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- Erscheinungsdatum
- 1903-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190308107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030810
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030810
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-10
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
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D*«»dn«r rr-chricht«-. «r. rrrru. s. ^ Moutag. 10. August Lvo» DankeSworten bk» neuen Gchützenküntg», der mit da- fernere Bl " ztelle Teil des mf«n auf tte der offi» Blühen und Gedeihen der Gilde schloß. -eS Schießens sein Ende erreicht. r. unternahmen am aae de- Z e n t r a l - Ärundvesstzer- ^ — Begünstigt vom pmchtvollsten Wetter. Sonnabend die Teilnehmer nm 25. Verdandsia Garantie- t werden Als dritte Aufgabe wukde eine rung der Arbeiten au? dem Gebiete der staat- rsicherung genannt und die Erstrebung gesunder hmer» aus, der sich zu brausende» Hurras und dem Sachlenhlimne verdichtete Der König war über e GevurtstagShuldiguna sichtlich erfreut er wurde Verbands deutscher HauS- und Vereine ein« Basteisahrt. lieber MO Damen und Herren nahmen auf den beiden reich dewlnweiten Elbbampsern Platz, die um 9 Uhr vormittags unter den munteren Klängen zweier Musik chöre vom Landungsplätze an der Brühlschen Terrasse abfuhren Eine ganz besondere tteverraschung und Freude wurde den Bastri- sahrern in Pillnitz zu teil. AIS die beiden Festschisir das Könlal schloß passierten, öffneten sich die Flügeltüren zur Schloßterrasse, und Se. Maejstät der König trat heraus, gefolgt von den ge rade zur Gratulation anwesenden kwnpriuzlichen Kindern. Augen blicklich stoppten die Schiffe und unbeschreiblicher Jubel brach unter den Jesttellnehmer» aus. Gelange der Sachlenhr» diese spontane GeburtstagShuldigung nicht müde, immer und immer wieder durch Grüßen und Ver neigen zu danken und verblieb auf der Terrasse, bis beide Frst- fchjffe vorüber waren. In gehobener Stimmung langten die Aus flügler aus der herrlichen Bastei an. von wo aus folgendes Tele gramm an Se. Maiestät entsandt wurde: .Mehrere hundert IM Städten Deutschlands, zum hier vereinigt, bringen Ew zu Höchstderielben Geburtstag die ehrsiirchtS- vollsten Grüße und die innigsten und wärmsten Glückwünsche dar Aus ihren Herzen wird niemals die dankbare Erinnerung daran lektur nehme auf der Deutschen Städte-Ausstellung einen breiten verschwinde», daß sie heute das Glück haben durften, gerade an Raum im Reiche des Schönen ein und zerfalle in zwei Ab- diesem Tage hoher Freude für das ganze Land Sachsen, vom teilunaen. Sie vir" ^ - Schiffe aus Ew. Majestät in Person zniubeln und ih,e innigste Inhalt erla zeichnete der Rc der technischen ent, di« nicht mehr länger ^ telschulen, namentlich . reitende Vertrustung der Betriebe >W»e weit, ebbare Reform nutzen. da dir ' üe größt« Leistu ahiakert fordere. Eine weilen Ausgabe betrifft da» Gel . ozialer gegenseitiger Fürsorge. Hierbei wäre in erster Linie die Errichtung eine» ErholungShause» nicht nur für Rekonvaleszenten, sondern auch als Heim zur Erneuerung verbrauchter Kräfte anzustreben. Er sei überzeugt, daß viele Groß- betriebe diesen Gedanken gern fordern helfen würden was dann noch fehle, könne vielleicht dur gramm an «e. wtaieitai entlanvl deutsche Hausbesitzer aus über IM Abschluß ihrer Dresdner Tagung König!. Maiestät zu Höchftderiewe Belehrung sür den erlauchte» Träger der Krone der Wettiner de künden zu dürfen. Berbandsdirektor Skadtrat Baumeister Hartivig — Daraus tras folgende mit Jubel ausgenommene tele graphische Antwort ein: „Der freundliche Zuruf heute vormittag, lowie das eben eingetrofsene Glückwunsch- und Ergebenheitstele gramm habe» Mich «ehr erfreut und danke Ich vielemalS dafür. Georg " — Der Aufstieg nach der Bastei wurde teils durch die Schwedenlöchcr, teils durch den Uttewalder Grund unternommen. Auf dem Berge wurde zu mittag gespeist: der rührige Basteiwirt, Herr Leukroth. hatte alles aufgeboten. seine Gaste zufrieden zu stelle». Nachdem man die schönsten Punkte des Juwels der Sächsischen Schweiz beiucht batte, wurde auf verschiedenen Wegen der Abstieg nach Wehlen angetreten. Aus dem Marktplätze traf man zuiammen, und hier verlas Herr Stadtrar Hartwig das oben angeführte Aniworttelegramm deS Königs. Gegen 8 Uhr abends letzten sich die Lchisse wieder i» Bewegung. ES war eine herrliche Rückfahrt, das warme, windstille Wetter ermöglichte de» Teil nehmern den Aufenthalt auf Deck. Der Vollmond strahlte über den dunklen Felswänden und spiegelte sein Licht in den Strom wellen wieder, Bunlfeuer leuchteten auf, Böller grüßten und lustige Schattenbilder huschten an Hütten und Felswänden hin. Gegen II Uhr legten die Dampfer in Dresden an und die Fest- teilnehmer schieden in fröhlichster Stimmung von einander mit der Versicherung, herrliche, unvergeßliche Tage in Dresden verlebt zu haben. — Im großen Saale des Ausstellungspalastes begann am Sonnabend abend die W a n der-V e rsa m ml u n g des Deut schen Techniker-Verbandes mit einem solennen Be grüß u n gs ko m in e rs. an dem ungefähr 5M Personen teii- nahmen. Das Programm, eingeleitek durch die von der Kapelle des 2. Grenadier-Regiments Nr. li)l meisterhaft gespielte Jubel- Ouvertüre von Bach, war em äußerst reichhaltiges und rechtfertigte in der Folge die gehegten Erwartungen in jeder Wecke. Besonders launig waren nn Ebor gesungene Lieder, die Anspielungen auf Dresdner Verhältnisse, alte und neue, enthielte», ^o gab es als ..heroischen Abschiedsklang" eine Augustus-Brücken-Ane, eine Kreuzturm-Sonatc. ein Badergassen-Liev, einen Pirnaischen- und Wclsbrusfer Tor-Äeiang und endlich eine Mondschein-Sonate auf dem Zwurgerwall. die sämtlich von kernigem Humor überlprudelten. rr Geometer Ga wehn. Vorsitzender der Bez>rksverwcrltung esden, erössnete die Reihe der Ansprachen mit ecuem jubelnd ausgenommen«!! »sock auf Kaiser Wilhelm II und König Georg, und begrüßte sodann die erschienenen Mitglieder und Gäste, unter denen irch auch mehrere Vertreter der beiden städtischen Kollegien befanden. Tie Beteiligung von ,mehr als 100 deutschen Städten an der Wander--Ver>ammiung sei ein erfreulicher Beweis von dem hohen Interesse, das den Verhandlungen nicht nur. sondern auch dem großen Unternehmen der Deutschen Ltädte-Aussiellung in Dresden entgsgengebrachl werde. Er wünsche, daß jeder eine schöne Erinnerung davon mit nach Hause nehme. Die Festrede hielt Herr Ingenieur Ra m m er-Dresden. Anknüpsend an das Goethesche Wort „Immer strebe zum Ganzen", entrollte der Redner ein Büd des Werdens und Wachsens des Deutschen Tech, ntkerverbandes und rühmte das Verdienst der Verbandsleitnng, den Mitgliedern immer neue Anregungen zu bieten. So sei die diesjährige Wanderversammlung in Dresden zu stände gekommen, denn nichts dürste mehr im stände sein, auf einen Techniker be stimmend einzuwirken, als das Wort „Städtebau". Auf die idealen , Ziele des Verbandes eingehend, sprach Redner die Hoffnung aus, daß das . Bruderhand, das schon jetzt über 13000 Techniker umschließe. sich immer mehr ausdehnen möge und schloß mit einem Hoch ans denselben. Sehr erfolgreich fügte sich mit mehreren gelungenen hnmorislckchen Darbietungen Herr Ingenieur Fuchs Dresoen in das Programm ein und Herr Ingenieur Röder-Dresden brachte einen Toast ans die Damen aus Mit einer lehr animierten Fidelikas fand der Kommers erst in sväter Stunde kein Ende. — Die eigentliche Wanderverianimiung »ahm nach verschiedenen vorauf gegangene» internen Sitzungen der, Obmänner der Slcllenvermittlrings' Filialen und ehemaliger Schüler der Bangewerkentthule zu Ebemnitz gestern früh 11 Uhr im großen AnsstellnngSsciale ihren Anfang Als Vertreter des Rates waren erschienen die Herren Bürger meister Letwold und Stadlräte Kändler imd Lnugwitz. Neben mehreren Stadtverordneten bemerkte man außerdem noch eine größere Anzahl von Ehrengästen Nachdem an Stelle des erkrank ten ersten Vorsitzenden der zweite Vorsitzende des Verbandes, Herr Ingenieur Witzek - Berlin die Wcinderocckammlnng eröffnet, die Erschienenen bewillkommnet und einen Blick aus die Deutsche Städte-Ausstellung, die er ein Ruhmesblatt in der Geschichte Dresdens nannte, geworfen, und betont hatte, daß die dieSiährige Wanderveckammlung vornehmlich eine» revrcckcalaliven Charakter tragen solle. brachte er ein Hoch auf Kaiser Wilhelm ll. und König Georg aus. Hierauf bewillkommnete Herr Bürgermeister L e >l v o l d die Versammlung nameus der Stadt Dressen und gab die Versicherung, daß trotz der Hochflut der Kongresse bei der gegenwärtigen Ausstellung die Gemcindcverwalinng gerade dem Besuch des TechnikerverbandeS niit besonderem Interesse folge. Niemand könne uch der sichtbare» Entwicklung verschließen, welche die Technik henlzulage genommen. Sie rage mit ihrem Arbeits feld bis hinaus in das weite Meer und hinauf bis zu den Gipfeln der schneebedecklen Alpen, den ganzen Zauber beider erschließend Gerade der Großstädter habe allen Grund, sich der Technik zu freuen. Sie räume die Gefahren des Straßenverkehrs nus dem Wege, reiche dec Bevölkerung Licht und Wasser und verringere du Entfernungen. Ten Erzeugnissen der Industrie sei auf der Aus Ncllung ein breiter Raum vergönnt. Diese Erzeugnisse zu prüfen, um dann an der Verwirklichung der großen Güter des Volkes Mit arbeiten zu können, sei der Zweck des in Dresden versammelten Technikerverbandes. Er wünsche demselben eine immer weitere Ausbreitung und seinen Arbeiten besten Erfolg. Al« erster Vortragender sprach Herr Lberingenieur Kräcker- Berlin über die heutige Lage der Jndustiie und die künftigen Aufgnben des Deutschen Technikerverbandes und führte dabei aus. wie die moderne Industrie heutzutage alS der Gradmesser der Kultur eines Volkes bezeichnet werden könne An einem Stillstand oder Rückgang sei die Technik besonders interessiert, nicht nur in Hinsicht aus Erwerb, sondern auch weil damit eine Verschiebung im Ansehen des Standes verknüpft sei. Der Redner gab hierauf eine statistische Uebersicht über den gegen wärtigen Stand der Betriebe und der Produktionsentwicklung im Bergbau und Salinenwesen, in der Metall- und Maschinen- Industrie. der Industrie der großen und kleinen Erden und im Baufach, mußte aber dabei im allgemeinen einen Rückgang der heutigen technischen Industrie in Deutschland konstatieren. Der Deutsch« Techniker-Verband habe es sich daher zum Programm gestellt, die Pflege der Fachwissenschaften allgemeiner zu mack" Eme besondere Aufmunterung, zur Wahrung seiner Irrten unentwegt vorwärts zu gehen, habe der Verband in dem stand gesunden, daß in 'Ilmerika ein Techniker-Verband gegründet worden sei. der unter Anlehnung an den deutschen die gleichen Tendenzen verfolge. Als künftige Ausgaben des Verbandes ve- Zerchnungen aufaebra energische Fortfübru» lichen Pensions-Versicherung gc rechtlicher Verhältnisse für die technischen Kommnnalbeamlen. die im allgemeinen noch zu wünschen übrig lassen. Die wirtschaftlich Schwachen zu unterstützen, sei unumgänglich notwendig. Endlich empsabl der Redner, größere Fühlung mit den Handelskammern und ähnlichen Institutionen zu nehmen, um zu deren Tagungen hinzugezogen zu werden. Der Stand würde dann in sozialpoli tischer und wirtschaftlicher Hinsicht mehr in den Vordergrund zeschästsmäßigere systematischere Propaganda wurve Sie "Inhalt des hervorragender dem Gebiete baute». Von ziger Rathaus beider Vorträge erklärte sich die Versammlung gerückt. Eine geschäftsmäßigere systematischere Propaac der Berbandsleitung ans Herz gelegt. Bei seinem hohen sittlichen Werte brauche sich der Verband einer Reklame und angemessenen Propaganda nicht zu schämen. Kämen diese Vorschläge zur Be» wirNichung, dann werde Deutschland die Hegemonie unter den Kulturslaaten Europas gesichert sein. — AlS zweiter Redner trat Herr Architekt Thierselder-Dresden auf. Sein Thema lautete: „Architektonische Streiszügr durch die Ausstellung." Die Archi ''Deck" s Schönen ein und z . iete auch für den Laien vieles Interessante. Der Vortrages bewegte sich in Vergleichen Neuschöpsungen verschiedener Städte auf der Rathaus- und Schulhaus - Neu- elftere» bezeichnete der Redner das Lew- als das idealste und schönste. Als Resultat mm mit den vom ersten Redner vvlüesibl»gcnen Verdandsausgaben einstimmig einverstan den und empsabl dieselben der Veibandsleikuna zur Nachachtung In der Aussprache über Verbands-Angeikaenhcite» wurde Wesent liches nicht vorgeburcht. Hieraus wurde die Vcrsirmmlung mit besten Wünsche» für den Verband und einem Horb auf denselben geschlossen. — Ten Verhandlungen schloß sich eine gemeinsame Festtafel nn. nach deren Beendigung wiederum Führungen durch die Ausstellung slatlianden. Der heutige Tag Iilt der Besich tigung verschiedener technischer Einrichtungen der Stadt und dem Bestich«: ihrer Umgebung. Den Schluß der Wandervrriammiung bildet ein henke abend in der „Philharmonie" l.Palastrestaurant"- stcillfüidender Ball. —Im Saale der 'Dresdner Kaufmannschaft fand am Sonn> abend abend unter Vorsitz des König!. Baurats. Herrn Stadt- rat Baumeister B. Adam die 16. ordentliche Generalversammlung des Gemeinnützigen Bauvereins zu Dresden statt, an der 40 Aktionäre in Vertretung von 112 Stimmen teilnahmcn. Sämtliche Punkte der Tagesordnung wurden ohne Debatte ein stimmig genehmigt und die statutengemäß ausscheidenden Mit glieder des Aussichtsrals aufs neue iir ihre Aemler berufen. — Nach dem Benvallungsberichte für das am 31. März d. I. ab- gelausene Geschäftsjahr wurden die in den Grundstücken deS Ver eins an der Friedrickstraße errichteten sechs Flügclbaulen an- schlaasgemäß auSgcsührt, wofür 180 038 Mark auszuwcnden waren Die hierdurch geschaffenen 36 Wohnungen sind am I. April 1902 sämtlich bezogen worden. Damit ist einer kleinen Anzahl Aktionären, die zum Teil schon lange Jahre auf Neberweisung einer Wohnung warteten, eine solch« zu teil geworden. Weitere Wohnungen zu beschaffen, war im verflossenen Geschäftsjahre nicht möglich, weil alle an die Verwaltung gelangten Offerten von Bauland sich bei der vorgenommenen Prüfung für den Ge meinnützige» Äauverein als unrentabel erwiesen. Auch einzelne zum Ankauf anaebolcne fertige Häuser sind nach eingehender Beurteilung gleichfalls als ungeeignet befunden worden. Wenn onach die Bemühungen der Verwaltung, weitere Wohnungen zu beschaffen, im vergangenen Geschäftsjahre auch ohne Erfolg geblieben sind, so wird sie diese doch nach dieser Richtung hin ununterbrochen sorlsetzen. Mietverlusie hat der Verein tin ab gelaufenen Geschäftsjahre nicht erlitten, ebenso brauchten außer gewöhnlich große Ansraben nicht gemacht zu werden, so daß der Verein in der Lage ist. nach den übuctxn Rücklagen in den Reservc- und Erneuerungssonds wiederum eine Dividende von vier Prozent zu verteilen. Nack dem Gewinn- und Verlust-Konto hatte der Verein im Jahre 1902/1903 eine Gesamt- einnahme von 62697 Mark (darunter aus Mieten 62285 Marks. Verausgabt wurden 22643 Mark, so daß ein Reingewinn von 40 044 Mark verbleibt. Hiervon werden als Abschreibungen auf Inventar 55 Mark verwendet. 10597 Mark werden dem Reserve fonds. der sich dadurch auf 80 000 Mark erhöht, zugeführt, mit 5000 Mark wird der Erneuerunasionds dotiert, der durch diese Zuwendung nunmehr 20 000 Mark beträgt. 24000 Mark gelangen zu der vierprozentigen Dividende zur Verteilung, während der Rest von 393 Mark auf neue Rechnung oorgetragen wird. — Der Geburtstag Sr. Maiestät des Königs ist auch von der Gemeinde Pillnitz festlich begangen worden. Schon früh 5 Uhr brachte die Kapelle des Leib-Grenadier-Regiments aut der Burgruine eine Morgenmusik zu Gehör und um 8 Uhr folgte im Königlichen Schloßgarten von den vereinigten Kapellen der Leib-Grenadiere, der Gardereiter und des 12. Artillerie- Regiments ein Ständchen. Im Laufe des Vormittags Übermittel, ten die Vertreter der Ortsgemeinde und der Ortsbeyörden. sowie des Pillniper Militärvereins Sr. Majestät mündsich und schrift lich ihre Glückwünsche unter dem Gelöbnis unwandelbarer Treue und Liebe. Der Mckitär-Verein beging für sich den Festtag im Gasthofe „Zum goldenen Löwen" durch Festkonzert, patriotische Ansprachen und Ball. Am Abend erstrahlten die hervorragendsten Gebäude des Ortes im herrlichsten Lichterglanz. Die Illumination hatte auch aus Dresden eine große Anzahl von Be suchern angclockt. Ein wundervolles Schauspiel bot sich nament lich den zu Schiss Ankommenden dar. Schon von Niederpoyritz aus konnte man die wundervolle Beleuchtung der rechts der Elbe gelegenen Restaurationsgärten beobachten und ein prächtiges Bild gab es besonders, als die volle Scheibe des Mondes hinter den Bergen hervorstieg und die in tiefster Abendruhe daliegende Land schaft »nt silbernem Lichte überaoß. Das Hervorragendste bei der Illumination hatte unstreitig der Wirt der Schloßrestauration in Pillnitz geleistet, eine Beleuchtung, die selbst einem groß städtischen Etablissement alle Ehre gemacht hätte. Von der Elbe kommend, gewahrte man an den Garteneingänaen, bogenförmig angebracht, viele tausend Lämpchen in prächtigster Farben- zusaminenstellung. Fenster, Türen und Simse des Hauses in gleicher Weise umrahmt. Der schöne Garten selbst wurde durch Hunderte großer, gleichfarbiger Lampions, die sich girlanden förmig von Baum zu Baum zogen, erleuchtet. Ein reger Verkehr herrschte natürlich in und vor dem Restaurant. — Der am gestrigen Svmitnur zuc Erleichterung des BeluchS der hiesigen Vogelwiese und der Deutschen Städteansstellnna v o n A » » al> erg nach hier abgelassene Sonderzug zu ermäßigten Preise» traf in 2 Teilen ans dem hiesigen Hanplbahnhofe ein und führte unserer Stadt über 1300 Personen zu. — Die K onz >. r r, cg c, j e der Sächsisch-Böhmische» Dampfschisfahrts-Gesellschast verkehren von beute ab ab DreSden-A bereits uni 5 Uhr nachmittags und ab Neustadt, Loschwitz und Blaiewitz entsprechend später. — Die Wcilbschlößchenterrasse wurde am FenerwerkS- tage von 60<i0 Personen besucht. — Am Sdnnabend abend in der 9. Stunde entstand im 4. Stocke des Grundstücks Drehgasse 1a, wahrscheinlich durch eine abgelprungene Streichholzkuppe veranlaßt, ein unerheblicher Küchenbrand, der noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr von dem Mieter gelöscht werden konnte. — Ter Ehrenbürger der Stadt Zittau Herr Kommerzien» Becker feierte sein 60>ährtgeS Ju- rat und Fabrikbesitzer Heinrich Becke biläum als Bürger der Stadt Zittau — Der in L. - Gohlis, Möckernsche Straße 10, wohnhafte Rechtsanwalt Dr. lur. Paul Neubert und seine 41 Jahre alte Frau Jda Neubert, geborene Ackermann, wurden, wie bereits er« wähnt, in ihrem Schlafzimmer bewußtlos ausgefunden. Herr Dr. Neubert war bereits tot, während seine Frau noch schwache Lebens zeichen von sich gab. Die Bedauernswerte wurde sofort nach dem ttädtischen Krankenbause St. Jakob übergesührt. Wie festgestellt ward, ist i» der Nacht zum Sonnabend nn der Gasleitung ein Defekt entstanden, und durch daL ausströmende Gas sind beide Ehegatten betäubt rcsp. vergiftet worden Tln schwere» Unwetter — Meerane, 9. «uauu. deute mittag über untere Stadt und Umgegend nieder. Begleit« von heftigem Sturm und schweren elektrischen Entladungen 1 ein wvlkenbruchartiger Regen mit Schloßenwetter ein. Gchleußen vermochten die Wassermotten nicht zu fasse» und diese drangen tu den niedrig gelegenen Stadtteilen in dir Häuser. Arge Berwüstunaen richtete da» Wetter besonder» auch in den Garten, aus den Feld» und Wiese»grundstücken an. — Wie bereit» kur» erwähnt, hat sich m der Nacht zum 8. d. M. in Remtengrün bei Adorf ein schreckliche» Brandu». glück zugetraaen. Da» au» Wohnhaus. Stallaebäud«, Schuppen und Scheune vestehende Anwesen dr» Landwirt» Gustav Nendel wurde vollständig eingeälchert Dabei haben die sechs ältesten Kinder de» Neudelsche» Ehepaares, und zwar drei Mädchen. Unna llO Jahre altt, Elsa l7 Jahre alts und Klara sü Jahre aus, und drei Knaben, Mo; l5 Jahre alt>, Otto und Alfred sie 8 Jahre altj, ihr Leben emgcbußt. Bei den Versuchen, ihre Kinder zu retten, hoben sowohl Neudel als auch seine Frau schwere Brandlvunden davongetraaen, svdaß sie jetzt bedenklich krank darniederliegcn. Dus Neudelsche Ehepaar schlief mit dem jüngsten ^ Jahr alten Kind im Erdgeschoß, die übrigen sechs Kinder, die bedauernswerten Opfer des Bmndunglück». schliefen in der Bodenkammer, an die das Stallgebäude mit Heuboden anarenzte. DaS Feuer ist ver mutlich durch einen Essenschaden in der Nähe der Schlafkammer der Kinder entstanden Die Leichen der Kinder, die sich in eine Ecke zusammengedrängt hatten und sich fest umschlungen hielten, waren zum Teil bis z»r Unkenntlichkeit verkohlt. Von 600 Mk. Bargeld, da» Neudel im Hause hatte, hat man 570 Mk. in Gold unversehrt wieder gefunden. 30 Mk. Silbergeld war zu einem Klumpen zusammengeschmolzen. Neudel hatte nicht versicliert. Das bedauernswerte Ehepaar Neudel liegt schwer krank darin cd er. te raneSgeschichte. Deutsches Reich. Oberst Schiel, ist, wie gemeldet, im Krankenhause zu Reichenhall gestorben. Um wenig mehr als Jahresfrist hat der tapfere Führer des deutschen Freiwllligcnkorps den Ausgang des südafrikanischen Krieges überlebt. Durch den Fricdensschluß von Vereeniging aus seiner zweijährigen Gefangen- fangenschaft auf St. Helena befreit, kehrte Oberst Schiel im - asrr „ . ... Seine erschütterte Gesundheit zwang ihn zedoch bald, sich Ruhe u gönnen. Mit Beginn dieses Sommers weilte er in Neichen- lall, wo auch der frühere Präsident des Oraniestaates, Steijn, Genesung von seiner schwere» Erkrankung zu finden hofft. Schiel mußte sich dort Ende Juli in ein Krankenhaus aufnehmen lassen. und jetzt ist er von seinen mit Heldenmut ertragenen Leiden durch den Tod erlöst worden. Am 19. Dezember 1958 in Frankfurt am Main geboren, hat der im ersten Stadium des Burenkrieges vielgenante Oberst Schiel nur ein Alter von 44 Jahren erreicht. Sein Leben war ober reich an Strapazen und Abenteuern. Er atte kaum die Zwanzig überschritten,, da quittierte erZ>«n preu- ischen Dienst als Huf na ab. . listen von New Germany bei Natal. Als solcher hat er mit einem mit 12 bis 20 Ochjen bespannten Wagen Transport- und Fuhrgeschäste mitten durch ganz Südafrika betrieben. Bald avan cierte er zum Wirtschastsinspektor und verlobte sich mit der Tochter eines deutschen Missionars. Später ging er zum Zulu könig Dinizulu und wurde dessen erster Jnduna. d. h. Ratgeber und Minister. Dimzulu. der älteste Sohn KetschwahoS, ries dann auf Anraten Scbiels eine Truppe Buren ins Land, mit Hilfe deren und seiner llzutus er die übrigen Zuluhäupüinge be legte. Der Burenanführer Lukas Meyer, der Generalkomman- )ant John Pretorius, Schiel und andere erhielten vom Zulu- könige grobe Landkomplexe -um Geschenk, die sich bis an die Küste zur Santa-Lucia-Bai erstreckten. Große Bremer Firmen, darunter auch Lüderik, erwarben ebenfalls weite Landstrecken. Dinizulu sandte damals s1885> Schiel als seinen Abgesandten nach Berlin, der mit Bismarck wegen der geplanten und anaebotenen Annexion durch Deutschland verhandelte. Da aber die Engländer und Buren ältere 'Rechte geltend machten, hielt es Bismarck ßir angezeigt, sich einer weitergehenden Einmischuna zu enthalten. Später wurde die Transvaal-Regierung auf Schiel aufmerksam und ernannte ihn alsbald zum Eingeoorenen-KvmmissariuS für die Spelonken in Nord-Transvaal, wo er sich dann einen eigenen Herd gründete, die Farm Roßbach erbaute, sich in den Kämpfen zwischen den Buren und den Bosutos hervortat und zum Ad- lutanten Piet JouüertS avancierte. Dann wurde er nach Pretoria um ms- s wegen nach Preußen geschickt. Nach dem n Einsall entwarf ferner Schiel den Plan zum Fort hat. Als dann Schiel an -dem ersten „ . . . , , , nze von Natal hatte er mit seinen tapferen Leuten den Hauvtangrifs des Feindes aur- zuhalten. Er wurde an den Beinen schwer verwundet und ge riet in Gehmyenschaft. Die Rückkehr nach Südafrika wurde mm von den Engländern nach Beendigung des Krieges nicht gestattet. Die unfreiwillige Muße auf St. Helena benutzte er zur Niederschrift einer Memoiren, die unter dem Titel ,,23 Jahre Sturm und Sonnenschein in Südafrika" erschienen sind. Bei seiner Rund- reise durch Deutschland wurde der wackere Mann überall mit Begeisterung empfangen: auch auf seinem Krankenlager erhielt er noch oft Beweise dankbarer Teilnahme seitens seiner Landsleute und vieler früheren Kampfgenossen. Frankreich. H u m b er t - P r o z eß. Im weiteren Verlause der Sitzung gibt der Vorsitzende, von Frau Humberl oftmals »ntkibrvchen. einen Ueberblick über die Verheiratung und die verschwenderische Lebensweise der Angeklagten. Therese Humberl bleibt bei der Behauptung, daß sie durch Wucherer ruiniert worden lei. Hieraus wird die Sitzung unterbrochen. Nach Wiedcr- ausnabme derselben wird Fredsric Humbrrt vernommen und sodann die Verhandlung auf Montag vertagt. England. Der Kommandeur der Torpedoflotllle bei den eng lischen Seemanövern bei Kingston»!. Kapitän Topson, beging aus dem Kriegsschiff „Kaliope" Selbstmord mit einem Rasiermesser. Da er vvr einiger Zeit einen schweren Fall erlitt und seither über Kopfschmerz und Gedächtnisschwäche klagte, führt man seinen Tod aus einen Anfall von Geistesstörung zurück. Türkei. Ter russische Konsul in Monastir Rostkowski ist, wie gemeldet, von einem türkischen Wachtposten ersclwiscn worden. Der Konsul halte einen Spaziergang in das benachbarte Kloster Bukowo unternommen. Das Kloster Bukowo ist der ge wöhnliche Ausflugsort sür Monastir und Umgebung. Die remden Konsuln pflegen dahin an Ruhetagen zu Wagen, zn Vferde oder zu Fuß Ausflüge zu machen und auch dort Unier- mltungen zu veranstalten. Von der Anhöhe des Klosters läßt ich Monastir überblicken. Wenn man, von Bukowo komniend, nach Monastir will, muß man an einer Artillerickaserne vorbei. Von dem Wachtposten, der vor dieser Kaserne steht wurde Konsul Rostkowski erschossen. Der Posten gab mehrere Schüsse auf ihn ab: der Konsul blieb auf der Stelle tot. Der Soldat scheint em Festungsartillerist zu sein; diese sind mit Magazingewehren be waffnet. Rostkowski ist seit 1896 Konsul in Monasttr, 40 Jahr- alt, verheiratet und Vater einer Tochter. Kunst imd Wissenschaft. s In der König!. Hofover gelangt heute abend Anders ra Diavolo" zur Aufführung. Beginn der Vorstellung Uhr. ft Im Residenztheater kommt heute abend durch das Ensemble de» Sächsischen Bolkstheaters Paul Quensels Kleinstadt- Komödie „DaS Alter" zur Aufführung, während Dien-lng abend Richard Demmler» Schauspiel in erzgebirgischer Mundart „Karl Fiedler" in Szene cheht. Das letzte Gastspiel des Sächsischen BolkScheaterS findet Sonntag den 16. August statt. - JmlLentraltheatrr geht heute abend das prächtige Lustspiel „Die LiebeSschaukel in Szene. daS bis aus weiteres aus dem Repertoir bleibt. vermischtes. ** Professor VillarS aus Biel (Kanton Bern) unternahm mit einer Gatt!» eine Tour auf den Teilt de Vaulio», im Kaum» Waadt, ivobei seine Frau durch einen Fehltritt während des A»' tieges über eine hohe Felswand ab stürzte. Verunglü Suchen wurde die „ . , av„ urzi Zerunglückte tot aufgefundc». Nach lm.gcm
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