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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030628023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903062802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903062802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-28
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Monat
1903-06
-
Jahr
1903
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0) «eserer Stadt. In Hern, Tischlermeister Schulze au- Cossebaude wird unser „industrieller Wahlkreis" in Zukunft eine nach Herrn Dr KuntzeS gereister Llnschauung geeignetere Vertretung haben Dabei wird es. was unseren Kreis anlangt bewenden. Und wenn mau sich veraegcmvärtigt, mit weichem Aufioand von Energie, mit welcher, fast au Verzweiflung grenzenden Aufbietung aller Kräfte die Männer der Vereinigten Orbnungsparleien den von der Sozialdemokratie und dein Linksliberalismus gleichzeitig an gegriffenen Posten verteidigten, wer will da de» Mut haben, denen cntgegenzulreten. die resigniert die trübe Prophezeiung aussprechcn, daß Dr Oertel der letzte Vertreter unseres Kreises aus den Reihen der Ordnungsparteien gewesen ist? Wenn nicht der letzte so doch der bedeutendste! Wir sagen es unbekümmert um die Stimme» der 580 Freiberger Wähler, die bei dar vorgestrigen Stichwahl die Schar derer um Dr Kunde verlassen und eine» Sozialdemokraten als das „kleinere liebe!" gewählt haben. Wenn diese Letzteren frohlocken und meinen einen Dr. Derlei für immer aus dem Reichstage verdrängt zu haben, so werden sie sich in ihrer Erwartung bald getäuscht sehen: In kürzester Mist, desi können sie sicher sein, wird sich ein anderer Kreis sinden, der es sich zur Ebre anrechnen wird, Herrn Dr. Lenel ein Mandat auf dem Präienlierbrell entaeaen zu bringen, und nickt lange wird der Reichstag die Mitarbeit eines seiner bedeutendsten Männer zu entbehren haben." — Im ll. Wahlkreise lassen sich die „Nach richten für Grimma" folgendermaßen vernehmen: ,,Mit einer Mehrheit von ungefähr 200 Stimme» ist der ll. sächsische Wahl kreis der Sozialdemokratie zugesalle». Die rege Agitation der letzten Tage hat noch manchen, der bei der letzten Wahl der Urne fern geblieben war. auf die Lkine gebracht. Ei» großer Teil dieser ehemaligen Nickiwähler stimmte für Lipinski. Den Aus- sthlag gaben ledoch die Freisinnigen von Oichatz und Wurzen. Wotsl hatte ibr Kandidat Bruck selbst ausgefordert für Hausse einzutreien. Aber die Parteidkszipli» bemäbrte sich nur im Grimmaer Kreise. In Dschatz nahm selbst das freisinnige „Tage blatt" auf den Wunsch Brucks keine Rücksicht, obwohl es ihn selbst ent auf den Schild erhoben hatte. Der Freisinn schwenkte in Wurzen wie in Dichatz zum großen Teile zur Sozialdemokratie ad. Ein Freisinniger, der sozialdemokratisch wählt, ist ein Wider spruch in iich selbst, denn Liberalismus und Sozialdemokratie sind die krassesten Gegensätze. Aber eben das beweist von neuem, daß beim diesmaligen Wahlkampfe in Sachsen nicht nach politischer lleberzeugung gewählt worden ist. sondern daß die persönliche Verstimmung den Ausschlag gegeben Hai." —* Die Dresdner Handelskammer richtete gleich falls an die Generaidireklion der sächsischen Staalseisenbahuen eine Eingabe gegen den geplanten Wegfall der beschleunigten Personenzüge zwischen Dresden und Leipzig. Der Eingabe schließen sich ferner an: die Stadträle zu Königstein, Dschatz und Dahle», der Gemeindewt Pötzscha, die Gewerbekammer Dres den, die Gewerbevereine zu Wurzen, Großenhain und Dichatz. der städtische Verein Dschatz, der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs, die Dresdner Kaufmannschaft, der Ver band reisender Kaufleute Deutschlands in Leipzig und die Sektion Dresden desselben Vereins, Weitere Verbände und Körperschaften haben ihren Anschluß an das Vorgehen der Dresdner Handels kammer gegen die gemimte Benachteiligung des reisenden Publi kums ln Aussicht gestellt. —* In letzter Zeit hat mcm wieder mit dem Legen der unter- irdlichen T el e p h o nle i tu na e n in der inneren Stadt begonnen. Zur Zeit ist man von der W-allslraße bis auf die Breitestraße vorgeschritten. Das Entfernen bez. Aufschlagen der Betondecke erfordert riesige Krastaiistreilguiigen und gehen aus diesem Grunde auch diese Arbeiten nicht so schnell vor sich. Mit der Zeit soll die ganze Stadl mit unterirdischen Telephonleittingen versehen werden, ist doch diese Art Anlage der Ferniprechlestungen bei dem riesigen Zuwachs der Tclephoiiaiischlüst'e und der rapiden Vergrößerung der Stadt nicht mehr zu umgehen gewesen, da sonst die Dächer in der meren Stadt zu sehr von den Leitungsdrähten überlastet würden, ganz abgesehen von dem unschönen Anblick, den solche iibersponneile Straßen geben. — Man ichkcibk uns: Ob das Interesse des Publikums f ü r oder gegen die Asphaltinslraße ist. jedenfalls bat der erste Versuch ein Neinllat gezeitigt, das aller Achtung werk ist. Be kanntlich halte man. um die staubbindende Wirkung anSzuvrobieren. die Sttecke weder gesprengt nvch gekehrt. Es batte sich daher eine dicke Schicht durch den Verkehr und den an den Rädern hastenden Schlamin gebildet, die wie Staub aliSiab, aber nicht staubte und fast bis zuletzt fest lag. Und diese Masse betrug beim Abfuhren säst tt volle Wagen! Man denke sich aus einer solchen immerhin doch kleinen Fläche 6 Fuhren ungebundenen Staub, daraus mehrere Wagen im Trab und einige sausende Autos, und man könnte stundenlang nicht atmen. —* Gestern abend tagte in Helbigs blauem Saale am Theaterplatz eine Versammlung des Verbandes Deutscher B a d e a n si a! t s b e s i tz e r und -Leiter, die die Begründung einer Lrtögruvve Dresden zum Zweck hatte. Nach einleitenden Watten des E nberuserS, Herrn Hermann Häcker von, Johannes-Bad, hielt ^Herr Schriftsteller W. Mannes-Berlin einen Vortrag über die Frage, warani sich die Badeanstaltsbesttzer organisieren müßten. Er führte dabei aus, daß unsere Zeit beseelt sei von dem Gedanken, die, Lage der weniger bemittelten Volksklaffen zu heben. Dieses Bestreben werde von jedem human denkenden Menfchen nicht nur gebilligt,^sondern auch anerkannt. Aber man dürfe nicht ans der einen Seite Wohltaten üben und auf der anderen ^Wunden schlagen: das geschehe durch die Art, wie die großen Stadtgemeinden jetzt eingrissen zu Ungunsten der privaten Badeanslaitsbesitzer m dem scharfen Wettbewerb der Zeit durch die Errichtung der von ihnen in jüngster Zeit geschaffenen Bade anstalten, die dazu geführt hätten, daß sie zumeist von den Mittel schichten unseres Volkes, ja selbst von Angehörigen der höheren Stände freguenttett würden. Aus dieser Tatsache bedrohe die Besitzer von Privatbädern eine große Gefahr hinsichtlich ihrer Existenz. Eine Volksbadeanstalt dürfte nur eine Klasse der zu verabreichenden Bäder haben und nicht so viele Abstufungen in der Badegelegenheit, wie es heute tatsächlich der Fall sei. enthalten. Derartige Anstalten sollen die niederen Schichten zum Baden heran ziehen und den Unbemittelten die heilsame Reinigung des Körpers durch ein Bad erichließen. nicht aber das badgemohnte Publikum den vrivaten Anstalten entziehen. Mit der Errichtung großer Badehäuser sei den einwohnerrcichen Staülgemeinden nicht gedient, deren Verwaltungen müßten vielmehr das Fortbestehen netzartig über die Stadt verbreiteter Badeanlagen fördern. Tos Warten des Publikums beim Andrang in den bestehenden wenigen großen Badeanstalten, wie sie in einigen Städten erbaut wurden, läßt manchen Badelustigen von der Ausführung seines Gedankens wie der zurücktrcten. Der Hebel müsse von den Stadtgemeinden viel tiefer angesetzt werden, nämlich durch Errichtung von Schul brausebädern: dort liege die Wietze der Volksgesundheit. Die Gemeindeverwaltungen sollen mir Viife der privaten Badeanstalts- Unternehmer die kulturelle Badefräge zu lösen suchen, und nicht aus Kosten der letzteren Monopole erstreben, bei denen die Privat besitzer zu Grunde gingen. Einige Städte fördern bereits die privaten Unternehmungen, indem sie ihnen das Wasser zu einem billigeren Preise abgeben. In Uebereinstimmung mit dem Recht und der Wissenschaft befänden sich die Bestrebungen des Verbandes der Deutschen Badeanstaltsbesitzer, dessen Programm Redner des weiteren entwickelte. In dasselbe sei ausgenommen die Stellung seiner Mitglieder zur Aerztewelt. den Krankenkassen, Gemein den ustv., sowie auch die Förderung der Badehyylene. Rach dem mit Beifall anfgenommenen Vortrage beschloß die Versammlung, an der auch Badeanstaltsbesitzer aus Meißen, Pirna, Rade berg »sw. teilnahmen, die Gründung einer Ortsgruppe des Ver bandes und wählte zum ersten Vorsitzenden Herrn Riemack- Joscphinenbad: ferner wurde» in den Vorstand gewählt die Herren Wiesinger, Keller, Zschalig und Rohleder, — Von geschätzter Seite wird uns ein kleines Heftchen zur Verfügung gestellt, das zum Gedächtnis au ein Ereignis gedruckt wurde, von dem heute vor bst Jahren Dresdner Schulkinder be troffen wurden. Vielleicht erinnert sich manche unserer Leserinnen jenes Tages, wenn sie die nachstehenden Zellen liest, uitt denen das erwähnte ,Heftchen beginnt: „Am 27. Juni 1850 Morgen 0 Uhr unternahmen die Mädchen der ersten Claffe aus der Bürgerschule am Tee in Begleitung.ihres Lehrers Nau- mann und cbrer st Lehrerinnen, sowie, einiger Vater, Mutter. Geschwister, Anverwandten und einiger früheren, an Ostern d. I, eonsirmirten Mitschülerinnen, ans dem Dampfschiff nach Pillnitz eine Spazierfahrt: mußten aber gegen Mittag auf dem Wege nach dem Borsberge vom Rmen üb-rraicht in der am Ende des Friedrichsgrundes gelegenen Mnixmühle Aufenthalt nehmen; bald darauf erfolgte ein au, der Höbe zwilchen Reizendors und. dem Vorsberge wolkenbruchartiger Neaensturz, wodurch die Kinder, jowi« di« übrigen Personen, da bald die Muhle umspult, die Anlagen um sie herum weggeriffen, und da» Wasser in den unteren Stock trat, m die größte Lebensaefas blicke geschehen konnte, so waren Alle rettungslos ver Für lue wundervolle Rettung, dem Höchsten gemeinschc danken, war eine so heilige, als süße Pflicht: beschall» 6. Juli um 2 Uhr in der L-chule ein Danksest statt, be - -, .-br genetben. und nur durch tue allmächtige Hand Gottes aus dieser großen Gefahr errettet wurden: denn hätte der hinter der Muhle befindliche, etwas hoch- gelegene Teich seinen Damm durchbrochen, was in fedem Augen blicke geschehen konnte, so waren Alle rettungslos verloren. — nschastlich zu ialb fand am . , . . ..... bei ivelcher Feier außer den m Geiahr aelvesencn Kindern, den Lehrern und den Lehrerinnen der Anstalt, auch vielen Aeltrrn. sowie der Herr Stadtrath Flalh und der Herr Archidiaconus IC. Ziller innigen Antheil nahmen. — Dem Dankseste folgte in dem Reise- witz'sche» Gatten ein Freudenfest, welches die edle und thell- nehmende Frau Greisin Kielinansegge bereitete." —* Das P o skwe rtz e i chen - M useu in. Mosczinsky- str-aße 5 IJnhabcr Ernst Petntzs, ist am Jahrmarktssonntag von 11—7 Uhr geöffnet. Ausgestellt werden die seit dem Bestehen dem Museum gemachten Sckwnknngen seitens ausländischer Dber- posld»ekiionen und Privaten. —* Polizeiberickt, 27. Juni. In einer Fabrik in der Iohannstadl erlitt am Mittwoch ein Arbeiter durch kochenden Zucker im Gesichte und an der linken Hand bedeutende Brandwunden. — Aus der Schloßstraße wurde am Frestag vormittag ein Mädcken von einer Droschke umgeriffen unv trug eine Quetschung des rechten Fußes davon. Den Wagen- sichrer ioll keine Schuld treffen. — Für das am 4. Juli im Hotel Bellevue zu Blas elvih stnttsindende Gartenfest des dortigen Faue,«Vereins wird bereits eine rege Tätigkeit entfaltet. Es kommt das vaterländische Fest spiel: „Aus großer Zeit" zur Ausführung. Herr Professor ^iegwart Friedmann und seine Schülerin, die Hosschauspielcrin Frl, P. Tullinger, haben sich der Proben angenommen, —* Hauvwerhandlungen vor dem Königlichen Schwur gericht zu Dresden in der 4. Sitzungsperiode des Jahres 1903: Mittwoch, 1, Juli: vorm. 9 llhr gegen den vormaligen Stadt- dezirkSauffeher Bruno Otto Kretzschmar aus Cotta wegen ver- suchten Mordes. Donnerstag, 2. Juli: vorm. 9 Uhr gegen die Aufwartefrau Marie Maadalene geschiedene Ruhland geb. Dießner aus Wuiichke und den Bauunternehmer Friedrich Karl Gröger aus Doisthcida wegen Ehebruchs und bezw. Meineids. Freitag, 9. Juli: von». 9 Uhr gegen den Tischler Paul Albert Karl Keusch aus Liegnitz, den Tischler Emanuel Hole» aus Kaadcn und die Handarbeitcrsehefrau Emma Minna Holcy geb. Gillner aus Freibnrg i. Schlei wegen Urkundenfälschung und Betrugs. Sonn abend, 4. Juli: vorm. 9 Uhr geaen den Lageristen Johann Franz Gründler aus Niedcrjeutritz wegen Unterschlagung und Urkunden fälschung: vorm. fcs>12 Uhr gegen den vormalige» Eiscnbahnpacker Karl Wilhelm Stegffcb aus Waditz wegen Verbrechens und Ver- aehens im Amte. Montag. 6. Juli: vorm. 9 Uhr gegen den Fabrikarbeiter Ewald Georg Hübner aus Radebcrg wegen voll- endeter und versuchter Brandstiftung und Rückfallsdiebstahls: nachm. 3 Uhr gegen denselben wegen vorsätzlicher Gefährdung eines Eisenbahntransportes. Dienstag. 7. Juli: vorm. 9 Uhr gegen den Markthallenauffeher Friedrich Adolf Schmidt ans Steingrimma wegen Urkundenfälschung und Anttsuittcrsckflagung: vorm. >j>12 Uhr gegen de» Handarbeiter Paul Otto Halang aus Söbrigen wegen Urkundenfälschung und Betrugs Mittwoch. 8. Juli: vorm. 9 Uhr gegen den Kaufmann Ernst Schneider aus Böhmisch-Leipa, die Eierhändlersehefrau Helene Reumann geb. Schneider, daher, und den Eierhändlcr Israel Simon Reumann aus Sieniawa-Äylowa wegen Hinterziehung der Zwangsvoll- streckring, Meineids und bez. Beihilfe zur Hinterziehung der Zivanasvollstrcckunq. Donnerstag, 9, Juli: vorm. 9 Uhr gegen den ^Arbeiter Ernst Otto Naumann aus Dresden wegen Sitt lichkeitsverbrechens: vorm, ichll Uhr gegen den Maurer Wilhelm Hermann Rose aus Malihsch wegen Urkundenfälschung. Freitag, 10. Juli: vorm. 9 Uhr gegen den Bäcker und Konditor Paul August Knauerbase aus Weitzig, dessen Ehefrau Anna Tkercse Knauer- Hase geb. Weihönig aus Frankstadt und den Tischlermeister Karl August Knauerhaie aus Leubus wegen betrügerischen Bankrotts bez. Beihilfe zu diesem Verbrechen und Betrugs. —* O b e r 1 a » d es g e r i ch t. Ai» 1-1. Mai v. I. «schien in der Wohnung des Baumeisters und Kaufmanns Karl Georg Semver in Kötzichendroda ein Vollstreckungsbeamter, um im Auf träge des dortigen Gemcindevoistandes einen Schuldbetrag in Höhe vv» 120 Mk. an rückständige» Abgaben, da wiederholte Mahnungen fruchtlos geblieben waren, zwangsweise einzutreiben, Kaum hatte S- de» Beamte» aber erblickt, als er ihn mit den Worten ansukr: „Rur hinaus mit Ihnen, Sie komme» doch bloß wänden." Gleichzeitig rief er seinen Hund und hegte ihn aus de» Beamten, doch konnte das Tier von der Frau des Wohnungs- Inbabers rechtzeitig zurückgehalten werden. Ter Gerichlsvollzieher zögerte noch einen Augenblick, ging ab« dann fort, ohne die Pfändung anszusübren. ats ihm S. mit ieinem .Sultan" drohte, der als bissiger Hund bekannt war. Dieies renitente Verhalten tollte für de» Genannten eine empfindliche Strafe znr Folge haben. Das Schöffengericht verurteilte den mehrfach wegen Beleidigung vorbestrafte» Angeklagten wegen Widerstands gegen die Staats gewalt und Uedertretung des ff .300 Ziffer 6 des Reichsstlasgeictz- bnchs zu 3 Monaten Gefängnis und M Mt, Geldstrafe oder 6 Tagen Hast, Dieses Urteil wurde auch vom Landgericht be stätigt, nur die Gelvitrase kam in Wegfall. Hiergegen legte S. Revision ein. in der er beschränkte Verteidigung und fehlerhafte Anwendung des tz 111 des Strafgesetzbuchs rügt, Insbesonbeie wird geltend gemacht. S- habe den Beamten am !4. Mai nicht zur Vornahme der Pfändung für berechtigt gehalten. T« Straf senat verwirkt die Revision mit der Begründung, daß sie sich einerseits nur gegen die Rechtsnorm des Verfahrens richte, dies aber nach 8 380 des Gcrichtsversassungsgeietzes unzulässig fei, während andererseits nicht erkennbar >ei, daß der Angeklagte damals seine- rechtswidrigen Tuns sich nicht bewußt geweie» wäre, — OefseniltLe Per steigern „gen in den König!. Amtsgerichte». Monlag, den 29. Juni. Dresden: Gastwirt Karl Heinrich Hcntztcbels Wobndaus. Ladcngebäude mit Anbau, Losraum unv Gatten <5,4 Arf in Dresden-Gruna, Schandau« Straße IM). 16i»09 M. Dresden: Bauführer Friedrich Cbregoti Hempet« Baut'.ellengrundttück« <26,3 bez. 16,6 Ar» in Coschütz, MXM resp, 5000 M. Dresden: Sleinmetz Wilhelm Robert Renisch« und Steinmetz Ernlt Wilhelm Dietzncrs Wohn haus mii Hoi. Bor- und Setkeiigarke», sowie Bteicholatz <8,«Art in Laube, aast, Bismarckrlatz 2. 52 816 M. Pulsnitz : Ern': G»6av Hälinel« wnmv- sliicke in Bretnig : 1> Dammichänk« mü Garten, Hojraum, Feld und Wiese, ierner Saal- und Schießstandsgebiiude l> Hektar 40,9 Arf, 79 707 M. <aus dem Grundstück habet da« Recht der «Aast- und Schankwirilchasi, de« Bnnk- schlachtenS, des Schwarz- und WeißbackenS, de« Kramladenbaltens und deS AdhallenS der össenNichcn Tanzmusik): 2. Krasgatten iml Nadelholz und Sirauchwerk <19,4 Arf, SOI M,: 3 Feld und Witte 172.2 Arf. N73 M, : 4. Feld <82 Arf. >421 M. ; 5. sviirlicher Wald <3 Hellar 3,1 Arf 1100 M.: 6, Wiese <56.3 Ar), 793 M, Versteigerung an Ott und Stelle. — Diens tag. den 30. Juni. Pirna: Karl Hermann Kunzes Wohnhaus mit Los- raum <8,1 Ar) in Mügeln. k'-Slraße, 32 000M. Dresden : Die der Aktien gesellschaft Bavnich Brauhaus in Dresden <in Liquidation» gehörigen Grundstücke in Drctden-2ödlau, Habsburger Straße: r. Wohnhaus mitNeben- gebäiwe und Garten <13,1 Arf, 2« ot» M.; 2. Mälzerei und Brauerei ic. <97 Arf. 238 500 M., ohne Berücksichtigung des Inventars. Lm Teil der Gebäude ist durch Feuer zersiött: der Gebäudttchaden ist rwrläusig auf 103 000 M, taxiert. Riesa: Jda Selma Ieschke geb. Hennias Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Schuvpengebäud« mit Pserdeitall. Waschküchengebäude und Nebenanlagen <10,9 Arf daselbst. Lchützenstraße 29, St 800 M. Reiche nau : Auguste Baulme verw. Lösche geb. Luckes Wohnbau« <3,9 Ar» da- felbsl. Pirna: Tuchler Karl Hermann Lermas Hausgrundslück nebst Pscrdestallgebäud« <7,5 Arf in Dohna, 42 OM M. Chemnitz: OSwald Wilhelm Müllers Bauerngut <tl Hektar 58,8 Arf in Borna, 27 717 M.. wovon 187 M. aus das Inventar entfallen. Plauen: Henriette verehel. StävS geb. Reuters Grundstück: Gebäudemii Hosraum und Gatten <3,2 Ar) daselbst, Bcethovcnstrahe 8, 40 500 M. Zwickan: Ferdinand Friedrich Graupners Wohnhaus mit Seitengebäude uno Schuppen <4,t Ar) daselbst, Wilhclmstratze 54, 102 500 M. Mügeln: Friedrich Hermann Scheibe« Gärmrrgut mil Feld und Wiese <5 Hektar 58,9 Alf in Nieder- bez. Ober- grauschivrtz. 15 IM M. Löbau . Franz Otto Gustav Miet« Grund stück, in welchem die Müllerei betrieben worben ist <l Hektar 55.5 Arf. in Niethen, 3M0 M. Leipzig: 4 Lokalrichter Friedrich Wilhelm Otto Traut- icholvs Grundstücke in Lewzig-Cutrttzsch: zwei berrfchastliche Wohnhänser »ist je Gnricn «jedes 6,6 Ar groß), Delitzsch« Straße 7? und 79. «2 OM M. resp, 83 300 M. —' Wetterbericht »er Hamburger «rr»ar»e vom 27. Juni. Das Maximum des Luftdrucks mit 773 Mm, liegt über Schweden, da! Mintmuin mft unter 757 Mm. nordwestlich von Schottland, In Deutsch land ist es ruhig, meist bester und trocken, die Temperatur ist durch,chnttt- llch normal. — «vahrschrlnlich ts« ruhige-, trockenes, meist heileres und peinlich warmes Wetter, Borstadt Striesen mit 14» bezeichnet« Straße Gottleiedae« Straße zu benennen. Ferner ist vom Rate beschlossen worden, aus die von der Fürslenstrake in der Verlängerung der Havdm- Straße nach der Tittmann-Straße fahrende, im Bebauun^plane mit III und II bezeicknete Straße die Bezeichnung Haydn- Straße und aus die Verlängerung der Stevhanien-Straße bis zur Feldherren-Straße den Namen Stephanien-Straße zu erstrecken. Amtliche Bekattntnmchungen. Der Rat hat beschloffen, die zwischen der Großen Plauen- ichen Straße und der Reitbahnstraße neu angelegte Straße Vitzthum-Straße und die von der Schandau« Straße nach dem Striesen« Friedhöfe führende, im Bebauungspläne für die Tagesgeschickte. X Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm nahm, wie bereit in einem Telle d« Auflage unseres Blattes acmeldett am Freitag abend an einem vom amerikanischen Botschafter Tower im Saale der Seebadeanftalt gegebene» Festmahle teil. Zu dem selben waren 72 Einladungen ergangen. Der Kaiser sab »wischen dem Prinzen Heinrich und dem amerikanischen Botschafter in Rom, Meyer, und dem Ober-Hof- und HauSinarschall Grasen zu Eulenbura zur Rechten und dem amerikanischen Botschaft« in Berlin, Tower, und dem Hansminist« v. Wedel zur Linken. Gegenüber hatte der amerikanische Admiral Cotton zwischen dem Reichskanzler Grafen v. Bülow und dem Admiral o. Köster Plaß genommen. Bei dem Festmahl hielt der amerikanische Botschaft« Tower in englischer Sprache eine Rede, die folgenden Wortlaut hatte: „Es ist mir eine ganz besondere Freude, Ew, Majestät den Admiral Cotton und dieieniaen Offiziere der Marine der Ver einigten Staaten, welche denselben bei seinem Besuch« in Kiel be gleiten, Vörstetten zu dürfen. Mit ihre» Kriegsschiffen sind sie in friedlicher Mission hierhergekommen- sie überbrinaen herzliche Ge- siihle der Freundschaft vo» Amerika sür Deutsafland, Ich bin überzeugt, daß Ew. Majestät »nd Ew. Majestät Volk dieselben Gefühle dem Präsidenten und dem Volke der Vereinigten Staaten gegenüber hegen Ew. Majestät Interesse für uns hat dies bei viele» denkwürdigen Gelegenheiten bewiesen und ganz besonder- bei dem Besuche Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Preußen, welcher im ganzen Lande mit Kundgebungen herz lichen und aufrichtigen Willkommens empfangen wurde und der bei der Einschiffung zur Rückkehr über den Atlantischen Ozean den allgemeinen Wunsch bei uns zurückließ, er möchte seinen Be such wiederholen. Ew Majestät haben diesen Gefühlen auch letzt wieder durch die kürzlich der Haroard-untversitäl geschenkten prächtigen Abgüsse Ausdruck gegeben. Diese Werke bilden eine so auserlesene Kollektion d« besten Proben der Skulptur wid Architektur in Deutschland, daß sie allein schon ein Kunstmuseum darstelleu und der amerikanischen Jugend eine vorzügliche Ge legenbeit zum Studium bieten werden. Sie wird von nun an Ew. Majestät als eines großen Wohltäters gedenken. Gegenseitiges Verständnis zwischen Volker» wie zwischen Individuen wird am besten erreicht durch persönlichen Verkehr, welcher zu bester« Be kanntschaft sührt, und es ist das glückliche Resultat ein« Gelegen heit wie der jetzigen, daß Freunde die Bande der Freundschaft neu befestige», was vei zwei so großen Mächten wie Deutschland und Amerika ein Segen für die ganze zivilisierte Welt ist. Die Be mühungen Deutschlands und der Vereinigten Staaten sind bei Ausbreitung der Zivilisation, bei der Ausdehnung des Handels und des Weltfriedens unentwegt auf dasselbe Ziel gerichtet. Je enger unsere persönliche Bekanntschaft sich gestaltet, desto sicherer entdecken wir, wie nahe unsere Pfade bei einander liegen, wie leicht wir ihnen zusammen folgen können und wieviel wir jeder durch die Anfrechterhaltung der Eintracht in Zukunft, wie in der Gegenwart und in der Vergangenheit gewinnen können. Amerika, Ew. Majestät, wünicbt vies mit voller Auftichtigkeit. ES gibt in den Vereinigten Stnaten Hunderttnnsende von deutscher Geburt und deutscher Ab stammung. welche vo» ikrer neue» Heimat mit Geffihle» innig« Znneigiing aut ihr altes Vaterland zuinckblicken. Sie gehören zu den beste» unter nnseren Bürgern, sie bmigen mit zu unS ihre wirtschaftlichen und industiiellen Eiaenschasten und die hohen Ideale häuSlicke» Lebens, weiche dieselben von ihren Vorfahren geerbt haben und die in hohem Maße dazu beigeiragen haben. Amerika zu dem zu machen, was es ist. Sie werden jubeln über die Ereignisse, dir sich augenblicklich in Kiel abipielen und sie werden alücklich sein, wie wir es nüe sind, über die Zuversicht für b>e Zukunst. die wir aus Einer Maieität heutiger Anwesenheit hier entnehme». Indem ich »in die amertkaniiche Nation spreche, habe ick die Ehre, Eurer Majestät die herzlichsten Grüße und besten Wünsche des Präsidenten und des Voiles der Vereinigten Staaten daiznbrinaen. Ich erhebe mein Glas und trinke auf daS Wobt Sr. Majestät des Kaisers und des Königs. Ihrer Maiestät der Kanerin und Königin und aut das des ganien kaiieilichen und königlichen Hauies." — Aus die Ansprache deS Botschafters Tower ankworleke der Kaffer in gleich« Sprache wie folgt: „Indem Ich Eurer Eizellen; gekühlten Tiinkspruch «widere, entbiete Ich im Rainen des deutschen Volkes dem amerikanischen Geichwader, dem Admiral Cotton und seinen Offizieren herzsichen Willkommengruß- Wir sehen in ihnen die Träger freundichaftlichcr Gefühle seitens der Bürger der Vereinigten Staaten, die. ivie Ich Ew Exzellenz versichern kann, von ganz Tenffchland herzlich erwidert werden. Ich bin glücklich, daß Meine Hoffnungen aus bessere gegenseitige Verständigung zwischen Unseren beiden Ländern infolge des per sönlichen Verkehrs, de» Mein Bruder Prinz Heinrich mit Eurer Exzellenz Lanosleuten pflegen konnte, in großem Make verwirklicht worden sind und daß das Band der Freundschaft zwischen Deutsch land und Amerika dadurch enger geknüpft wurde. Daß dir der Harvard-Universität von Mir zum Geschenk gemachten Abgüsse mittelalterlicher deuffcher Architektur so srenndltche Äufnadme ge sunden haben, «füllt Mich mit besonder« Genugtuung, Ich hoffe, daß diese Nachbildungen ans unterer nlten Kulturgeschichte viele iliiiae amerikanische Studenten anspornen werden, nach Deutschland zu komme», um dort die Originale und das Volk, welches diele Kunst werke hervorgebrncht bat, zu studiere». Mein ausrichtigster Wunsch gebt dahin, daß Untere beiden Völker sich einander besser kennen lernen. Kein ernst denkender Büiger in Amerika und Deutschland ist, wie Ich weiß, der Meinung, daß die Harmonie und der Fort bestand Unserer gemeiniamen In,«essen gestört werden könnten durch Tattachen. die Unsere Beziehungen dauernd beeinflussen. Wir sind zu eng nn einau!; .'! gewiew» durch Unsere gemeinsamen Interessen. Rivalitäten uns dem Gebiete deS Handels und Ge werbes werde» immer vorhanden sein, aber die Kraft, die Un« ,u- i.uniiieniührt, fft zu statt, um das Entstehi» eines Antagonismus zu erlauben. Es ist Meine feste Ucbcrzeugnn z, daß die Hundert» tausende von Deutschen, die in den Verciniglcn Staaten leben und dort ihr gnies Fortkommen sinden und die sich dabei in ihrem Herzen die warme Liebe für ihr altes Vaterland bewahrt haben, de» Weg ebne» kür eine ungestörte Entwicklung Unserer Beziehun gen. die für Unsere Länder von so hoher Bedeutung sind. ES ist jetzt Meine Pflicht, Ew. Exzellenz z» bitten. Sr. Exzellenz dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Dank zu sagen für die erfreu liche Begegnung, die Wir seiner Zuvorkommenheit »»«danken. Wir alle bewundern seine Charakterstätte, leinen eisernen Willen, seine Hingabe an sein Land und seine unbeugsame Tatkraft und Wir ergreifen gern die Uns über den Ozean entgegengeslreckte Hand in herzlicher Freundschaft und im Gefühl, daß Blut dick« ißt als Wasser. Meine Herren. Ich trinke auf das Wohl L>r. Exzellenz des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Gott segne ihn und die Vereinigte» Staaten I!" X Oesterreich. In politischen und parlamentarischen Kreisen ist das Gerückt verbreitet und erhält sich mit auffallend« Hart- 2k.—--chffche Landesverteid' mit Demissionsabsick Baron Fcjervarh sein Teiinssiolisacsnch^ bereits überreicht haöe. X Frankreich. Die Heizer, Maschinisten und Arbeit« deS Kricashascns Nochesort, sowie die Arbeiter der Krieg-Hosen Toulon und Brest, drohen mit dem Ans st and, falls der Marine- minister die bisher bei den Probefahrten gewährte Gratifikation unterdrücken sollte. X Italien. Die Budgetkominission bat mit 1k gUen 14 Stimmen die Bewilligung von einem provisorischen Zwolstel, statt von sechs Zwölfteln, autaehcihen. X England. Der König empfing den bisherigen Ge sandten >n Belgrad in Audienz, X Griechenland. Ter König betraute TheodokiS mit der Kabinettsbildung. Theodons «bat sich «ne 48stündige Frist. X Serbien. Kaiser Franz Josef sandte an Svnig Peter ein Telegramm, worin er von besten Notifikation der Thronbesteigung Kenntnis nimmt und seine Wünsche für den König und das Volk Serbiens wiederholt, X Afrika. Das Amtsblatt in Pretoria veröffentlicht den Entwurf ein« Anordnung, durch den die sür die Einfuhr von Explosivstoffen nach Transvaal bestehenden Einschränkungen be-
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