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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030807014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903080701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903080701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-07
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
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Drer-ner Nachrichten. Sir. 217. Seite 2. »» Freitag. 7. August »ritt» Arbeitszimmer» Rampollas liegt, statt Im Hintergründe des Saales, wo srüher das Porträt des verstorbenen Papstes hing, war der Thron aus-gestellt Papst Pius trat, gefolgt von seinem Hofstaat, e>» und nahm aus dem Throne Platz. Der Majordomus führte daraus die Diplomaten ein, Ter portugiesische Botschafter d AntaS hielt alsdann eine kurze Ansprache i„ französischer Sprache, ui der er dem Papste die Wunsche de» diplomatischen Korps aus- arückte DerPapst erwiderte hieraus in italienischerS brache und dankte für die Glückwünsche, die nicht seiner Person, sondern dem hohen Posten gälten, den er als Haupt der Kirche entnehme. Der 'Papst drückte dann seine besten Wun che tur die Souveräne. Staatsober häupter und Völker aus und fugte hinzu, die Kirche sei die natür liche Stütze der Souveräne. Regierungen und Gesetze. Zum Schlüsse bemerkte der Papst: Die Kirche wünsch« zum Wühle aller den Frieden befestigt zu scheu, und erteilte sodann den Segen. Hieraus stellte der Majordomus »ach der Anciennelät die ein zelnen Botschafter vor Die Diplomaten kritzle» dem Papste die >?and und zogen sich darauf mit demselben Zeremoniell wie bei dem Eintritt zurück, während der Papst ihnen den Segen erteilte. In der St. Peterskirche beginnt man bereits mit den nötigen Vorbereitungen für die am Sonntag slaltsindende Krönung des Papstes Heute wurde in allen Kirchen Roms und in der St. Markuskirche in Venedig das Tedeum gesungen. Alle Glocken wurden geläutet. R o m. iPriv -Tei l Papst P ius X. hat für den Wiederauf bau des Eampanile eine grobe Summe gespendet. — In Rcapel veranstaltete eine kleine Anzahl Republikaner Straßen- de in ou si ra l i o ii e ii gegen das Papsttum. Mehrere Verhas- lungeii wurden vorgeuvinmeii. Catania Heule vormittag wurden aus Zafferana- Elnea. Milo und Iruneavilla zwei Erdbeben gemeldet. London König Eduard trifft nächste Woche zum Kur- gebrauche in Manenbad ein, voraussichtlich am 13 oder 14. August. London John Wilson, der unionistische Vertreter von valkirke im Uuterhause, kündigte seinen Uederlritt zur liberalen Panel an. weil er die Zollpläne EhamberlainS nicht unterstützen könne. Kon n a n t> n vvel AuS Erzeruin sind alarmierende Kon- üilarberichle eingetrosfen, wonach verschieden- kurdische Stämme angeblich neue Angriffe gegen die Armenier hervor- .armen beabsichtigten, um sich deren Ländereien zu bemächtigen. Sn dieser Absicht seien in letzter Zeit einige Hundert armenisä-e Revolutionäre an der Ueverschreitung der Grenze von Rußland her nitens der kurdischen Grenzttämme nicht gehindert worden. Sie getänden 'ich zur Zeit in der Umgebung von Sassun und BitliS. iuö die Vilajets-Bedörden müßten nun deren militärische Ver- 'okrung einleiten. Ter russische Konsul in Erzerum habe eine Koiakenabteilung zur Bewachung des Konsulats und behufs even- tueller Ausnahme armenischer Züchtlinge verlangt. — Tie ersten 'örtlichen Meldungen seitens der Militär» und Zivil-Provinz- Behörden über die jüngsten Banden Vorfälle waren im ersten Moment der Erregung verfaßt und scheinen etwas übertrieben zu teilt. Sofia. sPriv-Tel.s Die Regierung beschlagnahmte im hiesigen Bahnhöfe eine große Sendung Massen und Munition, die unter der Bezeichnung „Papier" eingeschmuggelt worden war. grantixri ». M. ,Schluß.) ikrdu 2W Iv. Diskonto I77M Doe«on«r Sank '. c LtaatSi-ahn irn rv. Lombarden 17.iio. LaurahlltteUngar. (Sold—,—. porlugiclo» Tnrkrnloi« . ne ft V-I-S. ,!i Nbr naibm. «enle »7.77'/,. gialiener ios.80 Spanier »l.M. porlugieien iilru. Türken i>2.S7>/,. rnrkettloi« »W.S0. Ltlomandank SSL.-. SiaalSdadn —Lombarden —. Bebauplel. Varn», prodnkreninarkr. Weiten per August ist AI. per No»br.,F«dr. 72 2», flau Spiritus per tiuauft 22 —. per Januar-April 28,bv. ruhig. Rübot per August «s.bv. per Januar-Aprii SI.7S. ruhig. Amsterdam. Produkten - Berta» Weizen per Noodr —, per Marz —. Roggen per LOoder . per Mar, —. «elchästsias. Während des Drucks eingegangene Drahtmeldnn^en vom 6 bez. 7. August * Bergen. Der Kaiser stattete heute abend der Königin- Witwe Margherira von Italien an Bord der „Iolanthe" einen kurzen Besuch ab. * Heidelberg. Bei der Eentcnarseier der Uni versitär dielt der Großherzoa eine Rede, worin er zunächst des Großherzogs Karl Fricsrich gedachte, dem die Erneuerung der Universität zu danken sei, und dessen drei Regierungsnachsvlgern, die mir Sorgfalt die Interessen der Universität gepflegt Hütten, und hob sodann die zwei Historiker Schlosser und Haeuser hervor, deren Wirken besonders segensreich gewesen sei. Nachdem der Großherzog weiterhin der politischen Bewegung im Jahre 1846 gedacht, deren Verirrungen den gute,, Geist un'- die idealen Ziele nicht zu schädigen vermocht, pries er die Gründling des Reiches als bedeutungsvollstes Ereignis der letzten IM Jahre, gedachte des edlen Junten, der zum Siege gerührt, und des Kaisers Fried rich. der in Friedenssahren Kunst und Wissenschaft gefördert habe. Er vertraue der rastlosen, treuen Arbeit der deutschen Gelehrien. Auch in Zukunft werde der Universität Sie ganze Kraft zu Gebote stehen, deren sie bedarf. Zum Schluß malinte der Großherzog sie akademische Jugend zu gewissenhafter Arbeit und Hingebung snr das Vaterland. Es sprachen u. a. noch Gierkc-Berlin. Kocher und Schivper-Wien. * Ntebuell. Von dem Badezng Hoyerschleuse—Hamburg sind heute nachmittag nördlich von Stedesand einige Wagen entgleist. Personen sind nicht umgekommen, doch sollen einige leichtere Verletzungen festgestelli worden sein. * Rom. jMelduna der Ägencia Stefam.s Der Papst bot das Amt des Staatssekretärs dem Kardinal Satolli an. der es icüoch adlehnie. Ter Kard'nal Eavagnis, dem der Papst darauf diese Stelle anbot. bat sich bis abends Bedenkzeit aus. * Kie w. Eilte ausständige Arbeitcrmenge suchte den Bahnvcrkehr zu unterbrechen. 'Nach erfolgloser Aufforderung nun Auseinandergel,cn gingen Kosaken vor und schossen. Es gab rote und Verwundete Qertliches mid Sächsisches. Tie z« c> n i g i n-W 11 we unternahm gestern nachmittag in Begleitung der beiden kleinen Prinzen Georg und Christian zu Wagen einen Ausflug >n die Dresdner Heide. In der Vcidemntile wurde eine längere Raik gemacht. Dem Generaldirektor der ..Kette", Dentsche ElbichissahrtS- 'KeseUichast. Herrn E. Philipp:, wnrde der Titel eines .'königl. Sachs. KvmmenicnrcitS verliehen. Der Landgenchtsrat bei dem Landgerichte Chemnitz Dr. Johannes Bernhard Kuhn ist zum Amlsgerichtsrai bei dem Amtsgerichte Tressen, der Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Reichenau Feodor Max 'Neumann zum Landrichter bei dem Landgerichte Leipzig, der Landrichter bei dem Landgerichte Chem nitz Theodor Friedrich Meu'cl zuni Amtsrichter bei dem Amts gerichte Chemnitz ernannt worden. — Tem Amtsgerichtsrate bei dem Amtsgerichte Chemnitz Tr Karl Christian Theodor Dom sch iii der Titel und Rang eines Oberamtsrichters verliehen worden. Ter Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgerichte Tresden Guido Robert August Vierling wurde zum Amtsgerichte Reichenau, der Amts- gerlchtsrat bei dem Amtsgerichte Mittweida Wilhelm Robert Johannes Sommer zum Amtsgerichte Tresden und der Amts richter bei dem Amtsgerichte Reichenau Franz Arthur Schröter mm Amtsgerichte Mittmeida versetzt — Dem Bureangrndormcn bei der Gendacinen-'-Oberintvektian. Gentmrmeriebrtgadier Kemter wurde bei ieincin Uebcriritle in den Ruhestand das Albrechtskrenz »erliche». — Zu der Angelegenheit des Geh. Ko m inerzienralS Hahn erfahren wir un Gegensatz zu den bisherigen Meldungen »on znvcrlä'sigcr Seile, daß bis gestern mittag eine Beschwerde beim Königlichen Lbcrlandesgencht gegen die Verhaftung HahnS noch nicht ein ge gangen ist. — Nach einer Mitteilung deS AufsichtSrateS der Kitson- iLicht-lAkticngeicllichast ist der kürzlich verhaftete Direktor vieler Gesellschaft. .Herr Gerhard Waucr. gestern ohne Gerichts beschluß vom Staatsanwalt aus freien jZuß geletzt worden. — Ter Stadtgemeindcrat von Plauen i. V hat in seiner letzten Sitzung die Absenkung einer Petition wegen Abände rung des der Stadt Plauen zustehenden LanvtagSwahl- rech > es beschlossen, die folgenden Wortlaut hat: „Wie dem Königs. Ministerium des Innern nicht unbekannt geblieben ist, erfreut sich die Stadt Plauen seit einer Reitze von Jahre» beträchtlicher fort gesetzter Znnatzine an Bevölkerung und Steuerkrast und darf allein Anschein nach snr die nächsten Jahre auf die Fortdauer solchen Wachstum» rechnen. Die Stadt Planen, die 1867 nur wenig über 20000 Einwohner zählte, ime» deren 70888 im Jahre I960 auf. und ist seitdem, nach dem Stand« vom 1. Juli v. Ä. dis aus rund S2100 Einwohner gewachsen. Da der Zuzug, wie erwähnt, anhält und am 1. Oktober d. I «ine dauernde Verstär kung der Euuvohnerzahl um etwa 2000 Mann durch tziechrrlegung des Infanterie-Regiments Nr. 434 dazu kommt. Io kann damit gerechnet werden, daß in ganz kurzer Zelt die Ziffer von 100000 Einwohnern erreicht sein wirb. Nach Prozenten berechnet halt« Plauen bereits 1000 reichlich 1.75 Prozent Anteil an der Ae- samtbevölkerung de» ganzen Königreich»: letzt würde dieser An leit. mit der Zunatzme der Bevölkerung überhaupt gerechnet, min destens 2 Prozent ausmachen. In noch größerem Verhältnis ist die Steuerkrast Plauens gestiegen. Das Soll der -staatsem- kommenfteuer >„ Sachse» betrug 1901: 86 053 146 Mk.. dieses Soll für die Stadt Plauen: 904078 Mk. oder rund 2,50 Prozent der ersteren Lumme. Auch hier ist anzunehmen, daß die Steigerung in den nächsten Jahren in Plauen rascher vor sich geht, als im Land« überhaupt, daß daher auch der Prozentsatz unserer Stadt an der Gesamtsterier sich noch weiter heben wird. Vergleicht man mit diesen Ziffern den Umfang des Landtagswahlrechts, das z. Zt. der Stadt Plauen zufteht, so unterliegt eS keinem Zweifel, daß hier ein Mißverhältnis wallet Plauen ist 1868 mit den Orlen Pausa und Mühltrosf zu einem sdem 23.1 städtischen Wahl kreise verbunden worden Diese Verbindung besieht noch jetzt. Im Jahre 190(4 zählte der Wahlkreis insgesamt 79209 Seelen, wovon fast 74 000 aus die Stadl Plauen allem entfielen. Gewiß kein normaler Zustaub mehr, besonders wenn man sich vergegen wärtigt, daß die Stadt Zwickau mit wejentlii^ gerin^rcr Ein- Wie bei den verausgabten gewöhnlichen Fahrkarten, so fällt auch hier der Löwenanteil auf die dritte Wagenklasse. Insgesamt an» de,, mit de» verausgabten Fahrscheinheften nahezu 34 Millionen Personenkilo,netcr zurückgeleat 4270000 weniger als 190U - Am den Sächsischen Bahne» wurden im Jahre 1902 24532 686 Tonneu lüber 300 000 Tonnen gegen tvOI mehr! befördert und dafür «ine Frachteiniialime von 72064 572 Mark erzielt wegen 1^-5 Millionen Mark mehr). Die TranSporAänge ist „„ Laufe der Zeit merklich zuruckgegaiigen: »m Jahre dal l Tonne Gut durchichnittlich 35,56 Kilom. lgsgen 66,36 Kilom >m Jahre 1901> zurückaelegt Am stärksten trat der Güterverkehr im Monat Oftober auf; e« betrug nämlich di« beförderte Gürerlasi 2416811 Tonnen, wofür 7068674 Mark vereinnahmt wurde» wohnerziffer schon lange einen eigenen Wahlkreis bildet, wenn man sich ferner lagt, daß nach der Volkszählung von 1900 im Turchschniil aus I Wahlkreis 51246 Personen entfallen, daß dem nach schon nach der Statistik des erwähnten IahreS auf Plauen ohne Pausa und Mühltroff fast I > > Abgeordnete zu rechnen ge wesen wären lieht 2s. 'Noch auffälliger erscheint der Unterschied zwischen dem tatsäck-lichen Zustande und demjenigen, der nor malen Verhältnissen entsprechen würde, wenn man dieStenerlcistuna m Betracht zieht: auf einen Wahlkreis Ivürde nach dem SteuersoU von 1901 im Durchschnitt der Betrag von rund 440000 Mk. ent fallen. mithin müßte der Bezirk der Stadt Plauen, mit dem SteuersoU von 904 078 Mk >m Jahre 1901. für sich allein 2 Wahlkreise bilden und das Recht haben, 2 Abgeordnete i» die Zweite Kammer der Ständeversonunluno zu entsende». Wir alau- ven. daß diese wenigen Ziffern, die sich »ach verschiedenen Rici>- lungen hin ergänzen lassen würden, genügen, um die Bitte zu rechtfertigen, die an daü König!. Ministerium wir hiermit richten: Das König! Ministerium wolle bei Vermehrung oder sonstiger Veränderung der Wahlkreise für die Landtags- wahl die Stadt Plauen in einer ihrer Einwohnerzahl, ihrer Steuerkrast und ihrer sonstigen Bedeutung entsprechenden Weise geneigtest berücksichtigen. Wie dies am zweckmäßigste» zu ge schehen habe, wollen wir on jetzigen ÄngenbÜck nicht deS 'Näheren zu entwickeln versuchen, nur möchten wir bitten., daß das gegen wärtig bestehende Mißverhältnis gründlich beseitigt, also der Stadt Planen, dasern man die Wahlkreise in ihrem jetzigen Umfang hinsichtlich Bevölkcrnngsziffer und Stenerkrait im allgemeinen beibehält. nicht bloß ein Wahlkreis zugeteilt werden möge." — Die Sächsischen L ta a l se i s e n ba h n en rm Jahre k902. sll.j Nahezu 68 Millionen Reisende — genau 67 810455 — sind im Jahre 1902 mit der Eisenbahn befördert worden, es hat sonach die 1?fache Gesamteinwohnerzahl unseres engeren Vater landes die Eisenbahn benutzt. Die Emnahme hieraus betrug 40312 792 Mack Im Vergleich znin Jahre 1901, m welchem 66 439 309 gleisende Forlkoinineii mit der Eisenbahn suchten und 'anden. ergibt sich eine Mehreinnahme ans dem Personenverkehr um 663 857 Mark. Durchschnittlich an einenr Tage wurden 185 782 Personen befördert und 110 446 Mark Fahrgetdeinnahme erzielt. Am mei'len benutzt wurde die drille Wagenklasse. 43439 530 Reisende sanden >n derselben Beförderung, dann folgt die vierte mit 18 044 339 Personen, hieraus die zweite Klasse mit 4 936 547 Reisenden, und zuletzt kommt die erste Klasse mit 114 919 Reisenden. Tie 68 Millionen Reuenden legten eine Gesamt-Enlsernnng von 1 412 >98 8M Kilometern zurück: ans jeden Reisenden berechnet ergibt dies 20,82 Kilometer 11901: 20,83 Kilometers. Nimmt man hier sie Tnrchschnms-Ergebniffe der einzelnen Wagenklassen in Augenschein, so nnder man. daß der Reisende in der ersten Klasse den weitesten Weg. nämlich 78,40 Kilometer, der Reisende in der vierten Klasse dagegen den kürzesten Weg, nämlich 17,59 Kilo meter durchfahren hat: dazwischen ist der Reisende in zweiter Klasse mit 32.07 Kilometer und der Reisende in dritter Klasse mit 20,14 Kilometer plaziert. Man könnte versucht sein, zu glauben, daß Ser Sachse überhaupt nicht gern reise, dem ist aber nicht so. denn der in den letztvergangenen Jahren riesig angewachsene Verkehr zwischen den großen Städten und den ui der Nähe ge- legenen Bororlen ist für jene Berechnung ausschlaggebend und muß naturgemäß den Tnrchschnikts'atz herabmindern Die An zahl der verkauften Fahrkarten stieg von 36 307 350 Stück im Jahre 1901 aus '36 799 243 Stück un Jahre 1902. Selbstver ständlich steht auch hier wieder die dritte Klasse mit über AI Mill Fahrkarten an erster Stelle, ihr folgt die vierte Klasse mit an nähernd 14 Millionen, der sich dann die zweite Klasse mit über 2 Millionen und die erste Klasse niit 81 000 Stück anrciht. Rück fahrkarten sind annähernd ebensoviel wie einfache Fahrkarten ver- kauft worden, nämlich rund 17 Millionen Stück. Der stärkste Personenverkehr siel mit 6 841333 Personen und 4 712076 Mark aus den 'Monat Juli sdie Tageseinnahme betrug in diesem Monate durchschnittlich 152 002 Markt, der niedrigste PeZoneiwerkchr mit 4 365 181 Personen und 2289 066 Mark Einnahme aus den Monat Februar. Hinsichtlich des Verkehrs reihen sich die ein zelnen Monate wie 'Tilgt cmeinanoer: Juli, August mit 6616 481 Personen und 4 351842 Mark Einnahme, Mai mit 6145 489 Personen und 4 034 378 Mark Einnahme, Juni mit 6 059726 Personen und 3 708 336 Mark Einnahme. September mit 5 920 121 Personen und 3 627 672 Mark Einnahme. Oktober mit 5 753 377 Personen und 3 291 764 Mark Einnahme. April mit 5593945 Personen und 3 040 586 'Mark Einnahme. März mit 5 29Ö406 Personen und 3 047 80! Mark Einnahme. Dezember mit 5 284181 Personen und 291780t Mark Einnahme, November mit 5232832 Personen und 2 796 715 Mark Einnahme. Januar mit 4 707 383 Perionen und 2289 066 Mark Einnahme, den Schluß bildet der schmächsie Monat, der Februar, 'Bon den Schmalspurbahnen Sachsens weist den stärksten Verkehr die 42 Kilometer lange Linie Wilkau-Earlsseld ans: in den .lügen dieser Linie wurden 237161 Personen befördert, am meisten frequentiert ist hier wieder die Teilstrecke Wilkau-Kirchberg: den schwächsten Verkehr zeigte die Linie Oschätz Strehla, n»f ihr fanden 17 791 Reitende Beförde rung. Im Verhältnis zur Länge zeigt die Lime Zittau—Oybin und Jonsdors—Bertsdon den stärksten Personenverkehr; sie be nutzten 222 715 Personen, Von den 627 PersonenvcrkehrSstellen halte den nmsangreichslen Personenverkehr der Hauplbahnhof Dresden onsznweisen. es wurden daselbst im Jahre 1902 ins- gelaint 2476 741 Vertonen lgegen 1901 rund 12(t00 Personen die vierte Stelle nimmt der Dresdner Bahnhof in Lewzlg mi! 9140 726 smehr 130001 Personen ein. dann folgt Leipzig. Bayrischer Bahnhof, mit 858 376 ftnehr 10000s Perionen, Zwickau mit 7S3 345 tmehr 2Mj Personen, bis Metz! die Verkehrsstelle Rauschenthal mit 177 lwenigcr 1001 Perionen den Reigen beschließt. — Einen großen Bestandteil des Personenverkehrs bildet der Verkehr auf z ii sa m m e n stell b a r c Fah rs che i» y eftc; deren Einführung criotgtc am 15. Mai 1884. und hat sich von diesem Zeitpunfte ab der Vcrkehi ans jene -Hefte bi» zum Jahre 1900 stets i» ant- stcigcndcr Richtung bewegt. Von 8518 Stück im Jahre 1865 ist er bis auf 58 825 Stück im Jahre 1900 gestiegen, und damit bat er den Höhepunkt erreicht gehabt. Mit ver in letztgedachtem Jahre erfolgten Einführung der 45tägigen Gültigkeit der Rück fahrkarte ist auch der Verkehr auf zu'ammenstellbare Fahrschein- hefte zurückgeaangen. derart, daß im Jahre 1901 nur noch 46 818 Stuck, im Jahre 1902 aber weitere 5000 weniger, nämlich 41553 Stück verlangt wurden. Die Einnahmen hieraus beziffern sich, was den Anteil der Sächsischen Bohnen betrifft, auf über 1300000 Mark, das sind gegen 300000 Mark weniger al» 1901. AuS- gesertigt wurden 3777 'Hesie auf Entfernungen von 601—700 Kilo meter. 6846 Hefte auf Entfernungen von 701—1000 Kilometer, 15325 Hefte auf Entfernungen von 1001—1500 Kilometer u. s. f. aeiaiigie» im iuericytsiayre 0/210 Lonne» rsui zur >oeiord«runa. die durchschnittliche tägliche Einnahme belief sich auf 1S7437 Mark Von den <i-chmalspurbahnen weise» den umfangreichsten Gülerver- kehr die Linien Oschatz—Döbeln und Nerchau-Trebsen-Mügeln aus, er beträgt im Versand 133577 Tonnen und im Empfange 135 811 Tonne», den schwächsten Güterverkehr hat die Lime Hohenstein-Kohlmühle. Versand und Empfang betragen hier 10370 Tonnen. Der Bedeutung nach nimmt Zwickau unter den 680 Güterverkehrsslellen den ersten Platz ein; 2 689 380 Tonnen sind dort im Jahre 1902 im Empfange und Versande abgcfertigt worden, dann folgt Dresden-Altstadt mit 1344 543 Tonnen, an fünfter Stelle steht Chemnitz mit 1006001 Tonnen, da»» kommt OelSnitz i. E. mit 953387 Tonnen u. s s„ bis Weintraube mit 5 Tonnen abschließt. — Zu dem Festmah'c der Bogenschützenaild«, das gestern nachmittag in> Schützenzelte ftnttsand. hatte sich eine statt- liche Anzahl Ehrengäste und Mitalieder der Gesellschaft einge tnndcn. Bor dem Eingang zum Zcl'e waren die Boizenjungen als Ehrentvach« ausgestellt. Als Ehrengäste hatte,, an der Ehrentafel Platz genommen die Herren König! Kommissar Kammerhiu v. Carlowitz-Maxen. Generalmajor v Schmaltz »r Vertretung des Stadtkommandanten Frhrn. v. Stralenheim, der Präsident der Zweiten Kammer Geb. Hosrat Dr. Mahnert, Platzmajor Heinicke. Ltadtrcite Dr. Kretzschmar, Koppen und Leute,nanu, Stadtver ordnete Ahlhelm, 'Dr. scheven, zweiter Vizevorsteher Dr. Schlade- bach und Gockeiiianii. sowie eine Deputation der Scheibenschützen- Gesellschast mit ihrem Vorsteher Kansmann Bvrack an der Spitze Zum erste» Trinkfpruch erhob sich der Vorsteher der Gilde. Herr irrtadtrat Weigandt. und führte auS, wie erfreut die Bogen- schützen gewesen seien, als Se Mai. der König ihnen die Zusage ge geben. die diesjährige Vogelwiese zum erste» Male als König bc- suchen zu wollen. Und lveiter schilderte er, wie herzlich dn- Aulnahme gewesen sei, als der König, umgeben von seiner Familie, auf dem Festplatze erschien. Die aus dem Kreise des Publikums dem Monarchen dargebrachten Huldigungen seien keine oemachteli. sondern impulsiv gewesen. Er bitte eürzuslimmen in den Ruf: Gott schirme den König und das ganze königlich« Haus! In das dreifache Hoch fielen die Anwesenden begeistert ein, die Musik spielte die Sachsenhymne und die Böller gaben dazu den Königstalut. Sofort erhob sich der Königl Kommissar. Herr Kammechen v. C a rl ow i tz-Maxen, und dankte als bestellter königlicher Kom missar sur den Ausdruck der Verehrung, »nt der Sr. Majestät des Königs und des königlichen Hauses gedacht worden. Er verbinde bannt den Wunsch, daß die Bogenschützengilde noch lange Jahre bestehen möge und die loyalen Gesinnungen, die von icher der Gitde zu eigen gewesen, auch ferner darin wohnen möchten. Der zweite Vvrjtand der Gilde. Herr Schiffseigner Schulze, warf einen Rückblick ans die Geschichte der Bogenschützen, die einst in den Wallgräben der Stadt sich übten im Armbrustschicßen. iii 'Not und Gesabr zur Hilfe bereit standen, und dafür vom Kur fürsten Friedrich den Sanftmütigen das Privileg zur Abhaltung eines Schießens mit allerlei KKrzweil erhielten. So Hobe sich die Vogelwiese entwickelt zu einem Volksfeste, wie cs kein zweites in deutschen Landen gebe. Wenn nun die Bogenschützen die Er innerung an die alte Zeit hoch halten, so empfinden sie auch beute die Freud«, sich wieder im Rahmen ihrer Zeltstadt zu bewege» und vor allem die Genugtuung, als verbindendes Glied zwischen dem königlichen Hause und der Gilde den Königlichen Kommissar. Herrn Kaimnerherrn v. Carlowitz, hier begrüße» zu können. Ihm sei die Gilde zu innigem 'Danke verpflichtet und deshalb brmae er die Gesichle derselben nach dieser Richtung hm zum Ausdrucks, indem er rufe, der Königl. Kommissar, Herr Kammerherr v. Car- lowiy, lebe hoch! Der Deputierte, Herr 'Fabrikant Fischer, toastete in längerer Rede auf die Vertreter der Staats- und städti schen Behörden, die der Gilde stets ihr Wohlwollen entgegen gebracht und sprach die Hoffnung aus, daß sich diese Beziehungen lumer inniger gestalten möchten. Herr Kammerherr o. Carlowitz dankte sür die ihm gebrachte ehrenvolle Begrüßung und leerte sein GlaS auf die Mitglieder der Bogenschützen und deren Ange hörige. Im 'Namen der Garnison Dresden dankte Herr Ge neralmajor Schmaltz in knapper, militärischer Weife und brachte der Bogenschützengilde ein Hoch. Für die städtische!: Behörden nabm Herr Sladtrat Dr. Kretzschmar das Wori Es sei des Ocftcren schon zum Ausdruck gebracht worden, das: die 'Vogelwiese sich überlebt habe. Der Augenschein beweise das Gegenteil. Und wenn die 'Vogelwiese in den eingeschlagenen Bah nen bleibe, werde sie sich nicht nur des Wohlwollens der Ein- lvobnerschast Dresdens und seiner Umgebung, sondern auch der Behörden zu erfreuen haben. Er trinke aus das Wohl der alten lieben Dresdner Vogelwiese. Der zweite Stadrverordneten- Vizevorsteber Dr. Schladebach leerte sein Glas auf die gesund-', taktische Bürgerpflicht, wie sie innerhalb der Bogenschützen vor- banden, und daß diese auch fernerhin erhalten bleiben möge Der Vorsteher, Herr Stodtrat Weigandt, toastete auf das Ehren mitglied der Gilde. Herrn Geh. Hofrat Dr. Mehnert. der die Bogenschntzen-Gcsellschaft auf die Hohe der Zeit gebracht habe. I tompo erhob sich Herr Geh. Hofrat Dr. Mebnert Er akzeptierte die freundlichen Worte, dankte dafür herzlich und erging 'ich dann in humoristischer Weise in Schillerschen Zitaten, die ämtlich auf die Vogelwiese Bezug hatten. Zitieren sei feine schwache Seite, habe man ihn doch in der sozialdemokratische» Presse „Zitatensack" genannt. Er nenne sich gern reaktionär, wenn das alte, gute, früher Dagewesrne wieder an das Tageslicht ebracht werden solle. Weiter warf er die Frage auf: „Ist es Zeit. Feste zu feiern'?" und kam dabei zu dem Resultat, daß eine llntervindnna der Vogelwiese unendlichen Schaden für viele Er- werbskreise bedeuten würde. Die Gilde habe stets ihre Pflicht getan. Wenn sich im Leben ein gewisser Pessimismus geltend mache, so müsse jeder a» seinem Teile dazu beitragen, diesen Pessimismus zu bekämpfen. Das müsse aber gesagt werden, daß in den Kreisen der guten Gesellschaft viele nicht an der Stelle sichen, wo sie stehen sollen, und daß jeder feine Pflicht nur dann rewissenhaft erfülle, wenn er schöne Morte in Taten nmsctze. Ein lieblicln's 'Bild komme ihm dabei vor Augen, die drei jungen Prinzen, die am letzten Montag init ihrem erlauchten Vater und königlichen Großvater das Volksfest besuchten. Sie lassen uns Ausschau halten auf eine glückliche Zukunft. Die Zu kunft unseres sächsischen Landes, verkörpert in den drei Prinzen, lasse er leben. Mit einem jubelnden Hoch wurde dieser Tnnk- prnch ausgenommen. Weiter toaftele Herr Deputierter Haase auf die Jubilare der Gilde, die Herren Fabrikant Müller, Lie- bold und Kunstgärtner Gustav Knöfel. wofür der Erster« mit einem Hoch auf die Vorsteher der Gilde, Herrn Stadtrat Weigandt und Schiffseigner Schulze, dankte. Herr Deputierter Adam vrach seine Freude über die zahlreichen Vertreter der Schwester- gilbe, der Scheibenschützen-GescUschaft. aus, die in Uniform unter ihrem „General" Borack anaetreteii sei. Cr stelle auch den Bogen- chützen eine Uniform in Aussicht. Sein Toast galt der Fort- cntwickluna de» guten Einverständnisses zwischen beiden Äescll- chaften. Der Borstand der Lcheibenfchützeri, Herr Stadtverord neter Kaufmann Borack, erwiderte sofort auf die herzlichen Worte der Vorredners. Er dankte für die lieb« Einladung der Bogen- chittzen, betonte, daß die Scheibenschützen in so stattlicher Anzatil erschienen seien, weil ihr diesjähriger König, Herr Fabrikant Müller, heute hier sein Jubiläum feiere, und hoffte, daß beide Gesellschaften auch fernerhin Hand in Hand gehen werden zur gemeinsamen Arbeit am Wohl« deS Vaterlandes und in der Liebe ium Königshau-. Sein Hoch galt den Deputierten der Boaen- chützengilde und insbesondere dem Vorstände insgesamt. Ein weiterer Trinkspruch galt der Presse. Gegen Ende der Tafel zog Herr Georg Lang mit feiner Oberlandlcr Kapelle in da- Schütze»- zelt ein und erfreute ine Gesgllschaft durch den Vortrag mehrerer echt bayrischer Lieder, die zum Teil mitgesungen wurden. Um 4 Uhr hob der Vorsitzende die von dem Lchützenwirt, Herrn tzenner, aufs beste vorgerichtete Tafel auf, worauf sich die Schütze« zur Fortsetzung des Schießens in die Schießhalle begaben
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