-7V ff-20 ff-16 -110 Wasserwärme der Elbe am 20. August: 18 Grad 6.
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