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Lerugrgebüdr: «»«> e« rre»de«. Segriindtl 185S. lUumiuutzionZ-I-ußsrnsn I'aple i Atrlai»«!«» ----- ILtmlvi laioplvu« 21 tw s«, 0svr»r kisvdsr. iw s«° 21 Hauvk-SeMftSsttll«! Manrnftr. 38. Mreigen-carit. Annalune von Ankündigungen bi« nachmittag« 8 Mir Sonn und Seierlag« nur Marienitrade 3» von » bis V,l Ubr. Die NvatttgeBrimd- »eile (ca. « Silben) 20 Lsg. An lündigungen aus derPrivattetteZeile L Dl« : die 2svalti«e Zeile al« ..ilin gesandt oder aul Tertleite so L>g. In Nummern nach Sonn und lfeiki tagen i bez rwaltigc Grundzeilei, so. «0 bez. so und so Psg. nach be sonderem Tarif. Auswärtige Asil- träge nur gegen Lorausbezabimi,. Belrgblätter werden mit »0L>, berechnet. Sernivrechanlchlub: «mt I Nr. II und Sir. LOS«. l.. Weiliig, VskeiAlmt,'. 34. ReuIiMii ksrtser. «ovio ei^ller LockeUdütv Vm Mmew >6m8te s^Igi'ke ro IO?f L.köffme s notk«p LsstlSnrcklsuel,. Llw8lkor8vtt8 rur llatürliedsu tVub^IoielmnK uuroxel- mit8«ise«,- ILürlivrtorniNn tsrtlgt als 8porii»Iittrt in tcUn8tIoi isolier VollouckuNF Idniliopi»«! Sil. S.MsM8ekuod 8VI». 22r dioantug« xvükrnst roa II—12 Iltir. sslItz» Llhtinaetl« Stnatsliilse und Hochwasser. Laudtagswahlrechtsresorm. Hosuachrichten, Sächsische Landwirt- eie v»« TVilftll.schast. Das deutsch englische VelhättniS. Mrllns-Ko»zcrt. Detlev v. Lilicucrou Mutmassliche Witterung: Kühle», veränderlich. Sonnabend, 2L. Jnli TtaatShUfc und Hochwasser. Wenn elementare Katastrophen in solchem Umfange und mit so verheerenden Wirkungen eintreten, wie sie soeben die Provinz Schlesien heimgesuchl haben, dann ist unverzügliche Ttaaishilse ein selbstverständliches, unabweisbares Gebot der Notwendigkeit. Es wird unter den zahlreichen Parteien im Deutschen Reiche und in Preußen nicht ein einziger Politiker zu entdecken sein, der eine ander« Ausfassung vertreten und die Dringlichkeit der staat lichen Hilfsaktion in solchem Falle leugnen möchte. Tie preußische Regierung steht freilich auf einem anderen Standpunkte. Nach ihrer Auffassung ist cs angesichts der furchtbaren Rotlqge, die das Hochwasser in Schlesien hcrbcigesührt hat, zunächst nicht die Ausgabe des Staates, alsbald helfend und lindernd cinzugrciscn, sondern das ist vielmehr Sache der privaten Mildtätigkeit. Diese soll in erster Linie berufen sein, Schritte zur Abhilfe des besonders empfindlichen Notstandes zu In». Run liegt es aus der Hand, daß bei dem unvorhergesehenen Eintritt einer so gewaltigen Wasserkatastrophe, wie der schlesischen, vor allem eine unverzögerte und reichliche Unterstützung erforderlich ist. Der Appell an die private Opserwilligkeit, so wirkungsvoll und schließlich erfolgreich er auch sein mag, vermag die sofort er forderlichen Hilfsmittel nicht auf der Stelle und in ausreichendem Maße zu beschaffen. Naturgemäß vergeht eine geraume Zeit, bis Mitleid und Mildtätigkeit größere Sammlungen zu stände gebracht haben. Dagegen >st der Staat in der Lage, vermöge der ihm unmittelbar zur Verfügung stehenden finanziellen Hilfskräfte zur momentanen Linderung der Not cinzutreten. Aber solcher Einsicht, die sich eigentlich ganz von selber aufdrängen muß. erweist sich die Weisheit der preußischen Regierung um zugänglich. Wer die Auslassungen liest, die das amtliche Organ des preußischen Ministeriums des Innern zur schlesischen Hoch wassersrage veröffentlicht hat, der muß glauben, daß heute an den maßgebenden Stellen in Berlin eine Ansicht von dem Wesen und den Pflichten des Staates wieder auserstanden ist, die «inst jenes Manchestertum verkörpert hat, das die Staatssunktionen auf den Nachtwächterdienst beschränkt wissen wollte. Mit der streng manchesterlichen Staatsauffassung würde es allerdings nicht im Einklang stehen, wenn es die Regierung für ihre Pflicht und Schuldigkeit erkennen wollte, von Staatstoegen den hartbedrängten und notleidende» Schlesiern rasche und energische Hilfe angedcihcn zu lassen. Ein drastischeres Muster-Beispiel, wie sich eine Regierung nicht verhalten soll, läßt sich kaum ersinnen, als es die preußische im vorliegenden Falle gibt. So unangemessen, so bureaukralisch, so ungeschickt ist wobl kaum jemals eine Angelegenheit behandelt worden, wie die schlesische Hochwasscrnot durch die amtliche „Bcrl. Korr.". Hier wird erklärt, daß der Minister Herr von Hammer- stein in das Notstandsgebiet gereist sei, um „das hohe Interesse der Staatsregierung an der Inangriffnahme der Hilfsaktion an den Tag zu legen". Dieses „hohe Interesse" betätigt sich aber darin, daß sich der Staat bis aus weiteres an dieser Hilfs aktion nicht beteiligt. Las Ergebnis der Ministerreise ist die Verneinung der Frage, ob sich der Staat und die Regierung um die „Linderung der augenblicklich dringenden Not", um die eS sich zunächst handelt, zu kümmern haben. Der Regierungsartikel de- gnügt sich mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die Privatsamm lungen nicht bloß in ganz Preußen, sondern auch in Deutschland «it Energie und in weitestem Umfange ausgenommen werden. Um wenigstens ein Scherflein zur Verwirklichung dieser Hoffnung bcizutragen, wird der privaten Opfcrfrcudigkeit die Bedeutung der ihr allein obliegenden Aufgabe ans Herz gelegt: Fragen sollen gelöst werden, die „für das Wohl und Wehe einer wertvollen, mit der Geschichte und den Geschicken der Monarchie eng verflochtenen Provinz so außerordentlich wichtig" sind. Für den so naheliegen den Gedanken, daß eben um deswillen Staat und Regierung schleu nigst mit voller Tatkraft die Lösung dieser Fragen selber in die Hand nehmen und nicht grundsätzlich dem privaten Mitleid über- lassen tollten, bleibt der Regierungsartikel nicht bloß absolut unempfänglich, sondern er begründet auch noch obendrein die Not wendigkeit der zunächst ausschließlich privaten Hilfsaktion damit, daß er der freiwilligen Liebestätigkeit die Erfüllung von Pflichten zu- wcist, deren staatlicher Charakter niemals dem mindesten Zweifel unterliegen kann. In ganz Deutschland soll privatim gesammelt wer den, damit die „unmittelbaren Kosten der Aufräumung und Desinfek tion" bestritten werden können. „Die Desinfektion namentlich," heißt es in dem Regierungsartikel, „ist von weittragender Be- deutung, da erfahrungsgemäß das Austreten epidemischer Krank heiten, namentlich der Ausbruch von Typhusepidemien als Folge erscheinung derartiger Wasserkatastrophen zu den häufig beobach teten Erscheinungen gehört." Es bedarf keines besonderen Hin- weises, daß die Verhütung epidemischer Krankheiten nicht eine private, sondem eine Staatsangelegenheit ist. Es würde eine unerhörte Pflichtvergessenheit der preußischen Regierungsbehörden auch dem nichtpreußischen Deutschland gegenüber sein, wenn man in der Erwartung, daß ganz Deutschland auf privatem Wege die Mittel für die Desinfektion aufbringt, die erforderlichen Abwehr Maßnahmen gegen die Epidemien wirklich versäumen wollte. Sich an der sofortigen Hilfsaktion zu beteiligen, lehnt der Regicrilngs- artikel auch deshalb ab, weil ja sonst der nach seiner Ansicht einzig gangbare, so saumselige burcaukratischc Schabloncii-Gcschäftsgang nicht eingehaltcn werden könnte. Bevor der preußische Staat Unterstützung gewährt, muß zuvor „möglichst genau" der angerichtete Schaden nach Um fang und Wert feslgestcllt werden. Erst nach Eingang der mit „äußerster Genauigkeit" erstatteten Berichte, sagt das Regie- rungsorgan, „wird für die Staatsrcgicrung die Möglichkeit ge geben sein, zu der Frage der Staats- und Kommunalhilfe in der schweren Bedrängnis einer blühende» Provinz definitiv Stellung zu nehmen". Mit anderen Worten heißt das: erst muß möglichst vicl Papier am grünen Tische verschmiert, erst recht viel kostbare Zeit vertrödelt, erst müssen dem Götzen Burcaukratius recht gründliche Opfer dargcbracht werden — dann erst kommt die „Möglichkeit" für die Regierung, „definitiv Stellung zu nehmen". Eine sehr herbe Kritik bietet ein Artikel der konservativen „Schles. Ztg.", die aus das Vorgehen der preußischen Regierung inr Jahre 1882 bei Gelegenheit der damaligen U Überschwemmung der Rheinproviiiz und Nassaus hinweist. Sechs Tage nach der Katastrophe hatte damals die Regierung 500000 Mk. aus dem Haupt-Extraordinarium ü touäs porärr hergegcben. Gegen wärtig beläuft sich die StaatSunterstützung für die dringendste Not auf 2000 Mk. und dies 12 Tage nach Beginn des Elends! Kaiser Wilhelm I. bewilligte vor zwei Jahrzehnten alsbald aus seinem Dispositionsfonds 600000 Mk. und die Regierung brachte gleichzeitig eine Notstandsvorlage ein. die einen außerordent lichen Kredit bis zur Höhe von 3 Millionen zur Verfügung stellte. Fürst Bismarck erklärte damals im Reichstage: „Es han delt sich hier Nl» die Linderung der augenblicklichen Not, die nach allen uns zugehenden Nachrichten so groß ist, daß die dafür ver fügbaren Mittel bei weitem nicht ousreichen. Sc. Majestät der Kaiser kann ja auch nicht die Absicht haben, mit der erheblichen, aber im Vergleich zu dem Schaden immer noch geringfügigen Summe eine durchgreifende, dauernde Linderung der Slotstände berdeizuführe», sondern er kann nur die Gesinnung der ganzen Nation als Vertreter derselben dahin betätigen, daß wir alle ini ganzen Deutschen Reiche, daß die gesamte Nation mit derselben Teilnahme, wie die nächsten Nachbarn, aus dieses Unglück einiger unserer Mitbürger sieht — — —Bismarck lud diejenigen Abgeordneten der von der Ueberschwemmung heimgesuchten Bundes länder. welche bereits einen Aufruf zur Sammlung von Geld beträgen erlassen hatten, ein, zum Zweck der Verwendung der oben genannten Summe zu einer vertraulichen Besprechung zu ihm zu kommen. Bei dieser betonte der Reichskanzler, daß es der aus drückliche Wille des Kaisers iei. so rasch als möglich zn Hellen: daß er geäußert habe, es sei ihm ein unerträglicher Gedanke, daß. während er im warmen Zimmer sitze, diele so schwer Heimgesuchten frieren und hungern müßten: wenn er auch nicht im stände sei, das Un glück an sich zu heben, so wolle er wenigstens sein möglichstes tun. die Armen vor Frost und Hunger zu schützen. So handelte die preußische Regierung, als Bismarck am Staatsruder stand. Graf Bülow, der jetzige preußische Minister präsident. weilt in Norderney und hat dort soeben humorvoll er klärt. gelegentlich blas« ihm der Wind der Kritik um die Ohren: er lasse sich aber nicht irre machen, solchem verfolge dm Weg weiter, dm er für den richttgm halte. Ob er wohl auch die ihn zu allernächst angehende Kritik des Verhaltens der preußischen Wasserung zur schlesisch« Hochwafferkatastrvph« als nichtigen Wind äuLeachtet last« «üd am Nochfrestrandr in beschaulicher Behag lichkeit die bureaukratischm Instanzenwege abwarten wird, wäh rend die braven Schlesier bitterste Not leiden müssen? Neueste Drahtmeldungen vom 24 Juli. INachts cinaehende Deveschen befinden sich Seite 2.» Berlin. kPriv.-Tel.) Ter Kaiser hat die Aktivierung der Reserve-Division der Ostsee und die Indienststellung der Küsten- panzer -Hagen" und „Heimdall" für den 30. Juli befohlen. Mit diese« Zeitpunkt übernimmt Kontreadmiral v. Eickstedt das Kom mando als zweiter Admiral des zweiten Geschwaders. — lieber den Saatenstand im Deutsch«, Reiche sind Mitte Juli fol gende Noten ermittelt: Winterweizen. 2,7. Sommerweizen 2,7, Spelz 2,1, Winlerroggen 2,5, Sommerroggen 2.5, Gerste 2,5, Hafer 2.7. Kartoffeln 2,6, Klee 2,8, Luzerne 3. Wiesen 2,6. Für das Königreich Sachsen lauten die Roten: WivKrweizen 2,4, Sommerweizen 2,3, Wmtcrroggen 2,1, Sommerroggen 2,1, Gerste 2,1, Hafer 2,4, Kartoffeln 2,4, Klee 2,9, Luzerne 2,8, Wiesen 2,7. — Das preußische Staatsministerium hielt heute eine Sitzung ab. Man nimmt an. daß cs siH mit Maßnahme» an gesichts dcrWasserkatastrophc in Schlesien beschäftigen wird. — Wie aus Schlesien gemeldet wird, wurden im Kreise Ratibor 10 000 Hektar Aaer und Wiesen überschwemmt, acht Ortschaften ganz, 27 teilweise unter Wasser gesetzt. Im Kreise Kofel war?» 12- bis 15000 Morgen überflutet. Die Kartofsel- und Korn-Ernte ist verloren. Im Kreise Oppeln waren 15000 Hektar überflutet. Der Schoden beträgt allein an Deichen, Brücken, und Wegen mehr als 700 000 Mark. Im Kreise Leob- schütz wurden zahlreiche Brücken und Äobngebäude forigcrissen, viele Gebäude beschädigt. Im Kreise Falkenbcrg stürzten in 7 Ort schaften Gebäude ein., Ueberflutet wurden dort 7000 Hektar Acker- und 18stO Hektar Wiesenlanv. — Infolge Kurzschlusses , auf der neu betriebenen elektrischen Vollbahnstrecke Groß-Lichterfekde Ost-Berlin trat vergangene Nacht eine zweistündige Verkehrs störung ein. Köln. Heute vormittag wurde im hiesigen Dome ein seier- liches P out isikat-Rcq»iem für de» Papst durch Kardinal- Erzbischof Fischer obgehalte», welchem die Spitzen der Behörden, mehrere Generäle, Stadtverordnete und andere beiwohnten. Stra ß bürg (Els.j. Heule wurde hier im Gebäude des Laiidescuisschusses die 2. Internationale s e > s m ol o g > s ch c Konferenz eröffnet. Ter Zweck der K onserenz ist die Gründung einer Vereinigung unter den sür die Erdbcbenforschnng intercssicr- ien Staaten. An der Konferenz nehmen 20 Staaten teil. Der Eröffnungssitzung wohnten u. a. der Kaiserliche Statthalter Fürst Hohcnlohe-Langenburg, Staatssekretär v. Köllcr, sowie Vertreter von Reichs-, Staats- und städtischen Behörden bei. Der Statthalter, der das Protektorat über die Versammlung übernommen Hai, hieß die Erschienenen im Namen des Reiches willkommen. Professor Lcwitzky-Dorpat und Professor Palzzo-Rom sprachen dem Statthalter den Dank der Versammlung aus. Professor Palzzo wies in seiner Ansprache daraus hin. daß es Deutschlands Verdienst sei, wenn die Vereinigung zu stände komme. Zum Schluß berichtete der Direktor der kaiserlichen Hanptstatian sür Erdbebenforschung in Straßbnrg, Professor Gcrland über die Arbeiten der Station «eil der ersten scismologische» Konferenz im Jahre 1901. Rom. Die Beisetzung der Leiche Leos XIII. dürfte mit Rücksicht auf die große Hitze beschleunigt werden. Ter Zudrang zur Leiche in der Petcrskirchc war heute deshalb stärker. Im Gedränge find einige Dutzend Personen verletzt worden, darunter mehrere schwer. Rom. Iw der heute morgen stattgehablen 4. Versamm lung der Kardinale wurden die neu eingclauscnen Beileids telegramme verleien, darunter das des Königs von Rumänen. Sodann wurde an Stelle Msar. Pificris, der gestern zum Bcich- tigcr für das Konklave gewählt worden war, dieses Amt aber wegen seines vorgerückten Alters abgeiehnt Hai, ein anderer Prälat bestimmt. Der Versammlung wurde hieraus zur Kenntnis ge bracht, daß der Papst 50000 Francs für die Annen von Rom, 30 000 Francs für die Annen von Perugia und 10000 Francs für die Armen von Carpineto bestimmt habe. Daun befaßte sich die Versammlung mit den von einigen kränklichen Kardinalen vorgebrachtcn Bitten und willfahrte u. a. dem Wunsche, daß einige dieser Kardinälc ihre Wohnräume für das Konklave im gleichen Stockwerk mit der Sirtinffchen Kapelle erhalten sollen, um ihnen das Steigen der Treppenstufen zu ersparen. — Trotz des Sirocos begab sich das Volk in großen Mengen auch heute in die Petcrskirchc, um die Leiche des Papstes zu sehen; um Mittag besonders die Arbeiter, welche aus den Fabriken kamen. — Der heutigen K o n g r e g a t i o n s - S i tz u n g ging eine Bereinigung der Kardinälc, der Ordenshäupter und des Camerlengo voraus, in welcher die Eröffnung des Konklave auf den 31. d. M. festgesetzt wurde. Auch Kardinal - Fürstbischof Tr. Kopp nahm an der Kongregation teil. Es wurde ihm ein äußerst warmer Empfang bereitet. Bern. Gemäß einem Wunsche der Haager Friedenskonferenz hatte der Bundesrat die Signatarmächte der Genfer Kon vention zur Verbesserung des Loses verwundeter Soldaten zur Beschickung einer am 14. September dieses Jahres in Gens ab zuhaltenden Konferenz behufs Revision der Genfer Konvention eingeladen. Da bis fetzt eine definitive Antwort aller beteiligten Staaten nicht eingetroffen ist, hat der Bundcsrat beschlossen, die Konferenz auf unbestimmte Zeit zu verschieben, und den in Be tracht kommenden Regierungen hiervon Kenntnis zu geben. London. lPriv-Tel.s Der dem Auswärtigen Amte nahc- schwo Nicn Mann" in der absprechendsten Weise charakterisierte. Niemand wirb behaupten, daß England Deutschland gegenüber keinen Grund zur Beschwerde habe, sicher aber keinen stärkeren, als auch mancher anderen europäischen Mächten gegenüber. Wie töricht alle gestrigen Angriffe auf Deutschland waren, lehrt ein Blick in die Vergangenheit und Gegenwart unserer Beziehungen zu anderen Regierungen. So aufrichtig wir uns z. B. über die neugegrün dete Freundschaft mit Frankreich freuen so dürfen wir uns doch nicht cinrcdcn, daß Frankreich uns früher besser behandelt hätte als Deutschland: während des südafrikanischen Krieges wurde Herr Krüger offiziell in Paris empfangen, während man ihm in Deutschland die amtliche Anerkennung versagte. Unsere Bezicb ungeii zu Deutschland sind durch keine altemgewurzelten Diffe- renzcn von der Art getrübt, wie sie in der Neufundländer Fff'chcrc>- sragc zwischen England und Frankreich bestehen, und über ein dcut- schcs Faschoda hatten wir nie zu klagen. Deutschland ist uns auf vielen Gebieten ein strammer Konkurrent, politisch wie kom merziell, aber zum Streit mit ihm besteht für uns kein Anlaß, im Gegenteil, aus vielen Gründen sollten wir uns gut mit ihn, vertragen. London. Der Chemiker Baron v. Busch fiel heute srüb auf der Fahrt nach Glasgow in der Nähe von Northampton aus dem Eisenbahnwagen, wurde üb er fahren und getötet. Sofia. Fürst Ferdinand wird in 14 Tagen nach hier zurückkehrcii. e-cinc Ktndcr begaben sich nach Schloß Murany in Ungarn. Frankfurt -. M. (schlich f Kredit 208,80 Diskonto »87.—. Dresdner Bank —. StaatSdahn —. Lombarden —. LaurahiMc —. Ungar. Sold — Portugiese» —. Diirkenlose . Ltlll. Vniis. <8 Ui,r nachm.I Rente 87,25. Italiener »82,20. Spanier !U,t0. Portugiesen 80,80. Dtirke» 82,80. Dürkenloje »28,70. VUtUnanbgnk 888,—. SiaalSbah» —,— Lombarde» —, Schwach. Part». Produktenmarkt, Weizen per Juli 8«,«0, per Septbr.-Dezbr, 22,»S, stetig. Spiritus per Juli ««.7ä, per Sept..Dezember »6,b0, seft. Mich» per Juli so,-, per September-Dezember bl,7S, ruhig. Amstcrdam. Produkten > Bericht. Weizen per Rovbr. —, per Marz —. Roggen per Oktober -,—, per Mar» —. SeschLstSio». (Produktenbencht z Engl. Weizen stetig, srember ruhig bei «einem «e. lchiist, amcrtk. Mai, stetig, Donauer ruhig, Mehl ruhig, stetig, «erste ruhig, Haser stetig. — Wetter: Unbeständig.