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- Erscheinungsdatum
- 1903-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190306309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030630
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-30
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
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ELchstsch» ooruutiag eine , Reinigungsanstalt i — Alljährlich ! ne Buchdrucker D» scheu Färberei htigung der Kallmi in HainSberg in Aussicht genommen. .. « . ^ um die Zeit de» JohaiuuSlages rüsten sich tue Buchdrucker Deutschlands zur Abhaltung deS Gedächtnis- sesteS an ihren Altmeister Johannes Gillenberg, das von dem DreSdtier Buchdruckerverein am Sonnabend in den Räumen des Linckescheu Bades abgehalten wurde. Der Charakter der Festlichkeit ist ein rein familiärer, weshalb alt und jung mit >Nnd und Kegel sich an ihr zu beteilig pflegen. In dem Schatten der alten Linden de» historischen Bade-Garten» herrschte denn auch bei den zahlreichen Anwesenden fröhlichste Stimmung, d«e durch allerlei genußreiche Darbietungen während de» zu, Mitternachtsstunde mit einem Ball zu Ende gehenden Festes erhalte, blieb. Für die musikalisch« Unterhaltung sorgten m» gutem (Äe lingen d,e Kapelle de» Herrn Musikdirektors Svüring und der Buchdrucker-Gesangverein unter Leitung des Herrn Tonkünstlers Kirsch. Die stimmungsvollen Choraesanae ernteten infolge der tonschönen Wiedergabe reichen Beifall. Die Kinder ergötzten sich an den ihnen vom Vereine gereichten Appetitswürstchen mit Semmel wie auch Honigkuchen usw., sobald aber das Glocken zeichen den Beginn der Vorstellungen des GanSounejchen KaSper-TheaterS ankündete. stürzten die Meinen ibm zu und folgten ^ , - -Nb folgten aufmerksam den Schnurren, die mit Lachsalven der fröhlichen Kinderstimmen belohnt wurden. Den Abschluß für die kleine Welt bildete bei einetrctender Dunkelheit ein Lampion»»«. Dieser bot auch für die Erwachsenen ein hübsches Bild durch die Farben- fülle der leuchtenden Lampion» mit dem Buchdruckcrwappen und dem alten fachgenössischen Gruß. „Gott awüß die »kunst!" Um die Teilnahme an dem JahreSfest allen Buchdruckern, auch den am Orte stellungslosen und den aus der Wanderschaft begriffene», zu ermöglichen erbalt jeder der letzteren einen Festbeitrag von :t Mk.; diese althergebrachte Sitte verursachte dem Dresdner Verein allein «iue Ausgabe von 370 Mk. gegen 400 Mk. uu Vor jahre. — Am Abend de» 2- Juli, dem Geburtstage Gustav Nieritz', gedenkt der Verein .ÄolkSwodl' in seinem Volksheim .Nieritz- artrn". KönigSbrückerstraße 2l. da» . Nieritzzimmer" der essentllchkell zu übergebe». Der Verein Volkswohl, der ja der chuliugrnd lelt vielen Jakren sein lebhafte» Interesse entaegen- ' " ' Ni, dringt, suhlt sich auch berufen, da- Andenken an Gustav Nierttz. de» hervorragendsten Dresdner sttndersreund, für die kommende» Zeilen frsich und lebendtg zu erhalten. Nicht nur. daß er in seiner Jugendbibliotdek die schönen Jngendschristen Nieritz' in reicher Auswahl dem brranwachienden Geschlecht zugänglich macht, lo will er auch der liebenSwiudigen. schlichte» und kernigen Persönlichkeit Gustav Nie»itz' dadurch ein Denkmal setzen, daß er eine Sammlung von Andenken an Nietttz dem Publikum vnr Augen fuhrt. Das Nieritzzimmer ist diesen Reminiszenzen geweiht ES ist dem Verein ganz besonders durch die Opserbereitichaft der noch unter uns leben den Töchter Gustav Nieiltz' gelungen, eine Fülle überaus charak teristischer Nterltziano zmammeiiznbringen. Fast noch gar nicht bekannt ist. daß Nierttz nicht »ur die Jeder, sondern auch den Piuiel und den Bleistift meisterlich zu führen verstand, ein wunder hübsches Orlginal-Oelgemälde und eine große Anzabl fein aus- geiührter Bleistiftzeichnungen, meistens Skizzen aus Wanderungen und Neisen entworfen, werden es jedem Besucher deS Nierttz- zimmers bezeugen Gute Porträt» au» den veclchiedenen Leben», altern, Zeugnisse über und von ibm. zeigen ihn als Lehrer. Manuskripte al» Schriftsteller. Briese al» Familienvater, auch die trauten Nickter-Bildei, die in Nierttz' Vvltskalender erschienen, zieren die Wände. Die Bilder seine» Meburks-, Wohn- und Ltelbrbouse». der Schule, in der er lange Jahre gewirkt und seiner Grabstätte vergegenwärtigen un» die äußeren Merkmale seines Lebensganges viS zur ewigen Ruhe. Dieie Sammlung, die uns die Persönlichkeit eines alten ehrwürdigen Dresdner» nahe bringt, ist eines Besuches gewiß wert — Wem, schon viele der Meinung sind, daß die Jahrm ärkte für eine Großstadt ein überwundener Standpunkt seien, so kommt die» in doppelter Weife bezüglich de» gegenwärtigen sogenannten JohanniSmarkteS zur Geltung. Dieser war von icher bezüglich des Umsatzes der schwächste von den hier abzuhaltenden Märkten. Man ist deshalb auch schon zusländigerseils der Frage über feine Aufhebung näher getreten. Auch der heurige Johannismarkt machte ü, dieser Hinsicht nicht viel Ausnahme. Sehr begünstigt wurde er unzweifelhaft durch die schöne Witterung, welche an den ersten beiden Haupttagen herrschte. Aus diesem Grunde war auch — besonders am Sonntag — der Berkehr ein ziemlich bedeutender, besonders ging cs in der inneren Stadt sehr leohast zu, und mögen ck schlechter Klage über schaff und Baumwollwaren hatten mäßigen Umsatz, desgleichen Wall waren, von den letzteren waren überhaupt sehr wenig Händler auf dem Mackte erschienen. Spitzen und Posamenten verkauften sich nur schleppend, aber doch noch halbwegs befriedigend, desgleichen erzielten böhmische Glaswaren einen leidlichen Umsatz. Ein halb wegs besseres Geschäft machte» wieder die aus dem Gcoraplatz ilhaltende» Steingutwareichändler; die daselbst zum Verkauf an- Böttcher den Um' noch iimsctzten. Alle anderen Fieranten führten ebenfalls Klag schleppenden Geschäftsgang. Einfluß daraus mag der Umstand haben, daß der Johannismarkt direkt vor den Mietetermin fällt. — Am Sonnabend nachmittag beging das Pestalozziftist in gewobnter Weise seine Johannisfeftfeier. Ausgezeichnet durch den Besuch de» Kronprinzen und der Prinzen Georg. Christian und Heinrich und der Frau Prinzessin Jobann Georg in Be gleitung der Freifrau v Finck, nahm die Feier einen allerseits befriedigende» Verlauf. Mu besonderem Interesse beteiligten sich die junge» Prinzen am Vogelschießen. In liebenswürdigste, Weite verkehrten die Herrschaften mit den anwesenden Mitgliedern des Damenkomitees »nd seiner Vorsitzenden, Frau Staatsminister Dr. Schurig. »nd den Devntationsmitgliedrrn. Die Kapelle deS Herrn Kantors Meiicl sorgte für musikalische Unterhaliung. Der Königß- schuß mit anschließenden Königsreben, Stangenklettern. Prümien- verteiluna. Festspeisung und zuletzt ein Lainvionumzua mit Gesang erhielten die fröhliche Stimmung bis zum Schluß — Der Rechenschaftsbericht der Kinder-P oliklinik mit Säuglingsheim in der Johannstadt für das Jahr 1902 ist so eben erschienen. Nach demselben war das abgelaufene Verwaltungs- jabr, soweit es die Fürsorge für kranke Säuglinge anbetrifft, das erste, in dem die Organisation eine vollkommen abgeschlossene ge wesen ist. Auch die Vermittlung von Ammen und die Versorgung der Kinder dieser Ammen hat sich m einer Weise entwickelt, daß die Anstalt mit größter Genugtuung auch auf diesen Zweig ihrer Tätigkeit zurückblicken kann. Der Andrang von Kranken war ein jo bedeutender, daß der Mangel eines eigenen Heims recht fühl bar wurde. Es hat sich gezeigt, daß es aus die Dauer nicht ongeht, in den bisherigen Räumen den Betrieb der Anstalt weiter auf recht zu erhalten, weil damit schwere Bedenken für das Wohl der Kinder verbunden sind. Im ganzen wurden während des Berichtsjahres 590 Kinder ausgenommen. Davon waren 126 Ammenkiiwcr. die anderen 464 waren kranke Kinder und zwar 58 über I Jahr; 406 waren kranke Säuglinge Todes fälle sind 117 zu beklagen gewesen. Ziemlich hoch ist die Zahl der Todesfälle bei den Kindern über 1 Jahr. Solche werden ja nur in dringenden Fällen ausgenommen, und infolgedessen sind gerade unter diesen Kindern sehr viele, welche, in hoffnungslosem Zustande «„geliefert, bald nach der Ausnahme verstorben. Zur Erlernung der Säuglingspflege traten 14 junge Mädchen in die Anstalt ein, und die Abgabe von Milch und den verschiedensten SäualinasnahruugS- ikütteln hat auch im abgelaufenen Jahre weitere Verbreitung ge- Wonnen. — Die „Stenographische Gesellschaft" und der henverein „Babelsberger" zu Dresden-Friedrich- . . den in den nächsten Tagen in der Ausstellunaskoje der Idealschreibmaschinen-Abteilung der Firma M. u. R. Zocher, Stenogravh stabt weroei Jdealschreib , ^ . Trcöden, in der Jndiistrrehalle der Deutschen Städte-Ausstellung die Entwicklung der Stenographie im deutschen Sprachgebiete, ihre Verwendung lSystem Babelsberger) und die Unterrichts tätigleit der Schulen und Vereine in Dresden an der Hand von verschiedenen Karten, Tafeln und Broschüren -ur Ausstellung ge- langen lassen. — Die Dresdner Straßenbahn beabsichtigt, von der Linie Postplatz—Wölfnitz eine Zweiglinie nach dem oberen Ortsteil vonCottazu fuhren. Diese Linie soll am Annensriedhof Wils druffer Straße) obzweigen, durch die Friedrich August-Straße nach der Dresdner Straße in Cotta geführt werden und vorläufig an der Einmündung in die Gärtncrstratze die Endstation erycurcn. — Der im EvweitcrnngSbaue der evangelisch-lutherischen Diakoniffen-Anstalt ausgestellte Pcrscmen-Anszug wurde von der Firma A. Sübnscherf ,r., früher F. SaHLmuch, Vorwerk- slraße S. ausgefuhrt. Die Inbetriebsetzung erfolgt durch elektrische Druckknopfsteuerung, und zwar kann der Auszug durch diese von der Jahrbühne sowohl, wie auch von außen nach irder beliebigen Ein-und Ansstelgestelle dirigiert werden. — Zu den Sommersr > lchen. die allen denen, die eine stille und behagliche Erholung in liebst ' werden ' Die von Süden zu ins Erzgebirge zweigende Schmalspurbahn führt in Stunden nach Dippoldiswalde Da» 40 Betten zählende Haus iegt über der Stadt frei vor ausgedehnten Waldungen, mit vielen Nachdem die Haupt- - ^ Familiena,. , — Die am 13. Juli tn Leipzig beginnende SchwuraerichtS- vertode wird auch die Verhandlung gegen den trüberen Inhaber eine- doruoen Korreipondeiizbureaus Alfred Schosser bringen, ebenso die Verhandlung gegen den des Meineids und der Anstif- :una zu diesem Berhiechen beschutdiglcn vielsache» Millionärs Friedrich. Im letzten Falle handelt es sich um eine Persönlichkeit die «amentltch die Bougewerksmelster gedrückt baden soll — Bei prächtigem Wetter hielt vom Sonnabend bi» mit Mon» ' ädr anger . . . , argen Uhr fand im Saale des „Hotel Sächsischer Hof" unter Vorsitz des Justizrats Prlber-Frankenberg die Aussclfußsitzung statt, welch« von rund 170 Abgeordneten und Gästen beschickt war. In der selben kamen hauptsächlich innere Angelegenheiten zur Erledigung. AIS Vorort für die Bundesperiodc 1903/1906 wurde Chemnitz be stimmt und der bisherige BnndeSausschuh wiedergewählt Den Glanzpunkt am Sonnabend bildete der große Festiommers im Saale des „Deutschen Hauses", an dem auch die Spitzen der städtischen und staatlich«, Behörden teilncchmen und bei dem Musikstücke, Männerchöre. Ansprachen mit einander abwechselten und die einaktige komische Over „Der Dreizehnte" zur Aufführung kam Der Sonntag wurde durch einen Weckruf eingeleitet Im Laufe des Vormittags trasen dft übrigen Vereine und Sänger zum großen Teile mittelst Sonder/ ° " ^ pro in 1 statt. Der Chor bestand aus 360 Sängern. Die Leitung .. ui den bewährte» Händen des Bundesliedenneisters Emil Winkler, Kantor zu St. Nikolai in Chemnitz. Die Darbietungen fanden besonders erzielte neu . . .. „ an dem sich alle Vereine des Bundes, zum größten Teil mit Fahnen und Bannern, beteiligten, und bei dem aus dem Marktplätze die Fabnenbuldigung der Festjungfrauen erfolgte. Auf dem Turn- Hallenplatze nahm sodann kurz nach 4 Uhr das weltliche Konzerl lewen Anfang Bei demselben wirkten etiva 1200 Sang« und das Stadtorchester unter Leitung seines Direktors E Schüller mit. Die Gesaintleituiig lag auch hier in den Händen des Bundes- liedernieisters Winkler. Von chören heben wir besonders ^ und Eichenlaub". „Ritters Abschied' trefflich wiedergegeben und ernteten die Ausführendcn reichen Beifall. Abends fand auf drei verschiedenen Sälen Sängersest-- ball statt — Leisnia. 29. Juni. Heute früh 11 Uhr fand in Gegen- wart der Behörden. Vereine, Ehrengäste und vieler auswärtiger Leismgel die Brunnenweihe des anläßlich des vorjährigen Heimatsfestes von Leisniger Landsleuten gestifteten Zierbrunnens statt. Ter Festzug traf 11 Uhr am Brunnen auf dem Linden- plohe ein. Nach -Slesana von „Die Himmel rühmen die Ehre Gottes" durch die beiden Gesangvereine „Liederkranz" und „Arion" ielt Herr Pastor Ostermuch die Weiberede, in der er ausführte, daß >ie Steine dieses herrlichen Brunnens die Sprache der Liebe, der Treue, der Sehnsucht, sowie der Dankbarkeit zur Heimat redeten. bei den zahlreichen Zuhörern reichen Beifall: vewnvers erz> auch das „Liebesmüh! der Apostel" allseitige Anerkennung Ei imposanten Eindruck machte nachmittags der Festzu einem Hoch auf die Vaterstadt den Brunnen der Stadt, und Herr Bürgermeister Schickert übernahm ihn im Namen der Stadt mit herzlichen, an die Stifter, Erbauer usw. gerichteten Dankes- worten Die beide» Gesangvereine brachten einaereiht noch zwei Lieder zu Gehör Der Brunnen ist ein Entwurf und Modell der Bronzcgießerei Gladenbeck, Friedrichshagen, dessen Vcrtr Schöpfer des Entwurfs. Herr Bildhauer Götzschmann, am wesend war. Die Steinmetz, und Bildhauerarbeiten in Ro Porphyr hat die Firma Theodor Schilling in Rochlitz. den arnnd und die Maurerarbeit«, Herr Amtsbaumeister Kästner- Leisnig ausgeführt. In der reichbeflagaten Stadt herrschte reges Leben, da nachmittags außerdem noch das Schützenfest stattfand. veulrche 51ää1eau§§1el1ung ru Dresäen Täglich von 9 bis 7 Uhr geöffnet —— Amtliche Bekanntmachungen. Mit der Erneuerung der Schotterdecke in der Benststraße, zwischen der Park- und Wiener Straße, soll am 13. Juli bc> gönnen werden. Mit Anfang nächsten Jahres wird in den Hausnummern der linkenSeitederFra n klrnstro ß e dadurcheineAenderuiia«»treten, daß die Doppclbezeichnungen 1b, lo. 1ä in Wegsall gebracht werden. > des LageSgeschichte. Deutsche» Reich. Zu den Amerika-Toasten Kaisers schreiben die „Hamb. Na sich anerkennenden Worte, die der gewidmet hat, werden dem Selbstgefühl von Mann uno ^ano schmeicheln und vielleicht dazu beitrogen, daß in Zukunft sich mehr Bereitwilligkeit aus amerikanischer Seite zeigt, Deutschlands Wünschen entgeaenzukommen. Andererleits Höften wir, auS dem Tone, den der Kaiser in Kiel angeschlagen hat den Schluß ziehen zu dürfen, daß die Periode der übermäßigen Kundgebungen zu gunsten Amerikas nunniehr abgeschlossen hinter uns liegt und von >eht ab die Interessen der beiden Länder und Völker die alleinige Richtschnur bei der Pflege der Freundschaft zwischen den beiden Reichen bilden werden. Eins wird vielleicht in Deutschland be merkt werden, daß der Kaiser cutt den Trinffpruch des amerika nischen Botschafters in englischer Sprache erwidert bat. Falls ein fremder Botschafter der Sprache des Landes, bei dessen Oberhaupt er akkreditiert ist, nicht mächtig ist. oder sich ihrer nicht bedienen will, wenn er bei einer feierlichen Gelegenheit einen Trinkspruch hält, so mag er in seiner Muttersprache reden, aber dann iväre doch zu überlegen, ob nicht richtiger sein würde, ihm ebenfalls in unserer Bkuttcrsprciche zu antworten. Unter dem 'tcn Bismarck war es z. Ä. Sitte, daß. wenn fremde Kabinette an das Berliner Auswärtige Amt in ihrer Sprach« schrieben, ihnen zur Wahrung des prinzipiellen Standpunktes deutsch ge antwortet wurde." Der Kaiser hörte gestern vormittag in Kiel den Vortrag des Staatssekretärs v. Tirpitz Die Kaiserin besuchte mit der Herzogin Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein die Marinegemeinde-Garnisonschule in Friedrichsort Vorgestern abend fand an Bord der „Hobcnzollern" zu Ehren deS Kaiser lichen Jachtklubs eine Tafel statt. Bei dem Stopellaus des großen Kreuzers „Ersatz Kaiser" Kiel hielt Graf Waldersee folgend« Rede: „Nachdem Se. Majestät der Kaiser und König besohlen haben, daß an Stelle des den modernen Anforderungen nicht mehr entsprechenden großen Kreuzers „Kaiser" ein Ersatz geschaffen werde, und den Bau der Kaiserlichen Werst in Kiel übertragen hat, ist er nunmehr soweit vorgeschritten, daß der Taufakt und der Stapellauf vollzogen wer den kann. Do das Schiff ein«, Ersatz bilden soll für dasjenige, ^ " ' * " '' """ ' ' chtung des deutschen ' so ist es der Wille . , eines Mannes, der in den schweren Jahrm, die der Einigung Deutschlands voran- ginacn, dem hochseligen Kaiser ein treuer Gehilfe gewesen ist. Es ist der Name desjenigm gewählt worden, der, gleichbedeutend als oldat und^Staatsmann, von seinem Kriegsherrn auserwäblt war, iese Grundlage für ein« u helfen, des Mannes, , ^ , - - - - „.armeminister die Zeit hindurch, die wir als Konfliktszeit zu bezeichnen gewohnt sind, die Wieder! heißen Kämpfe furchtlos und treu, niemaW . zuruckweichnid. geführt und dadurch seinem Kaiserlichen Herrn die größten Dienste geleistet hat. Er hat dos Werk vollend« und Hai erleben dürfen, zu sehe», wie es sich in drei großen Kriegen glück- j sich bewährte und die Bewunderung der ganzen Welt erregte. Keine 'schönere Anerkennung konnte ihm zu teil werden, als die. daß König Wilhelm ihm am Abend der Sck-lacht von Sedan zurtes: Sce haben mir das Schwert geschärft! Was Königliche und Kaiserliche Huld an Gnaden beweisen und Anerkennungen zu vergeben im Stande sind, ist ihm geworden, aber das schönst« Blatt in leinen, reich«, Lorveerkranz ist wohl das, welches der Wett nicht so bekannt ge worden ist. und seine Beziehunä«, zu seinem Kaiserlichen Herrn darstellt. Er hat chm nicht allein treu und erfolgreich gedient, sondern er hat seinem Herzen sichtlich nahe gestanden. Wer das von sich sagen konnte, muß ein sehr rem«, edler Mann gewesen sein. Als solcher steht er da im Gedächtnis seiner Familie und im Gedächtnis derer, denen das Glück zuteil geworden ist, ihm in> Leben näher zu treten. So lange es noch Menschen geben wird, die von Kaiser Wilhelm dem Großen und seinm Siegen gehört haben, wird immer milgenannt werden der General'eldinarschall Gras Roon. Und so befiehlt S«. Kaiserliche Majestät, daß dieser neue große Kreuzer diesen lltamen tragen möge. So taufe ich dich in Allerhöchstem Austrage „Roon" Graf Waldersee vollzog hiemach den Taufakt mit einer Flasche „Söhnlein Rc^moold" - Sekt. Nachdem die Reststichwanlrn -klediqt sind, ießl sich der neue Reichstag aus 52Kons«vattvcn. loReichspartci, OAntsiemiten. 100 Zentrum und 2 Hospitanten. 61 Nationallibeialen, 21 Fl« sinnige Volksvaiiei. 6 Deutsche Volksvartei. 9 Freisinnige Ver einigung. 81 Sozialdemokraten, 9 Elsässern. 16 Polen. 3 Welsen, 7 Bauernbund und Landwirtebund, I Dänen und 11 Wilden zu. jamnien. Die letzte Stichwahl, die am Sonnabend im bayrischen Wahlkreis Homburg (Pfalz) vorgenommen wurde, ergab die l Stauffers iBauernbund) mit 9525 Stimmen. Thiel .ielt 7560 Stimmen. , in parlomenlarischer Berichterstatter meldet, die sozial- demokratlsche Fraktion werde für dos Amt des ersten Vizepräsidenten des Reichstags einen Genossen präsentieren. Tie Fraktion hofft, je nach der Besetzung des Hauies in der ersten Sitzung, ihre Absicht duichietzen zu können. Hierzu bemerkt dir Krenzztg.'. „Wenn sür die Besetzung de, Stellen der Vizepräsi denten ausschließlich die Stärke der Fiaktivne» maßgebend wäre, ko müßte in erster Linie die Sozialdemokiatie in Verrachi kommen. DaS „Berliner Tageblatt", das es offenbar sehr eilig hat, scstiem Gönner aus Anlaß des neuesten Erfolges ehrerbietigsl zu huldigen, glaubt auch in der Tat schon, in Herrn Singer den Vizepräsidenten des neuen Reichstags begrüßen zu können. Es ist indessen nicht zu «wanen, daß der Reichstag diesen Parlamentarier oder ein anderes Mitglied der Partei, die durch ihre Haltung bet der Obstruktion sein Anleken m gröblichster Weise geschädigt hat, mit einer obrigkeitlichen Stellung in der Vertietung des deutschen Volkes bei io uev wird. Hierin würde eine schwere Herabwürdigung seiner Stellung liegen. Die Stellen der Vizepräsidenten werden at>o wiederum von d« konservativen und der nationalliberalcn Partei besetzt werden müssen, und letztere wird, da Herr Büsing nicht wiedeigewädlt ist, sich der nicht leichten Aufgabe unterziehen müssen, ans ihren Neiden ein anderes sür jenes Amt geeignetes Mitglied oussinvig zu machen." Bon den neu in den Reichstag gewählten Abgeordneten sind 84 Toppelmandatare. v h. sie haben im Reichstage wie im preiibuchen Abgeordnetenhause einen Sitz, das Zentrum hat in seiner Mitte 34. die Konservativen 21. die Nationallibcralen 9, die Reickisparl« 8. die freisinnige Volkspartei 5. die Polen 4, die freisinnige Vereinigung 1 (Gochein), die Antisemiten 1 Werner), die Dänen 1. Die Beschlüsse der Eisenacher Kirckenkon seren-, die den einzelnen Kirchenregierungen zur Genehmigung vorgelegi wurden, enthalten im wesentliche» folgende Bestimmungen: 1. Der Ausschuß führt fortab den Namen: Deutscher evangelischer KirchenauSschuh und hat die Aufgabe, die Konferenz in der chr obliegenden Förderung einer einheitlichen Entwicklung der Zu- stände der einzelnen Landeskirchen zu unterstützen und ferner die gemeinsamen evangelisch-kirchlichen Interessen wahrzunehmen. 2. Auf den Bekenntnisstand und die Verfassung der einzelnen Landeskirchen erstreckt sich die Tätigkeit des Ausschusses nicht. Ebenso bleiben die kirclfenregimentlichen Rechte der Londr^ rren unberührt. 3 Der Ausschuß ist befugt, mit den einzelnen Kirchen, regierungen zwecks Gedankenaustausches in Verbindung zu treten. 4. Zum Ausschuß entsendet die Konferenz 15 ihrer Mitglieder; nen gehört der Vorsitzende der Konferenz. 5. Unter Vor un Jahre . . des Vorgesetzten gilt als Sitz des wird oom Vorsitzenden alljährlich «nma! wenn es nötig erscheint. Eine Sitzung muh einberufen werden, wenn dies drei Mitglieder namens ihrer Kirchenregicrungen be- antragen 7. Die Einladungen zu den Sitzungen sollen 14 Tage vorher ergchen Die Beschlüsse der Sitzung sind gültig, wenn mindestens 10 Mitglieder anwesend sind. 8. Ueber sich eignende Gegenstände kann schriftlich ovgcstimmt werben 9. Beschlüsse 6. Der Ausfchul. einberufen, auch sonst, inv« w zu bestimmenden sfuhrung gebracht. das in der Erinnerung an die Wiederaus Kaisertums den Namen „Kaiser" getrogen 1 Sr. Majestät, daß es den Namen erhalten -- i schweren Jahren^ ^- -de , ge werden durch den Vorstand auf Grund der näher Geschäftsordnung in geeignete Form und Ausf 10. Der Ausschuß hat der Kirchenkonferenz vor jeder Tagung Bericht üb« seine Tätigkeit zu erstatten Diefe Beschlüsse sind von sämtlichen anwesenden Vertretern all rekoranänrn angenom men, mit Ausnahme derjenigen von Mecklmburg-Strelitz und Sachsen-Meiningen, welche sie schlechtweg abgclchnt haben. Der Vertreter von Schwarzburg-Rudolstadt hat sich der Stimme ent- halten. In dem bekannten Streit des Grafen Hoensbraech mit Kaplan DaSbach üb« die Jestiitenmoral veröffentlicht nunmebr Grat HoenSbroech lein Material in feiner Zeiiscbrist .Deutschland". Gra! HoenSbroech gibt eine große Zahl von Zitaten aus jesuitischen Welken, die das Imprimatur des Ordens tragen. Am Schlüsse des Auflatzes wird mit bezug aus die Aufforderung der .Germa nia" vom 22. Avril d. I-, Graf Hoensbraech solle doch auf Grund deS 8 657 deS Bürgerlichen Gesetzbuches den 2000 Gulden- PrrtS gegen DaSbach cinklagen. gesagt, daß diese Klage nun gestellt werde und daß die Grricble zu entscheide,, hätten, ob der Grundsatz „Ter Zweck heiligt die Mittel", ein iesultischerGrundsatz sei oder nicht Aus Berlin wird der ^Schiel. Ztg." geschrieben: Nach Er richtung eines öffentlichen Schlachthaines in Angermünde haben die städtischen Behörden von ihrer gesetzlichen Befugnis Gebrauch gemacht und durch Gemeindebeschluß bestimmt, daß außeibalb des Schlachtdauses nicht geschlachtet werden darf und in der Betriebs ordnung bestimmt, daß das .Schächten" dort nicht mehr zugelas > en wird. So veschred der Magistrat einen jüdischen Kantmann ablehnend, als er gleichwohl di- Erlaubnis zum Schächten eines Rindes nachsirchte Der Kaulmann beschritt kiercmf den Klaocweg. indem er irnr Bestimmung als rechtsungültig bezeichnet« Jedoch hat in Uebnernstimmung mit dem Bezirks ausschuß der zweite Senat des Oberverwaltungsgcrichts am 26. Juni 1903 die Klage abgewiewn. Der Senat nimmt folgenden Standvnnkt ein: Der Betrieb eines öffentliche» Schlachthauses ist ohne eine nähere Regelung deS Verkehrs nicht denkbar. Jede Gemeinde, die ein öffentliches Schlachthaus nnteihält, ist daher genötigt, eine SchlachthauSordnung zu erlassen, die dafür Vorsorge trifft, daß Jeder, der in einem öffentlichen Schlachthause schlachten will, zu seinem Rechte kommt, soweit dies unter Achtung der ZV L- » " e» ?" ir irr s L * e» S so Schranke tn den §3 1 und 2 des SchlachthausaesctzeS vom 18 März 1868-9. März 1W1. Diese Befugnis beruht vielmehr auf dem Rechte der Gemeinden, über die Einrichtung und Benutzung der Gemrlndeanstolten zu beschließen: sie liegt in der Natur der Sache. Ferner ist es selbstverständlich, daß nicht jeder im Schlacht bause d« Stadt beliebige Tiere schlachten darf. DaS Schlachthaus Ist in der Hauptsache nur bestimmt zur Schlachtung solcher Tiere, deren Fleisch nach allgemeiner Anschauung zur Ernährung des Menschen dient, und es leuchtet nicht minder ein, daß cs zu den allergrößten Unzuträglichkeiten führen müsse, wenn es jedermann gestattet sein solle, tn einem öffentlichen Schlachthaus? über die anzuwendende Schlachtmethode frei zu bestimme». Die Stadt- grmcinden sind daher wohl befugt, die in ihrem Scklachthanse an- zuwendende Schlachtmethode sestznlegen, und von diesem Gesichts punkte auS ist Angermiindc ohne Zweifel auch berechtigt, das Schächten deS Viehs in dem städtischen Schlachthauw nicht zuzulassen. Die „Münch. N. Nachr." veröffentlichen ei» Privat-Teie- gromm aus Stuttgart über die Ansichten der maßgebenden württcmbergischen Kreise bezüglich der jüngsten Verhandlungen
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