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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030717022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903071702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903071702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-17
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
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-Tu »W» A 4> «- s- r» ^ § L 6 sein 25jähnges Dienstjubiläum. Seine Borgesetzten und Koll vereinigten >>ch abends im Brauerei-Restaurant zu einer schli Feltiichkeit, wobei dem Jubilar mehrfache Aufm " ' " eil ie>. iierksamkesten tu keit. wobei dem Jubilar mehrfache Au wurden. —* Polizei bericht. 16. Juli. Heule früh in der dritten stunde ist ein unbekannter Mau», von dem auch nicht die ge ringste Beschreibung gegeben werden kann, von der Augustusbrücke >» die Elbe gesprungen und ertrunken. Er hatte einen weichen, braunen Filzhut aus der Fabrik von I. Heinrich Jta in Wien, gekauft bei Gustav John in Tetjchen a. E., auf der Brücke zurückgelassen. Als der Hut aufgehoben wurde, fielen daraus Pa piere ui die Elbe. — V ermißt wird seit einigen Tagen der 13 Jahre alte Realschüler Martin F. . . . von hier. Er hat hell blondes Haar, blaue Augen und trägt braune Schülermütze mit Gotdstreisen. Taschenmesser und Mützenschirm ist mit Inschrift des vollen Namens des Knabeus versehen. Anhaltung und N richt au die Königs. Polizeidircktion zu Bermisitcnregister 509 wird erbeten. —* Beim Gebrauche einer SpirituSmaschine zum Irisieren etttsiaud am Sonnabend in einer Iriedrichsladter Wohnung Fcue r, das an Mobiliar und sonstigen Sachen einen Schaden von über IM Mark verursachte, von den .Hausbewohnern aber ohne weitere Hilfe gelöscht werden konnte. —* An der Ecke der Waisenlmus- und Victoriastraßc karam bolierte heute mittag ein Fuhrwerk mit einem Radfahrer. DaS Rad wurde volltzkändig demoliert, der Fahrer erlitt keinen Schaden. —* In einem Hause ans der Strehlener Straße fiel am Sonn abend nachmittag einem Mädchen ein Fensterflügel aus de» Kops. iodaß das Kind durch das Zerbrechen dcS Glases nicht unbeträchtliche Schnittwunden erlitt. -* Bon einem Neubau in der Bürgerstraße ist am Mittwoch früh ein 12 Jahre alter Dachdecker ab ge stürzt. Er erlitt eine» Halswirbeldruch und starb bald danach. Der Mann hinterläßt Iran und 5 Kinder. —* Auf der im Aufbau begriffenen Bogelwiese stürzte am Sonnabend ein Zimmerman». der auf ein über das Gerüst hinaus- ragendes Brett getreten war. aus ziemlich beträchllicl-er Höhe herab und erlitt mehrfache Verletzungen. —* In einer Wohnung auf der Louisenslraße kam gestern vor mittag Jener aus. Dabei erlitt ein etiva dreijähriges Mädchen, das ich Zimmer anwesend war und wahrscheinlich mit Streich- dolicheii gespielt hatte. Brandwunde», die seine Aufnahme im Stadtkrankenhause erforderlich machten. — Wieder einen Fortschritt für den Vorort B r i es n i tz be deutet die Erweiterung des Elektrizitatslichtnetzes daielbs». Die nengedaute, mit Lindenbailiiianpstanzung versehene Bergstraße wird in aller Kürze an das Lichknetz angeichlosfen werden. Die stattliche Bergstraße ist in verhältnismäßig kurzer Zeit z» einer belebten Straße geworden. Zu beiden istraßenseiten sind zahlreiche große, schmucke Häuier gebaut und bezogen worden. Die Einrichtung »nd Ausstattung der Gebäude, um die sich ohne Ausnahme ein hübsches tt'ärtckien erschließt, ist zeitgemäß und trägt einen großstädtischen Eharakter. Tie Mietpreise sind denen anderer Vororte gleich, zum Teil noch niedriger. —* M eiße». Heute früh gegen 3 Uhr brannte der Holz lagerplatz der Maschinenfabrik und Eisengießerei von Schindler i>. Grünewald >n der Talstraße nieder. Es wird Brandstiftung vermutet. —* Oberlandesgericht. Am 29. Januar d. I. brach in der Granpnerschen Fabrik in Leipzig ein Streik aus. indem dreißig Arbeiter wegen Erzielung höherer Löhne die Arbeit nicdcr- legten. Tie Streikenden beschlossen gleich daraus, während der Tauer des Ausstandes Streikposten auszustellen, die die Fabrik beobachten, Arbeitswillige von der Aufnahme der Arbeit abkaltcn und die noch Weitcrarbeitenden zum Anschluß an die Ausständigen zu bewegen versuchen sollten. Die Polizeidirektion zu Leipzig wie-s ihre Beamten an. Streikende aus der Nähe des Fabrikgebäudes wcgzuweisen. Der Arbeiter Scheideinan», der auch als Streikposten diente, war schon einige Tage vorher wieder holt von den patrouillierenden Schutzleuten meggewieien worden, als er am 6. Februar wiederum von einem Polizeibeamten längere Zeit beobachtet wurde, wie er an der Fabrik auf- und niederging. Als der Schutzmann ihn endlich auffordcrte. sich zu entfernen, erwiderte er: ..Ich kann hier stehen bleiben!" und ging auch dann nicht, als der Beamte nach etwa einer Viertelstunde die Aufforde rung wiederholte. Sch. mußte daher nach der Wache folgen. In der gleichen Weise benahm sich der Arbeiter Fieber. der die Tannensiraße und Ziegclstratze zu beaufsichtigen hatte. Aus die Aufforderung des betreffenden Schutzmannes, seines Weges zu gehen, ging er wohl ein Stück fort, kehrle aber alsbald nach feinem früheren Platze zurück. Durch ihr Verhalten sollen sich die Ge nannten einer Uebertretung des 8 157 des Straßenrcgulativs für die Stadt Leipzig schuldig gemacht haben, der folgenden Wortlaut hat: „Zur Erhaltung der Ordnung, Sicherheit und Reinlichkeit aur den Straßen ist bei, Anweisungen der Egekutivbeamten sofort Folge zu leiste». Schöffengericht und Landgericht gelangten zur Verurteilung der Angeklagten, indem die Berufungsinstanz darauf hinwies, da» erfahrungsgemäß es zwischen Arbeitswilligen und Streikenden leicht und ott zu Tätlichkeiten komme, und daß des halb die Anordnung der Polizei berechtigt gewesen sei. Tie Revision der Angeklagten rügt Verletzung der 88 262 und 267.7 des Strasgeictzbuches, ohne daß aber eine nähere Begründung hierzu erfolgt wäre. Auch 8 l',2 des Strafgesetzbuchs, der vom Zoalitionsrecht der Arbeiter handle, wird ,'ür verletzt erklärt, denn Streikvostenslehen sei an und für sich erlaubt und könne durch das Wegweiien durch die Schutzleute nicht strafbar werden. Letztere hätten überdies nicht-aus eigener Initiative, sondern auf Anweisung ihrer Vorgesetzte» Behörde gehandelt, sodaß den An geklagten von vornherein ihr Beschwerderecht illusorisch gemacht worden fei. Tcm Anträge des Oberstaatsanwalts gemäß, der daraus kinweitt. daß das Leipziger Straßenregulativ nach wieder- bolle» Entscheidungen des Reichsgerichts keineswegs mit dem 8, 152 des Strafgesetzbuchs in Widerspruch stehe, verwirft der Strafsenat des OoerlandeSgcrichts die Revisionen. Zur Urteils begründung wird ausgciührt. daß die Rüge betreffs Verletzung nicht um ein, Bejchräukuua dir Koalitionsfreiheit, sondern um Ausrechtechaltung döx Sicherheit aus den Straßen. E» würde geradezu als ein Privilegium der Streikenden betrachtet werden müssen, wollte man ihnen gestatten, was allen anderen Personen untersagt sei, nämlich, daß sie durch ihr Borgehen möglicherweis eine Storung der öffentlichen Ordnung auf den Straßen heran beschwöre». — Amtsgericht. Der 32ikthrige Markthrlfer Georg Iran- Menzel veruntreute keinem Prinzipal van den kür diesen »Inka!»irrten Rechnungsbeträgen ISS Ml. innerhalb zweier Woche». Menzr war in Not gekommen und batte Schulden machen müssen: da er eine so hohe Summe in verhättniSmäßta kurzer Zelt unterschlug, lag mit daran, daß M. auch in schlechte Gesellschaft geraten war. Der Angeklagte ist geständig: zu seinen Ungnnstcn muß indes eine frühere Vorstrafe angezoaen werden, die er wegen Eigentums- vergehen» erlitten bat. Das Urteil lautet auf 3Monate 2 Wache» Gefängnis: die Untersuchungshaft kommt mit 2 Wochen in An rechnung. — Der .Handarbeiter Gustav Emil Schöne, IW kn innwald geboren, tauschte keinen Stubeiiwlrt. bei dem er »termiete wohnte, über seine Vermögenslage durch die Erzähl» einer gedachten Hvvvtbek von 2000 Mk. »nd erzielte dadurch dir Gewährung eines Kredits von 122 Mk.. um welche Summe der Vermieter geschädigt ist, da Schöne nicht über die geringsten Mittel verfügt Vo» der dem Angeklagten für den Betrug auj- crlegien 8wöch!gen Gefängnisstrafe gelten 2 Wochen als durch die Untersuchungshaft verbüßt. — Der 38 Jahre alte Glasmacher Johann Ferdinand Anastasius Bernhard Schlegel brachte durch eine am 28. v M begangene Ausschreitung gegen seine eigene ru Unheil über seine Familie. An dem genannten Tage, einem mittag, begann Schlegel mit Arbeitsaenossen schon am frühe» irgen zu zechen: bei seiner Rückkehr hatten sich leine Genossen wieder mit eingrftindeii. um daS Zechgelage in dem von ihm be wohnten Grundstück sortzuieken, dagegen erhob Schlegels Ehefrau Einspruch, zwischen beiden Eheleuten kam eö zum Streit, in dem der Mann seine Frau mit einem Handbesen auf den Kops schlug, daß sie blutete. Durch das rohe Vorgehen Schlegels wurde serner die Ruhe der Hausbewohner gestört; er wurde verhaftet und nun mehr zu 2 Monaten Gefängnis und 2 Tagen Hast verurteilt. — Ter erst 32 Jahre alte Handarbeiter Johann Muichalla ist bereits 36 mal vorbestraft. Am 1. Juli ging er in Blasewitz bettelnd von Haus zu Haus, verbrauchte die Einnahme für geistige Ge tränke, bis er betrunken war. rempelte dann auf der Straße die Passanten an und störte durch fortgesetztes Skandalieren die öffent liche Ruhe. Die Bestrafung erfolgt wegen Erregung öffentlichen Aergernisses. M. erhält 3 Wochen 3 Tage Hast. — Der Schuh macher Friedrich Johann Ludwig Mohr in Trachau führte bei einer Ausfahrt mit dem Zweiradc am 28. Mai sein vierjähriaes Kind mit auf dem Fahrrade, was nach 8 117 der städtischen Ver kehrsordnung verboten ist. Der den Vorgang beobachtende Gen darm hielt Mohr an und machte ihn darauf aufmerksam, daß das Mitführen von Personen, insbesondere von Kindern, aus einsitzigen Fahrrädern aller Art verboten sei, und Präsentierte ihm eine Straß auittung über 1 Mk. zur Einlösung. Mohr drohte deni Grndar inen, er solle sich >a vor >hm in dicht nehmen, denn er würde sich Unterlagen verschaffen, um den Gendarmen bei feiner Direktion hinein zu legen. Diese wohl in der Erregung und Unbesonnenheit gesprochenen Worte hatten für Mohr noch ern gerichtliches Rach spiel mit ernstem Ausgunae zur Folge: denn in feinem Ausspruchi wird eine Nötigung erblickt, die Anzeige zu unterlassen Der An geklagte bestreiket, diese Absicht gehabt zu haben, und gibt seine» dem Gendarmen gegenüber getanen Aenßeruiigeii. die nach seiner Behauptung einen anderen Wortlaut gehabt hätte», eine harm losere Auslegung. Die Aeußeruiigen werden vom Gendarm, wie ' ist sie in der Anklage enthalten sind, eidlich erhärtet und Mohr darauf der Nötigung für schuldig befunden. Der bisher unbescholtenr Angeklagte wird zu 2 Wochen Gefängnis und 3 Mk. Geldstrafe verurteilt. — Ernst Otto Rothe. 1866 m Gruben bei Meißen ge boren. ist einer der Haupträdelsführcr bei den am 27. Mai auf der Louifenstraße stattgefundencn Straßenkraiv allen, obwohl ihn die Aussverruna der Bauarbeiter gar nichts anging: denn Rothe ist Schuhmacher von Profession und arbeitete als solcher in einer auf der Louifenstraße gelegenen Schuhwwrensabrik. Am zweiten Tage der Ausschreitungen begab er sich nach Feierabend in die an der Ecke Louisen, und Königsbrücker Straße befindliche Schankivirtschaft, die vielen als Verschanzung diente, und schleuderte aus deren Fenster mit mehreren anderen Genossen beleidigende und aufreizende Redensarten nach der Postenkette der Gendarmen, welche die erregte Volksmenge von dem Betreten der Louifenstraße abhielt. Gegen 1l Uhr trat Rothe auf die Straße hinaus und blieb dort stehen, die Wellung, sich zu entfernen, völlig unbeachtet lassend. Er entgegnet- den Gendarmen, er könne gehe», wo er wolle, und fügte hinzu: „Hier bleibe ich stehen, ich bezahle meine Steuern, Ihr Brüder aber nicht." Wegen seiner beleidigenden und aufsässigen Aeußeruiigen wurde er sestgenommen und zur nahen Feuerwache, in der die Sicherheitsbeyörde provisorisch ein Arrestlokal errichtet hatte, geführt, was nicht ohne Ueberwindung von Widerstand erfolgte, da Rothe freiwillig nicht mitging. Der Angeklagte sucht feine Teilnahme an den Vorgängen abzuschwächen, wird jedoch überführt, in dem von der Anklage behaupteten Um fange an den wüsten Ausschreitungen sich beteiligt zu haben. Rothe ist 30 Mal vorbestraft und auch bereits wegen Rückfalldiev- stahls in Waldheim gewesen. Das Urteil lautet auf 5 Monate Ge fängnis und- 2 Wochen Haft: da der auf freiem Fuße befindliche Angeklagte bei der Höhe der Strafe fluchtverdächtig erscheint, wird er am Schlüsse der Verhandlung in Haft genommen. Erkrankung des Papstes. »Mit Rücksicht aus die lange Dauer der Krankheit des Variier und den viel fach wideripruchsoollen Inhalt der Meldungen werden wir uns sorian aus die Mitteilung von feststehenden Tatsachen beschränken. Die Red.) Tie Einspritzungen von Coffein und Kampferöl werden iort- esctzt. Die Ernährung geschieht mittels Fleischbrühe, Schokolade, sigelb, Tee. Wein uiw. Die römische Polizei setzte sich mit dem Vatikan ins Ein vernehmen zur Anordnung von Maßnahmen, um bei den Feier lichkeiten in der Peterskirche, die nach dem Tode des Papstes statt- zusinden hätten, Unfälle zn verhüten und die Ordnung aufrecht zu erhalten. Es wurden bereits Anweisungen erteilt, daß 13 Stunden nach dem Tode des Papstes die für die Abhaltung neiiien rocurei zur ocrviirocrung ,, Konklave vereinigten Kardinalen. ! gegen 1 Uhr für kurze Zeit aufzustr! mit großer Sorgfalt in den kleinen -immer. Der Papst sprach auch seine Stimme ist autzerordenMr Dem „Giornale d'Atalia" zuf der katholischen Universität in Wa bttldui pporsi gestatt ni gestattete dem ,en. Man brachte den Pap > ronsaal nächst dem Schlaf- n von seinem nahen Ende: lge ist Mjgr. O'Honnel von hington in Rom «»«getroffen. Lagrrgeschtchte. X Deutsches Reich. Zum deutschen Turnfest in Nürnberg haben sich über 27000 Teilnehmer angemeldet. X Wegen vorschriftswidriger Behandlung Untergebener, wegen Verleitung zur Mißhandlung Untergebener und wegen Unterlassung einer Meldung hatte sich der «instweuen des Dienstes enthobene Hauptmann und Bofteriechef Herwig von der 1. Batterie des >n Rendsburg garmsonterenden Lauenvurgischen Feldartillerie-RegimentS Rr. Lü vor dem Kriegsgericht der 18. Division zu verantworten. Wegen Gefährdung der Militär,- scheu Disziplin fand die Sitzung unter Ausschluß der Oessent- lichtest statt. Bei der Begründung des Urteils gegen tzauptmann Hennig ergab sich, daß letzterer bei einem Appell auf die Fahr- peitschen als ein gutes Mittel verwiesen hatte, den Kanonier Holm, der ' ' -- -- '" -- - war, zu ' ' schäften nicht zwe .... ni unerhörter Weise mißhandelt. Die vorschriftswidrige Behänd- lung eines Untergebenen wurde darin gefunden, daß Hauptmann Hennig den Holm vor der Batterie niederknien und geloben ließ, nicht wieder zu entlaufen. Die Unterlassung einer Meldung bezog sich auf einen Fall deS Kanoniers Broker aus Bordesholm Dieser war von dem Futtermeister Sergeant Kühl lgsgen den in nächster Zeit verhandelt werben wird! durch Fußtritte miß- handelt worden und konnte seinen Dienst nicht verrichten. Aus Befragen des Hauptmaiuis gab er den Grund an: Hauptmann Hennig unterließ aber eine weitere Anzeige. Der Kanonier wird demnächst wegen Dienstunsähigkeit entlassen, da er durch die ihm widerfahrene Mißhandlung eine chronische Blinddarm. aS Kriegsaericht erkannte auf 7 Monate Festungshaft, x Oesterreich. In Wien fand im Stefansdom die Einseg nung der Leiche des ReichSfinan,Ministers v. Kallat) stntt. Ter Trauerfeirr wohnten bei Obrrstboimelster Prinz von Liechtenstein als Vertreter des Kaisers, ferner Erzherzog Rainer. Ministerpräsi dent v. Koerber. die migarffch^i Minister WlassicS und Lano. die Generalität und Oisiriersdevutationen der derzegowinischen Jnsan- terie-Regimcnter. Die Leiche wird nach Budapest übergeführt x Schweden. Die Teilnehmer an der Jahresversammlung der Deutschen Schiffsbau technischen Gesellschaft in Stockholm begaben sich »ach Skvklvster und Uvsala. Im Lause des Tages empfingen die beiden Dampfer .Frldmarschall" von der Deutschen Oftasrika-Linie und „Sevdlitz" vom Norddeutsche» Llovd de» Besuch des deutschen Gesandten Grafen Lenden, ferner des österreichisch-ungarischen und des englischen Gesandten. Am Abend fand aus beide» durch eine Brücke miteinander verbundenen Dampfern ei» Ball statt, zu welchem zahlreiche Mitglieder der Stockholmer Gesellschaft geladen waren. NachtS verließe» die beiden Schiffe Stockholm wieder, um die Teilnehmer an der Vcc- cimmlung in die Heimat zurückziliühren. x Amerika. Die von London aus Verbrelikten Gerüchte, daß die Beziehungen zwischen Washington und Petersburg immer »»erfreulicher würden, erhalte» eine merkwürdige Illustrie rung durch eine soeben an? Washington ringetroffene Meldung. Darnach hat Staatssekretär Hat) den Kaiser von Rußland ersucht, drei Mitglieder des ständigen Ausschusses des Hanger Schieds gerichts auszuwäblen zur Regelung von »us Entschädigungs- örderungen an Venezuela bezüglichen Fragen. Es ist daS ein Beweis des Vertrauens und der Sumpathie, den men wohl schwer lich dem Herrscher eines Staates geben würde, mit dem ernste Differenzen zu entstellen drohen. x Die silbische Petition betreffend die Vorgänge in Ktsche- new ist in Washington cingeaanaen Staatssekretär Hat, tet«- graphierte an die amerikanische Botschaft in Petersburg betreffend das ciiizuwendende Mittel, »m die Petition zur Kenntnis des Kaisers Nikolaus zu bringen. x Asien. Dem „Reuterschen Bureau" wird a»S Port Arthur vom II. d M. über Tschffu gemeldet, daß die Beratungen der russischen Diplomaten vorgestern beendet wurden und der letzte Sonderzug mit Teilnehmer» an der Beratung gestern nach Moskau abgegangen sei. ES werde zugegeben, daß die Möglichkeit eines Krieges erörtert worden sei, es werde aber erklärt, daß dies nicht der Gegenstand der Beratung gewesen »ei. ES zeig« sich deutlich, daß seit der Ankiinst des Knegsministers Kuropatkin Rußlands kriegsmäßige Vorbereitungen im Wachsen ftien und die Absicht bestehe, mehr Truppen »n die Mandschurei zu bringen. Unternehmer in Port Arthur hätten in voriger Woche Aufträge zur Errichtung von Barack-n für 20 000 Mann, die aus Chardin abgeben sollen, erhalten. Beamte, die an den Beratungen teilnahmcn. hätten erklärt, der Widerstand Rußlands gegen vie Oeffnung der mandschurischen Plätze für den fremden Handel sei nicht begründet auf die Gegnerschaft gegen die Anwesenheit von Fremden, sondern dagegen, daß fremde Konsuln in Städten, die iatiächlich unter riiisischer Kontrolle stehen, bei der chinesischen Regierung beglaubigt würden, und die Kaufte»te. die sie vertreten, außerterritoriale Rechte genießen solle». Ein solcher Zustand würde sicherlich große Reibereien zur Folge haben, wie es in Niuischwang der Fall gewesen sei. Es verlautet ferner. eS habe eine Besprechung der mandschurischen Angelegenheiten zwischen dem Staatssekretär Hat, und dem russische» Geschäftsträger Hansen in Washington stattgefunden, die einen durchaus befriedigen den Verlaus nahmen. Es werde eine baldige Erledigung der Frage der Mandschureihäsen erwartet. Dem ,omanischen Gesandten, der ini Auswärtigen Amte vorsprach und sich über die Besprechung erkundigte, sei erklärt worden, Hahs Politik in der Mandschurei- Angelegenheit sei lediglich daraus gerichtet, die Oeffnung der Häfen für die ganze Wett zu erlangen. jedoch als ungnimig bezeichnet, desgleichen die der Arbcitsräume an einem der vorderen kleinen Höfe. Tie Anordnung von zwei Lichtseiten an den Sitzungssälen dcS Rates und der Stadtver ordneten ist nichi zu empfehlen. Die <rchaufeitcn widersprechen der Programmforderung einfacher Gestaltung. Der Kuppelbau wird nicht als dem Znwcke eines Rathauses entsprechend gefunden. Nr. 3 2. Mitteltürm. Der Entwurf ist in bezug auf schöne und vornehme Rauinverieilung des Grundriffes, alfo in der Anordnung der Zugänge, Treppen. Vorplätze und Haupt- räume, außerordentlich beachtenswert. Indessen darf^ nicht ver- schwiegen werden, daß die Beleuchtung der beiden Sitzungssäle nicht einwandfrei ist. Den .Haupteingang hat der Verfasser nicht von der Ringstraße her genommen, sondern sein größeres Vestibül an die Gewandhausstraße gelegt. Tics wird als Vorzug der Arbeit betrachtet. Aber nicht nur der Grundriß, sondern auch d,e Fassaden sinden Beifall, und die Gcsantterscheinung der Außcnalchitcktur wird gelobt. dir 35. Dresden-Altstadt. Wenn schon nicht ver schwiegen werden darf, daß in der Grundrißdispositton dieses Ent wurfes neben verschiedenen Unfchönheiten sämtlichen inneren Trevpenanlanen der flroke Mahslab fehlt, der für die vorliegende Aufgabe wenigstens in einem Falle aewünscht werden muß, und wenn auch der Verfasser in konstruktiver Beziehung auf ver schiedene Schwierigkeiten stoßen würde, wenn sein Entwurf zur Ausführung gebracht werden sollte, so >var doch der gesunde und wahrhaft monumentale Z»a. der trotz mangelhafter, Einzel heiten durch die Außenarchitckiiir seiner Arbeit geht, bestimmend, ihn an sehr lwhe Stelle zu letzen. Rur in wenigen anderen Ent würfen ist die Gestattung der Fassaden von so einheitlichem Charakter wie >»> vorliegenden, und nur in wenigen anderen Ar beiten steht der Turm an so beherrschender Stelle und kommt so bedeutungsooli zur Erscheinung, wie in dieier Arbeit, deren Houptreiz in der einivringenden Ecke an der GewandhauSstrahe liegt. Gedacht war allerdings für diele Stelle eine solche ein- sprinaende Ecke nickt, aber es kann nicht geleugnet werden, daß der Verfasser trotzdem mit diesen Motiven eine sehr glückliche Lösung der Gruppierung der Massen des Rathauses gesunden hat. Nr, <6. Sphinx. Der Entwurf gelangt trotz eines großen Anlaae ni-ktt Ul« Wahl, und zwar wegen der dunklen Räume, wegen unorganischer Verbindung des Hauptturmes mit der umgebenden Architektur, wegen schwacher Ecklösung an wichtigster Stelle und wegen zu geringer Geschlossen- Bei der großen diesen teiliveise Zuge» seiner ganzen heit der Gesamterscheinung. Nr. 47. Projekt Rathausbou. Zahl von Höfen s9s war der Verfasser genöti sehr kleine Abmessungen zu geben und gelangte in weiterer Folge dieser großen Hoüahl zu einer wenig einfachen, komplizierten Korridoranlage. Auch die Beleuchtung des Treppenhauses durch Oberlicht wurde beanstandet: sehr anerkannt wurde die schöne Gestaltung des äußeren Aufbaues, insbesondere der dem Platz zu- gekehrten Fassade. Nr. 48. Triff. Tie Grundrißanlage ist wenig übersicht lich und einfach, in einzelnen Teilen jedoch, wie der Saalanlage und der Nachbarräume im 1. Stock, eine gute. Weniger günstig ist die große Zahl der Höfe und deren teilweise zu knappe Ab messungen und Form. Die vielen Ausbauten und Anhängsel auf Kosten der Höfe wären wohl besser zu vermeiden gewesen. Neben ungenügender seitlicher Belichtung ist das Treppenhaus auf Ober- licht angewiesen. Ter äußere Aufvau ist gut — wenn auch die Ausbildung einzelner Teile, zum Beispiel die des Hauptturmes, — wenig an'prechend ist. Nr. 54. „Ein Preis wird jedem Streiter eigen usw." Das noch unfertige Projekt zeigt eine gewaltige, über- große Tnrrnanlage an der Ecke der Gewandhausstraße und Moximilians^Allee, welche im Grundriß das Hauhtvestibiil ein- jchließt und dort keine größere Raumentsvicklnng zuläßt. Tie Hof- anlage ist großräumig und klar. Der Aufbau ist sehr phantastisch und der des Turmes sogar extravagant Aber Geschmack und Talent steckt reichlich in dem Projekte und die Partie unter dem Turme ist besonders anmutig. Nr. 64. George Bäh r. Das Projekt hat einen klaren Grundriß mit weiträumiger EinganaSpartie und mit bequemen und guten Verkehrs- und Lichtverhältnissen im ganzen Hause. Aber eS könnte ohne Erwerbung der Parzelle 401 gar nicht aus- " " " schwerer Mangel. Der etntaer Giebel, eine tüchtige Architektur. Nicht günstig ist die Silhouette, me sehr der Ruhe Diese v - . geführt werden und dies ist offenbar ein Aufriß zeigt, mit Ausnahme einiger Architektur. Nicht günstig ist die Silhoi , und Einheit bedürfte. Diese vermag auch der weit zurückliegende. 110 Meter hohe, gutgeglirderte Turm nicht herzustellen. Nr. 67. Schild mit einem Baume. Dem Verfasser ist es gelungen, die Höfe außerordentlich groß zu gestalten. Zur Belichtung der hieran belesenen Arbcitsräume ist dies sehr günstig, wenn cs auch die Verkebrsmöglichkcit des Gebäudes etwas erschwert. Unschön ist der Gang zu den Haupttrepven des Gebäudes von dem Hauptvestibül aus, unschön ist auch die An ordnung der Fenster und Türen in den großen Sälen. Das Aeußere des Gebäudes überrascht durch seine einfach« und ein heitliche architektonische Auffassung und Durchführung. Aller- dings dürfte in einer Stadt, deren Bauten aus früheren Jahr hunderten sich der feinsten und liebenswürdigsten Formen erfreuen, die hier gewählte Sprache gar derb erklingen. Nr. 69. Stadtmauer. Ter Entwurf zeigt eine klare Grundrißlösung, die Verteilung der Räume und Aemter und be sonders der Sltzungs- und Fcsträume ist eine glückliche. An dm Ansichten wird vie Häufung der Motive und die dadurch bedingte Unruhe getadelt, die an der Gestaltung des Turmes kein genügen des Gegengewicht findet. Nr. 7 3. „Auch so". So anerkennenswert an sich daS Be strebe» ist, den Bau in allen seinen Teilen malerisch zu gestalten, so hat dieses doch in mancher Beziehung leider zu Uebertreibunaen geführt. Die Betonung des großen Festsaales durch einen Giebel vo» etiva 28 Meter Höhe geht zu weit, sie ist um so weniger gerechtfertigt, als man hinter einem Giebel von solchen Dimensionen einen sehr tiefen Baukörpcr erwartet, der hier nicht vorhanden ist. Auch in den Grundrissen führte dieses Bestreben zu Hof formen. welche zumal bei den absoluten Größen der Höfe un verständlich und gesucht erscheinen. Die Ueberschreituna der Bau» grenzen an der Dst- und Süds verdient der Entwurf in seiner verschiedener Beziehung Anerkennung. Beutler. G. v. Seidl. Hugo Licht, Ludwig Hoffman», Scholz, H. A. Richter. Schladebach. Paul Wallot. R. Kammsetzer, Bräter. Bruno Adam. Ratsassessor Dr. Kuhsahl. Tie Entwürfe und die außer Wettbewerb stehende Planung des städtischen Hochbauamles werden von heute an bis »um 9. August d. I. täglich von 10 Uhr vormittags bis k Uhr nach mittags im 2. Geschosse des RealschulneubaueS an der Vitzthum- Straße öffentlich ausgestellt. grenzen an der Dst-'und Südseite ist unzulässig. Im übrigen architektonischen Durchführung in
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